MundRaum · karies, Druckstellen durch schlecht sitzende Prothesen, Gewebe ver - änderungen,...

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MundRaum Das Praxis-Magazin AUSGABE 01/2011 Wenn Zähne in die Jahre kommen Tipps zur zahngesunden Ernährung und Pflege Lifestyle: Mit den Enkeln jung bleiben

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MundRaumDas Praxis-Magazin AUSGABE 01/2011

Wenn Zähne in die Jahre kommenTipps zur zahngesunden Ernährung und Pflege

Lifestyle: Mit den Enkeln jung bleiben

„Die Pflege der Zähne bis in das hohe Alter bleibtunerlässlich, egal ob sie selbstständig oder mit Hilfevon Angehörigen oder Pflegepersonal durchgeführtwird. Gerade für Senioren hat eine konsequenteZahnhygiene großen Einfluss auf die Gesundheitund Lebensqualität. Um Zahnverlust zu vermeiden,Gesundheitsrisiken zu senken und die Lebensquali-tät zu erhalten oder zu verbessern, ist eine optimalePflege zuhause, kombiniert mit regelmäßigen Kon-trolluntersuchungen durch den Zahnarzt, unerläss-lich.

Zahnpflege ist Gesundheitsvorsorge, die uns einLeben lang begleitet. Jeder Lebensabschnitt birgtseine eigenen Herausforderungen, die aber immerzu meistern sind. Auf viele Dinge sollten wir unsvorbereiten und benötigen dazu Informationen undnicht selten auch Unterstützung.

Wir möchten Ihnen mit dieser MundRaum-Ausgabedeshalb Anregungen, Tipps und Informationen mitauf einen zahngesunden Weg geben, die Sie mitHilfe Ihrer Zahnarztpraxis vertiefen und umsetzenkönnen.“

Herzlichst Dr. Björn Eggert,Zahnarzt und Leiter der goDentis-Akademie

Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Fragen. Schicken Sie uns Ihre persönliche E-Mail-Nachricht an [email protected]

Gesunde Zähne sind unverzichtbar

Inhalt

04 Zahngesundheit im AlterPflegekräfte machen sich fit

06 Rezepte:Einfach zahngesund essen

07 Zahngesunde Ernährung

08 Rätsel

09 Lächeln, Essen, Sprechen?Lücken schließen

12 TrendRaum

13 Mit den Enkeln jung bleiben

14 www.prophylaxe-berater.de

15 Impressum

eil Menschen immer älter werden, steigt derpflegerische Aufwand. Zahnprobleme, auch bei

hochbetagten Mitmenschen, werden in Zukunft eineimmer größere Rolle spielen“, so Dr. Björn Eggert,Zahnarzt und Leiter der goDentis-Akademie. Anfor-derungen, auf die weder Angehörige noch dasPersonal in Pflegeeinrichtungen vorbereitet sind.„Genau hier setzen wir an: Wir bieten Schulungen,in denen die Pflegeteams vor Ort lernen, wie wichtigintakte Zähne für die Gesundheit und damit für dieLebensqualität sind.“

Tägliches Putzen, regelmäßige Zahnarztbesuche undeine professionelle Prophylaxe – das sollte Standardsein. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus:Während immerhin noch 80% der 65- bis 74-jährigenwenigstens einmal im Jahr zum Zahnarzt gehen,lassen die Besuche bei älteren Senioren deutlichnach. „Bei unseren Bewohnern liegt der letzteTermin oft fünf Jahre oder weiter zurück“, sagt

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Aktuelle Studien zeigen: Mundhygiene bei älteren Menschensteht nicht an erster Stelle. In Schulungen lernen Pflegekräfte,wie wichtig Zahngesundheit ist.

Die Zähne im Alter –Pflegekräfte machen sich fit

Brigitte Schüttkemper (45). Sie gehört zur Pflege-dienstleitung in der DKV-Residenz am Tibusplatz inMünster. Hier leben Best Ager in einem hochmodernenWohnkomplex. Im angegliederten, vollstationärenPflegebereich werden 45 Bewohner betreut – derJüngste ist 55, der Älteste 97 Jahre alt.

