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Elisabeth Ardelt-Gattinger (Universität Salzburg)Sabine Dämon (SIPCAN)

Johann Hattinger (Privatmedizinische Universität Sbg.)Markus Meindl (Universität Sbg.)

Susanne Ring-Dimitriou (Universität Sbg.)Daniel Weghuber (Privatmedizinische Universität Sbg.)

ADIPOSITAS – eine Suchterkrankung

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Der gesunde Adipöse?

• Zusammenhang zwischen Adipositas bei älteren Personen und Mortalität sowie der Definition von Adipositas bei dieser Bevölkerungsgruppe kontroverse Meinungen.

• Änderung der Körperzusammensetzung: Verringerung der Muskelmasse und Vermehrung und Umverteilung der Körperfettmasse.

• Anteil an viszeralem Körperfett steigt zu Lasten des subkutanen Körperfetts - Vergrößerung des Taillenumfangs

(Zamboni et al., 2005).

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Obesity Paradox

The number of obese older adults is on the rise, although we lack a proper definition of obesity in this age group. The ambiguity is primarily related to sarcopenia, the progressive loss of muscle and gain in fat that come with aging. Whether to treat and how to treat obesity in the elderly is controversial because of a paucity of established guidelines, but also because of the obesity paradoxie, the apparently protective effect of obesity in this age group.

(Cetin, 2010)

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Gesundes Übergewicht?

• Ein Drittel der Seniorinnen (65- 74:37 %) und Senioren (27,5 %) weist Übergewicht bzw. Adipositas (BMI) auf.

• Hinsichtlich Körperfettanteil hat über die Hälfte der Seniorinnen und Senioren (59 %) einen zu hohen Körperfettanteil und einen erhöhten Taillenumfang (49 %), die Waist/Hip Ratio liegt bei 26,5 % über dem Referenzwert.

• Ebenso im Gesamtcholesterinwert (60% >5,5 mmol/L), im Risikobereich kardiovaskulären Erkrankungen im

(Elmadfa et al., 2009; Österreichischer Ernährungsbericht, 2012)

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Adipositas

Adipositas ist eine chronische Krankheit mit hoher genetischer Komponente und progredientem Verlauf, bei der die Energieaufnahme den Energieverbrauch übersteigt und das

in einer:BEWEGUNGSARMEN ÜBERFLUSSGESELLSCHAFT

www.obesity-academy.orgQualitätsnetzwerk Übergewicht

Neurokognitive Wissenschaften

Im neuronalen System und zwar im mesocorticolimbischen Dopaminsystem Veränderungen nachgewiesen, die mit dem erlebten Craving und darauf folgenden Rückfällen Substanzabhängiger in Verbindung standen (Volkow et al., u.a. 2002, 2004, 2010)

Mangel an dem Neurotransmitter Dopamin, der auch an der Regulation der Nahrungsaufnahme beteiligt ist, wird mit einer Neigung zu Suchtverhalten in Zusammenhang gebracht (vgl. zusfassend Wondrak, 2005).

Diese Veränderungen - eine massive Reduktion der striatalen Dopamin-D2-Rezeptoren - wurden auch bei Adipösen, ebenso wie bei Menschen mit Abhängigkeit von psychotropen Substanzen gefunden: Je höher der BMI desto geringer die Dichte der Rezeptoren im Striatum (Wang et al., u.a 2004, Mangge et al. 2012).

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Sucht

„Kein Mensch kann sich vorstellen, wie stark meinVerlangen nach übermäßigem essen/naschen ist…..“

„Wenn ich nicht richtig viel gegessen / genascht habe,kann ich nicht einschlafen, mich nicht entspannen…“

„Ich esse immer mehr …“

(Ardelt-Gattinger et al. (2010).Fragebogen Umgang mit übermäßigem Essen. In: AD-EVA: Diagnostik und Evaluation bei Adipositas und anderen Lebensstilerkrankungen. Göttingen: Hogrefe

Craving nach und Abhängigkeit von übermäßigem essen nicht „Substanz“ – gebunden,

nicht (nur) Sweet- und Carb-Craving

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8 Studien: Sucht bei Erwachsenen

1. 95 % der Menschen mit BMI > 40 erfüllen mindestens drei der Abhängigkeitsdiagnose - Kriterien, zumeist : „Übermäßiges Essen trotz Wissen um gesundheitliche Gefährdung“, „wiederholte Versuche der Reduktion der Essensmenge“, „Toleranzsteigerung im Laufe der Zeit“.

