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1. HILFE FÜR PRODUKTIONER UND DRUCKER TIPPS UND TRICKS IM PRODUKTIONERALLTAG !

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1. HILFE FÜRPRODUKTIONER UND DRUCKER TIPPS UND TRICKS IM PRODUKTIONERALLTAG!

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Inhalt 02

Einleitung 03

1. Hilfe von A bis Z

Buchstabe A 05

Buchstabe B 13

Buchstabe C 19

Buchstabe D 20

Buchstabe E 22

Buchstabe F 23

Kooperationspartner 33

Impressum 36

Die Ergänzung der weiteren Buchstaben erfolgt jeden Monat.

INHALT

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In der Druckindustrie schwirren zahlreiche Fach-

begriffe umher. Teilweise sind die Begriffe bekannt,

teilweise glaubt man sie nur zu kennen und allzu

oft dokumentieren Sie die Unkenntnis der Anwender.

Um hier etwas Licht ins Dunkel zu bringen, haben

wir die Artikelserie aus PRINT & PRODUKTION zu-

sammengefasst und teilweise ergänzt.

Wenn auch Sie Ergänzungen oder Fragen dazu haben:

Wir werden Ihre Anregungen gern berücksichtigen.

Papier und Karton stehen beim Druckprozess,

bei der Oberflächenveredelung und auch bei

der Weiterverarbeitung in einer ständigen

Wechselwirkung mit der Druckfarbe, dem

Feuchtmittel, dem Lack, mit der Druck -

maschine, dem Klima und mit sonstigen chemischen

und physikalischen Belastungen und Einflüssen.

In Verbindung damit können sich in der Praxis

manchmal unerwartete Schwierigkeiten und

Probleme ergeben. Sie sind nicht selten verbunden

mit unangenehmen Terminverzögerungen, mit nicht

unerheblichen Qualitätsverlusten und schließlich

auch mit wirtschaftlichen Einbußen. Die „1. Hilfe“

will deshalb helfen, drucktechnische Schwierigkeiten

zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Denn viele

Tipps und Hinweise sind dazu geeignet, Probleme gar

nicht erst entstehen zu lassen. Bei größeren druck-

und verarbeitungstechnischen Komplikationen ist

es am besten, umgehend den technischen Service

des Papier- oder Druckfarbenlieferanten mit seinen

umfangreichen Erfahrungen zu informieren. Dabei

ist es aber wichtig, vor allen Dingen ausreichendes

Belegmaterial sicherzustellen. Eine Reklamation

oder ein bestimmtes drucktechnisches Problem lässt

sich nur dann zweifelsfrei klären, wenn der genaue

Sachverhalt konkret dargelegt und dokumentiert

wird. Dazu gehören auch ausreichende Druckmuster,

an denen eindeutig Fehler zu erkennen sind. Eine

TIPPS UND TRICKS FÜR PRODUKTIONER

EINLEITUNG!

1. Hilfe für Produktioner und Drucker | Einleitung

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befriedigende Aufklärung mancher Reklamation

scheitert an ungenauer und lückenhafter technischer

Information und am Fehlen von Mustermaterial. Die

„1. Hilfe“ behandelt und beschreibt für den Bogen-

und Rollenoffsetdruck, für die Oberflächenveredelung

und auch für die Druckweiterverarbeitung von Papier

und Karton mögliche Probleme, deren Ursachen,

in Verbindung mit Hinweisen, welche Maßnahmen

vielleicht Abhilfe schaffen könnten.

Rüdiger Maaß

!

1. Hilfe für Produktioner und Drucker | Einleitung

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ABKLATSCHEN

Begriff vor allem aus dem Rollenoffset-Zeitungsdruck.

Es ist eine Farbübertragung von einem frischen

Druckbild ohne Friktion gegen unbedrucktes Papier.

Die Stärke des Abklatschens ist sowohlabhängig von

der Saugfähigkeit des Papiers als auch von der

Farbschichtdicke bzw. Farbführung der Druckfarbe

(Qualität). Durch starkes Abklatschen wird die

Druckqualität einer Zeitung erheblich beeinträchtigt.

ABLEGEN/ABLIEGEN ODER ABZIEHEN

Während des Auflagendrucks und der dabei

notwendigen Stapelung der Druckbogen wird von der

Oberseite des Bogens frische Druckfarbe auf die

Rückseite des Druckbogens durch Stapeldruck

übertragen. Es entstehen mehr oder weniger starke

Verschmutzungen und es kann auch zu einer

Beschädigung des Druckbildes kommen. Durch Ablegen

kann eine Auflage sogar unbrauchbar werden. Sie

kann auch zusammenkleben. Grundsätzlich gehört es

zur Sorgfaltspflicht jedes Druckers, die Wechselwirkung

des Wegschlagverhaltens der Druckfarbenschicht mit

dem Papier durch Betasten der frischen Farbe zur

Vermeidung des Ablegens zu kontrollieren.

Tipps zur Behebung:- Papier/Karton mit einer schnellen Wegschlagzeit

einsetzen.

- Druckfarben konzentriert mit knapper Farbführung

unverdünnt direkt aus der Dose verarbeiten.

- Stärker bestäuben oder gröberers Puder

verwenden.

- Füllhöhe und Funktion des Puderapparates

überprüfen.

- Auflage in kleinere Lagen absetzen oder niedriger

stapeln.

- Die frischen Druckbogen dürfen in der Auslage

nicht geschoben oder gestaucht werden.

- Auslage der Maschine genau auf das Druckformat

einstellen.

- Welliges, verformtes oder statisches Papier

begünstigt Ablegeerscheinungen.

- Nach dem Druck Auflage erst transportieren, wenn

die Druckfarbe gut weggeschlagen ist.

- Bei hoher Farbschichtdicke (über

280 %) ist die Gefahr eines Abliegens

besonders groß.

- Bei der Reproduktion Unterfarbenreduzierung

(UCR) praktizieren.

1. HILFE VON A BIS Z

A

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- Emulgierte (verwässerte) Druckfarbe fördert

Ablegeerscheinung.

– Knappe Wasserführung praktizieren.

ABMEHLEN/KREIDEN

Wenn sich im Offsetdruck die getrocknete Druckfarbe

leicht mit dem Finger abwischen lässt, wird von

„Abmehlen“ gesprochen. Das kann vor allen Dingen bei

aufgehellten, verdünnten Druckfarben beobachtet

werden.

