Post on 24-Jan-2021
Fürstenberg Institut | 11 | newsletter 04 | 2019
Sind gute Vorsätze für das neue Jahr sinnvoll?
NEWSDezember | 2019
Neue Zugangsdatenfür den Kundenlogin!Ab sofort gibt es neue Passwörterund Benutzernamen, diese erhalten Sie beim Klientenservice oder in Ihrer Personal-abteilung.
Fürstenberg Institut | 32 | newsletter 04 | 2019
Liebe Leserin, lieber Leser,
am 12. September wurde unser Institut 30 Jahre alt. Wir sind also im
besten Alter – in einer gewissen Reife und gleichzeitig frisch und be-
geistert bei der Sache. Wir haben auf einer Schiffsreise gehörig gefeiert
– und dabei mal wieder festgestellt, wie wesentlich es ist, dass auch
wir uns immer wieder auf das konzentrieren, was uns in der Zusam-
menarbeit mit unseren Kunden wirklich wichtig ist: bei Mitarbeitern,
Führungskräften und an Rahmenbedingungen etwas zu bewegen,
was das Arbeiten und Leben leichter und schöner macht. In diesem
Newsletter finden Sie dazu im weitesten Sinne Informationen und
Anregungen: zu Resilienz, zum Zeit- und Selbstmanagement oder zu
guten Vorsätzen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und eine ruhige Winterzeit.
Herzlichst
Ihre Reinhild Fürstenberg
Woran gute Vorsätze scheitern und wie Sie Ihre Vor-sätze 2020 in die Tat umsetzen
2019 neigt sich dem Ende und viele nutzen die Zeit zwischen den Jah-
ren, um die vergangenen zwölf Monate Revue passieren zu lassen und
sich zu fragen „Was möchte ich zukünftig verändern?“, Was möchte ich
besser machen?“.
Weniger Stress, mehr Sport treiben, sich gesünder ernähren – laut Sta-
tista drei der Top Ten guten Vorsätze der Deutschen für das laufende
Jahr. Für 2020 wird es ähnlich aussehen. Diese und andere Vorsätze
sind schnell gefasst – die wahre Herausforderung liegt jedoch in der
anschließenden Umsetzung.
Doch wer sich realistische und den eigenen Bedürfnissen entsprechen-
de Ziele setzt, kann wirklich etwas im Leben bewegen, erklärt Susanne
Naß, Beraterin im Fürstenberg Institut, im folgenden Interview.
Warum versuchen wir gerade zu Beginn eines neuen Jahres unser Leben umzugestalten?Menschen brauchen Strukturen, wollen Übergänge traditionell gestal-
ten – so auch den Jahreswechsel. Viele nutzen die Tage zwischen den
Jahren, um inne zu halten, zurückzublicken und zu bewerten, was war
gut, was waren meine Highlights, aber auch, was möchte ich optimie-
ren? Ähnlich wie das Würdigen eines neuen Lebensjahres oder einer
neuen Lebensdekade steckt darin immer wieder die Realisierung und
Sind gute Vorsätze für das neue Jahr sinnvoll?
Fürstenberg Institut | 54 | newsletter 04 | 2019
sitzenden Bürojob fehlt. Wer sich seinen Bedürfnissen entsprechend
selbst für Veränderungswünsche entscheidet, dem gelingt es auch,
das Vorhaben umzusetzen.
Warum scheitern gute Vorsätzen oftmals bereits nach wenigen Wochen?Häufig setzen wir uns unrealistische Ziele, die nicht den wirklich ei-
genen Bedürfnissen oder dem Zeitbudget entsprechen. Stellen Sie
sich einmal bewusst die Frage: Was bekommt eigentlich Raum, Auf-
merksamkeit und Zeit in meinem Leben? Mit ein wenig Motivation
und Durchhaltevermögen gehören Ihre Vermeidungsstrategien, wie
beispielsweise „heute nicht, das Sofa lockt, wer weiß, ob ich das hinbe-
komme, ich muss erst meine Steuererklärung fertig haben, bevor ich
dieses Thema in Angriff nehme o. ä., vielleicht schon bald dem vergan-
genen Jahr an.
