1. FEBRUAR 2018 • SURSEER WOCHE/SEMPACHER WOCHE/TRIENGER ... · blick in den Alltag der Menschen...

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9 KULTUR 1. FEBRUAR 2018 • SURSEER WOCHE / SEMPACHER WOCHE / TRIENGER WOCHE Das politische Geschehen festgehalten SURSEE/WASHINGTON DC DIE KÜNSTLERIN CONNY WAGNER ZEIGTE IN DER SCHWEIZER BOTSCHAFT BILDER Kürzlich stellte die Surseer Künstlerin Conny Wagner in der Schweizer Botschaft in Washing- ton DC Bilder aus. Eines davon zeigt die beiden Nationalräte Louis Schelbert und Albert Vitali im Gespräch. Während in Davos der 45. Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, für heisse Diskussionen sorgte, lud Si- mon Geissbühler, Geschäftsträger der Schweizer Botschaft in Washington DC, zum Erfahrungsaustausch in Sa- chen direkte Demokratie ein. Sein Dis- kussionspartner, der Schweizer Politik- wissenschaftler und Politiker Andreas Gross, erklärte in einem spannenden Gespräch den amerikanischen Gästen die Vielfältigkeit und Möglichkeiten der direkten Demokratie in der Schweiz und deren Unterschiede zur amerikani- schen Staatsform. Begleitet wurde der Anlass von der Ausstellung «Conversation» der Sur- seer Künstlerin Conny Wagner. «Con- versation» ist eine fortlaufende Arbeit von ihr, die mit Illustrationen für die «Basler Zeitung» zu den Wahlbeob- achtungen von Andreas Gross im ver- gangenen Jahr begonnen hat. In den zahlreichen Begleitungen ihres Part- ners im In- und Ausland dokumen- tiert Wagner ihre Beobachtungen der politischen Landschaft in Europa und Amerika in Skizzenbüchern und mit Fotografie. Direkte Demokratie für die USA? «Irgendwann entstand das Bedürfnis, diese zu illustrieren. Denn die Stim- mung in jedem Land hat ihr eigenes Bild in den Gesichtern der Leute», stellt Conny Wagner fest. So unter- schiedlich die Geschichte das jeweili- ge Land präge, so faszinierend sei es zu beobachten, wie das Verhalten in poli- tischen und sozialen Fragen unter den Menschen ist. Die Ausstellung in der Schweizer Botschaft in Washington DC gab den zahlreich erschienenen ameri- kanischen Gästen einen kurzen Ein- blick in den Alltag der Menschen in Europa und der Schweiz. «Einige Aus- stellungsbesucher äusserten Beden- ken, dass diese Form von Demokratie in den Vereinigten Staaten schwer um- zusetzen wäre», lässt die Künstlerin durchblicken. «Wenn man durch das riesige Land reist, einen Einblick in dessen Kultur erhält und sich mit des- sen Politik und Geschichte auseinan- derzusetzen beginnt, erahnt man schnell, von welchen Dimensionen diese Ausstellungsbesucher reden.» Auch im Bundeshaus präsent Zusätzlich reiste Conny Wagner für diese Bildserie im vergangenen De- zember extra ins Berner Bundeshaus, um einen Ausschnitt in der Wandel- halle während der Session festzuhal- ten. Eines der Bildelemente zeigt alt Nationalrat Louis Schelbert in seiner letzten Session im Gespräch mit dem Oberkircher Nationalrat Albert Vitali. Für die Künstlerin «ein Sinnbild der direkten Verbindung von Volk und Parlament». RED Momentaufnahme in der Wandelhalle des Bundeshauses während der Dezembersession: Alt Nationalrat Louis Schelbert (links) im Gespräch mit dem Oberkircher Nationalrat Albert Vitali. ILLUSTRATION CONNY WAGNER Laub, Erde und Wasser verbinden SURSEE AUSSTELLUNG «AKTUELLE KUNST 2018» IM SANKTURBANHOF MIT PERFORMANCE ERÖFFNET Am Freitag lud der Sankturban- hof Sursee zur Eröffnung der Ausstellung «Aktuelle Kunst 2018». Dabei zeigte Claudia Bu- cher eine eindrückliche