Zusammensetzung der atmosphärischen Luft

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11. Monatsbericht. -

Zusammensetzu~g der atmospharischen Luft. V. R e g n a u l t suchte durch eine grosse Anzahl von

Analysen, die er mit atmospharischer Luft von den ver- schiedensten Puncten der Erdc anstellte, die Frage zu beantworten, innerhalb welcher Grenzen die Zusammen- setzung dsr Luft schwanken konne. Eine Schwierigkeit stellte sich demselben in Bezug auf die Einsammlung und Aufbewahrung der Luft dar. Das Verfahren des Einsarn- melns musste auch von solchen Personen, welche in che- mischen Manipulationen wenig geubt sind, leicht ausgefuhrt werden konnen, und die Apparate mussten so eingerichtet sein, dass sie wenig kosteten und ohne Gefahr des Zer- brechens leicht fortgeschafft werden konnten. Vorlaufige Versuche zeigten die Unmoglichkeit, Luft unverandert in Gefassen aufzubewahren, welche durch organische Sub- stanzen verschlossen wurden. Kitte aus Harz, Wachs, Fett, Kautschuk u. s. w. bewirkten schnell eine Aendcrung in der Zusamniensetzung der Luf't, namentlich eine Absorp- tion von Sauerstoffgas. R e g n a u I t blieb deshalb bei fol- gendem Verfahren stehen, vermittelst dessen die Reisenden, welche ihn in seinem Unternehmen unterstulzten, Luft an den Orten sammeln sollten, durch welche eis ihre Reise fuhrte.

Er empfahl hierzu an beiden Enden in feine Spitzea ausgezogene Glasrohren A B . Die beiden Spitzen a und b

A R sind offen. Urn ihr -- Zerbrechcn wahrend I@ a des Transportes zu C C verhindern, werden

sie mit den kleineren Glasglocken CC bedeckl und diese an die Glasrohre festgekittet. Jede so vorgerichtete Glas- rohre wird in ein eng anschliessendes Pappfutteral gesteckt.

Um eine solche Glasrohre mit Lufi irgend eines Ortes anzufullen, erweicht man den Ki l t , entferiit die heiden Glocken und brin.gt eins der beiden Rohrenenden rnit einem Blasebalge in Verbindung. Zu diesem Zwecke be- festigt man an dem Rohre des Blasebalges eine Kautschuk-

1 SO Zusammensetzung der atmospharischen Luft.

rohre, bringt in dieselbe Rohre den ausgezogenen Theil Bb der Glasrohre, und setzt nun wahrend drei oder vier Minuten den Blasebalg in Rewegung. So wird die Luft der Glasrohre ausgetrieben und dafur Luft des Ortes einge blasen .

Uin nun die Glasrohre hermetisch zu verscbliessen, zieht man die Spitze B 6 der Glasrohre aus der Kautschuk- rahre heraus und erhitzt die ausgezogene Spitze 496 an dem Puncte d in dem oberen Theile der Flamme einer Weingeistlampe, indem man Sorge tragt, die Plamme nicht der Miindung der Glasrohre zu nahern und sobald das Glas an der Slelle d weich geworden ist, zieht man lang- sam die Spitze von der Glasrohre ab, ohne den Punch d aus der Flamme zu entfeernen. So erhalt man das eine Ende der Glasrohre geschlossen. A u f genqu dieselbe Weise schliesst man auch das andere Ende der Rohre,

A B

(I

Man kittet jetzt die kleinen Glocken wieder iiber die zugeschmolzenen ausgezogenen Spilzen der Rohre und bringt die so hermetisch verschlossene mit Luft des Orts gefullte Rohre in das dazu gehorige Pappfutleral, nachdem man vorher auf dieselbe einen Zettel mit folgenden Bemer- kungen geklebt hat:

I ) Tag und Stunde der Aufsammlung der Luft (Grego- rianischer Kalender).

2) Namen der Oertlichkeit oder Breite und Lange der- selben, wenn die Aufsammlung auf offener See ge- schehen ist.

3) Barometerstand und Temperatar, wenn Beobachiung derselben moglich ist.

h) Wet le r, Win d rich 1 u n g. 5) Salubritat und sonsbige Beinerkungen.

Zusarnmensetaung der atmospharischen Luft 151

Wunscbenswerth ist es, dass die Aufsammlung zur Stunde des wahren Mittags des Orts jeden Isten und 45ten jedes Monats geschehe, weil fur diese Zeiten an den festen Slationen (Paris, Berlin, Genf, Madrid u. s. w.) ebenfalls Aufsarnrnlungen von Luft geschehen.

