Wort des Lebens Februar 2013 Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind,...

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Wort

des

Lebens

Februar2013

„Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die

Brüder lieben.“ (1Joh 3,14)

Johannes schreibt an die von ihm gegründeten

Christengemeinden zu einem

Zeitpunkt, als sie sich in großen

Schwierigkeiten befinden.

Johannes schreibt an die von ihm gegründeten

Christengemeinden zu einem

Zeitpunkt, als sie sich in großen

Schwierigkeiten befinden.

Falsche Lehren in Fragen des Glaubens und der Lebensführung beginnen sich auszubreiten, und das

heidnische Umfeld, in dem die Christen leben, steht dem Geist des Evangeliums höchst feindselig gegenüber.

Johannes will seinen Leuten beistehen und zeigt ihnen deshalb ein wirksames Hilfsmittel: die Schwestern und Brüder lieben, das Gebot der Liebe leben, das sie von

Anfang an bekommen haben und in dem er die Zusammenfassung aller Gebote sieht.

Wenn sie das befolgen, werden sie das Leben

kennenlernen, sie werden immer mehr die

Einheit mit Gott erfahren und erkennen, dass er die Liebe ist. Dadurch

wird ihr Glaube gestärkt, und sie werden fähig, auch in Krisenzeiten

allen Anfechtungen zu widerstehen.

„Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die

Brüder lieben.“

„Wir wissen...“ Der Apostel bezieht sich auf ein Wissen, das aus der Erfahrung

kommt. Es scheint, als wolle er sagen: Wir haben es erlebt, wir

haben es mit unseren Händen berührt.

Und auch die Christen, denen er das Evangelium verkündet hat, haben bei

ihrer Bekehrung diese Erfahrung gemacht: Das Leben nach den Geboten Gottes, vor allem nach dem Gebot der Liebe zu

den Schwestern und Brüdern, führt mitten hinein in das Leben

Gottes.

Machen die Christen von heute ebenfalls diese Erfahrung? Gewiss: Es ist allgemein bekannt, dass die Gebote des Herrn auf das Tun ausgerichtet sind. Jesus wiederholt immer wieder, dass man das Wort Gottes nicht nur anhören, sondern auch in die Tat umsetzen

soll.1)

Was aber viele nicht wissen oder noch nie so richtig erfahren haben,

ist – wie es Johannes hier erläutert – die

wunderbare Tatsache, dass Gott von uns Besitz

nimmt, wenn wir das Gebot der Liebe leben. Wir erkennen das an

einer besonderen Lebendigkeit, einem besonderen Frieden,

einer besonderen Freude, die er uns schon in dieser Welt erfahren

lässt.

Unser Leben wird klar und stimmig. Die oft vorhandene Trennung zwischen Glauben und Leben wird aufgehoben. Der Glaube wird zur Kraft, die all

unser Handeln durchdringt und verbindet.

„Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die

Brüder lieben.“

Dieses „Wort des Lebens“ zeigt uns die Liebe zum Nächsten als Königsweg zu Gott.

Da wir alle seine Töchter und Söhne sind, liegt ihm nichts mehr am Herzen, als dass wir einander lieben. Es gibt nichts, womit wir ihm mehr Freude bereiten könnten, als die Liebe zu unseren Schwestern und

Brüdern.

Gerade weil uns die Nächstenliebe zur Vereinigung mit Gott führt, ist sie auch eine unerschöpfliche Quelle des

Lichts, des Lebens, der geistigen Fruchtbarkeit, der ständigen Erneuerung.

Sie verhindert es, dass sich im „Leib“ des Volkes Gottes Verhärtungen und Verkrustungen bilden, oder

gar Teile absterben. Mit anderen Worten: Die Nächstenliebe lässt uns „aus dem Tod in das Leben“

hinübergehen.

Wenn aber die Liebe fehlt, wird alles welk und stirbt ab. Vor diesem Hintergrund versteht man dann so manche

Erscheinungsform unserer Zeit wie den Mangel an Begeisterung, das Fehlen von Idealismus, die

Mittelmäßigkeit, die Langeweile, die Sehnsucht nach Ausstieg, den Verlust von Werten...

„Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die

Brüder lieben.“

Wenn der Apostel hier von Brüdern

spricht, so meint er vor allem diejenigen,

mit denen wir in enger Gemeinschaft leben. Natürlich soll unsere Liebe allen Menschen gelten.

Aber es stimmt auch, dass sie als erstes

denen gilt, mit denen wir zusammenleben; dann kann sie sich auch auf die ganze

Menschheit ausdehnen.

Aber es stimmt auch, dass sie als erstes denen gilt, mit denen wir zusammenleben; dann kann sie sich

auch auf die ganze Menschheit ausdehnen. Schauen wir also zunächst einmal auf unsere

Familienangehörigen, unsere Arbeitskollegen, die Mitglieder unserer Pfarrgemeinde, die Angehörigen

unserer geistlichen Gemeinschaft.

Unsere Nächstenliebe wäre nicht stimmig und nicht aufrichtig, wenn sie nicht hier beginnen würde. Wo

immer wir einander begegnen, sind wir aufgerufen, die Familie Gottes aufzubauen.

„Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die

Brüder lieben.“

Dieses „Wort des Lebens“ eröffnet uns großartige Möglichkeiten. Es führt uns hinein in das göttliche Abenteuer der christlichen Liebe, das ungeahnte

Entwicklungen in sich birgt.

Es erinnert uns daran, dass in unserer Welt, die beherrscht ist von Konkurrenzkampf, vom Recht des

Stärkeren, des Rücksichtslosen, des Gerissenen, in der manchmal alles überlagert scheint durch den

Materialismus und den Egoismus, die einzig richtige Antwort die Liebe zum Nächsten ist.

Sie ist die einzige Medizin, um die Welt zu

heilen. Wenn wir das Gebot der Liebe leben,

bekommt nicht nur unser eigenes Leben

neue Spannkraft, auch unsere Umgebung wird neu belebt. Es ist wie eine Welle göttlicher

Wärme, die ausstrahlt, sich verbreitet, die

Beziehungen zwischen Einzelnen und zwischen

Gruppen durchdringt und nach und nach die

Gesellschaft verwandelt.

Treffen wir eine Entscheidung! Wir alle haben jederzeit Brüder und Schwestern, die es im Namen Jesu zu

lieben gilt. Lassen wir in dieser Liebe nicht nach und helfen wir dabei auch vielen anderen. So werden wir erfahren, was Gemeinschaft mit Gott bedeutet. Der

Glaube wird lebendiger, Zweifel werden sich auflösen, und wir werden nicht mehr wissen, was Langeweile

bedeutet. Das Leben wird reich und erfüllt.

„Wort des Lebens“, Monatliche Veröffentlichung der Fokolar-BewegungText von Chiara Lubich – Mai 1985

Grafik von Anna Lollo in Zusammenarbeit mit Don Placido D‘Omina(Sizilien - Italien)

© Alle Rechte an der deutschen Übersetzung beim Verlag Neue Stadt, MünchenDieser Kommentar zum Wort des Lebens wird in 96 Sprachen übersetzt

und erreicht mehrere Millionen Menschen in aller Welt über Druck,Radio, Fernsehen und über Internet - für Auskünfte www.focolare.org

Der PPS wird in verschiedene Sprachen übersetztund veröffentlicht unter www.santuariosancalogero.org

„Wort des Lebens“, Monatliche Veröffentlichung der Fokolar-BewegungText von Chiara Lubich – Mai 1985

Grafik von Anna Lollo in Zusammenarbeit mit Don Placido D‘Omina(Sizilien - Italien)

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und erreicht mehrere Millionen Menschen in aller Welt über Druck,Radio, Fernsehen und über Internet - für Auskünfte www.focolare.org

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„Wir wissen, dass wir aus dem Tod in

das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben.“

„Wir wissen, dass wir aus dem Tod in

das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben.“

1) vgl. Mat 5,19; Mat 7,21; Mat 7,261) vgl. Mat 5,19; Mat 7,21; Mat 7,26