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Ausbilderinfos © Verlag Heinrich Vogel, München – Februar 2005 Das Reifenmanagement in einem Transportunternehmen ist sehr schwer kalkulierbar. Da die Fahrzeuge und somit auch die Reifen unter Umständen höchst unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt sind (manche Reifen halten 100.000 km und andere wiederum sind nach 30.000 km nicht mehr einsetzbar), werden heute sehr oft Reifenmanagement- Verträge mit Reifenhändlern abgeschlossen, um so ca. 20 – 30 % Kosten zu sparen. Die Händler wählen je nach Einsatzzweck die richtigen Pneus aus und ermitteln anhand der Kilometerlaufleistung einen Betrag den die Unternehmer zu zahlen haben. So sind die Kosten für den Unternehmer besser kalkulierbar. Bereifung

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Das Reifenmanagement in einem Transportunternehmen ist sehr schwer kalkulierbar.

Da die Fahrzeuge und somit auch die Reifen unter Umständen höchst unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt sind (manche Reifen halten 100.000 km und andere wiederum sind nach 30.000 km nicht mehr einsetzbar), werden heute sehr oft Reifenmanagement-Verträge mit Reifenhändlern abgeschlossen, um so ca. 20 – 30 % Kosten zu sparen.

Die Händler wählen je nach Einsatzzweck die richtigen Pneus aus und ermitteln anhand der Kilometerlaufleistung einen Betrag den die Unternehmer zu zahlen haben.

So sind die Kosten für den Unternehmer besser kalkulierbar.

Bereifung

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Unabhängig hiervon sollten jedoch für ein optimales Reifenmanagement folgende Schlüsselfaktoren berücksichtigt werden, damit Sicherheit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit gegeben sind:

• Wahl des geeigneten Reifens für seinen Einsatz

• Luftdruck im Hinblick auf die Achslast korrekt einstellen

• Regelmäßige Kontrolle von Luftdruck, Abrieb und generellem Zustand

• Nutzung von Nachschneiden und Runderneuerung

• Wahl des geeigneten Profils für seinen Einsatz

Seit Mitte 2004 hält eine Neuentwicklung Einzug in die Nutzfahrzeug-branche: Der Superbreitreifen/SuperSingle Durch den Einsatz dieser Reifen findet eine weitere Kraftstoffeinsparung und eine Gewichtsersparnis statt.

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Reifenkennzeichnungen

Gesetzliche und genormte Kennzeichnungen auf der Reifenseitenwand

Foto: Continental

Größenbezeichnung 315 = Reifenbreite in mm 80 = Verhältnis

Querschnitthöhe zu Querschnittbreite (=80%)

R = Radialbauweise 22,5 = Felgendurchmesser

Betriebskennung 154 = Lastindex für

Einzelanordnung 150 = Lastindex für

Zwillingsanordnung M = Kennbuchstabe für die

Referenzgeschwindigkeit

alternative Betriebskennung

schlauchlos

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Reifenkennzeichnungen

Tabellen für Tragfähigkeit und Geschwindigkeit bestimmter Reifen (Auszug)

Lastindex

Tragfähigkeit kg

146 148 150 152 154 156

3000 3150 3350 3750 3550 4000

Symbol

Geschwindigkeit

G J K L M N

90 100 110 130 120 140

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weitere genormte Kennzeichnungen auf der Reifenseitenwand:

1. Herstellungsland (durch Abkürzung/Länderkennzeichen)

2. US-Lastkennzeichnung Für Einzel- / Zwillingsanordnung und Angabe des maximalen Fülldruckes in PSI (Druckeinheit)

3. Tragfähigkeitsklasse Nach US-Norm

4. Angabe gemäß US-Norm Über den inneren Aufbau bzw. über die Anzahl der Festigkeitsträger

5. TWI Tread Wear Indicator (Verschleißanzeigen)

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6. Einsatzempfehlung Herstellerinfo

7. Regroovable Der Reifen ist für das Nachschneiden geeignet

8. Tubeless Reifen ohne Schlauch

9. Tube Type Reifen mit Schlauch

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Nachschneiden

Stahlgürtel

ZusätzlicheProfiltiefe

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10. E = Reifen erfüllt die ECE – R 54 Sollwerte