Die mit Luft gefullten Rohren sollen auf sicherem Wege R e g n a u l t in das Collkge de France, Paras zuge- schickt werden, wo alle Proben rnit dern namlichen Appa- rate werden untersocht werden.

Die Methode der Untersuchung, deren sich R e g u a u I t dabei bedient , ist die narnliche, welche derselbe und J. R e i s e t benucztm, urn die bei ihren Versuchen uber die Respiration erhallene Luft auf Sauerstoffqas zu prufen (hnnal. de Chom. ec de Phys. 3. Skr. 1.26. p. 329; auch in Erdm u March. Journ. fiir prakt Chom. 43. Bd. p. 166-175). Beide Chemiker ziehen namlich das Wasserstoffgas-Eudio- meter allen ubrigen Eudiometern- vor. Die Mengen der atmospharischen Luft und des Wasserstoffgases, welche, gemischt durch den elektrischen Funken entzundet wur- den, verhiehen sich in den vorliegenden Versuchen mit atmospharischer Luft aus verschiedenen Erdtheilen wie il : 213. Die genaue Bestimmung des Kohlensariregehalts der Luft unterliess R e g n a u l t , weil er gefunden, dasa durch das Glas ein Theil der Kohlensaure der Luft ab- sorbirt wird, wenn diese langere Zeit damit in Berbh- rung ist.

Die Resultate sammtlicher Luftanal ysen Re g n a u 1 t 's sind in Ill Tafeln rnitgetheilt, aus denen wir das Haupt- sachliche herausheben.

Taf. I. enthalt I13 Analysen von atmospharischer Luft, welche vom 84. December 1847 an bis zum 3. December 184.8 zu verschiedenen Tageszeiten, jedoch vorzugsweise Mittags, theils zu Paris (im Observatorium des Collkge de France, auf dern Pantheon, auf dem Eintrachtsplalze), theils in der Nahe von Paris (zu Choisy le Roi, Vincennes und Versailles) gesamrnelt worden war. Die kleinste Menge von Sauerstoffgas in dieser Luft behug 20,9 13 Volumproc., die gossie Menge desselben 20,999 Volurnproc, das allge- meine Mittel gegen 20$S Volumproc. Sauerstoffgas und die grosste Differenz 0,086. Diese Differenz ist zu gross, als dass sie aus Beobachiungsfehlern entstanden sein konnte ; denn die Differenz zweier Analysen derselben Luft uber- steigt selten 0,020. Aber ihr absoluter Werth ist so klein, dass man diese Differenz leicht iSrtlichen, momentanen Aenderungen zuschreiben kann, welche im Wtelpuncte grosser Siadte haufig statt finden miissen.

452 Zusarnmensetzung der atmospharischen Luft.

Taf. 11. enthalt 1) die Resultate von Analysen, ange- stellt mit atmospharischer Luft zu Montpellier von Herrn M a r i 6 - D a v y , Professor der Physik daselbst, 1858 im Pebruar, MPrz und April gesammelt. 7 Analysen gaben 20,929 bis 20,968 Volumproc. Sauerstoffgas.

2) Drei Analysen von atmospharischer Luft, gesam- melt im Februar u'nd Marz 1848 zu Lyon van Hrn. J a m e s d e B e l l e c r o i x ; sie ergaben 20,918-20,930 und 20,966 Volumproc. Sauerstoffgas.

3) Eine Analyse von Luft aus der Normandie, am 29.Februar 4848 von Hrn. I z a r n gesammelt; sie ergab 20,952 Volumproc. Sauerstoffgas.

Taf. 111. enthalt den Sauerstoffgehalt von 30 Proben atmospharischer Luft, um Mittag, vorn 4. Februar 1848 bis zum I . Juli 1849 rnit einzelnen Ausnahmen den 1sten und I5ten jeden Monats zu Berlin von Hrn. G. M a g n u s ge- sammelt. Das Minimum des Sauerstoffgehaltes 1st 20,903, das Maximum 20,908, das Mittel aller 32 Versuche (zwei Proben wurden 2 ma1 anal ysirt) 20,961 Volumproc. Sauer- stoffgas.

Taf. IV. enthalt die Analysen von zehn Luftproben, die vom 45. Februar bis zum 1. October 1848 zu Madrid vom General Z a r c o d e I V a I I e gesamrnelt wurden. Das Minimum des Sauerstoffgehalls ist 20,916, das Maximum 80,982, das Miltel 20,956 Volumproc. Sauerstoffgas.