Perfor- mance mit Naturmaterial aus den Regionen Entlebuch, Hinter- land und Sursee. «Aktuelle Kunst» findet schon zum dritten Mal in den vier Ausstellungs- häusern auf der Luzerner Landschaft – Sankturbanhof Sursee, Rathaus Willis- au, Entlebucherhaus und Kantons- schule Schüpfheim – statt. Insgesamt präsentieren 28 Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zur Region ihre Werke. «Für mich war es spannend, zu sehen, wie vielfältig und multimedial sich das Kunstschaffen der Luzerner Landschaft gestaltet. Die eingereichten Arbeiten umfassen Zeichnungen, Male- rei, keramische Objekte und Druckgrafi- ken bis hin zu Performance- und Video- arbeiten.» Mit diesen Worten begrüsste die Vorsitzende der Jury, Eva-Maria Knüsel, die Vernissagegäste. Bettina Staub, Co-Leiterin des Sankturbanhofs und Jurymitglied, ergänzte, dass die sechsköpfige Jury durch sorgfältiges Abwägen aus 63 Eingaben 28 Arbeiten zur Präsentation ausgewählt habe. Sich ein eigenes Bild machen Dann luden Eva-Maria Knüsel und Bettina Staub die Gäste der Vernissage zu einem imaginären Rundgang durch den Sankturbanhof ein. Mit Kurzpor- träts und einigen ganz persönlichen Hinweisen zu den einzelnen Künstle- rinnen und Künstlern und ihren Wer- ken weckten sie bei den Gästen das In- teresse, sich anschliessend von den ausgestellten Werken ein eigenes Bild zu machen. Nebst Arbeiten von Edith S. Ambühl, Micha Aregger, Claudia Bucher, Carmela Gander, Silvia Hess Jossen, Karin Kurzmeyer, Monika Müller, Roger Schnyder, Eva Stürm- lin, Ems Troxler, Daniella Tuzzi, Dora Wespi und Bena Zemp beeindruckten unter anderen auch die Objekte von Marlies Pekarek und Stefan Rösli. Gansabhauet in Szene gesetzt Marlies Pekarek zeigt mit «The Aus- tralian Women’s Diaries» eine Aus- wahl an Collagen aus persönlichen Skizzenbüchern. Im Zentrum ihrer Arbeiten steht, von der Künstlerin hu- morvoll und hintergründig in Szene gesetzt, der Gansabhauet in Sursee. In ihrem Langzeitprojekt greift sie aber auch Themen wie die Stellung der Frau in der Gesellschaft, Verkleidung und Verhüllung, Brauchtum und Reli- gion auf. Stefan Rösli lässt sich mit den Werken «Kapuzen» durch Materialien wie Wandtafelbleche inspirieren. Auf die- sem Material, das eigentlich nicht als Malfläche gedacht ist, zeichnet er mit feinen Tusche-Strichen zwei leere Ka- puzenpullis und überlässt die Inter- pretation der Besucherin, dem Besu- cher. Natur symbolisch transportiert Bettina Staub zeigte sich sehr erfreut, dass man die Künstlerin Claudia Bu- cher für ein Kunstprojekt verpflichten konnte, das die Ausstellungsorte Sur- see, Willisau und Schüpfheim mitein- ander verbindet, und lud die Gäste in den Museumsgarten zu dieser Perfor- mance ein. In ihrer eigens für die Ausstellungen entwickelten Performance-Reihe «Herkunft» schaffte Claudia Bucher mit Laub und Erde aus dem Wald bei Willisau und Regenwasser aus Schüpfheim eine intensive Verbin- dung, denn sie transportierte das Na- turmaterial von einem Ort zum ande- ren und reichte so auch ein Stück Landschaft weiter. Das Vernissagepu- blikum honorierte die Performance, die symbolisch, sinnlich und zum Nach- und Überdenken anregend da- herkam, mit einem kräftigen Applaus. WERNER MATHIS Claudia Bucher verleibte sich in ihrer Performance im Sankturbanhof-Garten Erde, Laub und Regenwasser aus Willisau und Schüpfheim ein. FOTO WERNER MATHIS Landschaft nicht aus den Augen verlieren KULTURFÖRDERUNG Auch 2018 unterstützt der Kanton Luzern kulturelle Institutionen finanzi- ell. Jene in der Region werden davon vor allem etwas spüren, wenn 2019 die regionale Kultur- förderung kommt. 