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2012 9 Berlin [LTV Berlin] Brandenburg [LTV Br] Sachsen [LTVS] Sachsen-Anhalt [TVSA] Thüringen [TTSV] Das Infomagazin der Landestanzsportverbände im Gebiet Ost Doppelsieg beim Pankepokal: Marco Struckmann und Nina Gawert, Hauptgruppe C- und B-Latein Berlin Panke-Sommer-Pokal EuroGames goes East Der Kommentar zu den EuroGames Geschichte und Geschichtchen aus Berlin Sachsen Sommerturniere in Chemnitz Ostdeutsche Meister- schaften im Discofox Sachsen-Anhalt Auf- und Ab im Jazz- und Modern Dance Thüringen 50 Jahre TC Kristall Jena Brillanten unterwegs Impressum Tanzjournal ist das offizielle Organ der Landestanzsportverbände Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und des Thüringischen Tanzsportver- bandes. Herausgeber: LTV Berlin e.V., LTV Brandenburg e.V., LTV Sachsen e.V., LTV Sachsen-Anhalt e.V., Thüringischer Tanzsportverband e.V. Erscheinungsweise: 12mal jährlich als Einlage des Tanzspiegel im Gebiet Ost. Gebietsredakteurin: Ulrike Sander-Reis, Tanzwelt Verlag Landesredakteure und v.i.S.d.P.: Berlin: Sibylle Hänchen Brandenburg: Jörg Schröder Sachsen: Heike Herzberg Sachsen-Anhalt: Jette Schimmel Thüringen: Iris Langenberg. Alle weiteren Angaben im Tanzspiegel-Impressum. Titel-Foto: René Bolcz

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20129Berlin [LTV Berlin] Brandenburg [LTV Br] Sachsen [LTVS] Sachsen-Anhalt [TVSA] Thüringen [TTSV]

Das Infomagazin der Landestanzsportverbände im Gebiet Ost

Doppelsieg beim

Pankepokal: Marco Struckmann

undNina Gawert,

Hauptgruppe C- und B-Latein

BerlinPanke-Sommer-PokalEuroGames goes EastDer Kommentarzu den EuroGamesGeschichte und Geschichtchen aus BerlinSachsenSommerturniere in ChemnitzOstdeutsche Meister-schaften im DiscofoxSachsen-AnhaltAuf- und Ab im Jazz- und Modern DanceThüringen50 Jahre TC Kristall JenaBrillanten unterwegsImpressum Tanzjournal ist das offizielle Organ der Landestanzsportverbände Berlin,Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhaltund des Thüringischen Tanzsportver-bandes.Herausgeber: LTV Berlin e.V., LTV Brandenburg e.V., LTV Sachsen e.V.,LTV Sachsen-Anhalt e.V., ThüringischerTanzsportverband e.V.Erscheinungsweise: 12mal jährlich als Einlage des Tanzspiegel im Gebiet Ost.Gebietsredakteurin: Ulrike Sander-Reis, Tanzwelt VerlagLandesredakteure und v.i.S.d.P.:Berlin: Sibylle HänchenBrandenburg: Jörg SchröderSachsen: Heike HerzbergSachsen-Anhalt: Jette Schimmel Thüringen: Iris Langenberg. Alle weiteren Angaben im Tanzspiegel-Impressum.Titel-Foto: René Bolcz

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Berlin

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Alle Fotos: René Bolcz

Während sich eineinhalb Stunden vorTurnierbeginn vor der Tanzschule Am Bür-gerpark in Berlin-Pankow gerade einmalein Tanzpaar sehen ließ, warteten bereitsdrei ältere Damen vor der Tür. Die dreischienen sich nicht zu kennen, unterhieltensich aber angeregt. Die eine erzählte, dasssie noch nie bei einem Tanzturnier war,aber durch die Anzeige in der Wochenzei-

tung neugierig geworden sei und den wei-ten Weg auf sich genommen habe. DameNummer zwei schwärmte von früher, vonden Turnieren in der Deutschlandhalle undwar erwartungsfroh, ähnliche tolle Leistun-gen zu sehen. Zufällig hatte die etwas jün-gere der drei von dem Turnier erfahren undwollte sich das mal ansehen. Letztere hieltübrigens bis zum Schluss durch. Im Saal si-cherten sich die drei Damen die bestenPlätze. Das war allerdings kein Problem,denn die Zuschauerzahl hielt sich an demsonnig-heißen letzten Junitag in Grenzen.

Ähnlich wie bei den Zuschauern ginges bei den Paaren zu. Sieht man mal vonzwei Klassen ab, die von Anfang an eherunterbesetzt waren, so schien sich durchdie anderen ein Krankheitsvirus geschla-gen zu haben. Seit dem Vortag gab es meh-

rere Abmeldungen aus Krankheitsgründen.Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Neuerung beim Panke-Sommer-Pokal:Die gläsernen Trophäen gab es im Doppel-pack. Das erspart das „Schere, Stein, Pa-pier“-Spiel oder auch „Schnick, Schnack,Schnuck“, also das Knobeln, wer denn denPokal mit nach Hause nehmen darf.

Außergewöhnlich waren die Turniereum den Panke-Pokal schon wegen der Zahlder Wertungsrichter: Zu den ohnehinschon sieben Wertungsrichtern in den D-und C-Klassen gesellten sich in den C-Tur-nieren noch ein paar Nachprüflinge für dieC-Lizenz sowie die dazugehörigen Leitwer-tungsrichter. Somit standen hier 13 Wer-tungsrichter den acht (Latein) bzw. neunPaaren (Standard) gegenüber.

Ob sie alle die geballte Ladung desBlau-Silber TSC in der Standardsektion vorngesehen haben – alle drei Treppchenplät-

Wertungsrichter (wegen einer Nachprüfung)und Pokale (pro Siegerpaar zwei Stück) gabes reichlich; an den Teilnehmer- und Zu-schauerzahlen muss noch gearbeitet werden.

Trophäen ohne Schnick,Schnack, Schnuck

Neuerungen beim Sommer-Panke-Pokal

Sieger in der D-Klasse, Aufstieg undPlatz drei in C: Benjamin Schulz/Alexandra Giersch.

André Stibbe/Susanne Noack stiegenmit dem vierten Platz in der D-Klassein die C-Klasse auf.

Ein Sieg für Blau-Silber in Latein: André Brandewiede/Aminata Diarra(A-Latein).

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zen gingen an diesen Club – weiß mannicht. Die sieben offiziellen Wertungsrich-ter waren sich einig. Der Sieg von NicoDuffke/Lucie Hentschel hätte klarer nichtausfallen können; sie erhielten alle Best-wertungen.

Benjamin Schulz/Alexandra Gierschwurden hinter Falko Thorsten Schulz/Aria-ne Meiselbach Dritte. Zuvor hatten sie sichbereits die Siegerpokale in der D-Klasse ab-geholt. Die Beiden hatten erst gerade ihreBreitensportstartkarte in ein Startbuch um-schreiben lassen und hier schon so vielePunkte und Platzierungen erreicht, dass sieaufstiegen. Noch einen weiteren Aufsteigergab es in der D-Klasse mit André Stibbe/Su-sanne Noack (OTK Schwarz-Weiß).

Das siebenpaarige Finale der B-Klassegewann wieder ein Blau-Silber-Paar: StefanHentschel/Liliann Héjjas. Die Reihenfolgeauf den folgenden Plätzen war nicht aufden ersten Blick ersichtlich. Klar war zu-nächst nur, dass zwei Paare vom TSZ BlauGold die Reihenfolge untereinander aus-machen würden. Trotz bunt gemischterWertungen nahmen Sergej Sonnemann/Sarah Wieser die zwei „Silberpokale“ mitnach Hause. Der dritte Platz ging an StefanHoffmann/Natascha Winterfeldt.

Beim kombiniert ausgetragenen B-/A-Latein-Turnier wollten die C-Sieger wegendes fehlenden Paso gar nicht mitmachen.Mit der Aussicht auf noch einen Satz gläser-ner Pokale ließen sich die beiden umstim-men. Dass die Entscheidung richtig war,zeigt das Ergebnis: bestes B-Paar auchohne Paso und damit Siegerpokale Num-mer zwei für Marco Struckmann/Nina Ga-wert. In der A-Klasse tanzten drei der vor-

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Berlin

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Team Turnierleitung: Sibylle Hänchen, PeterMüller (sitzend), RainerSchubert (steht gerade,ist aber hier Beisitzer).

