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Sectio caesarea – Vorbereitung, Durchführung und Nachbetreuung FHK-GHFMM-SOP gültig ab: 24.09.2013 Version 04 Seite 1 von 4 Funktion Name Datum Unterschrift Erstellt AL Prof. Husslein 24.09.2013 e.h. Erstellt OA Prof. Joura 12.09.2013 e.h. Geprüft QM-GHFMM Prof. Leitich 13.09.2013 e.h. Freigegeben AL Prof. Husslein 24.09.2013 e.h. Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien Universitätsklinik für Frauenheilkunde Abteilung für Geburtshilfe und feto-maternale Medizin DVR: 0000191 1 GELTUNGSBEREICH UND ZWECK Universitätsklinik für Frauenheilkunde 2 MITGELTENDE DOKUMENTE FHK-GHFMM-SOP Thromboseprophylaxe bei Schnittentbindung FHK-GHFMM-SOP Durchführung einer Sectio vor der SSW 28+0 FHK-GHFMM-SOP Akuttokolyse bei Sectio FHK-GHFMM-SOP Management der postpartalen Blutung FHK-GHFMM-SOP Schnittstellenbeschreibung der Abteilungen für Anästhesie/Intensivmedizin und Geburtshilfe im Kreißsaal FHK-GHFMM-SOP Standardisierte Medikationen im Wochenbett FHK-GHFMM-FM Sectio-OP-Sicherheitscheckliste 3 VERWENDETE ABKÜRZUNGEN AL Abteilungsleiter FA Facharzt/FachärztIn LL Leitlinie OA Oberarzt/OberärztIn QB Qualitätsbeauftragte(r) QM-GHFMM Qualitätsmanager der Abteilung für Geburtshilfe und feto-maternale Medizin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde SSW Schwangerschaftswoche 4 VERANTWORTLICHKEIT Für den Inhalt verantwortliche(r) Autor/Autorin: o.Univ. Prof. Dr. Peter Husslein, a.o. Univ. Prof. Dr. Elmar Joura, Abteilung für Geburtshilfe und feto-maternale Medizin, Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien.

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Sectio caesarea – Vorbereitung, Durchführung und Nachbetreuung

FHK-GHFMM-SOP

gültig ab: 24.09.2013 Version 04 Seite 1 von 4

Funktion Name Datum Unterschrift Erstellt AL Prof. Husslein 24.09.2013 e.h. Erstellt OA Prof. Joura 12.09.2013 e.h. Geprüft QM-GHFMM Prof. Leitich 13.09.2013 e.h. Freigegeben AL Prof. Husslein 24.09.2013 e.h.

Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien Universitätsklinik für Frauenheilkunde

Abteilung für Geburtshilfe und feto-maternale Medizin DVR: 0000191

1 GELTUNGSBEREICH UND ZWECK

Universitätsklinik für Frauenheilkunde

2 MITGELTENDE DOKUMENTE

FHK-GHFMM-SOP Thromboseprophylaxe bei Schnittentbindung FHK-GHFMM-SOP Durchführung einer Sectio vor der SSW 28+0 FHK-GHFMM-SOP Akuttokolyse bei Sectio FHK-GHFMM-SOP Management der postpartalen Blutung FHK-GHFMM-SOP Schnittstellenbeschreibung der Abteilungen für Anästhesie/Intensivmedizin und Geburtshilfe im Kreißsaal FHK-GHFMM-SOP Standardisierte Medikationen im Wochenbett FHK-GHFMM-FM Sectio-OP-Sicherheitscheckliste

3 VERWENDETE ABKÜRZUNGEN

AL Abteilungsleiter FA Facharzt/FachärztIn LL Leitlinie OA Oberarzt/OberärztIn QB Qualitätsbeauftragte(r) QM-GHFMM Qualitätsmanager der Abteilung für Geburtshilfe und feto-maternale Medizin der

Universitätsklinik für Frauenheilkunde SSW Schwangerschaftswoche

4 VERANTWORTLICHKEIT

Für den Inhalt verantwortliche(r) Autor/Autorin: o.Univ. Prof. Dr. Peter Husslein, a.o. Univ. Prof. Dr. Elmar Joura, Abteilung für Geburtshilfe und feto-maternale Medizin, Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien.

