01 Gartmann Referat Schalungen

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Patrick Gartmann, dipl. Ing., dipl. Arch. Seite 1 2. Schweizer Betonforum, 21.4.2008 Empfehlungen zur Sichtbetonbauweise Patrick Gartmann, dipl. Ing., dipl. Arch. Conzett, Bronzini, Gartmann AG, Chur

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Empfehlungen zur Sichtbetonbauweise

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Einflussfaktoren

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Beton

Ist eine Mischung aus Zement,Wasser und Gestein, die imtrockenen Zustand sehr hart undfest ist.

(Duden)

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Sichtbeton

Ist eine Mischung aus Zement,Wasser und Gestein, die imtrockenen Zustand sehr hart undfest und „schön“ ist.

(Duden)

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Vorabklärungen

• Gestaltung der Oberfläche (Schalhaut) mit Hilfe vonbereits ausgeführten Objekten, Betonmustern undLiteraturstudium

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Gestaltung Schalhaut

Gestaltung der Oberfläche

Festlegen mit Bauherrn

Besichtigung von Bauten

Beton – Muster beiziehen

Literaturstudium

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Schalungstypen nach SIA 118/262

Typ 1

Normale Betonoberflächen

Ohne besondere Anforderungen

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Schalungstypen nach SIA 118/262

Typ 2

Betonoberfläche mit einheitlicherOberflächenstruktur

Mit Nacharbeiten von Gräten undÜberzähnen

Brett- bzw. Tafelgrösse nichtvorgeschrieben

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Schalungstypen nach SIA 118/262

Typ 3

Sichtbetonfläche mit Bretterstruktur

Einheitliche Oberflächenstruktur

Lunkern in mässiger Anzahl

Möglichst gleichmässigeFarbtönung

Brettbreite konstant

Glatte Schalbretter

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Schalungstypen nach SIA 118/262

Typ 4

Sichtbetonfläche mit Tafelstruktur

Einheitliche Oberflächenstruktur

Lunkern in mässiger Anzahl

Möglichst gleichmässigeFarbtönung

Tafelgrösse konstant

Tafeleinrichtung einheitlich

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Schalungstypen nach SIA 118/262

Typ 5

Sichtbeton mit präzisem Beschriebdurch den Planenden

Einheitliche geschlosseneOberfläche

Bohrlöcher, Betonreste, aufquellender Schalhaut, Reparaturstellen,Beschädigungen durchVibriernadel usw. sind nichtzulässig

Bakalisierte Sperrholzplatte

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Gestaltung mit Einlagen

Matten / Reliefs

Ornamente / Schnitzereien

Gemischte Anwendungen

Industrieschalungen als Einlage

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Gestaltung durch Farbbeigabe

Farbpigmente

Farbiger Zuschlag

Einfluss unterschiedlicher Zemente

Farbiges Steinmehl

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Gestaltung durch mechanische Bearbeitung

Gesägt

Gespaltet

Geschliffen

Poliert

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Gestaltung durch waschen der Betonfläche

Gewaschen

Feingewaschen

Gesäuert

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Gestaltung durch handwerkliche Bearbeitung

Bossiert

Gespitzt

Gestockt

Scharriert

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Gestaltung durch spezielle Bearbeitung

Sandstrahlen

Hochdruckabtrag

Fotobeton

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Gestaltung der Oberfläche (Schalhaut) mit Hilfe vonbereits ausgeführten Objekten, Betonmustern undLiteraturstudium

ZIEL:Klare Definition an Aussehen und Gestaltung

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Kostenwahrheit aufzeigen

• Gestaltung der Oberfläche

• Spezielle Betonzusammensetzung mit zusätzlichen Anforderungen

• Längere Bauzeit für saubere Ausführung

• Nachbehandlung und Schutz

ZIEL:Bauherr bewilligt Kosten für Sichtbeton

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Terminverschiebungen aufzeigen

• Längere Bauzeit durch präzisere Schalungsarbeit

• Längere und höhere Finanzierungskosten

• Späterer Bezugstermin

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Terminverschiebungen aufzeigen

