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Bezirkliche Bildungskonferenz Harburg am 25.09.2019 von 15:00 - 19:30 Uhr in der MSH Medical School Hamburg Schellerdamm 22-24, Hamburg-Harburg IM DIGITALEN ZEITALTER © Collage H. Winkler-Zierahn, pixabay DEMOKRATISCHE TEILHABE

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Bezirkliche Bildungskonferenz Harburgam 25.09.2019von 15:00 - 19:30 Uhrin der MSH Medical School HamburgSchellerdamm 22-24, Hamburg-Harburg

IM DIGITALEN ZEITALTER©

Collage H

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ierahn, pixabay

DEMOKRATISCHE TEILHABE

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15:00 Uhr Offener Beginn mit Kaffee und Kuchen15:30 Uhr Begrüßung

15:45 Uhr 1. Impulsvortrag: „Freiwilliges Engagement und Partizipation in Zeiten des Internets“ Dr. Kathrin Voss Fragen aus dem Publikum

16:30 Uhr 2 Impulsvortrag: „(Digitales) Engagement und Demokratie“ Prof. Dr. Wibke Riekmann, Prof. Dr. Elisabeth Richter Fragen aus dem Publikum

17:15 Uhr Pause

17:30 Uhr Start der Workshops WS 1: Digitale Nachbarschaft WS 2: Digitale Jugendbeteiligung – jugend.beteiligen.jetzt WS 3: Digitale Jugendbeteiligung - Aula WS 4: Digitale Zivilcourage

19:00 Uhr Gemeinsamer Abschluss und Ausblick

Im Anschluss Networking mit Fingerfood

PROGRAMMABLAUF

PROGRAMM

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Einerseits gibt es die weit verbrei-tete Auffassung, es wäre schwer, junge Menschen zu gesellschaftlichem und politischem Engagement zu bewegen. Andererseits sind es gerade junge Menschen, die in den vergangenen Wochen und Monaten gesellschaft-liche Debatten angestoßen haben, zum Beispiel mit #metoo, #metwo oder „Fridays For Future“. Wie passt das zusammen? Gibt es eine um sich greifende Politikverdrossenheit oder nur eine um sich greifende Verdrossen-heit gegenüber der Art und Weise, wie der politische Betrieb und gesellschaft-liches Engagement zurzeit organisiert sind? Und welche Rolle spielen dabei die Digitaliserung, das Internet, die Sozialen Medien?

90 Jahre nach Brechts Radiotheorie sind tatsächlich die technischen Bedingun-gen gegeben, dass jeder Mensch, der Inhalte empfangen kann, auch gleichzei-tig Inhalte senden kann, dass ein einzel-nes YouTube-Video ein bedeutendes Wahlkampfthema werden kann. Wieso aber assoziieren wir mit den Sozialen Medien, die das Potenzial haben, gesell-schaftliche Debatten durch Teilnahme von Vielen zu „demokratisieren“, auch gleichzeitig eine große Gefahr für die Demokratie, wie wir sie kennen?

EINFÜHRUNG

Wie können wir die Lebenswelt „Digita-ler Raum“ in eine lebensweltorientierte Soziale Arbeit einbinden?

Die digitalen Medien eröffnen neue Möglichkeiten für ein demokrati-sches Engagement und neue Wege der Teilhabe auch für ältere Menschen und Menschen mit Behinde-rungen. Schaffen es diese Instrumente, mehr Interesse an gesamtgesellschaft-lichen Fragen zu wecken? Sollte man nicht in Kindergarten und Schule bereits damit beginnen?

Welche digitalen Angebote, Tools und Plattformen gibt es zurzeit? Welche Kanäle und Medien sind dabei erfolg-reich? Brauchen nun alle Kitas und Schu-len zwingend einen Instragram Account, Sportvereine einen eigenen YouTube- Kanal, Seniorengemeinschaften Face-book und politische Parteien Twitter?

THEMA

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Die Zivilgesellschaft ist im Wandel. Engagement und Partizipation verändern sich. Menschen sind nach wie vor bereit sich zu engagieren, aber viele klassi-sche Engagementformen verlieren an Rückhalt. Vereine, die großen Parteien, Gewerkschaften und Kirchen beklagen einen zunehmenden Mitgliederschwund, Überalterung und eine mangelnde Bereit-schaft Ämter zu übernehmen. Auf der anderen Seite ist in anderen Bereichen durchaus Engagement sicht-bar – eine zunehmende Zahl von E-Petitionen, Bewegungen wie #metoo auf Twitter, kleine lokal Bürgerinitiativen oder auch die weltweiten „Fridays ForFuture“ Demonstrationen.

