Якоб и Вильгельм Гримм...2. Die Gänse gackerten vor Schrecken und jammerten,...

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Transcript of Якоб и Вильгельм Гримм...2. Die Gänse gackerten vor Schrecken und jammerten,...

  • Якоб и Вильгельм  ГриммЕ. М. Смирнова

    Волшебные немецкие сказки /Die deutschen WundermärchenСерия «Легко читаем по-немецки»

      

    http://www.litres.ru/pages/biblio_book/?art=38577353Волшебные немецкие сказки / Die deutschen Wundermärchen: АСТ;

    Москва; 2018ISBN 978-5-17-110634-8

     

    АннотацияВ этой книге подобраны волшебные немецкие сказки братьев

    Гримм, которые превратят изучение немецкого в увлекательноезанятие. Чтение коротких сказочных историй поможет легко и безнапряжения прогрузиться в мир классического немецкого языкаи пополнить словарный запас.

    После каждой сказки даны упражнения для проверкипонимания текста и закрепления новой лексики. Изданиесопровождается словарем. Книга предназначается дляначинающих изучать немецкий язык (уровень 1).

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    СодержаниеDie Sterntaler 5

    Упражнения 7Ключи к упражнениям 8

    Der Fuchs und die Gänse 9Упражнения 11Ключи к упражнениям 13

    Der Fuchs und die Katze 14Упражнения 16Ключи к упражнениям 17

    Der Fuchs und das Pferd 18Упражнения 21Ключи к упражнениям 23

    Der Hase und der Igel 24Упражнения 30Ключи к упражнениям 32

    Das blaue Licht 33Конец ознакомительного фрагмента. 40

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    Братья ГриммВолшебные немецкиесказки / Die deutschen

    Wundermärchen© Смирнова Е.М., адаптация текста, комментарии,

    упражнения, словарь© ООО «Издательство АСТ», 2018

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     Die Sterntaler

     Es war einmal ein kleines Mädchen, seine Eltern waren

    gestorben1, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen2 mehrhatte zu wohnen und kein Bettchen3 mehr zu schlafen und endlichgar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein StückchenBrot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte4.Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Weltverlassen5 war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott6 hinausins Feld. Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach „ach,gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig.“ Es reichte ihm dasganze Stückchen Brot und sagte „Gott segne dir‘s“7 und gingweiter. Da kam ein Kind das jammerte und sprach „es friertmich so an meinem Kopf8, schenk mir etwas, womit ich ihn

    1 waren gestorben – умерли (временна́я форма плюсквамперфект – предпро-шедшее время, выражает предшествование по отношению к некоторой ситуациив прошлом)

    2 Kämmerchen – комнатушка (уменьшительная форма от Kammer)3 Bettchen – кроватка (уменьшительная форма от Bett)4 geschenkt hatte – подарил (временна`я форма плюсквамперфект – предпро-

    шедшее время, выражает предшествование по отношению к некоторой ситуациив прошлом)

    5 von aller Welt verlassen – покинута всем миром6 im Vertrauen auf den lieben Gott – с верой в дорогого Бога7 „Gott segne dir’s“ – да благославит Бог8 es friert mich so an meinem Kopf – у меня так сильно мёрзнет голова

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    bedecken kann.“ Da tat es seine Mütze ab9 und gab sie ihm. Undals es noch eine Weile10 gegangen war, kam wieder ein Kindund hatte kein Leibchen an und fror: da gab es ihm seins: undnoch weiter, da bat eins um ein Röcklein11, das gab es auch vonsich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schondunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein12,und das fromme Mädchen dachte „es ist dunkle Nacht, da siehtdich niemand du kannst wohl13 dein Hemd weggeben,“ undzog das Hemd ab und gab es auch hin. Und wie es so standund gar nichts14 mehr hatte, fielen auf einmal15 die Sterne vomHimmel, und waren lauter harte blanke Taler: und ob es gleichsein Hemdlein weggegeben16, so hatte es ein neues an und daswar vom allerfeinsten Linnen17. Da sammelte es sich die Talerhinein und war reich für seinen Lebtag18.

    9 tat ab (abtun) – сняла10 eine Weile – немного11 Röcklein – юбчонка (уменьшительное от Rock)12 Hemdlein – рубашонка (уменьшительное от Hemd)13 wohl – здесь: пожалуй14 gar nichts – совсем ничего15 auf einmal – здесь: внезапно16 ob es gleich sein Hemdlein weggegeben – хотя она только что отдала свою

    рубашонку17 vom allerfeinsten Linnen – из изысканнейшего льна18 für seinen Lebtag – на всю жизнь

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     Упражнения

     I. Восстановите из уменьшительный формы исход-

    ное существительное:1. das Bettсhen —2. das Hemdchen —3. das Kammerchen —4. das Rocklein —5. das Stückchen —6. das Sternchen —7. das Herzchen —

    II. Найдите антонимы к следующим словам:1. arm —2. schlecht —3. groß —4. alt —5. hell —

    III. Ответьте на вопросы:1. Warum ist das Mädchen ins Feld hinausgegangen?2. Wer begegnete dem Mädchen? Was hat es weggegeben?3. Warum hat das Mädchen alles weggegeben?4. Warum war das Mädchen zuletzt reich für seinen Lebtag?