Ein Blau-Silber-Sieg in Standard: Stefan Hentschel/Liliann Héjjas (B-Klasse).

In der A-Klasse siegte Rot-Gold Berlin: Niels Hoppe/Annalena Franke.

Alle Ergebnisse unterwww.pankepokal.de.

Der Siegeszug des Blau-Silber TSCstoppte vorerst in der A-Klasse Standard.Die beste Leistung zeigten Niels Hoppe/Annalena Franke (Rot-Gold Berlin) und hol-ten sich verdient den obersten Treppchen-platz.

Minimalistisch ging es in der D-Lateinzu, denn die Zahl von drei startenden Paa-ren wurde erreicht. Zum Vergleich: Im Vor-jahr waren acht Paare am Start. Als Außen-sitzender hätte man den Sieg den sehr sau-ber, aber sehr verhaltend tanzenden Stral-sundern Johanes Semrau/Susen Zieglergegönnt. Dass einige Wertungsrichter dieswohl ähnlich sahen, zeigten die Wertun-gen. Letztlich reichten Boris Ungermann/Nakbun Parawi zwei gewonnene Tänzeund damit ging Siegerpokalpaar Nummervier an den Blau-Silber.

Vom TSC Leipzig reisten Marco Struck-mann/Nina Gawert an und gewannen denPokal der C-Klasse souverän. Dass man mitwenig Training, aber guten Grundlagenganz vorn mittanzen kann, zeigten NielsHoppe/Annalena Franke (Rot-Gold), diesich im Moment eher um Standard als umLatein „kümmern“ und sich vor FriedrichUeberreiter/Nikola Tomkow (TSZ BlauGold) auf dem zweiten Platz postierten.

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Berlin

„Dafür haben wir nicht gekämpft!“ hieß einmal eine Rubrik imBerliner schwullesbischen Stadtmagazin „Siegessäule“. Es gäbe ei-nen guten Grund, diese Rubrik wiederzubeleben, denn was sichjüngst in Budapest unter dem Titel „EuroGames 2012“ abgespielthat, war das Gegenteil dessen, was sich deren Gründungsväter und-mütter vorgestellt hatten, und das ausgerechnet zum zwanzig-jährigen Bestehen. Seine besondere Würze bezieht der Fall daraus,das nach außen hin alle Seiten „stolz und glücklich“ sind und nie-mand das Desaster zugibt.

Ähnlich dem IOC hält auch die EGLSF (European Gay and Les-bian Sports Federation) stets Ausschau nach neuen Märkten. Wasdem IOC dabei der Kommerz, ist der EGLSF die Verbreitung ihrerfrohen Botschaft. Mit den „EuroGames“, einem Multisportfest, dassich an die schwullesbische Community, aber auch an Heterosexu-elle aller Leistungsniveaus wendet, wurde eine Veranstaltung mitgroßer Öffentlichkeitswirkung kreiert, das seinen Beitrag dazu ge-leistet hat, dass sich das Bild von Schwulen und Lesben in der Öf-fentlichkeit in den letzten 20 Jahren positiv verändert hat.

Nach vielen Jahren im behaglichen Westeuropa wagt dieEGLSF 2008 den Schritt nach Süden – und gewinnt. Trotz organi-satorischer Probleme im Vorfeld werden die EuroGames in Barce-lona ein großes Event und eine noch größere Party. 2012 soll dernächste Schritt folgen: Die Spiele werden nach Budapest vergebenund damit zum ersten Mal in ein Land des ehemaligen WarschauerPakts. Bei der Vergabe 2009 machen sich bereits dunkle politischeWolken über Ungarn breit. Als dort die Machtverhältnisse kippen,gibt es offene Aufrufe zur Absage der EuroGames 2012 wegen derunsicheren Sicherheitslage für Lesben und Schwule. Die EGLSFsetzt all ihre Kräfte daran, die Spiele von Budapest trotz ablehnen-

der Haltung der Budapester Stadtregierung, warnender Hinweisender Budapester Community, fehlender finanzieller Deckung, orga-nisatorischer Defizite und Zweifeln bei den potenziellen Teilneh-mern stattfinden zu lassen.

Das Ziel wird erreicht: Am 27.Juni werden in Budapest die 14.EuroGames eröffnet. Doch um welchen Preis! Die Veranstaltunggenießt absolute Geheimhaltung, sämtliche Sportstätten gleichenHochsicherheitsarealen, Zuschauer werden genauso namentlicherfasst wie Athleten, und ohne Akkreditierung kommt sowieso nie-mand irgendwo rein. Den Teilnehmern suggeriert man, dass alleszu ihrem Schutz und in ihrem eigenen Interesse sei, doch in derPraxis hat man eher den Eindruck, dass man mehr die Einheimi-schen vor den EuroGames-Teilnehmern schützen möchte als um-gekehrt. Vorab von mehreren Seiten kräftig eingeschüchtert, spie-len die Sportlerinnen und Sportler das Spiel perfekt mit. Ausweis-und Taschenkontrollen werden klaglos hingenommen, und außer-halb der Sportstätten versucht man möglichst unerkannt zu blei-ben. Und so finden die Wettbewerbe ohne Störungen, aber auchvöllig unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Am Ende scheinenalle zufrieden. Die Exekutive kann einen störungsfreien Ablauf ver-melden, die Legislative ist froh, die ungeliebte Veranstaltung kom-plett an der einheimischen Bevölkerung vorbeigeschleust zu ha-ben und der schwullesbischen Community ist es offensichtlichschon genug Grund zur Freude, das Land unbeschadet wieder ver-lassen zu haben. Dass in Budapest die Ursprungsidee von EuroGa-mes ad absurdum geführt und mit Füßen getreten wurde, ist nachaußen hin kein Thema. Sollte es aber, denn wie gesagt: „Dafür ha-ben wir nicht gekämpft!“

Thorsten Reulen

Der Kommentar zu den EuroGames

Dafür haben wir nicht gekämpft

mals fünf gemeldeten A-Paare. Die kurzfris-tigen Absagen waren vor allem für die Nor-derstedt angereisten Mike Meinert/AlinaMißfeldt sehr bedauerlich, die ihren zwei-ten Platz lieber in einem größeren Feld be-legt hätten. Erneut beim Panke-Sommer-Pokal siegten André Brandewiede/AminataDiarra. Im letzten Jahr hatten sie noch als B-Paar das kombinierte Turnier gewonnen,diesmal gewannen sie als A-Paar. WollenSie noch raten, von welchem Verein dasPaar kommt? Nein? Ach, Sie wissen es?Richtig: Blau-Silber Berlin TSC).

Am Ende waren alle Pokale verteilt.Alle? Nicht alle. Ein Set, das für die Drittplat-zierten der B-Latein, blieb am Bürgerparkund hofft darauf, im nächsten Jahr aus sei-nem Dornröschenschlaf erweckt zu wer-den.

Sibylle HänchenSieger in C-Standard: Nico Duffke/Lucie Hentschel.

Der vierte Pokal für Blau-Silber: Boris Ungermann/Nakbun Parawi (D-Latein).

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Berlin

Nach all den Berichten im Vorfeld hättemensch ja kaum zu hoffen gewagt, aberdie Stadt machte einen weltoffenen, bun-ten und gastfreundlichen Eindruck – so wieandere Hauptstädte Europas. Mit der Annä-herung an die Sportstätten traten wir je-doch in eine andere Welt ein: Ein allgegen-wärtiges Polizeiaufgebot (das selbst dieRückseiten der Sportstätten bewachte), Po-lizeiabsperrbänder (damit wurde der Ein-gangsbereich von abgestellten Autos freigehalten), Security-Taschen-Kontrollen undnatürlich die höchste Geheimhaltung fürStätten des Sports selber. Nur sehr routi-nierte Fans konnten sich somit bis an dasParkett vorarbeiten. Dennoch hat es diesekleine Schar der Auserwählten geschafft,eine grandiose Fankurve zu stellen – be-sonders herauszuheben dabei die amerika-nischen Fans.

