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DAV Panorama 2/2006 22 S tockdusterer Himmel, dumpfes Grollen. Bald könnten die ersten Blitze einschlagen. Eine Familie mit Kindern picknickt am Gipfel- kreuz. Was tun? Warnen? Ein Kletterer zappelt in höchsten Nöten, während der andere fünf Meter weg von der Wand steht und das Seil locker durchhängen lässt. Bo- densturzgefahr! Macht sich einer mitschuldig, der schwei- gend daneben steht? Die Entscheidung für oder gegen das Einmischen ist nicht immer einfach, aber oft muss sie schnell fallen, also instink- tiv. Dabei schlagen eher Ängs- te vor einer grantigen Reakti- on oder die Gewohnheit des Nicht-Einmischens durch; zum Überlegen und vernünftigen Handeln braucht man Zeit. Betrachten wir einmal in Ruhe verschiedene Situationen und Möglichkeiten. Die Ent- scheidung ist einfach, wenn sich jemand durch Unaufmerk- samkeit oder Schlamperei in akute Gefahr bringt. Beispiel: Ein Kletterer hat den Knoten nicht fertig geknüpft. Auf einen Hinweis wird er sicher dankbar reagieren. Wer hier nichts sagt, trägt bei einem Unfall eine Mit- schuld – zumindest moralisch, eventuell sogar juristisch. Schwieriger ist die Lage, wenn man jemanden beob- achtet, der einen Routinefeh- ler macht – einen grundsätzli- chen Fehler, der dem anderen nicht bewusst ist und mit dem er (offensichtlich) längere Zeit überlebt hat. Zum Beispiel, wenn er gewohnheitsmäßig das Sicherungsgerät falsch bedient. Wer darauf hinweist, muss damit rechnen, dass der Angesprochene zurückblafft: „Das geht dich nichts an!“. Der Kritiker braucht Zivil- courage – vor allem, wenn er in der Bergsport-Hierar- chie vermeintlich tiefer steht als der Angesprochene, etwa wenn ein Teenager einem altgedienten Alpinisten sagt, dass er beim Sichern zu weit weg von der Wand steht. Fehler macht jeder Leider kommen Routine-Feh- ler bei alten Hasen genauso oft vor wie bei jungen Hüpfern (siehe DAV-Studie zu Siche- rungsfehlern beim Hallenklet- tern). Falsches Verhalten wird oft jahrelang eingeschliffen, weil es nur selten mit einem Unfall bestraft wird (sonst gäbe es in den Kletterhallen und -gärten jährlich hunderte Verletzte und Tote!). So zeigen sich beim Sichern viele typische Fehler erst bei einem unkon- trollierten Sturz – der könnte dann aber tödlich enden. Da es sonst keine Vorwarnung, keine Korrektur gibt, muss der Nachbar aktiv werden. Schon deshalb, weil jemand, der Fehler macht, damit oft auch andere in Gefahr bringt, zum Beispiel vertrauensvolle Anfänger oder Kinder. Wie steht es aber, wenn sich jemand nur selbst scha- den kann und es sich nicht um einen Routinefehler oder Unaufmerksamkeit wie beim falschen Knoten handelt, son- dern um Selbstüberschätzung Tödliches Schweigen Unter Bergsportlern können ein paar hilf- reiche Worte manchmal Leben retten. Deshalb brauchen wir eine neue Kultur der freundschaftlichen Kritik. VON IRMGARD BRAUN Fehler-Knigge In diesen Fällen sollte man andere auf Fehler hinweisen: weitere Menschen werden gefährdet das gefährliche Verhalten wird wahrscheinlich nicht bemerkt (Unaufmerksamkeit, falsche Routine) Wie macht man auf einen Fehler aufmerksam? bei Routinefehlern wenn möglich nach der Aktion unter vier Augen, möglichst nicht vor anderen (Gruppe, Seilpartner...) sachlich und höflich informieren, was ungünstig ist und warum (welche Gefahr besteht?), bessere Lösung zeigen Wie reagiert man auf Fehler-Hinweise? der Angesprochene bedankt sich für den Tipp (auch wenn er anderer Meinung ist) will er dem Rat nicht folgen, so begründet er das kurz und sachlich Illustration: Georg Sojer

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DAV Panorama 2/200622

Stockdusterer Himmel, dumpfes Grollen. Bald könnten die ersten Blitze

einschlagen. Eine Familie mit Kindern picknickt am Gipfel-kreuz. Was tun? Warnen?

Ein Kletterer zappelt in höchsten Nöten, während der andere fünf Meter weg von der Wand steht und das Seil locker durchhängen lässt. Bo-densturzgefahr! Macht sich einer mitschuldig, der schwei-gend daneben steht?

Die Entscheidung für oder gegen das Einmischen ist nicht immer einfach, aber oft muss sie schnell fallen, also instink-tiv. Dabei schlagen eher Ängs-te vor einer grantigen Reakti-on oder die Gewohnheit des Nicht-Einmischens durch; zum Überlegen und vernünftigen Handeln braucht man Zeit.

Betrachten wir einmal in Ruhe verschiedene Situationen und Möglichkeiten. Die Ent-scheidung ist einfach, wenn sich jemand durch Unaufmerk-samkeit oder Schlamperei in akute Gefahr bringt. Beispiel: Ein Kletterer hat den Knoten nicht fertig geknüpft. Auf einen Hinweis wird er sicher dankbar reagieren. Wer hier nichts sagt, trägt bei einem Unfall eine Mit-schuld – zumindest moralisch, eventuell sogar juristisch.