Alle Bindemittel sind in die Oberfläche des

Bedruckstoffs weggeschlagen. Dadurch liegen die

Pigmente der Druckfarbe ungebunden auf der

Oberfläche und lassen sich mühelos wegwischen. In

der allgemeinen fachlichen Umgangssprache wird bei

Abmehlen auch von „Kreiden“ gesprochen.

Tipps zur Vermeidung bzw. Behebung:

- Druckbogen mit einem wässrigen Dispersionslack

oder einem wenig zügigen Öldrucklack überziehen.

- Tonfarben nicht so stark aufhellen und verdünnen.

- Tonfarben nach einem Rezept der verschiedenen

Farbmischsysteme wie HKS oder Pantone mischen.

- Bei sehr saugfähigen Bedruckstoffen evtl. einen

Firnisvordruck zur Reduzierung der Saugfähigkeit

vornehmen.

ABSCHEUERN/ABRIEB

Das Abscheuern von Druckfarbe betrifft vor allem matt

und halbmatt gestrichene Papiere. Beim Reiben des

Druckbildes gegen unbedruckte weiße Papierflächen

überträgt sich mehr oder weniger stark Druckfarbe, die

dann als Verschmutzung eine erhebliche

Qualitätseinbuße darstellt. Die Scheuerempfindlichkeit

ist zurückzuführen auf die mehr oder weniger starke

raue Oberflächenstruktur matt gestrichener Papiere.

Das Abscheuern und Abreiben der Druckfarbe tritt

besonders bei der buchbinderischen Verarbeitung von

Druck- zu Falzbogen und beim Zusammentragen von

Falzbogen auf Sammelheftern auf.

Tipps zur Vermeidung:- Grundsätzlich scheuerfeste Druckfarben einsetzen,

die von allen Druckfarbenherstellern angeboten

werden.

- Vor der Weiterverarbeitung eine Überprüfung der

Trocknung der Druckfarben vornehmen. Sie sollten

eine gute Nagelfestigkeit aufweisen.

- Der Druckfarbe Wachspaste nach Angaben des

Herstellers zusetzen. Vorsicht aber, wenn die Auflage

lackiert werden soll, denn es kann dann zu

Abstoßerscheinungen kommen!

- Die Scheuerfestigkeit kann vom Drucker mit einem

Scheuerschlitten geprüft werden.

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- Im Labor wird mit einem Scheuertestgerät

„prüfbau“ oder nach Oser geprüft

- Jede Puderbestäubung kann eine Verschlechterung

der Scheuer- und Abriebfestigkeit bedeuten, besonders

dann, wenn Calciumcarbonatpuder verwendet wurde.

- Die Auflage kann vor der Weiterverarbeitung durch

eine partielle Drucklackierung (Spotlackierung) mit

einem Öldrucklack gerettet werden. Auch eine

Vollflächenlackierung mit einem Dispersionslack ist

möglich, doch wird dann durch den Lack der

Mattcharakter der unbedruckten Papieroberfläche

beeinträchtigt.

ABSCHEUERN EINER UV-LACKIERUNG

Es gibt in der Praxis nicht nur Abscheuereffekte bei

matt gestrichenen Papieren, sondern auch bei UV-

Lackierungen. Sie hängen mit einer ungenügenden

Lack-Auftragsmenge, einer ungenügenden Aushärtung

des Lacks durch den UV-Strahler, einem ungeeigneten

Lack, aber auch womöglich mit einer zu starken oder

zu groben Puderbestäubung zusammen.Tipps zur Vermeidung:- Dem Lack ein Gleitmittel zufügen, nach Rücksprache

mit dem Lackhersteller.

- Beachtung der Tipps, wie sie unter dem Stichwort

„Benetzungsstörungen bei UV-Lackierungen“ auf-

geführt sind.

- Probelackierungen

ABSCHEUERN IM INKJET-DRUCKUND IM LFP-TINTENSTRAHLDRUCK

Zur Vermeidung von Schwierigkeiten und zur

Absicherung, welcher Bedruckstoff mit welcher Tinte

keine Abscheuerprobleme bereitet, sind unbedingt

Drucktests (auch in Verbindung mit anderen

geforderten Eigenschaften) mit den Systemhäusern zu

machen.

ABSTOßERSCHEINUNGEN

Abstoßerscheinungen können in Form einer schlechten

oder gestörten Farbannahme durch das Papier vor

allem bei gestrichenen und gussgestrichenen Papieren

oder durch eine Druckfarbenschicht beim Druck naß-

auf-trocken auftreten. In beiden Fällen liegt die

Druckfarbe nicht glatt auf, sondern sie ist perlig oder

grießig. Bei Papier handelt es sich besonders um

Abstoßerscheinungen, die im Mehrfarbendruck in den

nachfolgenden Druckwerken zu beobachten sind, weil

der Feuchtigkeitsschleier vom 1. Druckwerk nicht

schnell genug in die Oberfläche des Papiers

wegschlagen konnte, bevor eine nachfolgende

aufgedruckt werden sollte. Der Feuchtigkeitsschleier

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verhindert eine einwandfreie Farbannahme. Stößt eine

getrocknete Druckfarbenschicht Druckfarbe ab, so

wegen einer zu starken, glasigen Durchhärtung evtl.

durch eine zu lange Lagerung der Auflage bis zum

nächsten Aufdruck.

Tipps zur Behebung:- Bei Abstoßerscheinungen durch das Papier, dem

Feuchtwasser mehr Alkohol zur Reduzierung der

Feuchtmittelmenge zufügen.

- Bei einer Mehrfarbenarbeit die Farben einzeln

drucken.

- Papier umtauschen

- Bei Abstoßen der Druckfarbe mit Firnis überdrucken

oder einen Primer aufbringen.

ADHÄSIONSERSCHEINUNGEN

Adhäsionserscheinungen im Bogenoffsetdruck treten

vor allen Dingen bei beidseitig sehr glatten Papieren

auf dem Anlagetisch auf. Die Bogen laufen unruhig

und „kleben“. Eine genaue Anlage wird gestört. Auf

diese Erscheinung wird eingegangen unter dem

Stichwort „Statische Elektrizität“.

Anheben der Kartonoberfläche (Spalten)

Das Problem wird unter dem Stichwort „Blasenrupfen“

behandelt. Es kann mit einer zu geringen

Gefügefestigkeit oder mit einer Empfindlichkeit

gegenüber dem Feuchtmittel des Kartons

zusammenhängen. Es ist ratsam, unverzüglich den

Kartonlieferanten einzuschalten, um die Lieferung

umzutauschen.