Die Sporthalle zeigte sich zwar anfangsdüster, das Parkett wies beeindruckendeLücken auf (glücklicherweise aber nicht indem später als Tanzfläche identifiziertenBereich) und schon Freitag früh um 8:30Uhr ließ sich die eigentlich noch vor unsstehende Hitze erahnen (Das Thermometerkletterte in den Tagen auf Temperaturenvon bis zu 40 Grad im Schatten und im Ver-gleich zur Halle war es draußen erfri-schend). Aber was macht das schon, wennbeide Tage ununterbrochen DJ MichaelKongsoe (bekannt von den Nordic Open)so hervorragende Musik spielt und wenndie charmanten Ansagen der Moderationbei jedem Gang auf die Fläche ein Schmun-zeln hervorlocken (einfach schön: „Dear La-dies and ladies“, „Dear Gentlemen andgentlemen“, „we celebrate the 6th place...“).Dank einer straffen – fast militärischen –Turnierleitung kam der Zeitplan niemals inWanken - eher schon die TänzerInnen, weilzwischen den Tänzen die Zeit zum Luftho-len eingespart wurde.

Schöne Ergebnisse für Berlin

Am Freitag um 9.30 hatten die Paareim Zehn-Tänze-Turnier (ohne Klasseneintei-lung) nicht nur mit der Uhrzeit, sondernauch mit dem anfangs extrem glatten Bo-den zu kämpfen. Als die Wachsdose fastleer war, war das Parkett endlich „betanz-bar“. In der Hauptgruppe schlugen sich Ka-trin Purschke und Sophia Arkentette (pink-ballroom) tapfer und erreichten den fünf-ten Platz. Hart umkämpft waren die erstendrei Plätze unter den Medaillengewinnerin-nen der letzten EuroGames. Das Ergebniswar exakt wie im Jahr zuvor: Kerstin Kall-mann und Cornelia Wagner (pinkballroom)verteidigten mit acht gewonnenen Tänzenihren Titel aks Europameisterinnen. Die Se-niorinnen unter den Zehn-Tänze-Tänzerin-nen erlebten eine „böse“ Überraschung:Aufgrund von Nachmeldungen musstensie ein nicht geplantes Halbfinale tanzen.Mit starker Konditionsleistung standen amEnde Dorothea Arning/Almut Freund (TCSpree-Athen) ganz oben auf dem Trepp-chen. Bei den Männern tanzten in beidenKategorien keine Paare aus Berlin.

Die ersten EuroGames in Osteruropa sind nunjüngste Geschichte geworden. Da war schon ei-niges anders und neu - insbesondere die Sorgenum die Sicherheit der SportlerInnen.

EuroGames goes East Berliner Teilnehmerinnen berichten aus Budapest

Kerstin Kallmann/Cornelia Wagner:Titel verteidigt in der Kombination(Hauptgruppe). Fotos: Morche

Holger Wenzel/Andreas Schöpp: Vizeeuropameister bei den

Senioren Standard

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Berlin

In dem SeniorInnenturnier am Vormit-tag ertanzten sich noch leicht angeschla-gen von der morgendlichen AnstrengungDorothea und Almut in der B-Klasse denvierten Platz.

Nachmittags startete das Lateinturnierder Hauptgruppe Frauen mit 23 Paaren invier Klassen, darunter erstmals zwei Paareaus Russland. Unter den strengen Augenihrer Trainerin Anna Moosmann wurdenKerstin Kallmann/Cornelia Wagner in der A-Klasse Vize-Europameisterinnen.

Bei dem parallel stattfindenden Turnierder Hauptgruppe Männer Standard mussteBerlin schon vor dem Start einen herbenVerlust verzeichnen: Thorsten Reulen/Ste-fan Huch (pinkballroom) konnten wegenplötzlicher Erkrankung nicht antreten. An-dreas Woytowitz/Erik Paul Jaeger (TSC Ba-lance) gewannen die D-Klasse, währendsich Henry Doelitzsch/Ruediger Andrees-sen (ebenfalls TSC Balance) in der nächsthöheren Klasse über Silber freuten. In derA-Klasse erreichten Andreas Schöpp/Hol-ger Wenzel (pinkballroom) mit ihrem schö-nen Tanzen wieder einmal den Platz nebendem Treppchen. Pascal Herrbach (pinkball-room) und sein Partner Christian RomanWenzel (TSC conTAKT Düsseldorf ) musstensich allein den Budapester LokalmatadorenCsaba Csetneki/Balázs Gáti geschlagen ge-ben, die ihren Heimvorteil nutzen konnten.

Der Samstag startete mit dem Latein-turnier der Seniorinnen, das Dorothea undAlmut souverän als einziges in die höchsteKlasse gesichtetes Berliner Paar gewannen.Im Seniorenturnier Standard trugen Andre-as und Erik sowie Henry und Rüdiger einen

vereinsinternen Wettkampf um den erstenPlatz der C-Klasse aus, den Henry und Rü-diger für sich entschieden. In der A-Klassemussten sich Holger Wenzel/AndreasSchöpp Stefan Schlattmeier/Peter Becker(Warminia Anstoß Bielefeld) geschlagengeben und tanzten damit knapp am Euro-pameistertitel in dieser Kategorie vorbei.

Am Nachmittag startete die Haupt-gruppe Standard Frauen mit fünf Paarenaus Berlin. Die Goldmedaille in der D-Klasseholten sich Katrin und Sophia. Ein Trepp-chenplatz in der mit zehn Paaren ausge-tanzten C-Klasse für Simone Britz/Stepha-nie Arndt (pinkballroom). In der B-Klassewollten alle Paare Gold nach Hause brin-gen. Dem Ergebnis nach zu urteilen habensie es dem Wertungsgericht nicht einfachgemacht. Am Ende hieß es Gold für Doro-thea Arning/Almut Freud und Bronze fürInes Veit/Marie-Kristin Eisenhardt (pinkball-room).

Die A-Klasse war gut besetzt; allein dieUSA waren mit drei starken Paaren vertre-ten. Kerstin und Cornelia krönten ihr erfolg-reiches Turnier mit dem dritten Platz undvervollständigten damit ihren persönlichenMedaillensatz. Da der zweite Platz in dieUSA ging, wurden sie Vize-Europameiste-rinnen in Standard. Auf den Titel abonniert,ließen Petra Katja Zimmermann/CarolinePrivou (TSC Rot Gold Köln) nichts anbren-nen.

Hochklassiges Tanzen wurde auch imWettbewerb der Hauptgruppe Männer La-tein geboten: Eine Handvoll Paare kamenfür den Titel in Frage. Mit gefühlvollem wielebendigem Tanzen erreichten Pascal Herr-

Dorothea Arning/Almut Freund: ZweiEuropameistertitel bei den Seniorin-nen für Dorothea Arning/Almut Freud(TC Spree Athen) in Latein und derKombination.

bach (pinkballroom) und sein Partner GillesHoxer (Dänemark) den zweiten Platz. DerSieg ging an Antonio Castillo/Santiago Gra-nizal – und auch einen Tag später in einemganz andern Turnier waren die Spanier aufihrem Weg zum Europameistertitel nicht zustoppen.

Glücklich und zufrieden wurden wir indie nachmittägliche Hitze Budapests ent-lassen. Wir waren erschöpft und müde,aber uns ganz sicher: Die Zu-Hause-Geblie-benen haben ein schönes Turnier und einebeeindruckende Stadt verpasst.

Kerstin Kallmann/Cornelia Wagner

Partnerwechsel beimEquality kein Problem:Jeweils zweiter Platz(Hauptgruppe) für Pascal Herrbach in Standard mit ChristianWenzel und in Latein mitGilles Hoxer.

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Das Parkett, Mai 1956, Nr. 5 – die ältes-te Ausgabe einer Tanzzeitschrift, die das Ar-chiv des LTV Berlin zu bieten hat – zeigte alsInnentitelaufmachung die neuen BerlinerMeister Herr Winkler/Fräulein Ruske(Schwarz-Weiß-Berlin 1922).

