Vögel – Verbreitung und Diversität -...

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136Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland – Klima, Pflanzen- und Tierwelt

Vögel – Verbreitung und DiversitätCornelia Dziedzioch und Axel Paulsch

rungsplatz der gesamten Weltpopulation(LOHMANN/HAARMANN 1989). Die Nah-rungsgrundlage für diese enormen Vo-gelschwärme findet sich buchstäblichim Schlick: In den bei jeder Flut über-spülten und bei Ebbe wieder trockenfal-lenden Schlickflächen gedeiht eine sol-che Vielzahl an Kleinkrebsen, Schne-cken, Muscheln und Borstenwürmern,dass die Produktion an Biomasse proQuadratmeter mit der eines tropischenWaldes mithalten kann (LOHMANN/HAARMANN 1989). Durch seine riesigeAusdehnung (etwa 645.000 Hektar ein-

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Wiesen Niedersachsens und die Gewäs-ser der Mecklenburgischen Seenplattesind die Heimat von Vogelarten derBinnengewässer und Feuchtwiesen wiedem Kranich (Grus grus) (� Foto) oderunserem Wappentier, dem Seeadler(Haliaeetus albicilla) (�� Foto im BeitragLingenhöhl, S. 142).

In den deutschen Mittelgebirgen wieHarz, Spessart, Fichtelgebirge oderSchwarzwald dagegen haben Vogelartender Wälder, z.B. Fichtenkreuzschnabel(Loxia curvirostra) oder Auerhuhn (Te-trao urogallus) (� Foto), ihren Lebens-raum. Spezialisierte Gebirgsbewohnerwie Alpendohle (Pyrrhocorax graculus)oder Steinadler (Aquila chrysaetos) fin-den ihr Auskommen in den Hochlagender Alpen. Amsel (Turdus merula),Haussperling (Passer domesticus) oderRauch- (Hirundo rustica) und Mehl-schwalbe (Delichon urbica) u.a. sind alssog. Kulturfolger dem Menschen in dieStädte gefolgt.

Im europäischen Kontext betrachtet,ist Deutschland ein wichtiges „Reise-land“ für durchziehende Arten. DieKüstenvögel Skandinaviens ziehenentlang der deutschen Küste weiter indie Biskaya und bis in tropische Ab-schnitte der afrikanischen Küste, dieKüstenseeschwalbe (Sterna paradisaea)sogar bis Südafrika. Für viele Vogelartensind die Alpen eine Barriere, die es zuumfliegen gilt. Wasservögel, die imMittelmeerraum überwintern, nutzendaher den Korridor des Rheingrabens�, um von der Nordsee bis zum Boden-see und dann durch Burgund undentlang der Rhône bis nach Südfrank-reich zu gelangen. Zahlreiche Artenüberwintern aber auch in Deutschland,z.B. am Niederrhein oder am Bodensee.Große Segelflieger wie unsere Weißstör-che (Ciconia ciconia) überqueren ungerngroße Wasserflächen, weil es dort anAufwinden mangelt. Sie umfliegen dasMittelmeer entweder westlich über Gi-braltar oder östlich über den Bosporus.Die Grenze zwischen den Störchen, diewest- bzw. ostwärts ziehen, verläuft etwaauf einer Linie Hamburg – München .

In manchen Jahren mit besondersstrengen Wintern in Skandinavien undRussland finden „Invasionen“ individu-enreicher Vogelschwärme von Artenstatt, die normalerweise bei uns seltenzu beobachten sind, wie Bergfink (Frin-gilla monifringilla), Seidenschwanz (Bom-bycilla garrulus) oder Tannenhäher (Nu-cifraga caryocatactes).

Vogelparadies WattenmeerFür den Vogelbeobachter und den Vo-gelschutz von allergrößter Bedeutung istdas Wattenmeer, denn nirgendwo sonstin Deutschland kommen Vögel in sohoher Individuenzahl vor. So sind z.B.

