Mechanismus der elektrophilen Substitution (S E ) Dr. Gerd Gräber -Studienseminar Heppenheim-
1 Arbeit an Wort und Wortbedeutung Nora Elsner und Stefan Grimm (2. HS) am 15.06.10 Fachseminar...
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Arbeit an Wort und Wortbedeutung
Nora Elsner und Stefan Grimm (2. HS) am 15.06.10
Fachseminar Chemie Leitung: Hr. Dr. Gräber
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„Dass wir nur mit Hilfe der Worte denken…“
Lavoisier (1789): Traité élémentaire de chimie
Schaffung einer einheitlichen Nomenklatur
„Die Wurzeln der Wörter freilegen heißt, sie verstehen lehren.“ (Schönemann, 2001)
Warum gerade dieses Thema?
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Gliederung
1. Die Wurzeln der chem. Begriffe – eine Einführung
2. Der Begriff „Chemie“
3. Elementnamen - nicht nur Schall und Rauch
4. Oxalessigsäureethylester - Die La-Ola-Welle der Chemie –
5. Vom Wandel der Definitionen5.1. Die Oxidation5.2. Die Evolution des Säurebegriffs
6. Quellen
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Gliederung
1. Die Wurzeln der chem. Begriffe – eine Einführung
2. Der Begriff „Chemie“
3. Elementnamen - nicht nur Schall und Rauch
4. Oxalessigsäureethylester - Die La-Ola-Welle der Chemie –
5. Vom Wandel der Definitionen5.1. Die Oxidation5.2. Die Evolution des Säurebegriffs
6. Quellen
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Wurzeln der chem. Begriffe- wie tief reichen die eigentlich? -
meist innerhalb der letzten 220 Jahren geprägt
i. d. R. aus nur einer Sprache (Griechisch)
häufig bis zur Erstveröffentlichung zurück-verfolgbar
Etymologie meist zweifelsfrei erkennbar!
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Gliederung
1. Die Wurzeln der chem. Begriffe – eine Einführung
2. Der Begriff „Chemie“
3. Elementnamen - nicht nur Schall und Rauch
4. Oxalessigsäureethylester - Die La-Ola-Welle der Chemie –
5. Vom Wandel der Definitionen5.1. Die Oxidation5.2. Die Evolution des Säurebegriffs
6. Quellen
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Ausnahmen bestätigen die Regel- ausgerechnet der Begriff „Chemie“ -
Chemie
griechischchein (gießen), cheuma (Guss)
„Gießkunst“ (Metallurgie)
ägyptischkemi (schwarz)
schwarze Erde des Nils; Kunst der ägypt. Priester
chinesischkimya (goldmachender Saft)
arabischVorstellung des Artikels al Alchemie (= Goldmacherkunst)
Chemie Alchemie
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Die Chemie in Europa
Englisch: chemistryFinnisch: kemiaFranzösisch: chimieItalienisch: chimica Kroatisch: kemijaLitauisch: chemijaPolnisch: chemiaPortugiesisch: Química
Rumänisch: chimieSchwedisch: kemiSlowakisch: chémiaSlowenisch: kemijaSpanisch: químicaTschechisch: chemieUngarisch: kémia
niederländisch: Scheikunde (Scheidekunde)scheiden = chem. Zerlegen + Trennen
DEGUSSA (Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt)Scheidewasser (konz. HNO3)
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Gliederung
1. Die Wurzeln der chem. Begriffe – eine Einführung
2. Der Begriff „Chemie“
3. Elementnamen - nicht nur Schall und Rauch
4. Oxalessigsäureethylester - Die La-Ola-Welle der Chemie –
5. Vom Wandel der Definitionen5.1. Die Oxidation5.2. Die Evolution des Säurebegriffs
6. Quellen
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Die Edelgase- verborgen, untätig, fremd -
Neon (to neon, das Neue)
Argon (to argon, das Untätige)
Krypton (to krypton, das Verborgene)
Xenon (to xenon, das Fremde)
griechische Adjektive,die eine best. Eigenschaft ausdrücken
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Was hat Radon mit Radium zu tun?