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     Ключи к упражнениям

     I.1. das Bettсhen – das Bett2. das Hemdchen – das Hemd3. das Kammerchen – die Kammer4. das Rocklein – der Rock5. das Stückchen – das Stück6. das Sternchen – der Stern7. das Herzchen – das Herz

    II.1. arm – reich2. schlecht – gut3. groß – klein4. alt – neu5. hell – dunkel

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     Der Fuchs und die Gänse

     Der Fuchs kam einmal auf eine Wiese, wo eine Herde schöner

    fetter Gänse saß, da lachte er und sprach „ich komme ja wiegerufen19, ihr sitzt hübsch beisammen, so kann ich eine nachder andern20 auffressen.“ Die Gänse gackerten vor Schrecken21,sprangen auf, fingen an zu jammern und kläglich um ihr Lebenzu bitten. Der Fuchs aber wollte auf nichts hören und sprach „daist keine Gnade22, ihr müsst sterben.“ Endlich nahm sich einedas Herz23 und sagte „sollen wir arme Gänse doch unser jungfrisch Leben lassen24, so erzeige uns die einzige Gnade und erlaubuns noch ein Gebet, damit25 wir nicht in unsern Sünden sterben:hernach wollen wir uns auch in eine Reihe stellen26, damit dudir immer die fetteste aussuchen kannst.“ „Ja,“ sagte der Fuchs,„das ist billig27, und ist eine fromme Bitte: betet, ich will so langewarten.“ Also fing die erste ein recht langes Gebet an, immer

    19 wie gerufen kommen – прийти как нельзя кстати20 eine nach der andern – одну за другой21 vor Schrecken – от страха22 da ist keine Gnade – пощады не будет23 sich das Herz nehmen – собрать всё своё мужество24 Leben lassen – уйти из жизни; умереть25 damit – здесь: чтобы26 sich in eine Reihe stellen – становиться в ряд27 billig – здесь: справедливо

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    „ga! ga!“ und weil sie gar nicht aufhören wollte, wartete diezweite nicht, bis die Reihe an sie kam28, sondern fing auch an „ga!ga!“ Die dritte und vierte folgte ihr, und bald gackerten sie allezusammen. (Und wenn sie ausgebetet haben, soll das Märchenweiter erzählt werden29, sie beten aber alleweile noch immer30fort.)

    28 die Reihe kam an sie – очередь дошла до неё29 erzählt werden – рассказываться (форма пассивного залога)30 noch immer – всё ещё

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     Упражнения

     I. Образуйте порядковые числительные:1. eins – erste2. zwei —3. drei —4. vier —5. fünf —6. sechs —7. sieben —8. acht —9. neun —10. zehn —

    II. Подставьте подходящий по смыслу модальныйглагол wollen/müssen/sollen/können:

    1. Der Fuchs: “Ich _________ eine Gans nach der anderenauffressen.”

    2. Die Gänse gackerten vor Schrecken und jammerten, aberder Fuchs sagte: „Ich _______ auf nichts hören.“

    3. Der Fuchs: “Da ist keine Gnade, ihr ___________ sterben.”4. Eine Gans nahm sich das Herz und antwortete:

    “__________ wir jung und frisch Leben lassen, so erlaube unsdie einzige Gnade.”

    5. Die Gänse _________ sich in eine Reihe stellen, damit der

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    Fuchs sich die fetteste aussuchen __________.

    III. Ответьте на вопросы:1. Wohin ist der Fuchs gekommen und wen hat er da

    gefunden?2. Wie haben die Gänse auf die Worte von dem Fuchs

    reagiert?3. Welche Bitte haben die Gänse formuliert und warum?4. Warum betten die Gänse noch immer?

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     Ключи к упражнениям

     I.1. eins – erste2. zwei – zweite3. drei – dritte4. vier – vierte5. fünf – fünfte6. sechs – sechste7. sieben – siebte8. acht – achte9. neun – neunte10. zehn – zehnte

    II.1. kann2. will3. müsst4. sollen5. wollen/wollten; kann

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     Der Fuchs und die Katze

     Es trug sich zu31, dass die Katze in einem Wald dem Herrn

    Fuchs begegnete, und weil sie dachte „er ist gescheit und wohlerfahren, und gilt viel32 in der Welt,“ so sprach sie ihm freundlichzu. „Guten Tag, lieber Herr Fuchs, wie geht’s? wie steht’s?33 wieschlagt ihr euch durch34 in dieser teuren Zeit?“ Der Fuchs, allesHochmutes voll35, betrachtete die Katze von Kopf bis zu Füßen36und wusste lange nicht ob37 er eine Antwort geben sollte. Endlichsprach er „O du armseliger Bartputzer38, du buntscheckigerNarr39, du Hungerleider und Mäusejäger, was kommt dir in denSinn40? du unterstehst dich zu fragen41 wie es mir geht? washast du gelernt? wie viel Künste verstehst du42?“ „Ich verstehe