AQUAPLANING-EFFEKT

Bezeichnung für unerwünschte Abstoßerscheinungen

im Druckbild durch schlechte Wasseraufnahme des

Papiers beim mehrfarbigen Nass-in-Nass-Druck. Dabei

stößt die Papieroberfläche die Druckfarbe im

nachfolgenden Druckwerk ab, weil die im

vorangegangenen Druckwerk über das Gummituch

auf das Papier gelangte Feuchtigkeit nicht schnell

genug eindringen konnte (siehe

„Abstoßerscheinungen“).

AUFBAUEN AUF DEM GUMMITUCH

Das Aufbauen ist die Bildung eines mehr oder weniger

starken Reliefs auf den Gummitüchern im Bogen- und

Rollenoffsetdruck. In der allgemeinen fachlichen

Umgangssprache wird zwischen einem negativen und

einem positiven Aufbauen gesprochen. In beiden

Fällen wird die Druckqualität mehr oder weniger stark

beeinträchtigt, da die auf dem Gummituch vorhandene

Papier- oder/und Druckfarbenschicht eine einwandfreie

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1. Hilfe für Produktioner und Drucker | A

Übertragung und Spaltung der Druckfarbenschicht

beeinträchtigt. Die Waschintervalle werden deutlich

verkürzt. Bei einem negativen Aufbauen handelt es

sich in der Regel um Ablagerungen vom Papier wie

Fasern, Füllstoffe oder Strichbestandteile. Bei einem

positiven Aufbauen handelt es sich meistens um

Druckfarbenprobleme, wie z. B. um ein zu schnelles

Wegschlagen. In allen Fällen handelt es sich um eine

Störung der diffizilen Wechselwirkung zwischen

Druckfarbe, Papier und dem Feuchtmittel.Tipps zur Behebung:- Verwendung einer langsamer wegschlagenden

Druckfarbe (Papier ist zu saugfähig).

- Bei Aufbauerscheinungen, die durch das Papier

verursacht werden (negatives Aufbauen), wie z. B.

Auflösen des Strichs (keine ausreichende

Wasserfestigkeit) oder starke Ansammlung von Fasern

oder Füllstoffen, empfiehlt sich ein Umtausch des

Materials unter Einschaltung des Lieferanten.

Bei Aufbauerscheinungen von Farbe in Verbindung mit

Dispersionslackierungen:

- Der Lack trocknet zu schnell. Trocknungsverzögerer

nach Angaben des Herstellers zusetzen.

- Viskosität des Lacks zu niedrig oder zu geringe

Lackmengen.

- Lack in Absprache mit dem Hersteller wechseln.

AUFROLLER (SCHÄLUNGEN/FRICKEL)

Aufroller sind mehr oder weniger starke knotenartige

Verdickungen, die in der Fachsprache auch als

„Schälungen“ oder „Frickel“ bezeichnet werden. Sie

entstehen durch Verletzungen an Bogen beim Um-,

Auf- und Wegsetzen und den damit verbundenen

Verschiebungen, vorwiegend bei Material im höheren

Gewichtsbereich. Dabei wird die obere Papier- oder

Kartonschicht in Verbindung mit Schubbewegungen

meist stufenweise abgeschält, die sich dann zu einem

sehr kompakten, harten Röllchen aufrollt. Die so

entstandenen knotenartigen Verdickungen führen im

Offsetdruck meistens zu Beschädigungen eines aber

meistens mehrerer Gummidrucktücher. Folgende

Aufroller entstehen:

- beim Aufsetzen oder Vorstapeln der Auflage an der

Druckmaschine

- beim Weggleiten einer Papierlage auf dem Tisch der

Schneidemaschine

- beim Wegsetzen oder Absetzen einer Schneidlage

beim Schneiden vor dem Druck

- durch die Schneidleiste der Schneidemaschine

- an der Druckmaschine durch Einschieben von

Keilen zum Höhenausgleich des vorgestapelten

Papiers

- durch Einschieben eines Stechhygrometers in den

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Papierstapel

Tipps zur Vermeidung:- Vorsichtiges Handling des Papiers beim Schneiden

und Vorstapeln. Die einzelnen Lagen stets anheben

und Verschiebungen vermeiden.

- Vorsicht beim Einschieben von Keilen und

Messinstrumenten in den Papierstapel.

AUSBLEICHEN VON DRUCKFARBE UND PAPIER DURCH LICHTEINWIRKUNG

Hier ist die Lichtechtheit bzw. die Lichtunbeständigkeit

von Druckfarben, Drucken und Papier angesprochen.

Generell ist zu beachten, dass alle Druckfarben, Drucke

und auch das Papier je nach Einwirkungsintensität und

-zeit von Licht mehr oder weniger stark ausbleichen,

an Intensität verlieren oder vergilben. Daran ist vor

allen Dingen zu denken, wenn bestimmte

Druckerzeugnisse der Außenwerbung dienen. Bei

Prüfungen der Lichtechtheit wird unterschieden

zwischen der Lichtechtheit von Drucken, also der

Beständigkeit einer bestimmten Papier-Druckfarben-

Kombination, und der Lichtechtheit von Druckfarben

und von farbigen Papieren nach DIN 16 525. Die

Lichtechtheit wird bewertet nach der so genannten

„Wollskala“.

Die Wollskalastufe 1 weist die geringste Lichtechtheit

auf, die Stufe 8 eine sehr hohe. Aufgebaut ist die Skala

nach dem Prinzip, dass bei der nächsthöheren Stufe

etwa die doppelte Belichtungszeit notwendig ist, um

eine sichtbare Veränderung des Farbtons zu bewirken.

Erster sichtbarer Angriff entspricht einer durchschnittlichen

nach Sonnenstunden*) Belichtung von Tagen*)

1 = sehr gering 20 5

2 = gering 40 10

3 = mäßig 80 20

4 = ziemlich gut 160 40

5 = gut 350 80

6 = sehr gut 700 160

7 = vorzüglich 1 500 350

8 = hervorragend 3 000 700

*) Angaben nach Druckfarbenfabrik Gebr. Schmidt GmbH

Tipps zur Verminderung des Ausbleichens:- Druckfarben mit hoher Licht echtheitsstufe

verwenden.

- Bei Aufhellung von Druckfarben reduziert sich die

Lichtbeständigkeit mehr oder weniger stark.

- Auch weiße Papiere bleichen aus und vergilben.

Das ist bei Naturpapier und bei gestrichenen Papieren

vom Weißgrad und der Menge an verwendeten

optischen Aufhellern abhängig. Bei Naturpapier spielt

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1. Hilfe für Produktioner und Drucker | A

auch die Stoffzusammensetzung eine Rolle.

