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8 1.1 Einführung Heilpflanzen wurden seit jeher von den Menschen zu ihrem Wohle eingesetzt. Ihre Überreste fand man sowohl in Gräbern aus der Steinzeit als auch in Grabanlagen des alten Ägypten. Auch Aufzeichnungen über die Anwendung und das Zusammenstellen von Arzneien sind seit der An- tike bekannt. Eine der ältesten Aufzeichnungen mit 877 Rezepten vieler unterschiedlicher Heil- pflanzen fand man bei Ausgrabungen auf dem berühmten „Papyrus Ebers“, einer altägyptischen Schrift, die auf ca. 1600 vor Chr. datiert wurde. Noch frühere Aufzeichnungen stammen aus Me- sopotamien und aus China. Auch unseren Vorfahren war das Heilen mit Pflanzenstoffen selbstverständlich. Ihr Wissen über die unterschiedlichen Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten entstammte der genauen Be- obachtung der Natur, dem Verhalten von Tieren, der Überlieferung ihrer Ahnen und dem Wissen weiser Frauen. Im Mittelalter wurde Hildegard von Bingen mit ihrem Buch „Physika“ berühmt, in dem sie ca. 200 Heilpflanzen und deren Wirkung beschrieb und ebenso Albertus Magnus mit seinen natur- kundlichen Texten. Der Arzt Paracelsus, 1493–1541, dessen Lehren bis heute große Anerkennung finden, setzte sich nicht nur mit der medizinischen Anwendung von Arzneien auseinander, sondern auch mit ihrer spirituellen und alchimistischen Wirkung. Hinweisen möchte ich noch auf Samuel Hahnemann, 1755–1849, dem Begründer der Homöo- pathie, mit seinem bekannten Leitspruch: „Simila similibus curentur“ – Ähnliches möge durch Ähnliches behandelt werden. In der Homöopathie werden neben Arzneipflanzen auch Giftpflan- zen, Mineralien und Produkte tierischer Herkunft medizinisch genutzt. Sowie auf den im gleichen Jahrhundert lebenden schwedischen Naturforscher Carl von Linné, der mit seiner genauen hierarchischen Klassifizierung der Pflanzen (und Tiere) in Gattungen, Klassen und Ordnungen die Grundlagen der modernen botanischen Taxonomie schuf. Nach ihm erhielt jede Spezies einen Doppelnamen, deren erster Teil die Gattungszugehörigkeit und deren zweiter Teil das Hauptmerkmal der Spezies bezeichnete. Weiterhin erwähnenswert sind die Pfarrer und Naturheilkundigen des 19./20. Jh.: Sebastian Kneipp und Johann Künzle, deren Anwendungen und Kräuterrezepturen sich noch bis heute vielfach bewähren. Dieses Buch möchte ein breites Spektrum an Pflanzenwissen vermitteln, angefangen von dem Erfahrungsschatz der Volksmedizin, bis hin zur Wirkung und Anwendung vieler populärer Heil- pflanzen, die von namhaften Instituten überprüft und bestätigt wurden, zu Giftpflanzen und ho- möopathisch verarbeiteten Pflanzensubstanzen. Es ist ein Nachschlagewerk für bekannte und unbekannte Heilpflanzen und lädt ein, deren An- wendungsmöglichkeiten kennenzulernen, um leichte Beschwerden des Alltags selbst zu behan- deln, Befindlichkeitsstörungen vorzubeugen oder ärztlich angeordnete Therapien sinnvoll zu be- gleiten. Dieses Buch ist sowohl für interessierte Laien als auch für Heilpraktiker und deren Anwärter ge- eignet.

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1.1 Einführung

Heilpflanzen wurden seit jeher von den Menschen zu ihrem Wohle eingesetzt. Ihre Überreste fand man sowohl in Gräbern aus der Steinzeit als auch in Grabanlagen des alten Ägypten. Auch Aufzeichnungen über die Anwendung und das Zusammenstellen von Arzneien sind seit der An-tike bekannt. Eine der ältesten Aufzeichnungen mit 877 Rezepten vieler unterschiedlicher Heil-pflanzen fand man bei Ausgrabungen auf dem berühmten „Papyrus Ebers“, einer altägyptischen Schrift, die auf ca. 1600 vor Chr. datiert wurde. Noch frühere Aufzeichnungen stammen aus Me-sopotamien und aus China.

