Wahlfach Homöopathie GrundlagenVL 1+2 WS 11 Dr. Micha Bitschnau MFHom Privatklinik Döbling ...

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Wahlfach HomöopathieWahlfach Homöopathie GrundlagenVL 1+2 GrundlagenVL 1+2

WS 11WS 11

Dr. Micha Bitschnau MFHomPrivatklinik Döbling

www.homoeopathin.atMichaela.Bitschnau@wienkav.at

Prinzipien der Klassischen Prinzipien der Klassischen HomöopathieHomöopathie

Dr. Micha Bitschnau

www.homeopathin.at

Privatklinik Döbling

06991 9235 4 36

HomöopathieHomöopathiehomoio = ähnlichhomoio = ähnlichpathos = leidenpathos = leiden

Ähnlichkeitsgesetz o. Simile-Regel(Hippokrates 460-377 v. Chr., Paracelsus 1493 – 1541)

Similia similibus curenturArzneimittel erzeugen am Gesunden Krankheitssymptome

(Arzneimittelprüfung)

und heilen genau diese am Kranken

Ähnlichkeitsgesetz

Arzneimittelprüfung

Potenzierung

HomöopathieSamuel HahnemannSamuel Hahnemann

(1755-1843)(1755-1843)

Similia similibus

curentur

Ähnlichkeitsgesetz

Das Heilmittel findet man, indem die Symptome der Krankheit

mit den Symptomen, die bei Arzneimittelprüfungen auftraten,

verglichen werden.

Ähnlichkeitsgesetz

Das Heilmittel mit der größten Symptomen-

Ähnlichkeit zu den Krankheitssymptomen wird heilen!

Gesunde Probanden „Überdosierung“ Symptomentwicklung akribische

Symptomensammlung Verschreibung nach der Simile-Regel

Grundlage der Homöopathie ist die Empirie

Arzneimittelprüfung

Zwischen jedem Verdünnungsschritt heftig schütteln

Potenzierung =

Verdünnen und Verschütteln

D-Potenzen: 1 Tropfen Urtinktur

9 Tropfen Lösungsmittel

C-Potenzen: 1 Tropfen Urtinktur

99 Tropfen Lösungsmittel

Zwischen jedem Verdünnungsschritt heftig schütteln

Potenzierung=

Verdünnen und Verschütteln

Ausgangssubstanzen Ausgangssubstanzen homöopathischer Arzneienhomöopathischer Arzneien

Pflanzen Metallen Mineralien Salze Säuren Tierischen Substanzen Nosoden (= krankhaft verändertes Gewebe, z. B. „Carcinosinum“

=Brustkrebs-Gewebe) Sarkoden((= NICHT krankhaft verändertes Gewebe, z. B.

Schilddrüsengewebe, Muttermilch, Plazenta) Strahlen (x-ray, luna)

„Des Arztes höchster und einziger Beruf ist es, kranke

Menschen gesund zu machen. Das nennt man heilen.“

Organon § 1

Kunstkrankheit löscht rasch und nebenwirkungsfrei die natürliche

Krankheit aus

Kunstkrankheit vs. natürliche Krankheit

Gesamtheit der Krankheitssymptome

Anamnese

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Hietzing, Wien

Akutverschreibung vsAkutverschreibung vskonstitutionelle Verschreibungkonstitutionelle Verschreibung

Geburt und Wochenbett

Akute Krankheitsbilder

Eindeutige Symptome

Bewährte Indikationen

Rasch und effektiv

Schwangerschaft

– Chronische Krankheitsbilder

– Homöopathische Anamnese

(90 Min !)

Konstitutionelle Verschreibung

Zeitaufwändig, Effekt nicht immer unmittelbar sichtbar, ausgezeichnete langfristige Ergebnisse

Häufigste Diagnosen vulvovaginaler Häufigste Diagnosen vulvovaginaler BeschwerdenBeschwerden

Nyirjesy P et al.: Causes of chronic vaginitis Nyirjesy P et al.: Causes of chronic vaginitis - analysis of a prospective database of - analysis of a prospective database of affected women. Obstet Gynecol affected women. Obstet Gynecol

2006;108:1185-11912006;108:1185-1191

Kontaktdermatitis (21%)Kontaktdermatitis (21%) rezidivierende vulvovaginale Candidiasis rezidivierende vulvovaginale Candidiasis

(20,5%)(20,5%) atrophische Vaginitis (14,5%) atrophische Vaginitis (14,5%) vulväres Vestibulitis- Syndrom (12,5%)vulväres Vestibulitis- Syndrom (12,5%)

18% zwei oder mehr Diagnosen18% zwei oder mehr Diagnosen

Symptome vulvovaginaler BeschwerdenSymptome vulvovaginaler Beschwerden

intensiver Juckreizintensiver Juckreiz BrennenBrennen Rötung der ScheideRötung der Scheide Beschwerden beim GeschlechtsverkehrBeschwerden beim Geschlechtsverkehr weißlicher, geruchsfremder und/oder weißlicher, geruchsfremder und/oder

bröckeliger Ausfluss. bröckeliger Ausfluss.