Letztlich braucht es also eine gewisse Selbstverpflichtung im Sinne
guter Selbstfürsorge: Ich nehme mich mit meinen Bedürfnissen ernst
und entscheide mich dafür, diese zu unterstützen.
Bewusstwerdung, dass die Zeit voranschreitet. Wir bekommen eine
Ahnung der eigenen Endlichkeit und fragen uns, was soll noch kom-
men, wie viel Zeit setze ich wofür ein, was soll Raum und Bedeutung
finden? Oftmals sehen wir das kommende Jahr als „Neuanfang“.
Wie klappt es, die eigenen Ziele wirklich zu erreichen?In erster Linie sollten Ziele realistisch sein. Es ist schier unmöglich, in
kürzester Zeit 10 kg abzunehmen, wenn man nicht auf Süßes verzich-
ten kann oder keinen Sport treibt. Stellen Sie sich zudem die Frage,
was oder wer die Triebfeder für den Veränderungswunsch ist: Was sind
meine Bedürfnisse, denen ich mehr Raum geben möchte und wer ist
der Treiber hinter meinen „guten“ Vorsätzen – bin ich es wirklich selbst?
Steht das Ziel wirklich im Einklang mit meinen Grundbedürfnissen?
Fragen Sie sich: Welche meiner Bedürfnisse sind bislang nicht gut
erfüllt? Entscheiden Sie sich bewusst dafür, im nächsten Jahr besser
dafür zu sorgen. Dann heißt es nicht mehr, ich sollte unbedingt ab-
nehmen oder mehr Sport treiben, sondern, ich habe bewusst festge-
stellt, dass mir Bewegung an der frischen Luft als Ausgleich zu meinem
Autorin: Susanne Naß,Beraterin, Fürstenberg Institut
Fürstenberg Institut | 76 | newsletter 04 | 2019
Interview mit Wissenschaftsjournalistin und Autorin Christina Berndt
Während manche Menschen durch Schicksalsschläge in tiefe Krisen
stürzen, bewahren andere in derartigen Situationen Mut und Zuver-
sicht und gelten als resilient. Die studierte Biochemikerin Christina
Berndt berichtet als Wissenschaftsjournalistin für die Süddeutsche
Zeitung über Medizin und Psychologie und hat den Spiegel-Besteller
„Resilienz – Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft“ veröf-
fentlicht, der sich bis heute 250.000 Mal verkaufte. Sie wurde u. a. mit
dem European Science Writers Junior Award ausgezeichnet und unter
die Top 3 der Wissenschaftsjournalisten 2013 gewählt.
In den letzten Jahren hat der Begriff „Resilienz“ in unserer schnelllebigen, leistungsorientierten Berufswelt immer mehr an Bedeutung gewonnen – aber was genau verbirgt sich eigentlich dahinter?Resilienz bezeichnet die Widerstandfähigkeit unserer Seele, von der
wir uns wünschen, dass sie nach Niederlagen bzw. Schicksalsschlägen
wieder gesundet. Man kann sich das wie bei einem Flummi vorstellen,
der auf dem Boden aufschlägt, eingedrückt wird, aber sobald er ab-
springt, wieder seine ursprüngliche runde (gesunde) Form annimmt.
Tatsächlich wird der Begriff heute immer häufiger genutzt, was auch
daran liegt, dass wir Resilienz in unserem teilweise überfordernden,
lauten, hektischen Alltag verstärkt benötigen.
Optimismus, Selbstbewusstsein, Bindung – was uns wirklich stark macht
Wie sind Sie auf dieses Thema aufmerksam geworden?Wirklich aufmerksam geworden bin ich auf das Thema durch die Ge-
burt meines ersten Kindes. Als junge Mutter wollte ich wissen, wie ich
mein Kind fürs Leben stärke und was ich entsprechend bei der Erzie-
hung zu beachten habe. Darüber hinaus begleitet man im Laufe des
Lebens immer mehr Personen bei ihrem individuellen Umgang mit
Schicksalsschlägen wie Unfällen, Krankheiten oder Trennungen. Nicht
selten habe ich gestaunt, wie unterschiedlich meine Mitmenschen mit
derartigen Ereignissen umgegangen sind – warum sind die einen dar-
an zerbrochen, während andere nach kürzester Zeit wieder nach vorn
geblickt haben? Es hat mich einfach interessiert, dem nachzugehen.