- Durch Lichteinwirkung können auch farbige

Papiere mehr oder weniger stark ausbleichen; deshalb

beim Hersteller die Lichtechtheit erfragen, da sie bei

farbigen Papieren nicht angegeben wird.

AUSDRUCKEN AUF GEPRÄGTENPAPIEREN UND KARTONS

Bei geprägten Bedruckstoffen kommt es manchmal zu

schlechtem Ausdrucken. Flächen drucken nicht

geschlossen und voll deckend aus und auch bei

gerasterten Bildteilen werden nicht alle Rasterpunkte

auf die Oberfläche des Materials übertragen. Dabei

lässt sich beobachten, dass vor allen Dingen in die

Vertiefungen der Prägestrukturen keine Druckfarbe

gelangt, obwohl mit erhöhter Druckbeistellung

(Anpressdruck) gedruckt wird. Die Ursachen liegen

entweder in einer zu scharfen Prägestruktur mit zu

steil abfallenden Vertiefungen oder/und in einem zu

weichen Aufzug.

Tipps zur Vermeidung:- Grundsätzlich mit hartem Aufzug arbeiten. Das

luftgepolsterte Gummituch gegen ein konventionelles

Tuch, also ohne eine Luftpolsterschicht, auswechseln.

Selbstverständlich nur kalibrierte Unterlagebogen

verwenden.

AUSSCHWIMMEN

Unter Ausschwimmen versteht ein Drucker eine

Übertragung von Feuchtmittel/Farbe-Emulsion über

die Feuchtauftragswalzen und Feuchtreiber in den

Feuchtmittelkasten, bedingt durch eine zu stark

emulgierte Farbe.

AUSWACHSEN

Auswachsen liegt vor, wenn nach einem glatten,

sauberen Beschnitt eines Pros pekts das Papier

treppenförmig gegenüber dem Umschlag hervorsteht.

Der Beschnitt ist also nicht mehr glatt und gleichmäßig.

Vielmehr ist das Inhaltspapier größer geworden und

steht etwas aus dem Umschlag heraus. Solche

Erscheinungen treten auf, wenn der Inhalt im Heatset-

Rollenoffsetdruck und der Umschlag im Bogenoffset

gedruckt wurde. Das Inhaltspapier ist durch die

Heatset-Trocknung im Gegensatz zum Bogen-

offsetdruck stark ausgetrocknet. Es nimmt deshalb

allmählich wieder Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft

auf und „wächst“ dadurch über die Ränder des

Umschlags hinaus.Tipps zur Vermeidung:- Die einzige nachhaltige Möglichkeit besteht darin,

im Heatset-Rollenoffsetdruck die bedruckte Bahn

nach der Heatset-Trocknung einer Nachbefeuchtung

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zu unterziehen. Es gibt dafür an Rollenoffsetmaschinen

verschiedene Systeme.

- Eine Verringerung des Auswachsens ist evtl. auch

dadurch möglich, dass die Auflage erst nach einer

längeren Lagerungszeit buchbinderisch verarbeitet

wird.

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BAHNFEHLER

Nach dem System der Fehlerklassifizierung der IFRA

handelt es sich bei Bahnfehlern um eine ganze Reihe

von Papierrollenfehlern für den Rollenoffsetdruck, die

zu erheblichen Produktionsstörungen und Makulaturen

führen können. Dabei ist bei Bahnfehlern zu

unterscheiden:

BAHNFEHLER-LÖCHER

Hierzu gehören so genannte Faserflockungen oder

Löcher, hervorgerufen durch den Einschluss von

Fremdkörpern in der Blattstruktur der Papierbahn oder

direkte Beschädigungen der Bahn in der

Papiermaschine. Es können tatsächlich Löcher oder

auch verfärbte Stellen vorhanden sein.

BAHNFEHLER-EINSCHNITTE

In die Gruppe fallen Rollenfehler, die durch Holzsplitter

und durch Fremdmaterialien wie Filzhaare oder

Kunststoff-Fasern verursacht werden. Aber auch

Zwickfalten oder Kalanderfalten verursachen

Einschnitte in der Papierbahn von gewöhnlich 5 bis 8

cm Länge. Solche Falten werden im Kalander verpresst,

können sich aufspalten und zu Schlitzen in der Bahn

führen.

BELAGBILDUNG

Unter Belagbildung versteht man im Bogen- und

Rollenoffsetdruck Ablagerungen von

Strichbestandteilen auf der Oberfläche der

Gummitücher bei der Verarbeitung von gestrichenen

Papieren. Es sind in der Regel feinste weiße

Pigmentteilchen, die allmählich eine stärker werdende

Schicht bilden, die eine normale Farbübertragung

verhindert, die Druckqualität erheblich stört und sich

oft mit einem handelsüblichen Gummituchwaschmittel

– auch bei einer automatischen Gummituch-

Wascheinrichtung – nicht entfernen lässt.

Tipps zur Vermeidung:Das Feuchtmittel für den Offsetdruck sollte nicht unter

dH12° (Deutsche Härte) liegen, da nicht ausgeschlossen

werden kann, dass die Belagbildung (Ablagerung) mit

einem zu harten Wasser zusammenhängt.

Feuchtmittel-Zusätze, die Zitronensäure enthalten,

vermeiden. Denn die Säure reagiert mit dem als

Strichpigment vielfach verwendeten Calciumcarbonat

und löst es heraus.

Tipp für das Abwaschen von Belägen:

1. HILFE VON A BIS Z

B

Belagbildung.

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1. Hilfe für Produktioner und Drucker | B

Gummitücher mit einer Lösung aus 10 g Weinsäure-

Pulver auf 1 L Wasser waschen. Dabei löst sich der sehr

hartnäckige Belag schnell und rückstandsfrei auf. Die

Lösung ist völlig ungefährlich und umweltfreundlich.

BESCHÄDIGTE HÜLSE

Bei beschädigten Hülsen von Papierrollen für den

Rollenoffsetdruck handelt es sich um mechanische

Beschädigungen an den Enden der Hülse, verursacht

durch übermäßiges Anziehen der Rollen-

spannvorrichtungen oder durch ungeeignete

Spannvorrichtungen im Rollenständer. Das Problem

kann durch schlechte Festigkeitseigenschaften der

Hülse noch verstärkt werden.

