Struktur- und Entwicklungsplan...einem deutlichen Aufwuchs der Studierendenzahlen. Die BA /...

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Struktur- und Entwicklungsplan Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

2019-2023

16.12.2019

Filmstills: AT THE END OF THE WORLD, © Michael Huber

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Inhalt1 Ausgangslage und Ziele 3

1.1 Ausgangslage 3

1.2 Ziele 4

2 Studium und Lehre 6

2.1 Ausgangslage 6

2.2 Zielsetzungen 6

2.3 Vorhaben für 2019–2023 6

3 Forschung 10

3.1Forschungsprofilund-schwerpunkte 10

3.2ForschungsinfrastrukturundForschungskommunikation/-vernetzung 11

3.3FörderungdeswissenschaftlichenundkünstlerischenNachwuchses 12

3.4 Forschungsinstitute 13

4QualitätsmanagementundEvaluationen 16

5 Querschnittsaufgaben 18

5.1 Transfer 18

5.2 Weiterbildungsangebote 19

5.3 Internationalisierung 21

5.4 Gleichstellung 22

5.5Kommunikation 24

5.6Bibliothek 26

5.7Nachhaltigkeit 27

6Hochschulservicebereiche 28

6.1 Ausgangslage und Zielsetzungen 28

6.2 Digitale Transformation 28

6.3Organisations-undPersonalentwicklungsowieweitereServices 29

6.4TechnischeAusstattungundInfrastruktur 30

6.5ManagementvonBudgets,DrittmittelnundInhouse-Förderlinien 30

Anlage 32

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1 Ausgangslage und Ziele1.1 AusgangslageDie Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF kann auf eine erfolgreiche Bilanz der Jahre2014 -2018zurückblicken. IndiesemZeitraumhat sieeinengrundlegendensystematischenPlanungs- und Umsetzungsprozess im Bereich von Hochschulstrukturen und Hochschulent-wicklungdurchlaufen.EinwichtigerMeilensteinwardieUniversitätswerdungimJuni2014.Diegesammelten Erfahrungen, sowohl zu erfolgreichenUmsetzungen als auch zuBereichen, indenennochDefizitebestehenoderdienochnichtadressiertwurden,sindAusgangspunktfürdieaktuellePlanung.WichtigeUmsetzungserfolge–nichtabschließenddargestellt–waren:

Studium und Lehre: Erfolgreiche Studienprogramme wurden etabliert, verbunden miteinemdeutlichenAufwuchsderStudierendenzahlen.DieBA/MA-Strukturwurdeverbessert,die Studienprogrammemodernisiert undweiterentwickelt. Im Zentrum stand und steht dieStärkungderfilmischenArbeitundderenReflexion,verbundenmiteinemdeutlichenAusbauvonInterdisziplinarität,StärkungderEigen-undDrittmittelfürFilme,EinführungneuermedialerFormatesowiederÖffnungfürneueTechnologien(VFX,VR,ARetc.)und–vorallem–vielerfilmischerErfolge.

Forschung und Transfer: NebenderEinführungvonForschungs-undTransferstrukturen,einerstärkerenKonturierungvonForschungsfeldernsowieeinerbreiterenundintensiverenNutzungderDrittmittelquellen, fandeineStärkungderkünstlerischenForschungmit internenMittelnstatt.DieForschungsaktivitätenwurdenintensiviertundineinebessereSichtbarkeitgebracht.ImBereichderkünstlerischenForschungwurdedieinternationaleVernetzungvorangetriebenund Aktivitäten zur hochschulpolitischen Lobbyarbeit entfaltet. Beiträge zur Umsetzung derTransferstrategiedesLandeswurdenu.a.durchdieSchaffungdualerStudienangebotegeleistet.DieFilmuniversitäthatihreGründungsaktivitätengestärktundmitdem„Startbüro“(zusammenmitStudioBabelsbergundILB,gefördertdurchdasMedienboard)einInstrumentzumHaltenvonGründungsteamsamStandortgeschaffen.Der„MediaTechHubAccelerator“mitderUniPots-damunddemHasso-Plattner-Institut(HPI)isteinneuerBausteinimGründungsgeschehen.

Die Filmuniversität hat ihre Exzellenz in den Medienwissenschaften weiter ausgebaut. IndiesemZusammenhang istauchdieGründungundEtablierungdesZeMzunennen,dessenKoordinationnacherfolgreicherEtablierungAnfang2019andieUniPotsdamübergebenwurde.

Qualifizierung und Weiterbildung: NebenderwissenschaftlichenhatdieFilmunidasRechtzurwissenschaftlich-künstlerischenPromotionerhalten.InbeidenBereichenfandeineIntensi-vierungderPromotionstätigkeitstatt.ZudemhatdieHochschulequalitätssicherndeStruktureninderGraduiertenförderungaufgebaut,u.a.durcheineHandreichungfürdenakademischenNachwuchs (bspw. individuelleWeiterbildung, Vernetzung nach außen, Verfahren zur Bean-tragungundVerausgabung vonMitteln fürQualifikationsprojekte) sowiedurchdenflächen-deckendenAbschlussvonBetreuungsvereinbarungen.Doktorand*innenkönnenaufAngebotederPotsdamGraduateSchool(PoGS)unddesZeMzugreifen.DieFilmuniversitätspieltzudemeineaktiveRolle inderGründungderBrandenburgischenPostDoc-Akademie.DieengeundguteBegleitungbeiderQualifizierungistderHochschuleeinwichtigesAnliegen.InKoopera-tionmitdemErich-Pommer-Institut(EPI)erarbeitetdieFilmuniversitätkontinuierlichinnovativeWeiterbildungsangeboteundträgtsozurberuflichenWeiterbildungundzurQualifizierungderFachkräftebei.

Internationalisierung: DieFilmuniversitätentwickelteimRahmeneinesHRKAudithochschul-spezifische Internationalisierungsvorhaben, deren erste Umsetzungserfolge sichtbar sind.SofindenmehrausländischeStudienaufenthalteundAuslandsdrehs (Outgoing)stattundeswerdenmehrausländischeGaststudierende(Incoming)aufgenommen.ZudemwerdenmehrinternationaleWerkstättenundAustauschprogrammeu.a.mitdenUSA,Südafrika,Rumänien,GeorgienundPolenkonzipiertundausgerichtetsowiestrategischePartnerschaftenetabliert.Eine internationale englischsprachige Summer School ist 2018 mit ersten Angeboten gestartet. DieEntwicklunginterdisziplinärerenglischsprachigerKursangebotefürAustauschstudierendeerfolgtderzeit.DieHochschulepflegtaktivMitgliedschafteninrelevanteninternationalenVer-einigungenwieCILECTundELIA.

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Digitalisierung und Organisation:Die Filmuniversität entwickelte ihreAufbau-undAblauf-organisationweiter.ÜberDFG-Großgeräteanträgekonntedie technischeAusstattung imBe-reichFilmproduktionundForschungerneuertwerden.ImJuli2016wurdeeinneuesIntranetals zentralesMediumder internenKommunikationeingeführt,derRelaunchderHomepageerfolgtezumJanuar2018.ZunennensinddesWeiteren:EinführungderCampusCard2017,CampusManagement2016/2017/2018,Filmdatenbank,DatenbankfürdieSammlungdesFilm-museums,BibliothekRFID-Technik,Outsourcing,AufbaueinesHochschularchivsundRetrodi-gitalisierung.

Filmmuseum:MitderKonzeptionderStelleinDoppelfunktionderDirektorindesFilmmuse-umsPotsdamsowieProfessorinanderFilmuniversitätfür„FilmforschungundFilmbildungimMuseum“fandeinenochbessereVerknüpfungderbeidenInstitutionenFilmmuseumundFilm-universitätstatt.Diesemanifestiertsichebenso imMasterFilmkulturerbeund in thematischrelevantenDFG-Projekten,alsoinLehreundForschung.DieVerankerungdesFilmmuseumsalsfesterBestandteilderPotsdamerKulturlandschaftwirddurchdeninAussichtstehendenNeu-baufürdieSammlungvis-à-visderFilmuniversitätunterstrichen.

Chancengleichheit / familiengerechte Hochschule: DieFilmuniversitäthatdenFrauenanteilinallenStatusgruppenerhöht,miteinemProfessorinnenanteilvon32%istabernochAbstandzudenselbstgesetztenZielen.DieumfangreichenAktivitäten inSachenGendergerechtigkeitundfamilienfreundlicheHochschule,diezuletzt indererfolgreichenBewerbungfürdasPro-fessorinnenprogrammIIIdokumentiertwurden,führtenzusichtbarenErfolgeninnerhalbundaußerhalbderHochschule.MitAktivitätenwiedemMentoringprogramm„IntotheWild“,dergemeinsamen Selbstverpflichtung der Filmhochschulen („Genderpapier“), dem BabelsbergerSalonunddergeplantenBranchenweiterbildung„BeyondStereotypes“hatdieFilmuniversitätVorbildfunktionunterdenFilmhochschulenwieauchinderBranche.

Evaluierung und Qualitätssicherung / effiziente Budgetsteuerung: Die Hochschule baut seit2011eineigenesQualitätsmanagementsystem(qualitativeundquantitativeEvaluationenderLehrveranstaltungen,ServiceeinrichtungenundArbeitsprozesse)auf.DesWeiterenfandenexterneAkkreditierungensowiedieAnalyseundOptimierungvonProzessenstatt.Fernerwur-denneueSchnittstellenentwickelt,umSteuerungundReportingderHochschulezuverbessern.

Leitbild: IndenletztenzweiJahrenwurdeineinempartizipativenProzesseinLeitbildmitdemTitel„Überuns“erarbeitet,dassukzessiveumTeilstrategien(Transferstrategie,Genderkonzeptetc.)ergänztwird.

ZusammengefasstistdiesfüreinekleineHochschulewiedieFilmuniversitäteinumfangreichesArbeitsprogrammundeineguteLeistungsbilanz–auchinderWahrnehmungnachaußen.DieMaßgabefürdenkommendenPlanungszeitraummusssein,dieerfolgreichenVorhabenweiter-zuführenundzuvertiefen,mitgezieltenVorhabennochstärkereWirksamkeitzuentfaltenundbestehendeLückenzuschließen.

1.2 ZieleDervorliegendeStruktur-undEntwicklungsplandientalsLeitliniefürdieAktivitätenderFilm-universitätimZeitraum2019–2023.EntsprechendderVorgabeimBrandenburgischenHoch-schulgesetzistdieserTextdiefachliche,strukturelleundpersonelleEntwicklungsplanungausheutigerSicht.SieumfasststrategischeZieleundHandlungsfelderderkommendenfünfJahre.ZumErreichenderjeweiligenZielstellungwerdenkonkreteMaßnahmengeplant.

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AlseinzigedeutscheFilmuniversitätstehtdieFilmuninationalundinternationalfürexzellenteLehre,ForschungundTransferzumThemaFilm:

1. Filmentwicklung und –produktion auf herausragendem Niveau sind das Herzstück der Hochschule.

EntsprechendsinddieZielefürdenkommendenZeitraum:DurchkontinuierlicheOptimierungderQualitätdesStudienangebotesimBachelorundMasterwerdendieStudierendeninihrerkünstlerischenundwissenschaftlichenEntwicklungundHaltungundinderBeherrschungihresjeweiligenGewerkesgefördert.DieFilmunibefördertdiekünstlerischeundtechnologischeWei-terentwicklungdesFilmsundpflegtexternePartnerschaften.InderFilmlehrewirddieVielfaltvonStoffen,FormatenundGenresverbreitert.

2. In der Forschung im Film wird angestrebt, die erste Adresse in Deutschland und interna-tional für die filmbezogene Forschung zu werden.

EntsprechendsinddieZiele fürdenkommendenZeitraumdieweitereKonturierungdesdieWissenschaft unddie Künsteumfassenden Forschungsprofils sowiedessen verstärkte Kom-munikation.DiesdientderIntensivierunginternerundexternerForschungskooperationen,derErschließungweitererRessourcenfürdieForschung,derFörderungforschenderLehresowiederForschungvonMitarbeiter*innenmitSchwerpunktaufdemwissenschaftlichenNachwuchs.

3. Die Filmuniversität leistet einen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung.

Entsprechend sind querschnittliche Ziele für den kommenden Zeitraum: Stärkung des Ver-ständnissesundderAktivitäten imSinneeines gesamtgesellschaftlichenBeitrages.Der Filmist prädestiniert als Impulsgeber und kritisches Reflexionsmedium für Gesellschaft, Kunst,WissenschaftundBranche.InsbesonderewirddiedigitaleTransformationinGesellschaftundWirtschaftbegleitetundgestaltet.AberauchZielewieGendergerechtigkeit,Diskriminierungs-freiheit,NachhaltigkeitundfaireArbeitsbedingungenwerdennochintensiverindenFokusge-nommen.ZielistauchdieVerstärkungderGründungs-undWeiterbildungsangebote,umbesteberuflichePerspektivenundunternehmerischeInnovationimdigitalenWandelzufördern.

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2 Studium und Lehre2.1 AusgangslageGesellschaftliche,künstlerischeundtechnologischeEntwicklungenveränderndasMediumFilm.NeueProduktions-undDistributionswege sowiedie ständigeVerfügbarkeitundVerbreitungvonBildern,IdeenundMedienangebotenallerArtübeneinenniedagewesenenVeränderungs-druckaufdieFilm-undFernsehbrancheaus,dersichinderFormensprache,derGestaltung,neuen Aufgaben- und Berufsfeldern und damit unserem Lehrprofil niederschlägt. Entspre-chendwerdendiefolgendenZielebis2023formuliert:

2.2. Zielsetzungen• DersouveräneundinnovativekünstlerischeUmgangmitdenunterschiedlichenmedialen

Gestaltungsmittelnund-wegensollprozessorientiertgedachtundinProjektengefördertwerden.

• DamitsollkünstlerischeundwissenschaftlicheRelevanzinderGesellschafterzeugtundaktivdieVeränderungdesFilmsundderFilmlandschaftgestaltetwerden.

• Zielistes,ein„Schubladendenken“beidenStudierendenerstgarnichtaufkommenzulassenund(Film-)Künstler*innenaufihremWegunterstützendundberatendzubegleiten,damitsiespätermitihrerkünstlerischenundfachlichenExpertisedieganzeBandbreiteunterschied-lichsterInhalteundFormeninnerhalbderMedienlandschaftbereichern.

• DieVerzahnungvonLehre,ForschungundPraxisindenCurriculaderBachelor-undMaster-Studiengängewirdweiteroptimiert,umdieStudierendeninderEntwicklungihreskünstlerischenStils,derhandwerklichenRealisationihrerProjektvorhabenundbeimEr-forscheninterdisziplinärerDenkzusammenhängenochstärkerzurfördern.

• DochnichtnurdieinterneinterdisziplinäreZusammenarbeit,auchderkontinuierlicheübergreifendeDialogmitexternenFilmschaffenden,Künstler*innenundWissenschaft-ler*innensollausgebautwerden.AufdieseWeisekönnendieStudierendennebenihrerindividuellenkünstlerischenund/oderwissenschaftlichenExpertiseeinausgeprägtesVer-ständnisfürdieAnforderungendesMarktesentwickelnsowiebereitsfrühzeitigwichtigeKontaktezupotenziellenAuftrag-oderArbeitgeber*innenknüpfen.

• DiesesSelbstverständnisundderQualitätsanspruchderLehresollenzukünftigineinem„LeitbildLehre“formuliertundmanifestiertwerden.

2.3 Vorhaben für 2019–2023

2.3.1 Umgang mit der Veränderung in der Film- und Medienlandschaft

DieAbsolvent*innender Filmuniversität sollenaufdie sich ständigänderndenBedingungenundHerausforderungeninderFilm-undMedienlandschaftvorbereitetsein.Eindialogorientier-terUmgangzwischenLernendenundLehrendenineinemexperimentellenProzessvonFrage-stellungenundLösungsansätzenwilldasBewusstseinderStudierendenstärken,ihreDiskurs-fähigkeiterhöhenundzurgesellschaftlichenEinflussnahmeermutigen.DieStudierendensollenbefähigtwerden,aufexzellentemNiveauneuekünstlerischeundwissenschaftlicheImpulseindieMedien-undKulturlandschaftzusenden.

2.3.2 Interdisziplinäre Verschränkung

DieVielfalt an FormatenunddieMöglichkeit des freien Experimentierensunddie gewerke-orientierteAusbildungsindStärkenderFilmuniversitätundprägendasStudium.Nebenindi-

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vidueller Talentförderung und künstlerischer Profilbildung setzt die Filmuniversität daher inderAusbildungaufstudiengangübergreifendeZusammenarbeit.Absolvent*innensollenindieLageversetztwerden,inderFilm-undMedienbrancheinihremjeweiligenFachgebietundimGesamtteamreüssierenzukönnen.DieFähigkeitzukollaborativemkreativenArbeiten–hoch-schulintern,aberverstärktauchimRahmenvonneuenKooperationenmitexternenPartner*in-nenausderBranchewieauchausWissenschaftundForschung–istdafürwesentlich.

TrotzderjeweilsunterschiedlichenSchwerpunktsetzungdereinzelnenStudiengängegilteszu-dem,dasMiteinandervonKunstundWissenschaftweiterzufördern.DiessollzuinnovativenProzessenundeinemreflektiertenArbeitenführenundbietetdieeinzigartigeMöglichkeit,wis-senschaftliche und künstlerische Perspektiven unmittelbar im Schaffensprozess aufeinanderzubeziehenundschließlichzurEntwicklungneuerFragestellungenzuführen.IngemeinsamenProjektendifferenziertsichdasWissenüberZielgruppenundAneignungsformenmedialerPro-duktionenweiterausundbereichertProduktionsprozesseebensowiekünstlerischeundwis-senschaftlicheDiskurse.GesellschaftlicheRelevanz,BedürfnisseundNotwendigkeitenwerdendabeiaufgezeigtundkontinuierlichmiteinbezogen.DieStudierendensollendabeinichtnurfürdieHerausforderungenderGegenwartsensibilisiert,sondernermutigtundbefähigtwerden,StellungzubeziehenundVerantwortungzuübernehmen.

Durch die optimierte Strukturierung des Studiums sollen Teamfindungsprozesse besondersgefördertundTeamworktrainiertwerden.KonkreteInstrumentehierfürsind:

• AusbaustudiengangsübergreifenderWerkstätten,diekreativeSchaffensprozesseverstärken.

• OptimierteKoordinationundKommunikationderfreienStudienangebote.

• ErweiterungderbestehendenInformationsplattformenwieBachelor-undMasterforum,umRäumezuschaffenfürBegegnungenundIdeenaustausch.

• SchaffenneuerPlattformenfürKooperationenmitexternenPartner*innenundderenIntegrationindieLehre,umimagilenkreativenAustauschmitderBrancheinnovativekünstlerischeInhalteundFormatezuentwickeln,diemitdemtechnologischenFortschrittHand in Hand gehen.

2.3.3 Studienstrukturen

DieFilmuniversitätistbestrebt,diebestehendenStudienstrukturenpermanentzuoptimieren,insbesondere unter Beobachtung aktueller Entwicklungen (national und international). DasBachelorstudium fokussiertaufdieVermittlungvon theoretischenundpraktischenGrundla-gender jeweiligenFachgebiete.DasMasterstudiumunterstütztundbegleitetdievertiefendegemeinsame künstlerische undwissenschaftliche Arbeit einschließlich der Umsetzung einesexzellentenMaster-Abschlussprojektes.AufGrundlagederfachlichenundpersönlichenDiver-sitätderStudierendenimMastersollzuBeginndesStudiumsderTeamintegrationsowiedemKompetenzerwerb zur gemeinsamenProjektarbeitbesondereBeachtunggeschenktwerden.Das vorhandene Angebot an Veranstaltungen wird daraufhin optimiert und um zusätzlichegemeinsameWerkstättenundExkursionenerweitert.DerAustauschmit anderen, vor allemauchinternationalenHochschulensollnochstärkergefördertwerden,umneueImpulsefürdiekünstlerischePraxis,aberauchimBereichderForschungzugenerieren.

2.3.4 Filmlehre und -produktion

InderFilmlehreund-produktionhatdieExzellenzdesfilmischenErzählenshöchstePriorität.ImZentrumstehtdaherdieFörderungbesondererBegabungenundFertigkeiten,spezifischerInteressenundKenntnissesowiedieReflexionundgesellschaftlicheEinordnung.ImStudiumwerden Persönlichkeiten herausgebildet, die sowohl künstlerisch profilierte und forschendreflektierendeIndividuenalsauchteamfähigeFilmschaffendesind.

• DieExzellenzinderLehresolldurchdiekonsequenteAuseinandersetzungmitden

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ErgebnissenvonLehrevaluationenundBefragungenzudenStudienrahmenbedingungenweiterausgebautwerden.IndiesemZusammenhangkommtauchderWeiterbildungvonLehrendendurchdieTeilnahmeanSymposienoderdieWahrnehmungausgewiesenerAngeboteweiterhinbesondereBedeutungzu.

• ZurbesserenRealisierungderFilmprojektewurdeeineProjektentwicklungsgruppeinitiiert,dieStudierendenBeratungundUnterstützungbereitsinderIdeen-undStoff-entwicklungsphasebietet.DieseArbeitsollweiterausgebautundfortentwickeltwerden,ggbfs.auchunterstütztdurcheineProfessur.

• UmdieProjektorganisationsstrukturauszubauenundderDigitalisierungdesProduktions-prozessesRechnungzutragen,solldenProjektphasenderPre-undPostproduktionbe-sondereBeachtunggeschenktwerden.Lehrangebote,diesichdezidiertaufdiesePhasendergemeinsamenProjektarbeitbeziehen,solleninsbesondereimMasterstudiumangebo-tenwerden.

• Die seit 2015 angebotene Beratungsmethode zur Sicherung und Verbesserung der ArbeitsqualitätinstudentischenFilmproduktionensollweitergeführtundbeiBedarfauchinzunehmendemUmfangangebotenwerden.Seit2016istdieseberatendeSupervisionindenRahmenbedingungenderErst-(F1)undZweitjahresfilme(F2)verankert.ZudemwerdenGruppensupervisionenfürStudierendeeinzelnerStudiengängeangeboten.DieTeilnehmer*innenhabendieMöglichkeit,sichunterAnleitungmitErlebnissen,Problemen,KonfliktenundFragenausdemberuflichenAlltagauseinanderzusetzen.SupervisionenkönnenalsEinzel-,Gruppen-undTeamsupervisionenstattfindenunddienenderReflexiondes professionellen Handelns.

• DieDiversitätundVielzahlderanderFilmuniversitätproduziertenMedienprojekteerfor-derteinestabilePersonalstrukturimBereich„Produktion,Festivals&Distribution“sowietransparenteProduktionsabläufe.GeradebeidenkomplexeninterdisziplinärenProjektenisteswichtig,diekreativenProzessedurchgutstrukturierteaberdennochflexibleProduk-tionsrahmenbedingungenzuunterstützen.DiesgiltinsbesondereimRahmenderEntwick-lung und Erprobung neuer Formate.

• NebenderDigitalisierungdesProduktionsworkflowsistesZiel,dieFilm-undMedien-produktionnochengermitderLehrezuverzahnenunddabeiauchdieVerteilungderzurVerfügungstehendenMittelzuoptimieren.DieProjektorganisationsstruktursollauchvordiesemHintergrundregelmäßigevaluiertundbedarfsgerechtausgebautwerden.

2.3.5 Lehrforschung

ZahlreicheStudiengängeder Filmuniversität bietenals Teil desCurriculumsoderdes FreienStudiumsModulean,indenenLehrendestudentischeForschungsprojektebetreuenoderge-meinsammitStudierendenforschen–wissenschaftlich,künstlerischoderangewandt/praxis-basiert.DieseLehrforschungbetrifftallesiebenFelder,dieimfolgendenKapitelzurForschunggenanntsind;unteranderemwird–ausgehendvonFragenzurFunktionsweiseaudiovisuellerFormenundderpraxisbasiertenExplorationinnovativerGestaltungs-undErzählmöglichkeiten–auchdasfilmischeBeobachten,Inszenieren,ExperimentierenunddasReflektierendieserPro-zessealsforschendesHandelnbegriffen.DieFilmuniversitätunterstütztundstärktdieVerbin-dungvonForschungundLehre.DerFörderpreisfürkünstlerischeForschungwirdfortgesetzt.UnterMitwirkungdesIKFundderJuniorprofessurfür„TheorieundPraxiskünstlerischerFor-schungindigitalenMedien“werdenAktivitätenderforschendenLehre indenverschiedenenFächern ermittelt, Kooperationspotenziale identifiziert undMöglichkeiten einer Verknüpfungenglischsprachiger Angebote zu einem übergreifenden Studienschwerpunkt (z.B. Master ofArtistic Research) diskutiert. Auf derWebsite und in regelmäßigen VeranstaltungenwerdenLehrforschungsprojektevorgestelltunddadurchwissenschaftliche,angewandteundkünstle-rischeForschungaufBachelor-undMasterniveaumiteinanderineinenAustauschgebracht.

2.3.6 Vernetzung und Kooperation

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Erfolgreiche Kooperationen, wie etwamit demMedienboard und dem rbb im Rahmen von„Leuchtstoff“,denrbbMovies,mit3sat,mitdemMedienboardbei„DigiTale“undanderesollenfortgesetztundausgebautwerden.Darüberhinausgiltes,weitereinnovativeProjektezuiniti-ierenundzuimplementieren,dienichtnurfächerübergreifendangelegtsind,sondernauchdieVernetzungvonLehre,Filmproduktionundkünstlerischer,wissenschaftlich-künstlerischerundwissenschaftlicherForschungfördern.GeradedieseStärkederFilmuniwirdganzneueexterneKooperationspartnerschaftenermöglichen,aufdieverstärktesAugenmerkgelegtwerdensoll.AuchnachAbschlussdesStudiumswirddieserkooperativeAnsatzweitergeführtunddieStu-dierendenwerdendurcheineintegrativeAlumniarbeitinintensivemAustauschuntereinanderundmitderFilmuniversitätgehalten.Diesermöglicht zumeinendieEinbindungderAlumniindieLehrederFilmuniversität,zumandereneinedauerhafteNetzwerkbildunginnerhalbdernationalen und internationalen Branche.

2.3.7 Weitere Vorhaben

• Die Arbeitsbedingungen der Lehrenden sollen durch zügige Orientierung und Integration neuerLehrenderunddieOptimierungderräumlichenRahmenbedingungenderLehreverbessertwerden,z.B.durchschnelleBereitstellungvonAusstattungundAnsprechpart-ner*innen.

• DieMasterprogrammerichtensichsowohlanAbsolvent*innendereigenenBachelorpro-grammealsauchanexterneBewerber*innenausdemIn-undAusland.InallenStudien-gängenstehtdieFilmuniversitätiminternationalenWettbewerbumdiebestenBewer-ber*innen.DemvermehrtinternationalenBewerberfeldsolldurchgeeigneteMaßnahmenRechnunggetragenwerden.