    31 es trug sich zu – случилось так32 viel gelten – пользоваться авторитетом; иметь вес33 wie geht’s? wie steht’s? – как поживаете?34 sich durchschlagen – перебиваться, сводить концы с концами35 alles Hochmutes voll – преисполненный высокомерием36 von Kopf bis zu Füßen – с головы до ног37 ob – ли38 armseliger Bartputzer – жалкий брадобрей39 buntscheckiger Narr – пегий, пятнистый дурак40 in den Sinn kommen – приходить на ум; прийти в голову41 unterstehst dich zu fragen – смеешь спрашивать42 wie viel Künste verstehst du – что ты умеешь; сколько у тебя способностей

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    nur eine einzige“ antwortete bescheidentlich die Katze. „Was istdas für eine Kunst?“ fragte der Fuchs. „Wenn die Hunde hintermir her sind, so kann ich auf einen Baum springen und michretten.“ „Ist das alles?“ sagte der Fuchs, „ich bin Herr über43hundert Künste und habe überdies noch einen Sack voll Liste44.Du jammerst mich, komm mit mir, ich will dich lehren wie manden Hunden entgeht.“ Indem kam ein Jäger mit vier Hundendaher. Die Katze sprang behend auf einen Baum und setztesich in den Gipfel, wo Äste und Laubwerk sie völlig verbargen.„Bindet den Sack auf, Herr Fuchs, bindet den Sack auf,“ riefihm die Katze zu, aber die Hunde hatten ihn schon gepackt undhielten ihn fest. „Ei, Herr Fuchs,“ rief die Katze, „ihr bleibtmit euern hundert Künsten stecken. Hättet ihr heraufkriechenkönnen wie ich, so wär’s nicht um euer Leben geschehen45.“

    43 Herr über etw. sein – владеть чем-либо44 überdies noch einen Sack voll Liste – сверх того ещё полный мешок (умений)45 hättet … können, so wär‘s nicht … geschehen – могли бы …, не случилось

    бы (форма сослагательного наклонения)

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     Упражнения

     I. Подставьте артикль (определённый или неопре-

    делённый):1. Die Katze begegnete in ____ Wald ____ Herrn Fuchs.2. Der Fuchs gilt viel in ___ Welt.3. Der Fuchs zu der Katze: “Was kommt dir in ___ Sinn?“4. Die Katze: „Ich kann auf ___ Baum springen und mich

    retten.“5. Der Fuchs wollte die Katze lehren, wie man ___ Hunden

    entgeht.

    II. Замените выделенные слова местоимениями:1. Die Katze begegnete dem Fuchs.2. Der Fuchs betrachtete die Katze von Kopf bis zu Füßen.3. Der Fuchs fragte, was der Katze in den Sinn gekommen ist.4. Die Katze fragte, wie es dem Fuchs geht.5. Die Hunde haben den Fuchs gepackt.

    III. Ответьте на вопросы:1. Warum hat die Katze den Fuchs angesprochen?2. Wie hat der Fuchs auf Katze reagiert? Warum?3. Warum hat die Katze dem Fuchs folgende Worte zugerufen:

    „Bindet den Sack auf!“?

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     Ключи к упражнениям

     I.1. einem; dem2. der3. den4. einen5. den

    II.1. ihm2. sie3. ihr4. ihm5. ihn

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     Der Fuchs und das Pferd

     Es hatte ein Bauer ein treues Pferd, das war alt geworden46

    und konnte keine Dienste mehr tun, da wollte ihm sein Herrnichts mehr zu fressen geben und sprach „brauchen kann ich dichfreilich nicht mehr, indeß meine ich es gut mit dir47, zeigst dudich noch so stark, daß du mir einen Löwen hierher bringst, sowill ich dich behalten, jetzt aber mach dich fort48 aus meinemStall,“ und jagte es ins weite Feld. Das Pferd war traurig und gingin den Wald, dort ein wenig Schutz vor dem Wetter zu suchen.Da begegnete ihm der Fuchs und sprach „was hängst du soden Kopf49 und gehst so einsam herum?“ „Ach,“ antwortete dasPferd, „Geiz und Treue wohnen nicht beisammen in einem Haus:mein Herr hat vergessen was ich ihm für Dienste in so vielenJahren geleistet habe, und weil ich nicht mehr ackern kann, willer mir kein Futter mehr geben, und hat mich fortgejagt.“ „Ohneallen Trost?“ fragte der Fuchs. „Der Trost war schlecht, er hatgesagt wenn ich noch so stark wäre50, daß ich ihm einen Löwen

    46 war … geworden – стал (временна́я форма плюсквамперфект – предпрошед-шее время, выражает предшествование по отношению к некоторой ситуации впрошлом)

    47 ich meine es gut mit dir – я к тебе хорошо отношусь48 mach dich fort – убирайся (вон)49 was hängst du so den Kopf – что ты голову повесил; приуныл50 wäre – был бы (форма сослагательного наклонения)