Alpenstrandläufer (Calidris alpina) undKnutt (Calidris canutus) zwischen Au-gust und Oktober mit jeweils bis zu200.000 Einzelvögeln vertreten. Zusam-men mit Austernfischern (Haemantopusostralegus), Schnepfen und Regenpfei-fern geht die Zahl der Watvögel dann indie Millionen. Auch Enten, Gänse undSchwäne erreichen Zahlen von bis zu300.000 Individuen. Für die Brandgans(Tadorna tadorna) ist das Watt währendder Mauser ein unersetzlicher Rastplatz,für die Nonnengans (WeißwangengansBranta leucopsis) sogar der Überwinte-

Rotkehlchen

Weltweit umfasst die Klasse der Vögel(Aves) ca. 10.000 Arten, von denen inDeutschland aber nur gut 470 Artenvorkommen � und – nach Angabender Artenliste der Vögel Deutschlands(BARTHEL 1993) – nur 238 regelmäßigals Brutvögel hier leben. Weitere 55 Ar-ten erscheinen jedes Jahr als Durchzüg-ler oder Wintergäste. Die übrigen 177registrierten Vogelarten sind Ausnah-meerscheinungen, die nur selten aus oftweit entfernten Gebieten (z.B. Asienoder Amerika) zu uns kommen.

Darin eingeschlossen sind ca. 46 Ar-ten, die nicht zur natürlichen Avifaunain Deutschland zählen. Hierbei handeltes sich um bewusst vom Menschen ein-geführte Arten wie z.B. den Fasan (Pha-sianus colchicus) oder um Gefangen-schaftsflüchtlinge wie den Halsbandsit-tich (Psittacula krameri) (�� BeitragBlock/Lingenhöhl, S. 144). Die Türken-taube (Streptopelia decaocto) (vgl. Fotound Karte S. 23) dagegen wanderte na-türlicherweise aus dem vorderen Orientim 20. Jh. in Mitteleuropa ein und hatmittlerweile nicht nur die BritischenInseln, sondern auch Skandinavien undNordosteuropa erreicht. Sie profitiertevon der Ausdehnung der Städte undParks, in denen sie mit Vorliebe nistet,und fand im zunehmend atlantisch ge-tönten Klima Westeuropas mit seinenmilden Wintern Gelegenheit, beinahedas ganze Jahr über zu brüten (BEZZEL

1984).

Lebensraum für VögelDeutschland bietet aufgrund seinesReichtums an höchst unterschiedlichennaturräumlichen Einheiten Lebensraumund Winterquartier für Vogelarten mitganz verschiedenen � Habitatan-sprüchen und Lebensgewohnheiten: DieKüsten der Nord- und Ostsee, insbe-sondere das Wattenmeer der DeutschenBucht, beherbergen eine Vielzahl vonMeeres- und Strandvögeln und sindwährend des Vogelzuges Rastplatz fürriesige Vogelschwärme. Die Moore und

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schließlich des niederländischen unddänischen Teils) ist das Wattenmeer einweltweit einzigartiger Lebensraum.Weite Teile des nord- und ostfriesischenWattenmeers stehen heute als Natio-nalparke unter Schutz � (�� BeiträgeJob/Losang, S. 96 und Schickhoff/Sei-berling, S. 116).

Jede Vogelart stellt unterschiedlicheAnsprüche an ihren Lebensraum. ImFolgenden werden stellvertretend fürVögel des offenen Agrarlands und derlichten Wälder der Rotmilan, für Vögelder Binnengewässer und Sümpfe derKranich und für Vögel der Mittelgebir-ge und Alpen das Auerhuhn in ihrerVerbreitung und in ihren Habitatan-sprüchen näher vorgestellt.

Rotmilan (Milvus milvus) �Mit Flügelspannweiten bis zu 1,8 m istder Rotmilan ein eindrucksvoller Greif-vogel (� Foto). Sein charakteristischesKennzeichen ist der lange, rostrote, ge-gabelte Schwanz. Diesem auffallendenMerkmal verdankt er gleichzeitig denvolkstümlichen Namen Gabelweihe.Der Rotmilan gehört zur Familie der