Eine Gemeinsamkeit dieser neuen Enga-gementformen ist, dass sie zum einen abseits der traditionellen Intermediäre stattfinden, also abseits von Parteien und etablierten Vereinen. Zum anderen spielt oft das Internet eine entscheidende Rolle. Dabei werden die vielen niedrig-schwelligen Formen von Partizipation und Protest im Internet oftmals als simp-ler Klick-Aktivismus oder auch Slackti-vism (Faulpelz-Aktivismus) abgetan und

Freiwilliges Engagement und Partizipation in Zeiten des Internets

1. IMPULSVORTRAG

damit der grundlegende Wandel dahinter übersehen.

Das Internet ist sicherlich nicht der alleinige Auslöser dieses Wandels, aber es verändert Engagement. Das Internet bietet neue Möglichkeiten der Partizipa-tion, der Interaktion und der Mobilisie-rung. Wie also sieht politisches Enga-gement im digitalen Zeitalter aus? Was ändert sich? Gibt es ein verändertes Selbstverständnis von Bürgern? Ist das ein generationaler Wandel? Gibt es so etwas wie den „digital citizen“, den digitalen Bürger? Was bedeutet der Wandel für die Intermediäre, für Organi-sationen und Institutionen?

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Dr. Kathrin Voss ist Lehrbeauftragte am Institut für Journalistik und Kommunikations-wissenschaften sowie am Institut für Politische Wissenschaften der Universität Hamburg und freie Beraterin von Non-Profit-Organisationen.

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Unsere Demokratie ist in einer Krise. Dieser Satz erlangt mittlerweile eine hohe Zustimmung. Welche Krise aber ist hier genau gemeint und welche Rolle spielt das Engagement dabei? Durch die Digitalisierung wird es immer leichter, sich zu Wort zu melden oder sich in öffentliche Diskussionen einzumischen. Trägt das aber dazu bei, die Krise der Demokratie zu bekämpfen? Wie hängen eigentlich Engagement und Demokratie zusammen?Im Vortrag soll zunächst darauf einge-gangen werden, welche Form von Parti-zipation die Demokratie fördert und wie ein demokratisches Engagement unter-stützt werden kann. Dabei wird es auch

um die Frage gehen, wie ein (digitales) Engagement vor Ort in der Region Har-burg zu konkretisieren wäre. Entgegen der Annahme nämlich, dass Menschen sich weniger engagieren würden als das früher der Fall war, zeigen die Ergebnis-se der aktuellen Forschung ein anderes Bild. Noch nie haben sich Menschen so viel engagiert wie heute. Möglicherweise geht es also darum, unseren Blickwinkel zu verändern. Wenn wir davon ausgehen, dass Menschen sich gerne engagieren möchten, was können und müssen Institutionen der Sozialen Arbeit tun, um dieses Engagement zu fördern? Letztlich soll also diskutiert werden, welche Rolle Organisationen der Sozialen Arbeit für die Förderung der Demokra-tie im lokalen Raum einnehmen können und wie die Digitalisierung sie darin unterstützten kann. Wir möchten die Anwesenden ermutigen, sich selbst als Akteur*innen [in] der Demokratie wahr-zunehmen und die vorgestellten kon-zeptionellen Anregungen auch auf sich selbst anzuwenden.

2. IMPULSVORTRAG

(Digitales) Engagement und Demokratie

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Prof. Dr. Elisabeth Richter und Prof. Dr. Wibke Riekmann sind Lehrende im Stu-diengang der Sozialen Arbeit an der MSH Medical School Hamburg - University of Applied Sciences and Medical University. Sie beschäftigen sich schon seit vielen Jahren mit der Förderung von Demokratie durch die Zivilgesellschaft und seit neuestem auch mit der Frage, welche Rolle der Digitalisierung dabei zukommt.

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Die Gruppe „An(ge)kommen in Deutschland“ bietet mit ihrem wöchentlichen An-gebot „Das A & O der digitalen Welt“ Menschen in Neugraben-Fischbek praktische Unterstützung bei Fragen zu digitaler Teilhabe an. Angeboten wird Kompetenztrai-ning zu EDV-Programmen, Wohnungs- und Arbeitssuche im Internet und vieles mehr. Das Angebot wurde vorrangig für die Bewohner*innen der umliegenden Wohnunter-künfte konzipiert, steht jedoch allen Menschen im Stadtteil offen.Der Verein „Wege aus der Einsamkeit e.V.“ führt in Berlin und Hamburg seit mehre-ren Jahren kostenfreie Gesprächsrunden zum 1x1 der Tablets und Smartphones für Menschen 65+ durch. Hierdurch haben bereits mehr als 4.500 Senior*innen erste Schritte in die digitale Welt gewagt. Wichtig ist dem Verein auch, dass Digitale Bil-dung nicht bei Menschen 70+ endet und dass es in allen Seniorenwohnanlagen, Alten-heimen, Seniorentreffs und Quartieren kostenfreies WLAN gibt, damit auch altersar-me oder nicht mehr mobile Menschen 65+ in die digitale Welt mitgehen können.Vertreter*innen beider Projekte stellen ihre Angebote vor und diskutieren mit uns über die Notwendigkeit einer lebendigen und solidarischen digitalen Nachbarschaft, über die digitale Kluft und darüber, wie sie geschlossen werden kann.

