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© BBR Bonn 2003 Folie 1 Bonn, November 2008 Dr. Markus Eltges Dr. Markus Eltges Gleichwertige Lebensbedingungen und ihre fiskalische Basis. Wo stehen die ländlichen Räume? Vortrag auf der Herbsttagung der Agrarsozialen Gesellschaft e.V. zum Thema Ländliche Kommunen vor dem Kollaps? Donnerstag, den 13. November 2008, Göttingen

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Folie 1 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Dr. Markus Eltges

Gleichwertige Lebensbedingungen und

ihre fiskalische Basis. Wo stehen die ländlichen Räume?

Vortrag auf der Herbsttagung der Agrarsozialen Gesellschaft e.V. zum Thema

Ländliche Kommunen vor dem Kollaps?

Donnerstag, den 13. November 2008, Göttingen

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Folie 2 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Gliederung> Vorbemerkung

> Grundlagen der Gleichwertigkeit – Verfassungsrecht> Das bundesdeutsche fiskalische Ausgleichssystem auf der

institutionellen Ebene – Länderfinanzausgleich

> Das bundesdeutsche fiskalische Ausgleichssystem auf der institutionellen Ebene – Kommunaler Finanzausgleich

> Das bundesdeutsche fiskalische Ausgleichssystem auf der personellen Ebene – „verdeckter Finanzausgleich“

> Datengrundlagen der empirischen Analyse und räumliches und sozioökonomisches Klassifizierungsraster – Trennung nach neue / alte Bundesländer

> Empirische Ergebnisse

> Wo stehen die ländlichen Räume? Empirisches Fazit

> Ausgleichspolitik auf dem Prüfstand

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Vorbemerkung> Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse ist

Ausdruck einer solidarischen Gesellschaft. > Diese Solidarität war und ist eine der wesentlichen

Grundlagen und Säulen des föderativen Staatsaufbaus in Deutschland.

> Keiner Region und damit auch keinem Menschen in dieser Region soll ein Nachteil daraus entstehen, dass er – aus welchen Gründen auch immer – seinen Lebensmittelpunkt in dieser Region findet.

> Ein ausgereiftes und historisch gewachsenes fiskalisches Ausgleichssystem leistet einen wesentlichen Beitrag zur räumlichen und sozialen Kohäsion.

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Folie 4 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Grundlagen der Gleichwertigkeit - Verfassungsrecht I> Art. 28, Abs. 2 GG: „Den Gemeinden muss das Recht

gewährleistet sein, alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung zu regeln. …. Die Gewährleistung der Selbstverwaltung umfasst auch die Grundlagen der finanziellen Eigenverantwortung;…“

> Art. 72, Abs. 2 GG: „Auf den Gebieten des Artikels 74 Abs. 1 Nr. 4, 7, 11, 13, 15, 19a, 20, 22, 25 und 26 hat der Bund das Gesetzgebungsrecht, wenn und soweit die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet oder die Wahrung der Rechts- oder Wirtschaftseinheit im gesamtstaatlichen Interesse eine bundesgesetzliche Regelung erforderlich macht.“

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Folie 5 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Grundlagen der Gleichwertigkeit - Verfassungsrecht II> Länderfinanzausgleich nach Art. 107, Abs. 2: > „Durch das Gesetz ist sicherzustellen, dass die unterschiedliche

Finanzkraft der Länder angemessen ausgeglichen wird; hierbei sind die Finanzkraft und der Finanzbedarf der Gemeinden (Gemeindeverbände) zu berücksichtigen. Die Voraussetzungen für die Ausgleichsansprüche der ausgleichsberechtigten Länder und für die Ausgleichsverbindlichkeiten der ausgleichspflichtigen Länder sowie die Maßstäbe für die Höhe der Ausgleichsleistungen sind in dem Gesetz zu bestimmen. Es kann auch bestimmen, dass der Bund aus seinen Mitteln leistungsschwachen Ländern Zuweisungen zur ergänzenden Deckung ihres allgemeinen Finanzbedarfs (Ergänzungszuweisungen) gewährt.“

> Kommunaler Finanzausgleich nach 14 verschiedenen Länderregelungen – Schlüsselzuweisungen von zentraler Bedeutung

Immer wieder Gegenstand von Klagen der Länder, Städte und Gemeinden – Ausdruck der politischen Gestaltung durch Landesgesetzgeber !!