Im Bericht zur Berliner Meisterschaftvon 1956, verfasst von Hans Wauer (1955bis 1960 Sportwart), heißt es dazu (ge-kürzt): „Am 31. März fand im traditionellenFestsaal des „Esplanade“ die Berliner Meis-terschaft 1956 statt. Der mit der Durchfüh-

rung der Meisterschaft beauftragteSchwarz-Weiß-Club hatte vieles getan, umder Meisterschaft einen schönen Rahmenzu geben. Sein unbestreitbares Verdienstist es, ein Wertungsgericht eingeladen zuhaben, das für Berlin nur bei internationa-len Turnieren üblich ist: TurnieramtsleiterTeipel, Verbandssekretär Herbort, Bothe-Hannover und Seifert-Leipzig! Damit wareine sichere und neutrale Wertung gewähr-leistet und Turnierleiter Klaus Koch-Berlinkönnte ungehemmt und schwungvoll einhochwertiges und spannungsvolles Turnerreibungslos abwickeln. … „Bereits die Vor-runde zeigte, dass sich Winkler-Ruske er-heblich verbessert hatten. Man sah jetzt,daß Winkler die letzten Monate mit „plom-bierten Motor“ gefahren war, bedingtdurch die „neue“ Partnerin. Aber AnnelieseRuske hat sich wirklich voll eingesetzt undsich so verbessert, daß heute Winkler-Rus-ke nicht zwei Tanzende, sondern „ein“ Paarsind (sehr guter Hüftschluß). Natürlich istnoch nicht alles so, wie es sein sollte – aberwo gibt es ein „Idealpaar“?… Mit dem Ber-liner Meisterpaar von 1956, Winkler-Ruskevom Schwarz-Weiß, hat Berlin ein stilistischsehr sauberes Paar an seiner Spitze, das einguter Repräsentant des Amateur-Tanz-sports ist. … „Als zweiter Berliner Kapelleüberreichte Turnieramtsleiter Teipel der Ka-pelle Fritz John die „Kapellennadel“ unseresVerbandes. Ich möchte an dieser Stelle FritzJohn und seinen Mannen im Namen allerBerliner Amateure danken für seine Bereit-schaft, unseren Belangen und Notwendig-keiten Folge zu leisten. Eine gute Tanzmu-sik ist ja für uns das „halbe“ Leben! FritzJohn gibt uns, was wir brauchen, seine Mu-sik ist „richtig“ und außerdem, wie erfreu-lich, auch noch „gut“.

Sibylle Hänchen

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Berlin

100 Jahre Tanzsport in Deutschland

Herr Winkler und

Fräulein RuskeGeschichte und Geschichtchenaus Berlin – Teil fünf

Daniel Shapilov/Carina Zavline (Shallwe Dance, Berlin) standen nicht nurim Finale des Deutschlandcups A-La-tein (siehe Bericht im überregionalenTeil), sondern waren auch erfolgreichauf der danceComp in Wuppertal An-fang Juli. Das Turnier der Hauptgrup-pe A-Latein am Samstag mit 56 Paa-ren entschieden die Berliner für sich.Dafür gab es einen Gutschein einesAutovermieters, der ihnen ein paarTage lang ein Auto beschert hätte. Al-lerdings sind die beiden noch so jung,dass sie gar keinen Führerschein ha-ben. Foto: Sangmeister

Zum Auto bitte den ChauffeurFabian Wendt/Anne Steinmann (TCSpee-Athen Berlin) hatten sich aufden Weg gemacht, um an den Tübin-ger Tanzsport-Tagen (TüTaTa) teilzu-nehmen. Das Großturnier feierte nichtnur Jubiläum mit seiner 25. Ausgabe,sondern gehört auch zur Serie derTBW-Trophy. An beiden Tagen beleg-ten Wendt/Steinmann in der Haupt-gruppe den zweiten Platz. In derHauptgruppe 2 nahmen sie in beidenTurnieren den Turniersieg nach Berlinmit. Aufgrund dieser Ergebnisse bele-gen sie in der Gesamtwertung derTBW-Trophy den dritten Platz in derHauptgruppe und den 4. Platz in derHauptgruppe 2. Foto: Dres

TüTaTa in Mössingen

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Sachsen

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Auf der Strecke geblieben.

Ralf und Cornelia Geschner, Sieger bei den Senioren II A.

Acht Stunden lang hieß es Dauerklatschen, da18 Turniere mit mehr als 120 Starts auf einerFläche absolviert werden mussten.

125 Starts, 3 Länder, 18 Turniere

Sommerturnierein Chemnitz

Der neue Austragungsort der Chem-nitzer Sommerturniere hat sich mehr alsbewährt. Die Sporthalle am Schlossteichwartete mit einem tollen Parkett auf, wo-durch die sportliche Atmosphäre mit ei-nem Hauch von Glamour aufgehellt wurde.Auch Turnierleiter Thomas Rings (TSC Sere-nade Dresden) zeigte sich beeindruckt undidentifizierte anhand der als Flächenmar-kierung dienenden Plastikblumengesteckedie Turniere eindeutig als Sommerturnieredes Tanzklub Orchidee.

Bis zu 100 Zuschauerinnen und Zu-schauer sorgten mit ihrem Applaus für tat-kräftige Unterstützung. Ein auffälliger Fan-block eines Chemnitzer Hauptgruppenpaa-res trug über den gesamten Turniertag hin-weg zu einer ausgelassenen Stimmung bei.

Den Turniertag eröffneten die mit 14Paaren sehr gut besetzte Senioren I D mitihren Standardtänzen. Das Finale gewan-nen klar Hilmar und Jana Schröter (1. TSCGrün-Gold Leipzig) mit dem ersten Platz inallen drei Tänzen, gefolgt von den Tsche-chen Lubomir Fifik/Blanka Fifikova (TaposLitomerice). Platz drei und vier warenpunktgleich, aber nach Auswertung allerPlatzziffern setzten sich Steffen Meyer/Astrid Junge (1. TSC Grün-Gold Leipzig) vor

Carsten Rempt/Yvonne Rempt (TSC Renn-steigperle Masserberg).

In der Hauptgruppe C-Standard wurdemit vier Paaren gleich das Finale getanzt.Marc Mildner/Mariann Banki (TC SaxoniaDresden) gewannen vor Jan Tiekala/Folty-nova Barbora (ATK Standard Cheb). ImLangsamen Walzer noch auf Platz 1 und amEnde auf Platz drei kamen GeorgLanger/Noreen Hinrichs (TSC ExcelsiorDresden).

Von acht gestarteten Paaren in der Se-nioren I C-Standard kamen sieben ins Fina-le. Hier gab es auf Platz eins und zwei einetschechische Doppelspitze mit Ales Kacafi-rek/Petra Beranova (Tapos Litomerice) undMilan Pragr/Ivana Pragrova (STK GebertUsti nad Labem). Dahinter reihten sich Ste-fan Kerk/Cornelia Kerk (TC Brillant Berlin)auf Platz drei ein.

Die Hauptgruppe B Standard zähltemit zehn Paaren zu den Highlights des Ta-ges. Im Finale gaben Paul Golz/Anica-Mar-litt Reschenberg (1. TSC Frankfurt/Oder)nur zwei Einsen an die zweitplatzierten Vla-dimir Hana/Magdalena Hanusova (ATKStandard Cheb) ab. Auf die Plätze drei undvier kamen Tomas Kalous/Zereza Truneck-

ova (StepByStep dance studio Praha) undAndreas Rachow/Kerstin Berger (TSK Resi-denz Dresden). Die Lokalmatadoren Hen-ning Rechenberg/Sandra Kube (TK Orchi-dee Chemnitz) kamen mit kräftiger Unter-stützung des Publikums auf Platz fünf vorMichael Sommerer/Monika Prechtel (TTCMünchen).

In der Senioren I B-Standard gingensieben Paare an den Start. Das Finale ent-schied sich hier klar für das tschechischePaar Lubor Hala/Sarka Halova (TK R. Chva-talove Beroun), die mit ihrem Siegeszugzum beeindruckendsten Paar des Tageswerden sollten. Matthias Krug/GabrieleRömhild (TSC Fulda) und Steffen Voss/An-gela Braun (TSZ Concordia Berlin) kamenauf Platz zwei und drei. Platz vier ging anPeter Lehmann/Bettina Nix (TSC CasinoDresden) vor den Siegern der der SeniorenI C, Ales Kacafirek/Petra Beranova (Tapos Li-tomerice).

Mit dem Siegerpaar aus der I B konntedas Turnier der Senioren I A-Standard mitdrei Paaren stattfinden. Auch hier schlugsich das tschechische Paar Lubor Hala/Sar-ka Halova beachtlich und erzielte mit dreizu zwei gewonnen Tänzen den Sieg vor RalfGeschner/Cornelia Geschner (TK OrchideeChemnitz). Birk Kette/Annett Fuchs (TCKristall Jena) wurden Dritte.

Hala/Halova (I B) nutzen die Gelegen-heit, um als Siegerpaar aus dem I A-Turnierauch in der S-Klasse an den Start zu gehen.Das Feld vergrößerte sich damit auf vierPaare.