Auch unseren Vorfahren war das Heilen mit Pflanzenstoffen selbstverständlich. Ihr Wissen über die unterschiedlichen Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten entstammte der genauen Be-obachtung der Natur, dem Verhalten von Tieren, der Überlieferung ihrer Ahnen und dem Wissen weiser Frauen.

Im Mittelalter wurde Hildegard von Bingen mit ihrem Buch „Physika“ berühmt, in dem sie ca. 200 Heilpflanzen und deren Wirkung beschrieb und ebenso Albertus Magnus mit seinen natur-kundlichen Texten. Der Arzt Paracelsus, 1493–1541, dessen Lehren bis heute große Anerkennung finden, setzte sich nicht nur mit der medizinischen Anwendung von Arzneien auseinander, sondern auch mit ihrer spirituellen und alchimistischen Wirkung.

Hinweisen möchte ich noch auf Samuel Hahnemann, 1755–1849, dem Begründer der Homöo-pathie, mit seinem bekannten Leitspruch: „Simila similibus curentur“ – Ähnliches möge durch Ähnliches behandelt werden. In der Homöopathie werden neben Arzneipflanzen auch Giftpflan-zen, Mineralien und Produkte tierischer Herkunft medizinisch genutzt.

Sowie auf den im gleichen Jahrhundert lebenden schwedischen Naturforscher Carl von Linné, der mit seiner genauen hierarchischen Klassifizierung der Pflanzen (und Tiere) in Gattungen, Klassen und Ordnungen die Grundlagen der modernen botanischen Taxonomie schuf. Nach ihm erhielt jede Spezies einen Doppelnamen, deren erster Teil die Gattungszugehörigkeit und deren zweiter Teil das Hauptmerkmal der Spezies bezeichnete.

Weiterhin erwähnenswert sind die Pfarrer und Naturheilkundigen des 19./20. Jh.: Sebastian Kneipp und Johann Künzle, deren Anwendungen und Kräuterrezepturen sich noch bis heute vielfach bewähren.

Dieses Buch möchte ein breites Spektrum an Pflanzenwissen vermitteln, angefangen von dem Erfahrungsschatz der Volksmedizin, bis hin zur Wirkung und Anwendung vieler populärer Heil-pflanzen, die von namhaften Instituten überprüft und bestätigt wurden, zu Giftpflanzen und ho-möopathisch verarbeiteten Pflanzensubstanzen.

Es ist ein Nachschlagewerk für bekannte und unbekannte Heilpflanzen und lädt ein, deren An-wendungsmöglichkeiten kennenzulernen, um leichte Beschwerden des Alltags selbst zu behan-deln, Befindlichkeitsstörungen vorzubeugen oder ärztlich angeordnete Therapien sinnvoll zu be-gleiten.

Dieses Buch ist sowohl für interessierte Laien als auch für Heilpraktiker und deren Anwärter ge-eignet.

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1.2 Die Prüfkommissionen E, D und ESCOP

Bei den in den Pflanzenmonographien angeführten Prüfkommissionen und deren Beurteilung pflanzlicher Arzneimittel handelt es sich um die Kommissionen E, D und ESCOP. Wenn auch die Kommission E, in ihrer relativ kurzen Tätigkeit, nicht alle verbreiteten Pflanzenpräparate beur-teilen konnte, so kann die Berücksichtigung der von ihr erstellten Monographien doch zur Si-cherheit in der Anwendung pflanzlicher Arzneimittel und Drogen beitragen.

Kommission E: Dies war eine wissenschaftliche Sachverständigenkommission für pflanzliche Arz-neimittel des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes (BGA) und des heutigen Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Deutschland. Sie stellte, in bis heute gültigen Pflanzen-Monographien, die erwünschten und unerwünschten Wirkungen pflanzlicher Arz-neidrogen dar und beriet das Bundesinstitut für Arzneimittel bei der Zulassung von traditionellen Arzneimitteln und von Arzneimitteln besonderer Therapierichtungen. Die Kommission E bestand von 1978–1994 und wurde auf europäischer Ebene von der ESCOP abgelöst.

Kommission D: Diese Kommission von Sachverständigen ist nach § 25/6 für den humanmedizi-nischen Bereich – homöopathischer Therapierichtung – tätig. Sie beurteilt die Zulassung homö-opathischer und anthroposophischer Arzneimittel.