2. Adipöse unterschieden sich in den genannten Suchtfaktoren NICHT signifikant von anderen substanz- und nicht substanzgebundenen Gruppen (Studien zu Drogen, Marathon, Rauchen, Trinken…)

3. Sie unterschieden sich aber signifikant von den anderen BMI Gruppen.

4. Sucht ist ein starker Prädiktor bei Gewichtsab- und Zunahme5. Die Suchtwerte senken sich signifikant stärker nach Bypass, der

auch hormonelle Veränderungen im ‚Bauchhirn‘ bewirkt, als nach Gastric Banding.

(Ardelt-Gattinger et al., 2000, 2003, 2006, 2010, 2012).

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Unterschiede zwischen den BMI Gruppen

BMI<19 BMI<=25 25<BMI<=30 30<BMI<=35 35<BMI<=40 BMI>40

BMI Einteilung in 6 Gruppen

1,00

1,50

2,00

2,50

3,00

3,50

Me

an

me

an

Cra

vin

g u

nd

Ab

ng

igk

eit

Gesamtstichprobe1887

Senioren 60 – 87N = 113

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BED und BULIMIE

Ca. 7% der erwachsenen morbid Adipösen sind komorbid mit Bulimie , ca. 30 % haben eine Binge Eating Disorder (BED; DeZwaan & Schüssler, 2000).

Schmaler Grat zwischen Essstörungen und Adipositas (Steiner et al.

1995), ca 40% der BulimikerInnen sind adipös (Cortrufo et al.,1998).

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FB Essstörungen – FBEB Subskalen BIG, BINGE, BUL – Erwachsene

BMI Einteilung in 6 Gruppen

0,00

0,20

0,40

0,60

0,80

1,00

1,20

1,40

Me

an

Mean Big Eater

Mean Binge Eating Disorder

Mean Bulimie

GesamtstichprobeN = 2735

SeniorInnenN = 90

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Studie VII: Sucht und Essstörungen

Korrelation der Subskalen des Esstörungsfragebogens Bulimie & Binge Eating (FBEB) mit dem Suchtfragebogen (FUN)

r = .54 bzw. r = .51

Die Partialkorrelation (Kontrolle des BMI)r = .36 bzw. r = .31

Zusammenhang aber nicht ident!

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Die Bürde der Abhängigkeit

Frage nach der subjektiven Belastung der Wahrnehmung von Craving und Abhängigkeit

Sucht ist ein stärkerer Prädiktor der Lebensqualität als das tatsächliche Gewicht (Beta = .27, t = -11.66, p > .01) - dies obwohl man weiss, wie stark adipöse Kinder / Jugendliche /Erwachsene diskriminiert sind und leiden.

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Adipositas und andere Süchte

0

1

2

3

4

Mea

n

Abhängigkeiten

AlkoholRauchen

AdipositasDrogen

MarathonNormalgewicht

Ardelt-Gattinger et.al 2000 a, b, 2002, 2011

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8 Studien: Sucht bei Kindern/Jugendlichen 

I Adipositas-Gewichtsklassen unterscheiden sich signifikant von allen anderen

II, III Ab- und Zunehmer von Adipositastherapieprogrammen unterscheiden sich signifikant und

IV Craving erweist sich als stärkerer Prädiktor als die Ätiologiefaktoren, die im AD-EVA Testsystem (Ardelt-Gattinger & Meindl, 2010) gemessen werden

V Craving wird als starke subjektive Belastung erlebt

VI Differenzierung gegenüber der Binge Eating Disorder möglich

VII Kinder und Jugendliche bzw. deren Eltern geben in der Beschreibung des Craving mind. drei Definitionskriterien der Abhängigkeit nach ICD 10 inhaltlich wieder

VIII Korrelation mit physiol. Maßen (Speichel)

Ardelt-Gattinger et al. (2011). Die Rolle der Sucht bei Kindern /Jugendlichen. Pädiatrische Praxis, Heft 1

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1x dick und ewig - die Dramatik der ‚Dicken‘

Man kann vom Essen nicht trocken sein

zudem:

Überflussgesellschaft!

