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02019 /<ha/&- Fehler beim Umgang mit Abspann- und Halteseilen Schnappschüsse von Baustellen 3. \. \ \ DK 677.721 Von W.-D. R i t tor, München Teils UI)kennlnls, tolls Godankenlosigkelt sind letztlich die Ur saChe n, die nur allzu häufig zum Bruch von Draht sei len mit aH den un ange nehmen Folgeersch einung en führen. In [3] wiesen wir bereits auf einige Probleme hin, die bei der All swahl und dem Gebrauch von DrahtseiIon für An schlag· zwecke zu beacl,te n sind. Im folg er 1don SO ll nun auf etliche Fehl er und Mängel aufmerksam gemacht wOfd en, dia Immer wledor boi der Verwendung von Drahtseilen für Ab- spo nnul)g en und Haltozwocko auf Bau stollen und Montage- plötz.en zu be obach ton sind . 1, Einleitung Auf na ll oz u allen Gobloton dar Tochnik spiolen Dra ht - seile e in e wichtige Ro lle. Von der Zuvorlässi gkeit oft nur eines einzigen Seiles I ngen ganze Produktions- prozesse oder Montagevorgänge ab. Leider wird dieser Tatsache wenig Rechnung getrage n. Bel dem Umgang mit den Gebrauchsgegensländen eies täglicllen Lebens ist man sicl1 kaum je bewußt, daß selbst das einfachste Hilfsmittel oder Werkzeug der Aufmerk sa mlleit und gelegentlichen Pfl ege beda rf. Erst wenn es durch Lösen eines lockeren Hammerkopfes, durch Abrutschen eines uufgewei- teten Schraubenschlüssels zu I<leiner en - ode r größeren - Verletzungen kommt, wenn »das Kind also in den Brunnen gefallen ist!!, erinnert man sich daran, d auch der primitivste Gebrauchsgegen- stand gepflegt und fa chgerecl ll behandelt se in will. Diese Fordorung gilt in besonders 11011 em Maße für Dral1tseile aller Art. Es kann nicht oft gonug darge- legt wordon, daß diese äußer li cll so un scl1 einb are n Gebilde einen recht komplizierten Aufbau be si t ze n und demgemäß gegen unsacl1gemäße Behandlung se hr empfindlich sind. Das wird leider nur se ilen bedacl1t. Besonders auf Bau- und MontagesteIlen l äß t die Bel1anellung und Pflege von Drahtseilen se hr Zu wünschen übrig. Nacl1stel1end so ll en deshalb einige diesbezügliche Fehler und Mängel besprochen werden, die dem Berichterstatter an l äß li cl1 von Bau- stellenbesuchen aufgefallen sind. Bild 1. Mangelhofte r(i ckW1!rtigo olnor Soll wlndo. 2. Abslcherung ein er Setlwlnde. Bild 1 zeigt die ckwärtige Sicherung ein er Seil- winde. Die scharfen Kanten der U- Ställle des Winden- rahmens 11aben bereits zu Knickungen und Einker- bungen von Drähten des ungeSChützten Drahtseiles geführt. Durcll Einlegen en tsprechend zugeschnitte- ner HartllOlzstücke oder schalenförmiger, d. h. längs der Mantellinie aufgeschnitt e ner Rohrhälften wäre die Beschädigung des Seiles vermieden worden. Abgesehen davon war die vorgenannte Winde aucl1 insofern nur unvollkomm en gesichert, als lediglich eine ckwärtige Abspannung vorhanden wa r. Eine einwandfreie Fixierung dor Winde war damit nlcl1t gegeben. Sie hätte auch gogen eine se itliche Ver- schiebung durch entsprechende Vorrichtungen ge- sichert werden müssen, Fälle dieser Art sind gar nicht so se lten. Es besteht dabei die Ge fal", daß Infolge der durch du. be- laslete Windenseil beim Auf- oder Abspulen über die Länge der Seiltrommel in Querrichtung hervorge- rufenen Kraftkomponenton ruckartige se itliche Ver- schiebungen der Winde auftreten, die zu einer Über- lastung und damit zum Brucl1 des Windenseiles führen können. 3. Gefährdung von S"ilen durch scharfe Kanten. Wenn auch die in Bild 2 gezeigte Verankerung selbst einen vertrauenerweckenden Eindruck macht, $0 ist jedoch das durch das Ankerauge hindurchgefül"te Seil dllrcl1 die scharfen des Auges erl1eblich gefährdet. Unzwelfel11aft sind die an don Kanton an- liegenden Seildrähto bereits scharfkantig geknickt, möglicherweise auel1 sogar schon gebrochen. Die Tragfäl11gkelt des Seiles ist damit gemindert. Bei ent- sp recl lende r Seilbelostung besieht die Gefal1r, daß das Soil an den scharfen Kanten des Ankerauges durchtrennt wird und reißt. Auch 11ier hätte einer Bescl1ädigung des Seiles vorgebeugt werden können, etwa mittels eines in elas Anllerauge eingel eg t en U- f ör migen Rohrkrümrners, durch den dann das Seil I, ,'. ... - " . _ .' •.• "* . .. •.•• ,: -',,' : :' . , Ol.>ol'lno· [;)Ipl, - IIIO , W.-I), Rlltor, GOllornldlroktlotl da r Vor- IJlld 2. Vor sch rlllBwldrlgo lind golllhrilcho Vorankorung olnor Hokon- Ablollung Tochnl:;cho Varalcll0rungon, MUneMn. 1I0i3Cho . 126 DEI' MASCHINENSCHADEN 401 (1071) Hoft 11