Hauptursachen der jungen FrauHauptursachen der jungen Frau

Bakterielle VaginoseBakterielle Vaginose

Candida Candida

AuslöserAuslöser

Endogene FaktorenEndogene Faktoren hormonelle Schwankungen hormonelle Schwankungen

(Wechseljahre, Schwangerschaft, Stillzeit oder Periode(Wechseljahre, Schwangerschaft, Stillzeit oder Periode Krankheiten, die das Immunsysten schwächenKrankheiten, die das Immunsysten schwächen

Diabetes mellitus Diabetes mellitus

Exogene FaktorenExogene Faktoren Antibiotika , Imunsuppressiva, Pille (?)Antibiotika , Imunsuppressiva, Pille (?) falsche Intimhygiene – Störung der Vaginalflorafalsche Intimhygiene – Störung der Vaginalflora hormonelle Verhütungsmittelhormonelle Verhütungsmittel übermäßig gechlortes Wasser – pH-Wert-Verschiebungen im übermäßig gechlortes Wasser – pH-Wert-Verschiebungen im

Scheidenmilieu Scheidenmilieu Infektion durch den Partner (alkalische Spermienflüssigkeit, Keime)Infektion durch den Partner (alkalische Spermienflüssigkeit, Keime) Operationen, Tumore oder BestrahlungOperationen, Tumore oder Bestrahlung Stress, Nervosität und psychische ProblemeStress, Nervosität und psychische Probleme kariöse Zähnekariöse Zähne einseitige Ernährung (Übermaß an raffiniertem Zucker und/oder einseitige Ernährung (Übermaß an raffiniertem Zucker und/oder

Weißmehl)Weißmehl) übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchenübermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen enge Kleidung aus synthetischen Materialienenge Kleidung aus synthetischen Materialien

Vulvovaginale ErkrankungnVulvovaginale Erkrankungn

Lichen slerosus

Herpes genitalis

Rezidivierende vulvovaginale Infekte

Vulväre Dermatosen

Homöopathische VorgangsweiseHomöopathische Vorgangsweise

Die medizinische Diagnose Die medizinische Diagnose steht steht nichtnicht im im VordergrundVordergrund

Sondern:Sondern:

Subjektive Art der Subjektive Art der BeschwerdenBeschwerden

Genaue SymptomenerhebungGenaue Symptomenerhebung Zeitpunkt der Zeitpunkt der

ErstmanifestationErstmanifestation Auslösende FaktorenAuslösende Faktoren Verbesserungen, Verbesserungen,

VerschlimmerungenVerschlimmerungen

Vulväre DermatosenVulväre Dermatosen

Homöopathische VorgangsweiseHomöopathische Vorgangsweise

Ausführliches AnamnesegesprächAusführliches Anamnesegespräch Erhebung der dominantesten Erhebung der dominantesten

SymptomeSymptome RepertorisationRepertorisation ArzneimittelfindungArzneimittelfindung VerlaufskontrolleVerlaufskontrolle

Objektivierung der Wirkung

homöopathischer Arzneien

Adjuvante HilfsmittelAdjuvante Hilfsmittel

DöderleinDöderlein GynophilusGynophilus®®

Ansäuern Ansäuern Feminella Vagi CFeminella Vagi C®®

Pflege des Vaginal- Pflege des Vaginal- und Vulvaepithelsund Vulvaepithels

Deumavan SalbeDeumavan Salbe®®

CandidaCandida Vaginalspülung kalt Vaginalspülung kalt gepresstes Olivenölgepresstes Olivenöl

Bakterielle Bakterielle VaginoseVaginose

Armierte KnoblauchzeheArmierte Knoblauchzehe

Allgemeine, unbestimmte und pathognomonische Symptome: Appetitlosigkeit, Kopfweh,

Mattigkeit, unruhiger Schlaf, Unbehaglichkeit,…

treten bei fast jeder Krankheit auf,

werden also nicht zur Arzneimittelfindung verwendet

Organon § 153

auffallende

sonderliche

ungewöhnliche

eigenheitliche (charakteristische) Symptome

Organon § 153

Enthält die ausgewählte Arznei genau jene in §153 erwähnten Charakteristika wie die

zu heilende Krankheit, so ist diese Arznei für diesen Krankheitszustand richtig und

wird die akute Krankheit rasch mit einer Arzneigabe heilen.