Kommission ESCOP: Diese 1989 gegründete „Cooperative“ ist ein Dachverband nationaler eu-ropäischer Gesellschaften für Phytotherapie (Pflanzenheilkunde), in dem auch Mitglieder aus nichteuropäischen Staaten organisiert sind. Ihre Zielsetzung ist, den wissenschaftlichen und re-gulatorischen Status pflanzlicher Heilmittel in Europa zu harmonisieren.

Die im Buch aufgeführten Arzneimittel und Pflanzenprodukte dienen nur zur Information und nicht dem Verkauf dieser Produkte. Die Autorin unterhält keine Beziehung zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf dieser Mittel beteiligt. Es ist zu beachten, dass die Produktion und die Zulassung von Arzneimitteln ständigem Wandel unterliegen und daher keine Gewähr übernommen werden kann, dass angeführte Produkte er-hältlich sind.

Weiterhin möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass Medikamente niemals selbstständig und ohne Absprache mit dem behandelten Arzt oder Heilpraktiker eingenommen werden sollten oder verordnete Präparate abgesetzt oder ausgetauscht werden dürfen. (Die Informationen über erhältliche Produkte entstammen dem Pharmaindex „Gelbe Liste“ sowie dem Angebot diverser Apotheken.)

Haftungsausschluss: Die Autorin erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit ihrer Texte oder der enthaltenen Pflanzenmonographien, denn trotz sorgfältiger Recherche könnten einige Hin-weise, aufgrund aktueller Entwicklungen, unvollständig oder nicht mehr aktuell sein.

Dieses Buch möchte ausschließlich der Information von Pflanzenfreunden dienen und einen um-fassenden Einblick in die Vielfalt und den Reichtum der Heilpflanzen vermitteln.

Es dient keinesfalls der Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung im Krankheitsfall und ersetzt nicht die fachliche Beratung und Behandlung durch den Arzt.

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Pflanzen der Wiesenapotheke 2.1 Kleine Schätze der Wiesen und Felder

Eine altbewährte Tradition der Volksmedizin ist es, das Frühjahr mit einer Zeit der Reinigung und Wiederbelebung des wintermüden Organismus zu verbinden. Dazu gehört das Sammeln der ers-ten zarten Triebe und Blüten der Frühlingskräuter, um mit ihnen Salate zu bereichern, einen entschlackenden Kräutertee aufzubrühen oder sie in Suppen zu kochen.

Die berühmte „Gründonnerstagssuppe“, enthält traditionell 9 verschiedene Frühlingskräuter, die je nach Gegend, leicht variieren können. Der Volksmund sagt: Wer sie isst, bleibt das ganze Jahr über gesund. Mögliche Zutaten sind: Beifuß, Brennnessel, Brunnenkresse, Gänseblüm-chen, Gundermann, Löwenzahn, Schafgarbe, Spitzwegerich und Wiesenkerbel. Da die meisten Pflanzen recht bitter schmecken, sollte man nicht zu viel nehmen und zur Abrun-dung 1-2 kleingeschnittene Kartoffeln mitkochen lassen und etwas Sahne hinzufügen.

Die bewährte Frühjahrskur, mit stoffwechselaktiven Heilkräutern, unterstützt den gesamten Menschen, die Winterschlacken der vergangenen Monate auszuleiten, den Stoffwechsel wieder in Schwung zu bringen und dem gesamten Organismus, mit Vitaminen und Mineralstoffen, et-was Gutes zu tun. Daneben haben die Pflanzen auch milde medizinische Wirkungen, sie regen die Verdauung an, sind harntreibend, bekämpfen Erschöpfung und stärken das Immunsystem.

Wer sammeln möchte, sollte sich in der Bestimmung der Pflanzen sicher sein und möglichst un-berührte Plätze, jenseits der Straße, aufsuchen. Vorgestellte Pflanzen der Wiesen und Felder:

Augentrost – Braunelle – Eberwurz (Silberdistel) – Ehrenpreis – Gänseblüm-chen – Gundermann – Günsel – Kornblume – Labkraut – Leinkraut – Veilchen

Kornblume – Centaurea cymus

Verwendung: Blüten – Droge: Cyani flos – Inhaltsstoffe: Anthocyane, Bitter- u. Gerbstoffe Eigenschaften: antibakteriell, verdauungsfördernd, harntreibend, tonisierend. Anwendung: zur milden Unterstützung der Verdauung, des Leber-Galle-Systems und zur Durchspülung bei Beschwerden der Harnwege.