Man spricht von verschiedenen Säulen der Resilienz. Welche Re-silienzfaktoren halten Sie für besonders wichtig?Grundsätzlich gibt es Faktoren, die uns schützen, und Dinge, die uns
verletzbar machen.
Das Wichtigste ist zweifelsfrei Bindung – einerseits verlässliche Mit-
menschen zu haben, andererseits selbst überhaupt bindungsfähig zu
sein. Familie, Bekannte, Freunde – sie sind es, die einen durchs Leben
und damit auch durch zu bewältigende Schwierigkeiten tragen. Spe-
ziell für Kinder ist Bindung von größter Bedeutung. Von verbundenen
Personen lernen sie, dass man auch einstecken können muss, auch
mal verliert, letztlich Strategien, wie man grundsätzlich mit seelischem,
aber auch körperlichem Schmerz umgeht.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist Optimismus. Wenn es mir bei Krisen
gelingt, optimistisch zu bleiben und daran zu glauben, dass es wieder
besser werden wird, zeige ich Resilienz. Dieser positive Glaube kann
durch Lebenserfahrung, unterstützende Freunde, aber auch Literatur
„gefüttert“ werden.
Christina Berndt
Fürstenberg Institut | 98 | newsletter 04 | 2019
Ferner zählt sicherlich Selbstbewusstsein zu einem der wichtigsten
Resilienzfaktoren. Der Glaube an sich selbst und daran, dass man es
schafft: „Ich sitze zwar gerade in einem schwarzen Loch, es ist nur
schwer erträglich, aber ich schaffe es da wieder herauszukommen, ich
habe schon ganz andere Dinge geschafft.“
Grundsätzlich sind auch Dankbarkeit für die guten Dinge, Humor und
einfache Neugierde aufs Leben förderlich, um resilient durchs Leben
zu gehen.
Ist Resilienz eine Frage der Persönlichkeit oder lässt sich diese Fä-higkeit aktiv erlernen?Resilienz lässt sich ganz klar erlernen bzw. stärken. Zwar kommen wir
alle mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften auf die Welt und er-
fahren durch unsere Elternhäuser eine gewisse Prägung, aber Resilienz
ist auch eine Strategie: Ich sitze im Loch, was tue ich jetzt? Optimisti-
sches lösungsorientiertes Denken lässt sich erlernen. Darüber hinaus
werden wir aufgrund der eigenen Lebenserfahrung mit dem Alter in
der Regel von ganz allein resilienter, weil wir wissen, dass etwas, das
wir bereits erlebt haben, auch wieder funktionieren wird – sogenannte
Lernerfolge aus der Vita.
Resilienz lässt sich zudem mit einfachen praktischen Übungen trainie-
ren. Um weniger pessimistisch zu sein, sollte man seinen Fokus auf die
guten Dinge legen und weniger auf das, was schiefgelaufen ist. Freuen
Sie sich auch über Kleinigkeiten, sei es das letzte Stück von Ihrem Lieb-
lingskuchen, das Sie beim Bäcker ergattert, oder die letzte Bahn, die sie
doch noch erwischt haben. Stecken Sie sich z. B. fünf Steinchen in die
rechte Hosentasche und immer, wenn etwas Gutes am Tag passiert,
wandert ein Steinchen in die linke Tasche. Abends haben Sie dann
hoffentlich fünf Glücksmomente gesammelt. Oder überlegen Sie bei
Geschehnissen, die Ihnen nicht gefallen, wie schlimm diese eigentlich
in drei Stunden, Tagen oder Wochen sind – vergessen? Das hilft, Dinge
in ihrer Tragik einzuordnen, oft werden sie dadurch kleiner.
Kann auch ein Team oder gar ein Unternehmen über Resilienz verfügen?Tatsächlich gibt es auch mehr oder weniger resiliente Teams. Ein The-
ma, das klar bei der Führung beginnt. Resiliente Führungskräfte zeigen
auch einmal Schwäche, sind nicht immer perfekt und geben Fehler
offen zu. Nur so kann ich mir auch als Mitarbeiter eingestehen, dass es
an einem Tag mal nicht so gut läuft, mir Druck nehmen und damit die
psychische Gesundheit bewahren.
