Workshop: Pixel statt Kreide: E-Portfolios als Werkzeug für deutsch-afrikanische Schulprojekte

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Workshop am 25.01.14 in Frankfurt/Dreieich, Veranstaltung "Pixel statt Kreide", organisiert von Comenga und der Stiftung Partnerschaft mit Afrika Was ist ein E-Portfolio? Was ist Mahara? Wie kann es in Lehrplaneinheiten zur interkulturellen Zusammenarbeit bzw. in deutsch-afrikanischen Schulprojekten eingesetzt werden? Creative Commons Lizenzvertrag Workshop: Pixel statt Kreide: E-Portfolios als Werkzeug für deutsch-afrikanische Schulprojekte von Andrea Lißner ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. CC-BY-SA

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E-Portfolios in Lehrerausbildung und

Schule

Wie digitale Portfolios interkulturelle Zusammenarbeit

fördern können

12.04.2023

Andrea LißnerMaster of Education

Höheres Lehramt an berufsbildenden Schulen

Wissenschaftliche Mitarbeiterin des

Medienzentrums der TU Dresden

Forschungsschwerpunkte: Selbstreflexives Lernen, E-

Portfolios, Massive Open Online Courses

12.04.2023

Gliederung

1 Was ist ein E-Portfolio?

2 Welche Werkzeuge eignen sich?

3 E-Portfolios in Schule und Hochschule – Einsatzszenarien und Anwendungsbeispiele

4 E-Portfolios für interkulturelle Zusammenarbeit?

portare = tragen

Folium = Blatt

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ContextDefiniti

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on

Selection

Reflection

Projection

Presentation

Portfolio-

Arbeit

Context Definition• Welche Ziele werden mit dem

Portfolio verfolgt?

• Welche Ressourcen stehen zur Verfügung?

• Wer darf wann das Portfolio einsehen?

• Festlegung von Rahmenbedingungen im Cover Letter (Vorwort/Motivations-schreiben)

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Arbeit

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Collection

• Sammlung und Erstellung von Material zur Lernzielerreichung

• Kollektionsprozess begleitet die gesamte Arbeit

• Gefundenes oder selbst Erstelltes bzw. Zusammengestelltes wird sortiert und verschlagwortet

• Stichwort: Open Educational Resources

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Portfolio-

Arbeit

Selection

• Auswahl von Materialien aus der gut dokumentierten, mit Schlagworten organisierten Sammelmappe

• Auswahl der Artefakte, die aus Sicht des Schülers den Lernweg besonders gut darstellen

• Dazu werden Memos oder Notizen erstellt, die die Auswahl begründen.

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Portfolio-

Arbeit

Reflection

• Verfassen eines essayistischen Beitrags über das Thema sowie über das eigene Lernen

• Zu festgelegten oder selbstgewählten Zeitpunkten

• Orientierung an gemeinsam vereinbarten Leitfragen

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Arbeit

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Projection

• Abfassung des Nachwortes

• Aufzeigen von Einsichten

• Ausblick auf folgende Lernschritte/ zukünftige Entwicklungen

• Explikation von wahrgenommenen Lernschwierigkeiten oder Problemen

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Projection

Presentation

Portfolio-

Arbeit

Presentation

• Vorstellung der Arbeit

• Diskussion mit Peers und Lehrendem über Inhalte und Gestaltung

• Feedback, Hinweise, formative Bewertung = Portfoliogespräche /Portfoliokonferenzen

Feedback

• Peer-Feedback sollte Veränderungen zulassen, vor abschließender Bewertung

• Klare Vorgaben in Bezug auf Freiwilligkeit und Verpflichtung („Muss ich das jetzt machen?“), auch wie oft und umfangreich ein Feedback gegeben werden soll, ist wichtig zu vereinbaren

• Feedback von Lehrperson von Zeit zu Zeit sinnvoll, da oft sehr geschätzt

  Papierportfolio E-Portfolio

Art der Artefakte

Statisch: Text und BildMultimediale Artefakte Verlinkungen

Peer-Feedback

sehr aufwändig, zeit- und ortsabhängig

zeit- und ortsunabhängig

Entwicklungs-instrument

Kompetenzdokumentation statisch

dynamisch, aktualisierbar

Zugang Nur 1 Person gleichzeitig Kollaborativ, Erreichbarkeit Adressaten-kreis

Fotokopien

leichte Teilbarkeit durch Social Media-Anbindungen, 24/7, ortsunabhängig

Organisation

Register, Inhaltsverzeichnisse

Suchfunktionen, Tagging, …

Kosten

Initialisierungsaufwand gering, Kosten für Material korreliert mit Vervielfältigung

