Spiritual Care – Thesen für die interprofessionelle ... · z.B. durch Meditation, Musik oder...

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Eckhard Frick sjPsychiater und Psychoanalytiker

Spiritual Care –Thesen für die interprofessionelle Zusammenarbeit

8.11.2013

PROFESSUR FÜR SPIRITUAL CARE

1. Die hippokratische Unterscheidung zwischenempirischer und Tempelmedizin ist einGrundmodell westlicher Heilkunde, auch in derchristlichen Hospitaltradition (healing / caringvs curing).

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3www.spiritualcare.de

I. Vorklassisch-archaisch

ReligionGesundheit

4www.spiritualcare.de

I. Vorklassisch-archaisch

II. Klassisch-hippokratisch

ReligionGesundheit

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I. Vorklassisch-archaisch

II. Klassisch-hippokratisch

III. Bio-psycho-sozio-spirituelleNeuorientierung

ReligionGesundheit

Spirituelle Suche

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Wuthnow (1998) After heaven : Spirituality in America since the 1950s

Dwellers Seekerswohnen verhandelnGott schafft heilige RäumeMenschen wohnen dort

Suche nach heiligenAugenblicken

heilige Zonen kennen spirituelle Einblicke erkundenSicherheit komplexe BedeutungenBilder des Wohnens Bilder von Reisenfest beweglichin Gottes Leib versammelt zerstreutParadies, Jerusalem, Tempel,verheißenes Land, Könige, Priester

Zelt, Diaspora, Propheten, Richter

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2. In der zweiten Hälfte des XX. Jahrhundertskommt es zu einem neuen Interesse für dasSpirituelle, möglicherweise als Folge desbürgerschaftlichen Bioethik-Diskurses.

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Jung (GW 11, § 509)

„Unter all meinen Patienten jenseits der Lebensmitte, das heißtjenseits 35, ist nicht ein Einziger, dessen endgültigesProblem nicht das der religiösen Einstellung wäre. Ja, jederkrankt in letzter Linie daran, daß er das verloren hat, waslebendige Religionen ihren Gläubigen zu allen Zeitengegeben haben, und keiner ist wirklich geheilt, der seinereligiöse Einstellung nicht wieder erreicht, was mitKonfession oder Zugehörigkeit zu einer Kirche natürlichnichts zu tun hat.“

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3. Zur Vorgeschichte des Spiritual Turn: Dassemantische Feld Religion / Spiritualität ist imFluss. Wichtige Einflüsse kommen aus demenglischen und dem französischenSprachraum, aber auch aus deranthropologischen Wende innerhalb derTheologie.

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Geist und Leben 71 (1998) 198-211

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Sudbrack 1998

„Das verbreitete, wenn auch vage esoterischeReden von ‚Spiritualität’ legt nahe: Hier ist derwichtigste Gesprächspartner des Christentumsinnerhalb der mitteleuropäischen Gesellschaft.Auch was von anderen Religionen auf unszukommt, ist meist von ihr überformt. Hier findetdie christliche Reflexion die Zeichen der Zeit,Zeichen von Gottes Geist“.

institutionellsozial

implizit

individuell

explizit

modifiziert nach Leutwyler S (2005)Spiritualität und Wissenschaft

Sinnsuche Wissen:Kognitionen

Tun:Praxis

Sein:Bedeutung

Säkular-existenzielleOrientierung

In welchem Ausmaß finden Sie,dass das Leben einen Sinn hat,sogar bei andauerndenSchmerzen?

In welchem Ausmaß können Siesich während Ihrer Krankheitden Aktivitäten widmen, denenSie den größten Wertbeimessen?

In welchem Ausmaß versuchenSie, Ihr Leben entsprechendIhrer Ideale zu gestalten –auch während dieser Periodemit andauernden Schmerzen?

Spiritualität In welchem Ausmaß haben Siewährend Ihrer Krankheit gedacht,dass Ihr Leben von Energienoder Kräften bestimmt wird, diegrößer sind als Sie?

Haben Sie in Ihrer Krankheit eingrößeres Bedürfnis, Ihr Im-Universum-Sein zu bekräftigen,z.B. durch Meditation, Musikoder Alleinsein in der Natur?

Wenn Sie annehmen, dass Sieeine spirituelle Seite haben,wie wichtig ist Spiritualität indieser Krisenperiode undinwieweit ziehen Sie Kraft undTrost aus ihr?