Nun mussten auch Wertungsrichtermit S-Lizenz eingesetzt und entsprechendeÄnderungen im Computer vorgenommenwerden. Doch die Technik wollte zunächstnicht ganz so wie das über den ganzen Taghinweg engagierte Turnierbüro. Die Atem-pause kam den Paaren zugute: Die Flächewurde von den Hinterlassenschaften dervorherigen Turniere befreit (Strass-Steine,Federn…) und es gab ausreichend Zeit, diePaare vorzustellen. Letztlich siegte das be-

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Sachsen

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Alle Fotos: Club

herzte Turnierbüro über die Tücken derTechnik und das Turnier der Senioren I Skonnte beginnen. Mit ihrem Tanzen beein-druckten Paar Holger Wenzel/Sabine Linke(btc Grün-Gold Berlin) nicht nur die Zu-schauerinnen und Zuschauer, sondernauch die Wertungsrichter und gewann sou-verän mit allen Einsen vor den Paaren desTK Orchidee Chemnitz Kai Schönherr/SilkeLudwig und Tilo Schroth/Katrin Dinges-Schroth auf Platz drei. Lubor Hala/Sarka Ha-lova konnten den S-Paaren immerhin nochdrei Dreien abringen.

Der Zeitplan war eng und schon nachdem ersten Turnier aus den Fugen. Alle be-wiesen Geduld, auch als die Verspätung imLauf des Tages immer weiter zunahm.Hohe Starterzahlen sind ja auch eigentlichhöchst erfreulich. Thomas Rings hielt durchseine kurzweilige Moderation das Publi-kum und die Paare bei Laune und reagierte

im weiteren Turnierablauf durch das Um-schichten von Startklassen souverän aufden Zeitverzug. Die Mittagspause fiel demZeitplan zum Opfer und es ging sofort mitden zehn Paaren der Senioren II D weiter.Das hieß vor allem für die Wertungsrichterund das Turnierbüro volle Konzentrationnon stop.

Das II D-Turnier gewannen Ralf und Al-mut Noack (TC Kristall Jena) vor SteffenMeyer/Astrid Junge (1. TSC Grün-Gold Leip-zig). Die weitere Reihenfolge: 3. HolgerPfützner/Sabrina Pfützner (TSZ ConcordiaBerlin), 4. Thomas Täuber/Susanne Täuber(TSC Kristall Weißwasser), 5. Lutz Winter/Anke Stiller (TSC Brillant Bautzen), 6. PeterGallovits/Daniela Nemlahova (KTC Bratisla-va).

Das erste Lateinturnier des Tages in derHauptgruppe C mit acht Paaren gewannenMarc Mildner/Mariann Banki (TC Saxonia

Dresden) mit dem Sieg in allen vier Tänzen.Marco Struckmann/Nina Gawert (TSC Leip-zig) wurde Zeiter vor Christoph AlexanderKopietz/Milena Beetz (TSA d. TV Coburg-Ketschendorf ).

Zehn Paare starteten bei den SeniorenI D-Latein. Das Finale war eine klare Ange-legenheit. Hier siegten Ales Kacafirek/PetraBeranova (Tapos Litomerice) vor Stefanund Cornelia Kerk (TC Brillant Berlin). Hil-mar und Jana Schröter (1. TSC Grün-GoldLeipzig) belegten den dritten Platz.

In der Senioren II C-Standard wurdemit sechs Paaren sofort ein Finale getanzt.Milan Pragr/Ivana Pragrova (STK GebertUsti nad Labem) gaben nur zwei Einsen abund gewannen souverän. Spannend warder Kampf um die weiteren Plätze. Die end-gültigen Platzierungen mussten nach Re-gel 11 des Skatingsystems ermittelt wer-den. So kamen Ralf und Almut Noack (TCKristall Jena), Sieger der D Klasse, auf Platzzwei und Uwe und Marion Rosenkranz(TSC Casino Dresden) auf Platz drei.

Sieben Paare bestritten gemeinsamauf der großen Fläche die Vorrunde in derHauptgruppe B-Latein. Das Finale gewan-nen Daniel und Annabell Laqua (CreativClub Berlin). Sie gaben nur den Jive an diezweitplatzierten Paul Golz/Anica-MarlittReschenberg (1. TSC Frankfurt/Oder) ab.Der dritte Platz ging an Robert Autsch/Ma-reike Ponsel (TSA d. TV Coburg-Ketschen-dorf ). Das Siegerpaar der Hauptgruppe C-Latein Marc Mildner/Mariann Banki tanztemit und kam auf Platz vier.

Im Turnier der Senioren I C-Latein wur-de mit fünf Paaren sofort ein Finale getanzt.Hier setzte sich das Paar mit dem zweitwei-testen Anfahrtsweg (466 km) durch: JiriLerch/Miriam Lerchova (Vinicne Sumice,Tschechische Republik). Vojtech Suver/JanaSmejova (KTC Bratislava), das Paar mit demweitesten Anfahrtsweg (497 km), kam aufPlatz zwei gefolgt von Karsten und ReginaJost (TSC Casino Dresden).

In der Senioren II B-Standard wurdemit sechs Paaren ebenfalls sofort ein Finalegetanzt. Es gewannen Karsten und ReginaJost (TSC Casino Dresden) vor MilanPragr/Ivana Pragrova (STK Gebert Usti nadLabem) auf Platz zwei und machten damitihren Aufstieg in die A Klasse perfekt. OlafRisse/Ilona Dietze (TC Rot-Gold Meißen) er-tanzten sich Platz drei. Es folgte die Senio-ren I B-Latein mit vier Paaren. Jörg Waga/Silke Wollesen (TSC Balance Berlin) gabennur in der Samba eine Eins ab und wurdenunangefochtene Sieger. Dahinter folgten

Daniel und Annabell Laqua, Sieger in der Hauptgruppe B-Latein.

Kai Schönherr/Silke Ludwig, zweiter Platz Senioren I S-Standard.

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tanzjournal

Sachsen

tanzjournal 9-1210

Große Begeisterung beim Discofox

Am 30. Juni richtete der TSC CasinoDresden in seinen Vereinsräumen die Ost-deutsche Meisterschaft im Discofox aus.Die Meisterschaft, zu der 40 Paare aus ganzDeutschland angereist waren, begann miteiner Sichtungsrunde für Neueinsteiger. To-bias Kiesbauer/Luise Barnath vom TSC Sil-berschwan Zwickau sowie Peter Lehmann/Bettina Mix vom Gastgeberclub zeigten ihrKönnen und wurden in die Hauptgruppe Cgestuft. In dieser Klasse starteten damitsechs Paare. Es gewannen Joerg Bingel/Sandra Nuhn (Discofox Freunde Marburg).Tobias Kiesbauer/Luise Barnath kamen aufden dritten Platz, Thomas und Ines Riewewurden Vierte, Peter Lehmann/Bettina MixSechste – beide Paare vom TSC CasinoDresden.

In der B-Klasse waren fünf Paare amStart. Mit allen Einsen gewannen Nils Rich-ter/Nadja Kapitzka (TS Bodscheller, Hildes-heim). Frank Naumann/Gabi Tröger vomTSC Casino Dresden wurden Vierte. Dasgrößte Feld – neun Paare – ging in derHauptgruppe A an den Start. Der Titel gingnach Hamburg an Julian Lange/Nicola Hay-ward (Discofox Club Hamburg). Frank undAntje Hilger vom TSC Casino Dresden wur-den Siebte im Finale.

Auch bei den Senioren starteten dreiPaare vom TSC Casino Dresden. Den etwasschwierigen Anfang machten die SeniorenB mit sechs Paaren. Joerg Bingel/SandraNuhn standen zum zweiten Mal ganz vornbei der Siegerehrung, während sich Tho-mas und Ines Riewe über ihren dritten Platzfreuten. In der Senioren A-Klasse tanztensieben Paare. Der Sieg ging nach Nürnbergan Peter und Christine Fuchs (SportfreundeGroßgründlach, Nürnberg. Die DresdnerPaare Frank und Antje Hilger sowie FrankNaumann/Gabi Tröger belegten die Plätzefünf und sechs und sind zum Start auf derDeutschen Meisterschaft berechtigt.

In der S-Klasse der Hauptgruppe warenAlexander Busch/Jette Schimmel (TCSchwarz-Silber Halle) als Ostdeutsche Meis-ter quasi gesetzt, denn sie waren das einzi-ge Paar aus dem Gebiet. Dass sie auch eineentsprechende Leistung auf die Flächebringen, bewiesen sie mit dem zweitenPlatz hinter den Siegern Andre Bodschel-ler/Anna Höhl (TS Bodscheller Hildesheim).Auch diese Paare dürfen auf der DM star-ten.