Radium-Emanation(lat.: emanare = hinausfließen) Zerfallsprodukt des Radiums
Verkürzung auf Radon
nach Radium (lat.: radius = Strahl)
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Welches chem. Element ist nach dem griechischen
Sonnengott benannt?
Helios
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1868: totale Sonnenfinsternis in IndienEinsatz der Spektralanalyse (1860 entwickelt) intensive gelbe Linie konnte keinem irdischen Element zugeordnet werdenunbekanntes, auf der Sonne vorhandenes Element
1882: Fund in Gasproben aus Vesuv-Lava
1890: Gasproben aus Cleveit (uranhaltiges Mineral)
1895: bei Destillation verflüssigter Luft aufgefangen
Die Entdeckung des Heliums
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Benennung nach…
Elemente
typischer Flammenfärbung
ihrem Vorkommen
theoretischen VorstellungenPlaneten
ihren Farben/
Eigenschaften
Herkunftsland ihres Entdeckers
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Welche Elemente sind nach ihrer typischen Flammenfärbung
benannt?
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Namensgeber Flammenfärbung
Caesium (lat. caesius = himmelblau)
Rubidium (lat. rubidus = dunkelrot)
Thallium (griech. thallos = grüner Zweig)
Indium (Indigoblau)
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Welche Elemente sind nach ihrem Vorkommen benannt?
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Namensgeber Vorkommen
Pottassium
(Pottasche)
Sodium
(Soda)
Davy
Kalium (nach Kali)
Natrium (nach Natron)
Gilbert
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Magnesium
Ionische Stadt Magnesia am Mäander
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Fund des magnetis lithos
(griech.: Stein aus Magnesia)
magnesia alba
(„weißes Magnesia“)
MgCO3
magnesia nigra
(„schwarzes Magnesia“)
MnO2
Magnesium Mangan
Verwechslung
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Calcium: von calx (lat.: Kalk, Stein)
Barium: Vorkommen in Baryt (BaSO4, Schwerspat) barys (griech.: schwer)
Beryllium: Edelstein Beryll (Be3Al2(Si6O18)
Lithium: im Mineral (Gestein) Petalit entdeckt
lithos (griech.: Stein)
weitere (Erd-)Alkalimetalle
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Strontium
Fund des Strontianits in Strontian
(SrCO3)
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Welche Elementnamen sind mit theoretischen Vorstellungen
verknüpft?
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Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff- „Produkte“ der chemischen Revolution -
Oxygenium, Hydrogenium, Nitrogenium
gennan (griech.: erzeugen)
oxys (griech.: scharf, sauer) Säure erzeugender Stoff = Sauerstoff
hydor (griech.: Wasser) Wasser erzeugender Stoff = Wasserstoff
nitron (griech.: Salpeter) Salpeter erzeugender Stoff
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Verknüpfung mit chem. Theorien- eine höchst umstrittene Elementbenennung -
Lavoisiers Kampf gegen die Phlogiston-Theorie
Untermauerung seiner neuen Theorien
(berechtigte) Einwände zahlreicher Zeitgenossen
Wahl unverfänglicher Namen für neu entdeckte Elemente in der Folgezeit
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Welche Elemente sind nach Planeten benannt?
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Welche Elemente sind nach ihren Farben benannt?
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Die Halogene- eine farbige Angelegenheit -
chloros (griech.: gelb-grün)
ion (griech.: Veilchen), -eides (griech: aussehen wie)-----------------------------------------------------------------------Brom (griech: Gestank der Tiere)
Fluor von Fluorit (Flussspat, CaF2)fluere (lat.: fließen)
Astat a-statos (griech.: unbeständig)
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Phosphor- auch nach einer Eigenschaft benannt -
phos (griech.: Licht), phoros (griech.: tragend)
Phosphor = „Lichtträger“
Gaza
phos, gennan (= erzeugen)
CO + Cl2 COCl2
Phosgen
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Iridium und Osmium- nach einer Verbindungseigenschaft benannt -
Iridium: iris (griech.: Regenbogen) irio-eides = wie ein Regenbogen aussehend
Farbigkeit der Iridium-Halogenide
Osmium: osme (griech.: Geruch)
intensiver Geruch des Osmiumtetraoxids
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Welche Elemente sind nach dem Herkunftsland ihres Entdeckers
benannt?