Schwieriger ist die Lage, wenn man jemanden beob-achtet, der einen Routinefeh-ler macht – einen grundsätzli-chen Fehler, der dem anderen nicht bewusst ist und mit dem er (offensichtlich) längere Zeit überlebt hat. Zum Beispiel, wenn er gewohnheitsmäßig das Sicherungsgerät falsch bedient. Wer darauf hinweist, muss damit rechnen, dass der Angesprochene zurückblafft: „Das geht dich nichts an!“. Der Kritiker braucht Zivil-courage – vor allem, wenn er in der Bergsport-Hierar-chie vermeintlich tiefer steht als der Angesprochene, etwa wenn ein Teenager einem altgedienten Alpinisten sagt, dass er beim Sichern zu weit weg von der Wand steht.

Fehler macht jederLeider kommen Routine-Feh-ler bei alten Hasen genauso oft vor wie bei jungen Hüpfern (siehe DAV-Studie zu Siche-rungsfehlern beim Hallenklet-tern). Falsches Verhalten wird oft jahrelang eingeschliffen, weil es nur selten mit einem Unfall bestraft wird (sonst gäbe es in den Kletterhallen und -gärten jährlich hunderte Verletzte und Tote!). So zeigen sich beim Sichern viele typische

Fehler erst bei einem unkon-trollierten Sturz – der könnte dann aber tödlich enden. Da es sonst keine Vorwarnung, keine Korrektur gibt, muss der Nachbar aktiv werden. Schon deshalb, weil jemand, der Fehler macht, damit oft auch andere in Gefahr bringt,

zum Beispiel vertrauensvolle Anfänger oder Kinder.

Wie steht es aber, wenn sich jemand nur selbst scha-den kann und es sich nicht um einen Routinefehler oder Unaufmerksamkeit wie beim falschen Knoten handelt, son-dern um Selbstüberschätzung

Tödliches SchweigenUnter Bergsportlern können ein paar hilf-

reiche Worte manchmal Leben retten.

Deshalb brauchen wir eine neue Kultur der

freundschaftlichen Kritik.

VON IRMGARD BRAUN

Fehler-Knigge

In diesen Fällen sollte man andere auf Fehler hinweisen:

• weitere Menschen werden gefährdet

• das gefährliche Verhalten wird wahrscheinlich nicht bemerkt (Unaufmerksamkeit, falsche Routine)

Wie macht man auf einen Fehler aufmerksam?

• bei Routinefehlern wenn möglich nach der Aktion

• unter vier Augen, möglichst nicht vor anderen (Gruppe, Seilpartner...)

• sachlich und höflich

• informieren, was ungünstig ist und warum (welche Gefahr besteht?), bessere Lösung zeigen

Wie reagiert man auf Fehler-Hinweise?

• der Angesprochene bedankt sich für den Tipp (auch wenn er anderer Meinung ist)

• will er dem Rat nicht folgen, so begründet er das kurz und sachlich

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HORIZONT BERGSPORT HEUTE

oder Dummheit? Da befinden wir uns in einer moralischen Grauzone, wir können nur im Einzelfall entscheiden. Si-cher ist es ein Akt der Soli-darität, einen zu langsamen, vermutlich gebietsfremden Wanderer darauf aufmerk-sam zu machen, dass es bald Nacht wird und Umkehren besser wäre. Dagegen muss man einen Solokletterer nicht ansprechen – der weiß meis-

tens, worauf er sich einlässt; wie viel er riskieren will, ist seine persönliche Entschei-dung. Wenig sinnvoll ist auch der bei Wanderern häufige Kommentar: „Mit Turnschu-hen im Gebirge – was für ein Leichtsinn!“ Denn erfahrene Berggänger sind damit oft si-cherer unterwegs als andere mit klobigen Tretern. Manch-mal ist richtig oder falsch ei-ne Frage des Könnens.

Das Wie entscheidetHat man sich entschieden, einen Mitmenschen auf ge-fährliches Verhalten anzu-sprechen, so kommt es auf das Wie an. Kritik wird am besten angenommen, wenn sie höflich, freundlich und mit purer Sachlichkeit vor-getragen wird – in etwa so: Zuerst anklopfen: „Darf ich dir einen Tipp geben...“; dann sagen, was nicht opti-mal ist, eventuell verknüpft mit freundlichen Einschrän-kungen wie „nach meiner Ansicht“; dann die drohende Gefahr erklären; zuletzt eine bessere Lösung vorschlagen.

Meistens kommt das gut an; ein souveräner Bergsteiger bedankt sich für solche Anre-gungen, selbst wenn er ande-rer Ansicht ist. Immerhin hat der Kritisierende Engagement für sein Wohlergehen gezeigt. Aber leider gibt es Einzelne,

die Kritik grundsätzlich per-sönlich nehmen oder darauf reagieren wie Pubertierende auf Ratschläge ihrer Eltern. Mit diesen Kandidaten wei-ter zu diskutieren oder gar herumzustreiten hat keinen Sinn. Man kann sie guten Gewissens ihrem Schicksal überlassen – es sei denn, sie gefährden eindeutig andere Menschen. Dann sollte man sich möglichst an Autoritäten wenden – den Kletterhallen-Betreiber, einen Bergführer oder Wanderleiter.

Noch zu oft wird beim Bergsport Kritik als typisch deutsche Kontrollsucht ange-sehen. Dabei geht es um das Vermeiden schwerer Unfälle. Es ist an der Zeit, eine neue Kultur der Kritik zu etablie-ren: Auf Fehler aufmerksam machen ist ein Akt der Solida-rität – und in manchen Fällen eine moralische Pflicht.

