Wer kann am Organspendeprozess - Nierentransplantation · zur Zeit ca. 15.000 Patienten auf einer...

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Melanie Schäfer

Wer kann amOrganspendeprozess

beteiligt sein?

Wer kann am Prozess Organspende beteiligt sein?

Potentieller

PflegeteamÄrzteteam der Station

Neuro-/ Radiologie

TXBStaatsanwalt-

schaft

Geschäfts-führung

Potentieller Spender

Mitbehandelnde Ärzte

Seelsorger

AngehörigeDSO

Neurologe/Neurochirurg

Notaufnahme

Transplantationsgesetz - Verantwortlichkeiten

DSO

Koordinierung

Organspende

ET

Organverteilung

Registrierung

Transplant-Zentren

Transplantation

Warteliste

§11 §12 §10

Krankenhäuser

Behandelnde Ärzte

Potentielle Organspender

Krankenhäuser

Behandelnde Ärzte

Potentielle Organempfänger

http://www.gesetze-im-internet.de/tpg/index.html

Kompetenzen – Aufgaben des TXB

§ 9b Transplantationsbeauftragte(1) Die Entnahmekrankenhäuser bestellen mindestens einen Transplantationsbeauftragten, der für die Erfüllung

seiner Aufgaben fachlich qualifiziert ist. Der Transplantationsbeauftragte ist in Erfüllung seiner Aufgaben unmittelbar der ärztlichen Leitung des Entnahmekrankenhauses unterstellt. Er ist bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben unabhängig und unterliegt keinen Weisungen. Der Transplantationsbeauftragte ist soweit freizustellen, wie es zur ordnungsgemäßen Durchführung seiner Aufgaben erforderlich ist; die Entnahmekrankenhäuser stellen organisatorisch sicher, dass der Transplantationsbeauftragte seine Aufgaben ordnungsgemäß wahrnehmen kann und unterstützen ihn dabei.

(2) Transplantationsbeauftragte sind insbesondere dafür verantwortlich, dass 1.die Entnahmekrankenhäuser ihrer Verpflichtung nach § 9a Absatz 2 Nummer 1 nachkommen,

2.die Angehörigen von Spendern nach § 3 oder § 4 in angemessener Weise begleitet werden,3.die Zuständigkeiten und Handlungsabläufe in den Entnahmekrankenhäusern zur Erfüllung der Verpflichtungen

aus diesem Gesetz festgelegt werden sowie

der TXB1. ist Ansprechpartner in der Klinik

2. unterstützt bei Angehörigengesprächen

3. erstellt interne Leitlinien/SOP

4. organisiert Fortbildungen

5. führt Besprechungen auf ICU durch (Information, aus diesem Gesetz festgelegt werden sowie4.das ärztliche und pflegerische Personal im Entnahmekrankenhaus über die Bedeutung und den Prozess der

Organspende regelmäßig informiert wird.(3) Das Nähere, insbesondere zu der erforderlichen Qualifikation und organisationsrechtlichen Stellung der

Transplantationsbeauftragten sowie deren Freistellung von ihren sonstigen Tätigkeiten im Entnahmekrankenhaus, wird durch Landesrecht bestimmt. Durch Landesrecht können die Voraussetzungen festgelegt werden, nach denen mehrere Entnahmekrankenhäuser zur Erfüllung ihrer Verpflichtung nach Absatz 1 die Bestellung eines gemeinsamen Transplantationsbeauftragten schriftlich vereinbaren können. Dabei ist sicherzustellen, dass der Transplantationsbeauftragte seine Aufgaben in jedem der Entnahmekrankenhäuserordnungsgemäß wahrnehmen kann. Im Landesrecht können auch Ausnahmen von der Verpflichtung zur Bestellung eines Transplantationsbeauftragten vorgesehen werden, soweit und solange die Realisierung einer Organentnahme in begründeten Ausnahmefällen wegen der Besonderheiten des Entnahmekrankenhausesausgeschlossen ist. Die Ausnahmen können einer Genehmigung durch die zuständige Behörde unterworfen werden.

http://www.dso.de/ oder http://www.gesetze-im-internet.de/tpg/__9b.html

5. führt Besprechungen auf ICU durch (Information,

Fallanalysen)