Organon § 154

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Lainz, Wien

„Ohne charakteristische, auffallende Symptome kann man meist kein heilendes

Arzneimittel finden“

Nach langer unterdrückender Behandlung

Dr. Micha Bitschnau,

J.T. Kent

„Zur Theorie der Homöopathie“Verlag Grundlagen und Praxis 1985

Die gute Homöopathin muss die Krankheit genau kennen. Nur wenn sie die typischen Symptome

gelernt hat, weiß sie was die charakteristischen – nicht pathognomonischen – Symptome

sind!

Beispiel: Adnexitis: Portioschiebeschmerz

Schmerz bei Palpation der Ovarialregion

Tumor

Schmerz zieht vom Ovar in die Oberschenkel

??

Charakteristische Symptome

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Lainz, Wien

alle Symptome, die einen Arzt stutzig machen

bei Arzneimittelprüfungen hervorgebracht

schmerzlose, nicht druckdolente Mastitis Allopezia totalis ausgelöst durch Liebeskummer schwere Dysmenorrhoe gebessert durch ein eiskaltes Sitzbad durstlos bei hohem Fieber Lachen auf einem Begräbnis

Auffallende charakteristische Symptome

psychische Auffälligkeiten wie

zwanghafte Gedanken oder Handlungen

Wahnvorstellungen

Ängste, Depressionen, paranoide Zustände, Suizidalität

Liebeskummer

Stottern bei Aufregung

beim Anblick eines Messers Impuls das eigenen Neugeborenen zu töten

Angst vor Gespenstern; grundlose Eifersucht; lautes Sprechen im Schlaf;

Suizidgedanken während der Menstruation

Der Gemütszustand gibt bei der Wahl des AM oft den Hauptausschlag.

Er tritt am Deutlichsten von allen Symptomen zutage.

Gemütssymptome

alle Symptome, die mit dem gesamten Organismus in Zusammenhang stehen

Modalitäten der Menstruation Sexualtrieb Verschlimmerung durch Zugluft Symptome treten stets auf der linken Körperseite auf Verschlimmerung bei Wetterwechsel Verbesserung oder Verschlimmerung der Beschwerden durch kalte oder

warme Anwendungen, durch eine bestimmte Wetterlage bestimmte Schmerzqualität

Weil sie die gesamte kranke Person erfassen haben sie höchste Bedeutung.

Allgemeinsymptome

Symptome, die sich nur auf einzelne Organe oder Beschwerden beziehen.

Schnupfen

Lumbago durch überheben

Sie betreffen nur ein bestimmtes Organ und nicht den ganzen Organismus

geringe Bedeutung

Stehen Lokalsymptome in Zusammenhang mit dem gesamten Organismus, so

werden sie zu Allgemeinsymptomen

Lokalsymptome

§185-203: Lokalübel sind einseitige KH an äußeren Körperteilen.

§ 189: Alle Teile des Organismus hängen innig zusammen und bilden ein unteilbares Ganzes…

Ohne vorhergehendes und gleichzeitiges inneres Übelbefinden des Kranken gibt es keinen Lippen-Ausschlag und kein Nagelgeschwür

§193: Das Lokalübel hängt von der KH des übrigen Körpers ab, es ist eines der auffallendsten Symptome der GesamtKH. Es verschwindet gemeinsam mit der KH.

Lokalübel/-symptom

allgemeine, unbestimmte und pathognomonische Symptome

Appetitlosigkeit

Kopfweh

Mattigkeit

unruhiger Schlaf

allgemeines Unwohlgefühl

Sie sind Bestandteil fast jeder Krankheit.