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02019 /<ha/&- ::-. ~~'"' Fehler beim Umgang mit Abspann- und Halteseilen Schnappschüsse von Baustellen

3. \. \ \ DK 677.721

Von W.-D. R i t tor, München

Teils UI)kennlnls, tolls Godankenlosigkelt sind letztlich die UrsaChen, die nur allzu häufig zum Bruch von Drahtsei len mit aH den unangenehmen Folgeersch einungen führen. In [3] wiesen wir bereits auf einige Probleme hin, die bei der Allswahl und dem Gebrauch von DrahtseiIon für Anschlag· zwecke zu beacl,ten sind. Im folger1don SOll nun auf etliche Fehl er und Mängel aufmerksam gemacht wOfden, dia Immer wledor boi der Verwendung von Drahtseilen für Ab­sponnul)g en und Haltozwocko auf Baustollen und Montage­plötz.en zu beobach ton sind.

1, Einleitung

Auf nallozu allen Gobloton dar Tochnik spiolen Draht­seile eine wichtige Ro lle. Von der Zuvorlässigkeit oft nur eines einzigen Seiles Ilängen ganze Produktions­prozesse oder Montagevorgänge ab. Leider wird dieser Tatsache wenig Rechnung get ragen.

Bel dem Umgang mit den Gebrauchsgegensländen eies täglicllen Lebens ist man sicl1 kaum je bewußt, daß selbst das einfachste Hilfsmittel oder Werkzeug der Aufmerksamlleit und gelegen tlichen Pfl ege bedarf. Erst wenn es durch Lösen eines lockeren Hammerkopfes, durch Abrutschen eines uufgewei­teten Schraubenschlüssels zu I<leineren - oder größeren - Verletzungen kommt, wenn »das Kind also in den Brunnen gefallen ist!!, erinnert man sich daran, daß auch der primitivste Gebrauchsgegen­stand gepflegt und fachgereclll behandelt se in will.

Diese Fordorung gilt in besonders 11011em Maße für Dral1tsei le aller Art. Es kann nicht oft gonug darge­legt wordon, daß diese äußerlicll so un scl1 einbaren Gebilde einen recht komplizierten Aufbau besi tzen und demgemäß gegen unsacl1gemäße Behandlung sehr empfindlich sind. Das wird leider nur se ilen bedacl1t. Besonders auf Bau- und MontagesteIlen läßt die Bel1anellung und Pfl ege von Drahtsei len sehr Zu wünschen übrig. Nacl1stel1end so ll en deshalb einige diesbezügliche Fehler und Mängel besprochen werden, die dem Berichterstatter an läß li cl1 von Bau­stellenbesuchen aufgefallen sind .

Bild 1. Mangelhofte r(i ckW1!rtigo Sich~rung olnor Soll wlndo.

2. Abslcherung einer Setlwlnde.

Bild 1 zeigt die rü ckwärt ige Sicherung einer Seil­winde. Die scharfen Kanten der U-Ställle des Winden­rahmens 11aben bereits zu Knickungen und Einker­bungen von Drähten des ungeSChützten Drahtseiles geführt. Durcll Einlegen en tsp rechend zugeschnitte­ner HartllOlzstücke oder schalenförmiger, d. h. längs der Mantellinie aufgeschnittener Rohrhälften wäre die Beschädigung des Seiles vermieden worden.