6. ist verantwortlich für Dokumentation, Qualitätssicherung

7. ist Ansprechpartner für die DSO

8. ist zuständig für Erfahrungsaustausch

❧ist die bundesweite Koordinierungsstellefür postmortale Organspenden

❧fördert Organspende und -transplantation in Deutschland

❧betreibt Öffentlichkeitsarbeit ❧vertritt die Interessen der Menschen, die auf eine Transplantation hoffen,

Deutsche Stiftung Organtransplantation

❧vertritt die Interessen der Menschen, die auf eine Transplantation hoffen, und die der Menschen, die ihre Organe nach dem Tod spenden wollen

❧arbeitet eng mit Krankenhäusern, Intensivstationen, Transplantations-zentren zusammen

❧begleitet und entlastet Krankenhauspersonal während der Organspende ❧respektiert den Willen des Verstorbenen und achtet die Würde des

Organspenders, steht den Angehörigen zur Seite ❧betreibt national und international Fortbildungsarbeit, Erfahrungsaustausch

http://www.dso.de/

Eurotransplant❧wurde 1967 von Prof. Dr. van Rood in Leiden /NL gegründet ❧ist eine gemeinnützige Stiftung❧Vermittler zwischen Spender und Empfänger ❧Förderung, Unterstützung und Koordinierung von Organtransplantationen

im weitesten Sinne ❧Förderung, Unterstützung und Koordinierung von Organtransplantationen

im weitesten Sinne ❧vermittelt und koordiniert den internationalen Austausch von Spenderorganen ❧unterstützt die Forschung❧Gewährleistung eines transparenten und objektiven Auswahlsystems

❧zur Zeit ca. 15.000 Patienten auf einer gemeinsamen Warteliste registriert ❧Einzugsgebiet, in dem 124 Millionen Menschen leben❧dazu gehören: Belgien, Niederlande, Luxemburg, Deutschland, Slovenien,

Österreich und Kroatien

http://www.eurotransplant.org/cms/

Ablauf des ProzessesOrganspendeOrganspende

Tiefes Koma, V.a. Hirntod

Kontraindikationen für Spende Keine Organspende,Statistische Erfassung

Klärung der primären Voraussetzungen für

HirntoddiagnostikFortführung Intensiv-Therapie

Hirntod-Diagnostik nach Richtlinien BÄK mit Protokoll

Hirntod

Org

aner

halte

nde

The

rapi

e

ja

nein

ja

ja

ja

nein

dabei

Critical Pathway:

DSO (Information, Absprache, Koordiantion)

Angehörigengespräch(e)

Entscheidung für Organspende?

Meldung bei ET durch DSOVorbereitung d. Entnahme

Organentnahme

Nicht natürlicher Tod?

StaatsanwaltFreigabe zur Entnahme

Org

aner

halte

nde

The

rapi

e

ja

ja

nein

nein

nein

ja

ja

Beenden der Organerhaltung

Kontaktaufnahme zur DSO jederzeit möglich

0800-3311330

Voraussetzung für postmortale Organspende:

HirntodZustand des irreversiblen Erloschenseins der

Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms

bei einer durch kontrollierte Beatmung

Isoelektrisches EEG

bei einer durch kontrollierte Beatmung aufrechterhaltenen Herz-Kreislauf-Funktion.

Großhirnhemisphären

Hirnstamm

Kleinhirn

Voraussetzung: Einwilligung

❧sie muss vorliegen

❧Es gilt in Deutschland seit 1.11.12 die

Entscheidungslösung❧Autonomie des Spenders

❧wenn keine Entscheidung des Verstorbenen zu Lebzeiten bekannt oder

dokumentiert ist, werden die Angehörigen gebeten, nach dessen

mutmaßlichen Willen zu entscheiden.

Spender-Evaluation

❧Grunderkrankung

❧Eigen-, Fremdanamnese

❧Familienanamnese

❧Risikofaktoren❧ aktuelle Lebendimpfungen

❧ Drogenkonsum

❧ Rauchen

❧ sexuelle Gewohnheiten

Generalisierte Infektion? TB? Prionerkrankung? …

❧ sexuelle Gewohnheiten

❧ Reisen

❧ ...