• DieSichtbarkeitderWerkederStudierenden,unteranderemauflinearenundnicht-linea-renPlattformen,inAusstellungenundPerformances,sollweiterverbessertwerden.

• DemUNESCO-ProgrammBildungfürNachhaltigeEntwicklung(BNE)folgendsollendiebereitsinAnsätzeninderLehreverankertenLehrinhaltezumThema„Nachhaltigkeit“und„nachhaltigeFilmproduktion“weiterausgebautwerden.Dazugehörenu.a.festethema-tischeProgrammpunkteindenEinführungswochenunddieGrundlagenveranstaltungzudenPerspektivenderFilm-undMediengestaltungfüralleBachelor-undMaster-Studien-gänge.

• DarüberhinaussollenzukünftigGender-undDiversitätsthemennochstärkeralsbisherindieLehreimplementiertwerden.ZielistdabeidieVermittlungzugehörigerKompetenzenan alle Studierenden.

3 Forschung3.1 Forschungsprofil und -schwerpunkteDasübergreifendeZieldernächstenJahreist,unsereForschungsaktivitäteninsgesamtnachhal-tigzuverstärken,siesichtbarerzumachenund–auchfächerübergreifend–zuvernetzen.ZieleimEinzelnensind:

• WeitereKonturierungdesForschungsprofils,u.a.durchErmittlunggemeinsamerForschungsschwerpunkteundQuerschnittsthemen.

• SchließenvorhandenerForschungslücken,z.B.zuneuenMedienentwicklungen.

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• WeitereVerbesserungderForschungsinfrastrukturundderinternenwieexternenForschungskommunikationund–vernetzung.

• ErschließungweitererRessourcenfürdieForschung,u.a.durchLehrforschung,Gastprofessuren,DrittmittelprojekteundKooperationen.

• FörderungdesakademischenNachwuchses,u.a.imBereichderQualifizierung.

ZurErreichungdieserZielewerdenfolgendeMaßnahmenergriffen:

3.1.1 Fortführung der Diskussion über Forschungsprofil und –schwerpunkte

DasForschungsprofilderFilmuniversitätistgekennzeichnetdurchdieKonzentrationaufdenGe-genstandsbereich„Film/audiovisuelleMedien“,durchengePraxisbezügeunddenAustauschkünstlerischer,wissenschaftlicherundangewandterForschung.DieFilmuniversitätunterstütztalledreiForschungsperspektivensowiedenDialogunddieKooperationzwischenihnen.

• DiekünstlerischeForschung(arts-basedresearch)akzentuiertdieVerbindungvonWis-sen,ästhetischerErfahrungundkünstlerischerPraxis.DieFilmuniversitätbeteiligtsichannationalenundinternationalenDebattenumkünstlerischeForschung,entwickeltweg-weisendeModellekünstlerischerForschungimundmitdemFilm,fördertdielangfristigeVorbereitungeinerkünstlerischenPromotionodereinesArtisticPhDunderleichtertdurchdiewissenschaftlich-künstlerischePromotiondeninternationalenAustausch.

• DieangewandteundtechnologischeForschung(practice-led/applied/technologicalrese-arch)stehtimZeichenderAnwendbarkeit,derEntwicklungneuerTechnologienundWerk-zeugefürdiePraxisunddesTransfersvonWisseninWirtschaftundGesellschaft.DurchdiedigitaleMedientransformationbesitztdieseForschungsperspektivegegenwärtigeinebesondereDynamik,diegenutztwerdensolldurchdiegezielteUnterstützungeinschlägi-gerProjekte.

• InderwissenschaftlichenForschungderFilmuniversitätergänzensichFilm-,Medien-undKommunikationswissenschaft.DieForschungsfragenumfassenMedienanalyse,Medien-kritik,Theoriebildung,GeschichtsschreibungundempirischeForschungzuhistorischenwieaktuellenMedienentwicklungen.DieserBereichderForschungkonnteindenletztenJahrensehrguteErfolgebeiderEinwerbungvonDrittmittelnverzeichnen.ZudenZielengehörtes,dieseTendenzzustabilisierenundzuverstetigen,dieSichtbarkeitderFor-schungsbeiträgezuerhöhenundneueForschungsfelderzuerschließen.

AusdemStrukturzusammenhangvonFilm-undMedienpraktikenergeben sich siebenallge-meineForschungsbereiche: (1)AudiovisuelleWerke in ihrer jeweilsspezifischenÄsthetikundNarrationwerdendurchFormender (2)Produktionund IndustrieaufderGrundlagevon (3)TechnologieundInnovationgeschaffen.(4)IhreRezeptionundAneignungstehen(5)imKontexteinerGesellschaft,indersieWissenvermittelnundalssozialeInterventionwirken,und(6)imKontexteinerGeschichte,indersiealsKulturerbeüberliefertwerden.(7)SämtlichegenanntenProzessesinddurchAspektevonGenderundDiversitygeprägt.

VieleForschungsprojekteanderFilmuniversitätwidmensichzugleichmehrerendieserBerei-cheundbringensieinVerbindung.EineAufgabebestehtdarin,eineÜbersichtüberdiedurch-geführtenForschungsaktivitätenzugewinnenunddadurchgemeinsameQuerschnittsthemenundForschungsschwerpunktederFilmuniversitätzuidentifizieren.

3.2 Forschungsinfrastruktur und Forschungskommunikation / -vernetzungDieForschungsbedingungenanderHochschulewerdendurchdieFortführung,OptimierungoderNeueinführungfolgenderMaßnahmenweiterverbessert:

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• BereitstellungvonMatchingFundsundAnschubmittelnfürDrittmittelanträge(FondsFor-schung&Transfer,SeedMoney).

• VerbesserungderzeitlichenRessourcenfürForschung,u.a.mittelsDeputatsreduktionen.

• PassgenaueBereitstellungvonInformationenüberFörderprogrammeundFinanzierungs-möglichkeiten.

• WeiterbildungsangebotezurBeantragungundDurchführungvonForschungsprojekten,u.a.imBereichderarts-basedresearch.

• VerstärkungundVernetzungderLehrforschung,insbesonderezuaktuellenMedienent-wicklungen.

• WeitereBeteiligungamEU-KompetenznetzBrandenburg(EUK).

• ErleichterungvonVerwaltungsprozessen.

• AusbaudesOnline-undOpen-Access-ZugangszuWissensressourcenunterBerücksichti-gungderOpen-Access-StrategiedesLandesBrandenburg

• WeiterentwicklungderBibliothekgemäßaktuellerStandards.

• StrukturelleStärkungvonForschungsaktivitätendesFilmmuseumsoderinKooperationmit dem Filmmuseum.

NebendieserallgemeinenForschungsförderungunterstütztdieFilmuniversität ihredreiFor-schungsperspektiveninihrenspezifischenBedarfen:

• DieFilmuniversitätunterstütztdiekünstlerischeForschungdurchWeiterführungundEvaluierungdesIKF,AusrichtungeinesSymposiumsfürkünstlerischeForschung,politi-scheArbeitmitMinisterienundFörderinstitutionen,umdieBedingungenfürkünstlerischeForschungzuverbessern(Lehrreduktion,Förderinstrumente,Nachwuchsförderung),Fort-bildungzuBeantragungsstrategien,Evaluationderwissenschaftlich-künstlerischenPromo-tion(2021)undlangfristigeVorbereitungeinerkünstlerischenPromotionoderArtisticPhD.

• DieFilmuniversitätunterstütztdiekünstlerische,angewandteundtechnologischeForschungdurchdieBündelungvorhandenerunddieEntwicklungneuerLaborstrukturen(„Transferlabor“),dieBereitstellungmedientechnischerAusrüstung,dieErleichterungvonTransferaktivitätensowiedieobenbereitsgenanntenMaßnahmen.

• DieFilmuniversitätunterstütztdiewissenschaftlicheForschungdurchVerbesserungihrerSichtbarkeitalsForschungseinheit,ErleichterungderPflegeinternationalerKontakte,AnschubförderungundMatchingFundssowiedieGründungeinesInstitutsalsgemein-sames„Dach“derfilm-,medien-undkommunikationswissenschaftlichenForschungundLehre,u.a.zurbesserenAuffindbarkeitfürFachkolleg*innenundStudienbewerber*innen.

FolgendeMaßnahmenwerdenzurweiterenVerbesserungderForschungskommunikationund-vernetzungergriffen:

• FächerübergreifendeDiskussionenüberForschungsschwerpunkteundForschungsprofilderFilmuniversität.

• AktuelleInformationenüberlaufendeundgeplanteForschungsaktivitäten,u.a.durchregelmäßigaktualisierteÜbersichtensowieForenzumregelmäßigenInformationsaus-tausch.

• EinrichtungeinerzentralenInformationsplattformzudenForschungsprojektenundWei-terentwicklungzueinemForschungsinformationssystem(FIS).

• VerbesserungderKooperationmitexternenForschungseinrichtungenu.a.durchdie

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WeiterführungdesZeM,dieKooperationmitregionalenPartner*innen(z.B.ZZF,EinsteinForum)unddieIntensivierunginternationalerZusammenarbeit.

• AusarbeitungvonKonzeptenfürkooperativeProfessurenundPromotionenmitanderenHochschulenbzw.fürgemeinsameBerufungenmitaußeruniversitärenForschungseinrich-tungen.

• VerbesserungderSichtbarkeitvonForschungsaktivitätendurchÖffentlichkeitsarbeitundeineÜberarbeitungderWebsite.

UmForschungslückenzuschließen,diederzeitu.a.durchdendigitalenWandelaudiovisuellerMedienentstehen,ergreiftdieFilmuniversitätfolgendeMaßnahmen:

• AusMittelndesBMBFwirdeinewissenschaftlich-künstlerischeTenure-Track-Professureingerichtet,diedazubeiträgt,fächerübergreifendeAngebotederForschung,LehreundLehrforschungzuneuenMedienphänomenenzuentwickeln,InterdisziplinaritätundInter-nationalisierungzuverbessernundexterneKooperationenvorzubereiten.

• AusMittelndesMWFK(„Topf3“,Innovationsmaßnahmen)werdenwechselndeGastpro-fessurenzumThemenfelddesMedienwandelseingerichtet,diemitinternausgeschrie-benen‚Forschungsprofessuren‘inFormeinerdeutlichenLehrreduktionbeikonkretenForschungsprojektenkombiniertwerdenkönnen,sobalddierechtlichenVoraussetzungendafürgeschaffensind.

3.3 Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen NachwuchsesDieFörderungdeswissenschaftlichenundkünstlerischenNachwuchsesistderFilmuniversitäteinzentralesAnliegen.Dazuwerden indennächsten Jahren insbesonderefolgendestrategi-scheMaßnahmenergriffen,diedieQualifizierungsbedingungenihrerMitarbeiter*innenkonti-nuierlichverbessern:

• BeibehaltderanderFilmuniversitätetabliertenundbewährtenHöchstgrenzenbeidenLehrdeputaten.

• SicherungderQualifizierungszeitfürakademischeMitarbeiter*innenaufmindestenseinDrittelihrerArbeitszeitundBemühenumweitereFreiräumefürdieDurchführungderQualifizierung.DieFilmuniversitätachtetverstärktdarauf,dassdiesindenFakultätenundStudiengängenumgesetztwird.

• IntensivereBegleitungderQualifizierungsprojektedurchderenBetreuungspersonen.

• EntwicklungvonEinschätzungskriterienfürdieRealisierungschancenkünstlerischerQuali-fizierungsprojekte.

• ErleichterungderÜbernahmevonFamilienaufgabendurchAnwendungderMöglichkeiten,diesichausdemWissenschaftszeitvertragsgesetzergeben.

VergleichbareRegelungenwerdenauchfürStipendiat*innenunddenindrittmittelfinanziertenProjektenbeschäftigtenNachwuchsangestrebt.Weiterhinistgeplant:

• EntwicklunggeeigneterAngebotezurUnterstützungexternundwissenschaftlich-künstle-rischPromovierender,etwadurcheineGraduiertenschule.

• BeteiligunganstrukturiertenPromotionsprogrammeninKooperationmitanderenHoch-schulen;u.a.Forschungskolleg„Sensing–ZumWissensensorischerMedien“amZeMsowieBeantragungeinesForschungskollegszumThema„FilmundNachhaltigkeit“.

• SchaffungvonStellenfürPost-Doktorand*innen(z.B.AufstockungvonZweidrittelstellen,

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EinrichtungvonJuniorprofessurenmitTenure-Track-Optionen).

• BeteiligungamPostDoc-NetworkBrandenburg.

• StärkungjenerRahmenbedingungen,diewissenschaftliche,wissenschaftlich-künstlerischeoderkünstlerischeKarrierenimakademischenBereichattraktivmachen(u.a.durchfinan-zielleMittel,etwafürWeiterbildungoderVernetzung).

3.4 ForschungsinstituteDieFilmuniversitätverfügtmitdemFilmmuseumPotsdamunddemInstitutfürkünstlerischeForschungüberzwei In-Institute,derenjeweiligeAusrichtungenundProfilekürzlichevaluiertwurdenundaufdieserBasiskünftigweitergeschärftwerdensollen.DieserProzesswirdimDia-logzwischendenInstitutsleitungenundderHochschulleitunggestaltet.DasErich-Pommer-Ins-titut(EPI)ergänztalsAn-InstitutdasPortfolio.DarüberhinausistdieFilmuniversitätalseinevonachtHochschulen imBrandenburgischenZentrumfürMedienwissenschaften(ZeM)vernetzt,dessenKoordinationsienacherfolgreicherEtablierung2019andieUniPotsdamübergebenhat.

3.4.1 Filmmuseum Potsdam (FMP)

SeitJuli2011istdasFilmmuseumPotsdameinIn-InstitutderFilmuniversität.DamitwurdeeininnovativesModellderZusammenführungvonwissenschaftlich-kuratorischerArbeitundkünst-lerischerPraxisgeschaffen.DasFMPistmitAusstellungsbereich,Sammlungen,KinosowieFilm-undMedienbildungeinintegralesHausderFilmkulturundzugleichSchaufensterderFilmuni-versitätinderPotsdamerInnenstadt.AlsöffentlichkeitswirksamerKulturbetriebmittäglichemProgrammangebotfürdieStadtPotsdamunddieRegionwirktesüberdenWissenstransferundseineVermittlungspraxisinPolitikundZivilgesellschafthinein.

DieLeitungdesFMP,diealsW3-Professorin fürFilmforschungundFilmbildungselbst inderLehre tätig ist, verfolgteinewissenschaftlich-künstlerischeAgenda,diedasMuseumals For-schungs-,Präsentations-,Studien-undLernortbeijedemProjektmitdenkt.EntsprechenddieserKonzeptionwerdenStudierendeundderwissenschaftlicheNachwuchssowiejenachThemadiewissenschaftlichenundkünstlerischenAbteilungenderFilmuniversitätübergemeinsamePro-jekteindieMuseumsarbeiteinbezogen–kuratorisch-praktischebensowie–formatabhängig–alstheoretisch-konzeptuelleKooperationspartner.DieforschungsbasiertekuratorischeArbeitwirdsomitderakademischenundkünstlerischenLehreimMasterstudiengangFilmkulturerbeanderFilmuniversitätverzahnt.

AndersalsandereUniversitätsmuseenerfülltdasFMPauchdieFunktioneinesöffentlichkeits-wirksamen Kulturbetriebesmit einer Dauerausstellung zur Geschichte des traditionsreichenMedienstandortsBabelsberg,mitWechselausstellungenzuinternationalenMedienthemenundtäglichemProgrammangebotfürdieStadtPotsdam,GästesowieFachbesucher*innenausderRegionundBerlinwieauchfüreininternationalesPublikum.Dabeigiltes,strategischsowohlimAnsatz als auch in der Vermittlung, eineBalance zwischenpopulärerenund künstlerischanspruchsvollerenThemenzufinden.Diesgiltebensofürdieperspektivischneuzukonzipie-rendeDauerausstellungimMarstall,diesichmitBlickaufdieBabelsbergerFilmgeschichteund-gegenwart auch demWandel von der analogen zur digitalen Produktionsweise und derenÄsthetikwidmenundhierzusowohlbaulichalsauchimMedien-undVermittlungsansatzneueWegegehenwird.

DieSammlungendesFMP(dieabca.2021imneuenSammlungsbauanderMarleneDietrich-Allee lokalisiert seinwerden)wurdenundwerden inKooperationmit internenwieexternenForschungseinrichtungen (hierv.a. in interdisziplinärenDrittmittelprojekten)systematischer-forschtundkontextualisiert;dieErgebnissewerdenimSinneeineserweitertenTransferbegriffsinverschiedenenFormatenveröffentlicht.UmdieForschungsmöglichkeitenindenSammlun-genstetigzuverbessern,entwickeltdasFMPeinenachhaltigeDigitalisierungsstrategie,diedie

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sukzessiveZugänglichmachungdesvorhandenenFilmkulturerbeszumZielhat.Darüberhinausist–nebenklassischenBuchpublikationenundwissenschaftlichkuratiertenFilmprogrammen–v.a.dieAusstellungalswissenschaftlich-künstlerischesVeröffentlichungsformatrelevant.Zu-demwerdenimkünftigenöffentlichenGebäudeteildesSammlungsbausneuekünstlerisch-ku-ratorischePraxenerprobt,undinengerZusammenarbeitmitForschungundLehreFormenzi-vilgesellschaftlicherPartizipationentwickelt,umneuePublikaamneuenStandortzugewinnen.

3.4.2 Institut für Künstlerische Forschung (IKF)

DasIKFwurde2008gegründet,umdiekünstlerischeForschunganderFilmuniversitätzustär-kenundweiterzuentwickelnundumsiemitdeminternationalenDiskurszuvernetzen.DasIn-stitutunterstütztdiekünstlerischforschendeProjektentwicklungundfördertdieReflexionundErweiterungihrerMethoden.DieBereichederaudiovisuellenExperimente,desFilmdenkens,desExpandedCinemaundderpost-cinematographischenMedienwerdenanderFilmuniversi-tätgezieltausgebaut.DabeiöffnetFilmalsforschendesVerfahreneinenRaumkünstlerischerTheorieundPraxis, indemfreimitoffenemAusgangexperimentiertundentwickeltwerdenkann.

ImDialogmitdenStudiengängensondiertdas IKFdieEinführungeines (englischsprachigen)Masterstudiengangs„ArtisticResearchinAudiovisualMedia“,umdiekünstlerischeForschungaufMasterniveauanderFilmuniversitätzufundierenundumlangfristigeinekünstlerischePro-motionodereinenArtisticPhDvorzubereiten.DafürwerdenbestehendeAngebotederStudien-gängezutransdisziplinärerundkünstlerischforschenderLehregebündeltundergänzt.DiesesKonzeptvernetztdieDisziplinen,unterstütztdenDialogzwischenkünstlerischerundwissen-schaftlicherForschungunddientderStärkungundInternationalisierungderforschendenLeh-re.

DasInstitutbautseineRollealstransdisziplinäreDiskursplattformausundmachtdiekünstleri-scheForschunganderFilmuniversitätinternundexternsichtbar.ZudiesemZweckwerdendas„TransdisziplinäreKolloquium“undder „Förderpreis fürkünstlerischeForschung“ fortgesetztundneueDiskursformate,wiedieFilmreihe„FilmalsForschung“oderder„Klubabend“,einge-führt.DasIKFsuchtundfördertdenKontaktzuOrganisationen,InstitutionenundPersonenausdemnationalensowieinternationalenFeldderkünstlerischenForschungundbautseinbeste-hendesNetzwerk(ZHdKZürich,ValandAcademyGöteborg,WitsSchoolofArtsJohannesburg,HSLULuzernu.a.)weiteraus.EininternationalesSymposium„ArtisticResearchinAudiovisualMedia“inZusammenarbeitmitForschendenderFilmuniversitätistanvisiert.

DasIKFhatzumZiel,dieRahmenbedingungenderkünstlerischenForschungundihresTrans-fersnachhaltigzuverbessern.Das IKFvertrittalleUniversitätsangehörigen,diekünstlerischeForschungdiskutierenundpraktizieren.Mit seinenOrganen „Vorstand“und „Institutsrat“ istdasInstitutinbeidenFakultätenverankert.DasIKFwillseinenorganisatorischenKernstärken,umseinevorgenanntenAufgabenumfassenderwahrnehmenzukönnen.DieFilmuniversitätundihreForschendenwerdenvomIKFdarinunterstützt,eineBezugsgrößeiminternationalenFeldderkünstlerischenForschungzuwerden.AuflangeSichtsollsichdasIKFineinInstitutmiteigenenForschungsstellenundForschungsprojektenentwickeln.

3.4.3 Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM)

DasBrandenburgischeZentrumfürMedienwissenschaften(ZeM)isteinegemeinsameEinrich-tungallerinderBLRKvertretenenHochschulenBrandenburgs.ZumJanuar2019hatdieUniver-sitätPotsdamdieGeschäftsführungfürdienächsteHochschulvertragsphasevonderFilmuni-versitätübernommen.DieAufgabenundZieledesZeMumfasseninsbesondere:

• VernetzungallermedienwissenschaftlichenAkteur*innenimLandBrandenburgunddieSichtbarmachungBrandenburgsals(inter-)nationalbedeutendemmedienwissenschaft-lichen Standort.

• NachwuchsförderunginFormvonStipendien,ForschungskolloquienundAngebotenzurPublikations-undVeranstaltungsförderung.

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• Anregungvon(hochschulübergreifendenundinterdisziplinären)Forschungsprojekten,nichtzuletztdurchHilfsangebotebeiderErstellungvonDrittmittelanträgen.

DieFilmuniversitätwarundistandeneinzelnenMaßnahmendesZeMwiedenSchriftenreihen,den (internationalen)Workshops und Tagungen oder demProgramm fürGastwissenschaft-ler*innen,diemedienwissenschaftlicheForschungindieGesellschafttransferieren,regeundteils federführendbeteiligt,aktuelletwaamForschungskolleg„Sensing–ZumWissensenso-rischer Medien“ (gefördert von der VolkswagenStiftung 2018-2022) sowie der öffentlichenDiskussionsveranstaltung„InMediasRes“unddemFestival„movinghistory“.

4 Qualitätsmanagement und EvaluationDieFilmuniversitätverfügtübereinnachhaltigfunktionierendesQualitätsmanagementsystem,dasderweiterenQualitätsentwicklunginderkünstlerischenundwissenschaftlichenLehreundForschungdient.DieQualitäts-undEvaluierungskommission,mitVertretungenausallenStatus-gruppen,tagtregelmäßig,aktualisiertFragebögenundentwickeltweitererelevanteUmfragen.

Zu den erfolgreich etablierten Instrumenten des Qualitätsmanagements gehört z.B. ein um-fangreichespermanentesundtransparentesEvaluierungssystemmit:

• Lehrveranstaltungsevaluationen(turnusgemäßundzusätzlicherbetendurchLehrendeoderStudierende);dieErgebnissederBefragungwerdendenjeweiligenLehrendenfüreinedirekteMaßnahmenableitungindenLehrveranstaltungenundzurSelbstreflexionzugesendet.DieErgebnissevonGruppeninterviewswerdendenStudiendekan*innenundsomitdenjeweiligenStudiengängenzurVerfügunggestellt,damitdieseMaßnahmenfürdieWeiterentwicklungdesStudiengangsableiten.

• RegelmäßigeBefragungzuden„Studien-undRahmenbedingungen“(Online-Umfrage

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unterallenStudierenden).

• EvaluationderEinführungswochederErstsemesterstudierenden.

• AllevierJahrestattfindendeAlumnibefragung(Verbleibestudie).

• RegelmäßigeEvaluationderForschungsrahmenbedingungenbeiLehrendenundinDritt-mittelprojekten.

• UmfragezurDiskriminierunginZusammenarbeitmitderGleichstellungsbeauftragten,dievergleichendwiederholtwerdensoll.

• WeiterebedarfsgerechteSonderevaluationen(z.B.EvaluationkünstlerischerProjekte,etc.).

ImRahmenderexternenEvaluationenorganisiertundbetreutdasQualitätsmanagementdie(Re-)AkkreditierungsverfahrenallerStudiengängederFilmuniversität.AktuellsindalleStudien-gänge der Filmuniversität durch eine Akkreditierungsagentur programmakkreditiert. In denkommendenJahrenwerdendannalleauchreakkreditiertsein.

DieEvaluierungsmaßnahmensollenkonsequentoptimiertundausgebautwerden.DazugehörteinenochintensivereNachverfolgungderBefragungsergebnissesowieeinekontinuierlicheVer-besserungderFragebögenundderenErgebnisauswertung.SoisteineVerbesserungdesPDCA-ZyklusimQualitätsmanagementmitSchwerpunktaufdemFeedbackandieStudierenden,unddamitdieUnterstützungdesMaßnahmenumsetzungsprozessesnachEvaluationenangedacht.Inhaltlichwerdenu.a.diebesonderenHerausforderungenderEvaluationderkünstlerischenLehre(EvaluationkleinerGruppenundkünstlerischerProjekte)sowiederkünstlerischenFor-schungkünftigzunehmendberücksichtigt.Außerdemwerdendie InstrumentedesQualitäts-managementskontinuierlichweiterentwickelt,umderenWirksamkeitweiterzuverbessern.

PerspektivischkönntendarüberhinausfolgendeMaßnahmendurchgeführtwerden:

• EvaluationderArbeitsbedingungenvonQualifizierungsstellenimMittelbau.

• EvaluationderTeamarbeitinFilmprojekten,umSchwachpunkteinderKommunikationzuidentifizieren.

• EvaluationderBranchenbefähigungvonStudierendenundAlumni.

• EvaluationdernachhaltigenEntwicklunginderLehre.

• EineweitereZielsetzungistdieBewerbungfürdieNachfolgedesQualitätspaktesLehreundggf.weitererelevanteFörderlinien.

EinneuesAufgabenfelddesQualitätsmanagementsistdazudieUmsetzungderUN-Behinder-tenrechtskonventionanderFilmuniversität.DieInklusionvonMitarbeiter*innenundLehren-densollmitdergewähltenSchwerbehindertenvertrauensperson inZusammenarbeitmitderoderdemfürStudierendeundBewerber*innenmiteinerBeeinträchtigungoderBehinderungzuständigenInklusionsbeauftragtenderFilmuniversitäterfolgen.

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5 Querschnittsaufgaben5.1 Transfer

5.1.1 Transfer

IndemdieFilmuniversitätWissenundTechnologieninsämtlicheBereichederGesellschaftver-mittelt, folgtsiedeminderTransferstrategiedesLandesformulierten„erweitertenTransfer-verständnis“.DieFilmuniversitätbeteiligtsichanTransferaktivitätenderLandesregierung.DazugehörtdieEntwicklungeinerfürdieFilmuniversitätgeeigneten„Indikatorik“zurMessungdesErfolgesvonTransfermaßnahmenund–vordemHintergrundderOpen-Access-StrategiedesLandes–dieEntwicklungeinerOpen-Access-Strategie.DesWeiterenwirddurchdieBeteiligungandenPräsenzstellenderHochschulenimLandBrandenburgeinBeitragzumTransferindenländlichenRaumgeleistet.

