JAZZDRUMMERWORLD.COM :: DRUMMERMAGAZIN WORKSHOP · 2011-02-07 · Anwenden, Verändern und...

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JAZZDRUMMERWORLD.COM :: DRUMMERMAGAZIN Christoph Steiner (geb. 1980) studierte Schlagzeug an der Hochschule der Künste (Abteilung Jazz) in Bern bei Billie Brooks und Jan Fabricky. Seit dem Abschluss 2006 ist er als freischaffender Musiker mit verschiedenen Bands in der Schweiz und Europa unterwegs. Zudem ist er als Studiodrummer und Produzent tätig und unterrichtet Schlagzeug. Aktuelle Bands/Projekte: Hildegard Lernt Fliegen, Das Beet, Lucerne Jazz Orchestra, Vincent Vegas Last Dance, Werner Hasler, Shelomith, Benoit Piccand Project, Loraine Cotting, Nucleus Torn, Ballbreaker Ensemble Jazzwerkstatt Bern, YouScene, Housekrais u.a. Als Drummer, Percussionist und Backgroundsänger über 40 CD- Produktionen eingespielt. Mit Groombridge als Produzent an zwei CDs beteiligt. Christoph Steiner EIN GRENZGÄNGER ZWISCHEN DEN STILEN, MIT GROSSEM HANG ZU MUSIKALISCHEN EXPERIMENTEN UND RISIKEN. WORKSHOP

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J A Z Z D R U M M E R W O R L D . C O M : : D R U M M E R M A G A Z I N

Christoph Steiner (geb. 1980)

studierte Schlagzeug an der

Hochschule der Künste

(Abteilung Jazz) in Bern bei Billie

Brooks und Jan Fabricky. Seit

dem Abschluss 2006 ist er als

freischaffender Musiker mit

verschiedenen Bands in der

Schweiz und Europa unterwegs.

Zudem ist er als Studiodrummer

und Produzent tätig und

unterrichtet Schlagzeug. Aktuelle

Bands/Projekte: Hildegard Lernt

Fliegen, Das Beet, Lucerne Jazz

Orchestra, Vincent Vegas Last

Dance, Werner Hasler,

Shelomith, Benoit Piccand

Project, Loraine Cotting, Nucleus

Torn, Ballbreaker Ensemble

Jazzwerkstatt Bern, YouScene,

Housekrais u.a.

Als Drummer, Percussionist und

Backgroundsänger über 40 CD-

Produktionen eingespielt. Mit

Groombridge als Produzent an

zwei CDs beteiligt.

Christoph Steiner

EIN GRENZGÄNGER ZWISCHEN DEN STILEN, MIT GROSSEM HANG ZU MUSIKALISCHEN EXPERIMENTEN UND RISIKEN.

WORKSHOP

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Anwenden, Verändern und Weiterentwickeln eines Patterns

Hallo allerseits und herzlich willkommen zu meinem ersten Workshop auf Jazzdrummerworld!

Immer wieder erlebe ich, dass Schlagzeuger über ein zu kleines und zuwenig kreatives Fill- und Grooverepertoire klagen.Deshalb soll es in diesem Workshop um die Frage gehen, wie ich mein Repertoire ausbaue und mehr aus den bereits vorhandenen Ideen mache.

Neben dem Üben von Technik, Unabhängigkeit, Notenlesen etc. ist es ganz wichtig sich bewusst Zeit zu nehmen, Geübtes auch anzuwenden und zu schauen, wie sich das möglichst schnell und musikalisch ins eigene Groove- und Fillrepertoire integrieren lässt.Es genügt meist nicht etwas einfach zu üben, ich muss auch Anwendungen üben, damit sich diese neuen Sachen natürlich in mein Spiel einfügen.

Es ist nicht nur von Bedeutung was ich übe, sondern auch wie ich es übe und anwende!

Manchmal verbringen Drummer viel Zeit mit technischen Übungen und vergessen dabei, kreativ mit den Übungen umzugehen und den eigenen Ideen Platz einzuräumen. Es geht darum, ständig eigene Übungen zu designen, die den persönlichen stilistischen Vorstellungen entsprechen und uns herausfordern und nicht nur einem vorgegebenen Leitfaden zu folgen, ohne selber kreativ zu sein.