21,4 Millionen Franken vergibt der Kanton Luzern 2018 an Kulturgel- dern. Damit unterstützt er die grossen Kulturbetriebe in der Stadt Luzern, aber auch die regionalen Förderfonds – Letztere mit 250’000 Franken. Da- von spürt die Region Sursee zwar noch nichts, da bislang erst die Testre- gionen Luzern West und Luzern Plus (Stadt und Agglomeration) zum Zug kamen. Wie diese Zeitung berichtete, will der Kanton aufgrund der positi- ven Erfahrungen ab 2019 auch in den Regionen Sursee-Mittelland und See- tal Kulturförderfonds schaffen. Nach Sursee fliesst Geld punktuell Neben den grossen Kulturhäusern in Luzern, die eine Ausstrahlung bis auf die Landschaft und sogar über die Kan- tonsgrenzen hinaus entfalten, haben in der Vergangenheit auch Surseer Kultur- institutionen kantonale Unterstützung erfahren, wenn auch eher punktuell. So erhielt das Stadttheater Sursee bei sei- ner baulichen Erweiterung und Sanie- rung im Jahr 2000 einen Kantonsbeitrag von 1,5 Millionen Franken an die Ge- samtkosten von sieben Millionen Fran- ken. Wie der Präsident der Stiftung Stadttheater, Hans Ambühl, durchbli- cken lässt, setzte der Kanton mit diesem Engagement dahingehend ein Zeichen, dass nicht nur Kulturhäuser in Luzern förderungswürdig sind, sondern auch jene auf der Landschaft, auch wenn es um vergleichsweise bescheidene Beträ- ge geht. Dazu erhielt das Stadttheater zweimal punktuelle Unterstützung sei- tens des Kantons, 200’000 Franken an Investitionsvorhaben und 6000 Fran- ken an die Eventtechnik. «Wir erwarten vom Kanton keine konti- nuierlichen Betriebsbeiträge. Was wir aber erwarten, ist, dass der Kanton die kulturellen Infrastrukturen auf der Landschaft nicht aus den Augen ver- liert, wenn akuter Bedarf vorhanden ist», gibt Ambühl zu verstehen. Sollte diese Aufgabe den Gemeinden überbür- det werden, dann hätte dies seiner An- sicht nach fatale Auswirkungen. «Es geht nicht darum, die Kulturhäuser in der Stadt und auf dem Land gegenein- ander auszuspielen, denn das Land pro- fitiert auch vom Angebot eines KKL oder Luzerner Theaters», so Ambühl. Der Kanton müsse aber für einen ange- messenen Ausgleich sorgen. Für Projekte gab und gibts Geld Keine regelmässigen Infrastrukturbei- träge vom Kanton erhält das Surseer Museum Sankturbanhof. «Auf Gesuch hin erhalten wir aber Beiträge an be- stimmte Projekte», erklärt Co-Leiterin Bettina Staub. Wie Ambühl begrüsst auch sie die Einführung eines regiona- len Kulturförderfonds, dessen Beiträge allerdings stark projektbezogen fliessen dürften. Ähnlich präsentiert sich die Si- tuation beim Surseer Kleintheater So- mehuus. «Auf Antrag an die kantonale Kulturförderungskommission erhalten wird sporadisch projektbezogene Bei- träge», sagt Vereinspräsidentin Lisa Bir- rer. Auch das Somehuus werde für pas- sende Projekte regionale Kulturförder- beiträge beantragen, stellt sie in Aus- sicht. DANIEL ZUMBÜHL Mundartsänger Kunz ist nominiert SWISS MUSIC AWARDS Der aus Mauensee stammende Mundartsänger Marco Kunz ist in der Kategorie «Best Male Solo Act» für die Swiss Music Awards nominiert. Ob er den Preis als bester Solosänger der Schweiz erhält, darüber entscheidet unter anderem das Zuschauer-Voting im Internet auf www. swissmusicawards.ch/de/voting. Die elfte Ausgabe der Swiss Music Awards findet am 9. Februar im Hallenstadion Zürich Oerlikon statt. DZ