Religiosität Hat das Leiden unter derKrankheit die Weise beeinflusst,wie Sie über religiöse Dingedenken? Hat das zu einemWachstum geführt?

Haben Sie in Ihrer Krankheit eingrößeres Bedürfnis verspürt, indie Kirche zu gehen, zu betenoder in heiligen Schriften zulesen? Hat sich die Zeit, die Siemit solchen dingen verbringen,faktisch verändert?

Wenn es in Ihrer Weltsichtreligiöse Elemente gibt,inwieweit haben diese IhreFähigkeit, durch dieseKrankheit zu gehen, verstärktoder vermindert?

La Cour Spir Care 2012

Säkular-existenzielleOrientierung

Spiritualität Religion

LEIB

La Cour Spir Care 2012

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Pargament & Lomax, World Psychiatry 2013

“To the religiously minded, the mostimportant purpose of religion isspirituality itself. The world’s religioustraditions insist that the search for thesacred takes priority over more temporalmatters, though these faiths also offer away to reconcile the spiritual with thehuman”.

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Houtman & Aupers: The Spiritual Turn and the Decline of Tradition:The Spread of Post-Christian Spirituality in 14Western Countries, 1981–2000 (J Sc Study Rel 2007)

• Europäische Wertestudie

• post-Christian spirituality (“New Age”)• characterized by a sacralization of the self• West- und Nordeuropa mehr als Süd- und

Osteuropa

Projected Nonaffiliated and Muslim Populations, Austria and Switzerland, 2001–2051.

Kaufmann E et al. Sociology of Religion 2012;73:69-91

© The Author 2011. Published by Oxford University Press on behalf of the Association for theSociology of Religion. All rights reserved. For permissions, please e-mail:journals.permissions@oup.com

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E. Frick – Wohin dreht der „Spiritual Turn“?R. Lesmeister – Selbst und Transzendenz –Überlegungen zur Stellung des Subjektes bei C. G. Jungim Kontext des „Spiritual Turn“G. Schneider – Identität und Kontingenz.Psychoanalytische Überlegungen zur Konstitution desnachreligiösen Subjekts in der Flüchtigen ModerneD. Finkelde – Das (postmoderne) Subjekt ideologischerAnrufung nach Lacan – Philosophische Überlegungenzum Kontext spiritueller SuchbewegungenJ. Assmann – Zwangsneurose oder Fortschritt in derGeistigkeit. Zu Freuds ReligionskritikA. Assmann – Die Grenze zwischen Lebenden undToten. Zur Vorgeschichte der Aufstellungspraxis imMedium der LiteraturA. Hamburger – Wie schwer das Leben ohne Boden istB. Boothe – Wer glaubt, wird vielleicht nicht selig, aberklugM. Reder – Religionskritik im Licht von Habermas’Spätphilosophie – Eine Sozialphilosophische Analyse

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4. dem Volk aufs Maul schauen (beobachten,wie sich die einfachen Leute ausdrücken undvon ihnen lernen; nach M. Luthers »Sendbriefvom Dolmetschen«) ist Ausgangspunkt derspirituellen Anamnese.

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KLINIK UND POLIKLINIK FÜRPALLIATIVMEDIZIN

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Klinisches InterviewSPIR (Frick et. al. Eur J Cancer Care2006)

KLINIK UND POLIKLINIK FÜRPALLIATIVMEDIZIN

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Elhardt et al.: SPIR-Schulung (Spir Care 2013)

• 247 Teilnehmer(innen) wurden im Erheben einerspirituellen Anamnese SPIR geschult

• Stichprobe (81% weiblich): Ärzte (n = 79), Pflege (n = 61),Psychotherapie (n =35), Seelsorge (n = 33), Sozialarbeit (n=16) und sonstige Gesundheitsberufen (n =39)

• Verbesserungen wurden in der eigenen Einschätzung dertheoretischen Kenntnisse über Religion/Spiritualität (p <0.001), der praktischen Fähigkeiten im Erheben derspirituellen Anamnese (p < 0.001) sowie in derWahrscheinlichkeit der Implementierbarkeit (p < 0.001)belegt

KLINIK UND POLIKLINIK FÜRPALLIATIVMEDIZIN

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Meine theoretischen Kenntnisse über Religion,Spiritualität und Gesundheit sind …

KLINIK UND POLIKLINIK FÜRPALLIATIVMEDIZIN

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Meine praktischen Fähigkeiten im Erheben einer spirituellenAnamnese schätze ich so ein …

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5. Die Begriffsgeschichte von Spiritual Care zeigtdie Entwicklung vom Synonym für Seelsorge überden metaphorischen Sprachgebrauch zurinterdisziplinären und transdisziplinärenQuerschnittsaufgabe, letzteres im Sinn einesbreiten gesellschaftlichen Diskurses, der dieVerantwortung der Einzelwissenschaften für dasgrössere Miteinander reflektiert.