Dank der guten Organisation sowieden tanzbegeisterten Discofox-Paaren wares eine gelungene Meisterschaft.

Petra Nitzschner

Alexander Busch/Jette Schimmel sindOstdeutsche Meister im Discofox inder Hauptgruppe, S-Klasse. Foto: privat

Ostdeutsche Meisterschaftin Dresden

Bernd und Ina Stephan (TC Rot-Gold Mei-ßen) vor Jiri Lerch/Miriam Lerchova (Vi-nicne Sumice).

Nun wurde es für die Paare der Senio-ren II A-Standard ernst. Aus Gastgeber-Sicht das spannendste Turnier, denn unterden acht Paaren waren drei vom „Orchidee“.Im Finale gab es einen spannenden Kampfum den Sieg, in dem sich das clubeigenePaar Ralf und Cornelia Geschner gegen

Steffen und Cornelia Seifert (TSC CasinoDresden) mit drei zu zwei Tänzen durch-setzte. Peter und Ines Bruntsch (TSC Sän-gerstadt Finsterwalde) kamen auf Platzdrei. Die Sieger der B-Klasse Jiri Lerch/ Mi-riam Lerchova wurden Vierte.

Da in den A- und S-Klassen Latein derSenioren I nur jeweils zwei Paare am Startwaren, wurden beide Turniere kombiniert.Jörg Waga/Silke Wollesen (TSC Balance Ber-

lin), das Siegerpaar der B Klasse, gewanndas Turnier vor Jürgen und Kathrin Rode-wald (TSV Schwarz-Gelb Wittenberg) aufPlatz zwei und René und Katrin Agater (STKImpuls Leipzig) auf Platz drei.

Sieben Paare der Senioren II S-Stan-dard setzten den Schlusspunkt unter denTag. Hochklassiges Tanzen gab es bei PeterBirndorfer/Christina Pothfelder (TSA d. TSVUnterhaching) zu bewundern. Mit allenEinsen war der Sieg diesem Paar sicher. DiePlätze zwei und drei belegten die „Orchi-dee“-Paare Tilo Schroth/Katrin Dinges-Schroth sowie Ralf und Cornelia Geschner.Zum Abschluss ein sehr gutes Ergebnis fürden ausrichtenden Club.

Mit am Ende nur einer Stunde Verspä-tung wurde der Turniertag mit mehr als120 Starts aus Deutschland, der Slowakeiund Tschechien beendet. Die Paare und Zu-schauer zeigten sich begeistert und freuensich auf das nächste Jahr. Die nächstenSommerturniere werden am 22. Juni 2013,voraussichtlich wieder in der Sporthalle amSchlossteich, stattfinden.

Henning Rechenberg

Die Jugend sammeltTurniererfahrungen

am Besen.

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tanzjournal

Sachsen-Anhalt

tanzjournal 9-12 11

Trotz des Einbruchs imzweiten Turnier mit densiebten Platz erreichtendie Sunny Girls am Endeder Saison den viertenPlatz.

Auf und ab im Jazz-und Modern DanceDie Ligasaison aussachsen-anhaltini-scher Sicht

Kaum ist es Sommer, ist die Ligasaison derJMD-Tänzer auch schon beendet. Hinter denjungen Damen der Formationen aus Sach-sen-Anhalt liegt eine anstrengende, interes-sante und auch erfolgreiche Saison – Grundgenug für einen kleinen Rückblick.

Das Land Sachsen-Anhalt stellt mitsechs JMD-Mannschaften im Wettkampf-bereich nur eine Minderheit im LigabereichSüd/Ost II dar. Das mag an der fehlendenBegeisterung der meisten Vereine an dieserWettkampfart liegen, denn die sechsMannschaften kommen aus nur zwei Tanz-sportvereinen des Landes. Angefangen hatalles vor rund 15 Jahren im TC Schwarz-Sil-ber Halle. Die erste Jazz- und ModernDance-Mannschaft wurde dort gegründet– von Sabine Herrmann, die nun Cheftrai-nerin in der TSA des SV Blau-Weiß Könnern,dem zweiten aktiven JMD-Verein im LTVSA,ist. In diesen beiden Vereinen wird Jazz-und Modern Dance jedoch so aktiv betrie-ben und beworben, dass die JMD-Mitglie-derzahlen von Jahr zu Jahr steigen. BeideVereine wollen im nächsten Ligajahr je eineMannschaft mehr auf das Turnierparkettbringen. Das ist vor allem durch den Enthu-siasmus der Trainerinnen möglich, die in„ihren“ Sport viel Zeit investieren. Und sowundert es wohl kaum, dass die neu ge-wählte Ligabeauftragte für den gesamtenBereich Süd/Ost (Sachsen-Anhalt, Sachsen,

Thüringen und Hessen) ab Herbst, StefanieMüller-Heise, Trainerin und Tänzerin beimTC Schwarz-Silber Halle, aus einem sach-sen-anhaltinischen Verein kommt.

Oberliga

„DanceArt“ (TC Schwarz-Silber Halle)vertritt den Landesverband am längsten imLigasport. Teilweise sind die Damen vonBeginn an dabei, andere ziehen vor allemwegen des Studiums nach Halle und berei-chern so das Oberliga-Team. Auf dem Pa-pier sind die Plätze in diesem Jahr eindeu-tig vergeben worden. DanceArt konnte mitihrer Choreographie zu der Musik des Tanz-films Pina überzeugen, aber nicht an denAbsteigern aus der Regionalliga vorbeizie-hen. „ArtInspiration“ aus Wilsdruff holtensich alle Einsen, dahinter lagen jedoch mit14 von 20 möglichen Zweien eindeutig dieTänzerinnen aus Halle. Da die Oberliga mitacht Teams nicht stark besetzt ist, darf indiesem Jahr nur das erste Team aufsteigen,

auf den Abstieg des letzten Teams wurdesogar ganz verzichtet. Auch wenn es in die-sem wieder nicht zum Aufstieg in die Re-gionalliga gereicht hat, sind die Tänzerin-nen stolz darauf, eine Spitzenposition vor-weisen zu können.

Verbandsliga

Wer in die Oberliga aufsteigen will,muss in der Verbandsliga beginnen. Dortfindet man zwei weitere Teams aus Sach-sen-Anhalt. Die „SunnyGirls“ aus Halle neh-men ebenso wie „Vis á Vis“ aus Könnernschon seit „Kindertagen“ an JMD-Turnierenteil. Beide Mannschaften haben fast ge-meinsam den Weg von der Kinderliga überdie Jugend bis in die „Erwachsenen“-Ligabestritten. Und beide Teams tanzten in die-sem Jahr eine Saison, in der es auf und abging. Für „Vis á Vis“ war das Erreichen desgroßen Finales beim ersten Turnier der Sai-

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son in Wilsdruff ein kleiner Erfolg, die „Sun-nyGirls“ hingegen waren mit dem fünftenPlatz eher unzufrieden. Beim zweiten Tur-nier in Döbeln kam es noch schlimmer: „Visá Vis“ konnte und wollte mit dem neuntenPlatz nicht zufrieden sein, ebenso wie die„SunnyGirls“, für die es plötzlich nur nochPlatz sieben war. Vor dem Heimturnier inHalle wurde fleißig trainiert und weiter ander Choreographie gefeilt. Für die „Sunny-Girls“ zahlte sich das Training aus, und dankeinem klein wenig Glück in der Wertungschafften sie mit dem dritten Platz denSprung aufs Treppchen. „Vis á Vis“ musstesich wieder mit dem neunten Platz zufrie-

den geben. Das letzte Turnier der Saisonfand in Bernburg statt, ausgerichtet vonder TSA des SV Könnern. Das Wetter warhervorragend, die Halle voll und damit na-türlich das Team motiviert. Die KönnernerTänzerinnen kämpften sich zurück auf densiebenten Platz. Erneut das Finale zu errei-chen war toll für „Vis á Vis“, dann aber mitdurchweg besseren Platzziffern als Siebendoch nur den siebenten Platz zu belegenein kleiner Wehmutstropfen. Im Durchei-nander der Platzziffern fanden sich „Vis áVis“ dann am Ende der Saison auf demneunten Platz wieder – aber mit viel Luftnach oben für nächstes Jahr.