Werbung!

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Versuch der Steuerung des Gewichts /Essens durch Kontrolle

Passen`s ein bisschen auf…Essen‘s einfach(!) weniger…

Man muss nicht alles haben…Lassens nur die Schokolade weg,

denkn‘s nicht mal dran…Na ja ein bisserl weniger sitzen halt!!!

Kontrolle

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Was ist Adipositas

FAULHEIT???

KRANKHEIT???

WILLENSSCHWÄCHE???

???KONTROLLE!!!!

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Kontrolle!!!

Von Essgestörten kennen wir die hohe Esskontrolle.

Trifft diese auch für Adipöse zu?

Ist es wünschenswert, dass Adipöse stark kontrollieren?

Sie tun es!!!

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FEV-path: Rigide Essskontroll – Gedanken– der rosa Elefant

BMI<19 BMI<=25 25<BMI<=30 30<BMI<=35 35<BMI<=40 BMI>40

BMI Einteilung in 6 Gruppen

1,00

2,00

3,00

Mea

n G

edan

ken

kon

tro

lle

GesamtstichprobeN = 1817

SeniorInnenN = 44

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Sucht ist nicht das einzige ProblemKontrolle und ihre Alternativen

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Theorie der Gedankenunterdrückung – ironische Prozesse des Gehirns

Kontrollieren = an „NICHT essen“ denken

Man kann NICHT „nicht denken“ sondern nur

UNTERDRÜCKEN

Gedankenunterdrückung (Operating & Monitoring) führt zu

- vermehrter Präsenz des Unterdrückten (Wegner, 1984; Meindl, 2006)

- erhöhter Speichelproduktion (Meindl, Weghuber, van Egmond-Fröhlich, Ardelt-

Gattinger, 2010)

- Restrained Eaters, die unterdrücken, denken mehr an

Schokolade und essen mehr davon (Eskil & Georgiou, 2010)

-

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Teufelskreis (vgl. Beck & Wright, 1997)

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W

Salutogener Regelkreis der Sucht(Ardelt-Gattinger et al., im Druck)

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Schritte….

Gewohnheiten, Automatismen

DAS NEUE

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SALUTOGENE

DENKMUSTER

und

VERHALTENSWEISEN

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Salutogene Steuerung des Ess- und Bewegungsverhaltens

Flexible SteuerungEssens- Genuss

Empfehlungen umsetzen könnenPositive Einstellung zu Sport

Bewegungsmotivation

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FEV-salut: „Bewegung“, „Empfehlungen umsetzen“, „lockerer Umgang mit“ & „Genuss beim Essen“

BMI Einteilung in 6 Gruppen

1,00

2,00

3,00

4,00

5,00M

ea

nMean SAF Bewegung korr.

Mean SAF Empf umsetzen korr. (SAF 3,5,16,22,25,27)

Mean SAF mittl. Kontrolle korr. (SAF 1,7,11,14,17,18,21,23,24,28,33)

Mean SAF Genuss korr.

Bewegung

Empfehlungenumsetzen

Flexible Ernähren

Genuss

SeniorInnenN = 44

Gesamtstichprobe2001

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Die konservative Behandlung adipöser Erwachsener / Kinder / Jugendlicher ist in Bezug auf Gewichtsabnahme

uneffektiv

Ebbeling, C. B., Pawlik, D. B., & Ludwig, D. S. (2002). Childhood obesity: public-health crisis, common sense cure. Lanzet 360, 473-482, Stice, E., Shaw, H., Bohon, C., Marti, C.N. & Rohde, P. (2009). A Meta-

Analytic Review of Obesity Prevention Programs for Children and Adolescents: Factors That Predict Magnitude of Intervention Effects. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 77(3), 486-503.

HEALTH AT ANY SIZE (Miller, W. & Jacob, A. (2001). The Health at any Size Paradigm for Obesity Treatment: the scientific

evidence. The international Association for the Study of Obesity.obesity reviews, 2, 37-45.)

