TFF 2015, Harald Heinrichs, Uni Lüneburg, "Zielgruppe User"

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Transcript of TFF 2015, Harald Heinrichs, Uni Lüneburg, "Zielgruppe User"

Sharing Economy:

„Zielgruppe „User“ – worauf sich

Touristiker einstellen sollten“

Harald Heinrichs

Tourismus – Trends erkennen und (vorausschauend)

handeln

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Politik, Umwelt, Wettbewerb, Demographie, Technologie – Risiken, aber auch Chancen

Noch ein relevanter Trend für die Tourismusbranche?

Achtung Medienhype!

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…aber auch zunehmend kritische

Medienberichterstattung:

„Haben ist seliger als Teilen“

„Studie: Umweltschutz nicht

Hauptmotivation in der Sharing-Economy“

„Der Terror des Teilens“

„Sharing Economy: Teile und herrsche“

„Ein nicht ganz ungefährlicher Trend“

„Kalifornischer Kapitalismus“

Vorübergehender Trend oder gesellschaftlicher

Wandel?

Angebot?

Nachfrage?

Kultureller Wandel?

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Was ist eine “Sharing Economy”?

Teilen, Tauschen, Leihen, Weitergeben,

Wiedernutzen, gemeinschaftlich produzieren und

konsumieren – so alt wie der Mensch

Stammesgesellschaften, Familien, Freundeskreise,

Nachbarschaften

Angebotsseite: Hohe Innovationsdynamik!

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(www.torbenrick.eu)

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Sharing economy: a new way to sustainability?

Definition and background:

Sharing, swapping, borrowing, passing something - as old as human

interaction clans, families, circle of friends and neighborhood

Today’s version of sharing economy:

redistribution markets

product-service-systems

collaborative lifestyles

Background of today’s understanding:

knowledge sharing, (open) access, mediatized collaboration

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Carsharing-Boom hält an: 1 Mio. Nutzer

Airbnb: > 800.000 Inserate

Über 500 City-Bike-Programme in 50

Ländern weltweit

Wachsende Nachfrage!

Couch surfing: 7 Mio. Mitglieder, 100.000 Städte, 1.5

Mio. Inserate

… und wachsende Zahl an Tausch- und

Leihbörsen, online und offline…

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Sharing Economy: Differenzierung notwendig! (1) Drei Bereiche:

Redistributionsmärkte

Produkt-Service-Systeme

Kollaborative Lebensstile

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Organistations-/Koordinationsvarianten:

(Zwischen) Unternehmen, Kunden, Öffentliche Einrichtungen,

Vereine, Initiativen, Privatpersonen

Online und offline

Kommerziell, nicht-kommerziell, gemischt:

bürgergesellschaftliche Sharing-Ansätze

unternehmerische Sharing-Ansätze

öffentliche Sharing-Ansätze

Sharing Economy: Differenzierung notwendig! (2)

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IKT und soziale Medien als Treiber der

Sharing Economy:

Koordination von Angebot und Nachfrage

Reduktion von Transaktionskosten

Vereinfachte und intelligente Form der sozialen

(Selbst-)Organisation durch Reputationssysteme,

Bezahlsysteme und Datentransfer

Erweiterung sozialer und territorialer (lokaler)

Grenzen, Ausweitung von sozialen Netzwerken

und Interaktionen

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Über IKT hinaus, Relevanz physischer

Infrastrukturen für Sharing Economy:

Online soziale Netzwerke & Offline Erfahrungen mit

Tauschen, Teilen, Leihen, Nutzen, Weitergeben…

Sichtbarkeit und “reale” Erfahrungen mit Sharing,

z.B.: Orte für Tauschen, Teilen, Leihen

(Redistribtionsmärkte)

Car- und Bike-Sharing (Produkt-Service-Systeme)

Einkaufsgenossenschaft/Urbanes Gärtnern

(Kollaborativer Lebensstil)

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Sharing Economy – Auf dem Weg in eine neue

Konsumkultur?

Studie zu Wahrnehmung und Praktiken der Ökonomie des

Teilens in Deutschland

Repräsentative Telefon-Befragung von 1000 Bürgern

Gefördert durch Airbnb und in Kooperation mit EMNID

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Was bedeuten die Beobachtungen zu Angebot und

Nachfrage der Sharing Economy? (1)

1. Es verändert sich was, aber nicht alles.

2. Angetrieben durch Informations- und Kommunikationstechnologien und der

Suche nach mehr Nachhaltigkeit entstehen vielfältige Sharing-Angebote.

3. Weite Teile der Bevölkerung legen Wert auf Umwelt- und

Sozialverträglichkeit.

4. Besitz verliert an Relevanz, die Suche nach nachhaltiger Lebensweise und

Lebensqualität gewinnt an Bedeutung.

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5. Ca. die Hälfte der Bevölkerung hat Erfahrung mit Sharing.

6. Zielgruppen haben unterschiedliche Motivlagen: Nachhaltigkeit,

Kosten, Flexibilität, Funktionalität….

7. Nutzung von kommerziellen und nicht-kommerziellen Sharing

Varianten.

8. Bislang insbesondere in städtischen Regionen und für jüngere

Generationen attraktiv.

9. Politik und rechtliche Rahmenbedingungen gestalten, um Chancen

der Sharing Economy zu nutzen und Risiken zu regulieren

Was bedeuten die Beobachtungen zu Angebot und

Nachfrage der Sharing Economy? (2)

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Sharing Economy: Relevanter Trend für

die Tourismusbranche!

1. Wesentliche Sharing-Bereiche sind zentral für Tourismus:

Mobilität, Unterkunft, Verleihprodukte.

2. (Potentiell) wichtige Zielgruppe für (Ski-)Tourismus

praktiziert Sharing: sozial-innovative KoKonsumenten.

3. Sharing-Angebote am Urlaubsort und digitaler Zugang

werden von der Kür zur Pflicht.

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1. Sharing Economy als Baustein eines nachhaltigen Tourimsus

entwickeln:

- Potential für Reduktion von Ressourcenverbrauch

- Potential für Stärkung von Sozialkapital

- Potential der Dezentralisierung von Wertschöpfung

- Potential der Schaffung neuer Geschäftsideen

2. Bestehende Sharing-Angebote sichtbar machen und neue Angebote

entwickeln.

3. Sharing-Affinität der (potentiellen) Touristen differenziert verstehen.

4. Sharing-Check für etablierte Tourismusangebote und

Geschäftsmodellentwicklung

5. Strategische Gestaltung durch Tourismuspolitik in Kooperation mit

Tourismuswirtschaft, Zivilgesellschaft und Plattformunternehmen.

6. Lernen von guten Beispielen, z.B. Sharing-Strategien Seoul,

Amsterdam, Portland.

Sharing Economy: Trend erkennen und (vorausschauend)

handeln!