5.1.2 Wissens- und Technologietransfer in die Zivilgesellschaft

DurchdieProduktiongesellschaftlichrelevanterFilme,dieöffentlichkeitswirksameBeteiligunganFestivals,durchAusstellungen,Publikationen,TagungenundVorträgewirdsichdieFilmuni-versität fürdenerweitertenTransfer indieZivilgesellschaft,diePolitikunddieWissenschaftweiterhineinsetzen.VerstärktwerdensollderWissenstransferunterderMarkederKinderfilm-

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uniundinderZusammenarbeitmitregionalenPartner*innenwiedemEinsteinForum,demLeibniz-ZentrumfürZeithistorischeForschungPotsdamodernatur-undsozialwissenschaftli-chenForschungsinstituten.BestehendeKooperationenmit(gemeinnützigen)EinrichtungenausKulturundGesellschaft sollendurch längerfristige strategischeKooperationsvereinbarungenstabilisiertundneueEinrichtungenfürstrategischePartnerschaftenhinzugewonnenwerden.WeiterhinwerdenauchdieAkti-vitätendesFMP,des IKFunddesZeMwichtigeBeiträgezurWissensvermittlungleisten.

DieStadtPotsdamhatdenStatusals„CityofFilm“derUNESCOerhaltenunddieFilmuniversitätwirdsichaktivindieAusgestaltungeinbringen,ebensowieauchbeimENESCO-Weltaktionspro-grammBildungfürNachhaltigeEntwicklung(BNW).

5.1.3 Wissens-und Technologietransfer in die Wirtschaft und Gründungsservice

DieArbeitsbereicheTransferundGründungsservicebildenSchnittstellenderFilmuniversitätzuMedienpraxisund -wirtschaft.Die Filmuniversität ist als Studien-undForschungseinrichtungein integraler Bestandteil desMedienstandorts Berlin-Brandenburg, der sehr gute Transfer-optionenbietet,etwadurchKooperationenmitkleinenundmittlerenUnternehmenderDigi-tal-,Medien-undKreativwirtschaft sowiedurchGründungs-undStart-up-Unterstützung.DieFilmuniversitätbetreibtmitMedienunternehmeneinenaktivenWissensaustauschundfördertGründungsbereitschaftundGründungsprojekteunterStudierenden,AlumniundMitarbeiten-den.Stipendienwiebeispielsweisedas„Startbüro“,gefördertdurchdasMedienboardinKoope-rationmitdemStudioBabelsbergundderILB,bietenMittelzurnachhaltigenEntwicklungvonNeugründungenderFilmuniversität.DieFilmuniversitätistaktivanderGestaltungdesMedia-TechHubPotsdambeteiligtundstärktdadurchihreeigenenGründungsaktivitätenimBereichDigital Media und Digital Engineering.

ZudenZielenderFilmuniversitätgehörtes,KooperationenmitUnternehmenderregionalenundüberregionalenFilm-undMedienwirtschaftzustärkenundauszubauen.Mitaußeruniversi-tären Forschungseinrichtungen sollen Verträge für langfristige strategische Kooperationen ge-schlossenwerden,umForschungs-undEntwicklungsaufgabengemeinsamzubearbeiten.ZurFestigungbestehenderundEtablierungneuerKooperationensollenUnterstützungsangeboteundFörderinstrumentewiederBIG-TransferoderderTransferBonusdenKooperationspart-ner*innenundHochschulangehörigenweiterbekanntgemachtundbesserintegriertwerden.AuchdieEtablierungneuerKooperationenistvorgesehen.

Die Sensibilisierung für unternehmerisches Denken und Handeln, Innovationsmanagement,UnterstützungvonFreiberufler*innenundStartupsbleibtweiterhindiezentraleAufgabedesGründungsservice.DerGründungsservicebieteteindauerhaftes,umfassendesundwirtschafts-bezogenes Qualifizierungs- und Entwicklungsprogramm an, darunter Orientierungsberatun-gen, kostenloseWorkshopsundCoachings zurEntwicklungkonkreterGründungen.Darüberhinausgiltes,neueVerbindungenzwischendiesenAktivitätsbereichenherzustellen,z.B.durchdieEinbindungvonForschungspartner*innen,(Alumni-)UnternehmenundweiterenTransfer-partner*innenindieQualifizierungvonGründungsteams.BeiderEntwicklungundNutzungderInnovationslabore, derunternehmerischenQualifizierungundderGründungsaktivitäten vonHochschulangehörigensollenTransferpartner*innenausForschungundWirtschaftstärkerundfrühzeitigereingebundenwerden,um Impulse fürdie Innovationsentwicklungeinbringenzukönnen.DieFilmuniversitätistweiterhingemeinsammitderUniversitätPotsdamunddemHPIandem„MediaTechHubAccelerator“beteiligt.Zielistes,TeamsvonstudentischenGründer*in-nenaufzubauen, zu fördernund ihnenZugangzuGründungsförderung,bspw.EXIST-Stipen-dien,zuermöglichen.EineverbesserteinterneStrukturbeiderProzesswerdungvonInnovati-onsprojektenundeinhochschulüberspannenderDialogüberforschungsbasierteGründungensollendieNutzungdesEXIST-ProgrammsfürdasZielpublikumnochattraktiverwerdenlassen.DerGründungsservicebeteiligtsichaktivandenWeiterbildungsangebotenderFilmuniversitätinsbesondereinKooperationmitdemEPI.

5.2 Weiterbildungsangebote

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Die tiefgreifenden strukturellen Veränderungen der audiovisuellen Medienbranche rückenauchdasThemaWeiterbildungindenFokus.DerdigitaleWandelführtzueinemMehrbedarfanaudiovisuellemContentinfastallenBranchenundBereichen.EnganihremProfilausgerich-tetgreiftdieFilmuniversitätdiekonkretenBedarfeaufundüberführtdiesemitkompetentenPartner*inneningezielteAngebotefürdieunterschiedlichenZielgruppen.DasreichtvonderfrühenMedienbildungvonSchüler*innenüberberufsbegleitendeStudienangebotebishinzurWeiterbildungvonBerufs-tätigenimSinneeineslebenslangenLernens.IndiesemZusammen-hangliegteinkonkretesAu-genmerkauchaufderFachkräftesicherunginderRegion.

Ziel aller Weiterbildungsaktivitäten der Filmuniversität ist eine flexible und bedarfsgerechteAusrichtungderAngebotezurQualifizierungundKompetenzentwicklungfüralteundneueZiel-grup-peninunterschiedlichenLebensphasen,auchmitBlickaufeineErweiterungimBereichArbeit4.0(VeränderungderArbeitsweltimdigitalenZeitalter).DaherwerdendieAngeboteundeine etwaigeAnpassung andie bestehendeNachfrage (qualitativ undquantitativ) beständigüberprüft.

Zubeachtenist,dassdieWeiterbildungnichtausdenLehrdeputatenderProfessor*innenbe-strittenwerdenkann,sondernadditivabgebildetwird.

5.2.1 Filmuni Summer School

DieFilmuniSummerSchoolbietetseit2018indenSemesterferieneinvielfältigesAngebotanKursen,Seminaren,Workshops,LabsundMasterclassesfüreinebreiteexterneundinternatio-naleZielgruppean:

„YoungTalents“ könnensich z.B. inderSommerklasse fürSchüler*innenoderdenSummerFilmCampseinBildüberdieFilmherstellungmachenundsichselbervorundhinterderKa-meraausprobieren.EinekostenlosePrepClassbereitetinternationaleStudieninteressierteaufihreBewerbungfüreinStudiumanderFilmuniversitätvor.DarüberhinausbietetdieSummerSchoolKursezurQualifizierungundKompetenzentwicklunginderberuflichenWeiterbildung,wiebeispielsweiseFilmbildungfürLehrer*innenoderCorporateFilmfürMitarbeiter*inneninderUnternehmenskommunikation.ErgänztwirddasPortfolioauchimmerwiederdurchaußer-gewöhnlicheProgrammewiedas„ArtistTraining“fürFilmemacher*innenimExiloderHands-onGrundlagenkursewie„CreativeCodingforBeginners“.

5.2.2 Erich Pommer Institut (EPI)

DasErichPommerInstitut(EPI) istAn-InstitutderFilmuniversitätBabelsbergundderUniver-sität Potsdam. Das Institut wurde 1998 als unabhängige gemeinnützige GmbH in Potsdam-Babelsberg gegründet und ist einer der führenden Weiterbildungsanbieter in der deutschen und europäischenMedienlandschaft und ein unabhängiger Branchen-Think Tank. Alleinstel-lungsmerkmal istdie inhaltlicheFokussierungauf rechtlicheundwirtschaftlicheThemenderMedienbranche mit hohem Praxisbezug und einem großen internationalen Expert*innen-undBranchennetzwerk.NebenPräsenzveranstaltungenundKonferenzenbietetdasEPIauchE-Learning-Kursean.

DieengeZusammenarbeitzwischenFilmuniversitätundEPIschafftSynergieeffekteundmani-festiertsichinerfolgreichenProjekten,dieauchindennächstenJahrengemeinsamfortgesetztwerdensollen,wiez.B.derdualeberufsbegleitende„MasterDigitalMediaLawandManage-mentLL.M.|MBA“oderdie„Winterclass–SerialWritingandProducing“sowiedas„SocialSto-rytellingLab“u.v.m.

GemeinsammitdemEPIundanderenbrandenburgischenHochschulenarbeitetdie FilmunianderkonsequentenEntwicklungvonweiterbildendenundauchberufsbegleitendenStudien-gängen–auchunterBerücksichtigungvonDurchlässigkeitundderAnrechnungaußerschulischerworbenerKenntnisseundFähigkeiten.Etablierthatsichinzwischenderdualeberufsbeglei-tende„MasterDigitalMediaLawandManagementLL.M.|MBA“,derinKooperationmitderUniversitätPotsdamseitdemWintersemester2017/18erfolgreichangebotenwird.ErvermitteltpraxisrelevantesWissenzurGestaltungvonInnovations-undGeschäftsentwicklungsprozessen.

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Weiterhinwerden die Einrichtung eines dualen BA-Studiengangs „Produktions- undHerstel-lungsleitung“bzw.einesWeiterbildungsmasters„GlobalMediaLL.M.|MBA“geprüft.DabeisolldasThemengebietE-Learningzukünftigverstärkt fürdenEinsatz inderakademischenLehregetestetwerden.ErsteAnsätzeimRahmendesdualenMastersDigitalMediaLawandManage-mentzeigtenguteErfolgeundsollenausgebautwerden.

5.2.3 Weitere Angebote

FürprofessionelleWeiterbildungsprogrammefürdieBranchehatdieFilmuniversitäteinbreitesPortfoliomitdemZielderErweiterungvonfachspezifischenKompetenzenundderAktualisie-rungberufsrelevantenWissens.

EineBesonderheitderFilmunisindneuartigeWeiterbildungsformatemitSchwerpunktGenderundDiversityfürdieMedienbranche(u.a.BeyondStereotypesoderdieLeadership-ProgrammedesEPIsparkxundshift.F.fürFrauenausMedienunternehmen).DaserfolgreichgestartetePro-jektBabelsbergerSalonzu„Gender-Forschung-Film“wirdfortgeführt,einnächstesSymposium(2020)miteinerAnschubfinanzierungunterlegt.DieFilmuniwirdsichweiterhinfederführendandergemeinsammitfünfweiterenFilmschulenunterzeichnetenSelbstverpflichtung„Gemein-samfürGendergerechtigkeit“beteiligen,derenUmsetzungmitdernötigenKapazitätvorantrei-benundgegebenenfallsweiterentwickeln.

ImBereichderdidaktischenWeiterbildung fürLehrende (Professuren,Mittelbau,Lehrbeauf-tragte)bietetdieFilmuniversitätzusätzlichzurTeilnahmeamStandardfortbildungsprogrammdesNetzwerkStudienqualitätBrandenburg(SQB)(zweiKurseproJahr imHaus)auchweiter-hineineneinmaljährlichstattfindendenProf(i)-Retreat(zweitägigerWorkshopfürProfessurenmitThemenschwerpunkt)sowie2020ergänzendeinefürdieFilmuniausgearbeiteteVeranstal-tungsreihe„LehreinderKunst–KunstinderLehre“an.DesWeiterenkönnenaufindividuelleNachfragezusätzlicheAngebotebeimSQBangefragtwerden.AuchbestehenAngeboteüberdiePotsdamGraduateSchool(PoGS)unddasPostDoc-NetzwerkzurWeiterbildungfürdenwissen-schaftlichenNachwuchs.

5.3 Internationalisierung Internationalität isteinzentralesMerkmalderFilmuniversität.DasMediumFilmkenntkeineGrenzen, es ist international verbreitet undarbeitet technischnach globalen Standards.DieKunst-undKommunikationsformFilmkanndieDiversitätvonKulturen,Gesellschafts-undLe-bensformen,MeinungenundAnschauungenaufeindrücklicheundeinzigartigeWeisevermit-telnundzugänglichmachen.BewegtbildmediensindheutedievorherrschendenKommunika-tionsmedien,die imZugederGlobalisierungweiterhinanBedeutunggewinnen.VordiesemHintergrund sollendie internationalenAktivitätender Filmuniversität ausgebautundweiter-entwickeltwerden.InternationalisierungwirddabeinichtalsWertansichverstanden,sondernrichtetsichandenInhalten,BedürfnissenundAnforderungenvonLehre,Forschung,TransferundKunstaus.EineengeZusammenarbeitderfürdieInternationalisierungVerantwortlichenmitdenjeweiligenStudiengängenundBereichenistnotwendigundgewünscht.Internationali-tätundInternationalisierunganderFilmuniversitätentfaltensichaufderGrundlageeinerge-lebtenWillkommenskultur,diegeprägtistvonOffenheit,ToleranzundgegenseitigemRespekt.

DerInternationalisierungsprozessrichtetsichandreiübergeordnetenZielenaus:

• Lehre,ForschungundWeiterbildungsollenumeineinternationaleDimensionergänztbzw.inihrerinternationalenAusrichtunggestärktwerden.

• DieinternationalenNetzwerkederFilmuniversitätsollensystematischundvorallemquali-tativausgebautundverstärktinstitutionalisiertwerden.

• DieinternationaleSichtbarkeitderFilmuniversitätsollgesteigertwerden.

DieseZielesollenmitdenimFolgendendargestelltenMaßnahmenuntersetztwerden.

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AufgesamtuniversitärerEbenesollenstrategischePartnerschaftenaufgebautwerden,wieetwamitderUniversityofNorthCarolinaSchooloftheArts(UNCSA)indenUSAoderderWitsSchooloftheArtsderUniversityoftheWitwatersrand(Wits) inSüdafrika.SukzessivesollenzweibisdreiweitereeuropäischeundaußereuropäischePartnerfolgen.Angestrebtwerdenlangfristi-ge,lebendige,aufgemeinsamenWertenundZielenberuhendeKooperationen,dieLehre,For-schung,TransferundVerwaltungumfassenundaufvielfältigeWeiseindiegesamteUniversitätausstrahlen.

ImBereichderLehresollgemeinsammitdenAnsprechpartner*innenInternationalesunddenStudiendekan*inneneininternationalesProfil/PortfolioderStudiengängeaufgebautwerden,u.a.durchprofiliertePartnerschaftenundProjektesowiedie InternationalisierungderCurri-cula.EinewesentlicheMaßnahmedabeiistderAuf-undAusbauinternationalerstudentischerFilmprojekteimgegenseitigenAustauschmitPartnerhochschulen,soz.B.mitderUNCSAindenUSA,derWitsinSüdafrika,derTehranUniversityofArtimIran,derUniversidadFederaldeSan-taCatarina(UFSC)inBrasiliensowiemitFilmhochschulenimSüdkaukasus(Georgien,ArmenienundAser-baidschan).MitdiesenPartner*innensindaucheingezielterAusbauvonGastdozen-turen und die Einbindung international arbeitender und internationaler Alumni geplant. Ein ers-tesPilotprojektzurStoffentwicklungundProduktionfilmischerProjekteunterEinbindungvonStudierenden,AlumniundderenProduktionsfirmenistmitderUFSCinFlorianopolisgeplant.

DasInternationaleStudentischeFilmfestival„Sehsüchte“undKooperationenmitanderen(stu-den-tischen) Filmfestivals,wie z.B.mit demZanzibar International Film Festival (ZIFF), sollenweitergeführtwerden.

UmdenStudierendenderinternationalenPartnerhochschuleneinattraktivesLehrangebotga-rantierenunddieAnschlussfähigkeitandieinternationaleHochschullandschaftgewährleistenzukönnen,solleininterdisziplinäresenglischsprachigesCurriculumaufgebautwerden,dasdasgesamteSpektrumderFilmuniversitätabdeckt.DieKursesollensichaufeinemähnlichenfach-lichenNiveaubewegen,umStudierendenmitunterschiedlichenAusbildungshintergründendieStudierbarkeitübereinSemesterhinwegzuermöglichen.DasKursangebotsollzunächstvor-rangigimMaster-Bereichaufgebautwerden.Zielistesaber,imErgebnissowohlimMaster-alsauchimBachelor-BereichjeweilseinCurriculummitmindestens30ECTS-Punktenanzubieten.DiesesAngebot,dasfür internationaleStudierendeundStudierendederFilmuniversitätglei-chermaßengeöffnetwerdensoll,sollumKursezuspezifischen internationalen InhaltenundinterkulturellerKommunikationergänztundalseigenständigesAngebotderFilmuniversitätbe-worbenwerden.

DieInternationalisierungderForschungsollu.a.durcheineIntensivierungderinternationalenFor-schungskooperationenund-netzwerkeunddieEinrichtunginternationalerGastprofessu-ren(mitwechselndenForschungsschwerpunkten)gefördertwerden.ImRahmendesAufbausinternatio-nalerstrategischerHochschulpartnerschaftenundandererFördermaßnahmenkön-nendieseVorhabensystematischumgesetztundunterstütztwerden.DieInternationalisierungimBereichdeswissenschaftlichenundkünstlerischenNachwuchseswirdu.a.durchdieZusam-menarbeitmit ausgewähltenHochschulen (u.a. ZürcherHochschulederKünste,HochschuleLuzern)wei-terentwickeltwerden.TeilnahmenaninternationalenTagungen,auchimBereichdeswissen-schaftlichenNachwuchses,werdendurcheineentsprechendefinanzielleUnterset-zung ermöglicht.

UmdieInternationalisierungaufallenEbenenausbauenundaufeinemhohenNiveauhaltenzukönnen,sollenkontinuierlichDrittmitteleingeworbenwerden,u.a.überdieProgrammevonDAAD,DFGundEU.DieBeteiligunganexzellenteneuropäischenFörderliniensolleinestärkereBerück-sichtigungerfahren.

NebenderEinwerbungvonProjekteninLehreundForschungsolldieinternationaleSichtbarkeitderFilmuniversitätdurchdieAusrichtungvon(Fach)TagungenundSymposienerhöhtwerden,wiezuletztz.B.durchdieSummerSchoolzu„AfricanStorytelling“inKooperationmitdemGoe-the-InstitutoderdieKonferenzzuden„EuropeanUniversities“inKooperationmitdemDAAD.

DieMitgliedschaften in internationalenVerbändenundNetzwerkensollenaktivgenutztundge-stärktwerden,u.a.CILECT,ELIA,FilmSchoolNetworkAfrica,SAR,ICA,IAMCR,NECS,SCMS.DieFilmuniversitätengagiertsichauchweiterhinimNetzwerk„ErfolgreicherStudieneinstiegfür

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Filmuniversitätzusteigern.DasPrinzipderoffenenTürenderSummerSchoolsermöglichtmitdenAngebotenzurfilmischenWeiterbildungfürbranchenfremdeBerufsgruppendieWeiter-gabe vonWissenundFilmuni-Knowhow indieGesellschaft.DarüberhinausbietenSummerSchoolseinidealesFormat,umKooperationenmitinternationalenPartner*innenzufestigen,undeignensichaußerdemalsBegleitungvonForschungsprojektenundalsExperimentierfeldfürneueLehrinhalte inkleinemRahmen.MitdemZiel,dass sichdieAngebotederSummerSchoollangfristigfinanzielltragen,sollendieSummerSchoolsindennächstenJahrenfortge-führtundnachMöglichkeitausgebautwerden.

5.4 GleichstellungFürdieFilmuniversitätistGender-undDiversitätspolitikeinHerzstückdersichnochimmerimWandelbefindendenHochschule.SieverpflichtetsichdemimBrandenburgischenHochschul-gesetz (BbgHG) formuliertenAuftrag, „beiderWahrnehmungallerAufgabenderHochschuleaufdieBeseitigungbestehenderNachteilesowieaufdietatsächlicheVereinbarkeitvonBeruf,StudiumundFamilie”hinzuwirken(vgl.§7Abs.1-2BbgHG).DabeiwirddieHeterogenitätallerHochschulangehörigennichtnurexplizitberücksichtigt,sondernalsbesondereStärkeverstan-den.

ErklärtesZielistdieGleichstellungallerHochschulangehörigenimSinnegleichberechtigterZu-gängezumStudiumsowie imRahmenvonAuswahl-undBesetzungsverfahren,ebensoauchzu Qualifikationsangeboten und Entscheidungsgremien. Dazu kommt eine ganzheitlich, dis-kriminierungsfreisowiegender-unddiversitätsorientiertgestaltetePersonalentwicklung(u.a.AnwendungdesLeitfadensderLaKoG,Berufungsleitfaden,BesetzungderKommissionen).Esgilt,die individuellenBedürfnissederMitarbeiter*innenmitdenAnforderungen,diesichausderEntwicklungderUniversität ergeben, inEinklang zubringen. ImSinneeineserweitertenTransferssetztsichdieFilmuniversitätauchinderBranchefürdiepraktischeUmsetzungvonGeschlechtergerechtigkeitvorundhinterderKameraeinundleistetdamitaktiveArbeitzurVer-änderunggesellschaftlicherRollenverständnisseundeineskulturellenWandels.

DieFilmuniversitätstehtfürVielfaltundNull-ToleranzimUmgangmitDiskriminierung,mitdemAnspruch, ihren Angehörigen undMitgliedern größtmöglichen Raum für die Entfaltung vonKreativität,IndividualitätundPersönlichkeitzubieten.AlleHochschulangehörigensindaufge-fordert,sensibelundaktivanderGestaltungeinesArbeits-undStudienumfeldesmitzuwirken,dasvongegenseitigerAchtungderPersönlichkeitsgrenzenundToleranzgeprägtist.ÜberdieimAllgemeinenGleichbehandlungsgesetz(AGG)genanntenMerkmalehinaus,erachtetdieFilmunialsöffentlicheHochschuleauchdensozialenwiedenfamiliärenStatusalsrelevantundschüt-zenswert.DieFilmuniversitätwirdRichtlinienzumUmgangmitDiskriminierungverabschieden,in denen auch die Gruppe der Studierenden und Promovierenden rechtlichmiteinbezogenwird.EineAnsprechpartnerinsowieeinAnsprechpartnerfürdenSchutzvorDiskriminierung,dieorganisatorischandieHochschulleitungangebundensind,wurdenbenanntunddarüberhinausengvernetztmitdenBeauftragtenfürGleichstellungundBehinderte,derKonfliktbera-tung,demFamilienbüro,denAnsprechpartner*innendesStudierendenratesundderPersonal-räte. Ein in dieser Zusammenarbeit entstandener Flyer zu Information, Schutz undUmgangmitDiskriminierungwirdregelmäßigüberarbeitetundaufderHomepagederHochschulever-öffentlicht.

VorlesungenundSeminarezuGender-undDiversitätsthemensollenweiterhinregelmäßigimRahmenderinterdisziplinärenWahlpflichtfächerangebotenwerden.AuchdurchdieFörderungstudentischer Projekte und Unterstützung von Qualifizierungsprojekten akademischer Mit-arbeiter*innen,diesichmitderGenderthematikauseinandersetzensolleineinterdisziplinäreBefassungmitdenThemenGender-undDiversityinLehreundForschungstattfinden.Augen-merkliegtdabeiaufderzukunftsweisendenhochschulinternenwieexternenVermittlungvonGender-undDiversitätskompetenz,wiebeispielsweisederBewusstseinsentwicklungfürdieRe-produktiondiskriminierenderDarstellunginFigurenundNarrativen,sexualisierteGewaltdar-stellungoderauchdie„DekolonialisierungdesBlicks“.MitdiesenThemenwerdensichWork-shops,internationaleTagungenundSymposienweiterhinvertiefendbefassen,umdeneigenenHorizontzuerweiternunddieÖffentlichkeitteilhabenzulassen.

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EinwichtigerBestandteil vonChancengleichheit ist dieVereinbarkeit vonBerufund Familie.AufdiebesonderenBelangevonHochschulmitgliedernallerStatusgruppenmitKindernbzw.mitPflegepflichtenistRücksichtzunehmen.MitUnterstützungdesFamilienbürosderFilmunisollendieinderdeutschlandweitenCharta„FamilieinderHochschule“festgelegtenStandardszurVereinbarkeitvonFamilienaufgabeninStudium,Lehre,Forschungundwissenschaftsunter-stützenderTätigkeitkonsequentumgesetztundbeiBedarfindividuellgeeigneteMaßnahmengetroffenwerden,umz.B.einenerfolgreichenStudienabschlussoderdieTeilnahmeanPrüfun-gen zu sichern.

AufGrundlagederimJahr2017zwischendenHochschulenunddemMWFKvereinbarten„Qua-litätsstandards fürChancengleichheitundFamilienorientierunganbrandenburgischenHoch-schulen“wirdderaktuelleSachstanddergleichstellungspolitischenArbeitanderFilmuniversi-täteinerregelmäßigenÜberprüfungunterzogen.

VordiesemHintergrundgibtesdiefolgendenkonkretenEntwicklungspläne:

• DieZielstellungausdemHochschulvertrag2014-2018von40%weiblicherProfessurenwurdemiteinerQuotevon32%nichterreicht.DieFilmuniversitätermitteltdieUrsachenundentwickeltaufdieserGrundlagebis2023MaßnahmenzurErreichungeinerQuotevon50%weiblicherProfessuren.DiesgiltinsbesonderefürdieproaktiveErhöhungdesFrauenanteilsandenBewerbungen.

• DieFilmuniversitäterwartetvonBewerber*innenGender-undDiversitätskompetenz.Die-seAspektewerdeninAusschreibungenundimBewerbungsprozessexplizitabgefragtundfließenindieGesamtbewertungmitein.

• ÜberdasbereitsimplementierteAnreizsystemaufFakultätsebenehinaussollendieAspekteGenderundDiversityumfassenderinprofessoralenZielvereinbarungen(Präsi-dent*in/Dekan*innen)berücksichtigtwerden.

• ZumSommersemester2019wurdeinKooperationmitderFONTE-Stiftungeinewechseln-deGastprofessurbis2022alsfächerübergreifendeProfessurmitSchwerpunktGender-Di-versitybesetzt.EineFortsetzungderKooperationwirdangestrebt.

