Klimawandel, Klimafolgen und - anpassung · Leiterin Abteilung Hydrometeorologie . Vorindustriell:...

Klimawandel, Klimafolgen und -

anpassung

Dr. Annegret Gratzki

Leiterin Abteilung Hydrometeorologie

Vorindustriell:

280 ppm

Die 400 ppm Marke ist überschritten

“Die atmosphärischen Konzentrationen von CO2 erreichen heute

Werte, die in den vergangenen 800.000 Jahren nicht beobachtet

wurden”

- "Nach Marrakesch - Klimaschutz in Rheinland-Pfalz" 30.11.2016, DWD- Dr. Annegret Gratzki

Quelle: WMO Press Release N° 2, 25 January 2016

“2015 war global das wärmste bisher beobachtete Jahr”

Ab

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96

1-1

990

(°C

)

2015: +0.76 °C

Zeit


Die Temperatur der Erde steigt

Temperatur Rheinland-Pfalz

Trend 1881-2015: 1,5 °C

+ 1,5° C

50 Jahre

+ 0,3 ° C

alle 10 Jahre

Linearer Trend

Mittelwert 1981-2010

2014 10,7 °C

2015 10,2 °C


Mosel-Sieg

Nahe-Mittelrhein

Unterer Main

Oberer Main Bayerische

Mittelgebirge

Mittlere Donau

Isar-Inn Iller-Lech

Neckar

Hoch-/

Oberrhein Donau-

Bodensee

Winterhalbjahr

Sommerhalbjahr

+2,3 +12,7

+0,0 +13,0

-8,7 +10,6

-0,3 +20,1

+0,2 +18,7

-1,6 +17,8

-2,7 +17,1

-5,1 +11,8

-4,1 +14,3

-2,4 +16,1 -1,7 +8,8

Winter - Sommer (1931-2015), Gebietsniederschläge

Trend

%/85 Jahre

Signifikanz S %

S<80%

80%≤S<90%

90%≤S<95%

95%≤S<99%

S≥99% www.kliwa.de

Zukunfts-Szenarien – wozu? Szenarien beschreiben in der

Klimawandelforschung plausible zukünftige Pfade

der Treibhausgasemmissionen.

Sie liefern wichtige Bedingungen für globale

Klimamodelle.

Sie können die Zukunft nicht vorhersagen, aber sie

führen zu einem besseren Verständnis der

möglichen zukünftigen Entwicklungen und von

deren Unsicherheiten.

Damit kann eingeschätzt werden, wie robust

verschiedene Entscheidungen oder Möglichkeiten

im weiten Bereich möglicher Zukünfte sein

könnten.

Die aktuelle Szenarien (RCP-Szenarien des 5.

Sachstandsberichts) binden auch klimapolitische

Ziele ein.


Wie wird sich die globale Temperatur bis 2100 entwickeln

Die Entwicklung im günstigen und ungünstigen Fall

Projektionen sind „Wenn-Dann“ Rechnungen. Noch haben wir es in der Hand.

Quelle: IPCC, 2013


Temperatur: • Erwärmung von bis zu 2°C bis 2050 • Erwärmung von bis zu 5°C bis 2100 möglich (RCP8.5)

Niederschlag: • im Sommer uneinheitlicher Trend (-15% bis 15%) • Zunahme im Winter (bis 25%)

Kenntage: • Zunahme heißer Tage (Tmax ≥ 30 °C) • Abnahme von Eis- und Frosttagen (Tmin < 0 °C) • Ende des Jh. evtl. keine Eistage mehr (Tmax < 0 °C)

Ergebnisse der Klimaprojektionen für Rheinland-Pfalz


Starkniederschläge

04. Juni 2013

Koblenz

Unwetterperiode Mai/Juni 2013

24. Juni 2016

Stromberg, bis zu 2m hohe Flutwelle

Unwetterperiode Juni 2016

Foto. Kreuznach112.de Foto: Jens Koch


Mosel-Sieg

Nahe-Mittelrhein

Unterer Main

Oberer Main Bayerische

Mittelgebirge

Mittlere Donau

Isar-Inn Iller-Lech

Neckar

Hoch-/

Oberrhein Donau-

Bodensee

Winterhalbjahr

Sommerhalbjahr

+11,8 +5,9

-0,9 +6,6

-15,2 +17,1

-4,6 +31,3

-2,5 +24,3

-9,1 +20,0

+17,2 +7,2

+1,3 +4,8

+13,3 +11,8

+5,3 +9,7 -4,8 +5,5

Winter - Sommer (1931-2015), 1tägige max. Gebietsniederschläge

Trend

%/85 Jahre

Signifikanz S %

S<80%

80%≤S<90%

90%≤S<95%

95%≤S<99%

S≥99% www.kliwa.de

Quelle

: D

euts

cher

Wett

erd

ienst

Änderung von Schwellenwerten (Tagesniederschläge)