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  • 9KULTUR1. FEBRUAR 2018 • SURSEER WOCHE / SEMPACHER WOCHE / TRIENGER WOCHE

    Das politische Geschehen festgehaltenSURSEE/WASHINGTON DC DIE KÜNSTLERIN CONNY WAGNER ZEIGTE IN DER SCHWEIZER BOTSCHAFT BILDER

    Kürzlich stellte die SurseerKünstlerin Conny Wagner in derSchweizer Botschaft in Washington DC Bilder aus. Eines davonzeigt die beiden NationalräteLouis Schelbert und Albert Vitaliim Gespräch.

    Während in Davos der 45. Präsidentder Vereinigten Staaten, Donald Trump,für heisse Diskussionen sorgte, lud Si-mon Geissbühler, Geschäftsträger derSchweizer Botschaft in WashingtonDC, zum Erfahrungsaustausch in Sa-chen direkte Demokratie ein. Sein Dis-kussionspartner, der Schweizer Politik-wissenschaftler und Politiker AndreasGross, erklärte in einem spannendenGespräch den amerikanischen Gästendie Vielfältigkeit und Möglichkeitender direkten Demokratie in der Schweizund deren Unterschiede zur amerikani-schen Staatsform.Begleitet wurde der Anlass von derAusstellung «Conversation» der Sur-seer Künstlerin Conny Wagner. «Con-versation» ist eine fortlaufende Arbeitvon ihr, die mit Illustrationen für die«Basler Zeitung» zu den Wahlbeob-achtungen von Andreas Gross im ver-gangenen Jahr begonnen hat. In denzahlreichen Begleitungen ihres Part-ners im In- und Ausland dokumen-tiert Wagner ihre Beobachtungen derpolitischen Landschaft in Europa undAmerika in Skizzenbüchern und mitFotografie.

    Direkte Demokratie für die USA?«Irgendwann entstand das Bedürfnis,diese zu illustrieren. Denn die Stim-mung in jedem Land hat ihr eigenesBild in den Gesichtern der Leute»,stellt Conny Wagner fest. So unter-schiedlich die Geschichte das jeweili-ge Land präge, so faszinierend sei es zu

    beobachten, wie das Verhalten in poli-tischen und sozialen Fragen unter denMenschen ist. Die Ausstellung in derSchweizer Botschaft in Washington DCgab den zahlreich erschienenen ameri-kanischen Gästen einen kurzen Ein-blick in den Alltag der Menschen inEuropa und der Schweiz. «Einige Aus-stellungsbesucher äusserten Beden-ken, dass diese Form von Demokratiein den Vereinigten Staaten schwer um-

    zusetzen wäre», lässt die Künstlerindurchblicken. «Wenn man durch dasriesige Land reist, einen Einblick indessen Kultur erhält und sich mit des-sen Politik und Geschichte auseinan-derzusetzen beginnt, erahnt manschnell, von welchen Dimensionendiese Ausstellungsbesucher reden.»

    Auch im Bundeshaus präsentZusätzlich reiste Conny Wagner für

    diese Bildserie im vergangenen De-zember extra ins Berner Bundeshaus,um einen Ausschnitt in der Wandel-halle während der Session festzuhal-ten. Eines der Bildelemente zeigt altNationalrat Louis Schelbert in seinerletzten Session im Gespräch mit demOberkircher Nationalrat Albert Vitali.Für die Künstlerin «ein Sinnbild derdirekten Verbindung von Volk undParlament». RED

    Momentaufnahme in der Wandelhalle des Bundeshauses während der Dezembersession: Alt Nationalrat Louis Schelbert (links) imGespräch mit dem Oberkircher Nationalrat Albert Vitali. ILLUSTRATION CONNY WAGNER

    Laub, Erde und Wasser verbindenSURSEE AUSSTELLUNG «AKTUELLE KUNST 2018» IM SANKTURBANHOF MIT PERFORMANCE ERÖFFNET

    Am Freitag lud der Sankturbanhof Sursee zur Eröffnung derAusstellung «Aktuelle Kunst2018». Dabei zeigte Claudia Bucher eine eindrückliche Performance mit Naturmaterial ausden Regionen Entlebuch, Hinterland und Sursee.