Gewöhnliche Symptome

Pathognomonische Symptome

für eine Krankheit typische Symptome, die schließlich zu einer

definierbaren Diagnose führen

Vorteile der homöopathisch geleiteten Vorteile der homöopathisch geleiteten GeburtGeburt

Pat. wird bei Eintreffen ausführlich befragt,Pat. wird bei Eintreffen ausführlich befragt,

Circulus vitiosus aus Angst-Schmerz wird Circulus vitiosus aus Angst-Schmerz wird durchbrochendurchbrochen

VertrauensbildunVertrauensbildungg

AssoziationsübunAssoziationsübungengen

Erfassen der individuellen SymptomeErfassen der individuellen Symptome

(Ängstlichkeit, Unbehaglichkeit, Schweiß, (Ängstlichkeit, Unbehaglichkeit, Schweiß, Durst, Art des SChmerzes)Durst, Art des SChmerzes)

Repertorisation, Repertorisation, rasche rasche InterventionIntervention

Sofortiges homöopathisches Reagieren auf Sofortiges homöopathisches Reagieren auf ProblemeProbleme

MedikamentenbeMedikamentenbedarfdarf

Seltenere, schwächere Wehen bei gutem Seltenere, schwächere Wehen bei gutem GeburtsfortschrittGeburtsfortschritt

Schmerzen, Schmerzen, Geburtsdauer Geburtsdauer

Somatische + psychische Beschwerden Somatische + psychische Beschwerden werden erfasstwerden erfasst

ganzheitlichganzheitlich

Objektivierung der Wirkung

homöopathischer Arzneien

Akutsituationen setzen viel Erfahrung Akutsituationen setzen viel Erfahrung vorausvoraus

Je akuter die Beschwerden, desto rascher die Wirkung

Arzneimittelwahl richtet sich immer nach der Arzneimittelwahl richtet sich immer nach der SymptomatikSymptomatik nicht nach der Diagnose nicht nach der Diagnose

korrekt angewandte Homöopathie wirkt rascher als konventionell medizinische

Interventionen

Wehensturm

Erstgebärende in Austreibungsphase: Wehensturm.

„kann nicht mehr, überleb das nicht, halt das nicht aus, aufhören, tun sie bitte was,…“

Patientin redet unentwegt, bäumt sich auf, klammert sich verzweifelt an die Umstehenden.

VERORDNUNG: Chamomilla C12 mehrmals im Abstand weniger Minuten verabreicht.

Nach 15 min.: Pat. Beginnt zu schreien, tobt, rotes Gesicht , zwickt Beine zusammen: Vakkum unmöglich, Notsectio in Vollnakrose

Diskussion

Chamomilla falsche Verordnung

Häufige Wiederholung AM-Prüfsymptome

Korrektes AM wäre COFFEA gewesen:

Redeschwall, Angst, motorische Unruhe

ABER

keine Aggressivität

CAVE: Cham. Ist eine viel zu häufig

verordnete Arznei!!!!

FallbeispielFallbeispiel

36 J, PI, G IISekundäre Sterilität nach dem 1. KindAd Homöopathie

Nach Sepia SchwangerschaftWeder Patientin noch homöopathischer Arzt wussten davon!Plötzlich Angstsymptome:

Katastrophenträume, Angst, dass Kindern etwas zustoßen könnte

Arsenicum album MVier Tage später SS entdecktBei Geburt: Amelia (angeborenes Fehlen beider oberen Extremitäten)

Arznei wurde exakt am Tag der Armknospenanlage verabreicht

Hyperemesis gravidarum in SSW 36???

•Starker Schwindels, bei jeder Bewegung, selbst beim Umdrehen im Bett.

•Schwindel verursachte heftiges Erbrechen.

•Hat Nächte lang kaum geschlafen, weil behindertes Kind krank war.

•Antwortet sehr langsam. „ Als ob ich auf einem Schiff wäre, das stark schwankt oder aus einem Karussell ausgestiegen wäre“ fühlte sich wie seekrank. Konnte nicht mehr aufstehen.

•Übelkeit und Brechreiz beim Geruch von Speisen.

Beginn? Betreuen des kranken KindesAugen: Nystagmus nach links..VAS 90.

Cocculus S 30

1 Tag später 1 Tag später VAS 20VAS 20

2 Tage später: 2 Tage später:

Keinerlei Keinerlei BeschwerdenBeschwerden

Arzneimittelbild:

Auslöser: Innenohrproblem, lange Nachtwachen, Krankenpflege, körperliche und geistige Überanstrengung, Reisen!

Schlafverlust führt zu Übelkeit, Schwindel, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen,

Ängstlichkeit

Sehr besorgt um die Gesundheit anderer!

Erbrechen in der Schwangerschaft

Cocculus

Schmerzen nach Dammriss IIIVorgeschichte

37-jährige Erstgebärende, Dammriss III

nach Vakuumextraktion und Episiotomie.

Symptomatik

Am zweiten Tag p.p. klagt die Pat. bei der Visite über starke

Schmerzen im Bereich des Damms und der Vulva.