• Längere Bauzeit durch präzisere Schalungsarbeit

• Längere und höhere Finanzierungskosten

• Späterer Bezugstermin

ZIEL:Bauherr und Bauleitung akzeptieren Terminverschiebungen

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Muster erstellen

• Der Baumeister kann üben (technisches Vorgehen optimieren)

• Bauherr und Planer können Oberflächen beurteilen

• Referenzflächen für Werkvertrag, Ausführung und Beurteilung

• Machbarkeit, Gestaltung und Rezeptur lassen sich prüfen

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Muster erstellen

• Der Baumeister kann üben (technisches Vorgehen optimieren)

• Bauherr und Planer können Oberflächen beurteilen

• Referenzflächen für Werkvertrag, Ausführung und Beurteilung

• Machbarkeit, Gestaltung und Rezeptur lassen sich prüfen

ZIEL:Muster als Referenz für Ausschreibung und Ausführung sowie fürBeurteilungen

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Grundlagen für Beurteilung vonSichtbetonoberflächen erstellen

• Mit Bauherrn Referenzflächen für Beurteilung festlegen

• Anforderungen sind schriftlich zu vereinbaren

• Beurteilungsgrundlage festlegen: Gesamteindruck + Bauteile

• Allfällige Mängelbeseitigung festlegen(Nachbesserungen bleiben sichtbar)

ZIEL:Bauherr ist über die Beurteilung von Sichtbetonoberflächen und über dieallfällige Mängelbeseitigung informiert

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Ausschreibung von Sichtbeton

Alle Normen und Vertragsgrundlagen basieren

auf einer strikten Trennung von „Ziel“ und „Weg“!:

der Planer beschreibt das „Ziel“, und zwar möglichst genau!

der Ausführende findet den „Weg“ zum „Ziel“, das heißt:

- er muss das „Ziel“ genau kennen (Leistungsbeschreibung des Planers)

- er wählt den „Weg“ durch möglichst uneingeschränkten Einsatz seiner fachlichen Qualifikation und Innovation

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Festlegen der gefordertenOberflächenbeschaffenheit

Ins Leistungsverzeichnis muss:

• Angabe der Sichtbetonklasse gemäß Sichtbeton-Merkblatt undVerweis auf die Beschreibung der Beschaffenheit

• Anordnung einer hinreichenden Anzahl von Musterflächen (inkl.Vorhaltung, Schutz, Rückbau u. Entsorgung)

• Schalungsmusterplan als Gestaltungsgrundlage zum LV

• „Erläuterungen zum LV“: ggf. beispielhafter Verweis auf bestehendeFlächen (entweder Objektangabe oder aussagekräftige Fotos)

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Arch. Beschreibung als Gesamtobjekt

Architektonische undstädtebauliche Idee

Konstruktive Umsetzung

Architektonische und konstruktiveVorstellungen

Anspruchsvolle Detaillösung

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Normen, Merkblätter, Empfehlungen

SIA-Normen

Empfehlungen Sichtbeton cemsuisse

Gesetze, Vorschriften, Verordnungen, Erlasse undWeisungen von Bund und Kanton

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Klassifizierung (Forschungsprojekt cemsuisse)

Klasseneinteilung

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Präzisierung (Forschungsprojekt cemsuisse)

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Beispiel für sehr hohe Ansprüche

SBK4• glatte, geschlossene und weitgehend einheitliche Oberfläche• Ausgetretener Zementleim/Feinmörtel bis 3 mm Breite zulässig• Grate bis 3 mm zulässig• geringe Hell-/Dunkelverfärbungen zulässig (z.B. leichte

Wolkenbildung)• Ebenheit nach Bautoleranzen SIA• Versatz zw. Betonierabschnitten bis 5mm zulässig• Bohrlöcher, Betonreste, aufquellen der Schalhaut, Reparaturstellen

und Beschädigung durch Vibriernadel nicht zulässig• Nagel- und Schraublöcher, Kratzer, Zementschleier und

Reparaturstellen nur in Abstimmung mit dem Auftraggeber zulässig

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Referenzbauten

Zur Verdeutlichung seinerVorstellungen soll der Planer aufAnsichtsflächen an bestehendenBauwerken verweisen.