Beispiel Klettersteig: Vorbild-lich unten, einmischenswert

oben! Zu eng hintereinander, ohne Set und Helm.

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DAV Panorama 2/200624

Die erste Hochgrat-Ski-rallye in Oberstaufen fand am 5. Februar

mit großem Erfolg statt. Rund hundert Teilnehmer meldeten sich für die Kurz- und Lang-strecke des ersten Bewerbes der dreiteiligen Cupserie an und wurden mit bestem Wet-ter und toller Streckenfüh-rung belohnt. Zwei Wochen später, am 18. Februar, ging es beim ersten „Jennerstier“ in Berchtesgaden direkt am Königssee zur Sache – ein würdiger Rahmen für die Deutsche Meisterschaft Ski-bergsteigen. In altbekannter Manier wurde schließlich am 25. Februar der Cup mit dem Dammkarwurm in Mitten-wald abgeschlossen.

Die Strecken steckten die DAV-Sektionen Oberstaufen-Lindenberg, Berchtesgaden und Mittenwald in Kooperati-on mit dem DAV unter sport-lichen wie naturschutzfach-lichen Gesichtspunkten aus. Allen Organisatoren und Hel-fern der Sektionen gebührt ein großes Lob und Dankeschön - sie waren mit tollem Einsatz und viel Begeisterung dabei!

Hochgrat-SkirallyeBei minus zehn Grad Celsius startete das Feld von der Tal-

station der Hoch-grat-Seilbahn. Der erste Anstieg führ-te über Pisten- und Variantengelän-

de, der Schnee war hart durchgefroren,

dennoch gut zu ge-hen. Als Erster gelang-

te Toni Steurer zum Staufner Haus, dem Beginn der Trage-passage bis zur Bergstation. Hier wurden die Ski erneut angeschnallt und Steurer konnte nach 47 Minuten die Wechselstation am Gipfel des Hochgrats (1830 Meter) er-reichen. Franz Grassl folgte eineinhalb Minuten später. Waghalsig stürzten sich beide die anspruchsvolle Abfahrt ins Tal.

Hier passierte das Malheur! Der Hinterbacken einer Bin-dung von Steurer brach, so dass er nicht mehr verriegeln konnte. Mit Mühe und Not rettete Toni sich hinunter, nahm den zweiten Anstieg in Angriff und kam mit Martin Echtler zeitgleich ins Ziel. Der extrem starke Abfahrer Grassl überholte also Steurer in der ersten Abfahrt, führte das Feld in der Folge überlegen an und holte sich den heißbe-gehrten Sieg bei der Premiere der Hochgrat-Skirallye.

JennerstierBei plus 10 Grad Celsius star-teten die Anwärter auf den Jennerstier, um die 1200 bzw. 2000 Höhenmeter von der Talstation der Jenner-Seilbahn „auffizustiern`“. Die Favori-tin Barbara Gruber konnte ihre Stärke im Aufstieg voll ausspielen, legte einen beein-druckenden Start-Zielsieg hin und wurde damit Deutsche

DAV Black Diamond Skicup 2006

Gelungene Premieren am Hochgrat und JennerEin Teilnehmerrekord, hervorragen-

de Strecken und großartiger,

sehenswerter Sport

Am Hochgrat wie am Jenner gelangen zwei außerordentliche Premieren, auf der Strecke wie im Umfeld.

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Ergebnisse

Skitourencup 2006

Langstrecke

1. Franz Grassl

2. Toni Steurer

3. Martin Echtler

1. Judith Grassl

2. Stefanie Koch

3. Silvia Treimer

Kurzstrecke

1. Jörg Woitek

2. Herbert Hohenwarter

3. Jürgen Jahn

1. Sabine Grona

2. Yessica Steinert

3. Lisa Einmayer

Deutsche Meisterschaft 2006

Deutscher Meister:

Franz Grassl

Deutsche Meisterin:

Barbara Gruber

Deutsche Jugendmeister:

Maximilian Palzer

Cornelia Hoff

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HORIZONT BERGSPORT HEUTE

Meisterin. Mal näher und mal weiter entfernt wurde sie gejagt von Judith Grassl (Ramsau), Stefanie Koch (An-ger), Silvia Treimer (Rosen-heim) und Christine Schleich (Peiting), die in eben dieser Reihenfolge auf den Plätzen zwei bis fünf landeten. Bei aller Konkurrenz auf nationa-ler Ebene fuhren die „Golden

Girls“ Anfang März als Team zur Weltmeisterschaft nach Italien, wo eindrucksvolle Leistungen gelangen (Bericht im nächsten DAV Panorama).

Vor heimischer Kulisse gelang auch Franz Grassl (Ramsau) ein hervorragendes Rennen, so dass er zum zwei-ten Mal die Deutsche Meis-terschaft gewann.

DammkarwurmEine kompromisslose Linie, Schneesicherheit und tolle At-mosphäre zeichnen den Klas-siker Dammkarwurm aus. Wie in den zwei Cuprennen zuvor starteten viele Teilneh-mer auf der Kurzdistanz von der Karwendelseilbahn.

Bei den Herren gewann Jörg Woitek (Mittenwald)

vor Herbert Hohenwarter aus Weisbach bei Lofer, der zwar die ersten beiden Ren-nen gewann, am Dammkar-wurm aber nicht teilnahm. Dritter wurde Jürgen Jahn (Bischoffswiesen).