Habichtartigen (Accipitridae), zu wel-cher auch Bussarde, Weihen, Adler undAltweltgeier zählen. Sein nächster Ver-wandter ist der Schwarzmilan (Milvusmigrans). Der Rotmilan ist in weitenTeilen Europas verbreitet, mit Schwer-punkt in Mitteleuropa (Ostfrankreichbis Nordostdeutschland) �. Die Welt-population wird auf ca. 17-23.000 Brut-paare geschätzt. Davon beherbergt al-lein Deutschland ca. 67% (HAGEMEIJER/BLAIR, 1997) �. Als Lebensraum benö-tigt der Rotmilan abwechslungsreicheLandschaften, er bevorzugt offenes Hü-gelland und Wälder mit alten Baumbe-ständen. Diese Landschaftsform findeter hauptsächlich im nördlichen Harz-vorland in Sachsen-Anhalt. Hier sindüber zwei Drittel aller in Deutschland

lebenden Brutpaare anzutreffen (FRANZ/HORMANN 2001). Das Nahrungsspek-trum des Rotmilans ist sehr breit. Esreicht von Kleinsäugern über Vögel undFische bis zu Aas. Dort, wo der Feld-hamster vorkommt, ist er meist Haupt-nahrung der Milane. Als Aasfressernutzt der Rotmilan auch gerne Müllkip-pen als Nahrungsquelle. Der Rotmilanist ein Zugvogel, der in Deutschland abMitte April brütet. Seine Überwinte-rungsquartiere liegen vornehmlich inFrankreich, Spanien und Portugal. Seitden 1960er Jahren konnten zunehmendÜberwinterungstendenzen in den deut-schen Brutgebieten registriert werden.

Die Lebenssituation des Rotmilans stehtstellvertretend für die vieler Greifvögelin Deutschland. Sie sind durch die zu-nehmend intensive Landnutzung starkgefährdet, vor allem durch die damitverbundene Ausräumung der Land-schaft und den Einsatz von Pestiziden.Greifvögel stehen am Ende der Nah-rungskette und sind deshalb durch dieAnreicherungen von Giftstoffen inBeutetieren besonders stark belastet.Weitere Gefahrenpotenziale sindStromtrassen, der Straßenverkehr undillegale Bejagung. Seit 1991 ist ein star-ker Rückgang des Rotmilanbestandes inseinen Hauptverbreitungszentren zuverzeichnen. Diese negative Entwick-lung wird hauptsächlich auf die Ände-rung der landwirtschaftlichen Anbau-weise zurückgeführt. In Anbetracht sei-nes hohen Anteils an der weltweitenRotmilanpopulation trägt Deutschlandim Artenschutz eine globale Verantwor-tung für ihn. Wenn es gelingt, den Rot-

milan zu schützen, dann ist nicht nurdieser Art, sondern auch vielen weite-ren Greifvögeln geholfen.

Kranich (Grus grus) � Es gibt weltweit zwölf Kranicharten(Gruidae). Drei davon kommen in Euro-pa vor, und lediglich eine Kranichart �����

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138Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland – Klima, Pflanzen- und Tierwelt

grauen Gefiederfärbung wird er oft auchals Grauer Kranich bezeichnet.

Der Kranich lebt überwiegend am Bo-den, wo er als Allesfresser seine Nah-rung findet und sein Nest baut. Krani-che benötigen während der Brut-, Sam-mel-, Rast- und Überwinterungszeit un-terschiedliche Lebensräume. Dabeispielen Feuchtgebiete als Brut- undSchlafplätze eine besondere Rolle. Kra-niche sind sehr wachsame Vögel, da sieals Bodenbrüter zahlreichen Gefahren

ausgesetzt sind. Um die Nestumgebungständig unter Kontrolle zu haben, be-vorzugt der Vogel von Wasser umgebeneBrutplätze. Die trompetenähnlicheStimme des Kranichs trägt weit, und beiGefahr sind die Rufe der Partner einesPaares kurz hintereinander zu hören(Duett-Ruf).

Zum Brüten kehren die KranicheEnde Februar/Anfang März aus ihrenÜberwinterungsgebieten in Frankreichund Spanien zurück. In dieser Zeit las-sen sich spektakuläre Balztänze beob-achten, bei denen die Vögel mit gereck-ten Hälsen und oft mit gespreizten Flü-geln umherschreiten, in die Luft sprin-gen, sich verbeugen und Gegenständevom Boden aufnehmen, um sie hoch zuwerfen.

In Deutschland siedelt der Kranichim Norddeutschen Tiefland �. Meck-lenburg-Vorpommern mit seiner großenSeenplatte beherbergt allein über 50%des deutschen Kranichbestandes.Gleichzeitig bietet es Rastraum für zie-hende Kraniche aus Skandinavien undNordosteuropa im Herbst und im Früh-jahr.