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    brächte51, wollte er mich behalten, aber er weiß wohl, daß ichdas nicht vermag.“ Der Fuchs sprach „da will ich dir helfen, legdich nur hin, strecke dich aus und rege dich nicht, als wärst dutot52.“ Das Pferd tat was der Fuchs verlangte, der Fuchs aber gingzum Löwen, der seine Höhle nicht weit davon hatte und sprach„da draußen liegt ein totes Pferd, komm doch mit, da kannst dueine fette Mahlzeit halten53.“ Der Löwe ging mit und wie sie beidem Pferd standen, sprach der Fuchs „hier hast du es doch nichtnach deiner Gemächlichkeit54, weißt du was? ich will es mit demSchweif an dich binden, so kannst du es in deine Höhle ziehenund in aller Ruhe 55verzehren.“ Dem Löwen gefiel der Rat, erstellte sich hin und damit ihm der Fuchs das Pferd festknüpfenkönnte, hielt er ganz still. Der Fuchs aber band mit des PferdesSchweif dem Löwen die Beine zusammen und schnürte alles sowohl und stark, daß es mit keiner Kraft zu zerreißen war56. Alser nun sein Werk vollendet hatte57, klopfte er dem Pferd auf

    51 brächte – принес бы (форма сослагательного наклонения)52 als wärst du tot – как будто ты мёртв53 Mahlzeit halten – есть; принимать пищу54 hier hast du es doch nicht nach Gemächlichkeit – здесь тебе будет неком-

    фортно55 in aller Ruhe – в полной тишине56 mit keiner Kraft zu zerreißen sein – ни какой силой не разорвать57 vollendet hatte – закончил; завершил (временна́я форма плюсквамперфект –

    предпрошедшее время, выражает предшествование по отношению к некоторойситуации в прошлом)

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    die Schulter58 und sprach „zieh, Schimmel, zieh.“ Da sprang dasPferd auf und zog den Löwen mit sich fort. Der Löwe fing anzu brüllen, daß die Vögel in dem ganzen Wald vor Schreckenaufflogen, aber das Pferd zog und schleppte ihn über das Feldvor seines Herrn Tür. Wie der Herr das sah, besann er sich einesbessern59 und sprach zu dem Pferd, „du sollst bei mir bleiben undes gut haben,“ und gab ihm satt zu fressen bis es starb.

    58 auf die Schulter klopfen – хлопать по плечу59 besann er sich eines bessern – одумался

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     Упражнения

     I. Образуйте форму повелительного наклонения в

    единственном числе:1. Der Bauer zum Pferd: „________ (zeigen) dich so stark,

    dass du mir einen Löwen hierher bringst.“2. Der Bauer zum Pferd: „____________ dich ____

    (fortmachen) aus meinem Stall.“3. Der Fuchs zum Pferd: „________ dich nur ____(hinlegen),

    __________ dich ____ (ausstrecken) und _________ (regen)dich nicht.“

    4. Der Fuchs zum Pferd: „___________ (ziehen), Schimmel.“

    II. Соотнесите глаголы с соответствующими при-ставками:

    III. Образуйте формы простого прошедшего време-

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    ни глаголов:

    vollenden, geben, sprechen, begegnen, antworten, gehen,fragen, verlangen, springen, gefallen

    IV. Ответьте на вопросы:1. Warum hat der Bauer das Pferd fortgejagt?2. Welchen Trost hat der Bauer dem Pferd gegeben?3. Wer hat dem Pferd geholfen? Wie?4. Hat die Geschichte ein gutes Ende? Warum?

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     Ключи к упражнениям

     I.1. zeig(e)2. mach dich fort3. leg dich hin; streck(e) dich aus; reg(e) dich4. zieh

    II.herumgehenfortjagenhinlegen (sich)ausstrecken (sich)mitkommenfestknüpfenaufspringen

    III.vollendete, gab, sprach, begegnete, antwortete, ging, fragte,

    verlangte, sprang, gefiel

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     Der Hase und der Igel

     Diese Geschichte hört sich lügenhaft an60, aber wahr ist sie

    doch, denn mein Großvater, von dem ich sie habe, sagte immer,wenn er sie erzählte: „Wahr muss sie doch sein, mein Sohn,anders könnte man sie auch gar nicht erzählen61.“ Und dieGeschichte hat sich so zugetragen62:

    Es war an einem Sonntagmorgen im Herbst, gerade als derBuchweizen blühte: die Sonne war hell am Himmel aufgegangen,der Morgenwind ging warm über die Stoppeln, die Lerchensangen in der Luft, die Bienen summten im Buchweizen, dieLeute gingen nach der Kirche, und alle Kreatur war vergnügt,und der Igel auch.

    Der Igel aber stand vor seiner Tür, hatte die Armeübereinander geschlagen63, sah dabei in den Morgenwind undsummte ein kleines Liedchen64. Indem er so sang, fiel ihm aufeinmal ein65, er könnte doch, während seine Frau die Kinderwusch und anzog, ein bisschen ins Feld spazieren und nach

    60 hört sich lügenhaft an – кажется ложной61 anders könnte man sie auch gar nicht erzählen – иначе ее бы и не расска-

    зывали62 und die Geschichte hat sich so zugetragen – а дело было вот так63 die Arme übereinander schlagen – сложить руки64 Liedchen – песенка (уменьшительное от Lied)65 fiel ihm auf einmal ein – внезапно ему пришла в голову мысль