Bei den Damen gelang dies Sabine Groner aus Grainau. Sie bestritt alle drei Rennen und holte sich einen tollen Sachpreis von Black Diamond als Belohnung. Ein großes Lob gebürt allen Starterinnen und Startern in der Jugend-klasse. In den drei Rennen nahmen insgesamt 24 Jungen und Mädchen teil. Bleibt zu hoffen, dass sie auch nächs-tes Jahr wieder mit viel Spaß dabei sind. Stw

Hauptsponsor des DAV Skitourencups

ist Black Diamond. Komplette Ergeb-

nisse, Videos und Fotoserien unter

www.mountains2b.de und der Skitou-

rencup-Sonderseite unter www.alpen-

verein.de (Rubrik Spitzenbergsport).

Die Deutschen Meister 2006, B. Gruber und F. Grassl (l.), Jugend-Trainingscamp-Teilnehmer (r.)

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DAV Panorama 2/200626

Seit Tagen tobte draußen ein orkanartiger Sturm. Die meterdicken Schnee-

und Eiswände unserer Eis-höhle absorbierten jedes Ge-räusch, jeglichen Lichteinfall. Robert Jasper und ich waren untergetaucht an einem Ort, der nicht für Menschen be-stimmt ist. Doch wir waren freiwillig hier, schon zum drit-ten Mal in Folge. Wir waren besessen von der 1000 Meter hohen Nordwand des Cerro Murallòn, eines Berges am Ende der Welt, im patagoni-schen Inlandeis. Diese Wand war für uns ein Juwel, das uns 2003 und 2004 zweimal abgewiesen hatte. Im Novem-ber 2005 quälten wir uns wie-der an den Fuß der Wand.

Dritter AnlaufIn der Eishöhle waren wir in Sicherheit, trotzdem standen wir unter ungeheurer An-spannung. Dieses Mal waren wir nur zu zweit am Berg, Hans Martin Götz und der Fotograf Klaus Fengler woll-ten später nachkommen.

Nach über einer Woche im Schneesturm stabilisierte sich

der Luftdruck langsam auf dem tiefsten Niveau. Im letz-ten Jahr hatten wir die gleiche Situation und waren gewarnt. Und tatsächlich: Obwohl der Druck nur gerade einmal um fünf Millibar anstieg, ließ der Sturm plötzlich nach und in der Nacht klarte es vollkom-men auf. Um drei Uhr mor-gens kletterten wir aus der Eishöhle, zum ersten Mal seit über einer Woche gingen wir aufrecht mehr als zehn Schritte.

Neuer Einsatz, neues Spiel - wir fingen wieder von vorne an. 2004 bis 300 Meter unter den Gipfel geklettert, lagen die Hauptschwierigkeiten be-reits hinter uns, doch die or-kanartigen Stürme machten uns wieder einen Strich durch die Rechnung. Wir mussten jeden Meter neu klettern, neu fixieren, neu sichern, alles zu zweit. Das hieß mehr schlep-pen, weniger Pausen, höhere Risiken. Dazu kam, dass wir unbedingt diesen Big Wall ohne den Einsatz von Bohr-haken klettern wollten, um unsere Vorstellungen vom modernen Expeditionsklet-

tern in dieser Erstbegehung zu manifestieren.

Die Schwierigkeiten stei-gerten sich, aber wir waren schnell. Wir kannten die ent-scheidenden Schlüsselstellen und bereits am zweiten Tag kletterten wir über die Hälf-te des unteren Pfeilers und fassten einen verwegenen Plan. Im nächsten Schönwet-terfenster wollten wir mit genügend Fixseilen und Ver-pflegung versuchen, das Band

unter der Headwall zu errei-chen, dort zu biwakieren und am nächsten Tag so lange zu klettern, bis wir den Gipfel erreichen, zur Not mit Stirn-lampen in der Nacht...

Zitternd im BiwakNach erneutem dreitägigen Eishöhlen-Aufenthalt ging es an den finalen Aufstieg. Nur an wenigen Stellen hingen noch Fetzen der alten Fixseile aus dem Vorjahr. Der Schat-

Geschichte einer Erstbegehung

„Vom Winde verweht“Auf den dritten Anlauf sind Stefan Glowacz und Robert Jasper in Patagonien erfolgreich.

Die gewählte Linie durch die 1000 Meter hohe Nordwand des Murallòn betörte Robert Jasper und Stefan Glowacz.

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BERGSPORT HEUTE

DAV Panorama 2/2006

HORIZONT

ten des Murallòn zog bereits weit auf den Upsala Gletscher hinaus und weit oben im Nor-den glühten Cerro Torre und Fitzroy um die Wette, als wir endlich das Biwakband un-ter der Headwall erreichten. Seit 15 Stunden kletterten wir und erst jetzt spürten wir die Müdigkeit und die Kälte. Zitternd saßen wir in unse-ren Gore-Tex-Kombis in den Biwaksäcken und warteten sehnsüchtig auf den Morgen, während Zirren am Himmel aufzogen, ein untrügliches Schlechtwetterzeichen.

Das große FinaleKurz nach fünf Uhr startete Robert das große Finale. Nur noch drei Seillängen bis zu unserem höchsten in 2004 er-reichten Punkt. Diesen über-hängenden Abschnitt mussten wir in bis zum Umkehrpunkt fixieren, sonst hätten wir nicht wieder über die Route abseilen können. Mühsam ar-beitete sich Robert technisch Meter für Meter höher, zum Freiklettern war es viel zu kalt. Erst gegen 11 Uhr betra-ten wir die letzten unbekann-ten 300 Höhenmeter.