Wahrscheinlichkeit der Überschreitung des 99%-Quantils, Winter


• nach RCP 2.6 und RCP 4.5 moderate

Zunahmen um bis zu 50%, gemäß

RCP 8.5 mit bis zu 150% dagegen

deutlich stärkere Zunahmen

• räumliche Verteilung weitgehend

einheitlich, nur Alpenvorland zeigt

insgesamt geringere Änderungen

Quelle

: D

euts

cher

Wett

erd

ienst

Änderung von Schwellenwerten (Tagesniederschläge)

Wahrscheinlichkeit der Überschreitung des 99%-Quantils, Sommer

• kein eindeutiger Trend,

deutliche Änderungen

insgesamt eher

unwahrscheinlich

• keine regionalen

Unterschiede erkennbar


Winter Sommer Starkniederschlag

Tagesniederschläge

4 Stunden

1 Stunde

Häufigkeit Intensität Häufigkeit Intensität

[1]

[3] [3]

[4] [5]

[1] [ 2] [2]

: Sicher

: Unsicher

aber plausibel

: Hinweise


Klimaschutz und Anpassung sind wichtig


Was ist zu tun?

Auch für Deutschland und

Rheinland-Pfalz hat der Klimawandel

Folgen.

Diese betreffen nahezu alle Bereiche

der Gesellschaft. Jedoch wirken sich

diese in den verschiedenen

Regionen und Sektoren ganz

unterschiedlich aus.

Identifikation von Sektoren und

Regionen die besonders durch

den Klimawandel gefährdet, das

heißt vulnerabel, sind.

Entwicklung von

Anpassungsmaßnahmen.


Was ist zu tun?

Industrie u.

Gewerbe

Raumentwicklung und Zivilschutz

Finanzwirtschaft Menschliche

Gesundheit

Fischerei Energiewirtschaft

Forstwirtschaft Bodenschutz

Tourismus Wasserwirtschaft,

Hochwasserschutz

Biodiversität u.

Naturschutz

Landwirtschaft

Bauwesen Verkehr,

Verkehrsinfrastruktur

DAS Handlungsfelder

Beispiel: Starkniederschlag

Starkregen: Hohe Niederschlagsmengen in

kurzer Zeit können überall auftreten

Gemeinsames Projekt RLP und DWD zu

Analyse von Starkregen am 22.11.16

gestartet

Starkregenkartierung mit hoher

räumlicher Auflösung mit Hilfe von

Niederschlags-Radardaten

Hochaufgelöste Risikokarten für extreme

Niederschläge


Radar & automatische

Ombrometer

Quelle: Jochen Werner

Beispiel: Hangrutschungen

BMVI-Expertennetzwerk, behördenüber-

greifendes Projekt - „Verkehr und

Infrastruktur an Klimawandel und extreme

Wetterereignisse anpassen“

U.a. Untersuchung von Hangrutschungen

bei Straße und Schiene unter dem

Einfluss des Klimawandels

Erstellung von Gefahrenhinweiskarten zu

Hangrutschungen

Basis für Ableitung von Maßnahmen


www.bmvi-expertennetzwerk.de

Fazit

Die Klimaveränderungen der letzten 135 Jahre sind in

Deutschland durch Messungen nachgewiesen.

Projektionsrechnungen mit Klimamodellen bis 2100 zeigen

dass die Klimaerwärmung sich fortsetzen wird.

Auch Rheinland-Pfalz ist vom Klimawandel betroffen

Klimaschutz und Anpassung gehen Hand in Hand um

negative Auswirkungen des Klimawandels abzumildern.


www.dwd.de/nationalerklimareport

Vielen Dank!

Dr. Annegret Gratzki Deutscher Wetterdienst


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