Grundsätzlich spricht auch die Wirtschaft von resilienten Organisatio-
nen, die aber natürlich wiederum von der Resilienz ihrer Mitarbeiter
abhängt. Wenn sich Firmen aufgrund von Veränderungen von Markt
und Umwelt auf Neuerungen einstellen können, flexibel, dynamisch
und wandlungsfähig sind, sind sie in der Regel auch resilient. Entspre-
chende Voraussetzungen finden sich eher in dynamischen als in hier-
archischen Unternehmen.
Fürstenberg Institut | 1110 | newsletter 04 | 2019
Und zum Schluss noch eine persönliche Frage – haben Sie schon einmal eine Krise erlebt, in der Sie auf Ihr Fachwissen zu-rückgreifen konnten? Auf jeden Fall, ich profitiere sehr von meinen gewonnenen Kenntnis-
sen – im Großen wie im Kleinen. Heute ist das Glas für mich halbvoll
und nicht halbleer. So schaue ich beispielsweise nach meinen Vor-
trägen mittlerweile auf die zahlreichen begeisterten Teilnehmer und
nicht mehr auf den einen, der etwas auszusetzen hat. Und wenn et-
was schiefgelaufen ist, versuche ich mir zu sagen „war jetzt nicht so
toll, aber ich habe etwas daraus gelernt, das passiert mir nicht wieder“.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass es die ultimative Resilienz
nicht gibt. Es gibt verschieden schwere Krisen und unterschiedliche
Lebensphasen, in denen man Dinge leichter oder auch schwerer ertra-
gen kann. Außerdem wollen wir auch gar nicht in einer Ritterrüstung
durch die Welt schreiten und alles an uns abprallen lassen, wir wollen
fühlen, dürfen auch einmal weinen, jammern und sogar umfallen, der
Mensch ist selbstverständlich verletzlich. Wichtig ist es nur, für die Stür-
me des Lebens trainiert zu sein und immer wieder aufzustehen.
Was uns stark macht gegen Stress, Depressionen und Burn-out von Christina Berndt
Das Leben ist hart geworden im 21. Jahrhundert. Der Leistungsdruck
ist groß, nicht nur im Arbeitsalltag, sondern auch im Beziehungsleben.
Wie gut wäre es also, so etwas wie Hornhaut auf der Seele zu haben!
Eine Lebenseinstellung, die den Blick zuversichtlich nach vorn lenkt.
Eine Haltung, die auf Gelassenheit und Selbstsicherheit beruht. Es gibt
Menschen, die all diese Eigenschaften haben. „Resilienz“ heißt ihre ge-
heimnisvolle Kraft. Christina Berndt erzählt davon in vielen Beispielen
und beschreibt, was Neurobiologen, Genetiker und Psychologen über
die Entstehung dieser seelischen Widerstandskraft herausgefunden
haben. All jenen, die diese Stärke mitunter vermissen, gibt sie aber
auch ganz praktische Hilfestellung, diese auszubauen.
LiteraturtippResilienz – Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft
dtv VerlagsgesellschaftTaschenbuch288 SeitenD 9,90 €ISBN: 978-3423348454
Fürstenberg Institut | 1312 | newsletter 04 | 2019
Die Sieben Säulen der Resilienz
Optimismus Wie optimistisch ein Mensch ist, hängt stark vom seinem Weltbild, dem
Selbstbild sowie davon ab, wie wir unsere Mitmenschen bewerten.
Stärken Sie Ihren Optimismus, indem Sie humorvoll sind und eine po-
sitive Sprache nutzen. Freuen Sie sich, wenn Sie beim Kuchenbacken
den Zucker lieber ganz vergessen und nicht versehentlich mit Salz
verwechselt haben. Mit ordentlich süßer Sahne ist die Kuchenschlacht
noch zu retten. Versuchen Sie einmal bewusst auf negative Adjekti-
ve zu verzichten. Eine Situation muss nicht immer gleich als furchtbar
oder schrecklich beschrieben werden – vielleicht war sie einfach unge-
wöhnlich oder interessant. Auch eine gewisse Gedankenkontrolle – „es
geht vorbei, es ist begrenzt, es liegt nicht nur an mir“ – beeinflussen
uns positiv, machen uns optimistisch und stärken damit auch unsere
Resilienzfähigkeit.