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Sectio caesarea – Vorbereitung, Durchführung und Nachbetreuung

FHK-GHFMM-SOP

gültig ab: 24.09.2013 Version 04 Seite 2 von 4

5 ARBEITSABLAUF/TÄTIGKEITSBESCHREIBUNG

wann immer möglich: Zeitgerechte Aufklärung und Dokumentation OP-Vorbereitung Rasieren oder „Trimmen“ - (Hebamme) intravenöser Zugang (Geburtshelfer oder Anaesthesist), mindestens grüner Venflon ! in der Früh : Abführen mit Relaxyl® Einlauf (einmalig) und Stützstrümpfe Präoperative Infusionstherapie Ca. eine Stunde vor der geplanten Operation erhält jede Patientin folgendes Infusionsschema: 1000ml Elomel Isoton® + 2 Ampullen Ulsal®. Als „Energieträger bei längerer Nahrungskarenz“ kann zusätzlich 500ml Elomel semiton mit Glucose® infundiert werden. Präoperatives Briefing Durchführung mit Hilfe der FHK-GHFMM-FM „Sectio-OP-Sicherheitscheckliste“. Die ausgefüllte Checkliste wird zur Dokumentation des Briefings in der Krankengeschichte abgelegt. Operationstechnik

OBLIGAT ! ! ! Kein Strom große Verbrennungsgefahr wegen Fruchtwasser !!! (Ausnahme: bipolare Koagulation bei Tubenligaturen)

sonst: Dauer-Harnkatheter im OP nach Spinalanästhesie Pfannenstiellaparotomie - unterhalb des Schamhaaransatzes - (nur in Ausnahmefällen mediane

Laparotomie) bei Eröffnung der Bauchdecken nur selten Blutstillung erforderlich Zurückhaltung beim Durchtrennen der Subkutis

(die äußeren Teile dehnen sich von selbst; Schonung der Gefäße) sparsame Eröffnung des parietalen Peritoneums Uterotomie: quere transisthmische Eröffnung, ein Abschieben der Blase nicht erforderlich bei zu erwartender schwieriger Entwicklung des Kindes (besonders bei Frühgeburten)

vor der Uterotomie Akuttokolyse (siehe FHK-GHFMM-SOP „Akuttokolyse bei Sectio“)

Bei schweren Schwangerschaftspathologien (Frühgeburten < SSW 28+0, Placenta increta/percreta, schweren (internistischen) Zusatzerkrankungen) Beachtung spezieller

Maßnahmen bei der Durchführung der Sectio (siehe Leitlinie FHK-GHFMM-SOP „Durchführung einer Sectio vor der SSW 28+0“)

Nach der Kindesentwicklung soll das Kind bis zum Abnabeln nicht über das Bauchdeckenniveau

hinaus (vor allem nicht mit dem Kopf nach unten!) angehoben werden. "umbilical cord milking" bei Frühgeborenen < SSW 34+0: 2-4 maliges Ausstreichen der Nabelschnur

von Plazenta zum Kind mit nachfolgender Abnabelung - sofern es die Stabilität des Frühgeborenen ermöglicht

Prophylaxe einer atoniebedingten postpartalen Blutung Nach Kindesentwicklung Applikation von 1 Amp. Pabal® (Carbetocin), verdünnt in 20ml NaCl,

langsam iv. (ca. 1 min.). Kontraindikationen:

Nieren- oder Lebererkrankungen Präeklampsie oder Eklampsie

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Sectio caesarea – Vorbereitung, Durchführung und Nachbetreuung

FHK-GHFMM-SOP

gültig ab: 24.09.2013 Version 04 Seite 3 von 4

schwerwiegende Herz-Kreislauf Erkrankungen Epilepsie

Bei diesen Kontraindikationen soll auf eine Prophylaxe der PPH prinzipiell verzichtet werden. Bei extrem schlaffen Myometrium wird eine Kurzinfusion mit Syntocinon® (5IE über 5 min.) empfohlen.