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Folie 6 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Das bundesdeutsche fiskalische Ausgleichssystem auf der personellen Ebene – „verdeckter Finanzausgleich“

> Arbeitslosen-geld I

> Renten-zahlungen

> Kranken-versicherung

Sozialver-sicherungssystem

strukturstarke Regionen mit einer großen Zahl an Beitrags-zahlern unterstützen Räume mit Anpassungsproblemen und einer großen Zahl an Empfangsberechtigten.

Für den Bund ist dieses System insofern von Bedeutung, als das er gesetzlich verpflichtet ist, auftretende Finanzlücken zu schließen Bundeszuschüsse

regionale und finanzausgleichende Komponente, denn

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Folie 7 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Datengrundlagen der empirischen AnalyseRegionale Analysen kommunale Finanzen:

> Vierteljährliche Kassenergebnisse (Gemeinden und Gemeindeverbände werden als Einheit analysiert = 436 Kreise / kreisfreie Städte – ohne Stadtstaaten)

> Einnahmekraft: Steuern und steuerähnliche Einnahmen, Gebühren und Beiträge im Mittel 2003 bis 2006

> Unmittelbare Ausgaben: Ausgaben für Personal, laufender Sachaufwand, Sachinvestitionen und Ausgaben für Tilgung von Krediten im Mittel 2003 bis 2006

Regionale Analysen Sozialversicherungen:> Einnahmen und Ausgaben der Arbeitslosenversicherung im

Mittel 2003 bis 2005 = 439 Kreise / kreisfreie Städte > Einnahmen und Ausgaben der Rentenversicherung im Mittel

2003 bis 2005 = 439 Kreise / kreisfreie Städte

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Folie 8 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Räumliche und sozioökonomische Klassifizierung – Heterogenität der Kreise beachten Einwohnerdichteklassen:

> Dünnsiedler: unter 75 EW je qkm (periphere Lage)> ländliche Kreise: 75 bis 150 EW je qkm (OECD)> Leicht verdichte Kreise: 150 bis unter 250 EW je qkm (unter

Bundesdurchschnitt)> Verdichtete Kreise: 250 bis 500 EW je qkm> Hochverdichtete Kreise: 500 bis 1000 EW je qkm> Städtische Regionen: über 1000 EW je qkm

> Arbeitslosenklassen:> bis unter 7% - Kreise mit geringen Anpassungsproblemen> 7 bis unter 10% - Kreise mit mittleren Anpassungsproblemen > 10 bis unter 15% - kreise mit starken Anpassungsproblemen> 15% und mehr – Kreise mit erheblichen Anpassungsproblemen

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Folie 9 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Einwohnerdichte 2005

Fast 40% der deutschen Kreise sind ländlich !

Schwerpunkt neue Länder in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

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Folie 10 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Soziökonomische Eckdaten im siedlungsstrukturellen Vergleich

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Folie 11 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Das bundesdeutsche fiskalische Ausgleichssystem auf der institutionellen Ebene I

> Länderfinanzausgleich> Stufe 1:

> Umsatzsteueraufteilung auf die Länder

> Stufe 2: > Länderfinanzausgleich im engeren Sinne

> Stufe 3:> Bundesergänzungszuweisungen an leistungsschwache Länder

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Folie 12 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Länderfinanzausgleichsvolumen im Mittel der Jahre 2003 bis 2006

27,5 Mrd. €

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Folie 13 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Das bundesdeutsche fiskalische Ausgleichssystem auf der institutionellen Ebene I – Länderebene im Mittel der Jahre 2003-2006

-1000

-500

0

500

1000

1500

2000

Berlin

Hambu

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Baden

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1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

Ein

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qkm

Summe BEZ, LFA, Ust.Je EWEdichte

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Folie 14 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Das bundesdeutsche fiskalische Ausgleichssystem auf der institutionellen Ebene II

> Kommunaler Finanzausgleich> Der kommunale Finanzausgleich hilft den

Gemeinden, ihre Aufgaben weitgehend ohne regionale Unterschiede wahrnehmen zu können.

