Von Jägern, Sammlern und echten...

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Von Jägern, Sammlern

und

echten Ernährungsproblemen

www.nutrition.tum.de

Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie

Hannelore Daniel

Die Evolution der Hominiden

20.000.000 - 30.000.000 Jahre

10.000.000 - 15.000.000 Jahre

4.000.000 Jahre

1.000.000 Jahre

400.000 Jahre

40.000 Jahreca. 1.500 Generationen

ca. 20.000 Generationen

ca. 100.000 Generationen

ca. 1.200.000 Generationen

heute Jetztzeiternährung

Agrarproduktion/Domestikation

Jäger/Sammlerkulturen

ca. 300 Generationen

Die Evolution der Hominiden

10.000 Jahre

ca. 2-3 Generationen

Paläolithikum

100.000 Generationen zwischen Mangel und Überfluss (feast and famine)

Neolithikum

300 Generationen in weitgehender Konstanz der Nahrungsversorgung

Moderne

2-3 Generationen im Nahrungsüberfluss (nördliche Hemisphäre)

Paläolithikum

100.000 Generationen zwischen Mangel und Überfluss (feast and famine)

Neolithikum

300 Generationen in weitgehender Konstanz der Nahrungsversorgung

Moderne

2-3 Generationen im Nahrungsüberfluss (nördliche Hemisphäre)

Life and Food Science Center WeihenstephanWelche Rolle spielte die Ernährung in der Evolution ?

Genom Umwelt

Stoffwechsel

Körperbau

Gehirnvolumen

Thermoregulation

Nahrung

Bedrohung

Reproduktion

Klima

Selektionskriterien der evolutionären Entwicklung

Welche Rolle spielte die Ernährung in der Evolution ?

Organismus Nahrungsangebot

Ernährungsumwelt

Genselektion

Nahrungsangebot hochOrganismus

Stoffwechsel

akute Anpassung

chronische Anpassung

GenexpressionGenselektion

Leber

Glykogensynthese

Fettgewebe

Triglyceridspeicherung

Ernährungsumwelt

Nahrungsenergie

Genselektion

HUNGER/FASTENOrganismus

Stoffwechsel

schnelle Anpassung

langsame AnpassungGenselektion

Ernährungsumwelt

Nahrungsenergie

Ernährungsumwelt Stoffwechsel

Energieaufnahme Energieverbrauch

Ernährungsumwelt Stoffwechsel

Energieaufnahme Energieverbrauch

Energieaufnahme EnergieverbrauchKörperfettmasse

Ernährungsumwelt Stoffwechsel

Primaten (n-m) ca. 35 ca. 1000 ca. 1500 1.46 ca. 500

Australopithecus ca. 37 ca. 1150 ca. 1820 1.59 ca. 670

Homo habilis ca. 48 ca. 1400 ca. 2380 1.70 ca. 980

Homo erectus ca. 53 ca. 1520 ca. 2730 1.80 ca. 1210

Homo sapiens (früh) ca. 57 ca. 1600 ca. 2880 1.80 ca. 1280

rez. Jäger/Sammler ca. 53 ca. 1500 ca. 2800 1.90 ca. 1300

Homo s. sapiens ca. 70 ca. 1700 ca. 2000 1.18 ca. 300

Bürokraft

Läufer (12km/Tag) ca. 70 ca. 1700 ca. 2800 1.70 ca. 1100

Spezies Gewicht RMR TEE Ratio phys. Akvität

kg kcal kcal TEE/RMR kcal

Energiebilanzen in der Hominidenentwicklung

Masse des Fettgewebes

Leptin

Empfängnis

Schwangerschaft

Genomreplikation

(Generation)

Selektion auf einen

"Energiekonservierungsphänotyp"

Die zentrale Rolle des Depotfetts als Selektionsmarker

Die zentrale Rolle des Depotfetts als Selektionsmarker

Die Entwicklung der Fettsucht und des Diabetes II als Kernproblem

2000: 151 million

2010: 221 million

Increase 46%

Die Entwicklung der Fettsucht und des Diabetes II als Kernproblem

Organismus

Ernährungsumwelt

Genselektion

Nahrungskalorien

Mengenelemente

Vitaminzufuhr

Spurenelemente

Ballaststoffe

Fettqualität

Alkohol

100

50

0

% der Energie

mageres Wild

Geflügel

Eier

Fisch

Früchte

Gemüse (Wurzeln)