Die Ausgangssituation: Ärzte fordern, Zähne müssenzweimal täglich mindestens drei Minuten geputztwerden. „Auch in Deutschland gibt es aber immernoch Menschen, die keine eigene Zahnbürste besitzen,auch Familienzahnbürsten gibt es leider immer noch“,erklärt Dr. Björn Eggert. Davon abgesehen putzt derdurchschnittliche Deutsche seine Zähne im Schnittnur etwa 20 Sekunden, statt der geforderten dreiMinuten.’’

Das ist natürlich viel zu wenig! Doch selbst die Pflege -verordnung sieht für Zahnpflege lediglich zweiMinuten pro Tag und Patient vor. „Erschwerend

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kommt das fehlende Basis-Wissenrund um Mundhygiene und dieZusammenhänge zwischen Zahn-gesundheit, richtiger Ernährungund altersgerechter Pflege hinzu.“Wie sieht Prophylaxe bei älterenMenschen aus? Lassen sich Zähneversorgen und vielleicht sogarnoch lange erhalten?

Fachkenntnisse, die Pflegekräftein den Schulungen der goDentisvermittelt werden. „Dabei legenwir unsere Veranstaltungen indivi -duell an“, erklärt AkademieleiterDr. Björn Eggert. „Wir sprechenmit den Teilnehmern im Vorfeldab, welche Themenschwerpunktefür sie Priorität haben.“ Die Band -breite reicht von der Einführungin die Anatomie der Zähne bis zukomplexen Einzelfragen. In denDiskussionen wird schnell klar,mit welchen Problemen die Teamstäglich konfrontiert werden undwo sie Hilfestellungen erwarten.Wie bei den immer komplizierterwerden Prothesen – aktuell denTeleskopprothesen und Versor-gungen, die an Implantaten be-festigt werden. Sie bieten demTräger optimalen Komfort, sindaber für den Ungeübten oder Ge-handicapten nur schwer aus demMund zu entfernen. Gerade beihilfsbedürftigen Patienten müssenalle Handgriffe sitzen, sind Tippsund Tricks gefragt.

Analysiert werden mit den go-Dentis-Experten auch die Bedin-gungen vor Ort: In der Residenzin Münster gibt es ein festes Pro-zedere. „Wer neu zu uns kommt,erhält einen Gesundheitscheck“,erklärt Brigitte Schüttkemper.Dazu gehört auch ein Zahnstatus.„Wir sind oft erstaunt, mit welchemEquipment unsere Bewohner aus-gestattet sind: Alte, ausgefranste

Bürsten – Zahnbecher, die ihrebesten Tage schon lange hinter sichhaben.“ Mit guter Mundhygienehat das nichts zu tun. Doch dieseVersäumnisse lassen sich beimnächsten Einkauf schnell beheben.

Anders sieht es mit altersbedingtenVeränderungen aus: Selbst beioptimaler Pflege stellen sich imBereich des Zahnapparates, derMundschleimhaut sowie der Zähneverschiedene Beeinträchtigungenein. Kieferknochen und Zahn-fleisch bilden sich zurück, dieZahnhälse liegen frei. Wurzel -karies, Druckstellen durch schlechtsitzende Prothesen, Gewebe ver -änderungen, Mundtrockenheit oderParodontitis können dazu kommen.

Hier ist bei Betreuern medizini-sches Hintergrundwissen gefragt.Beispielsweise darüber, wie wichtigeine bewusste, aber auch zahn -gesunde, Ernährung ist. Manchesist ganz einfach: „Wir habenwährend unserer letzten Schu-lung erfahren, dass fluoridiertes,jodiertes Speisesalz eine Möglich-keit ist, Zähnen Gutes zu tun“, soBrigitte Schüttkemper.