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Muster

• Gesamte Ansichtsfläche• Gleiche Schalung• Maßstäblichkeit• Lage (Baustellenbeding.)• Optimieren der Herstellung

• Muster mit vier Erprobungs-flächen

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Referenzfläche

Musterfläche, deren Ober-flächenbeschaffenheit alsverbindlicher Standard zurAbnahme der vertraglichenLeistung vereinbart wird.

Ausgewählte Referenzfläche vonden vier Erprobungsflächen

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Beschrieb Schalung

Gestalterische, handwerkliche und wirtschaftliche Gründe bestimmendie Schalung.

Unerlässlich ist eine genaue Masskoordination.

Die Schalhaut muss die vereinbarten Anforderungen erfüllen.

In der Planungsphase sind die Gestaltungsidee und dieherstellungstechnische Möglichkeit aufeinander abzustimmen.

Es ist wichtig, einerseits den Schalungstyp nach CRB (Typ1-5) undanderseits die Sichtbetonklasse (SB1-SB4) zu bestimmen.

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Konventionelle Schalung

System SAM

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Rahmenschalung

Schalungssystem

Nicht beeinflussbar

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Trägerschalung

Schalungssystem

Frei planbar

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Rundschalung

Für gekrümmte Schalungen undSonderausführungen sindgesonderte Regelungen zuvereinbaren.

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Holz- und Metallträger

Holzträger System

Metallträger System

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Abmessungen

Filmbeschichtete Sperrholzplatten:2.5 m x 1.25 / 1.5 m;3.5 m x 1.25 / 1.5 / 2.0 m; weiterePlattengrössen sind bis maximal6.6 m x 2.65 m erhältlich

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Abmessungen

Dreischichtplatten:2.0 / 2.5 m x 0.5 / 1.0 m bismaximal 6.0 m x 2.65 m

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Systembedingte Merkmale

Elementstösse zeichnen sich ab

Kanten der Schalungshaut sindempfindlich, wenn keinKantenschutz vorhanden ist

Elementstösse zeichnen sichstärker ab als Plattenstösse

Versätze ergeben sich her-stellungsbedingt

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Oberflächenqualität an Schalungsstössen

Die Oberflächenqualität anSchalungsstössen hängt – wie beiallen mehrfach eingesetztenSchalungen – von Qualität undZustand des verwendeten Materialssowie der fachgerechtenAnwendung und Reinigung derElement ab.

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Vorteile Trägerschalung

Ankerstellen sind nach ge-stalterischen und konstruktivenKriterien planbar

planbare Elementanordnung

Einsatz einer Sparschalung mitrückseitiger Befestigung ist möglich

Aufbau und Oberfläche derSchalungshaut ist wählbar

Elementstösse können abge-dichtet werden

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Eckausbildung

Grösste Aufmerksamkeit

Handwerk erkennbar

Immer dichten mit Silikon u/o nichtsaugenden, komprimierbarenFugeneinlagen

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Oberflächentextur

Einfluss auf Schalhautoberfläche

saugend / nicht saugend

Auswirkung auf Farbton,Lunkerbildung, Dichtigkeit

Nicht saugende Schalungen:Hellere Betonoberflächen,Farbtonunterschiede, Mar-morierungen und Wolkenbildungsind besser erkennbar

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Einfluss Schalhaut auf hell / dunkel

Rahmenschalung (ns)

Zemdrain (s)

Rohe Bretterschalung (s)

Plexiglas (ns)

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Mehrfache Verwendung der Schalung

Farbunterschiede heller werdendeOberflächen

Künstliche Alterung

Schalungen vorbehandeln

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Alt - Neu

Keine Kombination alterund neuer Schalung

UnterschiedlichesSaugverhalten

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Schalungsmusterplan

Beschrieb Schalungstyp,Schalungskonstruktion, Schalhaut,Fugenbild, Arbeitsfugen,Bindstellen, konstr. Details alsBeilage

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Abdichtung Schalung

Abdichtungen verbessern dieDichtigkeit der Schalhaut- und derSchalungsstössen

Komprimierbare, nicht saugendeFugeneinlagen u/o Silikon

Silikon nachschneiden mitTeppichmesser oder Cutter

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Ausschalen und Schalungsfristen