Nüsse

Honig

Paläolithikum

100.000 Generationen zwischen Mangel und Überfluss (feast and famine)

Moderne

2-3 Generationen im Nahrungsüberfluss (nördliche Hemisphäre)

100

50

0

% der Energie

Früchte

Gemüse

Leguminosen

Fleisch

Geflügel

Fisch

Cerealien

Milch/-produkte

isolierte KH

isolierte Fette/Öle

Alkohol

Markanteste Veränderungen der "Ernährungsumwelt"

in der Hominidenentwicklung

Markanteste Veränderungen der "Ernährungsumwelt"

in der Hominidenentwicklung

Paläolithikum1.200.000.000 Generationen

Neolithikum300 Generationen

Moderne2-3 Generationen

Energieaufnahme

rel. Veränderung

Nährstoffdichte

Energieverbrauch

Fett (RATIO:SFA/PUFA)

primäre

pathogenetische Faktoren

Fettgehalt

Ballaststoffgehalt

Markanteste Veränderungen der "Ernährungsumwelt"

in der Hominidenentwicklung

Übergewicht

Fettmenge

Nährstoffdichte

Fettsäurenmuster

Ballastoffmenge/-art

Herz-/KreislauferkrankungenNIDDMmaligne Entartungen ?

primäre

pathogenetische Faktoren

Adipositas

Die „evolutionäre“ Pathogenese der ernährungsbedingten Erkrankungen

Markanteste Veränderungen der "Ernährungsumwelt"

in der Hominidenentwicklung

Genetische Isolation und „thrifty genes“

Paläolithikum1.00.000 Generationen

Neolithikum300 Generationen

Moderne2-3 Generationen

Migration genetische Isolation

Indianer Amerikas

Polynesier

Aboriginals Australiens

„thrifty genotypes“

(archaisches Genom)

besonders hohe Inzidenz

und Mortalität (2-4 fach) bei Adipositas,

NIDDM, Hochdruck

„genetischer Mix“

moderne Mutationen

Identifizierung

der

Susceptibiltätsgene

Beispiel

Genetische Konservierung der „thrifty genes“ (Beispiele)

Chromosom 1

Chromosom 20

Region 20q13

Kandidaten-Gene für Adipositas

aus Genom-Scan und linkage-Analyse

Region 1q42-q43

Angiotensinogen-Gen

Mutationsanalyse

arachaische Variante (AGT235T)

neomorphe Variante (AGT235M)

Variante aller Primaten

HochdruckapoB-(Codon 4154)

Polymorphismus

out of Afrika-Migration

Der moderne Mensch ist genetisch noch immer

Jäger und Sammler

und sein „Nichtangepasstsein“ an die neue

Ernährungsumwelt bedingt

die Entwicklung der Fettsucht und der

Folgeerkrankungen !

Die „genetische Synchronisation mit der Umwelt“

Da eine „natürliche“ Anpassung des Genoms an die Ernährungsumwelt

viel zu lange dauert, passen wir besser das Genom an !

Der „Jäger und Sammler“ in der Zukunft

?

Strategien zur Prävention und Therapie ernährungsbedingter Erkrankungen

+ Polymorphismen

= individuelle Prädisposition

Identifizierung von SNP´s = individuelles Genom

Analyse eines individuellen Genoms

Analyse eines individuellen Genoms

Datenbanken

Polymorphismen

“metabolic modeling”

Optimierung

“personaliertes

Warenangebot”

transplantierter Laborchip

Ernährung

Ernährung

Zentralrechnerneuronales Netwerk

Produktinformation

Vom Gen-chip zur personalisierten Ernährung

Persönlicher Einkaufsführer

Gesundheit

Krankenkasse

(Beiträge)

Vom life style monitoring zur Interventionsgenomik

Gesundheit

Interventionsgenomik

“personalisierte

Ernährung”

whole body health motinoring

Krankenkasse

(Beiträge)

BewegungsmonitoringLaborchip

Vielen Dank