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    seinen Steckrüben sehen. Gesagt, getan66. Der Igel machte dieHaustür hinter sich zu und schlug den Weg nach dem Feldeein67. Er war noch nicht weit vom Hause weg und wollte umden Schlehenbusch, der dort vor dem Feld steht, nach demSteckrübenacker68 abbiegen, als ihm der Hase begegnete, derseinen Kohl besehen wollte. Als der Igel den Hasen sah, boter ihm einen freundlichen guten Morgen. Der Hase aber, derauf seine Weise ein vornehmer Herr69 war, und grausam undhochfahrend dabei, antwortete nicht auf des Igels Gruß, sondernsagte zum Igel mit höhnischer Miene70: „Wie kommt es denn,daß du schon so früh am Morgen im Feld herumläufst?“ – „Ichgeh spazieren,“ sagte der Igel. „Spazieren?“ lachte der Hase, „ dukönntest die Beine auch wohl zu besseren Dingen gebrauchen71.“Diese Antwort verdross den Igel ungeheuer72, denn alles konnteer ertragen, aber auf seine Beine ließ er nichts kommen,73 ebenweil sie von Natur aus schief waren. „Du bildest dir wohl ein,“sagte nun der Igel zum Hasen, „daß du mit deinen Beinen mehr

    66 gesagt, getan – сказано – сделано67 schlug den Weg nach … ein – отправился в …68 Steckrübenacker – брюквенное поле69 auf seine Weise ein vornehmer Herr – считал себя знатным господином70 mit höhnischer Miene – со злорадной миной71 du könntest die Beine auch wohl zu besseren Dingen gebrauchen – ты мог

    бы найти своим ногам лучшее применение72 verdross ungeheuer – чудовищно огорчило73 aber auf seine Beine ließ er nichts kommen – но о своих ногах он ничего

    не позволял говорить

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    ausrichten kannst?“  – „Das denke ich,“ sagte der Hase. „Daskäme auf einen Versuch an74,“ meinte der Igel, „ich wette, daßwenn wir einen Wettlauf machen, ich an dir vorbeilaufe.“ – „Dasist zum Lachen75, du mit deinen schiefen Beinen,“ sagte der Hase,„aber das kann man machen, wenn du so große Lust daraufhast. Was gilt die Wette?“ – „Einen goldenen Louisdor und eineBuddel Branntwein76,“ sagte der Igel. „Angenommen,“ sprachder Hase, „Dann kann es gleich losgehen. „ – „Nein, so große Eilehat es nicht,“ meinte der Igel, „erst will ich nach Hause gehen undein bisschen frühstücken. In einer halben Stunde bin ich wiederhier auf dem Platz.“

    Unterwegs dachte der Igel: Der Hase verlässt sich auf seinelangen Beine, aber ich will ihn schon kriegen77. Er ist zwar einvornehmer Herr, aber doch nur ein dummer Kerl, und bezahlensoll er doch. Als nun der Igel zu Hause ankam, sprach er zuseiner Frau: „Frau, zieh dich schnell an, du musst mit mir aufsFeld gehen.“ – „Was gibt es denn?“ sagte seine Frau. „Ich habemit dem Hasen gewettet um einen goldenen Louisdor und eineBuddel Branntwein; ich will mit ihm um die Wette78 laufen, unddu sollst mit dabei sein.“ – „O mein Gott, Mann,“ jammerte nunseine Frau, „bist du nicht recht gescheit? Hast du denn ganz den

    74 das käme auf einen Versuch an – это надо ещё проверить75 das ist zum Lachen – это же смешно76 Buddel Branntwein – бутылка водки77 ich will ihn schon kriegen – я его одолею78 um die Wette – на спор

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    Verstand verloren?79 Wie kannst du mit dem Hasen um die Wettelaufen wollen?“ – „Halt‘s Maul80,“ sagte der Igel, „das ist meineSache. Misch dich nicht in Männergeschäfte81! Marsch, zieh dichan und komm mit!“ Was sollte Igels Frau machen? Sie musstewohl folgen.

    Wie sie nun miteinander unterwegs waren, sprach der Igel zuseiner Frau: „Siehst du, auf dem langen Acker dort wollen wirunseren Wettlauf machen. Der Hase läuft in der einen Furcheund ich in der andern, und von oben fangen wir an zu laufen. Nunhast du weiter nichts zu tun, als82 dich hier unten in die Furchezu stellen, und wenn der Hase auf der andern Seite ankommt, sorufst du ihm: ‚Ich bin schon hier‘.“

    Der Igel zeigte seiner Frau den Platz und ging nun den Ackerhinauf. Als er oben ankam, war der Hase schon da. „Kann eslosgehen?“ sagte der Hase. „Jawohl,“ sagte der Igel. „Dann alsolos!“ Und damit stellte sich jeder in seine Furche. Der Hasezählte: „Eins, zwei, drei!“ und los ging es wie ein Sturmwind83den Acker hinunter. Der Igel aber lief nur drei Schritte, dannduckte er sich in die Furche und blieb ruhig sitzen.