Die SIA-Normen sind einzuhalten

Im Leistungsverzeichnis auf PQM-Sichtbeton hinweisen

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Bautoleranzen

Die SIA-Normen sind einzuhalten

Im Leistungsverzeichnis auf PQM-Sichtbeton hinweisen

Bautoleranzen sind genau zubeschreiben (z.B. Lot beiTüranschlag)

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Beschrieb Trennmittel

Wahl des Trennmittels ist vongrosser Bedeutung

Trennmittel nach AngabenHersteller verwenden

Trennmittel gleichmässig und dünnauftragen

Trennmittel soll schnell trocknen >Verschmutzung

Überdosierung fördert Lun-kerbildung und Verfärbungen

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Beschrieb Bewehrung

Die Bewehrung ist nach SIA-Norm 262 (2003) zu bemessen.

Bewehrung und Einbauteile sind gegen Verschiebung und Verformungin der Schalung zu sichern

Robuste Bewehrung wählen

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Farbliche Abstimmung Abstandhalter mit Beton

Die Auflagepunkte der Ab-standhalter sind erkennbar

Die farbliche Abstimmung ist imLeistungsverzeichnis zubeschreiben

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Einbau der Bewehrung

Sorgfältiger Einbau der Be-wehrung ohne Verletzung derSchalhaut

Öffnungen für Beton, Schüttrohreund Vibriernadel einplanen

Bei hellem Sichtbeton sindMassnahmen gegen Rost-verfärbungen im Leistungs-verzeichnis zu beschreiben (z.B.feuerverzinken)

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Beschrieb Beton

SIA-Norm 262 (2003)

Beton nach Eigenschaften(Verantwortung für die Eigenschaften und Anforderungen liegen beimBetonwerk)

> Empfehlung Forschungsprojekt Sichtbeton

Beton nach Zusammensetzung(Präzisierung der Betonrezeptur in Bezug auf Zement, Zuschlagstoffe,Zusatzmittel, Betonzusätze, Farben, Wasser und Konsistenz)

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Beton nach Zusammensetzung

Vorversuche

Im Leistungsverzeichnis sind diegrundlegenden AnforderungennachSIA-Norm 262 zu beschreiben

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Beton nach Zusammensetzung

Konsistenz

- F2 / F3 bewährt / empfehlenswert- eventl. SVB- Toleranz: a ± 20 mm

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Wasser/Zement-Wert

Zementkorn

Wasser

Kapillar-

poren

(Wasser)

Hydratation

w/z = 0,20

Hydratation

w/z = 0,40

Hydratation

w/z = 0,60

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w/z –Wert 0,55

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Zuschlagsstoffe

Sämtliche Zuschlagstoffe müssendie Anforderungen der SIA-Normen erfüllen

Vergleich mit herkömmlichemSchweizer-Betonkies

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Betontransport

Abstimmung mit TBW

Werke mit kurzer Anfahrt

Abstimmen Lieferabstände,Be- und Entladen, Sauberkeit beihellem Beton

Vorgehen bei Ausfall(Ersatzlieferwerk etc.)

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Beschrieb Betoniervorgang

Richtiges Einbringen ist dieVoraussetzung für Sichtbeton

Die Etappierung soll geplant demLeistungsverzeichnis beigelegtwerden

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Nachbehandlung und Kantenschutz

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PQM-Sichtbeton

Regelt diverse Abnahmen undKontrollen zwischen allen am BauBeteiligten

Beilage zum Leistungsverzeichnis

Vertraglich einbinden

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Bauausführung

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Psychologische Aspekte

• Alle Beteiligten sind zu instruieren und motivieren

• Projekt, Idee und Anforderungen klar kommunizieren

• Polier regelmässig instruieren, kontrollieren > optimieren

• Verantwortung an Bauarbeiter übertragen (Schalung, Schutz)

ZIEL:Motiviertes, selbstsicheres Sichtbeton-Bauteam

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Technische Aspekte

• Schalarbeiten

• Betonarbeiten

• Bewehrung

• PQM-Sichtbeton

ZIEL:Checkliste für den Planenden und Ausführenden

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Schalarbeiten

• Schalungen geschützt vor Verformung, Verschmutzung und UV-Lichtlagern

• Saubere und unbeschädigte Schalhaut > Prüfen

• Schalungen sind zu dichten (Kompri-Band, Silikon)