Kann nicht sitzen; gehen ebenfalls sehr schmerzhaft, Stuhlgang wegen der Schmerzen unmöglich.

Inspektion: stark geschwollenes Wundgebiet, bläulich-rotes Hämatom (VAS 90).

Sehr berührungsempfindlich. Pat. lehnt es sogar ab, eine Salbe im Wundgebiet aufzutragen (VAS 90).

Therapie: Wobenzymâ (3 x 1). Im Kreißsaal nach der Geburt bereits Calendula C 30 erhalten.

Verschreibung Arnica C 30, einmalig 5 Glob

Repertorisation

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Lainz, Wien

Verlauf

nächster Tag Schmerzen: VAS 50–60.

Zwei Tage nach Arnica schmerzfrei.

Schwellung zurückgebildet VAS 10.

Diskussion

Calendula, direkt nach dem Sphinkterriss verabreicht, wirkungslos.

Auffallende Symptome:

Ablehnung jeder Berührung

starke Schwellung

bläulich-rotes Hämatom vom Anus bis zur Vulva

Diese Symptome werden von Arnica abgedeckt.

GeburtsverletzungGeburtsverletzung

Calen-Calen-

duladulaDammverlDammverletzungetzung

Schmerz unproportional zur VerletzungSchmerz unproportional zur VerletzungWundheilungsstörungWundheilungsstörungPost sectionemPost sectionemStarke Affinität zu Uterus, Vagina, VulvaStarke Affinität zu Uterus, Vagina, VulvaProfuse, übelriechende Blutung nach mechanischer Profuse, übelriechende Blutung nach mechanischer GeburtGeburt

ArnicaArnica p.p.p.p. *Zerschlagenheitsgefühl nach der Geburt mit *Zerschlagenheitsgefühl nach der Geburt mit DammverletzungenDammverletzungen

*nach mechanischer Geburt (Überdehnung)*nach mechanischer Geburt (Überdehnung)

*heftige Nachwehen*heftige Nachwehen

*findet keine bequeme Lage im Bett*findet keine bequeme Lage im Bett

*allgemeine Verletzungsarznei*allgemeine Verletzungsarznei

Bellis Bellis perennisperennis

p. p. sectionemsectionem

*Hauptarznei bei Verletzung der tiefen Bauchorgane *Hauptarznei bei Verletzung der tiefen Bauchorgane (Uterus)(Uterus)

*Trauma der Beckenorgane!*Trauma der Beckenorgane!

*Zerschlagenheitsgefühl der Beckenorgane *Zerschlagenheitsgefühl der Beckenorgane

*beugt nach Sectio gegeben einem schmerzhaften *beugt nach Sectio gegeben einem schmerzhaften Milcheinschuss vorMilcheinschuss vor

StaphisaStaphisa--

griagria

p. Vakuump. Vakuum *Harnretention nach mechanischen Eingriff*Harnretention nach mechanischen Eingriff

*HWI nach Blasenkatheder*HWI nach Blasenkatheder

*lanzinierende Schmerzen im Operationsgebiet*lanzinierende Schmerzen im Operationsgebiet

*Gefühl einer Vergewaltigung durch den *Gefühl einer Vergewaltigung durch den medizinischen Eingriffmedizinischen Eingriff

NachwehenRoutinemäßige Verordnung von

Bellis perennis und Arnica C 30(2 mal täglich) mehrere Tage nach der Geburt

CAVE: Verstärkung der Nachwehen.

Analgetika i.v. noch am 3. Und 4. Tag p.p.!!

Atone Uterusblutung p.p.Atone Uterusblutung p.p. 26 jährige, Polin, spricht kaum deutsch. Erstgebärend, 16 stündige Geburt Spontangeburt nach protrahierter Austreibungsphase.

trotz der schweren Geburt auffallend freundlich und zugänglich. rotblonde Haare, heller Teint, Sommersprossen, groß, schlank.

Geburtswege: Dammriss II, tiefer Vaginalriss. Plazenta vollständig. St.p. Syntocinon i.v. über viele Stunden, nach der Geburt weiter

Während die Patientin für die Wundversorgung vorbereitet wurde plötzlich starke hellrote vaginale Blutung. Der Uterus war aton. Die Patientin wurde innerhalb von Sekunden blass, sank ins Kissen zurück, konnte das Kind nicht mehr halten, ohnmächtig.