Für die „SunnyGirls“ hieß es am letztenTurniertag noch mal kämpfen um Platzdrei. Im direkten Duell gegen „Apamea“ ausGera war bereits vor dem Turnier klar: werin Bernburg vorne liegt, belegt in der Ligaauch Platz drei. Und es hätte kaum span-nender werden können: Beide Mannschaf-ten hatten bei der Wertung nur zwei drittePlätze, beide hatten auch einen siebentenPlatz. Apamea konnte sich jedoch auchzwei vierte Plätze ertanzen und lag somitvor den halleschen Tänzerinnen. Die „Sun-nyGirls“ waren ein bisschen enttäuscht,den dritten Platz aus dem Vorjahr nicht ver-teidigen zu können. Aber das Team bewies

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Sachsen-Anhalt

tanzjournal 9-1212

Vis à Vis belegte Platz neun in der Abschlusstabelle der Verbandsliga Süd-Ost 2. Foto: privat

Auf dem Ligaturnier in Bernburg aufgenommen: hinten links "Vis à Vis", vorne links "Viva la dance" (beide TSA des SVBlau-Weiß Könnern), hinten rechts "SunnyGirls", vorne rechts "DanceGirls" (beide TC Schwarz-Silber Halle). Foto: privat

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Sachsen-Anhalt

tanzjournal 9-12 13

Die erfolgreichste Mannschaft des Landes: DanceArt, Platz zwei in allen Turnie-ren der Oberliga Süd-Ost 2.

Das einzige TVSA-Team in der Jugendverbandsliga Süd-Ost 2: Die Magic Girls(Platz acht). Fotos: privat

nach dem enttäuschenden Start Kampf-geist und wird sicher im nächsten Jahr wie-der angreifen.

Jugendverbandsliga

Mit zwölf Mannschaften ist die Ju-gendverbandsliga Süd/Ost II gemeinsammit der Verbandsliga Süd/Ost I die stärksteLiga des Gebiets Süd/Ost. Zu sieben Mann-schaften aus Sachsen und vier Teams ausThüringen gesellen sich die „MagicGirls“vom TC Schwarz-Silber Halle. Im letztenJahr waren die jungen Tänzerinnen zumersten Mal in der Jugendverbandsliga da-bei, und mit dem Erreichen des zehntenPlatzes von 13 Formationen zwar „ganzfroh, nicht Letzter zu sein“, aber auch nichtzufrieden. Dieses Jahr sollte es weiter nachvorne gehen. Dafür haben die Mädchenhart trainiert – und das zahlte sich aus. Eingeteilter achter Platz im ersten Turnier wardoch schon ein Anfang zum Erfolg. DieMannschaft steigerte sich kontinuierlichüber die Saison. Beim zweiten Turnier be-legten die „MagicGirls“ schon „ganz alleine“den achten Platz, es folgte ein geteiltersiebter Platz und am Ende der Saison sogarein geteilter sechster Platz. Man könntespaßeshalber sagen, die Saison hätte ruhignoch ein paar Turniere mehr haben kön-nen. Wer weiß, welche Plätze die Mädchensich dann erkämpft hätten. Die Mission„besser sein als im Vorjahr“ war geglücktund die „MagicGirls“ können zufrieden aufdie vergangene Saison blicken.

Kinderliga

In der Liga der Jüngsten sind die Län-derhoheiten im Bereich Süd/Ost zwei rechtgleichmäßig verteilt: Sachsen-Anhalt undThüringen stellen je zwei Teams, Sachsendrei. „Viva la dance“ (Könnern) und die„DanceGirls“ (Halle) waren schon im letztenJahr dabei.

„Viva la dance“ begann die Saison wieim Vorjahr auf Platz fünf. Danach ging es2011 bergab und das Team wurde im Vor-jahr nur Siebte. Dieses Jahr sollte es nichtso sein. Mit konstanter Leistung tanztensich die Könnerner durch die Saison undbelegten nach drei fünften Plätzen beimletzten Turnier in Bernburg sogar Platz vier.

Die „DanceGirls“ wählten dieses Jahreinen Tanz im Dreivierteltakt. Dieser istschwer zu vertanzen und deshalb auf JMD-Turnieren eher selten zu hören. Diese Wahlbrachte den Mädchen erst einmal keinGlück. Die Ligaersten der Saison 2011 fan-den sich auf dem dritten Platz wieder. Dass

die Tänzerinnen Kämpfernaturen sind, stell-ten sie eindrucksvoll unter Beweis: beimzweiten Ligaturnier holten sie vier von fünfEinsen. Das „Heimturnier“ in Halle brachteden Mädchen nicht das erhoffte Ergebnis;sie belegten Platz zwei. In Bernburg ge-wannen die „DanceGirls“ wieder. Am Endeging es um eine Platzziffer, die die „Dance-Girls“ auf den zweiten Platz brachte. Wieknapp die ganze Saison war, zeigt die Ver-teilung der Plätze in den vier Turnieren. Die„DanceGirls“ bekamen von den Wertungs-richtern insgesamt zehn Einsen, „Salut“(Gera), die Ligagewinner nur sieben, undbeide Teams gewannen nur zwei Turniere.Das Kopf-an-Kopf-Rennen machte die ge-samte Saison jedoch spannend und aufre-

gend, die Kinder können zufrieden sein.Außerdem sind die ersten drei Teams derKinderliga für das Qualifikationsturnier zurWeltmeisterschaft im November in Frank-furt nominiert – und die „DanceGirls“ sinddabei.

Insgesamt war es für die Formationendes LTVSA eine sehr gute Saison. Die ver-hältnismäßig kleine sachsen-anhaltinischeDelegation mischt kräftig im JMD-Sportmit und tanzt sich in ihren Ligen nach vor-ne. Vielleicht entscheiden sich mehr Verei-ne, Mannschaften in den Ligabetrieb zuentsenden, aber falls es nicht so sein sollte,kann das Land weiter auf starken Nach-wuchs aus Halle und Könnern vertrauen.

Jette Schimmel

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Eine Handvoll Jenaer Tänzer wusstevon alledem vermutlich nichts, als sie imSommer 1962 den „Turniertanzkreis KristallJena“ als Kulturgruppe des volkseigenenBetriebes Carl Zeiss Jena gründeten. Einknappes Jahr später richteten die Kristall-Tänzer das erste eigene Turnier im JenaerVolkshaus aus, wiederum zwei Jahre später– im Dezember 1965 – eine Deutsche Meis-terschaft in den Standardtänzen.

Die Jahre kamen und gingen – und mitihnen die Veränderungen, denen der Tanz-club unterworfen war. Noch heute haltenGründungsmitglieder von einst dem Vereindie Treue: Inge und Hans-Joachim Schmie-de, S-Klasse-Tänzer zu DDR-Zeiten, Trainerund Wertungsrichter sowie mittlerweile Eh-renmitglieder auf Lebenszeit, sind bis heu-te aktiv für den Verein tätig. Der sichergrößte Einschnitt in der Vereinsgeschichtevollzog sich mit der politischen Wende inder DDR: Im Oktober 1990 wurde der Ver-

ein als „Tanzclub Kristall Jena e.V.“ registriertund nahm fortan die Geschicke in die eige-nen Hände. Stellte früher der VEB Carl ZeissJena großzügig Trainingsräume zur Verfü-gung, begann in den 1990er Jahren einewirre Zeit der Suche nach einer dauerhaf-ten Bleibe für den Club. So kann man es alsglücklichen Umstand nicht hoch genugwürdigen, dass es 2006 gelang, langfristigein eigenes Clubgebäude zu sichern – perErbbaurechtsvertrag von der Stadt Jena.

In einer Festveranstaltung präsentierteder Club ein zweistündiges Programm imhistorischen Rathaus Jena. So konnte JenasOberbürgermeister die „Location“ einmalaus völlig anderer Sichtweise kennen ler-nen – im Gegensatz zu den sonst dort statt-findenden, sicher wesentlich weniger ver-gnüglichen Stadtratssitzungen. Vertreterdes DTV, des Landessportbundes Thürin-gen und des Stadtsportbundes Jena über-

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Thüringen

tanzjournal 9-1214

50 Jahre TanzclubKristall Jena 1962: in den Chroniken finden sich für diesesJahr ein Patent auf die erste deutsche Auto-waschanlage, die erste Single der Beatles sowiedas Jubiläum „50 Jahre Tanzsport in Deutsch-land“. Ob letzteres gebührend gefeiert wurde,ist nicht mit Sicherheit überliefert.