• DieFilmuniversitätsetztinZusammenarbeitmitdenentsprechendenHochschuleninBerlinihreBeteiligungamMentoring-ProgrammzurUnterstützungvonKünstlerinnenaufdemWegzurProfessurfort.AuchwirddaserfolgreicheMentoring-undVernetzungspro-gramm„IntotheWild“sowiedasPostdoktorandinnenprogrammderPoGSweitergeführt.

• DiestudentischeFilmproduktionwirdaufFamiliengerechtigkeitundNachhaltigkeithinüberprüftundinAbhängigkeitdesEvaluierungsergebnissesgegebenenfallsumunterstüt-zendeMaßnahmenerweitert.

• ZurUnterstützungvonStudierenden,diesichineinerfinanziellenNotlagebefinden,rich-tetdieFilmuniversitäteinenHärtefallfondein,umihnengleichberechtigeStudienbedin-gungen und damit einen erfolgreichen Abschluss ihres Studiums zu ermöglichen.

• AusderUmfragezurDiskriminierunganderFilmuniversität2017ergabsichalsbeson-deresHandlungsfelddieSensibilisierungimSprachgebrauchundbeiderAuswahlderLehrmaterialienundFilmbeispieleeinigerLehrender.EingezieltesAngebotsolldieweitereIntegrationvonGendersensibilitätindieLehreundHochschulkulturzumZielhaben(zumBeispielGender-TrainingsdesGunda-Werner-InstitutsderHeinrich-Böll-Stiftungalsfach-licheFortbildungsworkshops,WorkshopsingendersensiblerDidaktik).EinLeitfadenmitEmpfehlungenfürdiskriminierungsfreieKommunikationundSpracheanderFilmuniversi-tätBabelsbergistentwickeltundinAbstimmungundwirdallenHochschulangehörigenzurVerfügunggestelltwerden.

• DieFilmuniversitäthatsichumeineFörderungdurchdasProfessorinnenprogrammIIIbeworben.ImFallderGewährungsollzumeineneinPromotionsstipendiumfürheraus-ragendeForscher*innenausdemwissenschaftlichenbzw.wissenschaftlich-künstlerischenBereichaufgelegtwerden,umdieanderHochschuleaktuellinTheorieundPraxisstark

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vertreteneForschungzuinnovativenThemenmitthematischemBezugzuGenderundDiversityauchimPostgraduierten-Bereichzuverankern.DieVergabeentscheidungerfolgt,nachfachwissenschaftlicherBegutachtung,durchdiezuständigenPromotionsausschüsseund die GBA.

• ZumanderensollebenfallsimRahmendesProgrammseinGenderbürozuroperativenPlanungundUmsetzunghandlungsfeldübergreifendergleichstellungsrelevanterMaß-nahmeneingerichtetwerden(SchaffungeinerStellemit50%derregelmäßigenArbeits-zeit),umgezieltdieStrukturenundRessourcenderHochschulezustärken.FolgendeAufgabensollendadurchmitNachdruckverfolgtwerden:dasErarbeitenundUmsetzeneinessystematischenMonitoring-undControlling-SystemsimBereichGleichstellunginZusammenarbeitmitdemQualitätsmanagementunddemControllingderHochschule;dieUnterstützungbeiderKonzeptionundImplementierungvonAktivitätenundMaßnahmen;dieErstellungeinesoffenzugänglichenGender-undDiversity-Jahresberichts(aufGrund-lagevonsystematischerErhebungundAnalysevongleichstellungsbezogenenDatendientauchalsGrundlagefürdasGender-Controlling);sowiedieMitarbeitbeiderEinwerbungvonDrittmittelnfürweitereProjekteimThemenfeldGender.

• AuchzumThemaDiskriminierunganderFilmunisindkünftigregelmäßigEvaluationengeplantinZusammenarbeitmitdemQualitätsmanagement,uminanschließendenWork-shopsGoodPracticeszurVerhinderungvonDiskriminierungzuentwickeln.EbenfallsinPlanungsindWeiterbildungsangebotefüralleHochschulangehörigen.

• UnabhängigdavonwirddieFilmuniweiterhinMittelfürGleichstellungsaufgabeninHöhevon7%dervondenFakultätenbereitgestelltenSachmittelnfürLehreundForschungimRahmendesinternenMittelverteilungsmodellszurVerfügungstellen.

• DieGleichstellungsbeauftragtewirdrechtzeitigüberdieregelmäßigenSitzungsthemendesPräsidiumsinformiertundkannsichnachAbsprachemitder/demPräsidentin/Präsiden-ten an den Sitzungen beteiligen.

5.5 KommunikationDieAußenwahrnehmungderHochschulehatsichseitderErlangungdesUniversitätsstatusunddurchentsprechendeKommunikationsmaßnahmenimnationalenundinsbesondereauchiminternationalenKontextquantitativundqualitativdeutlichverbessert.ImzunehmendenWett-bewerbauchderFilmhochschulenweltweitumdie„bestenoderklügstenTalente“wirddasge-lebteProfilderFilmuniversitätauchalsMarkesowiederenkontinuierlicheWeiterentwicklungimmerbedeutender.EinwichtigerSchrittwarindiesemZusammenhangauchdererfolgreichdurchgeführteRelaunchderHomepage.

Die Kommunikationsziele für die kommenden Jahre sind daher eine weitere Erhöhung derBekanntheitderFilmunimitFokusaufderSchärfungdesProfilsalseinzigedeutscheFilmuni-versität.Dabeigiltbesonderszubeachten,dassdieFilmuniversitätalsLehr-,Forschungs-undmedienproduzierendeInstitution–wennauchinnerhalbeinesSachgebietes–multidimensionalist.Esgilt,dieseBandbreiteproduktivzunutzenunddabeidieAnforderungenundErwartungenallerinternenAkteur*innenundexternenZielgruppennochbessermitdenstrategischenZielenderHochschulekommunikativzusynchronisieren.

DiezubewältigendenAufgabensinddabeiinsbesonderevordemHintergrundeinererforder-lichen Crossmedialität vielfältig: Angefangen bei der klassischenMedienarbeit (aktuelle Ver-mittlung vonNeuigkeiten in einem interessantenund abwechslungsreichen ThemenmixmitexplizitemNachrichtenwertüberPressemitteilungen,Filmuni-NewsoderSocialMedia)bishinzueinerkontinuierlichenSchaffungvonIdentifikationsmöglichkeitenfürStudierende,vorallemüber geeignete Social Media Kanäle.

KonkreterfolgteineKonzentrationauffolgendeMaßnahmen:

• NachdemunterEinbeziehungallerStatusgruppenundderexternenStakeholderer-folgtenintensivenLeitbildprozessimletztenPlanzeitraum,giltesnun,diegewonnenen

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ErkenntnisseineinemneuenCorporateDesignzuvisualisieren.InderkonsequentenAnwendungsolldurchdiesen„visuellenStempel“eineindeutigerWiedererkennungswertgeschaffenwerden.DieindividuellenLeistungenundErfolgevonLehrenden,Studieren-denundAlumnihelfensonochstärker,dieFilmuniversitätalseigene„Marke“zustärkenund aufzuladen.

• InhaltlichsollinderexternenKommunikation(u.a.überdieVerbreitungderFilmuni-News,SocialMediaetc.)aktivderFokusaufprofilkonformeThemengesetztwerden,dievonbesondererinnovativerQualitätsind,dienichtnureinewertschätzendeIdentifikationmitderHochschulevorantreiben,sonderndiesealsMotorfürzukunftsweisendesMedien-schaffennationalundinternationalpositionieren.

• DieSocialMediaKanälederFilmunierfreuensichzunehmenderBekannt-undBeliebtheit.DiezielgruppenkonformeBespielungundNutzungistregelmäßigzuüberprüfenundda-beieineFokussierungaufdiewesentlichenKanälevorzuziehen(ggbfs.aucheinAustauschbestehenderdurchneueKanäleinfolgedessichstetigänderndenNutzungsverhaltens).BasierendaufdenErkenntnissenmussderFokusvermehrtaufdieBefüllungmitredaktio-nellgestaltetenInhalten(Interviews,Features,Bewegtbild)gelegtwerden,diedenProjek-tenundPersoneneinreales„Gesicht“geben.

• DazukommtdiekonsequenteauchzweisprachigeWeiterentwicklungderWebsitealszen-trales„Präsentations-undInformationsmedium“,mitBeratungdezentralerEinheitenzumContent-ManagementsystemfürdieeigeneDarstellung.

• Zielist,nichtnurdievermehrteTagungs-undKongresstätigkeitorganisatorischundkommunikativzuunterstützen,sondernmiteinemneuenVeranstaltungsformatdiekünst-lerischenundwissenschaftlichenLeistungenderFilmunigegenübereinerbreiteninter-essierten(Fach-)Öffentlichkeitinhouseanschaulichzupräsentieren(„FilmuniPROUDLYPRESENTS“).

• EinwichtigerSchrittistdabeiderweitereAufbauunddienachhaltigePflegeeinerzentra-lenKontaktdatenbank.DieerfolgteImplementierungeinesdigitalenCustomerRelation-shipManagement(CRM)mussnundurchdasEinpflegenvonAdressenausdenrelevantenBereichen(unterBeachtungderDSGVO),derenguteVerschlagwortung/KategorisierungundkonsequentePflegedurchalleNutzer*innennutzbarundständigoptimiertwerden.

• KommunikationalsServiceverstehtsichauchalsBeratungundUnterstützung,z.B.zurstringentenUmsetzungdesneuenCorporateDesignsowiebeimStudierendenmarketing,dasdurchdezentraleUnterstützungderjeweiligenStudiengängezueinersystematische-renundpassgenauerenAnsprachederjeweiligenZielgruppeführt.SchulungenwerdenauchweiterhinfürdiezuständigenBereichsredakteurederWebsiteimUmgangmitTypo3oderbeigestalterischenGrundsatzfragen,wieauchzurNutzungdesCRMangeboten.

• AuchdieNetzwerkarbeitmitdenAlumniderHochschulesollweitergestärktwerden.DiessolldurchdieFortführungderguteingeführtenVeranstaltungsformate,durcheinewei-tereStärkungundUnterstützungderAktivitätendesAlumnivereinssowiedurchweitereVerbesserungderPräsenzderAlumniaufderInternetseitegeschehen.

• InderinternenKommunikationsolldieBekanntheitundNutzungdeseingeführtenIntra-netgesteigertwerden.ZusätzlichzuderHochschulversammlung,diezweimalimJahrüberwichtigeEntwicklungeninformiert,sollder„BriefdesPräsidiums“(perMailundAushangverbreitet)künftigdieHochschulöffentlichkeitüberaktuellanstehendezentraleAnliegenauf dem Laufenden halten.

• ZudenbestehendenwerdenneueKommunikationsformateentwickelt,sowäreimPrint-bereichz.B.einezweisprachigeImagebroschürewünschenswertsowieeineregelmäßigerscheinendegedruckteHochschulpublikation.

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5.6 BibliothekDieUniversitätsbibliothekistalszentraleEinrichtungderFilmuniversitätfürdieBereitstellungundVermittlungvonwissenschaftlicherLiteraturundInformationsressourcenfürForschende,LehrendeundStudierendederFilmuniversitätverantwortlich.DerumfangreicheBestandanfilm-undmedienwissenschaftlicherLiteraturmitüber100.000Bänden,zudemaucheinhis-torischwertvollerSpezialbestandzählt,wirddurcheinestetigwachsendeAnzahlanelektroni-schenRessourcensowieüber40.000audiovisuelleMedienergänzt.DiePressedokumentationmitknappvierMillionenPresseausschnittenunddasFilmarchiv,dashochschuleigeneProdukti-onenseitden1950er-Jahrenbewahrt,machendieBibliothekzueinemaußergewöhnlichenundinternationalanerkanntenLern-undStudienort.DerinhaltlicheAufbauderMediensammlungorientiertsichamFächerangebotundBedarfderFilmuniversität.DurchdieBesetzungderStellederLeitungderUniversitätsbibliothekmiteinerwissenschaftlichenBibliothekarin,wurdendieVoraussetzungendafürgeschaffen,denWandelvoneinerHochschul-hinzueinerUniversitäts-bibliothekeinzuleiten.

DieBibliothek vernetzt sich zunehmendmit regionalen, nationalenund internationalenBib-liotheken und bibliothekarischen Einrichtungen, um Kooperationen anzustoßen und einemöglichstbreiteundmoderneMedien-undInformationsversorgungzugewährleisten.DabeiverstehtsichdieBibliothekalssammelnde,bewahrende,erschließende,vernetzendeundIn-formationenvermittelndeEinrichtung,diedieStrategienderFilmuniversitätinRichtungInter-disziplinarität, Internationalisierung und Transfer ergänzt undmit dem Zugriff auf qualitativhochwertigeForschungs-undStudienliteratur,zunehmendindigitalerFormamArbeitsplatz,Qualifikationsarbeiten und Forschungsvorhaben des künstlerischen und wissenschaftlichenNachwuchsesunterstützt.

ZumAufgabenspektrumderUniversitätsbibliothekgehörendaherindenkommendenJahrenderAusbauderInformationsversorgungmitanalogenunddigitalenMedienhinzueinerhyb-ridenBibliothek,umdashoheNiveauderInformationsversorgungstetigzuverbessern.DazugehörtnebenderErwerbungvonkonventionellenMedienbeständeebensodieWeiterentwick-lungdesAngebotesanelektronischenMedienwiebeispielsweisebibliographischeDatenban-kensowieelektronischeVolltexte(e-journalsunde-books),dieüberdenCampushinausundmehrerenNutzer*innengleichzeitigzugänglichsind.

DieFilmuni,unterstütztdurchihreBibliothek,engagiertsichindenkommendenJahrenweiter-hininderFörderungderOpen-Access-StrategieundneuerDienstleistungen,dieStudierendeundLehrendeimBereichUrheberrecht,DatenmanagementoderinderMedien-undInforma-tionskompetenzqualifizierenbzw.entlasten.Eswirdangestrebt, imRahmendergegebenenMöglichkeit,denstarknachgefragtenLernraumBibliothekfürdieStudierendenattraktivzuge-stalten und entsprechend auszubauen.

DieFilmuniversitätsiehtesalseineKernaufgabean,dieSicherung,BewahrungundDigitalisie-rung ihrerBestände indenkommendenJahrenvoranzutreiben,umdieGeschichtederFilm-universität unddas künstlerischeSchaffen inBabelsberg zuerhaltenund fürdie ForschungundLehrezugänglichzumachen.FürdieUniversitätsbibliothek, insbesondere für ihrePres-sedokumentationunddasFilmarchiv,ergibtsichdarausindennächstenJahrendieAufgabe,vorhandeneDruckwerke,ArchivbeständeundanalogeFilmproduktionenzügigundingroßemUmfangzudigitalisieren,umdieseBeständezusichernundzugänglichmachenzukönnen.Die-sesVorhabenmussdurchdasEinwerbenvonDrittmittelnunddenAufbauvonKooperationenvorangetriebenwerden.

5.7 NachhaltigkeitDieFilmuniversitätistsichihrerwichtigenundimpulsgebendenRolleimBereichderNachhaltig-keitbewusstundbeabsichtigt,dergesellschaftspolitischenundethischenVerantwortungindie-semThemenfeldnachkommen.Zielist,denkomplexenProzesseinernachhaltigenEntwicklunginnerhalbderInstitutionanzustoßenundzueinerdauerhaftenAufgabezumachen.DazuwirdderStatusQuoanderFilmuniversitätineinemoffenen,reflexivenProzesskritischhinterfragt,konsequentneugedachtunddie innerenProzesseentsprechendtransformiert.Diesbetrifft

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dieHandlungsfelder Lehre, Forschung, Betrieb (u.a.Dienstreisen, Beschaffung,Gebäudema-nagement),TransferunddenBereichderFilmproduktionselbst.DabeisollenalleHochschulan-gehörigengleichermaßeneinbezogenwerden.DiebereitsinAnsätzeninderLehreverankertenLehrinhaltezumThema„Nachhaltigkeit“und„nachhaltigeFilmproduktion“werdenfortgesetztundausgebaut.Dazugehörenu.a.festethematischeProgrammpunkteindenEinführungswo-chenunddieGrundlagenveranstaltungzudenPerspektivenderFilm-undMediengestaltungfür alleBachelor- undMaster-Studiengänge.Darüber hinauswird in den einzelnen Studien-gängengeprüft,inwieweitdasThemajeweilsinderLehreverankertwerdenkann.DievondenStudierendengegründete „InitiativeGrün“wird in ihrerArbeitunterstütztundeswirddafürgesorgt,dassauchzukünftigeStudierendeAnreizefürdasEngagementerhalten.DieArbeits-gruppe„NachhaltigkeitanderFilmuniversität“wirdweiterhinregelmäßigtagenunddieErgeb-nisseindieHochschuletragen.DieFilmuniversitätwirdmitderHochschulefürNachhaltigeEnt-wicklungEberswalde(HNEE)undanderenamVerbundprojekt„NachhaltigkeitanHochschulen:entwickeln-vernetzen-berichten“(HochN)beteiligtenHochschulenineinenregenErfahrungs-austauschtreten,umdieWirksamkeitderMaßnahmenzuerhöhenundzusätzlicheImpulsezuerhalten.

ImSinnedesUNESCO-WeltaktionsprogrammsBildungfürNachhaltigeEntwicklung(BNE)betei-ligtsichdieFilmuniversitätinKooperationmitverschiedenenPartner*innenausWissenschaft,Wirtschaft,PolitikundZivilgesellschaftauchdaran,nachhaltigeEntwicklungeninderMedien-branchevoranzutreiben(z.B.GreenProducing,FairFilms).

6 Hochschulservicebereiche6.1 Ausgangslage und ZielsetzungenDiezentraleVerwaltungunddieEinrichtungenfürLehreundForschungderFilmuniversitätste-henindenkommendenJahrenvorgroßenHerausforderungen,dieinderweiterenProfilierungderUniversität,vorallemaberauchdurchdieDigitalisierungundentsprechendengesetzlichenAnforderungen begründet sind.

DieBewältigungdiesesUmbrucheswirdvonzweiSchwierigkeitenflankiert.DieFilmuniversitätistalsOrganisationsehrklein,dieServicebereichemüssenjedochsämtlicheLeistungenerbrin-

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gen,dieanjedwederUniversitätinDeutschlandStandardsind,sodasseinparallelerProjektbe-triebdieknappenfinanziellenundpersonellenRessourcendoppeltbeansprucht.FernerführtdieDigitalisierunginderUmstellungsphaseimmerzueinemanfänglichenParallelbetriebvonAlt- undNeuverfahren,was zusätzlicheBeanspruchungenmit sichbringt. Eine guteProjekt-planungundeinemöglichstkurzeUmstellungsphasesindErfolgsfaktoren,dieausgenanntenGründenunbedingtgewährleistetwerdenmüssen.

Ein erweitertes Servicebewusstsein, das Kundenorientierung, jedoch auch die realistischeEin-schätzungvonKapazitäten,zielgerichteteAusrichtungderDienstleistungenundeffizientePlanung vonRessourcen der Bereiche umfasst, soll in Serviceagreementsmünden, die eineTransparenzbeiden„Kund*innen“derVerwaltungsbereicheerzeugen,etwabezüglichderBe-arbeitungsdauervonVorgängenoderderReaktionszeiten.

6.2 Digitale TransformationEinigeProjektewurdenbereitsumgesetzt,etwadasOnlinebewerbungsverfahrenoderdieCam-pusCard.Hierwurdedeutlich,dassessichniemalsumspezifischeProjekteeinesbestimmtenBereichesodereinerFachrichtunghandelt.NahezusämtlicheProzessebesitzenSchnittstelleninverschiedensteOrganisationseinheitenderUniversität.DieserhöhtdieKomplexitätderPro-jekte,sorgtaberauchfürdieGelegenheit,bisherigeAbläufeaufdenPrüfstandzustellen.DiesichhierbietendenChancensollengenutztwerden,umimErgebniseffektivereundeffizientereProzessezuerreichenunddenRessourceneinsatzfürAdministrationfüralleAngehörigenderFilmuniversität zu reduzieren.EinCIOGremium,welchesBedürfnissedesakademischenBe-reichesundderVerwaltungberücksichtigt,begleitetdenProzessstrategischund identifiziertSynergien, beispielsweise durch das Zusammenwirkenmehrerer Hochschulen, jedoch auchmöglicheZielkonflikte.NebenkleinerenMaßnahmenwerdendieAktivitätenzudreigrößerenVorhabengebündelt,dienachfolgendkurzbeschriebensind.

DasCampusManagementSystemrücktdieStudierenden indenMittelpunktundbildetallerelevantenProzesseentlangdesWerdegangsunsererStudierendenab.VomBewerbungsver-fahrenüberdenStudien-undPrüfungsbetriebbishinzurAlumni-Kommunikationsindsämt-liche relevantenBedürfnissederAdministration abgedeckt.Der ganzheitliche SystembetriebwirddieArbeitinderHochschulverwaltung,aberauchbeimakademischenBetriebentlasten.FerneristdieEinführungzwingendgeboten,umdiediversengesetzlichenBerichtspflichtenundVerfahrenzuerfüllen.DasSystemumfasstebenfallseinForschungsinformationssystem,basie-rendaufdemKerndatensatzForschung,MöglichkeitendesForschungsmanagementssowiedas“Doktorand*innenmanagement“.

DieFilmproduktionaneinerHochschuleisteineselteneBesonderheit,fürdiekeinSoftwareher-stellerbishereineKomplettlösunganbietet.Daherwurdenerfolgreich Investitionsgelderein-geworben,ummiteinemdigitalenProduktionsmanagementselbsteineentsprechendeLösungzuentwickeln,diedasManagementderProjekte,dermobilenTechnikoderderStudioinfra-strukturerheblichverbessernsoll.DieBedürfnissederLehreundForschungwerdenineinemdurchgängigdigitalenSystemgedeckt,das fürTransparenzundKommunikationsorgt sowieverabredeteStandardsverbindlichumsetzenkann.

DasmöglichstpapierloseVerwaltungsbüroistdasZielderkommendenfünfJahre.DerGesetz-gebersetztbereitsjetztanvielenStellendigitaleVerfahrendurch,beispielsweisebeiRechnun-gen,einTrenddersichfortsetzenwird.Umhiergutgerüstetzusein,jedochauchumSteigerun-geninEffektivitätundEffizienzzuerreichen,wirdeinDokumentenmanagementsystem(digitaleAktenundPost)eingeführtunddiePostfrühestmöglichdigitalbereitgestellt.Papieranträgesol-lenderVergangenheitangehörenundmöglichstschlankenelektronischenWorkflowsweichen.

6.3 Organisations- und Personalentwicklung sowie weitere ServicesDasWachstumderFilmuniversitätindenletztenJahrenunddieDigitalisierunghabenzueinemstarkenWandelderPersonalanforderungengeführt.DiesenVeränderungenwilldieFilmuni-

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versitätmiteinerkontinuierlichenAnpassungderOrganisation-undPersonalstrukturgerechtwerden.DieOrganisationsollunterEinbeziehungallerBeteiligtenzielgerichtetweiterentwickeltwerden.DabeisolldieAufbauorganisationmöglichstzurAblauforganisationpassen.AufdieseWeisesollenSchnittstellen,AbhängigkeitenundLiegezeitenvonVorgängenreduziert,dieMög-lichkeit,sichuntereinanderzuvertreten,erhöhtunddieAnsprechbarkeitderServicebereicheverbessertwerden.VordemHintergrunddespersonellenWachstums,v.a.inLehre,ForschungundProjektarbeit,mussgleichzeitigdieLeistungsfähigkeitallerinfrastrukturellenundpersonel-lenRessourcenindenVerwaltungs-undServicebereichensichergestelltwerden.

ZurErhöhungderTransparenzundVerständlichkeitvonArbeitsabläufen,werdendieseineinereinfachenDarstellungmodelliertundallenHochschulangehörigen,beispielsweise im jährlichaktualisiertenHandbuchFilmuniA-Z, zurVerfügunggestellt.EineentsprechendeKonventionhierzuwirdentwickelt.EingroßerNutzenwirddieSichtbarmachungvonSchnittstellensein,diedannbestmöglichbedientwerdenkönnen.Geradedas„Onboarding“neuerMitarbeiter*innenoderdieOrientierungsphaseneuerStudierendersollendadurcherleichtertwerden.

DieFilmuniversitätwirdfüralleHochschulangehörigeneinPersonalentwicklungskonzeptent-wickeln,dasausgehendvomVeränderungspotentialundunterBerücksichtigungdesQualifi-zierungsstandsderMitarbeiter*innenindividuelleEntwicklungschancenermöglicht.DiePerso-nalentwicklungsollsokonzipiertsein,dassalleMitarbeiter*innenhiervonprofitieren,egalobfestangestelltoderbefristetbeschäftigt.ParalleldazusollendieInstrumentederPersonalfüh-rung,beispielsweisedurchEtablierungvonMitarbeiter*innengesprächen,sowiedieMöglichkei-tenderArbeitsplatzgestaltungerweitertwerden,umdieQualitätderZusammenarbeitweiterzu verbessern,dieZufriedenheit amArbeitsplatz zuerhöhenundEntwicklungspotenziale zunutzen.

DieFilmuniversitätbekenntsichzumGrundsatz„GuteArbeitimLandBrandenburg“,welcherauch in den Hochschulverträgen verankert wurde Sie verpflichtet sich, soweitmöglich, Kar-riereperspektivenfürdenakademischenMittelbauzuschaffenundentwickelt fürdieseneinDauerstellenkonzept. ImnichtakademischenBereichsollennachMöglichkeitunbefristeteAr-beitsverträgegeschlossenwerden.BefristungenbedürfeneineswirksamenSachgrundesundsachgrundlosbefristeteArbeitsverhältnissesollendieAusnahmebleiben.JedeunbesetzteDau-erstellewird,wiebisher,zunächstineineminternenInteressenbekundungsverfahrentranspa-rentausgeschrieben,umsoKarrierewegefürdieBeschäftigtenzueröffnen.

DasindenletztenJahrenaufgebauteinterneWeiterbildungsangebotfürMitarbeiter*innenderVerwaltungs- und Servicebereiche sowie des akademischenMittelbaus insbesondere in denKompetenzbereichenFührungundLeitung,Team-undDialogfähigkeitsowieEnglischsollfort-geführtundweiterentwickeltwerden.

DasGesundheitsmanagementderFilmuniversitätsollweiterausgebautundumweitereAnge-botebereichertwerden.InZusammenarbeitmitdenPersonalrätensolleineerneuteUmfragezur Arbeitszufriedenheit unter denMitarbeiter*innen der Verwaltungs- und ServicebereichesowiedesakademischenMittelbausdurchgeführtwerden.DieErgebnissederUmfragefließenu.a.indengeplantenAusbaudesGesundheitsmanagementsein.Zielistes,dieFehltageauf-grundvonKrankheitweiterzureduzierenundeineguteGesundheitfürdieBeschäftigungbiszurRenteoderPensionierungzubewahren.