❧Körperliche Untersuchung

❧Zusatzdiagnostik❧ Labor

❧ Bildgebende Verfahren

❧ …

Maligner Tumor in den letzten 5 Jahren?

Merke zu Kontraindikationen:Die Ausnahme bestätigt die Regel – und zwar zunehmend.Daher im Zweifel: NACHFRAGEN

Zielgrößen - von der DSO gefordert

Basisparameter

❧ Mittlerer arterieller Druck (MAD) 70 - 90

mm Hg

❧ Zentralvenöser Druck (ZVD) 7 - 9 mm

Hg

❧ Periphere arterielle Sauerstoffsättigung

(SaO2 ) ! 95 %

Erweiterte Parameter

❧ Systemischvaskulärer Widerstandsindex

(SVRI) 2000 ± 500 dyn s cm -5 m2

❧ Intrathorakaler Blutvolumen-Index (ITBVI)

! 750 ml/m2

❧ Extravaskulärer Lungenwasser-Index (SaO2 ) ! 95 %

❧ Urinvolumen 1 - 2 ml/kg KG /h

❧ Zentrale Körpertemperatur ! 35 °C

❧ Na 135 - 145 mmol/l

❧ K 3,5 - 5 mmol/l

❧ Hkt 20 - 30 %

❧ Blutzucker < 180 mg %

❧ Laktat < 3 mmol

❧ Arterielle Blutgase im Normbereich

(EVLWI) ! 10 ml/kg

❧ Zentralvenöse bzw.gemischtvenöse

Sauerstoffsättigung (SvO2 ) ! 70 %

❧ Pulmonalarterieller Verschlussdruck

(PAOD) ! 12 mm Hg

Spender Evaluation: aktuelle Intensivtherapie

❧ Herz-Kreislauf-Funktion

❧ Beatmungssituation

❧ Funktion des Gastrointestinaltrakts

❧ Nierenfunktion

❧ Stoffwechsel

❧ Elektrolyte, Glukose,

❧ Temperatur

❧ Diabetes insipidus ? Welche Probleme bestehen?

Ziel:

Verminderung des Verlustes an Organspendernwährend der Intensivtherapie

Erholung der Organe, die initial als ungeeigneteingestuft worden waren

Steigerung der Organbereitstellung und Transplantation mit gutem Ergebnis

❧ Diabetes insipidus ?

❧ Vermutete oder gesicherte Infektionen?

❧ …

Welche Probleme bestehen?

Ist der potentielle Spender zu stabilisieren?

Diabetes insipiduszentralis

Spender-Evaluation: Zusatzdiagnostik

❧Labor /Mikrobiologie

❧EKG

❧Röntgen-Thorax

❧Abdomen-Sonographie

❧Echocardiographie (TTE / TEE)nach Rücksprache ❧Echocardiographie (TTE / TEE)

❧Koronarangiographie

❧Bronchoskopie

nach Rücksprache

Planung Explantation

• OP-Zeitpunkt, Dauer 2 - 4,5 Stunden

• 1 Anästhesist, 1 Anästhesie-Pfleger

• 2 Mitarbeiter OP-Team

• Grundsieb für Bauch-OP – lange Instrumente

• große Schüsseln, min. 2 Absauger (min. 10 l Perfusion)

• Klären, wer aus dem Haus mitwirkt

• Welche Teams von extern hinzukommen

• Wer sie empfängt und

• Wie sie in den/welchen OP kommen

• Bedenken: 8-16 Personen kommen in den OP:

Team für die abdominelle Entnahme (2-3 Ärzte + Perfusionist)

Team für die Herzentnahme (1-2 Ärzte + Perfusionist)

OP-Pflegepersonal (Instrumenteur und Springer)

Anästhesie-Team (Arzt und Pflegepersonal)

• Postoperative Versorgung des Spenders Team für die Lungenentnahme (1-2 Ärzte + Perfusionist)

Koordinator DSOChirurg aus dem Haus ?

Konservierungszeiten bei hypothermer Lagerung

Niere 24 hLeber 12 hPankreas 12 hPankreas 12 hHerz 4 hLunge 8 hDünndarm 8 h