Abgesehen davon war die vorgenannte Winde aucl1 insofern nur unvollkommen gesichert, als lediglich eine rü ckwärtige Abspannung vorhanden wa r. Eine einwandfreie Fixierung dor Winde war damit nlcl1t gegeben. Sie hätte auch gogen eine seitliche Ver­schiebung durch entsp rechende Vorrichtungen ge­sichert werden müssen,

Fälle dieser Art sind gar nicht so se lten. Es besteht dabei die Ge fal", daß Infolge der durch du. be­las lete Windenseil beim Auf- oder Abspulen über die Länge der Seiltrommel in Querrich tung hervorge­rufen en Kraftkomponenton ruckartige se itliche Ver­schiebungen der Winde auftreten, die zu einer Über­lastung und damit zum Brucl1 des Windenseiles führen können.

3. Gefährdung von S"ilen durch scharfe Kanten.

Wenn auch die in Bild 2 gezeigte Verankerung selbst einen vertrauenerweckenden Eindruck macht, $0 ist jedoch das durch das Ankerauge hindurchgefül"te Seil dllrcl1 die scharfen I~ anten des Auges erl1eblich gefährdet. Unzwelfel11aft sind die an don Kanton an­li egenden Seildrähto bereits scharfkantig geknickt, möglicherweise auel1 sogar schon gebrochen. Die Tragfäl11gkelt des Seiles ist damit gemindert. Bei ent­sp recllender Seilbelostung besieht die Gefal1r, daß das Soil an den scharfen Kanten des Anke rauges durchtrennt wird und reißt. Auch 11ier hätte einer Bescl1ädigung des Seiles vorgebeugt werden können, etwa mittels eines in elas Anllerauge eingeleg ten U­förmigen Rohrkrümrners, durch den dann das Seil

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Bild 3. Elnbclonicrlor Wlnkel slnhl als I-IJlIorung eines le lcill sinnigcf' woiso ungoschOtzton SOi l:i1fOPps.

hindurchgezogen wird, ode r lediglich durch ein ent­sprechend gebogenes Blechstüclc oder aber dureil Zwischenschaltung eines kräftigen Sclläkels.

Durch die Slarke Knickung der Seil augen (Bild 3) on den scharfen Kanlon des nach rechls weisenden Schenkels der aus einern einbetonierten Winkel stalll bestehenden Ve rankerung ist auch dieses Seil in star­kem Maße gofälHdel. Nachdem das Seil be reits I,ol,e Lasten aufzunehmen halle, dOrlie seine ursprüng­liche Belastungsfähigkeit nicht mehr gegeben sein. Durch Aufschieben ei nes kurzen Rohrstückes auf den L-Stal,1 hätte hier Abl,ilfe geschaHen werden könn en. Durch Verschweißung des Rol1fes mit dem L-Stah l sowie Anscl,weißen eines kleinen horilOntaien Blech­streifens hätte man auch ein Abrutschen sowohl des Rohrstückes als aucl, des Seiles von dem L-Stahl bei geneigter Zug ri chtung verilindern könn en.

4. Falsche Montage von Seilklemmen.

In den Bildern 4 uncl 5 ist die Bofestigung eines Hallesa iles an einer Schienenabstützung ZlI se i,en, die in mehrfacher Hinsicht zu Bedenken An laß gibt.

Zum einen führen auch Ilier die scharfen Kanten eier Scillenenabstü tzung zwangsläufig zu Beschädigun­gen der Seildrähta (BileI 4) . Zum anderen aber sind alle Seilklemmen falsch angebraCht (Bild 5). Die Klemmbacken mit Muttern sind auf dem gezogenen Sei lslLlck, die aus Rundstah l gefertigten Bügel hin­gogen auf dem Sei lschwanz zu montieren. Durcll elle relativ dünnen Büge l entstehen in den Drälllen dos darunterliegenden Seilstückes Verformung en, die zumindest an dem tragenden Seilstrang unbedingt vermieden werden müssen, weil sie in jedem Fall SchwacllPunkte des Se il es darstellen, die bei ru cka r­tig er Belastung u. U. Anl aß eines Se ilbruches werden können. Die Klemmbacken hingegen sind so ausge­bildet, daß ihre 1<lemmkraft gleichmäßig über ein längeres Seilstück verteilt wird und dadurch unzu­lässige Verformungen von Drähten verm ieden werden.