Blaue-Blüten-Tinktur Zur Förderung der Konzentration,

der Vitalisierung und für geistige Klarheit: Die Tinktur setzt sich traditionell aus 9 blauen Blüten zusammen, wie z. B.: Wegwarte, Ysop, Thai-Basili-kum, Borretsch, Thymian, Lavendel, Vergissmein-nicht, Gundermann, Kornblume oder Veilchen.

Die Blüten mischen, in ein Glas einfüllen und mit 38%igem Alkohol übergießen. Das geschlossene Glas 3 Wochen dunkel stehen lassen und immer wieder schütteln. Abseihen und in eine dunkle Tropfflasche einfüllen.

Bei Bedarf 3 x 15 Tropfen am Tag einnehmen. (25)

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2.2 Heilpflanzenliste: Wiesenapotheke

2.1 Kleine Schätze der Wiesen und Felder:

Augentrost .......................................................................................... Seiten: ... 12 Braunelle ............................................................................................................ 13 Eberwurz / Silberdistel ....................................................................................... 14 Ehrenpreis .......................................................................................................... 15 Gänseblümchen ................................................................................................. 16 Gundermann ...................................................................................................... 17 Günsel, kriechender ........................................................................................... 18 Kornblume (im Text) .......................................................................................... 10 Labkraut.............................................................................................................. 19 Leinkraut............................................................................................................. 20 Veilchen .............................................................................................................. 21

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Augentrost – Euphrasia officinalis Rachenblütler / Scrophulariaceae

Die Signaturenlehre sieht in der Blüte des Augentrosts ein Abbild des Auges.

Signatur: Wiesenpflanze von 10-30 cm, mit aufrechten Stängeln, kleinen, eiförmigen, gezackten Blättern und hübschen Blüten in weiß-gelb-lila. (Die dunklen Striche der Blüte stellen die „Wimpern“ des Auges dar.)

Verwendung: das blühende Kraut. Droge: Euphrasiae herba. Inhaltsstoffe: Iridoidglykoside: Aucubin, Euphrosid, Lignane, Phenolcarbonsäuren, Gerbstoffe, Flavonoide.

Eigenschaften: entzündungshemmend, antibakteriell, adstringierend, schmerzlindernd.

Anwendung: Der Augentrost ist eine Pflanze der traditionellen Volksheilkunde, die bevorzugt bei entzündlichen Augenleiden eingesetzt wird. Für die antibakterielle Wirkung, die nachgewie-sen wurde, sollen die Phenolverbindungen verantwortlich sein. Augentrost stärkt die Schleimhäute und verbessert die körpereigenen Abwehrkräfte.

Bei Augenerkrankungen, verbunden mit Entzündungen und Reizungen: Lidrandentzündung, Bindehautentzündung, Augenkatarrh, Gerstenkörnern, bei überanstrengten, brennenden, tränenden Augen, Lichtempfindlichkeit.

Sonstige traditionelle Anwendungen: Bei Schleimhautentzündung von Magen und Darm, Appetitlosigkeit, Erkältungsbeschwerden: Husten, Heiserkeit, Fließschnupfen, sowie bei entzündlichen Hautleiden.

Tee – innerlich: 1 TL Kraut (2-3 g Droge) auf 150 ml kochendes Wasser, 10 Min. ziehen lassen. Der Tee sollte nicht für Augenkompressen oder Spülungen verwendet werden.

Kommission D – Homöopathie: Entzündungen der Augen und der oberen Luftwege.

Vorsicht: Bei Beschwerden am Auge sollten aus hygienischen Gründen Fertigpräparate verwen-det und auf Augentrost-Abkochungen verzichtet werden.

Firmenpräparate: Euphrasia Augentropfen v. Weleda, Augentrosttee von Aurica, Vidisan Augentropfen von Dr. Gerhard Mann GmbH, Euphrasia Urtinktur von Ceres, Proal spagyr. Peka Tropfen von Pekana, Euphrasia Augentropfen von Wala, enthalten in: Solunat Nr.12 von Soluna.

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Braunelle – Prunella vulgaris Lippenblütler / Lamiaceae

Signatur: Kleine Wiesenpflanze bis 25 cm, mit auf-rechten, kantigen Stängeln, länglich-eiförmigen Blättern und blau-violetten Lippenblüten an den kleinen, bräunlichen Kolben. Die Braunelle ist weit verbreitet.