Zwei Stunden langFestprogramm

im Rathaus

Schon vor 35 Jahren wurde gefeiert: „15 Jahre TK Kristall Jena“ 1977 im Volkshaus Jena. Alle Fotos: Club

Der Vereinsvorsitzende Prof. Dr. Aria Baniahmad (links) sowie Kristall-Ehren-mitglied und Ehrenvorsitzender des Thüringischen Tanzsportverbandes Hans-Joachim Schmiede, geben einen Abriss zur TCK-Geschichte.

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brachten Grüße und selbstverständlichkam auch das Tanzen nicht zu kurz. Der ir-gendwie nicht wegzudenkende Radetzky-Marsch kündigte eine Formation im Stil desWiener Opernballs an – von den Breiten-sportlern mit Freude dargeboten, vom Pu-blikum mit rhythmischem Klatschen durch-gängig begleitet. Neben Standard- und La-teinamerikanischen Tänzen der Haupt-gruppen- und Seniorenpaare sorgten einePaso-Doble-Formation sowie eine Tango-Argentino-Showeinlage für Begeisterung.

Vereinsvorsitzender Prof. Dr. Aria Bani-ahmad, selbst A-Klasse-Tänzer, wies auf die

positiven Auswirkungen des Tanzens fürdie Gesundheit hin und freute sich, mittei-len zu können, dass der TC Kristall Jena mitseinen immerhin rund 140 Mitgliedern in-zwischen zu den größten Tanzclubs im klei-nen Thüringen gehört. Er unterstrich dabei,dass unser Hobby einerseits Traditionenhochhält, andererseits neuen Entwicklun-gen und Tanzrichtungen offen gegenübersteht.

Allerdings geht es um viel mehr als umsportliche Betätigung: Es ist schon fast ein-zigartig, dass sowohl junge wie auch teilshoch betagte Menschen gemeinsam ei-nem Hobby nachgehen, sich gegenseitigunterstützen, aber auch abseits des Tan-zens gemeinsamen Unternehmungennachgehen. Ganz wesentlich für den lang-fristigen Bestand und Erfolg eines jedenVereines ist das aktive Mitwirken möglichstvieler Mitglieder – nicht nur des Vorstandes– bei der Lösung der alltäglichen Aufgaben,ganz gleich, ob es sich um die Pflege der In-ternetseite oder des Vereinsgeländes han-delt.

Ein Verein, der regelmäßig Turnierver-anstaltungen durchführt, weiß, was er sichmit der Organisation einer solchen Festver-anstaltung auflädt. Unter Mitwirkung vielerMitglieder – von den „gastronomisch Ver-antwortlichen“ über die Techniker bis zurFotografin – wurde die Vereinspräsentati-on ein voller Erfolg, auch gemessen am In-

teresse der lokalen Medien. Vereinsinterngab es einen außerdem einen zünftigenAusflug einschließlich Wikingerboot-Fahrt,bei dem die Tanzschuhe zu Hause bliebenund statt dessen Wanderschuhe gefragtwaren.

Ohne lange Ruhepause sind die Kris-tall-Verantwortlichen inzwischen mit derVorbereitung des Herbstballes beschäftigt,der am 13. Oktober zum 12. Mal stattfindet.Eine traditionelle, hochwertige Turnierver-anstaltung – in einen Ballabend integriert– erwartet erneut die Tanzsportler. Lang-jährige „Stammgäste“ schätzen insbeson-dere die zentrale Lage (aus ganz Deutsch-land erreicht man über die Autobahnen A4 und A 9 das Städtchen Stadtroda nahedem Hermsdorfer Kreuz) sowie das wun-derbare Ambiente des Schützenhauses.Liebe Tänzer, besucht uns zum Turnier undHerbstball in Stadtroda – wir nehmen auchim Oktober noch Glückwünsche zu unse-rem Vereinsjubiläum entgegen!

Ralf Brömer

tanzjournal

Thüringen

tanzjournal 9-12 15

Eine Eintrittskarte zurDeutschen Meisterschaftin den Standardtänzen1965 – leider ohne Preisaufdruck.

Die Breitensportler präsentieren die Opernball-Formation zum Radetzky-Marsch.

Franz Alisch und Anna Weichold,Hauptgruppe B.

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Thüringen

tanzjournal 9-1216

Vier Paare des TanzkreisBrillant mit ihrem Trai-ner Ingo Ronneberger(links) beim Auftritt zurLandestagung des Weissen Rings.

Bild links: Sebastian Albert und Jette Schlen-zig begeistern beim Wei-ßen Ring mit einem Tan-go.

Bild rechts: Viel unter-wegs sind die Teams desTC Brillant an den Wo-chenenden. Fotos: Langenberg

Über ein Jahr ist es her, dass der Präsi-dent des Thüringischen Tanzsportverban-des ein Versprechen gegenüber den Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern des WeißenRings der Außenstelle Gera abgab. Genauam 15. März 2011, zur Übergabe der Trai-ningsjacken an die Kaderpaare, versprachBernhard Köhler gegenüber der Presse unddem Weißen Ring, dass die Paare als Dan-keschön für die gesponserten Jacken aufder Landestagung des Weißen Rings imJahr 2012 ihr Können unter Beweis stellenwerden. Der Termin der Landestagungwurde unter Berücksichtigung des um-fangreichen Turnierkalenders der Kader-paare für den 16. und 17. Juni 2012 ge-plant. Da die meisten Thüringer Turnierpaa-re aus Gera kommen, wählte der Weiße

Ring das Penta-Hotel als Tagungsort. Plötz-lich änderte sich der Turnierkalender. DasSummer Dance Festival in Berlin wurde umeine Woche verschoben. Der Auftritt derTänzerinnen und Tänzer war nun nichtmehr möglich. Ohne zu zögern, sprangIngo Ronneberger mit seinen Brillanten ein.„Versprochen ist versprochen und ich lasseden Verband nicht hängen,“ so Ingo Ronne-berger. Die vier Paare des TK Brillant ließendie Abendveranstaltung für die ehrenamt-lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterdes Weißen Rings zu einem ganz besonde-ren Erlebnis werden. Tanzen auf so hohemNiveau hatten die meisten von ihnen nochnie live erlebt. Alle waren von dem Könnender Brillanten begeistert.

Voller Terminkalender bei den Brillanten

Es vergeht nicht ein Wochenende, andem Ingo Ronneberger nicht mit seinenBrillanten zu Auftritten in der Region unter-wegs ist. Parallel wird die große Tanzshow„Brillanten tanzen in die Ferien“ vorbereitet,zu der alle Tänzerinnen und Tänzer des Ver-eins ihr Können zeigen werden. Die Kartenfür die zwei Veranstaltungen sind bereitsseit Wochen ausverkauft.

Zur Landestagung des Weißen Ringswaren vier Paare unterwegs (siehe eigenenBericht) und am folgenden Wochenendebegeisterten beim Sommerfest in Dürrene-bersdorf acht Paare. Das nächste Wochen-ende war für eine Veranstaltung in Seeling-städt fest gebucht. Hier nahm Ingo Ronne-berger 13 Paare mit. Für den Trainer undVereinsvorsitzenden bedeutet es jedes MalHemden, Hosen, Fliegen, Standard- und La-teinkleider, Haarschmuck und Tanzschuheeinpacken, auspacken und natürlich reini-gen. Von Zeit zu Zeit müssen Kleidungsstü-cke auch repariert oder ausgetauscht wer-den. Nichts darf vergessen werden. Ersatzmuss immer dabei sein. Wie schnell pas-siert es, dass ein kleiner Brillant mit weißenHosen die Pfütze nicht sieht oder bei einemsehr schnellen Umzug der Reißverschlusskaputt geht.

Den Kindern und Jugendlichen berei-ten diese Auftritte immer sehr viel Spaß.Für Abwechslung ist gesorgt. Außerdemsind die Brillanten thüringenweit bekanntund beliebt. Nach der Sommerpause heißtes für die Brillanten, die Landesmeister-schaften Standard vorbereiten, neue For-mationen für die große Weihnachtstanz-show einstudieren und weitere Auftritte inGera und Umgebung absolvieren. Eines istsicher: Langweilig wird es bei den Brillan-ten garantiert nie.

Iris Langenberg

Brillanten stattKaderpaareEngagierter Auftritt beim Weißen Ring