BESCHÄDIGUNG AM ROLLENUMFANG

Beschädigungen z. B. infolge Durchlöcherns oder

Herausreißen der Umfangsverpackung sowie einiger

Papierlagen durch Scheuern, Stoß gegen einen

scharfen Gegenstand und unsachgemäße Handhabung

durch Klammerstapler. Derartige Beschädigungen

können auch entstehen, wenn die Klammerenden rau

oder verformt sind. Beschädigungen am Rollenumfang

führen zu einem mehr oder weniger starken

Materialverlust.

BENETZUNGSSTÖRUNGEN BEI EINER UV- ODER DISPERSIONSLACKIERUNG

Die Lackierung von Druckbogen ist eine häufig

praktizierte Möglichkeit der Oberflächenveredelung.

Gute Lackierergebnisse liegen dann vor, wenn der Lack

einen gleichmäßigen, glatten Spiegel aufweist.

Voraussetzung dafür ist, dass die Druckfarbenschicht

des Druckbilds sehr gut angenommen wird und keine

Benetzungsstörungen vorliegen. Denn sie führen zu

einem grießigen, perligen und unruhigen Aufliegen

des Lacks und damit zu einem schlechten Glanzspiegel.

In der Fachsprache wird auch von einem

Orangenhauteffekt gesprochen.

Tipps zur Vermeidung von Benetzungsstörungen:Für die UV-Lackierung lösemittel- und alkaliechte

Druckfarben gemäß DIN 16524 einsetzen und auch

keine trocknungsverzögernde Druckfarben (z. B.

Freshfarben, Overnightfarben usw.) verwenden.

Gold- und Silberdruckfarben können Probleme

verursachen.

Keine Scheuerschutzpasten verwenden und

Druckfarben die als hoch scheuerfest deklariert

werden.

Auf eine einwandfreie Trocknung der Druckfarben

achten und zu diesem Zweck einen so genannten

Nageltest machen.

Beschädigte Hülse. Beschädigung am Rollenumfang

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1. Hilfe für Produktioner und Drucker | B

Durch eine Puderbestäubung wird das

Lackierergebnis ungünstig beeinflusst.

Die Oberflächenspannung der zu lackierenden

Druckfarbenschicht sollte mindestens 35 mM/m

betragen.

Prüfung der Oberflächenspannung (Benetzbarkeit) mit

einer Probelackierung oder mit einer kalibrierten

Prüfflüssigkeit nach DIN 53364/Juni 1975 und DIN/

ISO-Entwurf 8296/April 2001 durchführen. Sie ist

enthalten in einem Prüfset der PTS München

(Papiertechnische Stiftung), Heßstraße 134 (E-Mail:

[email protected]), oder im ST-Testset (E-

Mail: [email protected]).

Dem Lack bei Benetzungsschwierigkeiten nach

Rücksprache mit dem Lackhersteller ein Netzmittel

zufügen. Dabei ist aber zu beachten, dass dadurch die

Verklebbarkeit der UV-Lackoberfläche nicht mehr

gewährleistet ist.

Die Druckbogen einer Coronavorbehandlung

unterziehen.

BLASENBILDUNG NACH EINER FOLIENKASCHIERUNG ODER LAMINIERUNG

Zu einer Blasenbildung bei der Folienkaschierung kann

es durch einen ungenügenden Verbund zwischen

Druckbild und Folie in Verbindung mit Lufteinschlüssen

unter der Folie kommen. Die Folie kann sich dabei in

Verbindung mit der Druckfarbenschicht lösen. Die

Ursachen liegen entweder in einer ungeeigneten

Druckfarbe, einer zu starken Puderbestäubung, einer

nicht trockenen Druckfarbe, einer Oberflächenspannung

unter 35 nM/m oder in einer ungeeigneten

Metalldruckfarbe.Tipps zur Vermeidung einer Blasen bildung:- Klebstoffauftrag erhöhen

- Probekaschierung durchführen

- Entstauben der Druckbogen in der Offsetmaschine

oder durch eine Kalandrierung

- Trockenzeit für die Druckfarbe verlängern oder/und

Trocknung durch Wärmezufuhr (IR/Warmluft)

unterstützen

- Coronavorbehandlung der Druckbogen

- Oberflächenspannung überprüfen. Sie sollte

mindestens 35 nM/m betragen. Prüfung wie unter

dem Stichwort „Benetzungsstörungen“ vornehmen.

- Die im Offsetdruck oft verwendeten Gold- und

Silberdruckfarben sind meist ungeeignet.

- Vermeidung von als „besonders scheuerfeste

Farben“ deklarierten Farben

- Farbzusätze wie Scheuerschutzpasten und

oberflächenaktive Gleitmittel wie Silikon, Wachse usw.

unbedingt vermeiden

Benetzungsstörungen bei einer UV- oder Dispersionslackierung.

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- Jegliche Verwendung von Druckbestäubungspulver

beeinträchtigt nachteilig das Kaschierergebnis.

- Auf gute und nagelfeste Durchtrocknung der

Druckfarben achten

- Generell bereits vor dem Kaschieren mit der

Kaschieranstalt sprechen, um Maßnahmen zur

Verhinderung von Problemen treffen

BLASENRUPFEN/ANHEBEN DES KARTONS

Blasenrupfen liegt vor, wenn durch den Zug der

Druckfarbe die Kartonoberfläche partiell angehoben

wird bzw. sich spaltet und eine Art Blase entsteht. Die

Ursachen liegen entweder in einer zu starken Zügigkeit

der Druckfarbe oder in einer zu geringen

Gefügefestigkeit des Kartons.

Tipps zur Vermeidung:- Zügigkeit der Druckfarbe reduzieren, wenn es die

drucktechnischen Bedingungen zulassen

- Weichere Druckfarbenserie einsetzen

- Anpressdruck reduzieren

- Es könnte auch bei dem eingesetzten Karton eine

Feuchtmittelempfindlichkeit vorliegen. Deshalb beim

Kartonlieferanten einen Nassscheuertest durchführen

lassen.

- Material am besten aber umgehend gegen

einwandfreie Ware umtauschen, wenn das Problem

nicht durch die Druckfarbe gelöst werden kann

BLOCKEN NACH EINER UV-LACKIERUNG

Unter Blocken ist ein Zusammenkleben der lackierten

Bogen zu verstehen. In leichten Fällen ist das Blocken

ein leichtes Aneinanderhaften der Bogen, die sich

dann durch vorsichtiges Lüften wieder trennen lassen.