VerlaufVerlauf Phosphorus C 30, 5 Globuli

Zugleich angeordnet 2 Ampullen Methergin und 1000 ml NaCl

Noch während der Spekulumeinstellung und bevor Methergien hängt, sistiert die Blutung aus dem Muttermund

Patientin kommt zu sich

am nächsten Tag bei der Mobilisation im Wochenbett Schwindel und Kopfweh beim Aufstehen (Ery 2,4, Hb 6,9)

China C 30 1 h später beschwerdefrei

Die homöopathische Intervention muss ohne zeitliche Verzögerung der konventionell medizinisch nötigen Maßnahmen geschehen.

Vorraussetzung: ein eingespieltes Team

Blasensprung SSW 38 ohne Wehen

35-jährige, P 0, G II. Rechtsanwältin

Konstitutionsmittel Nux vomica. heilte ihre durch berufliche Überanstrengung ausgelösten chronischen Kopfschmerzen und seit zehn Jahren zunehmend schmerzhafter werdende Varikosis der unteren Extremitäten.

Ungeduldig, leicht genervt.

6 h nach Blasensprung keine Wehentätigkeit

unreifem Zervixbefund (verkürzt, sakral, derb, geschlossen). ungehalten, gereizt, weil der Zeitpunkt des Blasensprungs ihrer Meinung nach unpassend sei. Sie hat an diesem Tag „unaufschiebbare Termine“ und lässt sich nur widerwillig davon abhalten, ihre Termine trotz Blasensprung wahrzunehmen.

Verschreibung

Nux vomica C 30 fünf Glob. einmalig.

Begründung Konstitutionsmittel ist Nux vomica.

eines der schmerzempfindlichsten AM der Materia medica

Neigung zu Analgetikaabusus.

Pat. Erkundigt sich noch vor Beginn der Wehen nach PDA. Will keinesfalls ohne PDA entbinden!

Verlauf

Wenige Minuten nach Mitteleinnahme

Reizbarkeit lässt nach, die Gebärende schläft

Eine Stunde nach Arzneimittelgabe

Beginn Wehentätigkeit

Fünf Stunden später

komplikationslose Spontangeburt.

Kein PDA-Bedarf

Grenzen und Fehler homöopathischer BehandlungGrenzen und Fehler homöopathischer Behandlungzu hohe Potenzen (über C 30)zu hohe Potenzen (über C 30)zu häufige Wiederholungenzu häufige Wiederholungen

FrühschwangersFrühschwangerschaftchaft

HochpotenzeHochpotenzenn

MissbildungenMissbildungen

Eugenische KurEugenische Kur Sulf D 200, Sulf D 200, Syph D 200, Syph D 200, Tub D 200, Tub D 200, Med D 200, Med D 200, Calc D 200Calc D 200

Unbekannte, nie systematisch Unbekannte, nie systematisch beobachtete Wirkungen mit beobachtete Wirkungen mit hohem hohem NebenwirkungspotentialNebenwirkungspotential

GeburtsvorbereiGeburtsvorbereitungtung

PulsatillaPulsatilla

CaulophylluCaulophyllumm

Dysphorie, Geburtsstillstand Dysphorie, Geburtsstillstand in APin AP

WochenbettWochenbett ArnicaArnica

Bellis Bellis perennisperennis

Zu heftige, zu lang dauernde Zu heftige, zu lang dauernde Nachwehen, Nachwehen,

Hoher, langer Hoher, langer AnalgetikaverbrauchAnalgetikaverbrauch

SäuglingeSäuglinge Plazenta-Plazenta-VerreibungeVerreibungenn

Unbekannte, nie systematisch Unbekannte, nie systematisch beobachtete Wirkungen mit beobachtete Wirkungen mit hohem hohem NebenwirkungspotentialNebenwirkungspotential

Die homöopathische Intervention muss ohne zeitliche Verzögerung der konventionell medizinisch nötigen Maßnahmen geschehen.

Vorraussetzung: ein eingespieltes Team

Uterus myomatosusUterus myomatosus 42 J., Primipara, SSW 12, Aufnahme wg. heftigster

abd. Schmerzen Anamnese: Sterilität wg.

Uterus myomatosus (>115x107mm)

Analgetische Dauertherapie mit nicht steroidalen Antirheumatika und Morphinen i.v.

Umfassend über infauste Prognaose aufgeklärt

Lehnt Abbruch ab

Homöopathie auf dem Prüfstand?Homöopathie auf dem Prüfstand?

Anamnese: Myome in SS stark gewachsen, Myomkerne zerfallen (Ca durch Biopsie ausgeschlossen), schneidender Schmerz, gastrische Beschwerden, rezidiv. HWI, vom Partner verlassen, sanftes Wesen, wird im Zorn handgreiflich,....