Taf. V. enthalt Analysen von Schweizer und Savoyer Luft der Jahre 1848 und 1849, theils auf der Genfer Stern- warte, theils gleichzeitig auf dem Mont Salbve, theils auf dem Montanvert im Chamounythale, theils auf dem Mont Buet in Savoyen gesammelt. Das Minimum ist 20,903, das Maximum 20,993, das Mittel aller 26 Analysen 80,981 VoL Proc. Sauerstoflgas.

Am 15. Januar 1848 enthielt die auf der Genfer Stern- warte Mittags gesammelte Luh 20,909 und 90,917 Volum- proc. Sauerstoffgas, wahrend die gleichzeitig auf dem Mont Salhve gesammelte Luft 20,940 und 20,983 Volumproc. Sauerstoffgas enthielt.

Am I. Februai. 4848, Mittags, Luft von der Genfer Sternwarte 20,935-20,946; am I . Februar 1848, Mittags, Luft vom Mont Salhve, 20,957 - 20,963.

Am 1. April 9848, Miltags, Luh von der Genfer Stern- warte 20,920; zu selbiger Zeit auf dem Mont Saleve ge- sammelte Luft enthielt 20,928 Volumproc. Sauerstoffgas. Barometerstand der Genfer Sternwarte 522,76 - 710,7 - 729,25 Mitlimeter; Barometerstand auf dem Mont Salbve 6G8,b - 667,2 - 679,3 Millimeter.

Zusammensetzung der atmospharischen Lufl. 153

Am 6.Septernber 1848 auf dem Montanvert im Cha- mounylhale 9 Uhr 25 Minuten Morgens bei einer Tempe- ratur von 30°,25 C. und 609n1n1,7 Baromelersland gesam- nielle atmospharische Luft enthielt 20,963 Volurnprocente Sauerstoffgas.

Am 6 . September 4848 auf dem Mont Buet in Savoyen, Mittags, bei einer Temperatur von 13,"4 C. und einern Barometerslande von 528 M. M. gesamrnelte atrnospharische Luft enthielt Y0,930 Volumproc Sauerstoffgas.

Taf. VI. enthalt die Analysen von 47 Proben atrno- epharischer Luft, uber dern Mittellandischen Meere gesam- melt durcti Hrn. v. E I i ssa I d e , Capitain auf der Dampf- fregatte ,,der Labrador((; Zeit des Aufsanmelns: die Monate Mai und J u n i 1851.

13 Luftproben. an verschiedenen Tagen auf der Rhede von Toulon gesammelt. enthielten 20,854- 20,982, im Mit- tel aller Analysen 20,943 Volumproc. Sauerstoffgas.

Seeluft in der Nahe von Minorca enthielt 20,927 his 20,970 Volurnproc. Sauerstoffgas. Seelul't 70 Meilen NNO von Algier am 8. J u n i 1851 S Uhr 30 Min. Abends gesam- melt, enthielt 20,96 I Volumproc. Sauerstoffgas.

Atmospharische Luft, im Hafen von Algier am 5. Juni 1851 14 Uhr Abends gesammelt, enthieh nur 20,395 bis 20,420 Volumproc. Sauerstoffgas, hiosegen 0,0397 Volum- proc. Kohlensauregas.

Diese sehr bemerkenswerthe Verminderung des Sauer- stoffgehalts der atmospharischen Luft an der nijrdlichen Kusle von Afrika ist derjenigen ahnlich, welche Hr. L k v y zu verschiedencn Malen bei der Luft von Neu- Granada beobachtele. Es ware von grossem Interesse, zu ermit- teln, in welcher Jahreszeit und bei wetchem Winde die Sauerstoffverminderung siatt findet.

Taf. VII. enthalt die Analyse von funf Proben atmo- s harischer Luft, uber dem Atlantischen Ocean, dem Meer &r Antillen und dem Golf von Mexiko aufgefangen von Hrn. Dr. C a s t a g n e t wahrend der Fahrt von Liverpool nach Vera-Cruz (Mexiko). Minimum des Sauerstoffgehalts 20,9,18, Maximum 20,965, Mittel aller 7 Analysen 20,937 Volumprocente.

Taf. VIII. enhal t die Analyse zweier Luftproben, von Hrn. W i s s e wahrend seines Aufenthalts in der Republik A equa tor gesa m m el t.

1) Atmospharische Luft vom Orte Guallabamba am Rio de Guallabamba, am 3. August 1848 8 Uhr ,I5 Min. Morgens gesammelt ; Temperatur 45" C.. Barometerstand 606,67 M . hi. Sauerstoffgehalt der I d t 20,960 Volumproo*

I 5L ZuJammenselzung der atmosphanschen Luft.