Hier genügt also ein Hinweis anden Koch in der Residenzküche,

um die Zahngesundheit zu unter-stützen! Schwieriger wird es fürdie Pflege dienstleiterin mit denBewohnern, die ihre aktive Mit -arbeit ver weigern. „70 % unsererPatienten weisen demenzielleVeränderungen auf. Sie könnendie tägliche Zahnhygiene selb-ständig kaum bewältigen, wollensich von uns aber auch nicht helfenlassen.“ Hier ist viel Geduld undEinfühlungsvermögen gefragt.Hilf reich ist es, wenn die Men-schen schon lange vor ihrenalters bedingten Einschränkungeneine möglichst routinehafteZahnpflege betrieben haben.„Was intensiv trainiert wurde,wird auch weniger schnell verges-sen.“

Mangelhafte Pflege ist ein schlei-chender Prozess. „Doch werdenvernachlässigte Mundhygiene undihre Folgen aktiv korrigiert, kön-nen wir viele Zahnprobleme inden Griff bekommen“, sind sichBrigitte Schüttkemper und ihr 30-köpfiges Team nach der Schulungsicher.

Ihr Fazit: Ein attraktives Info-Angebot von den Zahnprofis dergoDentis-Akademie, das aus ge -weitet werden muss!

Nährwerte pro Portion

640 kcal54 g Eiweiß

23 g Fett63 g Kohlenhydrate

4 g Ballaststoffeca. 5 KHE/BE

Nährwerte pro Portion

175 kcal12 g Eiweiß

11 g Fett6 g Kohlenhydrate

8 g Ballaststoffe0 KHE/BE

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Fenchel und Tomaten mit ParmesanNährwerte pro Portion 175 kcal, 12 g Eiweiß, 11 g Fett, 6 g Kohlenhydrate, 8 g Ballaststoffe, 0 KHE/BE

Zutaten für 2 Personen · Zubereitung ca. 25 Minuten2 Fenchelknollen (400 g) Salz200 g Tomaten grob 2 TL Olivenöl gemahlener Pfeffer2 EL Gemüsebrühe Parmesan am Stück (40 g)

 Den Fenchel waschen und putzen. Das zarte Grün beiseite legen.Die Fenchelknollen längs vierteln und in hauchdünne Scheiben hobeln. Die Tomaten waschen und in Scheiben schneiden. Das Fenchelgrüngrob hacken. Öl und Brühe mit etwas Salz und Pfeffer zu einer Sauceaufschlagen. Die Tomaten- und die Fenchelscheiben auf Tellern anrichten undmit der Sauce beträufeln. Mit dem Fenchelgrün bestreuen und denParmesan darüber hobeln.

Seelachsfilet mit Gemüse-Käse-KrusteNährwerte pro Portion 640 kcal, 54 g Eiweiß, 23 g Fett, 63 g Kohlenhydrate, 4 g Ballaststoffe, ca. 5 KHE/BE

Zutaten für 2 Personen · Zubereitung ca. 35 Minuten2 Seelachsfilets ca. 200 g 1 Knoblauchzehe Salz, Pfeffer 1 TL Tomatenmark2 EL Olivenöl 1 TL getrockneter Thymian500 g Zucchini 100 ml Gemüsebrühe1 Bund 120 g Basmatireis-NaturreisFrühlingszwiebeln 100 g Mozzarella

 Den Backofen auf 220° vorheizen. Fisch kalt abbrausen, mit Küchen -papier trockentupfen und mit Salz und Pfeffer würzen. Eine feuerfesteForm dünn mit Öl auspinseln. Fischfilets nebeneinander hineinlegen. Das Gemüse waschen und putzen. Die Zucchini klein würfeln. DieFrühlingszwiebeln in Scheiben schneiden. Das restliche Öl in einerbeschichteten Pfanne erhitzen. Zucchini und Frühlingszwiebeln ca. 5Minuten darin braten. Den Knoblauch schälen und dazupressen. Danndas Tomatenmark und den Thymian untermischen. Alles kurz weiter-braten. Brühe zugießen. Das Gemüse mit Salz und Pfeffer würzen undvom Herd nehmen. Reis nach Packungsangabe kochen. Den Mozzarella gut abtropfenlassen, grob raspeln und unter das Gemüse rühren. Die Gemüse-Mozzarella-Mischung auf dem Fisch verteilen. Im Ofen (Mitte, Umluft200°) ca. 15 Minuten garen. Den Reis dazu servieren.