Akzeptanz Akzeptieren Sie Ihre Fehler und Schwächen, keiner ist schließlich per-
fekt. An Fähigkeiten, die wir ändern können und wollen, sei es Geduld
oder das eigene Zeitmanagement, haben wir die Chance zu arbeiten.
Dinge, die wir hingegen ohnehin nicht verändern können, sollten wir
akzeptieren und nicht unnötig bekämpfen. Das stärkt die individuelle
Resilienz und bewahrt Ressourcen.
LösungsorientierungZur Lösungsorientierung zählt, sich von dem eigentlichen Problem zu
lösen und die Aufmerksamkeit auf Chancen und Alternativen zu legen.
Versuchen Sie, sich eine Lösung intensiv vorzustellen, um sie geistig
und körperlich zu erleben. Haben Sie beispielsweise Angst vor einem
anstehenden Vortrag, fühlen Sie sich in die Situation inkl. der feuchten
Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles gelingen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierig-keiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständ-liche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.
Antoine de St. Exupéry
Nach einer schweren Krankheit werde ich wieder gesund, nach einer
Trennung und einer Zeit der Trauer werde ich wieder glücklich, nach
stressigen Zeiten finde ich zurück zu Ruhe und Gelassenheit, nach ei-
ner herausfordernden beruflichen Phase kann ich mich wieder erholen
– wer mit einer entsprechenden Überzeugung auf diese und ähnliche
Situationen reagiert, ist resilient und hat die Widerstandkraft und damit
die Fähigkeit, Schicksalsschläge und Schwierigkeiten zu überwinden,
ohne Schaden an der Seele zu nehmen. Die gute Nachricht in diesem
Zusammenhang ist: Resilienz kann trainiert werden! Aber wie? In kri-
tischen Zeiten erleben Betroffene Unsicherheit, bewährte Lösungs-
strategien scheinen nicht zu wirken, sie fühlen Schwäche, Hilflosigkeit,
Inkompetenz, Ausgeliefertsein und einen Verlust von Selbstwert. Ziel
sollte es sein, trotz aller negativer Empfindungen zu dem Gefühl zu ge-
langen: Ich kann die Dinge bewältigen, auch wenn sie schwierig sind.
Hilfreich ist dafür das Sieben-Säulen-Modell, eines von verschiedenen
wissenschaftlichen Ansätzen zum Thema Resilienz.
Resilienz lernen – Krisen meistern!
resilience (engl.) = „Spannkraft, Widerstandsfähigkeit, Elastizität“
Fürstenberg Institut | 1514 | newsletter 04 | 2019
Hände hinein und stellen Sie sich dann vor, wie sie flüssig und begeis-
tert vortragen – Sie sind im Thema und können das – und anschlie-
ßend die verdiente Anerkennung bekommen.
Selbstregulierung Auch ein gewisses Maß an Selbstregulierung trägt zur Steigerung der
Resilienz bei. Entscheidend dafür ist es, Struktur in das eigene Gefühl-
schaos zu bekommen und auch einmal innerlichen Abstand zu be-
wahren. Vergleichen Sie beispielsweise einmal die Bedeutung einer
kritischen Situation in fünf Stunden, fünf Tagen oder fünf Wochen. Hat
das Ereignis bereits in fünf Tagen keine Bedeutung mehr, kann es gar
nicht so schlimm gewesen sein. Gleichzeitig gilt es, Stressoren, die ei-
nen wirklich unter Druck setzen und die sich verändern lassen, zu redu-
zieren und achtsam zu bleiben, sich auf das hier und jetzt zu konzen-
trieren und nicht am Sonntag bereits an die bevorstehende, stressige
Woche zu denken.
Opt
imis
mus
Akz
epta
nz
Lösu
ngso
rien
tier
ung
Selb
stre
gulie
rung
Vera
ntw
ortu
ng
über
nehm
en
Net
zwer
kori
enti
erun
g
Zuku
nfts
plan
ung
Die Sieben Säulen der Resilienz
Verantwortung übernehmenÜbernehmen Sie Verantwortung, um Ihre Resilienz zu stärken.