Erfolge bei Adipositasberatung und konservativer Therapie

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Health at any Size bedeutet

„Health“ = gesunde Ernährung und ausreichendeBewegung

sollte münden in

Präferenzen für gesunde ErnährungBewegungsmotivation

Motorische Fitness und Ausdauer

Die neue Literatur: HEALTH @ ANY SIZE

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Lösungen

Günstige ErnährungSpass(!) am Sport

Gute Lebensqualität

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LEBENSQUALITÄT?

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Skala zur Lebensqualität - SLQ

BMI<19 BMI<=25 25<BMI<=30 30<BMI<=35 35<BMI<=40 BMI>40

BMI Einteilung in 6 Gruppen

2,00

4,00

6,00

8,00

10,00

Mea

n M

ean

LQ k

orr.

GesamtstichprobeN = 3200

SeniorinnenN = 119

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Zusammenfassung

Training des Selbstbewusstseins trägt zwar nichts zur – ohnehin schwierigen Gewichtsabnahme – aber zur Hebung der Lebensqualität bei.Sie ist nach der WHO ein wichtiger Bestandteil der “Health” (at any size).

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ERNÄHRUNG

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Ungesunde Ernährung

Die Aufnahme an Kohlenhydraten liegt bei beiden Geschlechtern unterhalb des festgelegten Richtwertes

(Ost- höher als in Westösterreich).

Die wünschenswerte Aufnahmemenge an Ballaststoffen wird

nicht erreicht.

Die Fettaufnahme liegt bei allen untersuchten Personen

über dem Referenzwert.

(Österreichischer Ernährungsbericht, 2012)

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“Type 2 diabetes mellitus affects more than 24 million people in the United States. The healthcare system up to this point has not

been able to combat the diet and lifestyle trends that have led to the prevalence of this disease. Even though many excellent options exist for

patients with diabetes, most are not meeting their glycemic goals…”

(Kogan, AJ. , 2009. Overcoming obstacles to effective care of type 2 diabetes. Am J Manag Care Sep15(9 Suppl), 255-62)

 

Erfolge Diabetesberatung

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Ernährungsprotokolle?

„sag mir, wie viel du wovon gegessen hast und ich sage dir, warum du so fett bist“(… die Sündenregister der Adipösen)führt zu etwa 270% ‚Underreporting‘

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Wissensvermittlung?

Ca. 80 - 90 % ALLER KINDER und ERWACHSENEN ALLER GEWICHTSKLASSEN

wissen, dass Fett im Essen und süße Fettigkeiten beim Naschen das Übergewicht am meisten

fördert. „Doch spiegeln sich gesundheitsrelevante Bezüge nicht in entsprechendem Essverhalten

wieder“ (Pudel 2000).

Wissen ist nicht verhaltenswirksam!

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Ernährungspräferenzen

Lebenslang gegessen wird, was man GERNE isst

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EPL: „Snacks“, „Gesundes“, „Deftiges“ (keine Daten > 60 Jahre)

BMI Einteilung in 6 Gruppen

1,00

2,00

3,00

4,00

5,00

Me

an

Mean Präf Snacks korr.

Mean PräfGesundes (1,81,41,40,43,80,67,36,68,33,79,54,71,44) korr.

Mean Präf Deftiges korr.

Snacks

Gesundes

Deftiges

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BEWEGUNGSMOTIVATION

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Praktische Umsetzung

• Ein wesentlicher Bestandteil gesunden Alterns ist körperliche Bewegung. • jede Woche entweder an fünf Tagen mindestens 30 Minuten moderat anstrengende

Aktivitäten, an drei Tagen mindestens 20 Minuten anspruchsvolle Aktivitäten oder eine Mischung aus beiden Kriterien.

• Verringert Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Bluthochdruck, Diabetes Mellitus Typ 2, Osteoporose, Übergewicht, Brustkrebs, Angstzustände und Depression.

• Zusätzlich ein positiver Effekt für die Sturzprävention hinzu. • Training in Sportgruppen und selbständiges Training zuhause • Übungsprogramm mit geeigneter Mischung aus Kraft-, Beweglichkeits-,

Gleichgewichts- und Koordinationsübungen enthält.

(American College of Sports Medicine & American Heart Association, 2013)

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Self-Determination Theory (Decy & Ryan, 2008)

Intrinsische Extrinsische

Motivation

Intrinsische (selbst – determiniert / kontrolliert) Motivation

führt im Vergleich mit extrinsischer (von anderen determi-

niert / kontrolliert) zu tieferer Informationsverarbeitung,

höherer Leistung und höherem Wohlbefinden.