Staphysagria C 30

Nach 2 Tagen schmerzfrei

Nach 5 Tagen Entlassung

Regelm. Wachstums- u. Do-US-Kontrollen

Sectio + Hysterektomie in SSW 30

Kind und Mutter gesund entlassen

Einsatz der Homöopathie in der Einsatz der Homöopathie in der Frauenheilkunde als alternative oder Frauenheilkunde als alternative oder

adjuvante Therapieadjuvante Therapie

Menstruationsbeschwerden, PMS Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett Scheideninfektionen Postoperativ: Schmerzbehandlung,

Heilungsbeschleunigung Stillprobleme,...

Was kommt nach der Was kommt nach der AnamneseAnamnese

Anwendung der ArzneienAnwendung der Arzneien§§ 245 ff §§ 245 ff

OrganonOrganon

Jede voranschreitende Besserung schließt –solange sie anhält

– eine Arzneiwiederholung aus!!!

Bei Arzneimittelwiederholungen soll die Potenz zur Vorarznei leicht abweichen, sonst bekommt die Patientin Arzneimittelsymptome, was die Krankheit verschlimmert!!!

§ 246

Q-Potenz 1-3 Glob.in etwas Wasser und Alkohol gelöst Vor jeder Einnahme 8,10 oder 12 mal geschüttelt (Potenzierung) Davon lässt man die Kranke einen oder ansteigend mehrere Teelöffel einnehmen.

– Bei chronischen Krankheiten jeden oder jeden 2. Tag

– Bei akuten Krankheiten alle 6,4,3,2 Stunden oder in dringenden Fällen öfter

Man setzt die Einnahme fort, solange die Kranke Besserung verspürt ohne neue beeinträchtigende Beschwerden zu entwickeln

§ 248

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Hietzing, Wien

Treten neue Symptome auf, muss ein neues, passenderes Arzneimittel gesucht

werden. Kommt es gegen Ende der Behandlung einer chron. KH zu einer Verschlimmerung

der restlichen Krankheitssymptome, so muss man die Gabe seltener geben oder mehrere Tage ganz absetzen!

Jetzt kann man beobachten, ob die Patientin überhaupt noch eine Arznei benötigt.

– Die „Scheinsymptome“, durch Überdosierung entstanden verschwinden rasch.

– Gesundheit bleibt zurück Man muss die Arznei nicht einnehmen, es kann auch daran gerochen werden (nach

Potenzierung)

§ 248

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Hietzing, Wien

1 Globulus in 8-40 Esslöffel Wasser lösen etwas Weingeist oder ein Stück Holzkohle dazu. (Konservierung)

Empfindliche Kranke:

– Verschütteln, dann – 1 EL des AM in 8 EL Wasser– Kräftig verrühren– Einnahme

Extrem empfindliche Kranke:

– 3 oder 4 Glas Methode: nach jedem kräftigen Rühren 1 EL in ein weiteres Glas Wasser,....

§ 248

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Hietzing, Wien

Bringt eine Arznei neue, unangenehme Symptome zusätzlich zur Krankheit hervor, dann ist sie falsch verordnet und kann auch bei häufiger Wiederholung NICHT heilen!

Keine Wiederholung bei leichter Erstverschlimmerung! Zu schwache Arzneigaben gibt es nicht, nur falsche Verordnungen!!! Also: entweder antidotieren ODER ein besser ausgewähltes Arzneimittel

verordnen.

„Der wohlunterrichtete, gewissenhaft, behutsame Arzt hat es nie nötig ein Antidot in seiner Praxis zu geben, wenn er - wie er soll - seine gut gewählte Arznei in der kleinstmöglichen Gabe zu gebrauchen anfängt. Eine besser ausgewählte Arznei bringt alles wieder in Ordnung“

§ 249

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Hietzing, Wien

Beschwerden durch die Gabe einer falschen Arznei

Tritt nach der Verordnung einer schlecht gewählten Arznei neue Symptomatik auf, so nimmt man die auffälligen neuen Symptome + den auffälligen alten Symptomen, die von vorher da waren und sucht ein passenderes Arzneimittel!

§ 167

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Hietzing, Wien

Beurteilung des HeilungsverlaufsHeilungshindernis: wenn trotz gut gewählter Arznei keine Besserung zustande kommt.

Geist- Gemütszustand zeigen eindeutig ob die Arznei wirkt oder nicht: größere Behaglichkeit, mehr Gelassenheit, Freiheit des Geistes, Mut, Natürlichkeit bezeugen die positive Arzneiwirkung.

