1. EINLEITUNG IN DIE MORPHOLOGIE Formenlehre - beschäftigt sich mit der inneren Struktur der...
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1. EINLEITUNG IN DIE MORPHOLOGIE Formenlehre
- beschäftigt sich mit der inneren Struktur der Wörter u. untersucht dabei geltende Gesetzmäßigkeiten
- Wörter werden aufgrund gleicher oder ähnlicher Eigen- schaften zu Wortarten zusammengefasst - diese Gliede- rung erfolgt nach der Bedeutung oder nach der Form
nach r Bedeutung: Dinge werden durch Dingwörter (Substantive) ausgedruckt
Eigenschaften, Merkmale, Urteile werden durch Eigenschaftswörter (Adjektive) ausgedruckt
Vorgänge werden durch Tätigkeits-
wörter (Verben) ausgedruckt
nach r Form: flektierbare Wortarten = Subst., Adjekt., Pronom., Verben
unflektierbare Wortarten = Adverb., Präpos., Konj., Interj., Partik.
das Morphem = die kleinste Spracheinheit mit einer Bedeu- tung oder mit einer gramm. Funktion. z.B.: Tische - Morph.: Tisch - lexik. Morphem Morph.: -e - gramm. Morphem : gehst Morpheme bilden also Wörter der Sprache - entweder allein oder kombiniert.
das Allomorph = eine Variante des Morphems z.B.: 5 Allomorphe für die Bildung des Nominativs Plural der Subst. = -e, -(e)n, -er, -s, O
das Morph = konkrete Realisierung eines Morphems
das unikale Morphem = Rest eines verloren gegangenen Lexems im etymol. Sinne z.B.: Brom- in Brombeere (mhd: brame = r Dornbusch) (heute: s Brom = nur: chem. Elem.)
das Nullmorphem = ein Morph, das zwar eine Funktion hat, aber markiert diese F-tion nicht mit Lauten, sondern nur im Kontrast mit verwandten Formen, die sichtbar mar- kiert sind
(der) Mann-Ø (des) Mann-es(dem) Mann-Ø / Mann-e(den) Mann-Ø
Gen. Sg. wird mit Morphem „-es“ realisiert.
Dat. Sg. mit „-e“ oder auch gar nicht = Allomorph „-e“ oder Nullallomorph „-Ø“.
Für Nom. Sg. + Akk. Sg. - Nullmorphem „-Ø“ (notiert mit genauso wie Nullallomorph)
EINTEILUNG DER VERBEN Das Verb = Zeitwort, Tätigkeitswort, Tuwort
1. Einteilung nach morph. Kriterien
1.1 FINITE VERBFORMEN
1.1.1 Kategorien des Verbs- man unterscheidet: e Person r Numerus (Pl.: ......) s Tempus (Pl.: ......) r Modus (Pl.: ......) s Genus (Pl.: ......)
1.1.2 Die regelmäßigen (schwachen), unregelmäßigen (starken), gemischten Verben
- die schwachen Verben bilden das Prät. + das Partizip II. mit Hilfe des Suffixes -t-
- die starken Verben bilden das Prät. + das Partizip II. durch den Stammvokalwechsel (= durch den Ablaut) und das Partizip II. endet auf -en z. B.: trinken – trank – getrunken
Im Präsens kommt meistens der Ablaut vor:
a – ä (tragen, trägt)e – i/ie (nehmen – nimmt) (lesen – liest)o – ö (stoßen – er stößt)ö – i (löschen – es lischt)
zusammen mit dem Präteritum + PII. entsteht dann die sog. Ablautreihe:
1) a – u – atragen – trug – getragen
2) e/i – a – o/uhelfen – half – geholfensingen – sang – gesungen
3) e/i/ie – a – e lesen – las – gelesen sitzen – saß – gesessen liegen – lag – gelegen
4) e/o – a – o nehmen – nahm – genommen kommen – kam – gekommen
5) ei – i/ie – i/iebeißen – biss – gebissenschreiben – schrieb – geschrieben
6) ie – o – ofliegen – flog – geflogen
7) a/ei/o/u – i/ie – a/ei/o/u fangen – fing – gefangenschlafen – schlief – geschlafen heißen – hieß – geheißen stoßen – stieß – gestoßenrufen – rief – gerufen
- die gemischten Verben bilden das Prät. + PII. wie die regelmäßigen Verben, aber mit der Vokaländerung: brennen, rennen, kennen, nennen, senden, wenden
Bei senden u. wenden sind auch die regelmäßigen Formen
möglich.
Bei bringen u. denken gibt´s noch den Konsonanten- wechsel.