EinefamilienfreundlicheHochschulesollnichtnurinBezugaufKindereinenBeitragzurVerein-barkeitvonBerufundFamilieleisten,auchThemenwiePflegevonAngehörigensollenweitereBedeutungerfahren.BeratungundUnterstützungzuFrageninBezugaufFamilieundPflegewerdendurchdasFamilienbürogeleistet.

DieThemenPersonalentwicklung,Planbarkeit,GesundheitundFamilienfreundlichkeitspieleneinewichtigeRolle fürdieArbeitszufriedenheit allerMitarbeiter*innen.Darüberhinaus sinddieseThemenauchfürdieAußenwahrnehmungpotenziellerBewerber*innenvonBedeutung.Die Leistungen der jeweiligen Servicebereiche sollen deshalb zukünftig für Außenstehendesichtbarergemachtwerden,umeinenwichtigenBeitragbeiderPersonalgewinnungzuleisten.BeiallenVorgängensollstetseinewertschätzendeKommunikationnachinnenundaußenprak-

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tiziertwerden.

6.4 Technische Ausstattung und InfrastrukturDieletztenJahresorgtenfüreinenSchubneuerTechnologien,dieerfolgreichbeantragtundbe-schafftwurden.DieIntegrationindenLehr-undForschungsbetriebistnochnichtabgeschlos-senundsollvorangetriebenwerden.FernersollenzentralundaufFakultätsebeneVerfahrenzurfortlaufendenmittel-undlangfristigentechnischenReinvestitionsplanungaufgestelltwer-den.DabeimüssendielangfristigenAnforderungenandieInfrastrukturstetsBerücksichtigungfinden,dahier langeVorlaufzeitenbiszurProjektumsetzungeinenmassivenEinflussaufdieAusplanungmitneuerTechnologieentwickeln.

DieBegleitungdesAusbausdesHauses6unddesNeubausdesSammlungsgebäudesmussinengerAbstimmungmitdemLandesbetriebBauenunddenspäterenNutzer*innenerfolgen.InsbesonderediePhasederErsteinrichtungderGebäudebedarfeinergenauenPlanungundeiner zeitlichpräzisenUmsetzung.Die akustische Sanierung ist die vielleicht größteHeraus-forderung für die Filmuniversität, dahier einemassiveNutzung vonAusweichmöglichkeitenrealisiertwerdenmuss,umdenLehr-,Forschungs-undProduktionsbetriebnichtzugefährden.

ImKernbereichderbaulichen InfrastrukturwerdenKooperationsmodellemitanderenHoch-schulengeprüft,umimRahmeneinerautonomenBewirtschaftungvonBauunterhaltsmittelneineVerbesserungbeimStauderUnterhaltsmaßnahmenzuerreichen,ohnedasHochschul-budgetweiterzubelasten.

Der Betrieb, der Erhalt unddie Fortentwicklung technischer undbaulicher Infrastruktur sollmöglichstnachhaltigausgerichtetwerden.HierfürwirdzunächsteinegenerelleBestandsauf-nahmedurchgeführtundanschließendwerdensukzessiveVerbesserungsmaßnahmenumge-setzt. Ziel ist eine möglichst hohe Transparenz und Beteiligung aller Hochschulangehörigen.

6.5 Management von Budgets, Drittmitteln und Inhouse-FörderlinienIndenletztenJahrenkameszueinemAnstiegderdrittmittelfinanziertenProjekteimBereichderFilmproduktion,derForschungundinquerschnittlichenBereichen.Zudemgelanges,fürverschiedeneZielsetzungenFörderlinieninnerhalbderHochschuleaufzusetzen.HierwurdenumfangreicheErfahrungen,positivewienegative,beiderProjektadministrationundUnterstüt-zungderProjektleiter*innengesammelt.ZudemwurdenunterschiedlichsteBedürfnisse, ins-besondereanInformationenundKnowhowverschiedenerBereichederHochschuledeutlich.DiesgiltesnungebündeltinStandardsumzusetzen,dietransparentundverbindlichsind.Zielistes,denProjektleiter*innendieArbeitzuerleichtern,dieHandlungssicherheitderVerwaltungzuverbessernundschlanke,jedochzugleichrechtskonformeAbläufezuetablieren.AngestrebtwerdenzudemdieVerbesserungderRessourcenplanungund-allokationindenstudentischenProduktionen (Stichworte: Technikpakete, virtuelleBudgets) sowiedie VeränderungderPro-zesseundbaulichenGegebenheitenanderHochschulehinzueinerstärkerderNachhaltigkeitverpflichtetenInstitution.

DieunterschiedlichenSystemederBewirtschaftungvonFinanzenundPersonalsollenweiterin-tegriertwerden,sodasseinbesseresControllingdesGlobalhaushaltesinsgesamt,derBudgetsderMittelbewirtschafter*innenundauchderunterschiedlichenProjektbudgetsmöglichist.

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Anlage / Professorale Lehr- und ForschungsgebieteAnimation BA / Animationsregie MA

Computeranimation mit Schwerpunkt Charakteranimation: Prof. Felix Gönnert

MeinLehrgebietumfasstTheorieundPraxisderComputeranimation,mitdemSchwerpunktaufCharakteranimation.Ziel istes,Studierendezubefähigenunddarinzuunterstützen,mitdieser Technologie künstlerisch zu arbeiten und damit Animationsprojekte umzusetzen. Zu-nächst geht es um ein grundsätzliches Verständnis der technologischen Konzepte und um eine kritischeAuseinandersetzungmitdenspezifischenästhetischenEigenschaftendieserdigitalenTechnologie.IndenÜbungenwerdenBegrifflichkeiten,TechnikenundMethodensowieFertig-keitenimUmgangmitSoft-undHardwarevertieft.HierbeierweiternneueTechnologienstetigdasRepertoireundwerden,auchinZusammenarbeitmitanderenStudienbereichenundPro-jektpartnern,fortlaufendindieLehreunddenforschendenEntwicklungsprozessderkünstleri-schenAnimationsprojekteintegriert.DabeispielendasExperimentunddieiterativeHerange-hensweiseeinewichtigeRolle,umherauszufinden,obundwiediesichausdentechnologischenMöglichkeitenergebendeÄsthetik,GeschichteundCharakterereflektiert,bzw.welcheSchluss-folgerungensichdarausfürdieStoffentwicklungergeben.

DieKomplexitätvonAnimationsprojektenistnichtzuunterschätzen.EserfordertzurUmset-zungeinsehrvielbreiteresVerständnis,alsnurdieFähigkeit,Programmebedienenzukönnen.AusdiesemGrund istesenormwichtigundwertvoll,dassdieStudierenden imAnimations-studiumanderFilmuniversitäteineumfassendeBildung,auchundgeradeindenursprünglichanalogenDisziplinenerhalten.EbensowichtigistderdirekteAustauschmitanderen.Hierzubie-teicheinwöchentlichesPeerReviewan,welchesoffenistfürjedeArtvonProjektundTechnik.DieindividuellekünstlerischeBetreuungderStudierendenbildetdenKernmeinerLehreinderProjektphase,sowohlimBacheloralsauchimMaster.DaichdenBereichderCharakteranima-tionalstechnikunabhängigbetrachte,konsultierenmichStudierendemitunterschiedlichstenProjekten.

MeinpersönlicheskünstlerischesInteresseist,Charakterezuerschaffen,sielebendigwerdenzulassenundGeschichtenmitihnenzuerzählen,istnachwievormaßgeblichfürmeineMotiva-tion,Animationsfilmezumachen.BeiLangfilmproduktionenarbeiteichalsAnimationDirectorundLeadAnimatorundfokussieremichaufdasSpielderFiguren.EinwichtigerPunktbeimSpielderFiguristdieMimik.SieistfürmicheinwesentlicherSchlüsselzurKommunikationmitdemPublikum.DaComputeranimationdieMöglichkeitzueineräußerstdifferenziertenDarstel-lungvonmimischemAusdruckbietet,binichinsbesonderedaraninteressiert,wiesichdieserBereichtechnologischundkünstlerischentwickelt.ZurzeitarbeiteichmiteinerBerlinerFirmaaneinemForschungsprojekt,welchessichnochineinemfrühenStadiumbefindet,beidemdieAnimationeinesGesichtesdurchkünstlicheIntelligenzassistiertwird.

Stoffentwicklung und Drehbuch für Animationsfilme, Geschichte des Animationsfilms: Prof. Christina Schindler

Eine Grundorientierung innerhalb historischer Werke des Animationsfilms ist eine wichtigeVoraussetzung für eine Verortung der eigenen künstlerischen Position. Das Programm um-fassteineUntersuchungvonFilmenunterökonomischen,soziologischenundkünstlerischenAspekten.DabeisollderBrückenschlagzuzeitgenössischenWerkenundaktuellarbeitendenAnimator*Innengelingen,umAnimationfürdieZukunftweiterzuentwickelnundzudefinieren.AngeregtwirdeinDiskurs,derdasDenkeninungewohnteZusammenhängebringenundzurSelbstreflexionundDialogfähigkeitanregensoll.DabeikannauchVerunsicherungundFrage-stellungeinewichtigeRolle spielen. Ziel ist es, einenganzheitlichenAnsatz zu verfolgenumKommunikation,ReflexionundeineeigenekünstlerischeHaltungzubefördern.

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InKombinationmitdemUnterricht„GeschichteundAnalysedesAnimationsfilms“solldiesti-listischeBandbreitevonAnimation,dievonabstraktenFormexperimentenbiszuhyperrealenSimulationen,vonindividuellennon-cameraFilmenbiszumindustriellenZeichentrickfilm,vomhaptischenEindruck animierterPuppenbis zu computergeneriertenOberflächen reicht, dis-kutiertunderlebbargemachtwerden.DabeisolldiestilistischeVielfalt,diefunktionaleBreiteundderkünstlerischeWertvonAnimationsfilmenverdeutlichtwerden.NebenderEinordnunghistorischerWerkedesAnimationsfilmsalseinewichtigeVoraussetzungfüreineVerortungdereigenenkünstlerischenPosition,sollderBrückenschlagzuzeitgenössischenWerkenundaktuellarbeitendenAnimator*Innengelingen,umAnimationfürdieZukunftweiterzuentwickelnundzudefinieren.MeinbesonderesInteressegiltdemAuslotenderGattungsgrenzen,demGrenz-bereichzwischenAnimationundDokumentation,kurzdemAnimaDok.

SolcheFilmebieteneineKommunikationsebene,dieesschafft,dokumentarischeInhalteemo-tionalundauthentischzuvermitteln,obwohlderAnimationsfilmalsInbegriffvonFantasie,Sub-jektivitätundgrenzenloserGestaltungsfreiheitgilt.

Interessanterscheint,wieAnimationeinenRealitätsbezugherstellenundAuthentizitäterzeu-genkann.FürdiezukünftigeForschungundLehreseheichindiesemBereichdasgrößtePoten-tial,wasichgernausbauenmöchte.GemeinsammitdemLehrstuhlfürDokumentarfilmkameraplanenwirnichtnurgemeinsameLehrveranstaltungen,sondernauchfachübergreifendePro-jektarbeiten.

Theorie und Praxis der Bildkunst: Prof. Frank Geßner

DaskünstlerischeForschungsfeldTheorieundPraxisderBildkunstsiehtseineAufgabedarin,aneinerErweiterungundErneuerungeinesplastischenAnimationsbegriffes zuarbeiten. ImMittelpunktder Lehre stehtdabeidiebildnerischeundkonzeptuelleAnalysederBildexperi-mentederModernewieAssemblage/Collage/MontageundderklassischenBildgattungenPor-trait,Genre,Stillleben,Landschaft,HistoriesowieMythos,Religion,DichtungunddasLecturebzw.VideoEssay.

ImAnfangwarderStrich:DieZeichnungistMittelzurspontanenKommunikationundNotation,autonomeKunstäußerungundgleichzeitigeinewesentlicheVoraussetzungfürjedesStudiumder bildendenKünste.Das künstlerische Lehrangebot umfasst nebenÜbungen auch Einzel-unterrichtvondererstenIdeeüberFragenderMittelbishinzurUnterstützungderEntwicklungneueraudiovisuellerCodes.AnelektronischenRessourcen steheneineumfangreichedigita-leDatenbankmitWerkender klassischenundexperimentellenKünste, Literaturlisten sowieeinemArchivgestalterischerArbeitenderStudierendenzurVerfügung.Bildkunstverstandenals„BildalsBau“siehtihreRolleaberauchdarin,weitereSchnittstellenzwischenallenStudien-gängenderFilmuniversitätproduktivzumachen.

InderArtisticResearchVisualArtsliegtderinhaltlicheFokusinderErforschungderBildkunstalsMetasprachederAnimation,des FilmsundderVideokunst sowieder EntwicklungneuerFormateimBereichImmersion,wieExpandedAnimation,Panorama,FulldomeundVR.HierfüristeineZusammenarbeitmitkünstlerischForschendenderFilmuniversitätundAlumnigegebensowiemitfachnahenDepartmentsananderenUniversitätenundinternationalenForschungs-einrichtungen geplant.

Cinematography BA & MA

Kinematografie für dokumentarische Medien: Prof. Susanne Schüle

DasNetzbeförderteineimmerschnellereKommunikationundeineninflationärenGebrauchvonBildern.SozialeMedienbekommenalsPlattformeinewachsendeRolle.WirlebenineinerZeit,inderoberflächlicheRecherche,„FakeNews“undZeitdruckanderTagesordnungsind.EsstelltsichdeshalbdringenderdennjedieFrage:

MitwelcherHaltungundVerantwortungwerdenBilderimNetzaufbereitet,öffentlichgemacht

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undwiepositionierenwirunsdazu?WelcheErzählstrategienkönnenwirentwickeln,umderRelativierungvonAuthentizitätindieservonMisstrauengeprägtenWeltentgegenzuwirken?Dringenderdenn jebrauchenwirdenDiskursüberMoralundEthikdokumentarischerAus-drucksformenanderFilmuniversität.GeradedieBereitschaft zurkritischenAuseinanderset-zungmit den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Ereignissen und das Finden einereigenenpersönlichenHaltungdazusindrelevanteKompetenzen,diewirim21.JahrhundertinderAusbildungvermittelnsollten.EbensomüssenwirinderLehredasBewusstseinschärfen,dassdersorgsameUmgangmitMeinungenundQuellenunddasEinfordernvonausreichendlangerundbezahlterArbeitszeitdieGrundbedingungenfüreinespäterequalitativhochwertigedokumentarischeFilmarbeitsind.

DieStudierendensollenimStudiumihreKomfortzoneverlassenundauchmitLebensweltenundsozialenGefügenkonfrontiertwerden,dieihnenfremdsind.InWerkstättenwerdensieani-miert,inschwierigensozialenundpolitischenLebensumständendokumentarischzuarbeiten,anderenKulturenundGenerationenzubegegnenunddazueineHaltungzuentwickeln.UnsereinterdisziplinärenWerkstättenundExkursionenreichenvomAufenthaltineinemrumänischenGefängnis,überdieZusammenarbeitmitiranischenStudierendeninTeheranbishinzurAus-einandersetzungmitdenBiografienvonälterenMenschenineinemDorfinBrandenburg.DerbewussteEinsatzvonunterschiedlichstenKameratechniken-vonKinefilmüberdigitaleForma-tebishinzu360Grad-führtdabeizueinerforschendenAuseinandersetzungmitderWechsel-wirkungvonWerkzeug,Ästhetik,NarrationundWirkung.

Künstlerische Kamera: Prof. Michael Hammon

In einer Zeit, gekennzeichnet voneinerBilderflut, ist dieHerausforderungeinesKamerastu-diums das Erlernen einer dichten Filmsprache,wo dieOriginalität der Bilder nicht nur demkosmetischenWahnverfällt, sonderndieZuschaueraufeineReise ineineunbekannteWeltverführt-eineWelt,dieirritiert,dieprovoziert,diezumNachdenkeneinlädtundauchunter-hält.DasKamerastudiumlebtdavon,mitdennotwendigentechnischenGrundlagen inmög-lichst zahlreichenund vielseitigen Projekten einemutige, kreative Kameraarbeit zu üben. InderAuseinandersetzungmitunterschiedlichenStoffen,PersönlichkeitenundThemenmüssendieStudierendenimmerwiederindividuelleAntwortenaufzentraleFragenderkünstlerischenKameraarbeitfinden:WiekommuniziereichBilder,FarbkonzepteundStimmungenausmeinerVorstellungandieRegieundTeammitglieder?Wielerneich,SchauspieleroderGegenüberzu„lesen“,ihreReaktionenzuerfassenundihreBewegungzuantizipieren?Wiefindeichdieange-messeneBildsprache?WiebringeichdasInnenlebenderProtagonistenaufdieLeinwand?Wietransportiereichdas,wasWörternichtfassen?

Die Lehre im Bereich Künstlerische Kamera greift diese Fragen in unterschiedlichen Veranstal-tungenzuKommunikationundPrävisualisierung,ImprovisationundBeobachtungsowieBild-sprache und Handschrift auf. Die Studierenden lernen zu Beginn ihres Studiums aus einem ständigwachsendenAngebotvonPrävisualisierungstoolsherauszufiltern,welcheFormfürdiejeweilseigenenZweckeambestengeeignetist.Sielernen,dassdasGesprächübervisuelleVor-stellungenanGrenzenstößt.Sielernen,denFilmimKopfauchjenseitsvonSprachemöglichstpräzisezukommunizieren.

DarüberhinauswirddieFähigkeittrainiert,AkteurezubeobachtenunddasintuitiveMitgehen,DranbleibenoderDistanzeinnehmenzuüben.DasStudiumistbegleitetvonintensivenGesprä-chenüberdieProjektederStudierenden.DiegemeinsameReflexionhilft,gefundeneLösungennichtvorschnellalseigeneBildsprachefestzuschreibensondernoffenzubleibenfürdiespeziel-lenAnforderungenvonjedemeinzelnenProjekt.

StändigetechnologischeEntwicklungeninderMedienindustriewerdendurchtheoretischeSe-minareundpraktischeÜbungendenStudierendennahegebracht.EsistausdrücklichBestand-teilderAusbildungdieStudierendemitaktuellentechnischenMöglichkeitenvertrautzumachenundeinBewusstseinfürneueMöglichkeitenzufördern.HierzuwerdenKontaktezuHerstellerder technischenGeräteweiter ausgebaut und aktive Kooperationen, auch als “User Tester“,werdenangebahnt.ImRahmenderProfessur„KünstlerischeKamera“bietetdarüberhinausdieforschendeAuseinandersetzungmit180°-und360°-ProjektenverschiedeneMöglichkeiten,dasKamerastudiumzuvertiefen.DerUmgangmitneuesterTechnologieistinspirierend.Siefordert

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dazuauf,filmischesErzählenneuzudenken.Gleichzeitigmussmansorgfältigbeobachten,wel-chesPotentialdiejeweiligeTechnologietatsächlichentfaltenkann.NichtjedeNeuerungschafftes,sichalsMediumfilmischerErzählungbreitzuetablieren,mancheserlebtnureinenkurzenHype.JedeintensiveAuseinandersetzungmitneuenfilmischenPhänomenenschenktaberun-abhängigdavon,obdieTechnologiebleibtodernicht,neueEinsichtenindieMöglichkeiten,Filmzugestalten.DasExperimentmitimmersivenFormatengibtauchderArbeitam„klassischen“Film neue Impulse.

Creative Technologies MA

Audio und Interaktive Medientechnologien / Directing Audio Processing: Prof. Dr. Angela Brennecke

ImRahmenmeinerProfessurfürAudioundinteraktiveMedientechnologiendesMA-Studien-gangsCreativeTechnologiesbringeichStudierendendieEntwicklungvondigitalenSoftware-Anwendungen vor dem Hintergrund von künstlerischen Fragestellungen und Zielen näher.UnabhängigvonderThematikAudioundInteraktion istmirwichtig,eingrundsätzlichesVer-ständnisfürSoftwareentwicklungundAnwendungsdesignzuvermitteln.Programmierspracheversteheichdabeials(Kommunikations-)Werkzeug,durchdaskünstlerischeIdeenumgesetztund, vor dem Hintergrund der technischen Gegebenheiten (Einschränkungen und Möglich-keitengleichermaßen),neugedachtwerdenkönnen.HierinliegtausmeinerSichteingroßesPotentialfürdiekünstlerischealsauchdietechnologischeEntwicklung.„AudioundInteraktion“bedeutetfürmich,eineKommunikationsebeneimweiterenSinnezueröffnenundmittechno-logischenMittelnzuuntersuchen.HierbeiistfürmichgeradediegrafischeInterpretationvonAudio-Inhaltenunddie Verbindung zwischenTonundBild zentraler Forschungsgegenstand.NeuedigitaleMedienermöglichenInterpretationsmöglichkeiten,dieauchdurchdieEinbindungvon Interaktionstechnikenerweitertwerdenkönnen.Rezipient*innen (Nutzer*innen)könneneineneigenenZugangzuKlangweltenaufbauen,nachihreneigenenVorstellungenverändernund erfahren.

Bildorientierte Medientechnologien / Technical Direction: Prof. Dr. Lena Giesecke

DasAnliegenmeinerForschungundLehreistes,TechnologieausunterschiedlichenPerspek-tivenzuerschließenundzugestalten.EingebettetindenThemenbereichderCreativeTechno-logiesliegtmeinFokusaufbildorientiertenMedientechnologien,Computergrafik,Softwareent-wicklungundInteraktion.

MeindidaktischesZielinderLehreisteineganzheitlicheBildunginTheorie,MethodikundPra-xis.MeineLehrevermittelttechnischundlogisch-formalesWissenundMethodenderMedien-informatik in Kombinationmit kreativ-künstlerischen Fragestellungen, Gestaltung und einerübergeordnetenReflexion. Studierendewerdendazubefähigt, TechnologieundSoftwareei-genständigzukonzipieren,zuentwickeln,einzusetzenundkritischzuhinterfragen.NebenderArbeitmitTechnologiealskreativemMediumwirdTechnologiealsWerkzeugverstanden,umkreativ-künstlerischeProzessemitneuartigenMethodenundToolszuunterstützenundzuin-spirieren.

MeineThemeninderForschungsindengmitdenenderLehreverknüpft.ImBereichderCom-putergrafikerforscheich,wiemitAlgorithmengrafischeInhalteerzeugtundgestaltetwerdenkönnen.EinezentraleFragestellungdabei ist,wieeinAlgorithmus ineinemkreativ-künstleri-schenProzesseinzusetzenistunddieSchnittstellezumMenschenzugestaltenist.Daranknüp-fensichUntersuchungenvonInteraktionundKollaborationmitunddurchTechnologiean,seiesalskünstlerischesMitteloderalsWerkzeug,z.B.unterAnwendungkünstlicherIntelligenz.EinThemenbereichisthierdieDatenvisualisierungund-exploration,zumeinenalsToolfürz.B.wissenschaftlichesArbeiten,zumanderenalsMittelfüreinenWissenstransferindieGesell-schaft.DasZielistes,die„Geschichten“derDatenzufinden,dieseinTon-undBilderweltenzuerzählenundsiesofüreinPublikumerlebbarzumachen.

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Drehbuch/ Dramaturgie BA & MA

Drehbuch: Prof. Jens Becker

Lehre: ImMittelpunkt der Lehre der Drehbuch-Professur steht die Vermittlung spezifischerKompetenzen und Kenntnisse auf demGebiet des Drehbuchschreibens und in verwandtenAnwendungsbereichen(z.B.Dokumentarfilm,Hybridformen,NeueMedienu.a.),sowiedieBe-treuungvonpraktischenSpielfilm-Stoffentwicklungen.DiesumfasstdieganzeBandbreitevonerstenÜbungenbiszuLangfilmen(Abschlussfilmeund–Drehbücher;auchausanderenStu-diengängen,vorallemderRegie).DieStudierendenwerdenumfassendaufdieBerufspraxisalsDrehbuchautorin/DrehbuchautorvorbereitetundindividuellinihrerkünstlerischenEntwick-lung angeleitet und unterstützt.

Forschung:Seitüber10 Jahrenbeschäftige ichmichspezifischmitderErforschungvonCha-rakterenundhabedazubisher4Bücherveröffentlicht,aktuell2019„DasDrehbuch-Tool“.SeiteinigenJahrennimmtdieKünstlerischeForschungimBereichDigitalStorytellingeinenimmergrößerenRaumein, z.B. Schreiben fürWebserien, cross-und transmedialesErzählen, sowieStorytellingfürVRundAR.

Ausblick:DadieStoffentwicklungindenletztenJahreninternational,aberauchinDeutschlandstarkanBedeutunggewonnenhat,bekommtdasDrehbuchschreibenerfreulicherweiseimmermehrGewichtinderMedienproduktion.DieserhöhtdieChancenfüreinerfülltesBerufslebenunsererAlumni,bedeutetaberauch,dasswirunsereLehreständigaktuellundqualitativhoch-wertiggestaltenmüssen.

Drehbuchschreiben: Prof. Peter Henning

DasDrehbuchistsowohlfürfiktionalealsauchexperimentelle,audiovisuelleEreignissenachwievorKonstruktionundGrundlagederEmotion,derStruktur,derFührungderHandlungunddergewünschtenAussagedesWerkes.

SeineAufgabeistes,einKonzeptfürdiebeabsichtigteWirkungaufdiespäterenBetrachterdesGesamtwerkeszuentwerfen.

EsordnetEreignisse,Vorgänge,strukturiertdasThemasowiedieEntwicklungderFigurenundstelltsodieBlaupausefürdasVerständnisvonFigurenundHandlungher,dieinderFolgedurchdiebeteiligtenKreativenineinsinnlichesaudiovisuellesEreignisumgesetztwerden.

DerProzessfortwährenderBeobachtungderWeltunddasSchreibenvonWeltenalsReflexionoderGegenentwurfmachtvonjeherdasGeschichtenerzählenaus.

ModerneDramaturgieisteinemständigenProzessvonWissen,NeuentdeckungundReflexionausgesetzt.SiereagiertaufdasNeue,setztes inBezugzudemBestehendenundentwickeltneue Methoden für die Gestaltung neuer medialer Formate.

SiebeschäftigtsichmitderRollederGeschlechterunddensichwandelndenMenschenbildern.

Inbegleitenden,praktischenSeminarengreifenwirEindrückeauf,organisierensiezueinemGedanken,machensiezuVorgängenundsetzensieindenbewusstenZusammenhangeinerErzählung.

DannbetrachtenwirdieWirkungundlassendieErgebnissezuneuenEindrückenwerden,diewirwiederuminneueZusammenhängestellen.

Das Drehbuchstudium an der Filmuniversität vermittelt die Grundlagen des Erzählens inTheorie und Praxis, erforscht die Wirkung neuer kommunikativer, sozialer Wirklichkeit undentwickeltneueErzählformate.

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Dazugehörendas„klassischeErzählen“oderdieErforschunginteraktiver,immersiver,virtuel-lerTechnologiengenauso,wiedieFunktiondesSelbsterzählungsmechanismusindensozialenNetzwerkenoderdieGestaltungdes „Social Storytelling“. ImVordergrund stehendabeidieeigeneforschende,kreativeStoffentwicklung,diepraktischeUmsetzungunddieReflexion.