Quelle: Marlisa Szwillus, Doris Fritzsche · www.gu.de · ISBN: 978-3-7742-6650-6

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Thema: Zahngesunde ErnährungSäuren aus Lebensmitteln, wie Wein, Obst, Fruchtsäfte oder Softgetränke lösen Mineralien aus der Zahnsubstanz und greifen die Zähne an

erden Zähne regelmäßig mitfluoridhaltiger Zahnpasta ge-

reinigt, wird die natürliche Remi-neralisierung über den Speichelunterstützt. Die Zahnhartsubstanzkann sich regenerieren. Im Alterlässt die Remineralisierung durchden Speichel meist in Folge vonverringertem Speichelfluss nach.

Wichtig ist eine aus reichende Kalzium-Fluoridzu fuhr von außenzugeführt durch die Nahrung(z.B. Milchprodukte) oder durcheine entsprechende Zahnpasta.Jetzt sollte auf eine regelmäßigeund gründliche MundhygieneWert gelegt werden. Unterstütztwerden sollte diese durch die Ver-wendung von fluoridiertem (jo-diertem Speisesalz) eine einfacheund effektive Mög lich keit denZähnen etwas Gutes zu tun.

Im Alter ist es wichtig die Häufig-keit der Zuckerzufuhr zu verrin-gern. Ein großes Stück Torte zumKaffee ist besser, als über einenlängeren Zeitraum eine TafelSchokolade Stück für Stück zuessen.

Besonders zu beachten sind dieversteckten Zucker, in Konservenund einer ganzen Reihe vonFertig produkten. Vitamin- undkalziumreiche Ernährung ist fürgesunde Zähne in jedem Altervon großer Bedeutung.

Besonders empfehlenswert ist derregelmäßige Verzehr von Milch-und Vollkornprodukten, frischemObst und Gemüse, sowie Natur-reis. Eier, mageres Fleisch undFisch ergänzen die zahngesundeErnährung zusätzlich.

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franz.Männer-

name

Computer-spielserie

Teil des Gesichts

Alphabet

gezahntesSchneide-werkzeug

Fragewort

engl.:Trinkgeld

Gleisgabe-lung

Figur aus "Sesam-

straße"

Braunalgen

Strand-utensil

Wäsche-stück

Fürsorge

span.Seefahrer

chem. Z.Rhodium

Zeichendes

Schmerzes

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

HindernisInitialen

vonEastwood

kreuzend Kurzschrift Besucher asiat.Hauptstadt

türk.TV-Sender

Haufen Teil einesBaumes

Fischfett abge-storben

irischerWollstoff Kneipe derart

Minister fürWirtschaft

(Abk.)

Ausrufdes

EkelsZwei-

kämpfe

USAbwehr-dienst

dt. Spiele-autor (Dirk) Gemälde

Abk.:Wohnge-

meinschaftVorliebe

Material fürGebiss-modelle

Spreng-körper

Babykost Abk.:Telefon

Schwarmehem.Kfz. Z.Niebüll

Vornamevom

Schweiger

Reise-beginn

kurz fürEduard

Gesund-heitspflege dafür dt.

Vorsilbe

VerordnungGegenteil

vonobere

Eposvon

Vergil

aufhörennord. Göttin

derJugend

engl.:Gesicht

Platz-mangel

Sinnes-organ

an-steckendeKrankheit

ugs.:nein

Gefoppe

Fluss inNord-

england

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Auch für ältere Menschen gibt es adäquaten Zahn-ersatz. Welche Versorgung für den Patienten dierichtige ist, muss der behandelnde Zahnarzt ge-meinsam mit dem Patienten entscheiden. Hier gibtes keine Standardlösungen. So individuell wie dieVoraussetzungen, die der Behandler im Mund jedesPatienten vorfindet, so verschieden sind auch dieAnsprüche jedes Einzelnen an den Zahnersatz, dener bekommt. Aber ob Teilprothese, Vollprotheseoder Implantat: der Zahnersatz muss immer optimalpassen, ästhetischen Anforderungen entsprechenund leicht zu reinigen sein. In jedem Fall sind dieoptimale Zahnhygiene zuhause und die regel -mäßige professionelle Prophylaxe in der Zahnarzt-praxis Teil des Zahngesundheitsprogramms – auchfür Zahnersatz. Besonders die manuellen Fähigkeitenund Fertigkeiten eines jeden Patienten müssen beider Planung von künstlichen Zähnen berücksichtigtwerden.

