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© Dr. Peter Wolff Page 1 Einbindung von kleinen und mittleren Unternehmen in internationale Produktionsnetzwerke Dr. Peter Wolff

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Einbindung von kleinen und mittleren Unternehmen in internationale Produktionsnetzwerke

Dr. Peter Wolff

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Integration der Wertschöpfungsketten

Chancen und Risiken für KMU

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Ausblick

Einführung in die Themenstellung

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Internationale Produktionsnetzwerke: Ausgangssituation und DefinitionE

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lung Ausgangssituation

Insbesondere vor den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen als auch vor dem zunehmenden Druck der Internationalisierung stellen internationale Produktionsnetzwerke insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine Chance dar, langfristig erfolgreich agieren zu können.

Die Realität ist jedoch noch weit von einer flächendeckenden Produktionsvernetzung im strategischen Sinn entfernt, komplexe Prozesse müssen integriert werden, auch das Organisationsverständnis von Unternehmen muss sich noch erheblich weiterentwickeln.

Definition

Ein Produktionsnetzwerk ist eine freiwillige, zwischenbetriebliche Zusammenarbeit von mehreren Unternehmen unter Wahrung ihrer wirtschaftlichen und rechtlicher Selbstständigkeit. Dabei unterscheiden wir :

- horizontale Kooperation dient primär der besseren Fertigungsauslastung/Flexibilität- vertikale Netzwerke verbinden aufeinander folgende Produktionstufen um neue Produkte/Systeme zu erstellen

(in Anlehnung an FhG)

Ziele der Veranstaltung

- das Prinzip eines Produktionsnetzwerkes verstehen- die komplexe Prozesslogik erahnen- die Rolle und die Herausforderungen für eine KMU einordnen

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Historie, Märkte und Beispiele für internationale ProduktionsnetzwerkeE

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lung Historie

Durch die wirtschaftlichen internationalen Herausforderungen Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre wurden in den Unternehmen zunehmend die Make-Or-Buy-Frage gestellt. Um weiterhin erfolgreich zu sein wurden

- neuen Produktionssysteme entwickelt, - Produktoffensiven gestartet und - Produktionsanteile (global) ausgelagert.

Beispiele und Motivation

- Etwa die Hälfte der deutschen Unternehmen in der verarbeitenden Industrie nehmen heute mindestens an Kooperationen teil (Maschinenbau/Kunststoff überproportional, Chemie/Medizintechnik eher unterproportional. In wirklichen Produktionsnetzwerken arbeiten nur 8% der Unternehmen.

- In der Automobilindustrie ist seit Anfang der 90er Jahre ist der Anteil der Bruttowertschöpfung von bis dahin konstant 38% auf heute unter 25% gefallen. Die Automobilindustrie ist sicherlich noch die wesentliche Referenz für weitreichende Produktionsnetzwerke.

- In der Luftfahrtindustrie entwickeln sich um die Produktion herum produktspezifische internationale Produktionsnetzwerke, welche gezielt auf lokale KMU als Zulieferer setzt, beispielsweise die Airbus-Produktion.

- Wesentliche Motivatoren sind bis heute eher die großen, international agierenden Unternehmen mit komplexen Produkten und Lösungen. Daneben gibt es auch Ansätze, welche eher KMU-orientiert und regional motiviert sind (Ansätze in Regionalförderung oder IHK) oder eine inhaltliche Motivation aufweisen (z.B. öffentliche Förderung der Mikrosystemtechnik)

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Integration der Wertschöpfungsketten

Chancen und Risiken für KMU

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Einführung in die Themenstellung

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Produktionsnetzwerke machen eine enge unternehmensübergreifende Prozessintegration unerlässlich

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Beispielszenario

Um die Integration eines KMU in den Produktionsverbund eines Automobilherstellers zu verstehen, soll die vertikale Prozessintegration diskutiert werden.

Unser Technologieunternehmen entwickelt als mittelständischer Sensorikhersteller Komponenten für Fahrwerkssysteme, insbesondere Reifendruckluftsensoren, und beliefert weltweit aufgestellte Systemintegratorender Automobilzulieferindustrie.