Gattungsübergreifendes Erzählen: Prof. Dr. Hans-Joachim Neubauer

DiemeistenmeinerBücherhandelnvondersozialenOrdnungdesÄsthetischenundderäs-thetischenOrdnungdesSozialen.IchfragenachFormendesErzählensindiversenMedien(fik-tionaleundfaktualeProsa,Theater,Film),nachderBedeutungvonOralitätsowienachdemUmgangmitderGeschichte:Wielässtsich(vermeintliche)Vergangenheitnarrativformen?Wieerschließe ichFormendeshistorischenWissens fürunsereZeit?Aktuellarbeite ichaneinerhistorischen Biographie.

AlsAutorundHerausgebervonInterview-undFotobändenzubedeutendenPersönlichkeitenerkundeichdenZusammenhangvonPolitikundKultur,vonindividuellerundkollektiverBedeu-tung.ZumeinerkünstlerischenForschungrechneichnebenmeinenliterarischenReportagenmeineInterventioneninsozialenBrennpunkten.

Praktische Dramaturgie: Prof. Torsten Schulz

(AuszügeauseinemInterviewmitderFachzeitschrift„Wendepunkt“,Februar2015)

„DasDrehbuchentwirftdieArchitektureinerGeschichte.EsistderEntwicklungderNarrationverpflichtet,inihmwirddieStruktureinesFilmesangelegt...“

„MitdenAutoranfängerinnenund-anfängernbewegenwirdieFragen:WaskannstDuschrei-ben,waskannstDunichtschreiben,waskannstDubesseralsandereundwaskannstnurDuschreiben.Was istdereigeneBlick,wassinddiewirklicheigenenGeschichten–dasheraus-zufindenistschonallerhand.DasistnichtnurLehre,dasistmanchmalsogarForschungundPsychologie-Arbeit. IndiesemZusammenhangfindeteinmöglichststringentesTrainingstatt:WochefürWochearbeiten,überarbeiten.AmTextbleiben,auchwennimmerwiederandererUnterrichtundPrivatesdazwischenkommen.DieStudentinnenundStudentensollen lernen,eineeigene,sozusageninnereWerkstattaufzubauen.BeijedemMaler,jedemBildhaueristdasevident:ErgehtinsAtelier,mansiehtGegenständeentstehen,esgibtArbeitsschritte,verschie-deneStadien.DasistbeiAutorenimPrinzipnichtanders:aufsichselbstgestoßenwerden,unddarausetwasmachen,dassoeigenartigundzugleichdesMitteilenswertist,wieesnurmöglichist...“

„WirhabeninunsererAusbildungeineAutorpositionvorAugen,dienachdemBesonderenundEigenenforscht,inwacherZeitgenossenschaft,ohnejedeprätentiöseAttitüde.“

„Gleiches gilt für unsere zweite Ausbildungsfacette: dieDramaturgie.Die Kunst der Stoffbe-gleitung,mitverschiedenenAkzenten,inverschiedenenRollen:Analytiker,Berater,Therapeut,Kontaktstifter,Marktkenner,VermittlerbeiKonfliktenzwischenRegisseuren,AutorenundPro-duzenten,bisweilenauchCo-Autor.BeiunsbewegensichdieStudierendenzwischendenRollenundPositionenmöglichstintensivhinundher.SielernendenqualifiziertenUmgangmitdenStoffenanderergenausowiemitdeneigenen...“

„ZeitgemäßenAnforderungenfolgend,wirdderStudiengangDrehbuch/DramaturgiesichauchinZukunftfüreineAusweitungderAngeboteimBereich„SeriellesErzählen“engagieren...“

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Film- und Fernsehproduktion BA & MA

Creative Producing: Prof. Jan Kromschröder

WährendmeinergutenzehnJahreanderFilmuniversitätBabelsberghatsichdieBrancheext-remverändert.ZuBeginnder„Nuller-Jahre“standbeidenStudierendendasThema„Kino-Pro-duktion“ganzweitvorneundwurdeinderzweitenReihedurchdasThema„Fernseh-Produk-tion“gestützt.Ganzklar lagderFocusaufdemGenre „Fiction“.UnterhaltungspieltedamalskeineRolle.SoetwaswieFormathandelkanntemannuramRand.

NunzumWechseldesneuenJahrzehnteshatsichvielgetan.DasNutzungsverhaltenunsererStudierendenistnichtmehrdurchKinoleinwändeoderFlat-Screensgeprägt,neineherdurchWebbasierteFormate,dieaufSmartphoneskonsumiertwerden.EshateineextremeInteres-sensverschiebungstattgefunden,dieihreBasisimKonsumverhaltenderjungenMenschenhat.StreaminghatdasklassischeFree-TVersetzt,dasKinoziehtinderAltersgruppe14-29immerwenigerZuschauerindieSpielstätten.

DieserWandelstelltfürmichdiegrößteHerausforderungdar.Ichmerkeesjaauchanmirsel-ber.AnmeinemeigenenKonsumverhalten.AndemOutputmeinerbeidenFirmen.WarenwirfrüherinersterLinieausaufAufträgeausdemTV-Bereich,hatsichnundasThemaStreamingmitseinenimmensenBudgetsaberauchmitseinenvielfältigenAusformungennachvornege-schoben.WarfrüherFictionganzklarimFocus,sindheuteUnterhaltungsformateinderjungenZielgruppewesentlichattraktiver.Reality-TV istEndedesvergangenenJahrhundertsneuent-standenundbildetnochheutedenGrundstockfürdieProgrammierungallerjungenFernseh-sender.

WiekönnenundsollenwiralsFilmuniversitätdaraufreagieren?Fürmichganzklar:Wirmüs-senversuchenmitdemMarktzugehen.WirmüssenunserenStudierendenklarmachen,dasssichzwardie„Gefäße“ändern,abernachwievorqualitativhochwertige,packende,emotiona-le Inhaltegesuchtsind.ÜberWeb-Serienzusprechenfinde ichQuatsch. „Druck“,produziertvomZDFundvonfunk,„gepublished“aufNeu-Deutschauf„youtube“isteigentlicheineganznormaleserielleErzählungüberdasLebenvonSchülerinnenundSchülernwährenddesAb-schlussjahres.EinzigdieFormatierung,dieLängedereinzelnenFolgenhatsichgeändert,nichtaberderInhalt.DagehtesimmernochumLiebe,das„Sich-Selber-Finden“,denSchmerzdesErwachsenwerdens.

DieFilmuniversitätundmeinStudiengangsollenunbedingtoffenseingegenüberdieserEnt-wicklung.WirmüssenwachsamundachtsamumgehenmitdieserVerschiebung.Ja,dieBudgetswerdenkleiner. Ja,dieLängeder jeweiligenWerkewirdgeringer.AbersiebietenaucheinengroßenSpielraum.EsmussSpaßmachenfürdieseneueWeltneueInhaltezufindenundzuerfinden.

SeitdemwirvorrundfünfJahrenmitdem„MasterFilm-undFernsehproduktion“andenStartgegangensind,unterrichte ich inersterLiniedieetwasreiferenStudierenden. IhnengehtesdarummitderAusbildungbeiunseineBrückeindieBranchegebautzubekommen.Wichtigistvondaher,dasswirdasThema„Unterhaltung“alsauch„Formate“stärken,dasswirunsoffenzeigengegenüberallenInhalten,seiensienochsoklein,dieimWebentstehen.„CreativePro-ducing“istmeinLehrstuhlundichwerdeallesdafürtun,dassdieStudierendendasHandwerks-zeug bekommenumauch in Zukunft in denneuenundübrigens auch immer internationalwerdendenMärkteneinenPlatzinderBranchezufinden.

Filmmarketing: Jürgen Fabritius

InhaltederLehresindu.a.disruptiveMarktentwicklungundderenFolgefürdieZielgruppen-analysemittelsSinusMilieus,IntegrierteMarketingprozesseinderVermarktungundDistribu-tionvonKinofilmensowiedieBedeutungvonInhalteninfragmentiertenMärktenundderenKommunikation.

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Film- und Fernsehproduktion: Prof. Martin Hagemann

FilminallseinenAusdrucksformenisteineinterdisziplinärausgeübteKunst.DerProduktionalsdiealleGewerke zusammenführendeundübergreifendeSchnittstelle zumPublikumkommtdabeieinemehrfacheRollezu.GiltesamAnfangeinerProduktiondenProzessderStoff-undProjektentwicklungvoralleminHinblickaufdenZusammenhangzwischenKreationundFinan-zierungzusteuern,überwiegen imHerstellungsprozessdieElementederProduktionsleitungunddeskreativen,wiewirtschaftlichenControlling.ZuletztüberprüftdieProduktiondannimRahmenderVerwertungdasErgebnisderinterdisziplinärenArbeitallerBeteiligten.

AmLehrstuhlFilm-undFernsehproduktionwerdendieStudierendenmitdiesenübergreifen-den,koordinierendenundsteuerndenFunktionenderFilm-undFernsehproduktionvertrautgemacht.HierzuwerdendieklassischenMittelderProduktionimZusammenhangderFinanzie-rung,ProduktionsleitungundVerwertunggelehrtundaktuelleEntwicklungenderProjektent-wicklung,Produktionsleitung,ProduktionundVerwertung inderPraxisanhandderstudenti-schenFilmprojekteundtheoretischimFachunterrichtreflektiertunderforscht.Hierbeispielenbetriebswirtschaftliche,medienrechtlicheundfilmpolitischeAspektegenausoeineRollewiediederMarktbeobachtungundMarktentwicklung.

Produktion Neuer Medien: Prof. Björn Stockleben

Die Lehre im Bereich Produktion NeuerMedien beleuchtet denWandel vonmedialen Aus-drucksformenundderdiesenFormenzugrundeliegendenProduktionsprozessen.Dabeigehtesdarum,denStudierendenMethodenundInstrumenteindieHandzugeben,mitdenenSieaufGrundlageihrerfundiertenKenntnisseinderFilmproduktionneueProzessegestaltenundflexibelanpassenkönnen.SielernendiekreativenPotentialeneuerMedientechnologien,sowieihrenEinflussaufdenMedienmarktkritischeinzuschätzen.AusgangspunktdieserBetrachtun-gensindimmerdieMenschen,ihrephysiologischeundästhetischeWahrnehmung,sowieihreindividuellen,sozialenundkommunikativenBedürfnisse.ÜberdenStudiengangFilm-undFern-sehproduktionhinaus ist es dieHerausforderung für dieses Lehrgebiet, die produktionellenVoraussetzungen für die interdisziplinäre Arbeit mit neuen Medienformen für alle Studierenden derFilmuniversitätzuschaffenundFormenundMethodenausDesignundSoftwareentwick-lung für künstlerischeProjektenutzbar zumachen. Inder Lehre fokussiert sichderBereichzurzeitaufdieEntwicklungvonWebformatensowiederenDistribution,derEntwicklungvon360°-FilmenundVRExperiences,nonlinearenProduktionsworkflowsundUnternehmensgrün-dunganinnovativenSchnittstellenderBewegtbildproduktionmitanderenSektoren.AktuelleForschungsschwerpunkteliegenaufderOnlinekollaborationinKreativprozessen,Echtzeit-ge-neriertenimmersivenExperiences,dieGame-undFilmproduktionsworkflowsverbinden,sowieAnwendungenvonkünstlicherIntelligenzinderStoffentwicklungundVorproduktion

Filmmusik MA

Filmmusikkomposition: Prof. Ulrich Reuter

GegenstanddesSeminarsistdiekritisch-analytischeBetrachtungundAnalysevonrelevantenProduktionen,sowiedie technisch-kreativeWeiterentwicklungderkonzeptionellenundkom-positorischenFähigkeitenimUmgangmitverschiedenenModellenbzw.ProblemstellungenimZusammenhangmitderVerbindungvonMusikmitBewegtbild.DasThemenfeldist,wiealles,Gegenstand ständigen Wandels; Schwerpunktthemen, Übungsaufträge und der behandelte„Kanon“(eherdieZusammensetzungderbetrachtetenBeispiele)werdendauerndaktualisiert,umaufdiesichständigveränderndenÄsthetikundStrukturenderMedienproduktionzure-agieren.UmdasInhaltsfeldkurzzuumreißen,mögeneinigewenigeStichwörterdienen,diety-pischfürdenLehrinhaltderVeranstaltungsind:AnalyseFilmmusikunterschiedlicherLangfilmeArbeitsaufträgezuThemenwieskalenbasiertesKomponieren,KlammernvonSequenzen,Mini-malismus/SchwerpunktewieAnimationsfilm,nichtlinearesKomponieren(z.B.Games)u.v.m..EinTeilderArbeitsaufträgewerdenimSinnekünstlerischerForschunggestellt,d.h.alsaufvor-hergehenderAbstrahierungbasierende,teilsseriellangelegteErkundungvonEinzelaspekten.ZusätzlichzurbetreutenRealisierungderMusikzuHochschulfilmprojektenwerdenininterdis-

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ziplinärenProjektenmitanderenStudiengängenderUniversität(z.B.:„Thisis(not)alovesong“mitRegie,Kamera,Montageoder„AkustischesErzählen4.0“mitDrehbuch/Dramaturgie,Schau-spiel,Sound)Situationengeschaffen,indenenderWorkflowbzw.dieRollederMusikaufdieeineoderandereArt–imGegensatzzumNormalfallderMedienproduktion–umdefiniertwird.AuchhieristeinetheoriegestütztekünstlerischePraxisbzw.eine„Laborsituation“dasMittelzurFörderungkünstlerischerSouveränität.PerspektivenundEntwicklungenbesteheninderWahr-nehmungundAneignungvon–bzw.Auseinandersetzungmit-neuenmusikalischen,ästheti-schenundformatbezogenenEntwicklungen.DerSchwerpunktderforschendenBeschäftigungimRahmenderProfessurliegtaufderKommunikationüberMusikimProduktionsprozess,d.h.derBereitstellungeinesfürdiekünstlerischePraxistauglichendeutschenVokabularszurfassli-chenundpräzisenBenennungmusikalisch-dramaturgischerFunktionen.AuchwasdieEntwick-lungvonneuenLehrformenangeht,stehtdieserPunkt,alsodieInteraktionmitdenanderenGewerken,imZentrum.DieobengenannteSchaffungvoninterdisziplinärenKooperationenmitRegieu.a.sollinderZukunftweiterverstärktwerden,dahierderästhetischeMöglichkeitssinnunddieKommunikationsfähigkeitaufderSeiteallerDepartmentssignifikanterweitertwird.

Komposition und Arrangement für Medien: Prof. Karim Sebastian Elias

InunsererdurchweltweiteKommunikationvernetztenWeltverbreitetsichauchdieMusikinneuerWeiseübervieleGrenzenhinweg.TitelundStilistiken,diefrühermeistaufeinenlokalen,kulturellenodersogarethnischenWirkungskreisbegrenztblieben,könnenmittlerweilewelt-weit rezipiertwerden. InteressierteHörerinnenundHörer aus Südamerika habenbeispiels-weiseleichtZugriffaufMusik,diegeradeinIndienenvogueist.MitwenigenKlicksstellenStrea-mingDiensteundWebstoreswieSpotify,AppleMusicundiTunesbeinahedasgesamtejemalsaufgenommeneWeltrepertoirebereit.TranslokalitätundTranskulturalitätsinddaherSchlüssel-begriffedieserglobalenProzessevongegenseitigerDurchdringungundVermischung.Alldie-seMusikenbeeinflussendurchdieihneninnewohnendenmusikalischenaberauchnarrativenGestaltungsprinzipiendieMusikwahrnehmungunddaskollektiveBewusstseinihrerHöreraufglobalerEbene.DashatwiederumdirekteKonsequenzenfürdieheutigeFilm-undMedienmu-sik.MusikistimmerauchSpiegelihrerZeit.SokannheutejeglicheArtvonMusikentwederzurFilmmusikwerdenoderaberwesentlicheGestaltungselementeeinerFilmmusikbeeinflussen–undandersherum.Wennwirversuchen,unseinenÜberblicküberdieaktuellenTrendsderFilmmusikzuverschaffen,dannkönnenwirdasnursinnvolltun,indemwirunsvongewohntenBetrachtungeninBezugaufStilistikenodertradiertenunddamitbegrenztenMachartenlösenundunserDenkenineinemglobalgedachtenKulturraumverorten.DasheißtinderPraxis,dasswirunsaufdieganzkonkretenMittelundBausteinebeziehen,dieheutzutageinFilmmusikeneklektizistischAnwendungfindenunddiesichausdemReichtumdergesamtenWeltmusikausVergangenheitundGegenwartspeisen.DeswegenlegeichinmeinenSeminarendenFokusaufdieVermittlungderGestaltungsprinzipienstilistischganzunterschiedlicherKompositions-undArrangement-technikendurchAnalyseverschiedenerFilm-undMedienmusiken.Woessinnvollist,erläutereichdiesanhandvonPartiturenunddieswirddurchÜbungenreflektiertundinter-nalisiert. Aktuelle Produktionstechnikenwerden hierbei vertieft, von rein akustischen-, überHybridproduktionenbishinzusynthetischenProduktionen,dieausschließlichinnerhalbeinerDAW(DigitalAudioWorkstation)entstehen.DieWirkungsästhetikderunterschiedlichenForma-temöglichst inderganzenBandbreitevonKinofilmüberSerie,Fernsehfilm,Dokumentation,Animation,Trailer,Werbung,WebseriebishinzuGameszubeleuchten,stehthierbeiimVorder-grund.EinerseitsistdasZiel,unsereStudierendenaufdiespäterenberuflichenAnforderungenvorzubereiten,andererseitsaberauchdieKomplexitätdervielfältigenWirkungsmechanismenzu durchdringen. Diese Mischung aus transdisziplinären Grundlagen, Reflexion, ExperimentundkünstlerischerForschunginTheorieundPraxis,bildendieGrundlagefürdieStudierenden,umerkennenzukönnen,waskünstlerischeinerseitsvermiedenundandererseitserzeugtwer-denmuss,wennwirklichNeuesundEigeneserschaffenwerdensoll.DiesformtkünstlerischdieGrundlage,umeineeigenemusikalischeHandschriftentwickelnzukönnen.UmkünstlerischeSchaffensprozesse,dieüberdieGrenzendesÜblichenhinausgehen imMediumFilm(Fokus:Kinofilm),zuanalysieren,sichtbar,sagbarwerdenzulassenundzudokumentieren,habeichgemeinsaminKooperationmitderDeutschenFilmakademieeineVideo-Interviewreihe,dieso-genannte„MASTERCLASS“insLebengerufen.WieentstehtkünstlerischerEigensinnundseineÄsthetik,woherkommtInspiration,welcheinnerenundäußerenHindernissegiltesdabeizuüberwinden?Bishersindacht30-40minütigeMASTERCLASSESentstanden,sechszurFilmmusik,undzweizurMontage.DasambitionierteZielist,eineaudiovisuelleBibliothek,eineSammlung

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desaktuellenDeutschenFilmszusammenzustellen,dieallekünstlerischenDisziplinen,dieanderFilmerzeugungbeteiligtsind,umfasst:Animation,Drehbuch,Kamera,Kostümbild,Masken-bild,Montage,Musik,Produktion,Regie, Schauspiel, Szenographie,TongestaltungundVFX—Design..FilmeundihreMusiksindimZeitaltervonNetflixundAmazonnochimmerwirkungs-reich.DieseSammlungsolldenEinflusszeigen,wiedieKünsteimFilmdurchihreForschunginTheorieundPraxisunsereGegenwartreflektiertundformt.DiesistFokusmeinereigenenForschungsperspektiveimFachFilmmusik.

Digitale Medienkultur BA, Medienwissenschaft MA, Filmkul-turerbe MA

Audiovisuelle Medienwissenschaft: Prof. Dr. Claudia Wegener

IhreLehr-undForschungsgebietesindMedienrezeptionund-aneignung,Mediensozialisation,Kommunikationstheorie,qualitativeMethodenderMedienforschung sowiePhänomenedigi-talerMedienkultur.GegenwärtigeForschungsarbeitenbeschäftigensichu.a.mitderKonstruk-tionundDekonstruktionvonGeschlechtinsozialenMedien,WebvideoplattformenalsInstru-mentederWissensvermittlung, parasozialenBeziehungenbei Jugendlichen sowieProzessenpolitischerMeinungs-undWillensbildunginSocialMedia.Veröffentlichungu.a.QualitativeMe-dienforschung. EinHandbuch (2017,mit L.Mikos),Gender –Medien – Screens (2015,mit E.Prommer,M.Schuegraf),Medien,AneignungundIdentität(2007),InformationsvermittlungimZeitalterderUnterhaltung (2001),Reality-TV–FernsehenzwischenEmotionund Information(1994).

Audiovisuelles Kulturerbe: Prof. Dr. Chris Wahl

DasLehrgebiet„Filmkulturerbe“befasstsichmitallem,wasvorderHerstellungundnachderFertigstellungeinesFilmsliegt.DazugehörtdieArbeitvonGedächtnisinstitutionendesbeweg-tenBildeswieArchiven,MuseenoderBibliothekensowievonanderenAkteurenderFilmkulturwie Festivals, BlogsoderVideo-Plattformen.Dazugehört aber auchder Einflussder Filmge-schichteaufdasFilmemachensowiediedokumentarischeundkünstlerischeVerwendungvonArchiv-Footage.DastheoretischeStudiumbefasstsichzudemmitdemStatusvonaudiovisuel-lenMedienindergesellschaftlichenErinnerungskulturund-politiksowiemitdemgenerellenVerhältnis vonFilmundGeschichte.EinweiteresThemengebiet istdasSpannungsverhältniszwischenMaterialitätundFluidität,welchesdasFilmerlebnisausmacht.Imanwendungsbezo-genenTeildesStudiumsliegtderSchwerpunktaufTätigkeitenwiedemKuratieren,EditierenundProgrammmierenvonFilmerbeinkl.derFilmbildungund-vermittlung.ImRahmeneinesPraxissemestersfindeteinefreiwählbareSpezialisierungstatt,fürdiewirmiteinerVielzahlvonaußeruniversitärenKooperationspartnernzusammenarbeiten.

DerStudiengangwirdsicheinerseitsimGleichschrittmitdensichveränderndenPerspektivenundPraxenderaußeruniversitärenFilmerbe-Weltweiterentwickeln,andererseitsaberimmereingesundesMaßangedanklicherUnabhängigkeitundAbstraktionsfähigkeitbewahrenundsichnochstärkermitderweiterauszubauendenForschungimBereichFilmkulturerbeverzah-nen.AnzustrebenwäreeineweitereinternationaleVernetzungundevtl.einaufdemStudien-gangaufbauendesWeiterbildungsangebot,z.B.imBereichdigitaleArchivierung.

InmeinereigenenForschungkonzentriere ichmichderzeitvorallemaufzweiThemen:ZumeinengehtesdabeiganzallgemeinumdieRolle vonFilmen inProzessendergesellschaftli-chen Selbstvergewisserungüber die Vergangenheit: InwelchemVerhältnis stehen Filme zurakademischenGeschichtsschreibungundzupopulärenFormenkollektiverErinnerungskultur?DiesesForschungsinteresseisteinedirekteFolgemeinerkuratorischenTätigkeitfürdasFestivalmovinghistory.

ZumanderenarbeiteichgemeinsammitKolleg*innenüberdieMaterial-undVerwendungsge-schichteikonischgewordenenFilmmaterialsausderNS-Zeit.ImZentrummeinespersönlichenInteressesstehthierbeiderParteitagsfilmTriumphdesWillens(1935)vonLeniRiefenstahl,von

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demesverschiedeneSchnittfassungengibt,diefürganzbestimmteZweckeerstelltwordensind,undderalsmeistzitierterFilmderGeschichtegilt.WieMaterialausRiefenstahlsFilmimSinneeiner travellingmemoryüberdie Jahrzehntezubestimmten,sichwandelndenVorstellungenvonhistorischenEreignissensowievonabstraktenKonzepten (wieMilitarismus)beigetragenhatundwasdasfürdenStellenwertdesQuellenfilmsselbstbedeutet,giltesherauszufinden.

Dramaturgie und Ästhetik der audiovisuellen Medien: Prof. Dr. Jens Eder

DieZieledesfächerübergreifendenArbeitsbereichs„DramaturgieundÄsthetikderaudiovisu-ellenMedien“ lassensichentlangseinerGrundbegriffebeschreiben.DramaturgiebetrifftdiewirkungsbezogeneGestaltungzeitlicher, insbesondereerzählenderWerke. IhreLeitfrage,wiemanbeieinemPublikumbestimmteErlebnisse,GefühleundGedankenhervorruft,wirdoftzuschematischbeantwortet.Esgehtalsodarum,dramaturgischeWirkungsweisentiefgründigerzuverstehen,SchemataaufzubrechenundSpielräumezueröffnen.DabeihilftdieÄsthetikalsLehrevomSinnes-undSinnerleben.SieschultdieWahrnehmungundmachtMedienerfahrun-geninihremZusammenspielvonSinnundSinnlichkeitbegreiflich.Dasistauchpolitischrele-vant.AudiovisuelleMedienhabenbesonderenEinflussdurch ihreAnschaulichkeitundemo-tionaleKraft,deshalbisteswichtig,ihregesellschaftlichenRollenundaktuellenEntwicklungenkritischzureflektierenundmitzugestalten.

UmdieseZielezuerreichen,hilftes,TheorieundPraxismiteinanderinVerbindungzubringen,denn „nichts ist praktischer als eineguteTheorie“ (Balázs), undTheorienmüssen sichprak-tischbewähren.DaherstütztsichderArbeitsbereichaufPhilosophie,Psychologie,Soziologie,Medien-undKommunikationswissenschaft.ErkenntnisseausdiesenDisziplinenbildenGrund-lagendereigenenForschung,etwazuErzählstrukturen,Figuren,Rezeptionsweisen,BildpolitikunddigitalemMedienwandel.ImMittelpunktstehendabeigegenwärtigForschungsarbeitenzurTheoriemedialerEmotionenundkollektiverAffektstrukturen,zurAufmerksamkeitsökonomieinhybridenMediensystemen,zuWebvideosundihrenVerbreitungswegen,zurpolitischenÄs-thetik,zuSensormedienundneuenFormendesDokumentarischen.VieleForschungsergebnis-sefließenindieLehreein,diesämtlichenFächernoffenstehtundihremBedarfangepasstwird:BeiwissenschaftlichenStudiengängenstehtdieTheorieimVordergrund,beikünstlerischendiePraxis.InjedemFallsollaberdieVerschränkungbeiderPerspektiveneintieferesVerständnisderMaterieermöglichenunddemAustauschzwischendenFächerndienen.

Fernsehwissenschaft: Prof. Dr. Lothar Mikos

ZudenLehrgebietenderProfessurgehörenFernsehtheorie,Fernsehgeschichte,Genreanalyse,TheoriederGlobalisierung, Formate imglobalenMedienmarkt,Ökonomiedes globalenMe-dienmarktes,Mediensoziologie,PopuläreUnterhaltungunddasInternationaleStudierenden-filmfestivalSehsüchte.

