1 Medizin in der Antike Modul „Fachsprache“ erstellt von Mag. Eva Teimel.

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Medizin in der Antike

Modul „Fachsprache“erstellt von Mag. Eva Teimel

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Eva Teimel, 2007 © Braumüller Verlag www.braumueller.at

Die Anfänge Asklepios – Sohn

des Apoll Er soll beim

Kentauren Chiron die Heilkunst gelernt haben.

Erste Mitteilungen über angewandte Medizin in den homerischen Epen (8. Jhdt. v. Chr.)

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Im antiken Griechenland Gewisse Fertigkeiten wie Entfernen von

Pfeil- und Lanzenspitzen, Verbandanlegen, Blutstillen wurden von jedem erwartet.

Das Wissen wurde innerhalb der (Adels-) Familien weitergegeben.

Daneben gab es die sog. Tempel-Medizin: Orakelstätten und Heiligtümer, v.a. des

Asklepios Strenge kultische und hygienische

Vorschriften!

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eine Art Sanatoriumbetrieb Inkubation („Tempelschlaf“) als Honorar: Gold oder Votivgaben an

den jeweiligen Gott auch abergläubische magische Praktiken:

Austreibung von Dämonen Anwendung von Zaubersprüchen Tragen von Amuletten

Tempel-Medizin im antiken Griechenland

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7./6. Jhdt. v. Chr. Entwicklung freier ärztlicher Tätigkeit,

v.a. durch Angehörige von Arztfamilien: führten ihren Stammbaum auf Asklepios

zurück schufen aufbauend auf Empirie die Basis

für moderne Medizin Beschäftigung mit

Ursachen und Wesen der Krankheiten (=Pathologie)

Aufbau des menschlichen Körpers (=Anatomie)

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Hippokrates von Kos (460–370 v. Chr.) entstammte einer alten Arztfamilie Namensgeber für das Corpus Hippocraticum –

Textsammlung mit Lehrgut verschiedener Schulen

Lehre von den Körpersäften: Blut Schleim gelbe Galle schwarze Galle

Gesundheit beruht auf richtiger Mischung der Körpersäfte

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Hippokrates, Lehre von den KörpersäftenMorbi omnes ex quattuor nascuntur humoribus, id est ex sanguine et felle, melancholia et phlegmate. Sicut autem quattuor sunt elementa, sic et quattuor humores, et unusquisque humor suum elementum imitatur:

sanguis aerem, cholera ignem, melancholia terram, phlegma aquam.

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Therapeutische Maßnahmen diätische und naturheilkundliche

Verordnungen chirurgische Eingriffe genaue Beobachtung des

Krankheitsbildes ethisch hochstehende

Haltung cf. Eid des Hippokrates –

erst 1948 durch Genfer Ärztegelöbnis ersetzt

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4. Jhdt. v. Chr. Systematisierung/Spezialisierung unter

Platon und Aristoteles Bedeutung der Anatomie und Physiologie

stieg Physiologie weitgehend

spekulativ Anatomie – durch

Vivisektion an Tieren bis in die Neuzeit wertvolle Kenntnisse

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um 300 v. Chr. empirische Ärzteschule

unter dem Einfluss der skeptischen Denkrichtung der Philosophie

methodische Ärzteschule unter Asklepiades (1. Jhdt. v. Chr.) machte Medizin in Rom sesshaft

pneumatische Ärzteschule fand ihren Höhe- und Abschlusspunkt unter

Galen (2. Jhdt. n. Chr.)

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Galenos (129–200) Gladiatorenarzt in Pergamon Leibarzt v. Kaiser Mark Aurel der letzte große Repräsentant

der wissenschaftlichen Medizin Leistung: Zusammenfassung des bisher

vorhandenen medizinischen Wissens Bereicherung durch eigene Forschung Werk: auch später Hauptquelle für

medizinische Handbücher

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Abstieg der Medizin Interesse an wissenschaftlichen Grund-

lagen ging zurück Aberglaube und Magie wurden wichtiger Interesse galt auch mehr der praktischen Seite

der Medizin Cornelius Celsus (1. Jhdt. v. Chr.) war Ausnahme

kein Arzt, sondern Verfasser einer Enzyklopädie De disciplina auf Latein erhaltenes Werk

sonst nur Rezeptsammlungen und Arzneimittel-bücher erhalten

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Bereiche der Medizin Diätik = Lehre von der gesunden

Lebensweise ausgewogene Ernährung Bäder, Massagen etc.

Pathologie = Lehre von den Krankheiten Humoral-Pathologie (cf. Säfte) Solidar-Pathologie (cf. feste Stoffe)

Physiologie = Lehre von Lebensvorgängen Anatomie = Lehre vom Aufbau des

Körpers

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Pharmokologie = Lehre von den Arzneimitteln Arzneimittelbuch des Dioskurides (in Wien,

ÖNB) Chirurgie = manuelle oder instrumentelle

Einwirkung auf den Körper ältestes Fachgebiet Knochenzangen, -sägen, Skalpell etc. keine vollständige

Anästhesie möglich!

Bereiche der Medizin

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sog. Wiener Dioskurides

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Ärzte in Rom Die ersten Ärzte waren griechische Sklaven. seit 219 v. Chr.: bezahlte Ärzte Ärzte wurden als Handwerker gesehen – keine

Voraussetzungen für Ausübung des Arztberufes! 46 v. Chr., unter Caesar, erhielten alle Ärzte das

Bürgerrecht. Trotzdem hatten Ärzte nur geringes

gesellschaftliches Ansehen. Von der Bezeichnung für den kaiserlichen

Leibarzt, gr. archiatros, kommt dt. „Arzt“.

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Lateinische medizinische Literatur des Mittelalters und der Neuzeit Isidor von Sevilla (560–636) Hildegard von Bingen (1098–1179) Paracelsus (1493–1541,

eig. Theophrastus Bombastus von Hohenheim)

William Harvey (1578–1657) – Entdecker des Blutkreislaufs

Veterinärmedizin: Vegetius (um 400): Digesta artis mulomedicinae Isidor von Sevilla

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Zum Weiterlesen:

Fachsprache LateinFachsprache LateinTexte aus Naturwissenschaft –

Medizin – Rechtvon Walter Freinbichler

Reihe Latein in unserer Zeit

Braumüller Verlag