Bei einem stärkeren Blocken kommt es aber zu einem

mehr oder weniger starken Verkleben. Dann ist die

ganze Auflage oder sind Teile davon

nicht mehr zu gebrauchen. Die möglichen Ursachen sind:- Ungeeigneter Bedruckstoff

- Extremer Temperatur- oder/und

Feuchtigkeitswechsel

- Ungenügende Durchhärtung des UV-Lacks

- Migration bei einer noch zu frischen Druckfarbe

- Glasplatteneffekt bei einer doppelseitigen

Lackierung

- Zu hoher Stapeldruck

Tipps zur Vermeidung:Die wichtigsten Tipps zur Vermeidung des Blockens

sind bereits unter dem Stichwort „Benetzungsstörungen“

aufgeführt worden.

- Druckbogen möglichst unter klima tisierten

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1. Hilfe für Produktioner und Drucker | B

Bedingungen lagern: 20 °C und 55 % rel.

Luftfeuchtigkeit

- Für eine Oberflächenhärtungskontrolle einen

Talkumtest durchführen: dabei Talkum mit einem

Wattebausch einreiben. Bei einer nicht genügenden

Durchhärtung bleibt auf der Oberfläche mehr oder

weniger Talkum haften.

- Die Prüfung auf Durchhärtung einer UV-Lackierung

ist auch mit dem Methylethylketon-Test (MEK-Test)

möglich (Test nach Schmid Rhynern, Aldeswil-Zürich,

Tel. 00 41 1/ 7 12 62 12)

UV-Strahler auf ausreichende Intensität mit einem

UV-Messgerät prüfen (Kontakt: Dr. Hönle AG;

www.hoenle.de)

BRECHEN EINES KARTONS IM FALZ NACH DEM RILLEN

Bei einem Flächengewicht von mehr als 150 g/m2 ist

vor dem Falzen eine Rillung erforderlich. Dabei wird

durch Verdichtung bzw. durch Verdrängung an der

Biegestelle eine Rille geformt. Das Rillen dient also der

Schaffung einer biegbaren Linie, um den Karton später

um 90° oder 180° falzen zu können. Fälschlicherweise

wird auch von einem Nuten gesprochen. Beim Nuten

wird dagegen zur Vorbereitung einer Biegelinie aus

dem Karton oder der Pappe eine Dreieck- oder

Rechtecknut herausgehoben.

Nach dem Rillen darf das Material nicht brechen oder

aufplatzen, weil dann eine sehr raue unschöne

Falzkante entsteht. Das kann man vor allen Dingen bei

gestrichenen Materialien beobachten, ganz besonders

auch dann, wenn der Falz durch eine gedruckte dunkle

Fläche verläuft. Tipps zur Vermeidung:- Rilllinie muss parallel zur Laufrichtung verlaufen

vKarton muss über eine ausreichende Rillfähigkeit

verfügen (Absicherung beim Kartonlieferanten

einholen)

- Proberillung durchführen

- In der Regel erfordert jede Kartonsorte eine andere

Werkzeuggeometrie, jedoch kann für eine Rillung

folgende grobe Faustregel angewendet werden: Dicke

der Rilllinie = 1 1/2 x die Dicke des zu rillenden Kartons;

Rillnutbreite = Breite der Rilllinie + 2 x Kartondicke +

0,2 mm. Bei gestrichenem Karton sollten die

angegebenen Maße um etwa die Hälfte erhöht und die

Rillung gut ausgerundet werden. Alle Kanten der

Rillwerkzeuge sollten stumpf sein.

Der Karton muss eine ausreichende Feuchtigkeit

aufweisen und sollte durch Wärmeeinwirkung

während des Auflagendrucks (IR-Warmluft-Trocknung

oder UV-Trocknung) und einen dadurch verursachten

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1. Hilfe für Produktioner und Drucker | B

Feuchtigkeitsentzug eine Versprödung erfahren

haben.

BRECHEN DES KARTONS NACH EINER UV-LACKIERUNG

Auch die mit einer UV-Lackierung überzogenen Bogen

können nach der Rillung ein unschönes und sehr

qualitätsminderndes Aufbrechen im Falz zeigen. Das

ist vor allen Dingen bei gestrichenen Materialien der

Fall, wenn der Falz auch noch durch eine dunkle Fläche

verläuft.

Gründe

- Ungeeignete Bedruckstoff-Lack-Kombination

(Flexibleren Lack einsetzen)

- Zu dicker Lackauftrag

- Schlechte Aushärtung und/oder Haftung des

Lacks

- Versprödung des Material durch Feuchtigkeitsentzug

durch thermische Trocknungsunterstützung der

Auflage

Am besten ist es, immer eine Probelackierung mit

anschließender Proberillung durchzuführen.

Weitere Hinweise zum Rillen unter dem Stichwort

„Brechen eines Kartons im Falz beim Rillen“.

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DRUCKBILD-WOLKIGKEIT/MOTTLING

Von einem guten Offsetdruck wird ein ruhiges, glattes

und gleichmäßiges Druckergebnis erwartet.

Liegt ein mehr oder weniger starkes, unruhiges,

wolkiges Druckergebnis vor, so wird in der fachlichen

Umgangssprache auch von einem Mottling gesprochen.

Je nach Aussehen des Druckergebnisses kann

manchmal auch von „grießigem Druck“, „fleckigem

Druck“ oder von einem streifigen Druckergebnis

gesprochen werden. Alle diese qualitätsmindernden

Druckergebnisse stören besonders, wenn Flächen

gedruckt werden, können aber auch in glatten,

gleichmäßigen Rasterpartien unangenehm auffallen.

Tipps zur Vermeidung:Sehr oft sind unruhige und wolkige Druckergebnisse

auf eine schlechte Papierqualität zurückzuführen,

besonders bei gestrichenen Papieren.

- Qualität des gestrichenen Papiers mit einer

Wischtestfarbe (Porometertestfarbe Nr. 1520

(dunkelgrau) von Lorilleux oder Wischtestfarbe VU

10-039D-01 von K+E) vornehmen.

- Zum drucktechnischen Vergleich ein anderes

gestrichens Papier in die Maschine nehmen.

- Tritt die Wolkigkeit im Blau des

2. Druckwerks auf, die nachfolgenden Druckwerke

abstellen. Druckt das Blau dann glatt und ruhig,

tauschen Sie am besten das Papier. Denn es liegt

zweifelsfrei ein Mottling vor.

- Gummitücher auf Belagbildung oder Ablagerungen

kontrollieren, denn auch dadurch wird die Farbspaltung

gestört und die Druckqualität negativ beeinflusst.

- Auch durch wolkige Unterlagebogen für die

Gummitücher kann ein wolkiges Ausdrucken

auftreten.

- Nicht selten ist eine Unruhe und Wolkigkeit auch in

der Druckvorstufe zu suchen (Filme/Platten).