Wenn Zähne fehlen, ist der Mensch nicht komplett unddas „System“ gestört. Lächeln, Essen, Sprechen – nichts ist mehr so,wie es eigentlich sein soll.

uch die Knochenstruktur der Kiefer verändertsich, mit Auswirkungen auf den gesamten Körper.

So können fehlende Zähne eine Ursache für schmerz -hafte Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule sein.Also gilt für jeden fehlenden Zahn, der nicht natür-lich ersetzt wird grundsätzlich: Lücke schließen!Nur im Ausnahmefall sollten Lücken langfristig un-versorgt bleiben – hier berät Sie Ihr Zahnarzt gerne.

Lächeln, Essen, Sprechen?Lücken schließen! Wie fehlende Zähne ersetzt werden können

Das Implantat:Vom Original kaum zu unterscheiden

Implantate sind künstliche Zahn-wurzeln, die in den Knochen ein-geschraubt werden können undnach einer gewissen Heilungs-phase fest mit ihm verankertsind. An Implantaten kann unter -schied lichster Zahnersatz – vonder Einzelkrone bis zur Vollpro-these – befestigt werden.

Implantate bieten weitere Vor-teile: Der Einsatz von Kronen undBrücken erfordert oft das Be -schlei fen – und damit eine ge-wisse Schädigung – eventuellgesunder Nachbarzähne. Durcheine Implantation kann derVerlust gesunder Zahnsubstanzverhindert werden, wenn nur eineinziger Zahn fehlt, da die Nach-barzähne unangetastet bleibenkönnen.

Überall dort, wo eine Lücke ent-steht, verändert sich die Belastungfür die verblieben Zähne. Sie müs-sen einfach mehr leisten und sindvor allem beim Kauen deutlichhöheren Belastungen ausgesetzt.Das gilt vor allem für sogenanntePfeilerzähne, die als Haltepunktefür Brücken oder Teilprothesendienen. Kommt jetzt noch eineParodontitis ins Spiel, die chro -

nische Entzündung des Zahnhalte -apparates, besteht die Gefahr,dass der Halt im Kieferknochenfrühzeitig verloren geht. Im -plantate, zusätzlich zu eventuelleneigenen Zähnen, können hier dieZahl der Pfeiler erhöhen. Die auf-tretenden Kaukräfte verteilensich so auf mehrere Stellen.

Ein weiterer Vorteil ist die na -türlichere Belastung des Kiefer-knochens durch Implantate, dieam ehesten der normalen Be -lastung entspricht: so wird einAbbau der Knochensubstanzdurch mangelnde oder falscheBelastung verringert.

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Die Prothese

Aber nicht immer können Zahn-lücken „festsitzend“, also durchBrücken, egal ob auf eigenenZähnen oder Implantaten, ver-sorgt werden.

Je nach Situation entscheiden sichdie Zahnärzte mit den Patientenfür eine Versorgung mit heraus-nehmbaren Prothesen. Hier gehendie Möglichkeiten vom Ersatzeinzelner Zähne hin bis zumTotalersatz, der Vollprothese. Ge-rade die Vollprothese bedeutetfür die meisten Patienten eine er-hebliche und einschneidende Ver-

Lächeln, Essen, Sprechen?Lücken schließen!

änderung. Es braucht eine ge-wisse Zeit, bis Mensch und Mundsich an die neuen Zähne gewöhnthaben. Bis es soweit ist, könnenDruckgefühl und leichte Schmer-zen auftreten – auch wenn dieProthese eigentlich gut sitzt.Auch Anlaufschwierigkeiten beimEssen und Sprechen lassen in derRegel nach kurzer Zeit nach. An-ders als bei natürlichen Zähnenoder einem Implantat, wird beiden herausnehmbaren Lösungender Kaudruck zumindest teilweiseüber die Mundschleimhaut aufden Kieferknochen übertragen,der dadurch in der Regel langsamund häufig unbemerkt zurückgeht

und der Prothese nicht mehr dennötigen Halt geben kann.