4 = Länderkennzahl für das Land, in dem die Zulassungsnummer ausgegeben wurde ( hier: 4 = Niederlande)

11. DOT Department of Transportation ( US-Verkehrsministerium,

zuständig für Reifensicherheitsnormen )

12. Hersteller – Code - Reifenfabrik - Reifengröße - Reifenausführung - Herstellerdatum ( Produktionswoche/Jahr )

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Sicherheitsbestimmungen

Reifen sind die einzige Kontaktfläche zwischen dem Fahrzeug und der Fahrbahn. Dem Erhalt von Qualität und Leistung der Reifen muss daher besondere Aufmerksamkeit gelten. Daher sollte während der gesamten Nutzungsdauer Folgendes beachtet werden:

Lagerung nur in gut belüfteten, trockenen, temperierten Räumen ohne Witterungseinflüsse

Montage, Demontage, Befüllen und Auswuchten nur mit geeigneten Geräten und durch qualifizierte Mitarbeiter ausführen lassen

Die Reifen müssen den Herstellerangaben entsprechen und es sollte der den Einsatzbedingungen entsprechende Reifen unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften aufgerüstet werden

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Regelmäßige Überprüfung des Reifendruckes (einschließlich Reserverad), der Reifenabnutzung (vor allem ungleiche Abnutzung)um folgende Schäden zu vermeiden:

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Luftdruck optimal

Luftdruck zu gering Luftdruck zu hochAbweichung in der

Radstellung Unwucht

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Falscher Luftdruck kann zu einem Sicherheitsrisiko werden und verursachthohe Kosten.

Der Luftdruck beeinflusst Laufleistung, Übertragung der Antriebs- u. Bremskräfte und den Komfort.

Rechenbeispiel Kosten

Korrekter Luftdruck 10% UnterluftdruckAnschaffungspreis : 2520 € Preis : 2520 €Laufleistung : 82000 km Kilometer : 72000 km

Verhältnis Kosten / Kilometer

Kapitaleinsatz 2520 Kapitaleinsatz 2520km-Leistung 84000 km-Leistung 72000

Km-Leistung = 0,03 Cent/km Km-Leistung = 0,035 Cent/kmMehrkosten 0,005 Cent/km

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Super-Single Reifen (SuSi)

Alternative zur Zwillingsbereifung

Vorteile : Breiter, leichter und verbrauchsgünstiger

Ein Super-Single Reifen reduziert den Kraftstoffverbrauch gegenüberZwillingsbereifung um bis zu 1,5 Liter pro 100 km. Diese Ergebnisse sind laut Herstellerangaben in Testversuchen erzielt worden.

Fotos: DaimlerChrysler

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Ein großer Vorteil des Breitreifens mit Notlaufsystem liegt in der Gewichts-ersparnis gegenüber der Zwillingsbereifung. Auf der Antriebsachse bringt er einen Gewichtsvorteil von ca. 130 kg. Auf den durch das Notlaufsystem (Erklärung nächste Seite) verzichtbaren Reservereifen kommen weitere 65 kg dazu.

Somit summiert sich der Nutzlastgewinn auf ca. 200 kg.

Foto: Michelin

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Intelligente Reifen - Notlaufsystem

Foto: Siemens VDO

Durch falschen und schleichendenDruckverlust entstehen ca. 80 % allerReifenschäden bzw. Reifenplatzer.

Neue Sicherheitstechniken wie z.B.

• IVTM Integrated Vehicle Tyre Monitoring,

• TPM Tyre Pressure Monitoring,

• Tire-IQ-System

verhindern diese Schäden durch ständige Reifendruckkontrolle, Reifen-temperaturüberwachung und Speicher- ung der Laufleistung.

Das System Aircept „assistent inner ring interceptor“ warnt den Fahrer optisch und akustisch bei Druckverlust. Sollte der Druckverlust mehr als 1,5 bar betragen, aktiviert sich das System und ein im Reifen befindlicher Sicherheitsschlauch dehnt sich aus, gleicht die Belastungen aus und hält das Fahrzeug stabil. Der Fahrer kann so noch mit 65 km/h ca. 25 km zur nächsten Werkstatt fahren.

Foto: Siemens -VDO