    Als nun der Hase unten am Acker ankam, rief ihm des IgelsFrau: „Ich bin schon hier!“ Der Hase verwunderte sich: er meinte

    79 Hast du denn ganz den Verstand verloren? – Ты в своём уме?80 halt‘s Maul – помолчи81 Misch dich nicht in Männergeschäfte – не вмешивайся в мужские дела82 hast du weiter nichts zu tun, als … – тебе ничего не надо делать, кроме …83 wie ein Sturmwind – как ураган

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    nicht anders, als wäre es der Igel selbst84, denn bekanntlichsieht dem Igel seine Frau genauso aus wie ihr Mann. Der Haseaber meinte: „Das geht nicht mit rechten Dingen zu85.“ Er rief:„Nochmal gelaufen, wieder rum!“ Und er lief wieder wie einSturmwind. Des Igels Frau aber blieb ruhig auf ihrem Platzstehen. Als nun der Hase oben ankam, rief ihm der Igel: „Ich binschon hier!“ Der Hase aber, ganz außer sich vor Ärger86, schrie:„Noch einmal gelaufen, wieder rum!“ – „Mir macht das nichts87,“antwortete der Igel, „sooft du Lust hast.“ So lief der Hase nochdreiundsiebzigmal. Jedesmal, wenn der Hase unten oder obenankam, sagte der Igel oder seine Frau: „Ich bin schon hier.“

    Beim vierundsiebzigsten Mal aber kam der Hase nicht mehrbis ans Ende. Mitten auf dem Acker stürzte er zur Erde, das Blutschoss ihm aus dem Hals, und er blieb tot auf dem Platz. DerIgel aber nahm seinen gewonnenen88 Louisdor und die BuddelBranntwein, rief seine Frau aus der Furche ab, und beide gingenvergnügt miteinander nach Hause: und wenn sie nicht gestorbensind, leben sie heute noch.

    So begab es sich89, daß auf der Buxtehuder Heide der Igel den

    84 meinte nicht anders, als wäre es der Igel selbst – думал, это никто другойкак сам ёж

    85 das geht nicht mit rechten Dingen zu – тут что-то неладное86 ganz außer sich vor Ärger – вне себя от злости87 mir macht das nichts – мне всё равно88 gewonnen – выигранный89 so begab es sich – так случилось

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    Hasen totlief, und seit jener Zeit ist kein Hase wieder mit demBuxtehuder Igel um die Wette gelaufen.

    Die Lehre90 aber aus dieser Geschichte ist erstens, daß keiner,und wenn er sich auch noch so vornehm dünkt91, sich über einengeringen Mann lustig macht92, und wenn es auch nur ein Igelist. Und zweitens, daß es geraten ist93, sich eine Frau aus seinemStand94 zu nehmen, die geradeso aussieht. Wer also ein Igel ist,der muss zusehen, daß seine Frau auch ein Igel ist, und so weiter.

    90 die Lehre – здесь: мораль91 und wenn er sich auch noch so vornehm dünkt – каким бы знатным он себя

    не считал92 sich über … lustig machen – глумиться; насмехаться над кем-л.93 es ist geraten – рекомендуется94 Stand – здесь: круг; сословие

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     Упражнения

     I. Образуйте сложносоставные существительные:1. der Sonntag2. die Männer3. die Schleh4. der Sturm5. die Wettea. der Laufb. der Buschc. der Windd. die Geschäftee. der Morgen

    II. Поставьте соответствующий предлог nach/an/auf/in(x2)/vor/zu:

    1. Es war ___ einem Sonntagmorgen.2. Der Igel stand ___ seiner Tür und sah in den Morgenwind.3. Der Hase fragte den Igel, warum er schon so früh __ dem

    Feld herumläuft.4. Der Igel wollte erst frühstücken und sagte: “In einer halben

    Stunde bin ich hier ___ dem Platz.”5. Der Igel und der Hase stellten sich __ eine Furche.6. Der Igel und seine Frau gingen vergnügt ___ Hause.7. Der Hase stürzte ___ der Erde und blieb tot.

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    III. Выберите правильный вариант:1. Der Igel stand/stehe/stehst vor seiner Tür und sing/sang/

    singte ein Liedchen.2. Als der Igel den Hasen sieh/seht/sah, bot er ihm einen

    freundlichen guten Morgen.3. Unterwegs denkte/dacht/dachte der Igel, wie er den Hasen

    kriegt.4. Der Hase lauft/läuf/lief wie ein Sturmwind.5. Als der Hase unten am Acker ankomme/ankam/angekam,

    war der Igel schon da.6. Der Igel machte drei Schritte und bleib/blibe/blieb ruhig

    sitzen.

    IV. Ответьте на вопросы:1. Warum haben der Hase und der Igel gewettet?2. Wie hat der Igel die Wette gewonnen?3. Was ist die Lehre von dieser Geschichte?

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     Ключи к упражнениям

     I.1. der Sonntagmorgen2. die Männergeschäfte3. der Schlehbusch4. der Sturmwind5. der Wettlauf

    II.1. an2. vor3. in4. auf5. in6. nach7. zu

    III.1. stand; sang2. sah3. dachte4. lief wie ein Sturmwind.5. ankam6. blieb

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     Das blaue Licht

     Es war einmal ein Soldat, der hatte dem König lange Jahre

    treu gedient95: als aber der Krieg zu Ende war96 und der Soldat,der vielen Wunden wegen97, die er empfangen hatte, nicht weiterdienen konnte, sprach der König zu ihm „du kannst heim gehen,ich brauche dich nicht mehr: Geld bekommst du weiter nicht,denn Lohn erhält nur der, welcher mir Dienste dafür leistet.“ Dawusste der Soldat nicht womit er sein Leben fristen98 sollte; gingvoll Sorgen fort und ging den ganzen Tag, bis er Abends in einenWald kam. Als die Finsternis einbrach99, sah er ein Licht, demnäherte er sich und kam zu einem Haus, darin wohnte eine Hexe.„Gib mir doch ein Nachtlager und ein wenig Essen und Trinken,“sprach er zu ihr, „ich verschmachte sonst.“ „Oho!“ antwortetesie, „wer gibt einem verlaufenen Soldaten etwas? doch will ichbarmherzig sein und dich aufnehmen, wenn du tust was ichverlange.“ „Was verlangst du?“ fragte der Soldat. „Daß du mirmorgen meinen Garten umgräbst.“ Der Soldat willigte ein und