DUBLIEREN

Die Definition für das Dublieren lautet nach DIN 16

500, Teil 2: „Fehlererscheinung im Druckerzeugnis als

doppelte Kontur der Druckbildelemente“.

Es ist ein nicht passergenaues oder deckungsgleiches

Übertragen der vom zuvor gedruckten Bogen auf das

Gummituch abgespaltenen Druckfarbe im

mehrfarbigen Nass-in-Nass-Druck. Es kommt dadurch

zu mehr oder weniger starken Tonwertverschiebungen.

Unter dem Fadenzähler lässt sich bei einem Dublieren

1. HILFE VON A BIS Z

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Typische Dubliererscheinungen, wie sie auch durch eine nicht einwandfreie Flachlage des Papiers entstehen können.

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1. Hilfe für Produktioner und Drucker | D

ein unerwünschtes Nebeneinanderliegen von Text

oder/und Rasterpunkten erkennen.

Tipps zur Vermeidung:- Als häufigste Fehlerquelle lässt sich das Papier

ansprechen. Dabei liegt meistens eine nicht

einwandfreie Plan- oder Flachlage vor. Es sind

Verspannungen, Randwelligkeit, Verformungen oder

Schwielen.

- Nur Papier mit einer einwandfreien Planlage bzw.

Flachlage verwenden.

vPapier umtauschen und den technischen Service des

Lieferanten einschalten.

vDen Einlauf der Bogen in der Anlage der

Offsetmaschine genau beobachten, denn Dublier-

Erscheinungen können auch bei unruhigem und nicht

geraden Einlauf der Bogen auftreten.

DURCHSCHEINEN

Von „Durchscheinen“ wird gesprochen, wenn das

Druckbild aufgrund ungenügender Opazität (zu starker

Transparenz) auf der Rückseite des Bogens mehr oder

weniger stark durchscheint und zu sehen ist. Die

Opazität ist der Gegensatz von Transparenz und ein

wichtiges Qualitätskriterium eines Papiers.

Tipps zur Vermeidung:

u Stärkeres (höheres Grammgewicht) Papier

verwenden.

- Vor der Entscheidung für ein bestimmtes Papier die

Opazität mit einem Opazimeter messen. Dabei handelt

es sich um eine einfache aufklappbare Prüftafel mit

unterschiedlich großen schwarzen Schriftzeilen.

DURCHSCHLAGEN/DURCHDRUCKEN

Im Gegensatz zum Durchscheinen ist das Durchschlagen

ein Durchdringen von Druckfarbenbestandteilen

(Bindemittel/ Öle) durch das Papier bis auf die Rückseite

des Bogens. In der allgemeinen fachlichen

Umgangssprache wird dann auch von einem

„Durchdrucken“ gesprochen.

Durchschlagen ist im Bogenoffsetdruck selten.

Häufiger dagegen im Rollenoffset-Zeitungsdruck und

bei ultraleichten Papieren, aber auch im Heatset-

Rollenoffsetdruck, wenn mit sehr hohen

Farbschichtdicken gedruckt wird.

Tipps zur Vermeidung:- Anderes Papier einsetzen. Papier- und

Druckfarbenlieferanten einschalten.

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EINGEDRÜCKTE HÜLSE

Bei Rollenpapieren durch einen harten Stoß

zusammengedrückte oder unrund verformte Hülse,

z. B. durch Stoß, Fall oder übermäßigen Klammerdruck

auf die Rolle während des Transports oder anderer

Handhabungen.

EMULGIEREN DER DRUCKFARBE

Aufgrund des Flachdruckprinzips in Verbindung mit

der Verwendung eines Feuchtmittels im Offsetdruck

kommt es in der Regel zur Bildung einer stabilen

Emulsion von Druckfarbe und dem wässrigen

Feuchtmittel.

Denn die Druckfarbe nimmt in einer gleichmäßigen

Verteilung Feuchtmittel auf. Unter bestimmten

ungünstigen Voraussetzungen kann der

Feuchtmittelanteil in der Druckfarbe aber so hoch sein,

dass die Stabilität der Emulsion verloren geht. Die

Druckfarbe verwässert und es wird dann von einem

Emulgieren gesprochen.

Dieser Zustand kann zu verschiedenen

Druckschwierigkeiten führen.

- Aufbauen der Druckfarbe auf dem Gummituch

- Verringerte Scheuerfestigkeit der Druckfarbe in

Verbindung mit einem Glanzverlust

- Tonen

- Blanklaufen der Walzen

- Starke Verzögerung oder sogar Verhinderung der

Farbtrocknung

- Abmehlen der DruckfarbeTipps zur Vermeidung:- Knappe Wasserführung.

- Bei Druckformen, die nur eine geringe Farbabnahme

haben, nach Möglichkeit mehrere Farbabnahmestreifen

zur Erhöhung des Farbverbrauchs mitdrucken. Diese

Maßnahme ist dann zwingend notwendig, wenn nicht

saugfähige Bedruckstoffe unter Verwendung von rein

oxidativ trocknenden Druckfarben bedruckt werden

sollen. Dabei ist ein Emulgieren und schlechtes

Trocknen besonders gefährlich und folgenreich.

vKeine „suppigen“ Farben verwenden, sondern die

Druckfarben kompakt und körperreich ohne

Zusatzmittel verarbeiten wie sie in der Regel vom

Druckfarbenhersteller geliefert werden.

- pH-Wert des Feuchtmittels nicht unter pH 5,5

einstellen.

vIm wasserlosen Offsetdruck kann kein Emulgieren

auftreten, da kein Feuchtmittel notwendig ist.

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FALTENBILDUNG

Im Bogenoffsetdruck kann es einerseits zu einer

Bildung von Quetschfalten des Papiers durch eine

schlechte, unruhige Anlage der Bogen beim

Bogeneinlauf durch ein Schieben oder Stauchen oder

auch durch Störungen bei der Bogenübergabe von

Druckwerk zu Druckwerk kommen. In 1. Linie ist aber

andererseits große Aufmerksamkeit der Flach- oder

Planlage des Papiers zu schenken. Jede Beuligkeit,

Randwelligkeit, Schwielenbildung oder Verspannung

kann im Fortdruck zu einer mehr oder weniger starken

Faltenbildung in Form von Quetsch- oder Zugfalten

führen. Folgeerscheinungen von Faltenbildung sind

Dublieren, aber auch Passerschwierigkeiten.