Seillänge für Seillänge legte sich die Wand etwas zurück. Wir gelangten in ein riesiges Riss- und Kaminsystem, das in seinem Grund völlig ver-

eist war. Fast jede Stelle, an der ich einen Keil oder Fri-end platzieren wollte, musste ich erst mühsam frei hacken, während eine tiefschwarze Wolkenbank von der Steppe sich schnell näherte. Noch einmal wechselten wir die Führung und waren so ange-spannt, dass wir unser Zeitge-fühl verloren. Wir sahen das Gipfelplateau zum Greifen nahe, genauso wie das dro-hende Unwetter in unseren Rücken. Es wurde dunkler, kälter und die ersten Flocken trieben zu uns herüber.

Um 21 Uhr stieg Robert auf das Gipfelplateau aus, ich folgte ihm mit Steigklemmen am fixierten Seil. Wolkenfet-zen jagten um die Kante. Wir standen einfach nur da und fielen uns wortlos in die Ar-me. Drei Jahre waren wir von dieser magischen Linie be-sessen gewesen, hatten unser Leben darauf abgestimmt. Ich glaube wir waren in diesem Moment einfach nur unglaub-lich erleichtert. Und bis in die Haarwurzeln konzentriert. Über 1000 Meter Abseilen im Schneesturm lagen noch vor uns. Doch der Erfolg verlieh uns eine gehörige Portion Eu-phorie und Gelassenheit. Um drei Uhr morgens erreichten wir völlig erschöpft die Eis-höhle. Stefan Glowacz

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DAV Panorama 2/2006

Wenn eine achtmo-natige Klettersai-son zu Ende geht,

laufen schon lange die Vorbe-reitungen und Planungen für das kommende Jahr. Neben Wettkampfterminen und Fi-nanzplanungen ist die Frage des nächstjährigen Kaders besonders wichtig. So war dies auch beim Übergang 2005/06: Wer kletterte am besten und so gut, dass er wieder für den Nationalka-der nominiert bzw. neu auf-genommen wird? Verschie-dene Nominierungskriterien und Kadergrößen sind die Vorgaben für die Aufstellung der Nationalmannschaften. Die Kriterien setzen sich aus nationalen und vor allem in-ternationalen objektiven Leis-tungszielen zusammen. Dazu kommen subjektive Kriterien wie die allgemeine Sportein-stellung, die sportlichen Per-spektiven und das Interesse am Wettkampfsport.

JugendkaderDer DAV Jugendkader war 2005 sehr erfolgreich, „die young guns sind definitiv auf dem Vormarsch“ wissen die Jugendtrainer Keller, Tou-chi und Gäbel zu berichten. „Mehrere Podestplätze, zwei Medaillen auf der Jugend-WM, einen Gesamtsieg im Europäischen Jugendcup so-wie ein zweiter Platz sind die Ausbeute der letzten Saison. Man darf einiges erwarten, muss aber trotzdem realis-tisch bleiben und darf auch nicht zu viel Druck aufbau-en. Das Schwierigste ist es, die Leistungen zu bestäti-gen“, so die Trainerriege. Der DAV verabschiedet die,

die 2006 nicht mehr im Ju-gendkader sein werden: Eva Magin (Koblenz), Lisa Mül-ler (IG Klettern), Jan Berner (Allgäu-Kempten) und Jan Ruh (Konstanz). Einige sind in den Damen-/Herrenkader gewechselt.

Im Kader der Jüngsten (B-Klasse) sind: Ines Dull (Allgäu-Kempten), Thomas

Tauporn (Schw. Gmünd) und neu aus NRW Jan Ho-yer (Rheinland Köln). In der Jugend A klettern Luisa Neumärker (SBB), Juliane Wurm (Dortmund) und Ma-xi Wörner (Kaufbeuren). Bei den Junioren starten 2006 Li-sa Knoche (Freising), Natalie Sailer (Augsburg) sowie Mar-

kus Jung (Siegerland), Stefan Danker (Landshut) und Felix Neumärker (SBB). Der Ju-gendkader wird auch 2006 von SALEWA unterstützt.

Damen- und HerrenkaderBei den Damen und Herren gilt es die Leistungen von 2005 noch ein wenig zu stei-

gern. Schwerpunkte werden vor allem der Weltcup sein sowie die Europameister-schaft in Russland (1.-5. Ju-li). Bundestrainer Finkel, der auf die Unterstützung der Be-treuer Maxi Klaus und Erwin Marz zählen kann, zu den Aussichten: „ Ich habe ein gutes Gefühl und bin zuver-sichtlich für 2006, die ersten Trainingstests verliefen posi-tiv.“ Für das Team Sportklet-tern wurden nominiert: Im A-Kader Timo Preußler (Schw.

Gmünd), im B-Kader Da-maris Knorr (Ludwigsburg), Irina Mittelman (Köln) und Julia Winter (SBB, aus dem Jugendbereich) sowie Christi-an und Andreas Bindhammer (Allgäu-Kempten), Markus Hoppe (SBB) und Philipp Ma-gin (Koblenz). Der DAV hat 2006 einen Perspektivkader eingerichtet, für den die Ex-Junioren nominiert wurden: Friedemann Walter (SBB), Thomas Knoche (Freising) und Lisa Weisensee (Bam-berg). Nicht mehr im Kader sind bzw. ihre Wettkampf-

laufbahn beendet haben Ma-rietta Uhden, Nadine Ruh, Katrin Sedlmayer, Daniel Jung und Tobias Gartmann. Im Boulder-Team sind: Chris-tian Benk (Allgäu-Kempten), Andre Borowka (SBB), Kars-ten Borowka (SBB), Thorsten Neuhaus (Wuppertal), Aric Merz (Schw. Gmünd), Peter Würth (Ludwigshafen) und Jonas Baumann (Dortmund). Das Damen- und Herrenteam wird 2006 von Lost Arrow ausgestattet. wwab

Nationalkader Klettern nominiert

Wer sind die Besten im Land?