Automobil

Karosserie Chassis AntriebInterieur

Fahrwerk Bodengruppe

Achsen Bremsen

Radsensorik Technologie- und EinzelkomponentenKMU als Lieferant

SystemlieferantenKonzernbindung oder etablierter Mittelstand

Automobilherstellerweltweiter Konzern

Kunde

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Vertrieb F&E Auftrag Disposition Produktion Versand

Vertrieb F&E Auftrag Disposition Produktion Versand

Produktionsnetzwerke machen eine enge unternehmensübergreifende Prozessintegration unerlässlich

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Systemlieferant für Achssysteme

Komponentenlieferanten

Radsensoren

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Vertrieb F&E Auftrag Disposition Produktion Versand

Vertrieb F&E Auftrag Disposition Produktion Versand

Produktionsnetzwerke machen eine enge unternehmensübergreifende Prozessintegration unerlässlich

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Systemlieferant für Achssysteme

Komponentenlieferanten

Platzierungder Technologie

Produkt-integration

Preis-Mengen-Gerüst

Abruf- und Produktions-

Planung

Produktions-synchronisierung Anlieferung

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Chancen und Risiken für KMU

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Die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind für kleine und mittlere Unternehmen in Produktionsnetzwerken mit Chancen und Risiken verbunden

Cha

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und

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für K

MU

- Attraktivität für das Unternehmen- Attraktivität für Mitarbeiter

hoch

gering

Chancen Risiken

- Sehr hohe Abhängigkeit- Vertrieb nicht direkt- Gefahr des „Unterlieferanten“

- Langfristige Sicherheit- Migration in neue Anwendungen- Internationalisierung- Prozessoptimierung- Sicherung der zukünftigen Entwicklung

- Mitarbeiterflexibilität- Infrastruktur und Kommunikation- Projektplanung und -steuerung

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Aber auch für das Produktionsnetzwerk sind mit der Einbindung von KMU Chancen und Risiken verbunden

hoch

Chancen

gering

Risiken

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für K

MU

- Innovative Technologien und Lösungen- Flexibilität von kleineren Strukturen- Vielfalt im Innovationsprozess- Flexibler Kapazitätsausgleich

- Wirtschaftliche Stabilität- Abhängigkeit- Schwächste Glied im Prozess

- Vor-Ort-Partner- Regionale Einbindung des Netzwerkes

- Infrastruktur und Kommunikation- Qualitätssicherung- Produktionsprozesse beim KMU

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Chancen und Risiken für KMU

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Produktionsnetzwerke als hierarchische Netzwerke

Heute

Internationale Produktionsnetzwerke stellen für KMU langfristig eine Chance dar, wenn man sich der Herausforderung annimmt

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k

Produktionsnetzwerke als vernetzte Strukturen

Vision

Rahmenbedingungen

- einzelne Branchenreferenzen- Konzern als Führungsgröße- Motivation ist Konzentration auf Kernkompetenz- KMU als Zulieferelement- KMU in Nischen oder speziellen Technologien

- Verlagerung produzierender Zentren- Produktionsnetzwerke von erheblicher Bedeutung- Konzerne weisen KMU-ähnliche Strukturen auf- KMU als integraler Bestandteil - Netzwerkorganisation auch um KMU herum

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Auch KMU unterliegen den kritischen Erfolgsfaktoren internationaler Produktionsnetzwerke

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- Plattformstrategien von Produktkomponenten

- Standardisierung und Modularisierung

- Integration in ganzheitliche Engineering-Konzepte

- Strategische Zentralisierung

- Operative Dezentralisierung

- Globales Management von Wissen, Märkten, Technologie und Kulturen

- Frühzeitige Planung und Simulation von Produktionsnetzwerken und den Synergien

- IT-Lösungen als Integrationswerkzeug

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Aus

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Literatur

Prof.Dr. Günther Schuh/Kai Millarg/Asa Göransson – Virtuelle Fabrik, Neue Marktchanzen durch dynamische Netzwerke; Carl Hanser Verlag München, Wien, 1998

Sydow,J. (1992), Strategische Netzwerke: Evolution und Organisation, Wiesbaden: Gabler, 1992

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

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Die Fertigung von Produkten steht im Spannungsfeld

- immer mehr dezentraler Organisationsstrukturen.

- einer globalen Verlagerung von Produktionsstrukturen.

- neben Massenprodukten immer mehr individualisierte Produkte zu produzieren.

- neuer Technologien (z.B. MST) mit neuen Produkten oder neuen Märkten.

Fertigungswirtschaft vor dem Hintergrund vernetzter Organisationen, der Globalisierung, individualisierter Produkte und neuen Technologien

Produkt

Prozess Technologie

Die Fertigungswirtschaft und die Produktion macht nur in einer ganzheitlichen integrierten Betrachtung fachübergreifender Themenfelder Sinn.