möglichst spontane Plazentalösung (eventuell mit „cord traction“) einschichtige Uterusnaht (z.B. Vicryl 1, CTX-plus, fortlaufend, nicht eingeschlagen) keine Peritonealisierung (weder innen noch außen) möglichst keine Drainagen, nur bei besonderer Indikation kosmetischer Hautverschluß (eventuell resorbierbare Intrakutannaht mit Monocryl)

perioperative Antibiotikaprophylaxe (siehe FHK-GHFMM-SOP „Perioperative Antbiotikaprophylaxe bei der Sectio caesarea“) Thromboseprophylaxe (siehe FHK-GHFMM-SOP „Thromboseprophylaxe bei Schnittentbindung“) Postoperative Infusionstherapie: Postoperativ maximal 1000 ml Ringer, üblicherweise lediglich Auslaufen der Infusionen Kontrollmaßnahmen im Aufwachzimmer: 1. Stunde: Viertelstündlich RR, Puls, Vorlage, einmal Temperatur - Fundus bei Bedarf 2. bis 3. Stunde : Halbstündlich RR, Puls, Vorlage - Fundus bei Bedarf. Atonie: siehe FHK-GHFMM-SOP „Management der postpartalen Blutung“

Verlegung auf die Wochenbettstation (zur Entscheidung über die Verlegung siehe FHK-GHFMM-SOP „Schnittstellenbeschreibung der Abteilungen für Anästhesie/Intensivmedizin und Geburtshilfe im Kreissaal“)

vorher geburtshilfliche (ärztliche) Kontrolle von RR, Puls, Vorlage, Fundus und Körpertemperatur – Bestätigung durch Unterschrift

Auf der Station Kontrolle der entsprechenden Parameter durch die übernehmende Schwester

Kontrollmaßnahmen auf der Wochenbettstation: Operationstag: alle 4-6 Stunden RR, Puls, Vorlage, einmal Temperatur - Fundus bei Bedarf,

Wundkontrolle 1. bis 5. postoperativer Tag: Täglich RR, Temperatur und Lochienkontrolle, OP-Wundkontrolle Intensivere Überwachung nach Sectiones wegen (Prä-) Eklampsie HELLP-Syndrom Vorzeitige Plazentalösung (cave Verbrauchskoagulopathie) Postoperative Analgesie Epiduralkatheter Medikamentöse Therapie (siehe FHK-GHFMM-SOP „Standardisierte Medikationen im Wochenbett“) Postoperative Ernährung Frühzeitig orale Flüssigkeit, nach 6 h leichte Vollkost Frühzeitige Mobilisierung Sobald die volle Kraft nach Spinalanästhesie wieder vorhanden (z.B. 4-6 h postoperativ)

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Sectio caesarea – Vorbereitung, Durchführung und Nachbetreuung

FHK-GHFMM-SOP

gültig ab: 24.09.2013 Version 04 Seite 4 von 4 Thromboseprophylaxe Frühes Mobilisieren Niedermolekulares Heparin im Wochenbett (siehe FHK-GHFMM-SOP „Thromboseprophylaxe bei Schnittentbindung“) Kompressionsstrümpfe Stillen Frühzeitiges Anlegen bereits im Aufwachzimmer !!! Wundpflege Verbandwechsel am 1. postoperativen Tag, danach transparentes atmungsaktives Material (z.B. OP-Site) bis zur Nahtentfernung (6. Tag) belassen! Fundus, Brust und Lochien Arzt: Fundus- und Brustkontrolle am ersten Tag und an weiteren Tagen je nach Klinik Pflegepersonal: tgl. Lochien- und OP-Wundkontrolle Entlassung - Tag der Nahtentfernung (= 4-6. Tag), bei Klammern individuelles Vorgehen - nach Wunsch der Wöchnerin und je nach Situation (unter Umständen auf ausdrücklichen Wunsch der Wöchnerin auch vor der Nahtentfernung)

6 LITERATUR

keine

7 ERLÄUTERUNGEN

keine

8 EVALUIERUNG/KENNZAHLEN

Nr. Messgröße Zielwert Messmethode Messfrequenz Verant-wortung

9 ÄNDERUNGEN

Datum Version Änderung 13.08.2007 01 Erstellung, erste Freigabe 22.09.2009 02 Verweis auf die neu erstellte Leitlinie FHK-GHFMM-SOP

„Durchführung einer Sectio vor der SSW 28+0“ 23.04.2012 03 Einfügen der präoperativen Infusionstherapie, Aktualisierung des

Einlaufs vor der Sectio, Beschreibung der Verwendung der Sicherheitscheckliste

24.09.2013 04 Einfügen der Prophylaxe der postpartalen Hämorrhagie und des „umbilical cord milking“, kein Einschlagen bei der fortlaufenden Naht der Uterotomie