Dafür sollte zwischen veränderbarer und unveränderbarer Welt
unterschieden werden. Sie können weder eine unheilbare Krankheit
heilen, noch den Regen stoppen oder spontan einen Stau auflösen,
aber Sie können den Umgang mit der jeweiligen Situation verändern.
Seien Sie proaktiv: Handeln Sie in Bereichen, in denen dieses möglich
ist, treffen Sie neue Entscheidungen, wenn Ihnen dies guttut, agieren
Sie, anstatt auf Situationen zu reagieren und übernehmen Sie damit
Verantwortung für sich und Ihr eigenes Glück und Wohlbefinden.
Netzwerkorientierung Sie sind in der Regel nicht allein. Nutzen Sie in schwierigen Situationen
Ihr Netzwerk, nehmen Sie Hilfe von Freunden und Familie an. Schauen
Sie dabei, wer Ihnen guttut, aber seien Sie auch mutig und streichen
Sie Miesmacher aus Ihrem Netzwerk. Das kann auch erst einmal für
einen gewissen Zeitraum sein, bis Sie wieder Ressourcen gesammelt
haben.
Zukunftsplanung Schauen und fühlen Sie voraus und verfolgen Sie Ihre Ziele, Träume
und Visionen. Wo möchte ich beruflich in fünf Jahren sein? Wo und
wie möchte ich wohnen? Denken Sie aber auch „klein“: Wie möchte
ich den nächsten Urlaub verbringen? Wen möchte ich mal wieder tref-
fen? Wann gehe ich mal wieder die ganze Nacht tanzen? Wer Pläne hat
und sich auf seine Lebensträume ausrichtet, entwickelt Widerstands-
kraft und damit Resilienz. Und sollte ein Plan doch einmal scheitern,
verfügen Sie über die entsprechende Kraft wieder aufzustehen.
Fürstenberg Institut | 1716 | newsletter 04 | 2019
Der Klassiker des Zeitmanagements mit neuen Toolsvon Lothar Seiwert
Viel Work, kaum Life – so sieht die turbulente Existenz vieler Menschen
aus. Wir gewinnen zwar immer mehr Lebenszeit, doch scheinbar ei-
len uns die Jahre auch immer schneller davon. Wünsche? Sehnsüchte?
Träume? Aufgegeben und ausgeträumt. Doch es gibt Auswege aus
dem Teufelskreis von Dringlichkeit und ständiger Erreichbarkeit. Lothar
Seiwert hat eine Anleitung zur ganzheitlichen und aktiven Lebensge-
staltung verfasst, die Hunderttausenden Lesern von Europa bis Neu-
seeland geholfen hat, ihre Zeitsouveränität zurückzugewinnen.
Wir verlosen drei Exemplare!
Zur Teilnahme senden Sie einfach eine E-Mail mit dem Begriff
„Fürstenberg Buchtipp“ an: marketing@fuerstenberg-institut.de
Einsendeschluss ist der 03.01.2020.
Die Gewinner werden benachrichtigt
LiteraturtippWenn du es eilig hast, gehe langsam: Wenn du es noch eiliger hast, mache einen Umweg.
Campus Verlag, 17. Auflage, 2018Gebundene Ausgabe,224 SeitenD 19,95 €ISBN: 978-3593508955
Ein Gespräch mit EAP-Berater Michael Wigge
Wofür ist ein gutes Zeit- und Selbstmanagement eigentlich sinnvoll?
Wir wollen schließlich spontan sein, zwischendurch einmal tun und
lassen, was uns gerade gut zu tun scheint. Dennoch hilft eine gewisse
Struktur nachweislich Stress zu reduzieren. Der Tagesablauf wird stär-
ker durch Vorhersehbares geprägt und ist damit weniger hektisch zu
bewältigen. Darüber hinaus gewinnt man einen besseren Überblick
über alle anstehenden Projekte, Aufgaben und Tätigkeiten sowohl im
Berufsalltag als auch im Privatleben und fühlt sich von diesen weniger
überwältigt. „Sie sparen Zeit und können diese für wirklich wichtige
Aufgaben besser nutzen und Ziele schneller erreichen“, so Michael
Wigge, EAP-Berater im Fürstenberg Institut.