Der Jugendkader 2006 des DAV im Sportklettern beim Stützpunkt-Training in München-Neubiberg

Nach der Kletter-WM im letzten Jahr

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BERGSPORT HEUTE

DAV Panorama 2/2006

HORIZONT

Nach zwei Jahren Trai-ning fahren Daniel Ge-

bel, Markus Griesshammer, Paul Saß, Christoph Gotsch-ke und Benno Wagner vom Freewall Team im April 2006 zusammen mit ihrem Trainer Toni Lamprecht in die Tag-hia-Schlucht nach Marokko.

Das Klettergebiet Taghia befindet sich acht Kilometer entfernt im Süden der einsa-men Ortschaft Zaouia Aha-nesal. Diese lässt sich nur mit einem geländegängigen Jeep erreichen - von Marrakesch

aus in ca. 250 Kilometer Fahrt. Der Fels der Taghia-Schlucht ist ein seltener oran-gefarbener Kalk, sehr griffig und gut strukturiert und im

Allgemeinen sehr rau. Die Anmärsche zu den bis zu 800 Meter hohen Wänden vari-ieren von 15 Minuten bis zu zwei Stunden. Die teilweise noch unerforschten Wände befinden sich etwa vier Geh-stunden entfernt.

Vor Ort kann man von April bis Ende Oktober klet-tern. Allerdings regnet es ab und zu. Die große Höhe der Gipfel (2500 bis 3000 m) sind der Grund, weshalb es im Massiv noch bis Anfang Mai Schnee geben kann.

Insgesamt drei Wochen will das Freewall Team schwere und möglichst lange Erst-begehungen bis möglichst zum 10. Grad unternehmen, wobei auch in den Wänden übernachtet werden muss. Davon abgesehen soll die eine oder andere Wiederho-lung von schweren Touren gelingen. Ein ausführlicher Bericht folgt. Sponsoren des DAV Expeditionskaders sind Mountain Equipment, Simond, La Sportiva, DAV Summit Club und die Messe Friedrichshafen. StW

DAV Expeditionskader

Freewall Team auf Marokko-Kletterfahrt

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DAV Panorama 2/2006

Die 41 staatlich geprüften Berg- und Skiführer (dar-

unter eine Bergführerin) sind das größte der insgesamt sie-ben Bundeslehrteams des DAV - und auch das Team mit den vielseitigsten Einsatzbereichen: Vom Schneeschuhbergsteigen bis zum Steileisklettern, von der Wanderleiterausbildung

bis zum Alpinklettern reichen die Themen. Aber auch Theo-retisches wie Orientierung, Wetterkunde, Erste Hilfe und Methodik gehört zum Lehr-stoff, um Fachübungsleiter zu kompetenten Tourenführern auszubilden.

1700 Einsatztage zählte das Lehrteam im vergan-genen Jahr bei Lehrgängen und Fortbildungen. 2535 Teilnehmer aus den Sparten Klettersport, Bergsteigen, Hochtouren, Alpinklettern und Skibergsteigen belegen den gewaltigen Umfang der Ausbildungsmaßnahmen.

Die regelmäßigen internen Fortbildungen des Lehrteams haben daher eine wichtige Aufgabe: Sie dienen der Koor-dination der Lehrmeinung und der Weiterentwicklung von Lehrmethoden. Schwerpunkt

der Fortbildung im Dezember 2005 war z.B. die Moderation von Gruppen, beim nächsten Treffen im Mai 2006 steht das Thema Standplatzbau an. Von Vorteil ist auch die enge Zusammenarbeit der DAV-Si-cherheitsforschung mit dem Lehrteam: diese garantiert eine schnelle und nahtlose

Weitergabe von aktuellen Forschungsergebnissen an die Fachübungsleiter bis hin zum einzelnen DAV-Mitglied.

Optimale AusrüstungDie Firma Vaude ist seit 2004 Ausrüster und Partner des DAV-Bundeslehrteams Berg-steigen und stattet das Team mit hochwertiger Allwetter-

bekleidung und Hart-ware aus. Zudem werden die von den Bergführern gesam-

melten Erfahrungen direkt in die Produktentwicklung bei Vaude mit einbezogen. Be-reits seit 2002 unterstützt Vaude zudem den Natur- und Umweltschutz im DAV und arbeitet ebenfalls eng mit dem entsprechenden Lehrteam zu-sammen. ks

T I C K E R

DAV-Ausbildung

Das Bundeslehrteam BergsteigenQualität und Kompetenz in vielseitigem Einsatz

Expedition zum ManasluFünf Bergsteiger der DAV-Sektion Leipzig starten im April 2006 zu einer nicht alltäglichen Expedition nach Ne-pal. Sie wollen den technisch schwieri-gen Achttausender Manaslu, mit 8163 Metern achthöchster Berg der Welt, auf dem Normalweg besteigen. Dabei setzen die Ostdeutschen auf Eigenre-gie und verzichten auf Hochträger. So sollen die Hochlager aus eigener Kraft versorgt werden. Auch der Gipfelgang erfolgt ohne Sherpa-Hilfe – und natür-lich künstlichen Sauerstoff. Alle Ex-peditionsmitglieder haben Erfahrung im Höhenbergsteigen. Der DAV unter-stützt die Expedition ideell. red

mit

Weitere Informationen zu den genannten Preisen und vielen weiteren VAUDE-Produkten finden Sie auch unter www.vaude.de.