Verwendung: das getrocknete Kraut. Droge: Herba brunellae. Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harz, ätherisches Öl, fettes Öl.

Eigenschaften: antibakteriell, entzündungswidrig, adstringierend, tonisierend, krampflösend, blä-hungswidrig, blutdrucksenkend.

Anwendung: Die Braunelle war früher in der Volks-Heilkunde von großer Bedeutung. Man verwendete sie als Hauptmittel bei Diphterie, die auch „Hals-bräune“ genannt wurde, was der Pflanze vermut-lich ihren Namen verschaffte. Heute ist die Pflanze etwas in Vergessenheit geraten und wird seltener genutzt.

Bei Hals- und Rachenentzündung, Mandelentzündung, Zahnfleischentzündung, Atemwegserkrankungen, Halsschmerzen, Heiserkeit, bei Verdauungsbeschwerden: Blähungen, leichten Krämpfen, Durchfall, sowie bei Menstruationsproblemen.

Äußerlich: kleine Wunden, Schürfungen, Hautentzündungen. Tee: 1 TL getrocknetes Kraut mit 200 ml kochendem Wasser aufgießen und 8–10 Minuten ziehen lassen. Als Gurgelwasser, Wundauflage etwas stärker zubereiten.

TCM: Xia Ku Cao ist ein wichtiges Mittel der chinesischen Medizin bei Tuberkulose, Krebs und allgemeiner Leberschwäche. Chinesische Mikrobiologen berichteten auch von der Wirksamkeit bei Herpesinfektionen. Allgemein wird der Pflanze ein großes Potenzial bestätigt. (In Asia-Läden ist das Kraut erhältlich, es gehört zu den Gewürzen der chinesischen Küche.)

Paracelsus: Er verwendete „Aqua prunella“, ein Destillat aus Braunelle, gegen die Pest: „Es soll den Pestkranken häufig gegeben werden, besonders wenn ein Geschwür unter der Achsel ist.“ Ihm waren auch ihre wundheilenden, entzündungswidrigen Kräfte wohl bekannt, er bezeichnete sie darum als „Consolida minor“ und ebenso die Anwendung bei „Halsbräune“.

Firmenpräparate: Prunella vulgaris, spag. Dilution von Spagyros, Prunella vulgaris, Globuli, Dilution, Tabletten von DHU.

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Eberwurz / Silberdistel Carlina acaulis – „Wetterdistel“ Korbblütler / Asteraceae

Signatur: Krautige, distelartige Pflanze von 10-20 cm, mit stachligen, fieder-spaltigen Blattrosetten, großen, silbrig-weißen Blüten und einer fleischigen Pfahlwurzel. Geschützte Pflanze der Mittelgebirge und Wälder.

Verwendung: die Wurzel im Herbst. Inhaltsstoffe: Inulin, ätherisches Öl: Carlinaoxid, Carlinen, Gerbstoffe.

Eigenschaften: entzündungswidrig, antibakteriell, harntreibend, karminativ, appetitanregend. Das reine ätherische Öl gilt wegen des Gehaltes an Carlinaoxid als toxisch. Anwendung: Eberwurz ist eine Pflanze der traditionellen Volksheilkunde, mit umfassendem Wirkspektrum, die heute kaum noch genutzt wird. Als Tee und Bestandteil von Magenbittern. Die Prüfkommissionen haben Eberwurz nicht beurteilt bzw. negativ bewertet.

Innerlich: bei Verdauungsbeschwerden, Verstopfung, Blähungen, zur Durchspülung bei Nieren- und Blasenleiden, Harnverhalten, sowie bei Erkältungskrankheiten und Fieber.

Äußerlich für Wundauflagen: bei Entzündungen, Ekzemen, Geschwüren.

Tee: 1-2 TL (1,5-3 g) getrocknete, zerkleinerte Wurzel mit 150 ml kaltem Wasser ansetzen, lang-sam zum Kochen erhitzen und 5-10 Minuten kochen lassen. 2 Tassen am Tag. Den Tee nicht

überdosieren oder langfristig anwenden.

Firmenpräparate: enthalten in: Infi-Tract Tropfen von Infirmarius, mit Angelika, Enzian, Myrrhe, Gelbwurz, Jacobus-Schwedenbitter von Pharma-Förster sowie in weiteren Bitter-Spirituosen.