Zeit- und Selbstmanagement: Wie Sie berufliche und private Ziele besser erreichen
Fürstenberg Institut | 1918 | newsletter 04 | 2019
Aber was steht unserem Zeitmanagement im Wege? Ein Aspekt ist Pro-
krastination – die sogenannte „Aufschieberitis“. Sie überfällt uns, wenn
für eine bestimmte Aufgabe die Leidenschaft fehlt oder die Angst zu
scheitern im Vordergrund steht, weil ein Projekt zu schwierig erscheint
oder wir uns zu hohe Ziele gesteckt haben. Die einfache Lösung, end-
lich nichts mehr unnötig zu verschieben: Gehen Sie es an und wenn
es erst einmal nur eine halbe Stunde ist und nutzen Sie die 72-Stun-
den-Regel. „Ziele, die innerhalb von 72 Stunden ins Handeln ge-bracht werden, haben eine 90-prozentige Sicherheit auf Erfolg“,
weiß Wigge.
Ein weiterer Punkt, der unsere Zeiteinteilung negativ beeinflusst, ist
fehlende Abgrenzungsfähigkeit. Einfach einmal „Nein“ zu sagen, fällt
schwer, besonders im beruflichen Kontext. Dabei hilft ein klares „Nein“,
um auch einmal an sich selbst und die eigenen Interessen denken zu
können, um den Berufsalltag zu entstressen, von anderen ernst genom-
men zu werden, Prioritäten zu setzen und die eigenen Ziele zu erreichen.
Priorisieren unterstützt darüber hinaus ein gutes Zeitmanagement.
Zu schauen, welches die wichtigsten anstehenden Aufgaben sind, gibt
es Krisen oder feste Abgabetermine? Wichtige, aber nicht dringende
Aufgaben werden anschließend bearbeitet. Erst jetzt werden die nicht
wichtigen Projekte angegangen, die ggf. auch delegiert werden oder
gänzlich gestrichen werden können.
Auch genügend Zeit für die Planung zu nehmen und nicht überstürzt
in ein Projekt einzusteigen, kann hilfreich sein. Wer gut plant, hat weni-
ger Pannen, arbeitet strukturiert, nach einer vernünftigen Reihenfolge,
vermeidet Dopplungen und gewinnt letztendlich Zeit. „Wer nicht viel Zeit für Planung nimmt, braucht tatsächlich oft länger“, ist Wigge
überzeugt.
Darüber hinaus gilt es Zeitdiebe zu vermeiden. Dazu zählen die ei-
gene Zeitplanung, Arbeitsmethodik (unklare Ziele, mangelnde Pla-
nung, alles auf einmal machen wollen) und der persönliche Arbeitsstil
(überhäufter Schreibtisch, schlechtes Ablagesystem) genauso wie Zu-
sammenarbeit und Teamwork (zu wenig Delegation, unvollständige
Informationen und unzureichende Koordination), aber auch „unan-
gemeldete Besucher“ (Telefonanrufe, massenhafte Mails, zu viele Be-
sprechungen) und persönliche Schwachstellen (Hast und Ungeduld,
mangelnde Motivation oder nicht NEIN sagen zu können).
Die eigene Zielsetzung schärfen ist ein letzter wichtiger Punkt für
Zeit- und Selbstoptimierung. Hierfür empfiehlt Wigge die SMART-Me-
thode: „Schauen Sie, dass Ihr Ziel spezifisch definiert ist, gestalten Sie
es messbar, es sollte darüber hinaus attraktiv sein und damit Spaß und
Motivation bringen, achten Sie außerdem darauf, dass das Ziel realis-
tisch in der vorgegebenen Zeit und damit terminlich zu erreichen ist.
Autor: Michael Wigge,Berater, Fürstenberg Institut
Fürstenberg Institut | 2120 | newsletter 04 | 2019
Zum Valentinstag verlost das Fürstenberg Institut ein Paar-Retreat!