    «Aktuelle Kunst» findet schon zumdritten Mal in den vier Ausstellungs-häusern auf der Luzerner Landschaft –Sankturbanhof Sursee, Rathaus Willis-au, Entlebucherhaus und Kantons-schule Schüpfheim – statt. Insgesamtpräsentieren 28 Künstlerinnen undKünstler mit Bezug zur Region ihreWerke. «Für mich war es spannend, zusehen, wie vielfältig und multimedialsich das Kunstschaffen der LuzernerLandschaft gestaltet. Die eingereichtenArbeiten umfassen Zeichnungen, Male-rei, keramische Objekte und Druckgrafi-ken bis hin zu Performance- und Video-arbeiten.» Mit diesen Worten begrüsstedie Vorsitzende der Jury, Eva-MariaKnüsel, die Vernissagegäste. BettinaStaub, Co-Leiterin des Sankturbanhofsund Jurymitglied, ergänzte, dass diesechsköpfige Jury durch sorgfältigesAbwägen aus 63 Eingaben 28 Arbeitenzur Präsentation ausgewählt habe.

    Sich ein eigenes Bild machenDann luden Eva-Maria Knüsel undBettina Staub die Gäste der Vernissagezu einem imaginären Rundgang durchden Sankturbanhof ein. Mit Kurzpor-träts und einigen ganz persönlichenHinweisen zu den einzelnen Künstle-rinnen und Künstlern und ihren Wer-ken weckten sie bei den Gästen das In-teresse, sich anschliessend von denausgestellten Werken ein eigenes Bildzu machen. Nebst Arbeiten von EdithS. Ambühl, Micha Aregger, ClaudiaBucher, Carmela Gander, Silvia Hess

    Jossen, Karin Kurzmeyer, MonikaMüller, Roger Schnyder, Eva Stürm-lin, Ems Troxler, Daniella Tuzzi, Dora

    Wespi und Bena Zemp beeindrucktenunter anderen auch die Objekte vonMarlies Pekarek und Stefan Rösli.

    Gansabhauet in Szene gesetztMarlies Pekarek zeigt mit «The Aus-tralian Women’s Diaries» eine Aus-wahl an Collagen aus persönlichenSkizzenbüchern. Im Zentrum ihrerArbeiten steht, von der Künstlerin hu-morvoll und hintergründig in Szenegesetzt, der Gansabhauet in Sursee. Inihrem Langzeitprojekt greift sie aberauch Themen wie die Stellung derFrau in der Gesellschaft, Verkleidungund Verhüllung, Brauchtum und Reli-gion auf.Stefan Rösli lässt sich mit den Werken«Kapuzen» durch Materialien wieWandtafelbleche inspirieren. Auf die-sem Material, das eigentlich nicht alsMalfläche gedacht ist, zeichnet er mitfeinen Tusche-Strichen zwei leere Ka-puzenpullis und überlässt die Inter-pretation der Besucherin, dem Besu-cher.

    Natur symbolisch transportiertBettina Staub zeigte sich sehr erfreut,dass man die Künstlerin Claudia Bu-cher für ein Kunstprojekt verpflichtenkonnte, das die Ausstellungsorte Sur-see, Willisau und Schüpfheim mitein-ander verbindet, und lud die Gäste inden Museumsgarten zu dieser Perfor-mance ein.In ihrer eigens für die Ausstellungenentwickelten Performance-Reihe«Herkunft» schaffte Claudia Buchermit Laub und Erde aus dem Wald beiWillisau und Regenwasser ausSchüpfheim eine intensive Verbin-dung, denn sie transportierte das Na-turmaterial von einem Ort zum ande-ren und reichte so auch ein StückLandschaft weiter. Das Vernissagepu-blikum honorierte die Performance,die symbolisch, sinnlich und zumNach- und Überdenken anregend da-herkam, mit einem kräftigen Applaus.

    WERNER MATHIS

    Claudia Bucher verleibte sich in ihrer Performance im Sankturbanhof-Garten Erde,Laub und Regenwasser aus Willisau und Schüpfheim ein. FOTO WERNER MATHIS

    Landschaft nicht ausden Augen verlierenKULTURFÖRDERUNG Auch 2018unterstützt der Kanton Luzernkulturelle Institutionen finanziell. Jene in der Region werdendavon vor allem etwas spüren,wenn 2019 die regionale Kulturförderung kommt.