Besser als die Il ier gezeigten Seil lclemmen erschei­nen übrigens Seilk lommen l)eSlehend aus zwei glei­chen 1<lemmbacken, die mittels zweier durChgesteck­ter Schrauben miteinander verbunden werden. Da­durcl, werden nicl,t nur das gezogene Se il stü cl< sondern auch das Schwanzende des Seiles ge­schont, und es ist gleichgültig, welclle der beiden Backen auf dem Schwanzende bzw. dem trag enden Seilstrang montiert wird.

DGA MA SC I-IINE;NSCHADI:.N 44 (1971) 1-1011 -1

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ßitd 4. Gofährllche E:n(JboIOGligung oines Haltose ilcG (lrl Qino r Schia­nonslÜtzc.

1311(1 5. Wlo Olld 4, Jodoch aus nnclorOf Sich\.

Scllließlich sei darauf aufmerksam gemacht, daß bei dem in den Bi ldern 4 und 5 geze igten Seil von mehr als 20 mm Durcllmesser entsprech ond den einschlä­gig en Vorschrifton minclestens 5 an slett nur 3 Sei l­klemmen hätten verwendet werden mOssen. In diesem Zusammenhang wird auf die DI N 741 sowie DIN 4129 hingewiesen') . Im übrigen ist "u Bild ~ nocl, erg änze ilet ZLI bemer­ken, daß bei hoher Zugbelsstung des Seiles die Gefahr besteht, daß das links unterh alb des Schie" nenstoßes sichtbare Flacheisen einknickt, wodurch die SChienenabslül"ung selbst gefährdet ist. Abge­sehen davon sind überdies aucl, die Schrauben dar seitlichen Schienonhal terung zu kurz; die ungeslcher­ten Muttern tragen nur mit wenigen Gewindegängen.

Die Art dor in Bilel 6 gezeigten Seilverb indung als solche Ist zwar für Abspannseile zulässig (nicht hingegen fÜ r !-Iubseile und Sellst ropps !), aber auch sie ist in meh rfacher rlinsicht fehlerhaft: Die beidon hinteren Seill<lemlT10n (links oben) sind falsch montio rt. Analog ZlI den Ausfül1fungen über die in

1) ßC~ U9SQuOIIO; Dia Normblöttor können bezog on wo rden von: OOlith· Vortrl ob GmbH, 1 Oorlln 31), ßutggrt\lcnslroßo 4-7 . oder 5 Köln, FrIesen· pl atz HI und G Fr{lM<!urt (M ,), Gu ti ou tslruße I G3- 16'1.

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Bild 6, UrwOrSchri!t:;müßigü und milngolhüfto lilng:;verlJindung cine:; Abspannsoiles.

den Bil dern 4 und 5 oe:zeigto Seilbef"estiouno ist zu bomerken, daß bei Seil-Längsverb indungen gernäß Bild 6 jeweils die Hälfte der Seill,lemmen gegenuber den Clbrlgen Klemmen verdreht montiert werden llluß, OD.S 11 eir3t, daß dIe dem jeweIls weiterführendon Seilstrang nächstlleg~ndell Klemmon in der Weise :zu montieren sind, daß illr8 1<lelllmbacken auf dem ihnen zugeordneten weiterführenden Sailstrang, die Rundstalllbüge l aber auf del'r'l Schwanzende des anderen Seilstranges zu liegen 1<Olllrnen . In Bild 6 sind also zwar die ersten zwei bis drei 1<lammen, rechts unten , ri chtig montiert, die beiden 1<lem[nen links oben abe r hätten umgekel1rl montiert werden müssen, d. h. rnit den 1<lemmbacl<en auf dem nach links oben weiterlül1rend en SeilSlrang .

Weiterhin liegt der von links kommende, obere, Seil­schwanz größtenteils wellig an dem Seilschwanz des nach rechts unten weiterführenden Seilstranges an . Er ist demnacll bestenfall$ nur bis zu r zweiten 1<lemme linl,s oben an der Überlragung vo n Zug­kr5f1en beleiligt.

Überdies ist das linke Ende des von rechts unten kommenden Seilstranges infolge mangeindol' Abbin­dung besonartig auf00spreizt. Die unmittelbar bo­nacl1barte Endklemme findet desl1alb I<einen feslen ~Ialt, und es beSlehl dio Gefalll', (lall das belrellende SchwoJ'lzcnde bel t'uclwl'tiger Belastuno elor Sailva r­bindung aus der 1<lemlne IlCruusrutscht.