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FitzGibbon s.j. GH (1951): The matter of spiritual care of patients. Health Prog 32:266-267

KLINIK UND POLIKLINIK FÜRPALLIATIVMEDIZIN

Professur für Spiritual Care

www.spiritualcare.de08/01/14

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6. Spiritual Care ist die gemeinsame Sorge allerGesundheitsberufe für die spirituellenBedürfnisse, Wünsche und Ressourcen krankerMenschen in allen Lebensphasen, besondersbei krisenhaftem und chronifiziertem Verlauf.

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40%

29%

17%

7% 7%Familie/FreundeGesundheitsberufeSeelsorgeGott/höheres Wesenandere

Spirituelle Betreuerbei schwerer Krankheit

Hanson et al (2008) J Pall Med

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7. Spitalseelsorge muss in juridischer,systemischer und therapeutischer Hinsicht mitSpiritual Care vernetzt werden.

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Das Modell „Spezialarzt“ (vgl. Vandenhoeck PolskArch Med W 2013)

Primary vs secondary care

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8. Spitalseelsorge braucht Eigenständigkeitgegenüber dem medizinischen System.

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33

Spiritualität in der Psychiatrie und Psychotherapie

Wege zum Menschen 62:537-555

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Karle 2010

„Ein ‚religiöses coping‘setzt – aus theologischerPerspektive – aber nicht religiöse Zustimmung oderreligiöses Einverständnis voraus, sondern kann auchProtest im Medium der Religion sein, wie ihnbeispielsweise die Klage darstellt. Dieses paradoxecoping ist kaum mit dem Konzept des Spiritual Carekompatibel, das auf Akzeptanz abzielt“.

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9. Spitalseelsorge allein ist ein zu enges Gefässfür Spiritual Care – es braucht ein Miteinandervon Basiskompetenz und Spezialkompetenzen.

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Spiritual Care im Schnittfeld der Berufe...

Medizin

Pflege

Soziale Arbeit

Seelsorge

Psychotherapie

Spiritual Care

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Ethischer / juridischer Rahmen

PersönlicheGeschichte

AusbildungAttitudes

Skillsknowledge

Team (falls vorhanden)

Institution / Träger

Sprachlicher, inter-religiöser und sozio-kultureller Hintergrund

... und mehrerer Kontexte:

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10. Spiritual Care ist Teil des evidenzbasiertenParadigmas und gehört in den Fächerkanon der

Gesundheitsberufe – nicht begrenzt aufPalliative Care.

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Die Vereinten Nationen erkennen an, dass das Erreichen deshöchstmöglichen Gesundheitsstandards eines der fundamentalenRechte aller Menschen ohne Unterschied darstellt.Gesundheitsförderung basiert auf diesem wesentlichen Menschenrecht.Dieses positive und umfassende Konzept begreift Gesundheit als einenBestimmungsfaktor für Lebensqualität einschließlich des psychischenund spirituellen Wohlbefindens.

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physisches psycho-soziales

spirituelles

LEIDEN

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11. Spiritual Care gehört zu den medizinischenHumanities, die sich aus der Wesensbestimmungdes Menschen und seinen Rechten innerhalbeines freiheitlichen Gemeinwesens ableiten,nicht aus empirischen Daten (z.B. faith & health-Forschung).

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Salander Arch Rel Psychol 2012

• A priori-Postulat einer anthropologischenGrunddimension, Möglichkeit der VerleugnungHypothesen können nicht falsifiziert werden

• ‘conceptual stretching’ popular catch-all term

• Zirkuläre Befunde aus Querschnittsstudien:Spiritualität ↔ Wohlbefinden Spiritual Care

• „‘Spirituality’ ignores psychology and reducesexistential philosophy to questions of well-being“

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Spiritual Care: Unterrichtsstoff für alle Studierenden der Medizin (n=848)

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7

Haltung Fähigkeiten Wissen

vor Kursnach Kursnach 3 Semestern

Wasner, Roser, Fittkau-Tönnesmann, Borasio, 2008Dt Ärztbl 105(13), A674-5

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PROFESSUR FÜR SPIRITUAL CARE

12. Spiritual Care folgt dem deontologischenGrundsatz wohlwollender Neutralität, auch in(inter-)religiöser Hinsicht, und findet eineBalance zwischen den ExtremenVernachlässigung/Ignoranz /Abdelegieren/Pseudo-Toleranz und Manipulation/Proselytismus/„Missionieren“.