Die Legende erzählt, dass ein Engel dem Kaiser – Karl dem Großen – im Traum erschien und ihm gebot, einen Pfeil in die Luft abzuschießen. Die Pflanze, die der Pfeil treffen würde, wäre ein großes Heilmittel ge-gen die Pest. Der Pfeil traf die Eberwurz und soll den Kaiser selbst, sein Heer und große Teile des Volkes vor der Pest be-wahrt haben. (Aus dem Codex icon. 26 der Münchner Staatsbibliothek, ca. 1500)

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Ehrenpreis / Waldehrenpreis Veronica officinalis „Heil aller Welt“ Wegerichgewächse / Plantaginaceae

Signatur: Unscheinbare, kriechende Pflanze von 10-25 cm, in unterschiedlichen Arten, mit hellblau-violetten Blüten in Trauben und länglich-eiförmigen, leicht behaarten Blät-tern. Die Pflanze bevorzugt lichte Wälder.

Verwendung: das blühende Kraut. Droge: Veronicae herba. Inhaltsstoffe: Iridoidglykoside, Aucubin, Bitterstoffe, Kaffeesäureverbindungen, Flavonoide, Gerbstoffe, Triterpene.

Eigenschaften: entzündungshemmend, wundheilungsfördernd, sekretolytisch, harntreibend, schweißtreibend, stoffwechselanregend, galleanregend.

Anwendung: Heilpflanze der traditionellen Volksheilkunde, welche früher für ein breites Spekt-rum von Beschwerden eingesetzt und als „Universalheilmittel“ angesehen wurde. Auch heute wird Ehrenpreis noch gerne sogenannten Blutreinigungstees beigefügt und zur Frühjahrskur, verwendet.

Bei Erkrankungen der Atemwege: Husten, Bronchitis, Asthma bronchiale, Erkältung mit Schnupfen, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit, bei Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit, Durchfall, Leberschwäche, begleitend bei Nieren- und Blasenentzündung, Gicht, Rheuma.

Äußerlich: Hautunreinheiten, Entzündungen, Juckreiz, Flechten, Ekzeme, kleine Wunden.

Tee: 1,5 g Droge mit 150 ml kochendem Wasser aufbrühen, 6 – 8 Minuten ziehen lassen, 2-3 x täglich 1 Tasse.

Erkältungsteemischung: mit Königskerze, Thymian, Huflattich oder anderen Kräutern.

Äußerlich: zum Gurgeln, für Kompressen 10-15 g Droge auf 1 l Wasser.

Kommission E: Die Prüfkommission hat eine Negativ-Bewertung erstellt.

Matthiolus, 1501-1577, schrieb in seinem Kräuterbuch über den Ehrenpreis, er sei ein köstliches Kraut gegen alle möglichen Lungen- und Brustbeschwerden und äußerlich ein hilfreiches Mittel zur Behandlung von eitrigen Geschwüren.

Firmenpräparate: Veronica officinalis, Dilution diverse Potenzen von DHU, Veronica officinalis, ethan. Decoct. Urtinktur von Weleda, Tee von Aurica, Bombastus, enthalten in: Lymphomyosot Tropfen von Heel, Isoskleran von Iso.

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Gänseblümchen – Bellis perennis Korbblütler / Asteraceae „Maßliebchen“, „Tausendschönchen“

Signatur: Ausdauernde Pflanze, bis 15 cm, mit fleischigen, spatelförmigen Blätter in grundständiger Rosette, blattlosen Stän-geln und weißen (rosa) Blüten. Die Blüten schließen sich in der Nacht.

Verwendung: Blüten, Blätter. Droge: Bellidis flos, herba.

Inhaltsstoffe: Triterpensaponine, Flavonoide, Bitterstoffe, Gerbstoffe, organische Säuren.

Eigenschaften: entzündungshemmend, adstringierend, juckreizlindernd, harntreibend, stoffwechselanregend, krampflösend, appetit-anregend.

Anwendung: Das Gänseblümchen ist ein mildes Heilkraut der Volksheilkunde, mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Auch heute noch ist Bellis perennis in vielen Kindermitteln und in homöopathischen Zubereitungen enthalten.

Bei Katarrhen der Atemwege, festsitzendem Husten, Erkältung, begleitend bei Menstruationsbeschwerden, Nieren- und Blasenbeschwerden, Ödemen, zur Anregung des Stoffwechsels bei Gicht, Rheuma.