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Namen mit Nationalkolorit
Germanium
Polonium
Gallium
Rhenium
Clemens Winkler
Marie u. Pierre Curie
Paul-Emile Lecoq de Bois-Baudran
Ida Tacke u.
Walter Noddack
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weitere Metallnamen
Kupfer aes cyprium (lat.: Erz aus Zypern)
Cobalt Berggeister (Kobolde)
Nickel „nickelige“ Gesellen
Irreführung der Bergleute
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Gliederung
1. Die Wurzeln der chem. Begriffe – eine Einführung
2. Der Begriff „Chemie“
3. Elementnamen - nicht nur Schall und Rauch
4. Oxalessigsäureethylester - Die La-Ola-Welle der Chemie –
5. Vom Wandel der Definitionen5.1. Die Oxidation5.2. Die Evolution des Säurebegriffs
6. Quellen
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Oxalessigsäureethylester- Die La-Ola-Welle der Chemie -
oxys (griech.: sauer)
oxos (griech.: Essig)
Ester aus Essigäther
äther (griech.: flüchtig)
-ethyl (vgl. Äther)
4x sauer, 2x flüchtig
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Gliederung
1. Die Wurzeln der chem. Begriffe – eine Einführung
2. Der Begriff „Chemie“
3. Elementnamen - nicht nur Schall und Rauch
4. Oxalessigsäureethylester - Die La-Ola-Welle der Chemie –
5. Vom Wandel der Definitionen5.1. Die Oxidation5.2. Die Evolution des Säurebegriffs
6. Quellen
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Die Oxidation
Kl. 7: Reaktion unedler Metalle mit Sauerstoff Oxid (von oxygenium = Sauerstoff)
Erhöhung der (positiven) Wertigkeit / Ladung
Oxidation als Elektronenabgabe
Oberstufe (Organik): Oxidation als Abgabe von Wasserstoff
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Die Oxidation
Sollte man es seinen SuS wirklich
zumuten, vier verschiedene
Definitionen für den Begriff Oxidation
zu lernen?
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Gliederung
1. Die Wurzeln der chem. Begriffe – eine Einführung
2. Der Begriff „Chemie“
3. Elementnamen - nicht nur Schall und Rauch
4. Oxalessigsäureethylester - Die La-Ola-Welle der Chemie –
5. Vom Wandel der Definitionen5.1. Die Oxidation5.2. Die Evolution des Säurebegriffs
6. Quellen
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Der Säurebegriff
Antike: Säure = Essig
17. Jahrhundert: Säure und Salz – alles eins?
Lavoisier (um 1780): Säuren ohne Wasserstoff
Liebig (1838): Wasserstoff tritt in seine Rechte
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Der Säurebegriff
Arrhenius (1887): Das Wasserstoff-Ion als Agens
Brönsted (1923): nicht nur im wässrigen Medium
Lewis (1923): Tausch von Elektronenpaaren
Jander (1949): zurück zu Lösemitteln
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Gliederung
1. Die Wurzeln der chem. Begriffe – eine Einführung
2. Der Begriff „Chemie“
3. Elementnamen - nicht nur Schall und Rauch
4. Oxalessigsäureethylester - Die La-Ola-Welle der Chemie –
5. Vom Wandel der Definitionen5.1. Die Oxidation5.2. Die Evolution des Säurebegriffs
6. Quellen
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QuellenSchönemann, H. (2001): Zu den Ursprüngen der Worte.
In: Rossa, E. (Hrsg.): Die Fundgrube für den Chemieunterricht in der Sek I.
Rossa, E. (Hrsg.) (2005): Chemie-Didaktik - Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II.
http://www.chemie-master.de/FrameHandler.php?loc =http://www.chemie- master.de/ pse/pse.php?modul=tab18Etymologie der Elementnamen
http://www.chemieunterricht.de/dc2/os/os-saurenamen.htmOxalsäure - die „doppelt gemoppelte“ Säure
Einsame Elektronenpaare - Animismen im ChemieunterrichtSWR2 AULA – Manuskriptdienst (Sendung vom 2. März 2008)