> Die so genannten Schlüsselzuweisungen bilden den Kern des kommunalen Finanzausgleiches

> Ergänzung durch zweckgebundene oder pauschale Investitionszuweisungen

> Differenz zwischen Einnahmekraft und unmittelbaren Ausgaben gibt Anhaltspunkte für die Bedeutung der Zuweisungen der Länder im Rahmen des kommunalen Finanzausgleiches

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Folie 15 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Zuweisungen der Länder an die Gemeinden und Gemeindeverbände 2006 in Mrd. €

Staatliche Zuweisungen

51,5 Mrd. €

Allgemeine Zuweisungen

28,7 Mrd. €

Zweckgebundene Zuweisungen

22,8 Mrd. €

Schlüssel-

Zuweisungen

21 Mrd. €

Ausgleichs-

leistungen

3 Mrd. €

Sonstige

allgemeine

Zuweisungen

4,5 Mrd. €

Bedarf-

zuweisungen

0,2 Mrd. €

Veranschlagung

im

Verwaltungshaushalt

Veranschlagung

im

Verwaltungshaushalt

Veranschlagung

im

Vermögenshaushalt

Erstattung

von Ausgaben für

staatliche Aufgaben

7,8 Mrd. €

Zuweisungen für

laufende Zwecke

7,7 Mrd. €

Investitions-

Zuweisungen

7,2 Mrd. €

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Folie 16 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

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Folie 18 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Kommunale Finanzen:Einnahmen und unmittelbare Ausgaben nach Siedlungsdichteklassen– aber regionale Streuung beachten …

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Folie 19 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Kommunale Finanzen:Einnahmen und unmittelbare Ausgaben im Vergleich – regionale Streuung nach Siedlungsdichte- und Arbeitslosenklassen

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Folie 20 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Verdeckter Finanzausgleich

> Sozialversicherungen

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Folie 21 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Empfängerkassen erhalten 16,35 Milliarden Euro

-8,91

13,11

-3,93

-0,83-0,76

1,600,57

0,06 0,40 0,010,60

-15

-10

-5

0

5

10

15

AOK BKK KBS EAN EAR IKK SEE

Mrd

. E

uro

Transfervolumen im Risikostrukturausgleich und Risikopool im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung, Jahresausgleich 2005 (Quelle: Bundesversicherungsamt)

Zahlerkassen zahlen 14,43 Milliarden Euro Mini-Jobs*: 1,9 Mrd. Euro

*Beiträge des Arbeitgebers bei geringfügiger Beschäftigung nach § 249b SGB V

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Folie 22 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

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Folie 23 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Arbeitslosenversicherung - Einnahmen und Ausgaben je Einwohner -Siedlungsdichteklassen, neue/alte Länder

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Folie 24 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Regionale Streuung in der Arbeitslosenversicherung - Einnahmen und Ausgaben je Einwohner -nach Siedlungsdichte- und Arbeitslosenklassen

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Folie 26 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Rentenversicherung - Einnahmen und Ausgaben je Einwohner -Siedlungsdichteklassen, neue/alte Länder

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Folie 27 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Regionale Streuung in der Rentenversicherung – Einnahmen und Ausgaben je Einwohner -nach Siedlungsdichte- und Arbeitslosenklassen

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Folie 28 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Wo stehen die ländlichen Räume? Empirisches Fazit

- Länderfinanzausgleich:- Wirkt zugunsten der finanzschwachen

Länder. Diese sind in den neuen Ländern vor allem die ländlichen Länder mit extrem dünner Besiedlung.