DieLehrinhaltegebeneinenÜberblickübertheoretischeAnsätzezumFernsehenundbehan-delnneuereEntwicklungenderdigitalenMedienweltwieMedienkonvergenz, Social TV, You-TubeundStreamingplattformen.Dieästhetischen,narrativenunddramaturgischenBesonder-heitenverschiedenerFilm-undFernsehgenresspielenebensoeineRollewiederglobaleHandelmit Fernsehformaten. Fernerwerden theoretischeAnsätzeundeinenhistorischenÜberblickzurGlobalisierungmiteinemSchwerpunktaufkulturellenProzessenundMedienvermittelt.DieAmbivalenzsowohlderUrsachenalsauchderFolgenvonGlobalisierungbildetdenrotenFa-den.DieStrukturendesglobalenMedienmarktes,insbesonderedesFernsehmarktes,werdenebensovermitteltwiediepolitischenundökonomischenRahmenbedingungen.ImForschungs-modulPopuläreUnterhaltungführenStudierendeeigeneForschungsarbeitendurch.DieStu-dienwerdengemeinsamkonzipiert,dieForschungsmethodenfestgelegt,dasForschungsdesignentwickelt,unddieerhobenenDatenausgewertetundinterpretiertsowieineinemForschungs-berichtzusammengefasst.ThemenderletztenJahrewarenz.B.:DerVideo-on-Demand-MarktinDeutschland,TransmedialesErzählenimdeutschenFernsehen,UnterschiedeinderdigitalenMediennutzungbeiverschiedenenGenerationen,sozialeDistinktiondurchMedien,dieProduk-tion vonQuality-Serien inDeutschland.Gegenstandder Lehrveranstaltung „Sehsüchte“ sinddieplanerischenundorganisatorischenTätigkeitenzurDurchführungdesInternationalenStu-dierendenfilmfestivalsSehsüchte.DieStudierendenlerneneigenständigEntscheidungenzum

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Festivalprogramm, zumMarketing, zurÖffentlichkeitsarbeit, zumSponsoring, etc. zu treffensowieimTeamzuarbeiten.

Die Forschungsschwerpunkte der Professur sind: Auswirkungen der Digitalisierung auf dasFernsehen, internationalerFernsehformathandel,digitaleDistribution, lokaleAdaptionenvonShowformatenundFernsehserien,globalerFernsehmarkt,Blockbuster-Kultur,CulturalStudies,RezeptionsforschungundqualitativeMethodenderMedienforschung.

Mediengeschichte im digitalen Zeitalter: Prof. Dr. Michael Wedel

DasLehrgebietderProfessurvermitteltfüralleStudiengängederFilmuniversitätumfassendeKenntnissederMediengeschichtevondenAnfängendesFilmsbisindieGegenwartderdigita-lenMedien.Ausgangspunktistdabeieine„HistorischePoetik“bzw.„Pragmatik“derMedien,deresumdieRekonstruktionvonjeweilsverfügbarengestalterischenOptionenzueinembestimm-tenZeitpunktdermediengeschichtlichenEntwicklunggeht.DieseRekonstruktiongeschiehtimKontextvonspezifischzuermittelndengesellschaftlichenKontexten,industriellenundökono-mischenImperativen,stilistischenStandardsundkulturellenKonventionen.

DiegrundlegendenEinführungsveranstaltungen,wiedieVorlesungzurGeschichtedesSpiel-filmsoderdieVorlesungzurDokumentarfilmgeschichte,weisendementsprechendeinenpro-duktions-undstilgeschichtlichenFokusauf:Anhandexemplarischer,kanonisierterWerkewirddargelegt,wasanerzählerischenundgestalterischenFormen zu verschiedenenZeitpunktenundinbestimmtenmedienhistorischenKonstellationenmöglichwar.EsstehensomitvorallemästhetischeFragestellungenmitPraxisbezugimZentrum.ZielediesereinführendenLehrveran-staltungensindderErwerbvonrelevantemmedienhistorischemBasiswissen,dieSchulungdesWahrnehmungsvermögens, der systematische Ausbau analytischer Fähigkeiten und die Ent-wicklungeineshistorischenBewusstseinsvonmedienästhetischenProzessen ingesellschaft-lichenZusammenhängen.IndenweiterführendenSeminarenzuspeziellenThemenderFilm-und Mediengeschichte werden die in den grundlegenden Lehrveranstaltungen vermitteltenFähigkeitenundKenntnisseausgebautundvertieft,etwaamBeispieleinzelnerOeuvres,GenresoderEpochen. ImMittelpunktdesForschungsmoduls„GeschichtevonFilmundFernsehen“stehtdieselbständigeForschungsprojektarbeitderStudierenden,wobeidiejeweiligenProjekteundmethodischenVorgehensweisengemeinsamimSeminarerarbeitetwerden.

Produktionskulturen in audiovisuellen Medienindustrien: Dr. Skadi Loist

ZudenKernbereichenderLehreimRahmendieserProfessurgehörtes,denStudierendeneineÜbersichtzumForschungsfeldderMediaIndustriesStudieszugebenundsiemitStudienundForschungsfragenimFeldvertrautzumachen.ExemplarischwerdenauchProjektebesprochen,indenendieProf*inbzw.Gastreferent*inneninvolviertsind:ArbeitsbedingungenvonFestival-arbeiter*innen,eineInitiativevonVer.di;Gender&DiversityinderFilm-undFernsehbranche;dieAusrichtungdesFairFilmAwardsvonCrewUnited.AusgehendvonderartigenBeispielenentwickelndieStudierendenihreneigenenInteressenundBranchenkenntnissenfolgend,eige-neForschungsfragenund–projekte.SowerdenbeispielsweisedieErgebnissedervonStudie-rendenerhobenenUntersuchung,wiefairdasstudentischeFilmschaffenanderFilmuniversitätistbzw.seinkann,hochschulöffentlichpräsentiertwerdenundggf.eineAGFairProduzierenanderFilmuniinsLebengerufen,umeinentieferenDialogüberFairness,Produktionsverhältnisse,GreenProducingund(Gender)Gerechtigkeitzufördern.

DiesesBeispielzeigtauf,wieLehreundForschungdieserProfessuridealerweiseverzahntsind.DerBrückenschlagzuanderenStudiengängensollindennächstenJahrennochweiterausge-bautwerden.SoistbeispielweiseimGespräch,diesesForschungsseminarfürandereStudien-gänge,v.a.ProduktionzuöffnenundsodenkritischenAustauschzufördern.

Von dem internationalen Forschungsnetzwerk der Professurwerden die Studierenden auchindenkommendenJahrenprofitieren.Sowerdenz.B. imRahmendesDAAD-geförderteFor-schungsprojekts„GenderInequalityinGlobalScreenIndustries“dieKolleg*innenProf.Dr.DebVerhoeven(UTS)undDr.AmandaColes(Deakin),Australien,erneutinBabelsbergzuGastsein.NebenForschungskooperationenfindetsoaucheinWissenstranferu.a.überDigitalHumani-

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tiesundPolicy-Forschungstatt.DieMöglichkeiteinergrößerenKonferenzz.B.mitderECREAScreenIndustriesSectionoderinVerbindungmitdemEuropeanNetworkforCinemaandMe-diaStudies(NECS)wirdderzeitüberprüft.

Theorie und Empirie digitaler Medien: Prof. Dr. Daniela Schlütz

ImRahmendero.g.ProfessurleiteichdenBA-Studiengang‚DigitaleMedienkultur‘.Diesersollden Studierenden einenholistischen,wissenschaftlich reflektiertenBlick auf digitaleMedienermöglichen.ZielmeinerLehre istesdaher– inKooperationmitdenKolleg*innenderFilm-universitätsowieLehrbeauftragtenausderPraxis–Ursachen,Folgen,Zusammenhänge,aberauchGestaltungspotenzialederdigitalenTransformationtheoretischzufassen,empirischzuanalysierenundpraktischnutzbarzumachen.Zielist,dieMediatisierungderGesellschaftimAllgemeinenunddiederKreativwirtschaftimSpeziellenzuanalysieren,zudurchdringenundweiterzudenken,umdiejeweiligenChange-Prozesseaktivmitgestaltenzukönnen.MeineLehr-gebiete,diezudiesemZielbeitragen,umfassenDigitalisierungundMedienwandel,Rezeptions-undUnterhaltungsforschung,Medienmanagement,StrategischeKommunikationsowieMetho-den der empirischen Sozialforschung.

InderLehresetzeichmichaktivfürdieforschendeFilmuniversitätein,undzwarexplizitunterBerücksichtigungdessiamesischenCharaktersvonPraxisundTheorie.DieempirischeAusein-andersetzungmitdigitalerMedienkulturhilft,Mediatisierungsprozessezuverstehen,zuerklä-renundsieaktivzugestalten.DidaktischsetzeichdabeiaufeinendialogorientiertenUmgangmitdenStudierenden,ermunteresiezumDiskursundzurselbstständigen(Projekt)Arbeit.Zielist, ihrInteresseandenvielfältigenwissenschaftlichen,aberauchpraxisrelevantenFragestel-lungendigitalerMedienkulturzuwecken,sie indieLagezuversetzen,diesewissenschaftlichfundiertzubearbeitenundsogesellschaftlichEinflusszunehmenunddieMedienlandschaftkünstlerischundwissenschaftlichmitzugestalten.

InmeinerForschungbefasseichmichmitRezeptionundWirkungdigitalerMedienangeboteaufBasismedienpsychologischeroder-soziologischenTheorienundKonzepte.AußerdemarbeiteichintensivimBereichMethodenentwicklungundForschungsethik.

Theorie und Praxis künstlerischer Forschung in digitalen Medien: Prof. Dr. Christine Reeh-Peters

LehreundForschungimBereichTheorieundPraxiskünstlerischerForschungindigitalenMedi-ensindvonThemenfeldernundFragestellungengeprägt,dievorallemanderSchnittstellevonphilosophischerundkünstlerischerPraxisoperieren.DiephilosophischeundästhetischeRefle-xionwirdhierbeiselbstzumWahrnehmungsinstrumentundzueinerepistemischenMethodederkünstlerischenForschung.DieseversteheichalsPraxisdeskreativenDenkensvon„Neuem“durchKunst,alsKunstoderinVerschränkungmitKunst.EinePraxis,diedieVerschränkungenzwischenKunstundPhilosophie,Wissenschaft,TechnologieoderPolitikweiterentwickelt,inten-siviert,formtsowieMöglichkeitsräumeschafftundneueFormenundInhalteverursacht.DiesePraxishatimRahmenmeinerProfessurihrenmedialenunddiskursivenFokusimdigitalenBe-wegtbildbereich.Esgehtdarum,wiekünstlerischforschendesDenkenindiesemBereichwirktundsichalsdiskursivePraxis ineinemvonComputerisierungundAlgorithmisierunggepräg-temZeitalterrealisiert.DasAufkommenkünstlicherIntelligenzen–KIstehtparadigmatischfürdieseEntwicklung,undbestimmtwegweisenddasphilosophischeForschungsprojekt,welchesichimRahmenderJuniorprofessurunterdemTitel„FilmalskünstlicheIntelligenz“durchfüh-re.DieVermittlung,VertiefungundWeiterentwicklungderbeschriebenenInhalteinFormvonVorträgen,Seminaren,Kolloquien,TagungenoderPublikationenverwirklichtsichfakultätsüber-greifendimRahmenderverschiedenenStudiengängesowieimfreienStudium,teilweiseinKo-operationmitdemIKF–InstitutfürkünstlerischeForschung.

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Montage BA/MA

Künstlerische Montage / Fiktionaler Film: Prof. Gergana Miladinowa-Voigt

FürmichistFilmmontageeineMischungausWahrnehmung,Emotion,IntuitionundRationali-tät.UmdasGleichgewichtinnerhalbdiesesSpektrumsvonverbalschwerArtikulierbarembishinzuklarerAnalysezufinden,müsseneigenständigeWegeimDenken,EmpfindenundderGestaltungsweisegesuchtundentdeckt,sowiekommunizierbargemachtwerden.UmdiesenkomplexenProzess zubegreifenundhandhabenzukönnen, ist eseinerseitsnotwendigeinhandwerklichpräzisesVerständnisfürdieMaterialaneignungmiterprobtenMontagestrategienzuerlangenundKenntnissederGestaltbarkeit vonKommunikationsprozessenzuerwerben,andererseitsdieOffenheit,BereitschaftundGeduldaufzubringen,zuexperimentierenundzuforschen.DaherversteheichdiemontagekünstlerischeForschungalsfestenBestandteilkünst-lerischerLehre,dieaufeineSensibilisierungderWahrnehmunghinwirktundesermöglicht,in-tuitiveundsinnlicheErfahrungenzuerkennen,zuzulassenundmitkinematografischenMittelnzuartikulieren.

IchdefinierekünstlerischeLehreinersterLiniealsDialogzwischenLehrendenundLernenden.Wasichvermittelnkann,hatmitderDefinitionmeinereigenenArbeitsweiseundmeinemMon-tageverständniszutun.ErstdurchvielfältigenDiskursmitdenStudierendenkanndieBalancezwischenmeinereigenenMontagemethodikunddemVerständnisfürDramaturgie,derEmo-tionalität,demRhythmus,Tempo,undTaktentstehen.AufdieseWeisebekommendieStudie-rendendieMöglichkeit,fundiertemontagekünstlerischePositionenzuentwickeln.

Künstlerische Montage / Nonlineare Formen: Prof. Marlis Roth

InjederMontagarbeitstelltsichdieFrage,wieZusammenhanggebildetwerdenundwieerbe-schaffenseinkann.JedeArbeithatdasPotential,„Film“-inTeilenodergrundlegend-neuzuer-finden,ihninetablierterFormzustabilisierenodervergangeneFormenzuretro-revitalisieren.DasErfindeninderMontagefokussiertaufeinIm-Material-Finden.DieLehreimBereichNon-lineareFormenerweitertdiesenMaterialbegriffumParameterdesPräsentationsraumessowiedesUmfeldesindemeinefilmischeArbeitentstehtunddassieadressiert.

DasForschungsfeldSite-SpecificFilmwirdauchindenkommenden5JahrenindieLehreein-fließen.ImZentrumstehtdasmontagekünstlerischeExperimentinRaumundFläche.DiePro-jektarbeitbeinhaltetsowohldieKonzeption,RealisationundPräsentationalsauchdieReflexionraumgreifender Montagearbeiten.

DiezunehmendeHerausforderungbestehtdarin,mitdenStudierendenzumKernderetwasinflationärgebrauchtenBegriffevonExperiment,LaboroderfreiemSpielzugelangen.EsisteinzentralerLernschrittinBezugaufforschendeArbeitsweisen,dasseineHaltunggeübtwerdenmuss,diezuTeilenunseremBildvonArbeitschmerzhaftwiderspricht.Siewidersprichtdemer-lerntenIdealdeskontrolliertAktiven.

WieindenvergangenenJahrensollenSite-SpecificFilmProjekteweiterhinanprominentenöf-fentlichenOrtenangesiedeltwerden.ImSinneeineserweitertenTransfersgehörendieöffentli-chePräsentationundDiskussionebensodazuwiedieDokumentation,inderdieStudierendendieMöglichkeitendeskünstlerischreflektierendenTextesausloten.

IndenBereichenWahrnehmungundMontagetext/-theoriefokussiertdieLehreaufTheoriebil-dungdies-undjenseitsvonStringenz.IndividuelleTextformenzufindenundauszuprägen,dieinbesonderemMaßegeeignetsindMontagearbeitwiderzuspiegeln,isteinzentralesAnliegen.

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Künstlerische Montage / Spiel- und Dokumentarfilmmontage: Gesa Marten

InderFilmmontagewerdenaudiovisuelleMaterialienhorizontalineineAbfolgegebracht,BilderundTönewerdenvertikalgestapelt. Siewerdenzueinander inVerhältnissegesetzt, kontext-ualisiertunddadurchwirdfilmischeBedeutungundWirkungermöglicht.DieFilmmontageistdiePhaseinderFilmherstellung,inderdiezuvorerdachtenunderzeugtenMaterialienaufihrSinn-undWirkungspotentialhinuntersuchtwerden,undinderentschiedenwird,wasdavonwiekombiniertdenFilmbildenwird.DieFilmmontageistdieMiseenfilm.

AlsgrundlegendfürdenAufbauvonFilmenseheicheinVerständnisfürdramaturgischeStruk-turenan,wobeidiesenichtgeradlinigundpyramidenförmigseinmüssen,sondernebensogutepisch,ringförmigwieverschnörkeltseinkönnen

DieKenntnisundAnalyse verschiedenerdramaturgischerKonzepte sowiediepraktischeEr-fahrung imBauunterschiedlicher Filmformen gehört deshalb in die Lehre dieser Professur.Manche Filmeerzählen, andere zeigenoder vermitteln Erfahrung. ErzählkompetenzundeinVerständnisvonFilmalsProzesssindzentraledidaktischeZiele,diewirdurchpraktischeÜbun-gen,MethodenexperimenteundgemeinsameAnalyseverfolgen.AuchModellederKollabora-tionunterStudierendenwerdendabeiausprobiert,die inder Filmbranche zunehmendeineRollespielen.

DanebenbegleiteichStudierendeinderMontageihrerFilmeindividuell.MeineWahrnehmungderFilmemeldeichdabeirückundgemeinsamentwickelnwirThesendazu,welchemontage-spezifischenMittelwelcheWirkungerzeugen.

DieFelderSpiel-undDokumentarfilmüberschneidensichinweitenTeilen,abererfordernauchunterschiedliche Kompetenzen in der Beurteilung des Materials. Als Forschungsaufgabe sehe ichdiezunehmendeAuflösungderGrenzezwischenFiktionundDokumentarischeman,weilsieFragennachdemVerhältnisvonMedienundWirklichkeitneustelltunddiePotentialedesfilmi-schenErzählensausweitet.HierschließtsicheinweiteresFeldmeinerLehrean:FragenzuEthikundVerantwortungvonFilmschaffenden.DasSprechenüberMontageschließtdieReflexionundAusbildungeinereigenenkritischenHaltungunmittelbarmitein.

MitderVerlagerungaudiovisuellerAngeboteausFernsehenundKinoinsInternetundihrermo-bilenNutzungwerdendieFormenkürzerunddadurchwenigerkomplex.EsisteinespannendeHerausforderung,dieFülledeswww.alsLivingArchivezubegreifenundrhizome,webbasierteInhalteundFormeninderMontagezuerforschenundzuentwickeln.

L.Sterne, Verlaufsdiagramm 5.Band des „Tristram Shandy“

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Regie BA & MA

Dokumentarfilmregie: Prof. Stefan Schwietert

AusderPraxiskommend,versucheichetwasvonderNeugierundderBegeisterungfürdenkünstlerischenDokumentarfilm,dieichselberverspüre,indieUniversitätzutragenundandieStudierendenweiterzugeben.MeinHauptanliegenistes,neueErzählformenundFormatedesDokumentarischenzuentwickelnundzuerforschen.DenkreativenMöglichkeitensinddabei-nichtzuletztaufGrundimmerneuertechnologischerInnovationen–zurZeitkeineGrenzengesetzt. InderZusammenarbeitmitStudierendengehtesmirdarum,dass inderAuseinan-dersetzungmitdenerstenfilmischenArbeitenjederEinzelnezuseinenpersönlichenStärkenfindetundeineeigenekünstlerischeHandschriftentwickelt.DiesesZielwirdamehestener-reichtdurchmöglichstvielAusprobiereninderPraxis:Konzepteentwickeln.Filmen.Machen.Scheitern. Weitermachen.

Spielfilmregie für Kino und Fernsehen: Prof. Barbara Albert

Wasseheich?Washöreich?Wiewirktesaufmich/wasempfindeichdabei?DassinddieerstenundwichtigstenFragestellungenbeiderUntersuchungeinesFilms,umdarausErkenntnissefürdieeigenekünstlerischeArbeitzuziehen.DieFragestellungenklingeneinfacheralsdieAntwor-tendaraufzufindensind.SichmitderFrageundauchdenganzindividuellenAntwortendaraufauseinanderzusetzen,solltemeinerVorstellungnachinderAusbildungderRegisseur*inneneinengrößerenRaumeinnehmenalsderzeitdafürvorgesehen.Soversucheich,wannimmermöglich-undauchinpraktischorientiertenSeminaren-Zeitdafüreinzuplanen.

MindestensgleichwichtigistdieeigenePraxisderStudierenden.NurandeneigenenErfahrun-genlernenwirletztlich;aneigenenErkenntnissen,Teamerfahrungen,anErfolgserlebnissenge-nausowieanFrustration.FilmemachenkannmanindemSinndaherniemandem‚beibringen‘,alsoauchschwerlehren.Ichhoffeaber,ichkannalsLehrendeanregenundinspirieren,Frage-stellungenindenRaumwerfen,meineeigenenEmpfindungenundGedankenzurGestaltungbzw.UmsetzungeinerSzene/einesDrehbuchsmitdenStudierendenteilenund-ganzstark-denBerufderRegisseurinvorleben.AusderPraxiszuberichten,eigeneErkenntnisse,KonflikteundTeamerfahrungenzuteilen,gehörtfürmichganzstarkzurAufgabederLehrenden,wennsiesowieichausderPraxisdesFilmemachenskommen.

DieFilmuniversitätkannundsolleinOrtsein,andemsichStudierende(selbstundgegenseitig)inihrenunterschiedlichenkünstlerischenPositionenfindenundihreHandschriftenentwickelnkönnen.Ichleitesiedabeinie,begleitesiedabeiabermitFreude.

Regie / Spielfilm und Dokumentarfilm: Prof. Angelina Maccarone

DiebesondereAufgabederRegie ist es, dasZentrumzu sein.DieRegisseur*inarbeitetmitanderenKünstenzusammenundbündeltdieindividuellenKräftezudemeinenWerk.Daser-forderteinestarkeVisionundeinenklarenStandpunkt.Zuermutigen,diesenzufindenundzuwagen vondortmit der eigenen Stimme zu sprechen, halte ich für einwesentliches ZielderRegie-Ausbildung.Hierbeihandeltessichallerdingsnichtumetwas,daseinmalerworbenerstarrt, sondernumetwasLebendiges,dasdurchlässig füräußereund innereWandlungenbleibenmuss.EinwichtigerPunktistalso,sichimmerwiederinFragezustellen,umdeneige-nenWegjenseitsdercomfortzoneimmerwiederneuzufinden.DeswegenversteheichesalsmeinezentraleAufgabeeinenVertrauensraumzuschaffenundeinenRahmenzubieten,derErfahrungenprovoziertunddiesezuzulassenmitallem,inklusiveder„Fehler“.ManchmalsindesgeradedieIrrungen,hinterdenensichwirklichinnovativeWegeauftun.EinSeminarangebotmitverschiedenenSpezialisierungen,indenensichderFokusaufbesondereTeilbereichever-engt,halteichfüruniversell,weileineAuswahl,inderTiefedurchdrungenmehrüberdasGanzeerfahrenlässt,alseinzurOberflächlichkeitverdammterRundumschlag.

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IchverstehedieAusbildunganderKunsthochschuleals„ganzheitlich“;alseinebewusstseins-erweiterndeErfahrung,weilFilmingesellschaftlicherWechselwirkungstehtmitsoziokulturellenundpolitischenStrömungen:FilmereflektierendenStatusQuoundkönnenzugleichAnstößegebenihnzuverändern.

MeineAufgabealsLehrendeseheichinfolgendemSpannungsfeld:einerseitsdasVertrauenderStudierendenindieeigeneIntuitionunddenMutzurEmotionalitätzustärken,undanderseitseinInstrumentariumzur(Selbst)KritikundeineAnalysefähigkeitzuvermitteln.

Schauspiel BA

Bewegungslehre: Prof. Ingolf Collmar

Diese Professur organisiert die Fächer zur Ausbildung und zumTraining des Bewegungsap-paratesundderleiblichenAusdrucksfähigkeiten.DerzeitgeschiehtdiesindenFächernYoga,Bewegung,Tanz,Fechten,AkrobatikundMartialArts.ErgänzungenwerdenjenachBedarfinBlockkursenangeboten.ZurZeitgibtes,gemeinsammitdemStudiengangAnimation,denjähr-lichstattfindendenKurs

„Commediadell‘Arte“.DieAusbildungdientalssogenanntes „instrumentellesFach“denAn-forderungenandasSpielalsSchauspielendeaufderBühneundinfilmischenMedien.JenachSchwerpunktsetzungindiesenbeidenHauptfächerngibtesAnpassungenindenFächernderBewegungslehre.Z.B.warinderZeitdesDiplomstudiumsderSchwerpunktmehraufdasSpielaufderBühneausgerichtet,demzufolgewarderUmfangimFachFechtenweitausgrößerundwirbotenauchdasFachPantomimean.MitderAufwertungdesBereichesFilmschauspielver-ändertenwirdasundrichtetenimFachAkrobatikdieInhalteauchaufThemenwieStuntsundKampfkunstaus.DenkbaristindiesemZusammenhang,evtl.auchwiedergemeinsammitdemStudiengangAnimation,Kursemit„MotionCapturing“ fürSchauspielstudierendeanzubieten.DieAusbildungzieltaufdenbewusstenUmgangmitdem„Instrument“Körperab.Dadieswe-nigerimSelbststudiumfunktioniert(ständigeWirkungsbeschreibung!),isthiereinelangwierigeintensiveBetreuungvonnöten,inderebenfallsdiekörperlichenVoraussetzungenfürdieges-tischeGestaltungherausgebildetwerden.DasbetrifftunteranderemKraft(Schnellkraft,Aus-dauerkraft),differenziertesMuskelspannungsvermögen,Koordinierungsvermögen,MusikalitätundRhythmussinn,KreativitätundImprovisationsfähigkeit,Partnerbezug.

InnereBewegungsollinderäußerenihrenAusdruckfinden.

Bühnenschauspiel: Prof. Claudia Geisler-Bading und Prof. Florian Hertweck

DasHauptfachSchauspielistanderFilmuniversitätinzweiBereichegeteilt:

SpielaufderBühneundSpielvorderKamera.

DieAusbildungbeginntmiteinemSemesterSchauspielgrundlagen.HierbildetsichdieGruppe,hierwerdenGrundlagendesSchauspielsvermittelt.Improvisation,Etüde,Subtext,Status,ZugundZug,Partnerbezug,etc.DanachwechselnsichKamera-undBühnenmoduleab.UnserZielistesaktuelldiebeidenBereichenochmehrineinanderzuverzahnen.FürdieStudent*innensolleskeingroßerUnterschiedsein,aufderBühneodervorderKamerazuspielen.InderLehrestrebenwirdeshalbauchmethodischeinenengerenAustauschan.KonkretheißtdaszumBei-spiel,dassSzenestudien(Bühne1und2)auchvorderKameragespieltwerdenunddanachdieStudent*innendieGemeinsamkeitenundUnterschiedederMedienreflektieren.