Anhand eines einfachen Patterns möchte ich hier Ideen und etwas Inspiration liefern, was man mehr aus einer einzigen Idee machen kann. Ich trage hier bewusst einige Möglichkeiten zusammen, ohne einen fixen Übungsrahmen zu setzen. Schlussendlich sollen deine eigenen Ideen im Zentrum stehen. Und wichtig: Man kann diese Variationen natürlich auch auf etliche andere Patterns anwenden und diese verändern und weiterentwickeln.

R L R und Variationen

Dieses einfache Sticking wird oft mit zwei Sechzehnteln und einem

Achtel angewandt. Verteilt auf Snare, Hängetom und Standtom gibt das ein vielgehörtes Fillin. In diesem Workshop soll es darum gehen, möglichst viele Variationen dazu zu finden.

Hier einige Möglichkeiten, dieses Pattern (Motiv, Phrase...) anders anzuwenden:

1. Den Beginn des Patterns auf alle möglichen Sechzehntel im Takt ansetzen. Das ergibt 16 Möglichkeiten dieses Pattern zu spielen und jedes klingt anders. Das passiert in Verbindung mit einem Groove.

*Hierzu das beiliegende Blatt, auf dem das jeweils verschobene Pattern mit einfachen Grooves kombiniert wird. Das ist in erster Linie als Hilfe gedacht, damit man sieht, wo das Pattern jeweils beginnt und endet. Unbedingt mit den eigenen Grooves ergänzen und z.B. nur alle 2 oder 4 Takte als Fill einbauen.

2. Das Pattern mit Bassdrumschlägen ergänzen.z.B.: R L R B (Gruppe von 4 Sechzehnteln) (* siehe Übungsblatt jeweils rechte Seite)oder R L R B B (Gruppe von 5 Sechzehnteln, oder Quintolen).

3. Das Pattern erweitern. z.B. R L R R L

4. Andere Orchestrierung für R L R suchen: - R Standtom L Hängetom R Snare- R Ride & BD L Snare R Standtom- etc.

5. Sticking umkehren: L R L*Auch beim Übungsblatt sinnvoll, wenn etwas nicht praktisch liegt. z.B. bei 2de

6. Verschiedene Subdivisionen wählen: Achtel, Triolen, Sechzehntel, Quintolen, Sextolen, Septolen, Zweiunddreissigstel, sowie geshuffeltes und gerades Feeling.

7. Anwendung in diversen Tempi, nicht nur schnell üben.

8. Das Pattern rhythmisch anders zusammensetzen.z.B. R Sechzehntel, L Achtel, R Sechzehntel

9. Was auch immer dir während dem Üben in den Sinn kommt, folge deinen Ideen und entwickle eigene Übungen dazu. Schreibe diese auf, allmählich wird deine eigene Übungssammlung entstehen.

Am besten pickst du eine erste Möglichkeit heraus und beginnst diese zu üben und weiter zu entwickeln. Wenn du da erste klingende Ergebnisse hast und diese in deinem Spiel integrierten kannst, gehst du zum nächsten Punkt und kannst diese dann auch kombinieren. Hier ist Improvisation sehr wichtig und soll ihren Platz beim Üben haben! Und wie gesagt: Nicht nur die Übungen spielen, sondern nach konkreten Anwendungen suchen.

ZUM VIDEOIn dem Video, das hier zum Workshop gehört, spiele ich sehr unterschiedliche Varianten des eigentlich immer gleichen Patterns. Es handelt sich hier um eine Sammlung von Ideen und nicht um eine vollständige Aneinanderreihung der oben beschriebenen Möglichkeiten. Es geht mir dabei vor allem darum einige Anregungen zu geben, wie man eine solche Phrase auch anders angehen kann und damit eure Kreativität anzuregen.

In dem Sinne viel Spass beim Entdecken! Ich freue mich natürlich sehr über Reaktionen und Feedbacks und hoffe, euch mit diesem Workshop einige Ideen mit auf den Weg geben zu können.

To be continued...

Christoph Steiner

Kontakt E-Mail: [email protected]: www.christophsteiner.net

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