    21,4 Millionen Franken vergibt derKanton Luzern 2018 an Kulturgel-dern. Damit unterstützt er die grossenKulturbetriebe in der Stadt Luzern,aber auch die regionalen Förderfonds– Letztere mit 250’000 Franken. Da-von spürt die Region Sursee zwarnoch nichts, da bislang erst die Testre-gionen Luzern West und Luzern Plus(Stadt und Agglomeration) zum Zugkamen. Wie diese Zeitung berichtete,will der Kanton aufgrund der positi-ven Erfahrungen ab 2019 auch in denRegionen Sursee-Mittelland und See-tal Kulturförderfonds schaffen.

    Nach Sursee fliesst Geld punktuellNeben den grossen Kulturhäusern inLuzern, die eine Ausstrahlung bis aufdie Landschaft und sogar über die Kan-tonsgrenzen hinaus entfalten, haben inder Vergangenheit auch Surseer Kultur-institutionen kantonale Unterstützungerfahren, wenn auch eher punktuell. Soerhielt das Stadttheater Sursee bei sei-ner baulichen Erweiterung und Sanie-rung im Jahr 2000 einen Kantonsbeitragvon 1,5 Millionen Franken an die Ge-samtkosten von sieben Millionen Fran-ken. Wie der Präsident der StiftungStadttheater, Hans Ambühl, durchbli-cken lässt, setzte der Kanton mit diesemEngagement dahingehend ein Zeichen,dass nicht nur Kulturhäuser in Luzernförderungswürdig sind, sondern auchjene auf der Landschaft, auch wenn esum vergleichsweise bescheidene Beträ-ge geht. Dazu erhielt das Stadttheaterzweimal punktuelle Unterstützung sei-tens des Kantons, 200’000 Franken anInvestitionsvorhaben und 6000 Fran-ken an die Eventtechnik.«Wir erwarten vom Kanton keine konti-nuierlichen Betriebsbeiträge. Was wiraber erwarten, ist, dass der Kanton diekulturellen Infrastrukturen auf derLandschaft nicht aus den Augen ver-liert, wenn akuter Bedarf vorhandenist», gibt Ambühl zu verstehen. Solltediese Aufgabe den Gemeinden überbür-det werden, dann hätte dies seiner An-sicht nach fatale Auswirkungen. «Esgeht nicht darum, die Kulturhäuser inder Stadt und auf dem Land gegenein-ander auszuspielen, denn das Land pro-fitiert auch vom Angebot eines KKLoder Luzerner Theaters», so Ambühl.Der Kanton müsse aber für einen ange-messenen Ausgleich sorgen.

    Für Projekte gab und gibts GeldKeine regelmässigen Infrastrukturbei-träge vom Kanton erhält das SurseerMuseum Sankturbanhof. «Auf Gesuchhin erhalten wir aber Beiträge an be-stimmte Projekte», erklärt Co-LeiterinBettina Staub. Wie Ambühl begrüsstauch sie die Einführung eines regiona-len Kulturförderfonds, dessen Beiträgeallerdings stark projektbezogen fliessendürften. Ähnlich präsentiert sich die Si-tuation beim Surseer Kleintheater So-mehuus. «Auf Antrag an die kantonaleKulturförderungskommission erhaltenwird sporadisch projektbezogene Bei-träge», sagt Vereinspräsidentin Lisa Bir-rer. Auch das Somehuus werde für pas-sende Projekte regionale Kulturförder-beiträge beantragen, stellt sie in Aus-sicht. DANIEL ZUMBÜHL

    MundartsängerKunz ist nominiertSWISS MUSIC AWARDS Der ausMauensee stammende MundartsängerMarco Kunz ist in der Kategorie «BestMale Solo Act» für die Swiss MusicAwards nominiert. Ob er den Preis alsbester Solosänger der Schweiz erhält,darüber entscheidet unter anderem dasZuschauer-Voting im Internet auf www.swissmusicawards.ch/de/voting. Dieelfte Ausgabe der Swiss Music Awardsfindet am 9. Februar im HallenstadionZürich Oerlikon statt. DZ