Die Antwort senden Sie bis 3. April 2006 an DAV • Redaktion Panorama • Von-Kahr-Str. 2-4 • 80997 München

oder an E-Mail: [email protected], Stichwort „Lehrteam Bergsteigen“.

Beantworten Sie die folgende Frage...

Wie viele Einsatztage absolvierte das Lehrteam Bergsteigen im Jahr 2005

...und gewinnen Sie attraktive Preise von VAUDE:

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Spitzenbergsport-Termine April-Juni 2006

Bouldern1.4. Münster/Westfalen22./23.4. Weltcup Velicko Tarnovo6./7.5. Weltcup La Reunion12./13.5. Weltcup Rovereto

Sportklettern28./29.4. Weltcup Puurs13./14.5. Sportklettercup Franken-thal plus Speedcup19./20.5. Weltcup Dresden

Skibergsteigen2. 4. Trophee du Muveran29. 4. Patrouille des Glaciers

Expeditionsbergsteigen31.3./23.4. Marokko Abschlussexpe-dition Freewall Team

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BERGSPORT HEUTE

DAV Panorama 2/2006

HORIZONT

Dresden wird 2006 der Austragungsort des

deutschen Weltcups im Sport- und Speedklettern sein. Am 19./20. Mai werden die bes-ten Kletterinnen und Klette-rer der Welt am Elbufer vor historischer Kulisse starten. Der DAV möchte diese Ver-anstaltung im Nach-WM-Jahr zur medialen Präsenta-tion des Klettersports nutzen. Dresden unterstützt die Ver-anstaltung im Rahmen der 800-Jahr-Feier.

Ausrichter des Weltcups ist der Verein Kletterwelt-cup e.V., die Sektionen SBB, Dresden und Akademische Sektion Dresden sowie der

Landesverband sind in die Organisation involviert, die auf eine hervorragende Qua-lität hoffen lässt.

AblaufAm ersten Tag wird die Quali-fikation im Sportklettern statt finden. Der zweite Tag startet mit dem Halbfinale, bei dem es für 26 Damen und Her-ren um den Einzug ins Finale geht. Der Nachmittag steht ganz im Zeichen des „schnel-len Kletterns“. Wird an der Speedwand ein neuer Weltre-kord aufgestellt? Das Finale

beschließt am Samstag Abend die Weltcupveranstaltung.

Deutsche StarterDer DAV wird den Weltcup in Dresden mit einem extra großen Kontingent beschi-cken. Auch der Nachwuchs im Perspektiv- und Jugendka-der wird eine Chance bekom-men. So blicken besonders die sächsischen Kletterstars gebannt auf den Heim-Welt-cup: Markus Hoppe, Julia Winter, Friedemann Walther, Andre Borowka und Felix Neumärker werden beson-ders motiviert sein. Auch die weiteren Mitglieder des Sportkletter-Teams werden

Dresden nutzen, um sich in bestem Licht zu präsentieren.

Große UnterstützungFrank Kaiser, der den Welt-cup auf Seiten des Ausrichters federführend begleitet, meint: „Wir werden unterstützt von der Stadt Dresden, dem Land Sachsen und dem Tourismus-verband Sächsische Schweiz. Unter www.kletterweltcup.de finden sich alle Informati-onen und Details.“

Der DAV freut sich mit sei-nem Partner pantarai auf den Weltcup 2006. wwab

Sportklettern am Elbufer

Weltcup 2006 in Dresden

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Indien

DAV Mitglieder-Bonus� 30,– für Reisen/Kurse im Alpenprogramm� 40,– für außeralpine Reisen

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Indischer Himalaya – atemberaubende Landschaften und kulturelle Höhepunkte in spannendem Wechsel.

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Markha Valley Ladakhische Klöster, Pässe, zwei Sechstausender undHeiligtümer sind die Ingredienzien einer unvergesslichen Reise. � 2990,–

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DAV Panorama 2/200632

Am 12. Dezember 2005 standen Folkert Lenz, Georg Schmitz, Kars-

ten Hübener und Jan Brauk-meier als erste Deutsche auf dem Volcan Lautaro – einem abgelegenen Gipfel im chile-nischen Teil des südlichen pa-tagonischen Inlandeises. Bis zu seiner Erstbesteigung 1964 blieb der versteckte Vulkan auf dem Eis nicht viel mehr als ei-ne Legende. Zwei weitere Be-steigungen sind für 1973 und 1986 dokumentiert. Seitdem wird das Massiv gelegentlich

von Expeditionen besucht. Auf zehn bis 15 Alpinisten pro Jahr schätzen Ranger im argentinischen Nationalpark Los Glaciares die Zahl der As-piranten – die allerdings meist scheitern. Die Skibergsteiger der DAV-Sektion Bremen da-gegen hatten Glück, wie sich ihrem Expeditionsbericht ent-nehmen lässt.

Anmarsch im SturmSchon den Anmarsch vom argentinischen Bergdorf El

Chaltén hatte der Sturm am Marconi-Pass vorläufig ge-stoppt. Der Weiterweg über die Gletscherhochfläche des Hielo Continental war später nur mit Kompass und GPS-Gerät möglich: Wir brauch-

ten drei Tage für die knapp 40 Kilometer lange Reise durch die Eiswüste, bevor wir das Basislager am Fuß des chilenischen Massivs auf etwa 1750 Meter Höhe er-richten konnten – wie üblich hinter hohen Schneemauern als Schutz.