Äußerlich: bei kleinen Verletzungen, entzündlichen Hautleiden, Muskelschmerzen.

Tee: 1-2 TL Blüten (Kraut) auf 150 ml heißes Wasser, 8-10 Minuten bedeckt ziehen lassen. Der Tee kann auch äußerlich für Umschläge, Kompressen und Waschungen genutzt werden.

Kommission D – Homöopathie: bei Blutungen, Blutergüssen, Muskel- und Gelenkschmerzen, kleinen Verletzungen der Haut, Ausschlägen sowie bei Beschwerden von Magen und Darm.

Frühjahrskur: Das Gänseblümchen ist eine wichtige stoffwechselanregende Pflanze, die Leber und Nieren zu verstärkter Tätigkeit anregt. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur „Blutreini-gung“, im Rahmen einer Frühjahrskur.

Die essbaren Blüten und Blätter können in Wildkräutersalaten, Kräuterquark oder in „green Smoothies“ genossen werden.

Firmenpräparate: Bellis perennis Urtinktur von Ceres, DHU, spagyrische Dilution von Spagyros, Bellis Komplex Nr. 164 von Nestmann, Cutral spag. Peka-Salbe von Pekana, Ekzem-Entoxin N Tropfen von Spenglersan, Viola tricolor Similaplex R von Pekana.

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Gundermann – Glechoma hederaceae Lippenblütler / Lamiaceae „Gundelrebe“

Signatur: Unscheinbare Wiesenpflanze v. 10-25 cm, mit kriechenden Wurzelausläufern und aufrechten, behaarten Stängeln, herzförmigen Blättern und blau-violetten Blüten in den Blattachseln.

Verwendung: das blühende Kraut. Droge: Glechomae herba, Hederae terrestris herba.

Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Saponine, Vitamin C.

Eigenschaften: entzündungshemmend, adstringierend, schleimlösend, ausleitend, harn- und schweißtreibend.

Anwendung: Bewährte Pflanze der traditionellen Volksheilkunde, mit vielen Anwendungsmöglich- keiten. Sie war bereits den Germanen wohl bekannt, die sie zu den „Gundkräutern“ zählten. „Gund“ bedeutet Eiter, man nannte den Gundermann also „Herr des Eiters“.

Bei chronischem Husten, Bronchitis, Verschleimung, Schnupfen, Magen-Darmkatarrh, Appetitlosigkeit, Durchfall, zur Unterstützung bei Nieren- und Blasenbeschwerden, sowie bei eitrigen Hautleiden, Entzündungen, kleinen Verletzungen.

Sonstige traditionelle Anwendungen: Eine Domäne der Heilpflanze ist es, Stoffwechselschlacken und giftige Stoffe auszuleiten. Als die Farben noch Blei enthielten, nutzten die Maler den Gundermann, um die Bleirückstände der Farben mit Gundermanntee auszuschwemmen.

Gundermann ist traditionell ein Bestandteil der Frühjahrskur und wird zur „Blutreinigung“ bzw. Ausleitung von Stoffwechselschlacken verwendet. Als Presssaft, Tee, Salatbeigabe. Gundermann ist ebenso ein Bestandteil der traditionellen Gründonnerstagssuppe.

Tee: 1-2 TL (3-4 g) Droge mit 200 ml heißem Wasser aufgießen, 5 Minuten ziehen lassen, bis 2 Tassen am Tag.

Kommission D – Homöopathie: Verwendet werden die frischen, blühenden, oberirdischen Teile der Pflanze bei Durchfall und bei Hämorrhoiden.

Firmenpräparate: Glechoma hederacea Urtinktur von Ceres, enthalten in: Radinex spag. Peka Tropfen von Pekana.

Sonstiges: Der Name Glechoma stammt aus dem Griechischen und ist von der Bezeichnung glechon, für die Poleiminze, abgeleitet. Der Artname hederacea bezieht sich auf die dem Efeu ähnlichen Blätter.

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Günsel, kriechender – Ajuga reptans Lippenblütler / Lamiaceae

Signatur: Kleine Wiesenpflanze von 10-30 cm, mit aufrechten, behaarten Stängeln, ovalen Blättern und blau-violetten Blüten in Ähren. Das Wurzel-Rhizom der Pflanze bildet lange Ausläu-fer. Auf schattigen Wiesen, an Waldrändern.