Im 19. und 20. Jh. verschwanden vie-le Brutbestände durch fortschreitendeLebensraumzerstörung in Form von Tro-ckenlegung von Mooren, Begradigungvon Fließgewässern und Entwässerungs-maßnahmen. Durch gesetzliche Rege-lungen und die Arbeit zahlreicher Na-turschutzverbände haben sich die Be-stände jedoch in den letzten 20 Jahrenwieder erholt. So stieg die Anzahl derBrutpaare in Deutschland von knapp700 im Jahre 1984 (BEZZEL 1985) aufüber 1400 Paare 1988 (HAGEMEIJER/

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BLAIR, 1997) und auf ca. 2900 Brutpaareim Jahr 1998 an (MEWES 1999).

Auerhuhn (Tetrao urogallus) ��Das große bei uns selten gewordene Au-erhuhn (� Foto) bevorzugt ausgedehnte,stille, urwüchsige und unterholzreicheNadel- und Mischwälder mit einge-streuten Lichtungen und reichlich Bee-renwuchs im Hoch- und Mittelgebirge,weniger in den Ebenen. Neben demAuerhuhn sind zwei weitere Vertreterder Raufußhühner (Tetraonidae) inDeutschland heimisch, das Haselhuhn(Bonasa bonasia) und das Birkhuhn (Te-trao tetrix). Die großen Auerhühner sindrecht scheue Tiere, welche aber imSpätfrühjahr sehr auffällige Balztänzezeigen. Mit Tagesanbruch beginnen dieHähne mit emporgerecktem Kopf, ge-senkten Flügeln und fächerartig ausge-breitetem Schwanz hin und her zu trip-peln. Begleitet wird die Balzstellungvon einem vierteiligen Balzlied, wel-ches geprägt ist durch hölzernes Knap-pen.

Die ursprüngliche Heimat des Auer-huhns sind die � borealen Nadelwälder.Im Zuge der mittelalterlichen Waldre-duzierung, bei welcher die mitteleuropä-ischen Wälder einen lichteren Charak-ter bekamen, wanderte das Auerhuhnin viele Gebiete ein. Mit dem Einsetzenvon geregelter nachhaltiger Forstwirt-schaft wurden die Wälder jedoch wiederdichter und entsprachen vielerortsnicht mehr den Habitatansprüchen desAuerhuhns. Neben offenen Balzplätzenund Verstecken für die Brut benötigenAuerhühner besonders einen dichtenUnterwuchs aus Heidelbeeren, von de-nen sie sich im Sommer und Herbst er-nähren. Während Buchenknospen alsFrühjahrsnahrung dienen, stellen Kie-fern- und Fichtennadeln die Winter-nahrung dar. Insekten, die in totemHolz gefunden werden, ergänzen denSpeiseplan. Diesen vielfältigen Ansprü-chen können nur ursprüngliche, weniggenutzte Mischwälder genügen.

Seit Anfang des 19. Jhs. ist inDeutschland und Mitteleuropa ein ste-ter Rückgang der Auerhuhnbestände zuverzeichnen. Trotz des seit 1973 beste-henden Jagdverbotes haben sie sichnicht erholt. Im Harz und im ThüringerWald werden seit einigen Jahren ge-

ist in Deutschland anzutreffen. Der Kra-nich ist ein großer, schlanker Schreitvo-gel mit langen Beinen und einem lan-gen Hals (� Foto). Wegen seiner asch-

Rotmilan

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AusblickDie drei hier vorgestellten Vogelartenstehen stellvertretend für Arten, die aufnaturnahe und wenig gestörte Lebens-räume angewiesen sind. Die Zunahmemenschlicher Besiedlung, die Intensi-vierung der Landwirtschaft, die Zerstü-ckelung zusammenhängender großerWaldgebiete und die Verschmutzung

von Seen, Flüssen und Küstengewässernhaben die Bestände vieler Vogelarten inDeutschland dezimiert oder gar einzelneArten an den Rand des Aussterbens ge-bracht.

Um die Diversität und den Reichtumunserer Vogelwelt langfristig zu sichern,sind nicht nur Maßnahmen zum Schutzeinzelner Arten erforderlich, wie zumBeispiel die Wiederansiedlung von Au-erhühnern oder die Horstbewachung beiWanderfalken und Seeadlern. Vielmehr

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