Über eine Woche lang hat-ten wir wegen Nebels, Wol-kenmauern und Schneetreiben nicht einen einzigen Blick auf das Objekt unserer Begierde werfen können. Am neunten

Tag endlich ließen die pata-gonischen Wettergötter Gna-de walten und ein wolken-loser, dunkelblauer Himmel lud zum Gipfelsturm auf den Giganten ein, der sich ohne die übliche Starkwindwalze

über seinen Höhen präsen-tierte. Wir nutzten die Chan-ce und unser Team erreichte am Nachmittag die SW-Spit-ze des Volcan Lautaro – nach neunstündigem Aufstieg über die mehrere hundert Meter hohe SO-Flanke.

GipfelgangWir wählten gleich das rich-tige Gletscherbecken für den Zustieg - keine leichte Ent-scheidung, da die Region nur wenig erforscht und kaum

kartografiert ist. Als riesi-ge Spalten den Zustieg zur scheinbaren Gipfelwand ver-sperrten, ließen wir die Ski zurück. Lawinenreste und Eisschutt halfen, die Barri-ere zu überwinden. Mit je-dem Meter, den wir an Höhe gewannen, nahm der Wind wieder zu. Einige Seillängen sicherten wir, um nicht vom Hang geweht zu werden.

Schon lange hatten unsere Höhenmesser die angegebene Gipfelhöhe von 3380 Meter überschritten, doch der Berg wollte kein Ende nehmen. Als wir gegen kurz vor drei Uhr die SW-Spitze erreichten, zeigte auch das GPS knappe 3600 Meter an. Nur noch auf allen Vieren konnten wir uns am Grat bewegen. Auf die letzten Meter hinauf zum Hauptgipfel mussten wir ver-zichten, wollten wir nicht von den Böen hinab ins Couloir gefegt werden. Gerade zwei, drei Minuten verbrachten wir sitzend dort oben, nahmen beeindruckt den gigantischen Blick von den eisbergbedeck-ten Fjorden im chilenischen Westen bis zu Fitz Roy und Cerro Torre in Argentinien in uns auf. Dann ging es zügig wieder hinab über die tech-nisch leichte Südwestflanke, die uns schnell in ruhigere Gefilde leitete. Vier Stunden später waren wir zurück im Basecamp auf der tischebe-nen Fläche des Inlandeises.

Der DAV hat die Expediti-on ideell unterstützt. Weitere Hilfe gab es von den Firmen Arcteryx, Black Diamond, Haglöfs, Quo Vadis Bremen und Hagan-Ski sowie vom DAV Bremen. fl

Erfolg in Patagonien

DAV-Expedition zum Volcan Lautaro Mit Ski und Schlitten übers Inlandeis

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Glücklich über den Erfolg

in Patagonien

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BERGSPORT HEUTE

DAV Panorama 2/2006

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Mit dem Auto sind die meisten über die Alpen

gefahren, mit dem Rad schon etwas weniger Leute, aber auf Ski hat noch fast niemand von Nord nach Süd die Alpen überquert. Nach sechsmona-tiger Planung hat sich im letz-ten Winter eine Gruppe unter der Leitung von Hans-Peter Berger aus Teisendorf auf den Weg gemacht, mit dem Ziel, innerhalb einer Woche von Ruhpolding bis nach Feltre nur mit Hilfe von Ski, Skibus-sen und Liften zu kommen.

Die Route wurde von Hans-Peter Berger so gewählt und geplant, dass sie für den durchschnittlichen Skifah-rer mit Tourenerfahrung zu bewältigen ist. Schon auf

der ersten Etappe von Ruh-polding nach Kitzbühl spiel-te das Wetter nicht so recht mit. Der Dauerregen durch-weichte den Schnee, so dass der Skitourenaufstieg von St. Johann zum Kitzbühler Horn kein Spaziergang war. Starke Schneefälle in der Nacht und Lawinengefahr bereiteten am nächsten Tag große Probleme und so musste die geplan-te Skitour zum Wildkogel mit dem Skibus umgangen werden. Auch die Überfahrt

vom Gerlospass ins Zillertal konnte wegen Schneesturm und Lawinengefahr nur teil-weise durchgeführt werden. Eine kurze Wetterbesserung erlaubte die Abfahrt vom Hintertuxer Gletscher zum Schlegeisspeicher. Der Wei-terweg zum Pfitscherjoch, von Schneesturm und Tem-peraturen um die 20 Grad unter Null gezeichnet, war die Schlüsselstelle der Tour. Bei der Abfahrt ins Pfitscher-tal zeigte sich zum ersten Mal die Sonne. Dennoch wurde von der geplanten Skitour am nächsten Tag aufgrund aku-ter Lawinengefahr abgeraten. Die vier Tage mit Gepäck zeigten ihre Spuren und so wurde in Brixen ein Ruhetag

eingelegt. Strahlender Son-nenschein, minus zehn Grad und Kunstschnee erwartete die Gruppe in St. Ulrich, dem Einstieg zur Sella Ronda. Ein Abstecher über die Marmola-da und abends Canazei folgte und am letzten Tag Skigenuss im Skigebiet Alpe Luisa. Von dort ging es zum Passo Rol-le. Der Rest der Tour musste wegen Schneemangels leider mit dem Skibus zurückgelegt werden. Infos zur Tour unter www.winter-alpenx.de. red

Winterliches Bergabenteuer

Alpenüberquerung mit Ski Bike4Viermal Biken vom Feinsten: Inselhüpfen auf den Kykladen, Transalp „light“ oder etwas schwerer vom Tegernsee zum Kalterer See. Für Freaks der Klassiker von Lhasa nach Kathmandu.

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