Entsprechend den vorstel1enden Ausfijhrungen trägt bei dieser Seilverbindung überllaup t nur die -

0[[(1 7, VorlJolono l<notonver'\)irH.!lrflg zwoior Tollg!UckO oi ne:; Hülto­::;oilos.

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verke ll rt angebrachte .~ Se il klemme NI', 2 (von links oben aus gezählt) und das - wie sel10n gesagt -aucll nur seilt" unvollkommen.

5, Knotenvorbindungen von Drahtseilen sind vorboten .

Das Bild 7 scl1ließlich zeigt die Verbindung zweier Oral,tseile mitt els ~ilie$ Kreuz- oder Weberkno­lens. Eine deral'lige Seilverbindung widerspriCh I allen Vorscl1rirten, /3o i entsprechender Belaslung der Sei lverbindung :;,: ieht sich der Knoten zusammen und es kommt unweigerlicI1 Zu slarken Zerrungen, Abknik­kungen und Quelschungen von Seildräl1ten, d, /1, zu einer erhebl ichen Ver lelzung beideI' Seile, Ein Seil­IJrucl1 ist nur noch eine Frage der Zeit und der Belastung, die mit Gestimmtheit weit unterhalb der ursprünglichen Bruch luaft des Seiles liegt.

6. Schlußbeirachtung

Wenn es bei den in den Bi ldern gezeigten Seilen auch noch nicht zwn Sei lbruch gekommen ist, so weison olJor doch sämiliche Se ile mll SicllOrl1ell mellr oder weniger starke Mängel auf. Sie sind damit in ihrer ursprünglichen Tragkraft beeinträchtigt. Bei weiterer Ve rwendung dC:Jrartiger Seil e können so lcl19 Mängel eines Tages der erste Anlaß zum Bruch des betreffenden Seiles sein. Mit Fchl0rn und Mängeln der vorlJescl1riebenen Arl behaUele Seile sind gefäh rlich, und es ist desl1alb dringend anzu ralen, bel enlsp re­cl1enden Feststellungen die be lre ffenden Sei lslucke alsbald horauszuschneiden lind zu verscllrotten,

Selbst der Brucl1 eines nur unlergeordneten Seiles kann wällrend der Montage scllwerer Bauteile zu derartigen Erscl1ütterungen des gesamten Syslems führ$n. daß tragende Elemente überlastet werden lind dadurch ebenfa lls zu /3 ru cl1 gel1en, Schäden solcher Ar! kenn l die Vergangenheit zur Gonüge, il1re Bellebung erto l'derte mitunter Kosten in Höhe von 6- · oder sogar 7slelligen Zal1lel1. Und das alles nur wegen eine r !deinen Nachlässigkeit an einem so un­scl1elnbaren Gegens tand wie einem Seil.

Es ist vorwi egend Gedankenlosigkei t, die Zu Fehlern und Miingelll fiihrt Wi0 sie clon gezoigten Halte~

und Abspannseil en anl1arten . Den Baustellenloftern sei hier eind ringlich auf die Seele gebunden: trotz allen Termindrucks und trotz aller sonsligen Ver­pflicl1IUngen gel1ören die Aufklärung des Pe rsonals lilJer (lie facl1gerechle HerSle llung von Seilvel'bin­dungen und -befestigungen sow ie die ständige Kontrolle dieser Arbeilen Zu den wich tigsten Auf­gaben der aufsielHsführenden Personen, Und nielH zuletzt: beim Brucl1 eines Seiles stohen stets Leben lInci Gesundl1ei! von Menschen au f dem Spiel.

SCh ritUuOl

[lI Mc otJO[(I . R. ; Dia Dri.hl~oilo In dur Praxis. 3. Au!1. Oor[;n/Göttin . aon/ltcidoluoru ; Sp ringor-lJortfl(J lU~!).

(2J S p I t) 0 r, t' . w. : f./lICDC Im<! UbCrw,rt;hlU1!.1 VOll Ornl1ls01[Orl bl) ­WEltHon IIl)f SChJ<IC'l. DOr MD:;chinonschadon 3~ (196\). H. 11112. S . 1011106 (Tuil \) und 35 (1962), H. 112 . $. 10126 (Teil 2) .

131 Hit t er. W.- D.: Obor dio Bolo!l tbnrkcl1 VOll Ar1$Ch[;)gse;[ün - eine kritlscho Botrochtung. [)tH Ma s(:ll inQrl:,}Ch,HJOn 44 (Hli'l). H. 2, S. 55/00.

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