2) Atmospharische Luft vom Gipfel des Pichincha, eines Berges in der Republik Aequalor, welcher den Mont- blanc an Hohe ubertrifft. Zeil des Aufsammelns: 4'2 Uhr 45 Min. Nechts am IS. Mai 1840, Temperatur 1 *,9 C., Baro- meterstand 430,29 M. M. Sauerstoffgehalt der Luft 20,988 Volumprocente.

Taf. 1X. enthalt die Analyse von zehn Proben atmo- spharischer Luft, welche auf Anordnuns des Commandan- ten der Station Indien, Hrn. F e b v i e r d e s P o i n t e s , der Schiffsfahnrich Hr. C l h r i n am Bord der Corvette I'Oise in den sudlichen Meeren wahrend der Jahre (1848, 4849 und 1850 sammelte.

1) Luft, gesalhmelt am 5. Juli 1848 auf der Rhede von Gorea (Senegal) enthielt 20,896 Volumproc. Sauerstoffgas.

2) Luft, gesammelt am (15. Septbr. 1848, Mittags, iiber dem Atlantischen Ocean, unler 33" 40' s. Br. und 960 15' w. L. bei NNO-Wind, enthielt 26,843 - 20,854 Volumproc. Sauerstoffgas.

3) Luft, gesammelt am 95. Januar 1849 unter 78O 38' 0. L. und 20 29' s. Br. (lndisches Meer), bei einer Tempe- ratur von 26O C , enthielt 20,975 Volumproc. Sauerstoffgas.

4) Luft, gesammelt am 1. Februar 1849, Mirtags, im Golf von Bengalen, 904' n.Br. und 8300' O.L., Tempera- tur 300 C., enthielt 20,453 - 20,460 Volumproc. Sauerstoff- gas und 0,857 Volumproc. Kohlensauregas.

5) Luft, gesammelt am 8. Marz 1849, Mittags, auf dem Ganges bei Calcutta, Temperalur 380 C., enthielt 20,387 bis 20,390 Yolumproc. Sauerstoffgas und 0,133 Volumproc. Kohlensauregas. Am 8. Marz, schreibt Hr. C l b r i n , hat- ten wir am Bord eine plotzliche Invasion von Cholera und bis zum 15. Marz jeden Tag neue Cholera- Falle. WPhrend der Nacht war das Wetter ausserordentlich neb- lig, und auch wahrend des Tages zerstreuten sich die Nebel nur auf einige Augenblicke. Die der Sonnenhitze ausgesetzten Ufer des Ganges sind mil Schlamm iind alien Arlen von thierischen und vegetabilischen Ueberresten be- deckt. Der Fluss Mhrt auch eine grosse Menge faulender Leichname mil sich.

Diese Remerkungen erklaren mllkommen den gerin- gen Sauerstoff- und den hohcn Kohlensauregehalt der Lurk jener Gegend.

6) Lufi, gesammelt am Mittage des 45. Miirz 9849 zu Calcutta. Temperatur 320 C. Sauerstoffgehalt 90,866 Vo1.- Proc. rVom 45. Marz an hatten wir keinen neuen Cho- krafall mehra, schreibt Hr. C 1 e r i n.

Zusammmselzung der aimoqhiiriwhero Luft. 4 81)

7) Luft, gesammelt am 24. &irz 1849 am Ankerplatz, Ked erre im Hogly gegeniiber, 41053 n. Br. Tern eratur 3 0 0 8 , Sauerstoffgehalt 20,910 - 20,921 - 20,928 \alum- procente.

8) Luft. am 26. August 1849, Mittags, auf der Insel Mayotte (Archipel der Comoren) im Canal von Mozambi ua gesammelt, Temperatur 270 C. Sauerstoffgehalt 20. 8 10 Volumproc. Mayotte ist fur die Europacr uobewohnbar. Diaoudzi, ein von Mayotte abgerissenes kleines Eiland, auf welehem die Lufi gesammelt wurde, i s t der einzige Punct, auf welchem man sich aufhalten kann, ohne aber dem nachtheiligen Klirna Mayottc's vollstandig zu entfliehen.

9) Luft, a m 45. Decbr. 'l848, Mittags, in der Simons- bai (Cap der gutcn Hoffnung) gesammelt. Temperalur 270,6. SauerstolFgehalt 20,936 Volumproc.

10) Luft, am 19. Marz 1850, Mitlags, zu Mers-el-Kebir an der Kuste von Afrika gesatnmelt. Temperatur 16OC. Sauerstoffgehalt 90.870 Volumproc.

Taf. X. enthalt Analysen von vier Proben atmospba- rischer Luft, welche Hr. Capitain F o u r ri ch o n am Bord der Fregatte nI'Alg6rien auf einer Reise von den lles Mar- quises nach Frankreich in den Monaten Marz, Mai und Jun i 4852 gesammelt.