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Fragebogen zur Bewegungsmotivation - FBM

Item

Faktorladungen

F1: F2:

Spass&Befr. Power&Äst./Äst. 1. … weil es mir Spaß und Freude macht .79/.79 2. … weil ich stärker / fitter werde .77/ <.40 3. … weil ich mich abreagieren kann <.40/.54 4. … weil ich was leisten kann .72/.59 5. … weil ich mit Freunden zus. sein kann .74/.61 6. … weil ich in der Natur sein kann .76/.59 9. … weil ich schlanker werde .82/.82 7. … weil ich schöner werde .88/.83 8. … weil ich der/die Beste sein kann .68/<.40

Erwachsene (N =1129)

& Kinder/Jugendliche 1748).

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Bewegungsmotivation Erwachsene

BMI Einteilung in 6 Gruppen

0,00

1,00

2,00

3,00

4,00

5,00

Me

an

Mean Sportmot. Gesamt

Mean intrin.Mot.

Mean extr.Mot.

Gesamtwertintrinsischextrinsisch

GesamtstichprobeN = 2756

SeniorInnenN = 89

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INTRINSISCHE MOTIVATION

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Self-Determination Theory (Decy & Ryan, 2008)

Intrinsische (selbstdeterminierte) Motivation führt dazu, dass • nicht nur singuläre Verhaltensweisen, sondern ‚Bündel‘

übernommen werden• Verhalten überdauernd beibehalten wird,• auch bei Problemen in der Umsetzung nicht aufgegeben

sondern auch gegen andere verteidigt wird

Beispiel: • Stufen statt Lift, weniger Auto fahren, weniger TV…

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Fitness nicht Schlankheit

Jugendliche geben als wichtigstes Motiv für das Sporttreiben ‚das Erreichen einer hohen körperlichen Fitness‘ an, während ‚Gesundheit‘ nicht als Motiv, sondern als Voraussetzung für körperliche Aktivität beschrieben wurde.

Senioren????

Man muss die subjektiven Vorstellungen dieser Altersgruppe abbilden (Baur & Burmann, 2006).

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Ziele der Bewegungsförderung

Gesundheitswirksamen Fitness für alle Altersgruppen:

Entwicklung eines gesundheitswirksamen Niveaus - der motorischen Fertigkeiten, d.h. der lokomotorischen (z.B. Gehen, Laufen), objektbezogenen (z.B. Ball prellen) und posturalen Kontrolle (z.B. Balancieren),

- der motorischen Fähigkeiten wie Koordination, Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer, sowie

- der kardiorespiratorischen Fitness (maximale Sauerstoffauf- nahme).

(Korsten-Reck etal., 2005; Strong et al., 2005; Titze et al, 2010 nach Ring-Dimtriou 2014 In: Der gesunde Adipöse )

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Wir zahlen nicht fürs Coachen, wir coachen uns selbst

Intrinsisch motiviert wenn Bewegungsangebote - In die Lebenswelt der Zielgruppe passt (z.B.:Beliebte

Sportarten aufgreifen wie Wandern, Spazierengehen oder Radfahren, traditionelle Bewegungsformen aufgreifen wie z.B. (Volks-)Tänze, Schunkeln oder andere Bewegungen zu Musik u.a.m.),

- das motorischen Niveau, d.h. den zu bewältigenden

Schwierigkeitsgrad berücksichtigen - in den Alltag integriert werden können (z.B. Transport-

aktivitäten, koordinative Aktivitäten im Haus und Garten,

Übungen vor dem PC, TV …). (Ring-Dimtriou et al., 2014.In: Der Gesunde Adipöse)

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Wir zahlen nicht fürs Coachen, wir coachen uns selbst

Intrinsisch motiviert wenn Bewegungsangebote • Belastungsziele: Neben der Auswahl der Bewegungsaufgabe ist ihre

Belastungsgestaltung von Bedeutung. Entsprechend wird ein Bewegungsprogramm freudvoll erlebt, wenn

• die Belastungsintensität dem individuellen Belastungsniveau entsprechend variiert wird (40 – 85 % der VO2peak),

• die Belastungsdauer intermittierend ( 1 bis 10min Einheiten) vor kontinuierlich (ab 10 min und länger) gewählt wird,

• die Belastungshäufigkeit den individuellen Alltagsmöglichkeiten angepasst wird (z. B. täglich mehrmals kleine Bewegungshäppchen vs. 2-3mal pro Woche längere Einheiten), und

• die wöchentliche Belastungsdosis (Intensität x Dauer x Häufigkeit) physiologisch wirksam an den Trainingszustand angepasst wird.