Aufwand der Erstellung u. U. hoch (Technik), Vervielfältigung kostenfrei

Strukturierung

Nur lineare Aufteilung möglich

Hyperlinks zw. Lernprodukten, Lernprozess und Lernzielen

Papier- und E-Portfolio

  Papierportfolio E-Portfolio Organisation

Register, Inhaltsverzeichnisse

Suchfunktionen, Tagging, …

Kosten

Initialisierungsaufwand gering, Kosten für Material korreliert mit Vervielfältigung

Aufwand der Erstellung u. U. hoch (Technik), Vervielfältigung kostenfrei

Strukturierung

Nur lineare Aufteilung möglich

Hyperlinks zw. Lernprodukten, Lernprozess und Lernzielen

Papier- und E-Portfolio

Mehrwerte

• Kompetenzentwicklung

• individueller Lernprozesses

• Selbstorganisation

• Bildung von Lerngemeinschaften

• Reflexionen fördern: kritisches Denken über eigene Leistungen

Explizite Formulierung von Lernzielen

Lern-/Arbeitsdokumente erstellen

Beurteilungskriterien

Selbstreflexion der Lernenden unterstützen

Rückmeldung

Ziel

Herausforderungen für den Lehrenden

Explizite Formulierung von persönlichen Lernzielen

Lernprodukte erstellen und verwalten

Eigenes Lernen reflektieren

Selbstreflexion der Lernenden unterstützen

Rückmeldung

Ziel

Herausforderungen für den Lernenden

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Beispiele

Anwendungsbeispiele aus der E-Portfolio-Plattform Mahara.at

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Anwendungsbeispiel

Unterrichtsplanung mit dem E-Portfolio

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Planung einer Unterrichtsstunde zum Thema „Menschenrechte“

• Thema: Menschenrechte – Juristische Grundfragen und aktuelle Problemlagen

• Verortung im Fach: Sozialkunde (Berufsschule)

• Zielgruppe: Auszubildende zum Koch, 2. Lehrjahr

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Lernziele 1

• kognitive Lernziele: Die Schüler kennen die wichtigsten Menschenrechte und können diese erklären. Die Lernenden gewinnen Einblick in die aktuelle Rechtslage bezüglich der Freilassung von Sexualstraftätern aus der Sicherungsverwahrung nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Sie gewinnen einen Einblick über die Entstehungsgeschichte der Kinder- und Frauenrechte und kennen die grundlegenden Kinder- und Frauenrechtsverletzungen weltweit.

• affektive Lernziele: Die Schüler positionieren sich bezüglich der Frage, ob eine lebenslange Sicherungsverwahrung von Sexualstraftätern menschenrechtswidrig ist, anhand von Fallbeispielen.

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Lernziele 2

• instrumentelle Lernziele: Die Lernenden sind in der Lage mit der E-Portfolio-Software sowie notwendigen Anwendungsprogrammen des Rechners umzugehen. Die Lernenden kennen die Notwendigkeiten der Lizenzierung und Verwendung von Bild- und Videomaterial. Sie können selbstgesteuert am Computer arbeiten und die elektronischen Kommunikationswege nutzen.

• soziale Lernziele: Durch die verschiedenen Diskussionen lernen die Schüler den Diskussionspartner ausreden zu lassen und mit sachlichen Argumenten ihre Meinung zu vertreten. Beim Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen und Einstellungen wird die Toleranz der Schüler geschult. Die Schüler lernen, konstruktives Feedback zu geben.  

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Ziele, Erwartungen, Vorerfahrungen beschreiben

Sammlung von

Material

Auswahl eines Unterthemas,

in Abstimmung mit eigenen Lernzielen/

ErwartungenEssay über bisherige

Erkenntnisse, Einbeziehung von Leitfragen

Aufzeigen der Relevanz des

Themas, Ausblick auf

folgende Unterrichtsthe

men

Freigabe des E-Portfolios, Kommentiere

n Menschen-

rechte

• Wo stehe ich derzeit mit meinem Wissen über Menschenrechte, den Europäischen Gerichtshof und die Verletzung von Frauenrechten?

• Wie gut kenne ich mich mit der Portfolioarbeit aus und wie gut kann ich mit der Software umgehen?