4 ) Luft, unter 2044l s. Br. und 80054' w. L. (von Green- wich) iiber den Flussen Guayaquil (Republik Aequator) gesammelt. Sauerstoffgehalt 21,015 Volumproc.

Luft am 85. Marz 4852 unter 7042' n. Br. und 768 17' o 2 (von Paris) gesammelt. Temperatur 320 C. Sauer- etoffgehalt 20,935 Volumproc.

3) LufL am 24. Mai 1852 unter 350 s. Br. und 190 o. L. jm Angesicht der Lander im Osten des SpitZencap (Cap des atgud6esj. Sauerstoffgehalt 40,950 Volumproc.

4) Lull am 22. Juni 1852 unter 9045' n.Br. und 260 20' W. L. esammelt. Sauerstoffgehalt 20,963 Volumproc.

Taf.fI. endlich enthalt die Analyse von 17 Proben atmospharischcr Luft, gesammelt vom Capitain .I a m e s R o s s wahrend seiner Reise in den Polarmeercn 1848 und 1849 zur Aufsuchung des Capilains F r a n k 1 i n und seiner Schiffsmanoschaft.

1) Dcr Sauerstoffgehalt der atmosphiirischen Luft am Cap Farewell unter 60010' n. Br. und 39044' w. L. (von Greenwich) hetrug 20,91 Volumproc.

2) Die Lull von Whale Island unler 670 5/ n. Br. und 550 9' w. L. enthielt 20,91 Volumproc. Sauerstoffgas.

3) Die Luft von Black Hook, TOoZ0'n.Br. und 56030' w. L., enthiel; 20,92 Volumproc. SauerstoE

4.56 Zusammenselzung der Luft in der Ackererde.

4) Die Luft von Port Leopold, 730.52' n. Br. und 900 12' w. L , enthielt 20,85-20,94 Volumproc. Sauerstoff; das Mittel von 44 Proben, die in den Monaten October und November 1848, so wie Januar, Marz, April, Mai und August 1849 gesammelt waren, betragt 20,90 Volumproc. Sauerstoffgas. Die Temperatur am 95. Januar 1849 betrug zu Port Leopold - 43OC. und am I . Marz desselben Jah- res - 30OC.

Als allgeineines Resultat von R e g n a u 1 t 's Analysen ergiebt sich :

I ) dass wahrend des Jahres 6848 der mittlere Sauer- stoffgehalt der atmospharischen Luft zu Paris 20,96 Volum- procente betrug ;

2) dass die Luft unserer Atmosphare im Allgemeinen merkliche, wenn gleich schwache Aenderungen in ihrer Zusammensetzung erleidet, dass namentlich die Sauerstoff- niengen derselben zwischen 20,9 und 21,O Valumprocenten schwanken, in gewissen Fallen, welche in heissen Lan- dern haufiger zu sein scheinen, sogar bis auf !20,3Volum- procente herabsinken konne. (Annal. de China. et de Phys.

B. Ludwig. T. 36. p . 385-4051 -_

Zusrmmensetzung der Luft in der Ackererde, Bei Berechnung der Kohlenstoffmengea, welche die

Pflanzen der atmospharischen Luft in einer gewissen Zeit entziehen, .hat man seither als hauplsachlichste Grundlage

lichen atmospharischen Lufh benutzt ; diejenige Koh yewBhn- ensaure die geringe Menge von Kohlensauregas in der

hingegen, welche durch Verwesungsprocesse aus organi- schen Substanzen der Ackererde gebildet, sich der von der Ackererde eingeschlossenen Luft beimengt, ganz unbe- rucksichtigt gelassen. 13 o u s s i n g a u 1 1 und L 13 PI y haben nun durch zahlreiche Versuche nachgewiesen, dass der Kohlensauregehalt der Ackererdeluft weit betrachtlicher sei, als der Kohlensauregehalt der gewohnlichen atmo- spharischen Luft; ferner, dass dieser Zunahme an Kohlen- sauregas eine Abnahme des Sauerstoffgases entspreche, dass aber die Summe des Sauerstoffgases und Kohlen- sauregases in der Ackererdeluft in den meisten Fallen geringer sei, als 20,9 Volurnproc, d. h. eringer als der norrnale Sauerstoffgehalt der gewohnlic i en ahosphari- schen Luft, woraus sie folgern, dass das verschwundene Sauerstoffgas nicht allein zur Erzeugung eines gleichen Voloms Kohlensauregas, sondern auch zur Oxydation des