• Erstellte Schalungen vor Blütenstaub, Erde und Sägemehl amaufgetragenen Trennmittel schützen

• Geeignetes Trennmittel an Erprobungsflächen ermitteln

• Nachfolgende Betonierarbeiten > Zementbojake > entfernen

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Bewehrung

• Bemessung nach SIA-Norm 262

• Konstruktive Ausbildung, Binddrähte

• Eindrücke von Abstandshaltern auf Schalhaut vermeiden

• Rostverfärbung durch lange Standzeiten > Deckenschalungen

• Bewehrung und Einbauteile unverrückbar befestigen

• Platz für Einbringhilfen und Vibriernadel

• Koordination mit Haustechnik

• Spezialbewehrung, Vorspannung, Stahlpilze > Überdeckung!

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Betonarbeiten

• Witterungseinflüsse (Temperatur, Regen, Schnee, Sonne)

• Extremer Regen > Einfluss auf W/Z-Wert

• Hohe Temperatur > schnelles Abbinden und Austrocknen

• Tiefe Temperaturen > unter 5°C > kein Sichtbeton

• Starker Wind > Verdunstung > Abdecken u/o Curing

• Genügende Betonfestigkeit für das Ausschalen

• Nachbehandlung (Feuchthalten, Schutz vor Austrocknen,Niederschlag, Abkühlen, Frost, Hitze, Rostwasser…)

• Beton nach Eigenschaften, Beton nach Zusammensetzung

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Frischbetoneigenschaften- keine Entmischung- gute Verarbeitbarkeit- kein Wasserabsondern Vorversuche

Mischer- sehr gute Mischwirkung- Mischdauer > 60 s

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Betonverarbeitung- Anschlussmischung im Einzelfall (Farbunterschiede)

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Betonverarbeitung

- Anschlussmischung im Einzelfall (Farbunterschiede)- Betonierlagen 50 cm- freie Fallhöhe 1,0 m

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Betonverarbeitung

- Anschlussmischung im Einzelfall (Farbunterschiede)- Betonierlagen 50 cm- freie Fallhöhe 1,0 m- Frisch in Frisch

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Betonverarbeitung

- Anschlussmischung im Einzelfall- Betonierlagen 50 cm- freie Fallhöhe 1,0 m- Frisch in Frisch- Verdichtungsdauer und Verdichtungsleistung

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PQM-Sichtbeton

• Regelt diverse Abnahmen und Kontrollen zwischen allen am BauBeteiligten

• Kontrollplan für Schalung

• Kontrollplan für Beton

• Kontrollplan für Bewehrung

• Kontrollplan für Bautoleranzen

• Kontrollplan für Spriessungen

• Kontrollplan für Vorfabrikation

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Mängel

• Beurteilung und Abnahme

• Grundlage• Gesamteindruck ist maßgebend• Einzelkriterien nur wenn der Gesamteindruck nicht den

Anforderungen entspricht

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Gesamteindruck

Beurteilungsvoraussetzung

• angemessene Entfernung vomBauwerk

• Wesentliche Bauwerks-merkmale erfassbar

• Gestaltungsmerkmale erkennbar• angemessene Entfernung vom

Bauteil• üblicher Betrachtungsabstand

des Nutzers

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Einzelkriterien

vermeidbar

• Verdichtungsfehler• Kiesnester• Mörtelreste• willkürliche Anordnung von

Ankern

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eingeschränkt vermeidbar

• leichte Farbunterschiede zw.Schüttlagen

• Porenhäufungen im oberen Teilvon Wänden

• Wolkenbildungen undMarmorierungen

• Rostspuren an Untersichten

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nicht oder nicht zielsicherherstellbar

• gleichmäßiger Farbton aller An-sichtsflächen

• gleichmäßige Porenstruktur• porenfreie Ansichtsflächen• ausblühungsfreie Ortbeton-

bauteile

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Ausbesserungen

• Ausbesserungen bleiben in der Regel erkennbar

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