Tipps zur Vermeidung:- Genaue Kontrolle der Flachlage des Papiers in

Verbindung mit einer Kontrolle der Klimaverhältnisse

im Druck- und Lagerraum. Ist das Papier verspannt

oder zeigt es eine Randwelligkeit? Weist es Schwielen

auf oder neigt es vielleicht auch zum Rollen?

- Bei einer schlechten Planlage muss das Papier in

Abstimmung mit dem technischen Service des

Lieferanten oder Herstellers umgetauscht werden.

FAN-OUT-EFFEKT

Bezeichnung für eine Breitendehnung der Papierbahn

durch Feuchtigkeitsaufnahme im Rollenoffsetdruck.

Dadurch entstehen Passerdifferenzen, die aber in der

Regel in der Maschine durch präzise verstellbare

Registerstifte und durch Abstützung und elektronische

Regelung der Bahn deutlich reduziert werden können.FARBABFALL

Damit sind Farbdichteschwankungen auf einem

Druckbogen in Druckrichtung durch ein nicht völlig

gleichmäßiges Angebot an Druckfarbe über die

Drucklänge gemeint. In der Praxis kann die Färbung im

hinteren Bereich des Bogens gegenüber dem

Druckanfang eine bis zu 13 % geringere Farbdichte

aufweisen. Der Farbabfall ist durch den Zylinderkanal

im Zusammenspiel mit der Verreibung, der

Walzenanordnung des Farbwerks und der Verteilung

der Druckbild-Sujets bedingt. Der Farbabfall kann nach

einer Formel der FOGRA beurteilt werden. Das Papier

nimmt auf den Farbabfall keinen Einfluss. Zur

Verringerung des Farbabfalls und zur Beeinflussung

der allgemeinen Einfärbung der Druckform

(Druckplatte) geben die Maschinenhersteller in der

Regel besondere Hinweise zur Veränderung der

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Faltenbildung.

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1. Hilfe für Produktioner und Drucker | F

Farbverreibung im Farbwerk und zur Verstellung des

Verreibungseinsatzes.

FARBSCHÜBE

Bezeichnung für eine unerwünschte Verstärkung der

Farbübertragung auf dem Bedruckstoff nach einem

Maschinenstillstand. Sie wird durch die Verdunstung

des Feuchtmittels aus dem auf den Farbwalzen

befindlichen Farbfilm während des Stillstands

verursacht. Farbschübe treten besonders bei

emulgierten Farben auf.

FARBTONVERSCHIEBUNGEN

Farbtonverschiebungen bzw. Farbveränderungen

können sich bei UV-Lackierungen und bei

Folienkaschierungen ergeben. Sie sind dabei entweder

sofort oder erst nach längerer Zeit sichtbar. Meist

handelt es sich dabei um Reaktionen mit Druckfarben,

die Rhodamin- oder Fanalpigmente enthalten. Diese

Druckfarben haben keine Lösemittelechtheit nach DIN

16519. Unter dem Stichwort „Benetzungsstörungen“

werden Hinweise gegeben, welche weiteren

Maßnahmen getroffen werden müssen, um bei der

UV-Lackierung und auch bei der Folienkaschierung

diese und andere Probleme zu vermeiden.

FEHLDRUCKSTELLEN/BUTZENBILDUNG

Kleine und große Fehldruckstellen, die auch als Popel,

Kometen oder Butzen bezeichnet werden, sind die

häufigsten Qualitätsmängel, die im Offsetdruck

auftreten können. Es sind unerwünschte und störende

kleine und große Punkte, Flecken und viele andere

Unsauberkeiten, die das Druckbild stören,

qualitätsmindernd sind und in schwierigen Fällen

manche Auflagen auch zu Makulatur werden lassen.

So sehr unterschiedlich in Form und Häufigkeit

Fehldruckstellen im Offsetdruck auftreten, so zahlreich

sind auch die möglichen Fehlerquellen. Anzusprechen

sind das Papier, die Druckfarbe, die Walzen, das

Bestäubungsmittel und eine allgemeine Unsauberkeit

im Umfeld der Maschine (z. B. Flugstaub).

Tipps zur Vermeidung:- Druckergebnisse prüfen, ob evtl. ein Rupfen des

Papiers vorliegt. Dabei reißen Fasern oder Strichpartikel

aus der Oberfläche und lagern sich auf dem Gummituch

ab. Siehe Stichwort „Rupfen“.

- Die Ablagerungen auf dem Gummituch mit einem

Klebefilm abziehen und diese dann unter einer Lupe

(Fadenzähler) beurteilen. Sind es Strichpartikel,

Anhäufungen von Bestäubungspuder, Schneidpartikel

oder Papierfasern?

- Bei Faserstaub einen Streckgang machen.

Fehldruckstelle. Fehldruckstellen durch Schneidestaub.

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- Bei Rupferscheinungen am besten das Papier

umtauschen.

- Überprüfung der Walzen auf Brüchigkeit

vornehmen und austauschen.

- Überprüfung der Druckfarbe auf Verunreinigungen

vornehmen (Hautbildung?).

FEUCHTIGKEITSSCHWIELEN

Bezeichnung für eine nicht einwandfreie Flachlage des

Papiers, bedingt durch eine streifenartige Welligkeit,

die sich parallel zur Laufrichtung durch den Bogen

ziehen kann. Eine solche Erscheinung kann durch eine

ungleichmäßige Verteilung der Papierfeuchtigkeit

auftreten. Feuchtigkeitsschwielen sind nicht immer

sofort sichtbar. Am besten ist es, wenn eine Lage des

betreffenden Papiers auf eine völlig ebene, planparallele

Unterlage gelegt und nach dem Glattstreichen visuell

beurteilt wird. Feuchtigkeitsschwielen können Dub-

lieren oder auch Passerdifferenzen verursachen,

manchmal aber auch zu Ablegeerscheinungen führen.

Es ist ratsam sofort beim Lieferanten zu reklamieren

und das Papier umzutauschen.

FIBRE RISING

Unter dieser Bezeichnung ist eine Faseraufrichtung zu

verstehen. Es ist ein negatives Merkmal von

Druckarbeiten, die im Rollenoffsetdruck gefertigt

wurden, vor allem von Naturpapieren. Es ist ein

Aufstehen von Papierfasern, was sich durch eine

Aufrauhung von intensiven Farbflächen bemerkbar

macht. Eine Folgeerscheinung der Hitzeeinwirkung auf

die bedruckte Papierbahn im Heatset-Rollenoffsetdruck.

Dabei werden die Fasern durch die explosionsartige

Entweichung der Papierfeuchtigkeit aufgerissen bzw.

hochgerissen.

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