    95 hatte gedient – служил (временна́я форма плюсквамперфект – предпрошед-шее время, выражает предшествование по отношению к некоторой ситуации впрошлом)

    96 zu Ende sein – закончиться97 der vielen Wunden wegen – из-за многих ранений98 Leben fristen – влачить существование; перебираться99 Als die Finsternis einbrach – когда наступили сумерки; когда стемнело

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    arbeitete den folgenden Tag aus allen Kräften100, konnte aber vorAbend nicht fertig werden101. „Ich sehe wohl,“ sprach die Hexe,„daß du heute nicht weiter kannst: ich will dich noch eine Nachtbehalten, dafür sollst du mir morgen ein Fuder Holz spalten undklein machen.“ Der Soldat brauchte dazu den ganzen Tag, undAbends machte ihm die Hexe den Vorschlag noch eine Nachtzu bleiben. „Du sollst mir morgen nur eine geringe Arbeit tun,hinter meinem Hause ist ein alter wasserleerer Brunnen, in denist mir mein Licht gefallen, es brennt blau und verlischt nicht,das sollst du mir wieder heraufholen.“ Den andern Tag führte ihndie Alte zu dem Brunnen und ließ ihn in einem Korb hinab. Erfand das blaue Licht und machte ein Zeichen daß sie ihn wiederhinaufziehen sollte. Sie zog ihn auch in die Höhe, als er aber demRand nahe war, reichte sie die Hand hinab und wollte ihm dasblaue Licht abnehmen. „Nein,“ sagte er und merkte ihre bösenGedanken, „das Licht gebe ich dir nicht eher, als bis102 ich mitbeiden Füßen auf dem Erdboden stehe.“ Da geriet die Hexe inWut103, ließ ihn wieder hinab in den Brunnen fallen104 und gingfort.

    Der arme Soldat fiel ohne Schaden105 auf den Boden, und

    100 aus allen Kräften – изо всех сил101 fertig werden – справляться102 eher, als bis – до тех пора, пока103 in Wut greaten – впадать в ярость104 fallen lassen – дать упасть105 ohne Schaden – невридимый

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    das blaue Licht brannte fort, aber was konnte ihm das helfen?er sah wohl daß er dem Tod nicht entgeht. Er saß eine Weileganz traurig, da griff er zufällig in seine Tasche und fand seineTabackspfeife, die noch halb gestopft war. „Das soll dein letztesVergnügen sein“ dachte er, zog sie heraus, zündete sie an demblauen Licht an und fing an zu rauchen. Als der Dampf inder Höhle umhergezogen war, stand auf einmal ein kleinesschwarzes Männchen106 vor ihm und fragte „Herr was befiehlstdu?“ „Was habe ich dir zu befehlen?“ erwiderte der Soldat ganzverwundert. „Ich muss alles tun,“ sagte das Männchen, „was duverlangst.“ „Gut,“ sprach der Soldat, „so hilf mir zuerst aus demBrunnen.“ Das Männchen nahm ihn bei der Hand und führteihn durch einen unterirdischen Gang107, vergaß aber nicht dasblaue Licht mitzunehmen. Es zeigte ihm unterwegs die Schätze,welche die Hexe zusammengebracht und da versteckt hatte108,und der Soldat nahm so viel Gold als er tragen konnte. Als eroben war, sprach er zu dem Männchen „nun geh, bind die alteHexe und führe sie vor das Gericht109.“ Nicht lange, so kam sieauf einem wilden Kater mit furchtbarem Geschrei schnell wieder Wind vorbei geritten110, und es dauerte abermals nicht lang,

    106 Männchen – человечек (уменьшительное от Mann)107 durch einen unterirdischen Gang – сквозь подземный проход108 versteckt hatte – спрятала (временна́я форма плюсквамперфект – предпро-

    шедшее время, выражает предшествование по отношению к некоторой ситуациив прошлом)

    109 führen vor Gericht – представлять перед судом110 wie der Wind vorbei reiten – промчаться вихрем

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    so war das Männchen zurück, „es ist alles ausgerichtet111“ spraches, „und die Hexe hängt schon am Galgen.“ „Herr, was befiehlstdu weiter?“ fragte der Kleine. „In dem Augenblick112  nichts,“antwortete der Soldat, „du kannst nach Haus gehen: sei nur gleichbei der Hand113 wenn ich dich rufe.“ „Es ist nicht nötig,“ sprachdas Männchen, „als daß du deine Pfeife an dem blauen Lichtanzündest, dann stehe ich gleich vor dir.“ Darauf verschwand esvor seinen Augen.