Bei jeder Verschlimmerung zeigt sich das Gegenteil

§ 252

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Hietzing, Wien

Beurteilung des Heilungsverlaufs

CAVE: Patienten geben oft nicht korrekt eine Besserung oder Verschlechterung wider. Der Behandelnde muss sich auf

seine Beobachtung verlassen! Gibt ein Patient nicht objektiv Auskunft:

– Jede aufgenommene Beschwerde nach besser, schlechter, gleich abfragen

– Hat eine Verbesserung des Gemütszustandes– Minderung der Krankheitssymptomestattgefunden, so stimmt das AM in jedem Fall!

§ 255

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Hietzing, Wien

Beurteilung des Heilungsverlaufs

Auftreten neuer, auffälliger Symptome: falsche Verordnung!

§ 257 Vorsicht vor Lieblingsmittel. Es muss immer streng repertorisiert und dann das geeignetste

Mittel gegeben werden

§ 256

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Hietzing, Wien

Heilungshindernisse

Kaffee Chinesischer Kräutertee, Liköre, Punsche aus arzneilichen Gewürzen Riechwasser, Parfums, zu starker Blumengeruch, Riechkissen Hochgewürzte Speisen, arzneiliche Gewürze: Sellerie, Petersilie, Sauerrampfer,

Estragon, ... Stubenhitze, sitzende Lebensweise, übermäßiges Stillen, langer Mittagsschlaf, lesen in

waagrechter Lage, Nachtleben, Unreinlichkeit Onanie, unterdrückter Beischlaf Zorn, Ärger Übertriebene geistige und körperliche Anstrengung,...

§ 260

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Hietzing, Wien

Der Kranke weiß am besten was ihm gut tut.

§ 262

Dr. Micha Bitschnau Gynäkol.-geburtsh. Abteilung Krankenhaus Hietzing, Wien

Plötzlich, heftig, prägnante Symptome

kurze Anamnese

Kreißsaal

Akute Krankheit

Kreißsaal: Erstgebärende 26 jährige, Geburtsstillstand seit 3 Stunden:

4 cm, MM dicksaumig, spastisch, Schädel -4. Wehen unerträglich.

Rotes Gesicht, Patientin schreit bei jeder Wehe laut und verzweifelt

auf, Überstrecken des Rückens (!). Will das CTG abnehmen und

davon laufen.

Beispiel

Schmerz von VAS (Visual Analogue Scale) 10

nach 15 Minuten VAS 6

MM nach 30 Minuten weich, dehnbar, dünnsaumig 6 cm

Die Patientin sagt, dass sie nun mit den Wehenschmerzen gut zu Recht kommt

3 Stunden später: unauffälligen Spontangeburt.

Belladonna C 30

Arzneimittelprüfung: Atropin: Erweiterung der Pupillen (Antagonist zu

Acetylcholin) Steigerung des Puls gedrosselte Drüsensekretion plötzliches, hohes Fieber pochende Kopfschmerzen trockener, bellender Husten Starke Erregbarkeit Krankheit mit oben

beschriebenen Symptomen Verschreibung nach der Simile-Regel: Belladonna C 30

Krankheit verschwindet innerhalb von 1-2- Stunden

Atropa belladonna

vollständige homöopathische Anamnese

Spontanbericht Gelenkter Bericht Familienanamnese Psychisches Befinden Körperl. und seelische Energie Kopf zu Fuß Schema Fremdanamnese Beobachtung des Arztes

Chronische Krankheit

Es gibt

Einen Auslöser

&

Einen Weg in die Krankheit

Krankheit ist nicht plötzlich da

Hautausschlag, dann topische Behandlung mit Corticosteroiden,

Hautausschlag vergeht, einige Monate später entstehen

Allergien oder Asthma

Krankengeschichte

Je akuter die Symptome umso rascher die heilende Wirkung der Arznei

Je chronischer die KH verläuft desto langsamer ist die Heilung

Verlaufsbeurteilung

Dr. Micha Bitschnau

   Merke

Eine unvoreingenommene, exakte Beobachtungsgabe und die nachvollziehbare interpretationsfreie Zuordnung des Beobachteten sind die Grundlagen erfolgreichen homöopathischen Arbeitens.

Hering‘sche Regel

Heilung verläuft

1. Von innen nach außen

2. Von oben nach unten

3. In umgekehrter Reihenfolge des Auftretens von Symptomen

Dr. Micha Bitschnau

Michaela.Bitschnau@wienkav.at