Ob festsitzender Zahnersatz inForm von Implantaten oder Brü-cken und Prothesen: auf denregel mäßigen Besuch in der Zahn -arztpraxis – mindestens zweimalpro Jahr – darf nicht verzichtetwerden. Nur so können Sitz undder Halt des Zahnersatzes über-prüft und mögliche Gesundheits-risiken erkannt werden. Denn auszunächst harmlosen Druckstellenoder Veränderungen der Mund-schleimhaut können bösartigeGeschwulste, Tumore entstehen.Der Kontrollbesuch beim Zahn-arzt ist also gerade für ältereMenschen immer auch eine Formder Krebsprävention.

Auch die professionelle Zahn -reinigung, als Teil eines indivi -duellen Prophylaxeprogramms,sollte mindestens zweimal imJahr durchgeführt werden. Hierwird vor allem schädlicher bak -

terieller Belag – der sogenannteBiofilm – entfernt, der für Entzün -dungen im Mundraum verant-wortlich ist. Gerade bei älterenMenschen, deren Immunsystemoftmals geschwächt ist, könnenso Risiken für andere Krank -heiten, die durch Bakterien aus-gelöst werden können, gesenktwerden. Es ist auch wichtig, denBiofilm vom Zahnersatz pro -fessionell zu entfernen. Dies ist inder Zahnarztpraxis möglich.

Aber auch die häusliche Pflegeund Reinigung des Zahnersatzesist natürlich wichtig. Tipps undTricks dazu finden Sie hier. Beikonkreten Fragen oder Problemenfinden Sie Hilfe in Ihrer Zahn-arztpraxis.

• reinigen Sie Zähne und fest -sitzenden Zahnersatz mindestenszweimal täglich• benutzen Sie eine flourid -haltige Zahnpasta, zum Schutzdes Zahnschmelzes• besonders geeignet sind Zahn-pasten, die eine Kombination ausAmin- und Zinnfluorid oderplaque hemmende Wirkstoffeenthalten• bei Mundtrockenheit kann derZahnarzt Feuchtigkeitsgele oderandere hilfreiche Produkte emp-fehlen

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Lächeln, Essen, Sprechen?Lücken schließen!

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Kunst –fast immer zahnlos Auf klassischen Porträts wieder „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci, dem Vaterbildnis von AlbrechtDürer oder Dogen-Porträt von Giovanni Bellini sind sie nicht zu sehen:Nur fünf bis zehn Prozent der Werke alter Meister zeigen Zähne – so JürgenSetz, Professor für Zahnersatzkunde am Universitätsklinikum Halle.Seine Vermutung: Die Zähne waren in schlechtem Zustand, oft gar nichtmehr vorhanden. Wie bei Sonnenkönig Ludwig XIV. oder dem amerika-nischen Präsident George Washington. Englands Königin Elisabeth I.hatte schwarze Zähne.

Crossboccia – vom Rentnersport zur Funsportart Boccia ist was für ältere Herren? Von wegen: Crossboccia baut zwar auf dem Grundgedanken des etablier-ten Spiels auf, kommt je doch mit deutlich weniger Regeln aus. Es gibtweiche Kugeln, die auf einem unebenen Untergrund liegen bleiben. DieSpielfeld-Begrenzungen werden komplett aufgehoben und der drei- dimensionale Raum kann vollständig genutzt werden. Crossboccia-Fanskugeln sich durch das ganze Haus und die komplette Stadt – jeder Ein-zelne kann den Spielverlauf aktiv mitgestalten.T

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omputerspiele und Seniorenteller - das passtnicht zusammen? Falsch. Omas und Opas

spielen für ihre Enkel eine besondere Rolle. Das be-kräftigen soziologische Studien. Großeltern werdenzu Freunden und wichtigen Ratgebern. Sie kon -frontieren die Jungen mit anderen Sichtweisen underweitern den Horizont und das Verständnis für dasGegenüber. Umgekehrt wirken Enkel auf die ältereGeneration wie eine Frischzellenkur. Wer sich umseine Enkel kümmert, bleibt eher für die Jugendaufgeschlossen. Positiver Effekt: Ältere Menschen,die neugierig bleiben und sich für Themen IhrerEnkel begeistern können, altern laut Alters -forschung viel langsamer.