• Wo kann ich Materialien finden?

• Wie werde ich mir meine Zeit einteilen?

• Welche Aspekte möchte ich vertiefen und warum?

• In welcher Form werde ich mit anderen Zusammenarbeiten?

• Welche persönlichen Ziele möchte ich mir für diese Arbeit formulieren?

• …

Reflexionsfragen für den Cover Letter

• Wo stehe ich derzeit mit meinem Wissen über Menschenrechte, den Europäischen Gerichtshof und die Verletzung von Frauenrechten?

• Wie gut kenne ich mich mit der Portfolioarbeit aus und wie gut kann ich mit der Software umgehen?

• Wie habe ich bislang gearbeitet und gelernt?

• Was ging einfach? Was war schwierig?

• Wie weit habe ich die/meine persönlichen Ziele und Vorgaben für die Portfolioarbeit schon erreicht?

• Was sind meine nächsten Schritte?

• Wozu brauche ich jetzt Unterstützung und wer konnte mir diese geben?

Reflexionsfragen für das Essay

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Workshopaufgabe

Entwerfen von vier verschiedenen Unterrichtsszenarien

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Szenario I

• Thema: Menschen anderer Länder und Kulturen kennenlernen und verstehen

• Verortung im Fach:

• Zielgruppe:

• Formulieren Sie ein oder mehrere Lernziele für diese Unterrichtssequenz.

• Planen Sie eine Unterrichtsreihe und setzen Sie dabei das E-Portfolio als Medium und Methode ein!• Formulieren Sie Aufgabenstellungen und Leitfragen für die

Schülerinnen und Schüler.

• Stellen Sie anhand des E-Portfolio-Kreislaufes Ihre Unterrichtssequenz dar.

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Szenario II

• Thema: Lernen für Europa – Wie wir und andere leben

• Verortung im Fach:

• Zielgruppe:

• Formulieren Sie ein oder mehrere Lernziele für diese Unterrichtssequenz.

• Planen Sie eine Unterrichtsreihe und setzen Sie dabei das E-Portfolio als Medium und Methode ein!• Formulieren Sie Aufgabenstellungen und Leitfragen für die

Schülerinnen und Schüler.

• Stellen Sie anhand des E-Portfolio-Kreislaufes Ihre Unterrichtssequenz dar.

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Szenario III

• Thema: Aspekte multikulturellen Zusammenlebens

• Verortung im Fach:

• Zielgruppe:

• Formulieren Sie ein oder mehrere Lernziele für diese Unterrichtssequenz.

• Planen Sie eine Unterrichtsreihe und setzen Sie dabei das E-Portfolio als Medium und Methode ein!

• Formulieren Sie Aufgabenstellungen und Leitfragen für die Schülerinnen und Schüler.

• Stellen Sie anhand des E-Portfolio-Kreislaufes Ihre Unterrichtssequenz dar.

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Szenario IV

• Thema: Frieden beginnt im kleinen

• Verortung im Fach:

• Zielgruppe:

• Formulieren Sie ein oder mehrere Lernziele für diese Unterrichtssequenz.

• Planen Sie eine Unterrichtsreihe und setzen Sie dabei das E-Portfolio als Medium und Methode ein!• Formulieren Sie Aufgabenstellungen und Leitfragen für die

Schülerinnen und Schüler.

• Stellen Sie anhand des E-Portfolio-Kreislaufes Ihre Unterrichtssequenz dar.

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Literatur

• Interkulturelles Lernen in den Lehrplänen Anregungen für Schule und Unterricht. Verfügbar unter: http://lehrplan.lernnetz.de/?DownloadID=287 [22.01.2014]

• Hornung-Prähauser, V., Geser, G., Hilzensauer, W. & Schaffert, S. (2007). Didaktische, organisatorische und technologische Grundlagen von E-Portfolios und Analyse internationaler Beispiele und Erfahrungen mit E-Portfolio-Implementierungen an Hochschulen. Salzburg. Verfügbar unter http://www.fnm-austria.at/projekte/ePortfolio/Dateiablage/view/fnmaustria_ePortfolio_Studie_SRFG.pdf [05.08.2012]

• Häcker, T. (2006). Portfolio: Ein Entwicklungsinstrument für selbstbestimmtes Lernen. Eine explorative Studie zur Arbeit mit Portfolios in der Sekundarstufe I. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren GmbH