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Ein Preuße in WestfalenFriedrich von Bodelschwingh kommt am 6.März 1831 als sechstes Kind des preußischen Verwaltungsbeamten Ernst von Bodelschwingh und seiner Frau Charlotte im Haus Marck im westfälischen Tecklenburg zur Welt.

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Ein Prinz zum SpielenDa der Vater oft die Stellung wechseln muß, zieht die Familie mehrere Male um. 1844 erfolgt die Ernennung Ernst von Bodelschwinghs zum Minister der königlichen Regierung in Berlin. Dort wird sein Sohn Friedrich Spielgefährte des Kronprinzen und späteren 99-Tage-Kaisers Friedrich III. Die Freundschaft hält Zeit seines Lebens an.

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Landwirt oder Missionar?Nach dem Abitur beginnt Friedrich von Bodelschwingh 1852 mit einer Ausbildung zum Landwirt und wird Verwalter eines Gutes im Oderbruch in Pommern.Hier beschäftigt er sich auch mit der Verbesserung der Lebensbedingungen der Landarbeiter und liest christliche Traktate. Eine dieser kleinen Broschüren mit dem Titel „Tschin der arme Chinesenknabe“beeinflusst Bodelschwingh, Missionar werden zu wollen. So beginnt er 1854 mit dem Studium der Theologie in Basel.

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Als Prediger in ParisSein Wunsch, in die Mission zu gehen, kann sich aufgrund gesundheitlicher Probleme aber nicht erfüllen. Stattdessen nimmt Friedrich von Bodelschwingh nach dem ersten Examen eine Stelle als Pfarrer in Paris an, wo er 1858 ordiniert wird. Seine Gemeinde besteht aus deutschen Gastarbeitern, die ihr Leben meist als Lumpensammler und Straßenkehrer bestreiten.

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Hochzeit mit der KusineIm April 1861 heiratet Bodelschwingh seine Kusine Ida. Sie zieht mit ihm nach Paris.Dort wird 1863 der erste Sohn Ernst geboren.Als sich der Gesundheitszustand der jungen Frau nach der Geburt verschlechtert, kehrt die Familie nach Deutschland zurück. Friedrich von Bodelschwingh übernimmt eine Pfarrstelle in Dellwig an der Ruhr.

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Pastor und PublizistIn Dellwig ist Bodelschwingh nicht nur als Gemeindepfarrer aktiv. Er beteiligt sich auch an der Herausgabe des christlich-konservativen Sonntagsblattes „Westfälischer Hausfreund“.

In den Jahren in Dellwig bekommen die Bodelschwinghs drei weitere Kinder. Ein harter Schicksalsschlag trifft die Familie im Jahr 1869. Alle vier Kinder sterben innerhalb von zwei Wochen an Diphterie.

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Nach der Entdeckung von Brom, als Medikament gegen Epilepsie, entstehen Mitte 19. Jahrhundert die ersten Spezialanstalten für anfallskranke Menschen. Auch der „Rheinisch-Westfälische Provinzialausschuß für Innere Mission“ fasst den Beschluss, für sein Gebiet eine entsprechende Einrichtung aufzubauen.Zu diesem Zweck findet man in Bielefeld einen alten preiswerten Bauernhof.Bereits 1870 wird zugleich mit dem Bau eines größeren Anstaltsgebäudes begonnen, das 1873 bezogen werden kann. Die Anstalt erhält den Namen Bethel (Haus Gottes).

Anfang 1872 übernimmt Bodelschwingh die Leitung der bereits fünf Jahre zuvor gegründeten „Rheinisch-Westfälischen-Anstalt für Epileptische“. Zugleich wird er auch Leiter des 1869 gegründeten Diakonissenhauses „Sarepta“ in Bielefeld, das zum Kaiserswerther Verband gehört.

Der Anstaltsleiter

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BethelVon der Anstalt zur OrtschaftIm Jahr 1875 leben bereits 140 Menschen in der Anstalt. Man stellt aber fest, dass die erwarteten Heilerfolge nicht erzielt werden können. Brom ist in der Zeit das einzige Medikament gegen Epilepsie. Zu hoch dosiert macht es die Patienten schläfrig. Eingeschränkt in ihrer Leistungsfähigkeit finden sie in ihrer Heimat kaum Arbeit.