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Constitution du Canton de Vaud 2003

« L’Etat tient compte de la dimension spirituelle de la personne humaine.Il prend en considération la contribution des Eglises et communautés religieuses au lien socialet à la transmission des valeurs fondamentales. » art 169 CCV

Loi sur les relations entre l’Etat et les Eglises reconnues de droit public 2007

Chap. III Mission au service de tous

Art. 7 Principes

Les Eglises exercent leur mission au service de tous.

Dans le cadre de leurs compétences, elles exercent cette mission dans le domaine suivants:- Vie communautaire et cultuelle- Santé et solidarités- Communication et dialogue- Formation et accompagnement

Les Eglises participent au dialogue interreligieux

Art. 8 Modalités

Dans chacun des domaines énumérés, la mission au service de tous se décline en missions exercéespar chaque Eglise séparément et en missions exercées en commun par les Eglises, cas échéant avecle concours de communautés reconnues.

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13. Spiritual Care lebt aus der Spannung zwischenIndividuum (spiritual empowerment) undGemeinschaft (Implementierung und systemischeVerankerung). Mögliche Gefässe dafür sind:Projektgruppen, Organisationsberatung, EKS-Beratung (Existenzielle Kommunikation, spirituelleRessourcen und Selbstsorge), Supervision, Rituale.

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Spiritual Care - Thesen für die interprofessionelle Zusammenarbeit

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14. Spiritual Care hilft Zeit, Geld und personelleRessourcen sparen.

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Balboni, Balboni et al.: Cancer 2011

• 339 Pat. mit fortgeschrittener Krebserkrankung

• Prospektives, multizentrisches Design

• Vergleich von Patienten, die mit ihrer spirituellenBetreuung durch das Behandlungsteam zufrieden /unzufrieden waren

• Kostenschätzung nach Standards fürIntensivbehandlung, Beatmung etc.:...

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Balboni, Balboni et al.: Cancer 2011

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Balboni, Balboni et al.: Cancer 2011

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Huguelet et al. (2011): A randomized trial of spiritual assessment of outpatientswith schizophrenia: patients' and clinicians' experience. Psychiatric Services62:79-86

Ambulante PsychosepatientenSpirituelle Anamnese vs. Aufgreifen der Thematik aufWunsch der PatientenProspektiv longitudinal 2 MesszeitpunkteSchulung der Psychiater im InterviewSupervision und klinische Weiterführung67% der Interviews wurde als klinisch weiterführendeingeschätzt

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Möchten die Patienten mit ihrem Psychiater über Spiritualität reden?

0

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35

t1 t2

Starke oder sehr starke Zustimmung (%)

mit Anamnese ohne Anamnese

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Büssing et al.: Spiritualität/Religiosität (SpR) alsRessource und Bewältigungsstrategie (Spir Care 2012)

SpR ist für viele Patienten eine wichtige Ressource, ummit chronischer Krankheit umzugehen (Coping)Koenig et al. (1998, 2001); Mehnert et al., (2003); Büssing et al. (2005, 2007, 2009); Wachholz et al. (2009);McCullough et al. (2009) – u.v.a.m.

SpR ist auch in einer weitgehend säkularen Gesellschaftfür Patienten mit Tumor- und chronischenSchmerzerkrankungen als Ressource von Bedeutung.Mehnert et al., 2003; Büssing et al. (2005, 2009, 2010); Frick et al., 2006, 2007; Zwingmann et al. (2008); Murkenet al. (2010) – u.a.

Dennoch wird sie im klinischen Kontext zumeistausgeblendet, da sie scheinbar nicht in den„Zuständigkeitsbereich“ des medizinischen Systemsgehört.

Dennoch wird sie im klinischen Kontextzumeist ausgeblendet, da sie scheinbar nichtin den „Zuständigkeitsbereich“ desmedizinischen Systems gehört. ….

… Das beginnt sich zu ändern.

Herzlichen Dank für Ihr Interesse!

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