Verwendung: das blühende Kraut. Droge: Ajugae herba. Dosis: Es sind keine Mengenangaben bekannt. Inhaltsstoffe: Iridoidglykoside, ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Rosmarinsäure.

Eigenschaften: entzündungshemmend, antibakteriell, schmerzlindernd, adstringierend, harntreibend, ausleitend, stoffwechselanregend.

Anwendung: Der Günsel gehört zu den Pflanzen der traditionellen Volksheilkunde, die früher bei vielen unterschiedlichen Leiden verwendet wurden. Hauptsächlich wurde die Pflanze bei Stoffwechselerkrankungen und zur Wundheilung eingesetzt. Günsel enthält, wie die Teufelskralle, den Wirkstoff Harpagid, der ihre Anwendung bei rheuma-tischen Beschwerden erklärt.

Bei Magen-Darmbeschwerden, Sodbrennen, leichten Entzündungen, zur Entwässerung, bei kleinen Ödemen, ausleitend bei Rheuma oder Gicht, zum Spülen, Gurgeln bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

Äußerlich: bei kleinen Wunden, Schürfungen, Ekzemen, Ausschlägen, sowie bei Quetschungen, Prellungen, rheumatischen Beschwerden.

Tee: 1-2 TL getrocknetes Kraut, mit 150 ml kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen. 2-3 x täglich 1 Tasse zur Entschlackung, im Rahmen einer Frühjahrskur.

Äußerlich: für Umschläge, Kompressen, zum Gurgeln. Der Tee kann auch als Gesichtswasser bei fettiger, unreiner Haut verwendet werden.

Tinktur: Da kaum Fertigprodukte im Handel sind, kann man bei Bedarf, eine Günsel-Tinktur selbst herstellen. Dazu wird das Günsel-Kraut grob zerkleinert und in ein Schraubglas zu 2/3 eingefüllt. Danach gießt man mit 38-40%igem Alkohol, z. B. Doppelkorn, auf und verschließt das Glas. Nun wird das Glas für 4-6 Wochen an einen dunklen Ort gestellt und öfter einmal geschüttelt. Die fertige Tinktur gut abfiltern und in einer dunklen Flasche aufbewahren.

Firmenpräparate: Ajuga reptans Globuli, Tabletten, Tinktur von DHU.

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Labkraut, Echtes – Galium verum Rötegewächse / Rubiaceae

Signatur: Krautige Pflanze bis 50 cm, mit kanti-gen, aufrechten Stängeln, sehr schmalen, quirl-artigen Blättern und feinen, gelben Blüten in dichten Rispen. An Wegrändern, auf Wiesen.

Verwendung: das blühende Kraut. Droge: Galii veri herba, Galii lutei herba. Dosierung: Es sind keine Angaben bekannt.

Inhaltsstoffe: Iridoidglycoside, ätherisches Öl, Flavonoide, Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren.

Eigenschaften: harntreibend, adstringierend, antibakteriell, entzündungshemmend.

Labkraut enthält ein Enzym, das Tiermilch zum Gerinnen bringt. (Käseherstellung).

Anwendung: Echtes Labkraut ist eine bewährte Pflanze der Volksheilkunde, die aufgrund ihrer diuretischen Wirkstoffe gerne zur Ausleitung der Winterschlacken, im Rahmen einer Frühjahrs-kur, verwendet wird.

Bei Harnwegsbeschwerden, Blasen- und Nierenkatarrh, leichten Entzündungen der Harnwege, begleitend bei Blasen- und Nierengrieß, Wasseransammlungen, geschwollenen Knöcheln, Ödemen, Lymphstau.

Sonstige Anwendungen: schlecht heilende Wunden, Hautleiden: Ausschläge, Geschwüre.

Tee: 2 TL (2-4 g) getrocknetes Kraut, auf 150 ml ko-chendes Wasser, 10 Minuten ziehen lassen. 2-3 x 1 Tasse am Tag. Ebenso für Umschläge oder Wundauflagen.

Mythologie: Das Labkraut war der germanischen Göttin Freya gewidmet, der Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit.

Gebärenden Frauen legte man das Kraut in die Mat-ratze, um Schaden von Mutter und Kind abzuweh-ren, genannt: „Liebfrauenstroh“.

Labkraut ist traditioneller Bestandteil der Kräuter- buschen, die zu „Maria Himmelfahrt“ geweiht wer-den.

(Wiesen-Labkraut)