Früher wollten Großeltern ihre Erfahrungen weiter-geben, heute bleiben Sie über Ihre Enkel jung. Alsstrickender Babysitter auf dem Sofa ist die Omalängst ein Auslaufmodell. Großeltern bekommendurch ihre Enkel eine zweite Chance – nämlich mitKindern gelassener umzugehen, als sie es vielleicht

mit den eigenen konnten. Die Experten sind sicheinig: Ruheständler sind heutzutage aktiver, sie fühlensich jung und gesund und haben besondere Quali-täten. Beim Kontakt mit Jüngeren nehmen sie sichmehr Zeit und hören besser zu. Erstaunlicherweisetragen Großeltern Konflikte auch mit pubertierendenEnkeln gelassener aus. Aufgrund der freundschaft-lichen Beziehung, stressmindernder Distanz undder relativ offenen sozialen Rolle werden Problem-lösungen viel einfacher. Enkel lernen ihre Großelternals kompromissbereiter kennen. Teenager schätzenan ihnen, dass sie sich weniger einmischen und ofttoleranter sind, als erwartet wird. Den Spielraumbei der Ausgestaltung ihrer Großelternschaft solltenGroßeltern gemeinsam mit den Eltern definieren.Nicht die Betonung der Autorität und Überlegenheitdes „Lebenserfahrenen“, sondern die partnerschaft-liche bzw. kameradschaftliche Zuneigung steht imVordergrund. Opa muss nicht nur stundenlang dieelektrische Eisenbahn aufbauen. Er wird akzeptiert,weil er eine Erweiterung des Erfahrungs- und Erleb-nisraums bietet. Beides wird höher bewertet alsinstrumentelle Hilfen oder die finanzielle Unter -stützung. Bei manchen Großeltern erzeugt LaraCroft sicher noch ein Stirnrunzeln, im Sinne derEnkel ziehen sie ihre deren Abenteuer dem früherenMensch-Ärger-Dich-Nicht-Spielen jedoch gerne vor.

Großelternschaft heißt nicht alt sein. Großelternverstehen sich – letztendlich auch geprägt durch dasneue Medienverständnis - eher als Best Ager. Sie ge-stalten Ihr Leben aktiv und spontan. Eine zeitgemäßeBeziehung zwischen Großeltern und Enkeln ist siesinnstiftend und eine Bereicherung ihres Lebens.

Mit den Enkeln jung bleiben

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Aktiv am Leben teilnehmen

lich mit einer weichen Zahnbürstegereinigt und massiert werden.

• herausnehmbare Prothesenmög lichst nach jedem Essen unterfließendem Wasser spülen• mit speziellen Prothesenbürs-ten die Prothese zweimal täglichgründ lich bürsten• Zahnpasten für Prothesen ent-halten schonende Schleifkörper,die die Oberflächen nicht aufrauen• zusätzlich kann einmal täglichein Gebissreiniger eingesetzt wer-den, der aber niemals die mecha-nische Reinigung ersetzen kann

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• reinigen Sie die Zunge miteinem Zungenschaber, hier tum-meln sich die meisten Bakterien• elektrische Zahnbürsten verein -fachen die Anwendung, auch fürPflegekräfte• mit einem aufgesteckten Tennis -ball oder mit Hilfe speziellerManschetten, können die Griffeschmaler Handzahnbürsten ver-größert werden, das erleichtertdie Handhabung für ältere Men-schen mit motorischen Störungenoder mangelnder Kraft• die chemische Plaquekontrolledurch Spüllösungen kann unter-stützend hilfreich sein• sollte ein normales Bürsten derZähne und ein geregeltes Aus -spucken von Spüllösungen nichtmehr möglich sein, kann eineSpüllösung mit einem kleinenLappen auf die Schleimhäute undZähne aufgetragen werden

• zur Pflege der Schleimhäutesind Fingertips geeignet• Zwei- oder Dreikopfzahn - bürsten können hilfreich sein,diese reinigen die Innen- undAußenfläche (und Kaufläche)gleichzeitig