• In Bezug auf die Herzkreislauf- und Stoffwechselwirksamkeit von Bewegungsprogrammen wird zur Prävention von Übergewicht und Adipositas ein Bewegungsausmaß für zuvor inaktive / untrainierte Personen von einer Stunde täglich für Kinder/Jugendliche sowie 150 min wöchentlich für Erwachsene und ältere Personen empfohlen (Titze et al., 2010)

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Bewegungsmotivation

Extrinsisch: - schön und schlank zu werden (hilft begrenzt

und hält nicht an)Intrinsisch:

- aus Spass, - um in der Natur,

- mit Freunden zu sein, - was zu leisten etc.

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Extrinsische Motivation

Metaanalysen und Überblicksarbeiten zur Wirksamkeit extrinsisch motivierender multimodaler Programme (inklusive Bewegungsinterventionen):

Die Effekte hinsichtlich der Gewichtserhaltung bzw. der Gewichtsreduktion sind insbesondere bei Kindern marginal (Stice, Shaw & Marti, 2006)

 

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W

Lösungsorientiertes Vorgehen

• Keine Pathogenen Schreckschüsse – kleine Schritte• Salutogene Ernährungsprotokolle…• Erhebung von Ernährungspräferenzen statt

Häufigkeiten…• Nicht übers NICHT-Essen sprechen – anders kochen …• Vorratshaltung= Mikrokosmos in der

Überflussgesellschaft…

• Schulungen im Erkennen der eigenen Gedanken (Beck&Wright,1997)

- Grundüberzeugungen („nur - fettes - Essen tut mir gut“, beruhigt…)- Automatische Gedanken (jetzt steh ich auf und geh zum Kühlschrank…)- Innerer Diskurs: ‚Erlaubnis erteilende‘ (heute noch…) und ‚verbietende Gedanken‘ (wolltest doch abnehmen)

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Kategorien der Betreuung (geringf. verändert nach Wiegand et al., 2005)

I

BMI < 40; >.97%

II

BMI < 40; > .97%

III

BMI < 40; >.97%

IV

BMI < 40; >.97%

V

BMI>40; >.97

Zielplanung rea listisch unrea listisch unrea listisch unrea listisch Rea listisc h

Leidensdruck Vorhanden

angemessen

Hoc h Hoc h od. niedrig Hoc h od. niedrig Hoc h, KEINE BMIsds Änderung

nac h > 2 J ahren

Veränderungs-motivation

Hoc h vo rhanden gering resignie rt Resignie rt durch Fehlschläge

Famil. u./o. Psy-chosoz.Probleme

Stab il / ke ine Eher instabil /

vo rhanden

Eher instabil /

sc hwierig

Sehr instabil /

Sehr sc hwie rig

Stab il / wenig

Med. / psychol.

Komorbidität

Ke ine Geringfüg ig M ittel Stark

Psyc hisc h krank

Gebesse rt ode r in Behandlung

Essstörungsko-morb. /

Suchtessen

Vorklinisc hes Bingen /

Normwerte

Klinisc he BED /

Hoc h

Klinisc he BED u/ o Bulimie

Sehr hoch

Klinisc he BED u/ o Bulimie /

Sehr hoch

Ke ine Bulimie

BED gebesse rt /

Sehr hoch

Therapieform Gruppenth.

(amb.; sta tion.

Vorbe re itung abh. v. BMI)

Einzelthe rap ie , Mo tivationsarbe it

Sozia la rbeit,

Psyc hothe rap ie

Überwac hung Kindera rzt mit

„Inte rd isz. Flying Teams“

Sozia la rbeit

Psyc hia trie

Langze itthe rapie

„Inte rd isz. Flying Teams“ f. Elte rn

Chirurg isc he Inte rvention

prüfen

Auftretenswahrscheinlichkeit steigt