Was macht eine langjährige Beziehung beständig – was nicht? Wer
kennt es nicht, dass sich Gefühle im Laufe einer Beziehung verändern,
es Phasen gibt, in denen viel gestritten wird, Partner sich überfordert
fühlen, unter Schlafmangel leiden, nicht mehr miteinander reden kön-
nen und teilweise lieber allein sind als zu zweit: Erste Anzeichen für ein
Beziehungs-Burnout. Wie lässt sich das erkennen, wie verhindern und
was können Paare tun, die schon mittendrin stecken?
Passend zum Valentinstag veranstaltet das Fürstenberg Institut Berlin
im Rahmen ihres Jahresprogramms 2020 ein Paar-Retreat in entspann-
ter Atmosphäre am Wannsee. U.a. soll der Frage nachgegangenen
werden, wie Paare auch in stressigen Zeiten ausreichend Austausch
und Nähe zulassen und immer wieder Orientierung und Kraft aus ihrer
Beziehung ziehen können, um diese in den Alltag zu integrieren und
beständig zu gestalten. Ziel soll es sein, immer wieder zu sich selbst zu
finden, zum Partner und zur gemeinsamen Liebe.
Die individuellen Ergebnisse des Retreats werden einige Wochen spä-
ter in einem weiterführenden Follow-up in einem der neun Institute
oder alternativ im Rahmen einer Online-Beratung vertieft.
Das Fürstenberg verlost eine Teilnahme am eintägigen Paar-Retreat inkl. anschließender Vertiefung.
Zur Teilnahme senden Sie einfach eine E-Mail mit dem Begriff
„Paar-Retreat“ an: marketing@fuerstenberg-institut.de
Einsendeschluss ist der 03.01.2020.
Die Gewinner werden benachrichtigt.
Fürstenberg Institut | 2322 | newsletter 04 | 2019
Fürstenberg Veranstaltungen 1. Halbjahr 2020 sind online
Die Termine unserer Webinare, Vorträge und Führungskräfteaus-
tauschtreffen für das 1. Halbjahr 2020 finden Sie online! Nutzen Sie
unsere Angebote exklusiv und kostenfrei als Mitarbeiter unserer Kun-
denunternehmen.
Detaillierte Informationen zu den Inhalten der einzelnen Veranstal-
tungen, die teilweise auch in englischer Sprache angeboten werden,
sowie die Anmeldung finden Sie in Ihrem exklusiven Login-BereichKundenloginVeranstaltungen für Mitarbeiter oder speziell für Füh-
rungskräfte unter Veranstaltungen auf unserer Website.
Evtl. Änderungen oder Ergänzungen geben wir auf unserer Website
und in unseren Newslettern bekannt.
Melden Sie sich jetzt an! Wir freuen uns, wenn etwas für Sie dabei ist.
Neue Login-DatenUm aktuellen Sicherheitsstandards gerecht zu werden, haben wir alle Zugangsdaten zu unserem exklusiven Kundenlogin-Bereich auf unserer Website aktualisiert. Falls Sie noch keine neuen Passwörter erhalten haben, wenden sie sich gerne an die Personalabteilung Ihres Unternehmens oder direkt an uns. Nach einer kurzen Übergangszeit werden die alten Zu-gangsdaten ungültig.
24 | newsletter 03 | 2019
ImpressumFürstenberg Institut GmbHGorch-Fock-Wall 3 20354 Hamburg
Tel. 040 / 38 08 20-0 Fax 040 / 38 08 20-20info@fuerstenberg-institut.dewww.fuerstenberg-institut.de
Folgen Sie uns auch auf XING!
Redaktion:V.i.S.d.P.: Anika Ohlsen Mitarbeit: Berit Sbirinda-Wenk, Susanne Naß, Michael WiggeGestaltung: Jenny Poßin
Bilder: Titel: ©iStock_Vladimir Vladimirov, ©John Tuesday_Unsplash, S.4: ©Haley Phelps_unsplash, S.6: © Alessandra SchellneggerS. 7: Markus Spiske_Unsplash, S.10: © Ev_Unsplash, S. 11: dtvS.16: ©Cambus-Verlag, S.17: ©Kaylah Otto_UnsplashS.20: © Yves Sucksdorff/Fürstenberg InstitutS. 2, 5, 12: ©Fürstenberg Institut