Digitale Nachbarschaft

WORKSHOPS

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Jugendliche haben ein Recht auf Beteiligung in politi-schen Prozessen. Eine zeitgemäße Jugendbeteiligung ist ohne den Einsatz digitaler Mittel kaum denkbar, ob in der Ansprache von Jugend-lichen, in der Kommunikation im Rahmen von Prozessen oder dem Projektmanage-ment in Gruppen. Der Workshop stellt die Aktivitäten und Tools des Projekts jugend.beteiligen.jetzt vor und blickt auf Gute-Praxis-Projekte.Bitte bringen Sie möglichst ein eigenes digitales Endgerät (Smartphone, Tablet oder Laptop) mit, sodass Sie selbst Tools ausprobieren können. Frank Segert arbeitet als Programmleitung im Gemeinschaftsprojekt jugend.beteiligen.jetzt – für die Praxis digitaler Partizipation in der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). Er ist Politikwissenschaftler und verfügt über langjährige Erfahrung an der Schnittstelle von Jugendbeteiligung, digitalen Medien und politischer Bildungsarbeit.

Digitale Jugendbeteiligung – jugend.beteiligen.jetzt2

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WORKSHOPS

aula ist ein innovatives Beteiligungskonzept, das Jugendlichen aktive Mitbestimmung im Alltag ermöglicht. Mithilfe einer Online-Plattform und didaktischer Begleitung fördert aula demokratische Praktiken und Kompetenzen. Wer gute und umsetzbare Vorschläge ausarbeitet und Mehrheiten organisiert, kann so Dinge verändern. Jugendliche lernen auf diese Art und Weise, dass sie mit Engagement und Verant-wortung ihren Lebensraum gestalten und verändern können. aula wurde für Schulen entwickelt, wird allerdings auch für Kontexte außerhalb der Schule, zum Beispiel für den Bereich der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, adaptiert.Marina Weisband ist Diplom-Psychologin und war von 2011 bis 2012 politische Geschäftsführerin der Piratenpartei Deutschland. In ihrem Buch „Wir nennen es Politik“ (2013 erschienen im Tropen-Verlag) schildert sie die Möglichkeiten neuer demokratischer Beteiligungsformen durch Nutzung des Internets. Seit 2014 ist sie Projektleiterin von aula und stellt in diesem Workshop den Nutzen und die Funk-tionsweise von aula sowie konkrete mögliche Anwendungsbeispiele vor.

Digitale Jugendbeteiligung – Aula 3

Die technische und kommunikative Revolution unserer Gesellschaft durch das Inter-net bedeutet auch für die zivilgesellschaftliche Arbeit im Bereich Rechtsextremis-mus und religiös begründeter Extremismus eine gravierende Zäsur. Das Netz gilt für rechtsextreme und rechtspopulistische Akteure gleichermaßen wie für islamistische Gruppierungen als Propagandamedium Nummer eins.

Wo fängt Hatespeech an und wie können wir damit umgehen, ohne in Sprachlosig-keit zu erstarren, sofort den unfriend-Button zu drücken oder selbst respektlos zu werden? Wie kann digitale Zivilcourage und eine lebensnahe Soziale Arbeit 2.0 konkret aussehen? Darüber diskutieren wir gemeinsam mit Vertreter*innen des Projektes „Think Social Now 2.0“ des Bündnisses der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland e.V. und des Projektes „Debate“ der Amadeu Antonio Stiftung.

Digitale Zivilcourage4

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Anmeldung

Veranstaltungsort

Anmeldung für die Veranstaltungbitte über diesen Link:

https://bsb-rbk.veranstaltungen.hamburg.de

Anfahrt:Von den S 3/31 Haltestellen Bahnhof Harburg oder Harburg Rathaus sind es nur wenige Gehminuten zum Schellerdamm 22-24.Der Eingang ist von der Kanalseite über die Haus-brücke (Zugang über Harburger Schlossstraße / Channel) zu erreichen.Parken ist am Karnapp oder im Parkhaus Veritaskai möglich.

© H. Winkler-Zierahn

Kontakt

Regionale BildungskonferenzenRBK Geschäftsstelle HarburgHarburger Ring 3321073 HamburgTel. 040 428 71 25 40Mail [email protected]/rbk-harburg

MSH Medical School Hamburg2. ObergeschossSchellerdamm 22-2421079 Harburg

Herausgeber: Behörde für Schule und Berufsbildung, Hamburger Straße 31, 22083 Hamburg

Redaktion: Heidrun Winkler-Zierahn, Philipp WolfLayout: Heidrun Winkler-Zierahn