- Besonderheit für die neuen Länder im Rahmen des Finanzausgleichsgesetzes

- Einwohnerwertungen für die Länder MV (105%), BB (103%), LSA (102%) auf kommunaler Ebene

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Folie 29 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Wo stehen die ländlichen Räume? Empirisches Fazit

- Kommunaler Finanzausgleich:- Zentrales Kriterium für die Zahlungen sind

regionale Strukturstärke oder –schwäche.- Strukturstärke oder –schwäche ist keine

Funktion der Siedlungsdichte.- Streuung zwischen „arm“ und „reich“

innerhalb der Siedlungsklassen erheblich- Daher Aussagen zu Wirkungen nur

Tendenzaussagen

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Folie 30 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Wo stehen die ländlichen Räume? Empirisches Fazit

- Kommunaler Finanzausgleich:- Wirkt in den neuen Ländern zugunsten der

extrem dünn besiedelten ländlichen Kreise und der Städte mit hoher Verdichtung.

- Wirkt in den alten Ländern zugunsten der extrem dünn besiedelten ländlichen Kreise.

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Folie 31 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Wo stehen die ländlichen Räume? Empirisches Fazit

- Verdeckter Finanzausgleich im Rahmen der Arbeitslosen- und Renten-versicherung

- Hat hohe regionale Stabilisierungsfunktion.- Wirkt in erster Linie zugunsten der neuen

Ländern. Ländliche Kreise profitieren erheblich von diesem verdeckten Finanzausgleich.

- Wirkt zu Lasten der alten Länder. Alle Siedlungstypen sind in der Summe Zahlerregionen – auch die ländlichen Kreise.

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Folie 32 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Ausgleichspolitik auf dem Prüfstand

8,1

4,8

3,3

2,02,3

1,5

6,2

1,0

2,8

7,9

10,2

11,3

0

2

4

6

8

10

12

1950-1959 1960-1969 1970-1979 1980-1989 1990-1999 2000-2007

reale BIP-Wachstumsrate p.a.

ALQ

Wachstumsraten nehmen ab, damit sinkt die Basis der staatlichen Einnahmen und der finanzielle Spielraum für Ausgleichspolitik.

Arbeitslosigkeit steigt, Anforderungen an Staat und Sozialversicherungen nehmen zu.

Wie viel Ausgleich ist möglich?

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Folie 33 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Gleichwertigkeit im Rahmen der Verfassung – Recht

> Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 24. Oktober 2002:> „Das Erfordernis der ´Herstellung gleichwertiger

Lebensverhältnisse´ ist nicht schon dann erfüllt, wenn es nur um das Inkraftsetzen bundeseinheitlicher Regelungen geht. Das bundesstaatliche Rechtsgut gleichwertiger Lebensverhältnisse ist vielmehr erst dann bedroht und der Bund erst dann zum Eingreifen ermächtigt, wenn sich die Lebensverhältnisse in den Ländern der Bundesrepublik in erheblicher, das bundesstaatliche Sozialgefüge beeinträchtigender Weise auseinander entwickelt haben oder sich eine derartige Entwicklung konkret abzeichnet.“

> Urteil zur Festlegung des Berufsbildes der Altenpflege durch Bundesgesetz

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Folie 34 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Gleichwertigkeit im Rahmen der Verfassung - Geld

> Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 19. Oktober 2006:

> Ein bundesstaatlicher Notstand im Sinne einer nicht ohne fremde Hilfe abzuwehrenden Existenzbedrohung des Landes als verfassungsgerecht handlungsfähigen Trägers staatlicher Aufgaben setzt voraus, dass das Land alle ihm verfügbaren Möglichkeiten der Abhilfe erschöpft hat, so dass sich eine Bundeshilfe als einzig verbliebener Ausweg darstellt.

> Urteil zur Klage des Landes Berlin auf Sanierungshilfen des Bundes

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Folie 35 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Gleichwertigkeit im Rahmen der Verfassung - Fazit

Maßstäbe für Eingreifen des Bundes sind streng gefasst.

Länder und Gemeinden tragen im Rahmen der föderalen Ordnung hohe Selbstverantwortung.

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Folie 36 Bonn, November 2008Dr. Markus Eltges

Vielen Dank

für Ihre Aufmerksamkeit !