Friedrich von Bodelschwingh muss bald feststellen, dass viele Entlassene deshalb erneut Hilfe suchen. Er beschließt, die Anstalt als Kolonie auszubauen. In der Folge entsteht eine Ortschaft, in der Menschen mit Epilepsie leben und vor allem arbeiten können.

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Viele suchen HilfeBald gibt es in Bethel alles, was zu einer Ortschaft gehört: von der Kirche bis zur Post, von Wohnhäusern und Krankenhäusern bis hin zu Betrieben und Schulen. Immer mehr erkrankte Menschen wollen aufgenommen werden; 1910 leben schon 2248 Menschen mit Epilepsie in Bethel.

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BethelEinsatz für ArbeitsloseAb 1880 widmet sich Bodelschwingh einem weiteren Arbeitsgebiet: den arbeits- und obdachlosen Menschen.Schon früh hat er sich kritisch mit der wirtschaftlichen Situation im Deutschen Reich auseinander gesetzt. Er beklagt das fehlende soziale Gewissen von Unternehmern, die nur auf die Steigerung von Gewinnen aus seien anstatt sich auch um das Wohlergehen der Arbeiter zu kümmern. Aus christlicher Verantwortung setzt

sich Bodelschwingh für das Recht der Arbeiter auf vernünftige Lebensbedingungen ein.1882 eröffnet er im Süden Bielefelds die Arbeiterkolonie Wilhelmsdorf.Hier können arbeitslose Menschen Unterkunft und Arbeit in der Landwirtschaft finden.

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Noch eine Kolonie1899 eröffnet Bodelschwingh in der Provinz Hannover eine zweite Arbeiterkolonie, die heutige Diakonie Freistatt in der Nähe von Bremen.Dort werden nicht nur arbeitslose Menschen aufgenommen. Auch Jugendliche, die auffällig geworden sind, finden einen Platz in Freistatt.

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Der PolitikerEnde 1903 wird Bodelschwingh als parteiloser Abgeordneter in den preußischen Landtag gewählt und streitet dort für ein Gesetz, das die Situation der arbeits- und obdachlosen Menschen verbessern soll.In Berlin besucht er auch die überfüllten staatlichen Obdachlosenasyle. Um den Menschen zu helfen, eröffnete Bodelschwingh in der Nähe der Hauptstatt mit den Kolonien Hoffnungstal, Lobetal und Gnadental weitere Angebote.Mit dem Konzept „Arbeit statt Almosen“ gilt er als Begründer einer modernen Sozialfürsorge, die auf das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ setzt.

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Aktive SchwesternAuch die Diakonissenanstalt Sarepta,deren Vorstand Bodelschwingh ist, entwickelte sich positiv.

Das Mutterhaus in der Stadtmitte Bielefelds wird schnell zu klein, und man fasst einen Neubau ins Auge. Bodelschwingh sorgt dafür, dass dieser Neubau nun neben der „Anstalt für Epileptische“entsteht. So dient das neue Mutterhaus als Wohnung der immer zahlreicher werdenden Schwestern und ist gleichzeitig das erste evangelische Krankenhaus in Bielefeld. Bodelschwingh setzt die Diakonissen auch ein, um die ersten weiblichen Patienten mit einer Epilepsie zu betreuen.

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Engagierte BrüderUm genügend männliches Pflegepersonal zu haben, entsteht 1877 noch eine Diakonenanstalt, die sich später „Nazareth“ nennt.

Viele Diakone übernehmen gemeinsam mit ihren Frauen die Aufgabe von „Hauseltern“. In kleinen Wohn- und Plegehäusern leben sie zusammen mit den Menschen, die in Bethel Hilfe finden.

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Eine Lebensleistung

Unter der Leitung Friedrich von Bodelschwinghs entwickelt sich in Jahrzehnten die kleine Anstalt für Menschen mit Epilepsie zu einer großen Einrichtung. Zu der Hilfe für Anfallskranke kommt das Engagement für psychisch erkrankte Menschen, Menschen mit Behinderung, für Arbeits- und Wohnungslose ebenso wie für Waisen oder auffällig gewordene Jugendliche.

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Der Sohn als Nachfolger1910 stirbt Friedrich von Bodelschwingh im Alter von 79 Jahren. Die Leitung der Anstalt übernimmt sein Sohn Fritz. Die Bezeichnung „v.Bodelschwinghsche Anstalten Bethel“ erinnert noch heute an Friedrich von Bodelschwingh, der rund 40 Jahre die Geschicke der Anstalt wesentlich geprägt hat.