Teppichetage? Roboter in der - Swiss Nurse Leaders · Anteil der gefährdeten Beschäftigungen nach...

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Roboter in der Teppichetage?Konferenz der Regionalgruppe Swiss Nurse LeadersRegionalgruppe Zürich - Glarus vom 28. August 2019

Cornelia Diethelm, Gründerin Centre for Digital Responsibility (CDR) - Der Think Tank für Digitale Ethik

cornelia.diethelm@digitalresponsibility.ch Website www.digitalresponsibility.chTwitter @centreforDR

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Geht es um die Digitalisierung, werden oft Schreckensbilder beschworen.

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Nötig sind realistische Bilder

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Anteil der gefährdeten Beschäftigungen nach Hauptgruppen in der Schweiz in 10-20 Jahren

4Grafik aus der Studie von Deloitte (2015). Mensch und Maschine. Roboter auf dem Vormarsch? Folgen der Automatisierung für den Schweizer Arbeitsmarkt. https://www2.deloitte.com/ch/de/pages/innovation/articles/automation-report.html

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Das Ergebnis einer Umfrage 2015

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Eine KI-Maschine in der Geschäftsleitung - woran denken Sie da spontan?

Computer RoboterA B

Technologische Machbarkeit

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Stand im Bereich Künstliche Intelligenz (KI)

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Die “Schwache KI” dominiert● Maschinen als ob sie intelligent wären (Simulation)● Suche nach der besten Lösung für ein konkretes Problem● Mittels Informatik und Mathematik

Beispiele:

Kognitive Computersysteme, z.B. Watson bei Yeopardy!Chatbots und virtuelle

Assistent:innen

Virtuelle Assistent:innen bald auch als Avatare

Besonders anspruchsvoll sind humanoide Roboter

9Atlas Pepper

● Maschinenbau und Elektronik● Effektoren: Arme, Beine, Räder● Sensoren für Messungen (Umfeld, eigene Bewegungen)● Steuerung, mechanisches Gestell inkl. Getriebe● Und wenn mobil: Geschlossener Regelkreis + Lernfähigkeit

Aido

Mögliche Tätigkeit GL-Mitglied

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Roboter könnten die menschliche Leistungsfähigkeit in absehbarer Zeit substantiell erhöhen:

Intellektuelle Vorarbeit bei Standard Traktanden z.B. ● Konkurrenz oder Umsatzentwicklung mit öffentlichen Infos● Anträge (Personal, Investition) mit Umfeld und Strategie● Frühzeitige Einblicke in neue Entwicklungen

Arbeiten ausführen und Entscheide treffen z.B.● Grösste Stärke: Informationsbeschaffung und

Mustererkennung von grossen und komplexen Daten ● Strategiekonforme Prognosen, Empfehlungen● evtl. Strategien entwickeln ● evtl. Budget dank Blockchain

… und einen Beitrag zur Meinungsvielfalt innerhalb der GL beitragen da frei von zwischenmenschlichen Problemen oder Abhängigkeiten.

Technologische Machbarkeit:Fazit für Roboter als GL-Mitglied

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1. Roboter ersetzen Menschen in der GL nicht v.a. aufgrund der Themenvielfalt und menschliche Stärken wie Intuition, Empathie, kritisches Denken, neue Ideen.

2. Roboter verfügen in absehbarer Zeit aber über genügend Stärken, um die Leistungsfähigkeit der GL zu erhöhen.

3. Die operative Leitung eines Unternehmensbereichs ist zwar nicht realistisch. Der Verwaltungsrat verfügt über den nötigen Spielraum, um Roboter dennoch in die GL zu berufen.

Gesellschaftliche Akzeptanz

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2. Menschen vertrauen Maschinen ungern

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Menschen vertrauen lieber ihrem eigenen Gefühl oder dem eines anderen Menschen als dem Urteil eines Algorithmus (Algorithmen Avoidance).

Vertrauen in Maschinen lässt sich schaffen über “menschenähnliche Züge” z.B. Name, Augenkontakt, Stimme, Bewegungsfreiheit

Das Beispiel “Paro”

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Pflegeroboter Paro wird u.a. erfolgreich bei Demenzkranken eingesetzt.

3. Das Uncanny Valley

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v.a. Androide

Androide als besondere Form von Robotern

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Prof. Hiroshi Ishiguro und sein humanoides Double Geminoid

Zum Beispiel Repliee Q1

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Zum Beispiel Sofia

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Ein neuer Aspekt des Uncanny Valley

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Soziale Konventionen werden auf humanoide Roboter auch dann angewendet, wenn sie dem Menschen nicht ähnlich sehen.

4. Die Akzeptanz eines Roboters als Chef?

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Wenig Wissen, u.a. Experiment am MIT (Gombolay, M. et al. , 2014).

5. Künstliche Intelligenz ist nicht “neutral”

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Entwickler von Amazon haben ein Problem entdeckt: Ihr auf künstlicher Intelligenz basierendes Bewerbungsprogramm mochte keine Frauen.

Google Fotos hatte auch bereits Weisse verwechselt und zwar mit Hunden und Robben. Machine Learning ist kompliziert.

Gesellschaftliche Akzeptanz:Fazit für Roboter als GL-Mitglied

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Menschen fällt es schwer, Maschinen zu vertrauen - auch wenn diese deutlich weniger Fehler machen als Menschen.

Das Vertrauen in Maschinen lässt sich erhöhenz.B. über Aussehen, Identität, Körperkontakt, Bewegung

Zusätzlich muss die Datenqualität sichergestellt sein z.B. Schutz vor Datenmanipulation, Verhindern von Diskriminierungen (Wiedergabe einer “verzerrten” Welt)

Roboter in der Teppichetage?Möglich wäre es. Der Entscheid, ob es soweit kommt, liegt bei uns Menschen.

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Das Digital Business Modell der HWZ

Good News: Typisch menschliche Stärken werden wichtiger

25Harvard Business Review Juli 2018; Artikel von Adam J. Gustein und John Sviokla

Sieben Fähigkeiten, die eine Maschine in absehbarer Zeit nicht hat und auch nicht haben wird.

1. Kommunikation, u.a. Storytelling2. Inhalt, u.a. Thought Leader3. Kontext4. Emotionale Kompetenz5. Weiterbildung6. Netzwerke7. Ethik

Lust auf mehr?

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● Bildungsangebote an der Hochschule für Wirtschaft Zürich HWZ:Seminar Digital Ethics (2 Tage): https://fh-hwz.ch/produkt/seminar-digital-ethics/

CAS Digital Ethics Feb. 2020 (18 Tage): https://fh-hwz.ch/produkt/cas-digital-ethics/

● Trendradar Digital Ethik monatlich (kostenpflichtiges Abo)

● Konferenz Shift 2020 rund um Vertrauen und Akzeptanz digitaler Geschäftsmodelle. Donnerstag, 27. Februar 2020 X-TRA Zürich

Website mit bereits bestehenden Angeboten: www.digitalresponsibility.chDrei ausgewählte Beiträge der Shift 2019 auf Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCoY2YGF4q89rnawNzf3DB5w