Wer Menschen zuhause unter-stützt, die Voll- oder Teilprothesentragen, sollte darauf achten,diese mindestens einmal am Tag,wenn nötig selbst, herauszu -nehmen und zu reinigen. Da eineVollprothese die Mundschleim-haut vollständig bedeckt und sodie Selbstreinigung durch die Zun -ge und den Speichel behindert,sollte das Zahnfleisch einmal täg-

Auf der Suche nach Informationenzu allen Themen rund um die Gesundheit nutzen die meisten Deut-schen mittlerweile das Internet. www.prophylaxe-berater.de ist einunabhängiges Portal für Patienten und informiert rund um das Themazahnmedizinische Prophylaxe.

Alle wichtigen Fragen zur Zahnpflege,zahngesunder Ernährung oder zu Unterstützungsmöglichkeiten durchIhren Zahnarzt sind dort leicht verständlich aufbereitet. Natürlich wid-met man sich auch speziell allen Themen rund um Kinderzähne.

Zusätzlich finden Sie ein Lexikonzu zahnmedizinischen Begriffen und in der Rubrik News aktuelleBerichte über interessante Entwicklungen. Wenn Sie einen Zahnarztsuchen: einfach unter Arztsuche Ihre Postleitzahl eingeben und Sieerhalten Adressen von Zahnärzten in Ihrer Nähe, die auf www.prophy-laxe-berater.de gelistet sind.

www.prophylaxe-berater.deZahngesunde Informationen im Netz

Lächeln, Essen, Sprechen?Lücken schließen!

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Herausgeber: goDentis - Gesellschaft für Innovation in der

Zahnheilkunde mbH, Scheidtweilerstr. 4, 50933 Köln, [email protected] Verantwortlich

für den Inhalt: (i.S.d.P.) Dr. Björn Eggert Redaktion: Katrin Schütterle (goDentis GmbH),

Stefanie Dick (goDentis GmbH), Dr. Björn Eggert (goDentis GmbH), Klaus Schenkmann (goDentis

GmbH), Dr. Daniela Janusch, Herbert Kogel (hoc-modo) Layout: www.hoc-modo.de

Stand: März 2011 Die Artikel mit Gesundheitsthemen dienen ausschließlich der Information.

Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen verfasst und geben den Sachstand von März 2011

wieder. Im Fall von gesundheitlichen Beschwerden, einer akuten Erkrankung oder Fragen wenden

Sie sich bitte an den Arzt Ihres Vertrauens. Das Magazin „MundRaum“ kann und soll nicht den

ärztlichen Rat ersetzen. Die goDentis GmbH haftet nicht für Schäden oder Unannehmlichkeiten,

die wider Erwarten aufgrund der in dieser Publikation enthaltenen Informationen entstanden sind.

Bildquellen Seiten 04/05/07/09/14 goDentis· Seiten 01/10/11/12/13 Shutterstock (NutzerHocmodo) · Seite 06 Studio L'EVEQUE

Impressum

Zahnmythen und die WirklichkeitZahnhygiene ist nur für den Mund wichtig

Wenn Zähne krank sind, leiden häufig auch der restliche Körper und der Geist. Bei Kindern etwa könnenZahnschmerzen wegen Karies die Konzen tration in der Schule beeinträchtigen. Wenn nun als natürlicheSchutzreaktion des Kindes auf die Schmerzen eine Umstellung auf leichtkaubare Nahrung erfolgt, bedeutetdies oft eine Verschlechterung der Ernährung. In der Folge kann dies das Körpergewicht und auch die Hirn-entwicklung negativ beeinflussen.

Mehr Zucker heißt mehr Karies

Über die Entwicklung von Karies entscheidet nicht die Zuckermenge, sondern die Zeitdauer, in der dieZähne dem Zucker ausgesetzt sind. Zum Problem wird dies besonders bei Süßigkeiten, die sich nur langsamauflösen, oder bei lang an dauerndem Konsum von Softdrinks. Die Zähne sind in diesen Fällen länger denSäuren ausgesetzt, die die Mundbakterien aus dem Zucker bilden.