    Der Soldat kehrte in die Stadt zurück, aus der er gekommenwar. Er ging in den besten Gasthof und ließ sich schöneKleider machen114, dann befahl er dem Wirt ihm ein Zimmerso prächtig als möglich einzurichten. Als es fertig war und derSoldat es bezogen hatte, rief er das schwarze Männchen undsprach „ich habe dem König treu gedient, er aber hat michfortgeschickt und mich hungern lassen, dafür115 will ich jetztRache nehmen116.“ „Was soll ich tun?“ fragte der Kleine. „SpätAbends wenn die Königstochter im Bett liegt, so bring sieschlafend117 hierher, sie soll Mägdedienste118 bei mir tun.“ Das

    111 es ist alles ausgerichtet – всё выполнено112 In dem Augenblick – в данный момент113 gleich bei der Hand sein – быть под рукой114 ließ … machen – поручил сделать115 dafür – здесь: за это116 Rache nehmen – отомстить117 schlafend – спящий118 Mägdedienste – работа прислуги

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    Männchen sprach „für mich ist das ein leichtes, für dich aber eingefährliches Ding, wenn das herauskommt, wird es dir schlimmergehen119.“ Als es zwölf geschlagen hatte120, sprang die Türauf, und das Männchen trug die Königstochter herein. „Aha,bist du da?“ rief der Soldat, „frisch an die Arbeit121! geh, holden Besen und kehr die Stube.“ Als sie fertig war, hieß er siezu seinem Sessel kommen, streckte ihr die Füße entgegen undsprach „zieh mir die Stiefel aus,“ warf sie ihr dann ins Gesicht,und sie musste sie aufheben, reinigen und glänzend machen. Sietat aber alles, was er ihr befahl, ohne Widerstreben122, stummund mit halbgeschlossenen Augen. Bei dem ersten Hahnschrei123trug sie das Männchen wieder in das königliche Schloß und inihr Bett zurück.

    Am andern Morgen, als die Königstochter aufgestandenwar124, ging sie zu ihrem Vater, und erzählte ihm sie hätte einenwunderlichen Traum gehabt, „ich ward125 durch die Straßen mit

    119 j-m ergeht etwas schlimm – кому-либо придётся нехорошо120 аls es zwölf geschlagen hatte – когда пробило двенадцать (временна́я фор-

    ма плюсквамперфект – предпрошедшее время, выражает предшествование поотношению к некоторой ситуации в прошлом)

    121 frisch an die Arbeit – за работу122 ohne Widerstreben – не противясь123 bei dem ersten Hahnschrei – с первыми петухами124 aufgestanden war – встала (временна́я форма плюсквамперфект – предпро-

    шедшее время, выражает предшествование по отношению к некоторой ситуациив прошлом)

    125 ward (wurde) – устаревшая форма глагола wеrden простого прошедшеговремени

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    Blitzesschnelle126 fortgetragen und in das Zimmer eines Soldatengebracht, dem musste ich als Magd dienen und aufwarten undalle gemeine Arbeit tun, die Stube kehren und die Stiefel putzen.Es war nur ein Traum, und doch bin ich so müde, als wenn ichwirklich alles getan hätte127.“ „Der Traum könnte wahr gewesensein128,“ sprach der König, „ich will dir einen Rat geben, steckedeine Tasche voll Erbsen und mache ein kleines Loch in dieTasche, wirst du wieder abgeholt, so fallen sie heraus und lassendie Spur auf der Straße.“ Als der König so sprach, stand dasMännchen unsichtbar dabei und hörte alles mit an. Nachts, alses die schlafende Königstochter wieder durch die Straßen trug,fielen zwar einzelne Erbsen aus der Tasche, aber129 sie konntenkeine Spur machen, denn das listige Männchen hatte vorher inallen Straßen Erbsen verstreut. Die Königstochter aber musstewieder bis zum Hahnenschrei Mägdedienste tun.

    Der König schickte am folgenden Morgen seine Leute aus,welche die Spur suchen sollten, aber es war vergeblich, denn inallen Straßen saßen die armen Kinder und lasen Erbsen auf130und sagten „es hat heut Nacht Erbsen geregnet.“ „Wir müssenetwas anderes aussinnen,“ sprach der König, „behalt deine Schuhan, wenn du dich zu Bett legst, und ehe du von dort zurück kehrst,

    126 mit Blitzesschnelle – молниеносно; со скоростью молнии127 als … getan hätte – будто делала128 könnte gewesen sein – могло бы быть (форма сослагательного наклонения)129 zwar …aber – хотя (и) … но130 auflesen – подбирать

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    verstecke einen davon; ich will ihn schon finden.“ Das schwarzeMännchen vernahm den Anschlag131, und als der Soldat Abendsverlangte er sollte die Königstochter wieder herbei tragen, rietes ihm ab und sagte, daß es gegen diese List kein Mittel weiß,und wenn der Schuh bei ihm gefunden wird, so könnte es ihmschlimm ergehen. „Tue was ich dir sage“ erwiderte der Soldat,und die Königstochter musste auch in der dritten Nacht wieeine Magd arbeiten; sie versteckte aber, ehe sie zurückgetragenwurde, einen Schuh unter das Bett.

    131 vernahm den Anschlag – услышал о плане

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