Serologievirologie.medizin.uni-leipzig.de/imag/Serologie.pdf · Immunglobuline -Klassen IgG...
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Testverfahren (in der Mikrobiologie und Virologie) zur Bestimmung spezifischer Antikörper im Serum oder in anderen Körperflüssigkeiten gegen infektiöse Erreger
Serologie
Titer
französisch titre: Feingehalt
reziproker Wert der höchsten Serum- bzw. Probenverdünnung, bei der
Antigen und Antikörper noch miteinander reagieren
Grenztiter / Grenzwert
• gibt den Schwellenwert an, ab dem das Ergebnis eines serologischen Nachweisverfahrens als spezifisch anzunehmen ist
• signifikante Titerdifferenz liegt vor, wenn sich zwei Proben des gleichen Patienten (im Abstand von 10-14 Tagen) in mindestens 2 Titerstufen unterscheiden
Immunglobuline
= Antikörper, Ig
= Proteine
kommen als Transmembranrezeptoren auf Zelloberfäche von B–Lymphozyten vor (= B-Zell-Rezeptoren)
Immunglobuline - Klassen
� IgG
überwiegend im Plasma besonders wirksam bei bakteriellen Infektionen, kann aber auch bei Auto-Immunerkrankungen aktiv werden.
tritt als einziges Immunglobulin von der mütterlichen Blutbahn in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes über und gewährt so einen wichtigen Infektionsschutz für das Neugeborene sogar über die Geburt hinaus (mütterliche Leihimmunität)der Schutz besteht für 6-12 Monate
Immunglobuline - Klassen
IgM
besonders wirksam bei Infektionen durch Viren und tropische Parasiten (zum Beispiel Malaria) und wird beim Eindringen eines Fremdkörpers in die Blutbahn zeitlich als Erstes aktiv
Ob im Falle einer Bluttransfusion eine Blutgruppe vertragen wird oder nicht, hängt unter anderem von den Immunglobulinen der Klasse M ab.
IgA
werden im Blut, Speichel sowie Magen- und Darmsaft vorgefunden
Damit dienen sie an den Eintrittspforten des Körpersvor allem der örtlichen Abwehr von Fremdkörpern auf den SchleimhäutenNeugeborene bekommen IgA aus der Muttermilch
Immunglobuline - Klassen
Immunglobuline - Klassen
IgE
spielen bei allergischen Reaktionen (Histaminfreisetzung) und Parasitenbefall eine große Rolle
IgD
Die genaue Funktion ist noch nicht geklärt
Antigen – Antikörper - Reaktion
Aviditäteines Antikörpers ist die Kraft einer multivalenten Bindung zwischen Antigen und AntikörperDiese Bindung kann spezifisch odermultispezifisch sein. Multispezifisch ist sie dann, wenn ein Antikörper mit verschiedenen Antigen-Determinanten reagiert (Kreuzreaktion)
Die Affinität ist in der Biochemie ein Maß für die Bindungsstärke zwischen den Bindungspartnern bei Protein-Ligand-Wechselwirkungen
Serologische Nachweisverfahren
• Mikroskopie:direkte und indirekte Immunfluoreszenz
• ELISA
• Westernblot
• Komplementbindungsreaktion
• Agglutinationstests
• Virusneutralisationstest
ELISA
� Enzym Immuntest (EIA) bzw. � Enzyme Linked Immunosorbent Assay (ELISA)
� bezeichnet ein immunologisches Nachweisverfahren (Assay), basiert auf einer enzymatischen Farbreaktion
Nachweismethode für:Proteine (Antikörper, Erregerbestandteile) in einer Probe (Blutserum, Liquor, etc.)
auch niedermolekulare Verbindungen wie Hormone, Toxineund Pestizide
Westernblot
Nachweisverfahren für Antikörper gegen:HIV, Hepatitis C und E,
EBV, HSV 1/2, CMV
Rötelnvirus, Parvovirus B19,Hantaviren, Sandfliegenfieber
Western Blot: Prinzip
Protein/ Antigen
1.Ak (monoklonal/polyklonal)
2.Ak Anti- (human/ mouse/ goat ...) – Peroxidase oder Alkaline Phosphatase konjugiert
Membran: PVDF/ Nitrozellulose
2.3.
Substrat Färbung4.TMB/ NBT
Interpretation von Western Blots
Glykoproteine
POL-Proteine
GAG-Proteine
gp160, gp120, gp 41
p66, p51, p32
p24, p18
Komplementbindungsreaktion
Veraltetes Nachweisverfahren für Antikörper gegen:z.B. Adenoviren, Influenza- und Parainfluenzaviren, Mykoplasmen, RSV
Agglutinationstests
Nachweis von Antikörpern gegenz.B. Rötelnvirus, Masernvirus, Influenzaviren
Verdünnung des Patentenserums
vollständige Hämagglutination
keine Hämagglutination
Virusneutralisationstest
Nachweisverfahren für Antikörper gegen:Poliomyelitisvirus,
Enteroviren einschl. Coxsackie- und Echoviren, Orthopockenvirus
Poliovirus - Neutralisationstest
Es werdern protektive (neutralisierende) Antikörper bestimmt.Keine einfache Methode!
Bewertung von serologischen Testen
Korrelationskoeffizientr =
. a x d – b x c √ (a+b) x (c+d) x (a+c) x (b+d)
� Basisdiagnostik: ELISA – Nachweis spez. Antikörper
6-8 Wochen nach Infektion
Bestätigung durch PCR erforderlich!
(oder Immunblot)
bei negativem PCR- Befund sollte Test nach 3-6 Monaten wiederholt werden
� Bei Neugeborenen: können noch Antikörper der Mutter vorhanden sein, PCR sollte herangezogen werden (ab 6. Lebenswoche!)
� Bei chronischen Verläufen: ggfs. Leberbiopsie durchgeführen,Diagnostik bezüglich anderer Lebererkrankungen
Hepatitis C