1.2 INFINITE VERBFORMEN
1.2.1 Infinitiv
Infinitiv Präsens Aktiv (= Infinitiv I.) Infinitiv Präsens Passiv z.B.: Ihm muss geholfen werden.
Infinitiv Perfekt Aktiv (= Infinitiv II.) z.B.: Er behauptet, gestern Kerstin gesehen zu haben. Infinitiv Perfekt Passiv z.B.: Hauke soll verletzt worden sein.
1.2 INFINITE VERBFORMEN
1.2.2 Partizip
Partizip Präsens (= Partizip I.) z.B.: das spielende Kind
Partizip Perfekt (= Partizip II.) z.B.: das gekochte Essen
2. Einteilung nach synt. Kriterien
2.1 nach dem Verhältnis zum Prädikat unterscheidet man:
2.1.1 VOLLVERBEN= Verben, die eine lexikalische Bedeutung haben u. allein das Prädikat bilden
2.1.2 HILFSVERBEN= Verben, die man zur Bildung der Tempora und des Passivs benutzt+ bekommen/erhalten/kriegen: Hilfsverben bei den Passiv- ersatzformen - sog. Adressatenpassiv
z.B.: Sie bekam/erhielt/kriegte ein Handy geschenkt. (= Ihr wurde ein Handy geschenkt.) bekam/erhielt/kriegte = Hilfsverb bekam geschenkt = Prädikat
2.1.3 MODALVERBEN= Verben, die den Inhalt eines anderen Verbs modifizieren (Ausnahme: ... ) 2.1.4 FUNKTIONSVERBEN= Verben, die oft im Zusammenhang mit einem nominalen Bestandteil vorkommen z.B.: Anerkennung finden, zur Aufführung bringen
2.1.5 KOPULAVERBEN= Verben, die zusammen mit einem Subst./Adj. das Prädikat bilden = sein, werden, bleiben z.B.: Sie ist jung. Sie wird Juristin. Sie bleibt zu Hause.
2.2 nach dem Verhältnis zum Subjekt unterscheidet man:
2.2.1 PERSÖNLICHE VERBEN= können mit allen 3 Personen verbunden werden 2.2.2 UNPERSÖNLICHE VERBEN= können nur mit „es“, bzw. „sie - 3.Pers.Pl.“ verbunden werden z.B.: passieren - „Seit 90er Jahren passieren mehrere Unfälle.“ : nieseln...
2.3 nach dem Verhältnis zum Objekt unterscheidet man:
2.3.1 TRANSITIVE VERBEN= Verben, bei denen ein Akkusativobjekt stehen kann z.B.: Ich esse einen Apfel. Er schenkte dem Kind ein Bonbon. 2.3.2 INTRANSITIVE VERBEN= Verben, bei denen kein Akkusativobjekt stehen kann z.B.: Sie half dem Kind.
2.3.3 ABSOLUTE VERBEN= Verben, die neben dem Subjekt keine weiteren Ergän- zungen brauchen, um einen vollständigen Satz zu bilden z.B.: Ich arbeite. 2.3.4 RELATIVE VERBEN= Verben, die neben dem Subjekt noch weitere Ergänzungen brauchen, damit ein korrekter Satz gebildet werden kann z.B.: Ich bedarf deiner Hilfe. Sie beantwortet die Frage. Sie ähnelt ihrer Mutter.
2.4 nach dem Verhältnis zum Subjekt u. Objekt unterschei- det man:
2.4.1 REFLEXIVE VERBEN= Verben, bei denen sich das Reflexivpronomen auf das Subjekt des Satzes bezieht (A A) z.B.: Sie unterhält sich im Kino. Ich wasche mich.
2.4.1.1 echte reflexive Verben = das Reflexivpron. ist nicht ersetzbar z.B.: sich befinden sich beeilen (x zueilen - spěchat)
2.4.1.2 unechte reflexive Verben = das Reflexivpron. ist ersetzbar z.B.: (sich) waschen (sich) verändern
2.4.2 REZIPROKE VERBEN= Verben, bei denen eine Beziehung zwischen mehreren Subjekten u. Objekten besteht z.B.: Sie unterhalten sich. Sie helfen sich.
- man verwendet oft das Reziprokpron. „einander“
2.4.2.1 echte reziproke Verben = sind von der Grundbedeutung her reziprok und können nicht reflexiv benutzt werden z.B.: sich freunden 2.4.2.2 unechte reziproke Verben = von der Grundbedeutung her nicht reziprok und können reflexiv benutzt werden z.B.: sich helfen (pomáhat si x pomoct si sám)