ImBühnenschauspielunterscheidenwirunsvonanderenHochschuleninsofern,dasswirunsvermehrtmitzeitgenössischenThemenundTextenbefassen.NatürlichlernendieStudieren-denauchgebundeneSprache(deutscheKlassik,Shakespeare,Antike),aberderSchwerpunktliegt auf der sogenannten Alltagssprache.

AlsForschungsschwerpunktwürdeunsinteressierenwelchebesonderenAnforderungenesbei-

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spielsweisefürdasSchauspielvorder360-Grad-KameraoderimVolucap-Studiogibt.WelcheHerausforderungenstellenneueMedienformenwieMixedRealityanden/dieSchauspieler*in.IstMotionCapturefürden/dieDarsteller*innichtvielnäheramBühnenschauspielalsamSpielvorderKamera?FürderleiFragenwäreesvorstellbar,eineArtLaborzugründen.WannimmersoetwasgedrehtwirdanderHochschulekönntenwiralsSchauspielabteilungmitRat,TatundMenschenzurSeitestehenundunsereErkenntnissedannjeweilssammelnundvielleichtauchveröffentlichen.EntgegenderweitverbreitetenMeinung,dassSchauspielvorderKameravorallemReduktionvondem/derSchauspieler*inverlangt,siehtmanandiesenBeispielenauchgut,dassdasSpiel vorderKamera sehr vielfältigeAusprägungenhat.Oftwerdensehraus-drucksstarkeKörperbenötigt.Dafürwäreesdienlich,weiterekörperbetonteFächerwieClow-nerie,Pantomime,Biomechanik,etc.anbietenzukönnen.UndzwarkontinuierlichundnichtnurineinbiszweiwöchigenWorkshops.

DamitfürdieAbsolvent*innendasFestengagementaneinemTheaternichtdermeistgewählteKunstweg(Karriereweghörtsichsokaltan)ist,sondernauchfreiberuflichbeiFilm,FernsehenundinanderenMedien,wäreesunseresErachtenswichtig,schonwährenddesStudiumsdieEigenständigkeitzuförderndurcheigeneProjekte,KurseinSelbstvermarktung,gemeinsamesErkundenvonNeigungen.

PersonellistaberaktuelldasgrößteManko,dassdasGrundlagenseminarmiteinemLehrauf-tragabgedecktwird.DieseäußerstsensiblePositionmussunbedingtvoneinerLehrkraftausderProfessorenschaftbestrittenwerden.DamitdieErkenntnissedieserPersonnichtnachdemerstenSemester verpuffen. ImGrundlagenseminarwerdendieentscheidendenWeichenge-stellt und bei uns endet momentan die Betreuung durch den Dozenten abrupt nach Ablauf des Semesters.EinAntrag,diesenMissstandzubeheben,wirdvonunseremStudienganggeradeerarbeitet.

PrinzipiellhättenwirnochmehrLustaufVerzahnungundAusprobierenzwischenBühnen-undKameraspiel.HiermethodischmehrkennenzulernenundDingeinunterschiedlichenMedienauszuprobierenundPionierarbeitzuleisten.

Filmschauspiel: Prof. Oliver Haffner

DasFachFilmschauspiel,dasgemeinsammitdemBühnenschauspielzudenzentralenkünstleri-schenFächernimStudiengangSchauspielzählt,solldieStudierendendurchfrühenPraxisbezugmitschauspielmethodischemUnterbauaufalleHerausforderungendesSpielsvorderKamerainallenerzählerischenundtechnischenFormatenvorbereiten.DabeiwirdbesonderenWertaufdieEinbindungderSchauspielstudierenden in studiengangsübergreifendeProjektederFilm-universitätgelegt,umsiefrühzeitigmitdenAbläufenundHerausforderungendesDrehalltagsvertraut zumachen und eine ausgeprägte kreative Vernetzung unter den Studierenden derFilmunizufördern-VernetzungendieimbestenFalleauchnachAbschlussdesStudiumsbe-standhabenunddenBerufseinstiegerleichtern.DiesepraxisbezogenenProjektewerdendurchVorlesungenundmethodischeWorkshopseingerahmtbzw.vorbereitet,indenenverschiede-neZugängeundAnsätzedesfilmischenSpielsvorgestelltundpraktischerprobtwerden.DenSchauspielstudierendensollenvonAnfangandiebesonderenAnforderungenanihrSpieldurchfilmischeFormateverdeutlichtwerden(insbesondereauchimUnterschiedzumBühnenspiel)damitsieeinwirklich„filmisches“Bewusstsein(mitdenentsprechendenpraktischenFähigkei-ten)entwickeln.Drehbuch-,Film-undRollenanalysesinddabeieinebensowichtigerTeildesLehrangebots.PerspektivischwäredieMöglichkeiteineskontinuierlichen„Schauspieltrainings“wünschenswert,dassdieGrundlagenarbeitausdem1.SemesternüberdiegesamtensiebenSe-mesterdesStudiumswöchentlichfortführt.DabeiwäredieEinrichtungeinerProfessur„Grund-lagendesszenischenSpiels“hilfreich.DiesekönnteauchLehreinheitenindenStudiengängenRegieundDramaturgie/DrehbuchabdeckenundsomiteinenGewinn fürdiegesamteFakul-tät1darstellen.EbensowichtigwärenaufgestocktefinanzielleMöglichkeitenumu.a.englisch-sprachigeFilmschauspielkoryphäenausdemanglo-amerikanischenRaumfürdenStudiengangSchauspiel„workshopbezogen“gewinnenzukönnen.DieZweisprachigkeit(Englisch/Deutsch)wird aufgrundder zunehmenden InternationalisierungdesMarktes schon sehrbald zudenKernkompetenzendesFilmschauspielszählenunderweitertdieArbeitsmöglichkeitenderStu-dierendenenorm.GleichzeitigträgtdieVerpflichtungenglischsprachigerLehrbeauftragtenzugewünschtenInternationalisierungdesLehrangebotsderFilmuniversitätbei.

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Sprecherziehung: Prof. Anna Barbara Kurek

SprechenlernenheißtDENKENlernen.

MiteigenemText.MitfremdemText.

MitAlltagssprache.MitklassischerFormensprache.

MitgeschulterAtmung,trainierterStimmeundgewandterArtikulation.

InmedialenRäumenundaufBühnen.

DieIdeefindetihrenakustischenAusdruck.

Differenziertundgestisch.

Persönlichundunverwechselbar.

GesellschaftlicheundkulturelleVeränderungenbeeinflussenunserDenkenundFühlen,unsereSprache–undunserSprechen.DieseEinflüsse sindaufallen sprecherischenkünstlerischenundnicht-künstlerischenPlattformenwahrzunehmen.

DieStudierendenbringenihreHaltungzurWelt,ihreErfahrungenundBeobachtungenundihrepersönlicheSichtaufgesellschaftlicheProzesseindieAusbildungein.

DasFachSPRECHENistdaherineinemständigenWandelbegriffen.

Schauspielstudierende entwickeln im Fach Sprechen ihre stimmlich-sprecherischeren Aus-drucksmöglichkeitenimSinneihrerbeabsichtigtenÄußerung.Sprechenwirddabeigestisch–alsHandlung–verstanden,dieinderKommunikationzwischenrealenMenschenundKunst-Figuren passiert. Durch die Entwicklung und Schulung ihres psycho-physischen InstrumentseröffnensichdenStudierendenneuestimmlicheundsprecherischeAusdrucksmöglichkeiten.AufgabederLehreistes,denStudierendeninganzheitlicherWeisedieinstrumentelleBeherr-schung von Atem, Stimme und Artikulation zu vermitteln. Unsere Qualifizierungs- und For-schungsvorhaben („Talmi“, oder „Sprechen imFilm“) geben Impulse,die indie Lehreeinflie-ßen.DurchgenaueAnalyseundRekonstruktionwerdendie stimmlich-sprecherischenMittelinihrerVielfaltverfeinertunddifferenziert–inMelodie,Rhythmus,Intonation,Artikulation.Imzielführendenund kontinuierlichenTraining stabilisierendie Studierenden ihre individuellenAusdrucksabsichtenundentwickelnsieweiter.DiegewonnenenErfahrungenunderworbenenFertigkeitenwerdenstetsüberprüftundmitderzuäußerndenAbsicht inBeziehunggesetzt.HistorischeTextewerdennichtnur analysiert, sondern inBezuggesetzt zuaktuellengesell-schaftlichenProzessenundsollenimmerpersönlicherfasstwerden.HöchsteProfessionalitäteinerFormensprachewirddabeischöpferischnutzbargemacht.TextederAlltagssprachewer-dengenauundfantasievollausgelotetundaufWidersprüchehinuntersucht.Ziel istes,überprofessionellesprecherischeFähigkeitenundFertigkeitenzuverfügenunddamitmöglichstin-novativenEinflussaufdasSprecheninmedialenundBühnen-Kunstwerkennehmenzukönnen.NeueAusdrucksformenimHörspiel,infilmischenWerken,inPerformanceszählenebensodazuwiesprecherischeHöchstleistungenimklassischenoderantikenDrama.DabereitsimStudiumInterdisziplinaritätzwischendenGewerkenbeiderHerstellungvonFilmenerprobtwird,kannDENKENDESUNDHANDELNDESSPRECHENals integrativerTeildesfilmischenundmedialenGesamtkunstwerkesüberzeugendzurGeltungkommen.

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Sound BA/ Sound for Picture MA

Musiktheorie und Musikgestaltung: Prof. Armin Pommeranz

Wermehrweiß,hörtmehr.UndsogehtesindermusiktheoretischenLehreimRahmendesSOUND-StudiumsaufdereinenSeiteumdieVermittlungvonWissenummusikalischesGesche-hen unterschiedlichster Stilistik, um harmonische Prozesse, satztechnische Topoi, etablierteFormmodelle,historischeHintergründeundklassischeInstrumentenkunde.TreuesterVerbün-deterdabeidasFachGehörbildung,dasalseinzigesdesgesamtenStudiums,dieStudierendenvomerstenbiszumletztenSemesterbegleitet.DiefortwährendenFragen:Washöreich?WiebenenneichdasGehörte?WieordneichdasGehörtestilistisch,kompositorisch,ästhetischein?Wasmachtesbesonders?WiegeschiehtdiesemantischeAufladungvonMusik?

AufderanderenSeitefordertMusiktheorieaneinerFilmuniversitätdieBeschäftigungmitTen-denzenheutigenSchaffensangewandterMusik, insbesondereundnatürlichheutigenSchaf-fensvonFilmmusik.WirsinddieeinzigeKunsthochschule,inderFilmmusikkontinuierlicherTeilklassischerGehörbildungist.SowirddastraditionelleSpannungsfeldzwischensystematischerundhistorischinformierterMusiktheorieerweitertumeinweiteresGebiet,dasfortwährenderVeränderungunterworfenist.

DasleitendeZielallerTheoriebleibtdabeidieSchaffungeinesfachbegrifflichgestützten,urteils-sicherenWahrnehmens vonMusik, auf das die angehende Tonmeisterin bei ihrer kreativenArbeittongestalterischerTätigkeitverlässlichzurückgreifenkann.

Nature of Sound: Prof. Klaus Hobohm

PerspektivenundanvisierteEntwicklungendesStudiengebietsSound

• FundiertezeitgemäßewissenschaftlichetechnologischeundmusikalischeAusbildung

• KollaborativesArbeiten:lokal,regional,international

• IntegrationvonresourcenschonendenArbeitsweisenundVermittlungdieser

• Online-KursealsTeildesLehrprogrammsundÖffnungdieserfürdieÖffentlichkeitauchalsWeiterbildungsangebote(Z.B.dieindiesemSemesterangeboteneLV:NachhaltigeStudioplanungimRahmenvon‚GestaltenderAkustik‘)

• VerstärkteBerücksichtigungaktuellerDistributionskanälealsZielformateinderMedien-produktionundIntegrationaktuellermedientechnologischerGestaltungsmöglichkeiten

• VerstärkteZielgruppenorientierung(Z.B.fürJugendliche:HeranführenandieselbständigekritischeMedienherstellung)undVermittlungvonentsprechendenHerangehensweisen

• VerstärkteThematisierungundReflektiongesellschaftlicherProblemeundMitarbeitund/oderVermittlungzurLösungdieser(z.B.Nationalismen,Migration,Klima,Biodiversity,Manipulationstechnikeninsoz.Medien,ErmöglichungderTeilhabealleramgesellschaft-lichenLeben)

• VerstärktelokaleKooperationen,u.v.m.(Z.B.Verkehrsbetriebe,Nabu,Theater,Schulen...)

Tongestaltung / Audio Design: Prof. Ingo Kock

DieweitüberdieGrenzendesLandeshinausanerkannteTonmeisterausbildungderFilmuni-versität erfordert von den Studierenden eingehende musikalische Vor- und Weiterbildung,ein tiefgreifendes technisch-technologischesVerständnisunddieFähigkeitzueigenständigerkünstlerischerArbeit.Wirarbeitenalsomitkünstlerischbegabtenundgleichzeitigtechnikaffi-

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nenjungenLeuten.DieProfessurfürTongestaltung/AudioDesignbegleitetdiegesamteAus-bildungsowohlinBezugaufdieVermittlungvonTheorieundPraxisderAudiotechnikalsauchimHinblickaufdiekünstlerischeEntwicklungderStudierenden.BeideBereichegreifenineinan-der.Zielistes,dieStudierendenbestmöglichmitdenWerkzeugenderTongestaltungvertrautzumachenumsieindieLagezuversetzen,dieseeigenständigkreativzunutzen.DieversierteHandhabungallerverfügbarenToolswirdgelehrtohnedenStudierendenjedochinkünstleri-schenBelangendieHandzuführen.DieAusprägungdereigenständigenkünstlerischenArbeitwirdbegleitet,siewirdnichtgelenkt.

Tonstudierende lernen, Filmstoffe unter tongestalterischen Gesichtspunkten zu analysieren.IhreauditiveVorstellungskraftträgtzueinerkomplexenFilmsprachebeiundfließtindieKon-zeption,UmsetzungundEndfertigungunterschiedlichsterMedienproduktionenein.Einezeitge-mäßeAuseinandersetzungmitdiversenMediendientnichtnurderständigenEntwicklungdereigenenkünstlerischenArbeit,siebefähigtauchzumzivilgesellschaftlichenEngagementindemderkulturelleundgesellschaftlicheKontextderMedienproduktionreflektiertwird.Inwöchent-lichenVeranstaltungenhabendieStudierendendieMöglichkeit,ihreArbeitvorzustellenundzudiskutieren.SolernensieindemfürTeamarbeitsowichtigenkollegialenGesprächihreeigenenAnsätzezuüberprüfenundsichderDiskussionmitKolleginnenundKollegenzustellen.

DieForschungimBereichderAufzeichnung,WiedergabeundArchivierungvonTonereignissenfließt in die Lehre ein. Vielfach greifen Studierende, je nach Interessensschwerpunkt, Frage-stellungen aus dieser Forschung in ihren Abschlussarbeiten auf. Insbesondere im Bereich der GenerierungundNutzungkomplexerMetadatendigitalerSignalewerdenhiererfolgreichinno-vativeAnsätzeverfolgt.

Tonmischung und Tondramaturgie: Prof. Hubertus Rath

Kernthema istdieTonmischungvonFilmen,derenakustischeGestaltungundderendrama-turgisch/inhaltliche Auswirkung auf dasGesamtwerk Film, bzw. überhaupt auf audiovisuelleKunstwerke.

HistorischgesehenistdabeidieMischungderfinalekreativeProzess,inwelchemkünstlerischeunddramaturgischeEntscheidungengetroffenwerden.

DieHerausbildungeinereigenenÄsthetik,einesindividuellenGeschmacksimDiskursmitan-derenundinderAuseinandersetzungmitverschiedenenKonzeptenundLösungenistzentra-lerBestandteildesProgramms.Dies istumsowichtiger,alsdertechnologischeFortschrittesermöglichtvieleklassischeMischaufgabenundderenLösungenausdemursprünglichfinalenProzessheraus-undvorzuverlegen.DerenästhetischeundkünstlerischeEndbewertungwirdjedochnachwievorindenendgültigenDurchgängenstattfinden.ImgemeinsamenAustauschzwischenLehrendenundStudierendensollimmerwiederdaseigeneGelernteundEmpfunde-nereflektiert,inFragegestelltundnötigenfallsauchverworfenwerden.

DerAustauschgeschiehtnichtnurStudiengangs-intern,sondernwirdinterdisziplinäroder„Ge-werke-übergreifend“mitdenanderenStudiengängenanderFilmuniversitätgeführt;zusätzlichexistierenKooperationenmitanderenAusbildungsinstitutionen.

BesondersdieaktuellenErweiterungenderTondarstellung-alleszusammengefasstunterdemBegriffNext-Generation-Audio(NGA)-forderngeradezudieMöglichkeitenvonExperiment,Dis-kursundForschung.NichtseltengeschiehtdiesinKooperationmitdemInstitutfürKünstleri-scheForschung(IKF)anderFilmuniversität.HierseienalsBeispiele„ObjektbasierteTonforma-te“,360°AudioundTonfürVRgenannt,welcheinengerVerzahnungneueÄsthetikundneueArtenTonzudenkenermöglichen.

WichtigistdasständigeArbeitenmitTon(oderSound)welches–wiebeimmusikalischenStu-dium–dasGespürfürdasMaterialunddamitdietechnischenFertigkeitenkünstlerischerArbeitentwickelt,undsoimweitestenSinnezueinerArt„Virtuosität“führensoll.

Szenografie BA & MA (Schwerpunkte Production Design &

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Grundlagen der Szenografie: Prof. Angelica Böhm

ZielmeinerLehreistes,miteinersolidenhandwerklichenGrundausbildungdieStudierendenfür die Filmbranche vorzubereiten UND sie gleichzeitig zu befähigen, sich als künstlerischeAvantgardemiteinemwachenSinnfürgesellschaftlicheEntwicklungenzubegreifen.

Kreative Designtools für innovative Formideen und dramaturgisch-bildnerisches Denken er-öffnendieKurse. Stilanalyseundpraktisch-szenografischeAnwendung vonArchitektur- undKunstgeschichteu.a.inFormvonStudiosetskommendazu.DabeiwerdeninFormvonTech-nischerZeichnung,überKalkulationundOrganisationsplanungsowieUmsetzungs-undTeam-führungserfahrungdieszenografischenKenntnissesystematischaufgebaut.

EineExkursionzurbewusstenWahrnehmungvonWeltundeineEntwurfswerkstattzurdrama-turgisch-szenografischenGestaltungvonWeltenergänzendasProgramm.

MitfortschreitenderErfahrungkommteinexperimentellerUmgangmitanalogersowiedigitalerBildgestaltung dazu.

DerBereichderkünstlerischenForschungragtindieLehrehinein.HiergehtesumdieZusam-menarbeitvonWissenschaft,KunstundinnovativenTechnologien.KannmanfiktionaleLösun-genfüraktuelleUmweltproblemefinden?KönnendieseindieRealitätzurückwirken?InnovativeFormatederPräsentationwerdenimBereichdestransmedialenErzählenserprobt.Eserfolgteinebreite internationaleVernetzungmitPartnernausWissenschaft,Kultur,Technologieent-wicklungundPhilosophie.

Production Design: Prof. Udo Kramer

BasierendaufdenimBachelorstudiengangerlangtenFähigkeitenerwerbendieStudierendenimMasterstudiengangProductionDesignvertieftekünstlerisch-praktischeundtheoretisch-me-thodischeKompetenzenfürdievisuelleKonzeptionundProduktionvonFilmen.Zielistes,dassdieStudierendenauferfolgreicheWeisealsProductionDesignerprofessionell tätigseinundsichalsmündigePartner*innenimProduktionsteamintegrierenkönnen.NebenderRealisie-rungvonFilmprojektensindderintensivekünstlerischeAustauschundeinelebendigeDiskus-sionderStudierendenuntereinanderzentraleAspektedesMasterstudienganges.DasumfasstauchdieFähigkeit,dieBedeutungvonMedieninKunst,KulturundGesellschaftzureflektieren.Sowohlgesellschaftlichewieauch technischeAspekteübenstarkenEinflussaufunserePro-fessionausundwerdenkritischvondenStudierendenundLehrendenhinterfragt.DiesichimständigenWandelbefindendenMedienweltentwickeltimmerneueFormateundKonzepte,umneueZuschauergruppenzuerreichen.ÜberStreamingdiensteoderOnline-Plattformeneröff-netsichzunehmendauchnationalenProduktioneneinepotentiellinternationaleBühne.DabeibestehtdieHerausforderung,dieklassischeBildsprachedesKinosimmerwiederneuzuerar-beiten,zuhinterfragenundweiterzuentwickelnuminternationalüberdeneigenenKulturkreishinauszukommunizieren.

AktuellbefasstsichderStudiengangforschendmitimmersivenPhänomeneninBezugaufdrei-dimensionaleBildräumesowiederInszenierungvonStadtundderenRäumen:Wasbedeutetes,neueWeltenzuerschaffenundwelcheWechselwirkungenerzeugendiesemitderrealenWeltjenseitsderfilmischenFiktion?

Szenografie: Prof. Ariunsaichan Dawaachu

DieSzenografieentwirftein„optischesDrehbuch“.InengemKontaktzuKameraundRegiewirdeinevisuelleUmsetzungdesFilmstoffeskonzipiert.DieArbeitdesSzenenbildesbestehtnichtdarin, zu schmückenoderauszustatten, siebestehtdarin,Räumezu schaffen, indenenderFilmzumLebenerwacht.DieStudierendenlernen,anhanddesDrehbuchesSpracheinBilderzuübersetzenundsichtbarzumachenwaszwischendenZeilensteht.Sielernen,Stimmungen

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undSubtexteaufzugreifenundvisuellerfahrbarzumachen.

DasSzenenbilderforderteinausgeprägtesoptischesEmpfindenundeinGespürfürdieWir-kungvonRäumen.AngegebenenOrtengewünschteWirkungenzustärkenundunerwünschtezuverbergen,gehörtebenfallszumAufgabenbereichderSzenografie.DieStudierendenlernen,ihreWahrnehmungundihreIdeeninStoryboardszukommunizieren.VisuellerIdeenreichtumverleihtdemFilmstoffKraft,dieüberHandlungundDialoghinausgeht.FürdieErarbeitungeinesvisuellenKonzeptsisteingutesVerständnisfürdieBelangederKameraarbeitzentral.Einege-meinsameVorbereitungistwesentlichfürdasGelingenderDreharbeiten.Dabeiisteswichtig,eineguteBalancezwischenfesterPlanungundoffenemSpielraumzufinden.DiegemeinsamerarbeiteteAuflösungisteineGuideline,sieistwederGesetznochBibel.DieSzenografiemussderKameraHandlungsspielräumeamSetermöglichen,dasvisuelleKonzeptmussspontaneEntdeckungenbeimDrehintegrierenkönnen.DasSzenenbildbegleitetdieProduktionmitdra-maturgischemDenkenundeinemGespürfürdieDynamikvonInszenierungen.

DieStudierendenlernen,ihreVorstellungangemessenzukommunizierenundderenbautech-nischeUmsetzung anzuleiten. Zu dem angestrebten Berufsbild gehört die Fähigkeit, ein ArtDepartment kompetent zu leiten.Die Kenntnis zeitgemäßer Produktionsmittel und Tools istebensowichtigwiedieFähigkeit,Budgetszuhandhabenundggf.alternativeLösungsansätzezu erarbeiten.

ForschendeArbeitkanninsbesonderedannwichtigwerden,wennhistorischeStoffevorliegen.Umfangreiche Recherche bekommt überall dort Bedeutung,wo stimmige Settings erfundenwerdenmüssenohnedassesVorbilderhierfürgibt.

Visual Effects Compositing / Virtual Environments: Prof. Michael Lankes, Prof. Alexander Pohl

DerneueMasterVFXimStudiengangSzenografieerweitertdasSpektrumderFilmuniversitätumeinenelementarenBausteinderFilmproduktion.

VisuelleEffektedienenlängstnichtmehrnurdem„cinémadulook“,demKinoderAttraktionen.GleichdemEntwicklungsprozessdesFilmsselbstsindsiedemJahrmarktspektakelentwachsenundinalleBereichederKunstvorgedrungen.Natürlichgibtessienoch,dieaudiovisuellenEx-zesse,diesichderVFXumihrerselbstwillenbedienen,siemaximalerkennbarmachenwollen–undsiehabenihrenverdientenPlatz.AberauchdasabsoluteGegenteil,diemaximaleUn-sichtbarkeit,istKernderVFX:Nichtdaranzuzweifeln,dassdasGezeigterealgefilmtwurde–derGeschichtezufolgenundnichtirritiertinnezuhalten,auchwenndasEchteunddasdigitalErfundenedirektnebeneinanderstehenodergarinteragieren.

VisuelleEffekteexistiereninjederGrößenordnung,vonderkleinenRetuscheimKammerspielüberdieSetErweiterunghistorischerDramenbishinzuepischenWeltraumschlachtenimSci-Fi-Blockbuster.

EslässtsichdieBehauptungwagen:JederFilmisteinVFX-Film.

BeiderIdeenentwicklungundKonzeptionkönnendieMasterprogrammederSzenografie,Pro-ductionDesignundVFX,vielfachineinandergreifen.UnserZielistes,dieGemeinsamkeitenderbeidenMasterProgrammemaximalzunutzen–unddieebenfallsexistierendenUnterschiedealsChancezubegreifen,voneinanderzulernenundsichgegenseitigzuergänzen.

NebendemProductionDesigngibtesSchnittstellenzupraktischjedemanderenBereichdesFilmeschaffens.BeratungbeiderDrehbuchentwicklung,SetSupervisionwährenddesDrehs,KalkulationzusammenmitderProduktion,LookEntwicklungzusammenmitderKamera,Con-ceptundSetDesignzusammenmitderSzenografie- Interdisziplinarität istkeinewillentlicheEntscheidung,sieistderVFXinhärent.

DieStudierendenwerden individuell in ihrerpersönlichenEntwicklungbegleitet.DasFindenundHerausarbeiteneinereigenständigenkünstlerischenPersönlichkeit istdasZieldesMas-

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terstudiums.ZudemwirddenStudierendeneinrealistischerEinblickindieArbeitsprozesseinderfreienWirtschaftvermittelt.SiesindinderLage,standardisierteArbeitsprozesseinFragezustellenundneueinnovativeLösungsansätzezufinden,umunterBerücksichtigungdeszeit-lichenundfinanziellenRahmens,einoptimalesErgebniszuerzielen.Siewerdendaraufvorbe-reitet,inEigenverantwortungeineProjektgruppeodereinVFXDepartmentzuleiten.

DerStudienschwerpunktVFXhateingroßesInteressedaran,ForschungzubetreibenundistderzeitmitderKonkretisierungmöglicherAnsätzebefasst. Insbesondere imBereich techno-logischerInnovationenbietetVFXeinenormesPotential.

FilmuniversitätBabelsbergKONRADWOLF Marlene-Dietrich-Allee11 14482Potsdam,Germany