1.1. Produktionsformen

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  1. 1. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Fcherbergreifender Teil Grundlagen fr kostenbewusstes Handeln 1. Volkswirtschaft 1.1. Produktionsformen Prsentation zum Unterricht Erstellt von Markus Hammele Industriemeister Fachrichtung Flugzeugbau 7996TYPF15A IHK Schwaben Augsburg "Auch die lngste Reise beginnt mit dem ersten Schritt." Chinesisches Sprichwort
  2. 2. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.1. Bedrfnisse des Menschen Definition Bedrfnis: Zustand eines subjektiven Mangels und das Streben diesen Zustand zu beseitigen. (Individuelles Handeln und sozialer Einflu; Neuberger/Conradi/Maier; 1985; S. 254) Bedrfnisse (Bedrfnisbefriedigung) 3 Gruppen: - Bedrfnisse (Existenzsicherung (Essen, Trinken, Kleidung) - Kulturbedrfnisse (Lesen, Fernsehen, Theater) - Luxusbedrfnisse (Auto, Swimmingpool))
  3. 3. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.1. Bedrfnisse des Menschen Maslowsche Bedrfnispyramide (Physiologische Bedrfnisse, Sicherheitsbedrfnisse, Soziale Bedrfnisse, Wertschtzungsbedrfnisse und Selbstverwirklichungsbedrfnisse) Krperliche Grundbedrfnisse: Atmung, Wrme, Trinken, Essen, Schlaf, krperliches Wohlbefinden und Sexualitt Sicherheit: Wohnung, Arbeitsplatz, Gesetzte, Versicherung, Gesundheit, Ordnung, Religion (Moral, Werte) Soziale Beziehungen: Freundeskreis, Partnerschaft, Liebe, Kommunikation, Kultur Soziale Anerkennung: Status, Wohlstand, Geld, Macht, Karriere, Auszeichnungen und Statussymbole Selbstverwirklichung: Individualitt, Altruismus (selbstloses Handeln), Kunst, Philosophie und Glaube Beispiel: Fernseher IHK Skript S. 2: Hierarchie der Bedrfnisse (nach Maslow)
  4. 4. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Maslowsche Bedrfnispyramide Transzendenz: Die Suche / das Erleben von etwas, das ber das eigene Sein hinausgeht Quelle: http://nlpportal.org/nlpedia/wiki/Maslowsche_Bed %C3%BCrfnishierachie Quelle: http://www.sdi- research.at/lexikon/beduerfnishierarchie.html
  5. 5. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.1. Bedrfnisse des Menschen latente Bedrfnisse (mssen erst geweckt werden) offene Bedrfnisse Siegmund Freud: Bewusstes/Vorbewusstes/Unbewusstes (topographisches Modell) Bewutsein bezeichnet eine subjektive Erlebnisqualitt innerer Vorgnge. Beim Unbewuten unterscheidet Freud zwischen bewutseinsfhigem und "an sich und ohne weiteres" nicht bewutseinsfhigem. Ersteres nennt er "vorbewut". [Mitunter wird auch der Begriff "unterbewut" benutzt, der aber umstritten ist.] http://www.philolex.de/freud.htm Bewusst: Dach ber dem Kopf vorbewusst/unbewusst: wohlfhlen (z.B. Geruch, Farben, Formen) Individualbedrfnis: Bedrfnis eines Einzelnen (Mobilitt: Porsche; Bildung: Russisch, Polnisch) Gesellschaftsbedrfnis/Kollektivbedrfnis: Bedrfnis einer Gesellschaft (Mobilitt: ffentlicher Nahverkehr, Straen; Bildung: ffentliche Schule (Englisch, Franzsisch, Latein, Spanisch))
  6. 6. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.2. Gter Als Gut bezeichnet man in der Wirtschaftswissenschaft allgemein alle Mittel oder Leistungen (Sachgter, Dienstleistungen und Nutzungsrechte), die direkt oder indirekt der Bedrfnisbefriedigung dienen. Quelle: www.wikipedia.de
  7. 7. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Gter Quelle: http://www.teialehrbuch.de/Kostenlose-Kurse/Allgemeine-Betriebswirtschaftslehre/images/001.jpg
  8. 8. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Gterarten Quelle: Dr. Mhlmann (http://www.diplom-finanzwirte.de/Inhalte/ABWL/Folien/Einfuehrung.pdf - Seite 27)
  9. 9. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Gterarten Unterscheidung nach der Verfgbarkeit - freie Gter Ein Gut ist frei, wenn es im betreffenden Gebiet zur betrachteten Zeit in so groer Menge vorhanden ist, dass jeder Mensch so viele Einheiten des Gutes konsumieren kann, wie er will, beziehungsweise bis seine Sttigungsmenge erreicht ist. Beispiele dafr sind die Luft zum Atmen oder Sand in der Wste. Da freie Gter in einem ausreichenden Mae zur Verfgung stehen, haben sie keinen Preis. In einem marktwirtschaftlichen System kann der Preis ein Indikator fr die Knappheit eines Gutes sein. Meist gilt: je knapper ein Gut, desto hher sein Preis. Quelle: www.wikipedia.de Beispiele: Luft zum Atmen, Sand in der Wste, Meerwasser am Meer, Sonne - knappe Gter Ein Gut ist knapp, wenn eine begrenzte Menge vorhanden ist. In einem marktwirtschaftlichen System wird sich bei einem knappen Gut ein Preis bilden. Beispiele: Sand zum Hausbau, Meerwasser in Augsburg
  10. 10. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Gterarten Unterscheidung nach der Ausschliebarkeit (Exkludierbarkeit) und Rivalitt - Ausschluss ermglichende Gter Ausschluss von Personen am Konsum ist mglich. Beispiel: Pay-TV, Maut - Ausschluss nicht ermglichende Gter Ausschluss von Personen am Konsum ist nicht mglich. Beispiel: Landesverteidigung (Bundeswehr), Deiche zum Hochwasserschutz - rivalisierende Gter Der Konsum eines Gutes durch einen Konsumenten schliet den Konsum desselben Gutes durch einen anderen Konsumenten aus. Beispiel: ein paar Schuhe, Brot - nicht rivalisierende Gter Das Gut kann von mehreren gleichzeitig benutzt werden. Beispiel: Fernseher, Couch, Autobahn Allerdings ist die Rivalitt auch situationsabhngig und aus einem nicht rivalisierenden kann ein rivalisierendes Gut werden.
  11. 11. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Gterarten ffentliche Gter (Kollektivgter) allgemein die Gesamtheit der tatschlich ffentlich angebotenen Gter (Kollektivgter), in der Finanzwissenschaft nur solche Gter, die aufgrund ihrer Eigenart im marktwirtschaftlichen Prozess nicht angeboten und deshalb durch den Staat bereitgestellt werden (z. B. uere und innere Sicherheit). Besonderheiten: 1) ffentliche Gter sind gemeinschaftlich nutzbar, das heit, die Nutzung durch ein Individuum (oder eine Gruppe von Individuen) beeintrchtigt nicht die Nutzung durch andere Individuen (Nichtrivalitt im Konsum); 2) es ist technisch nicht mglich (oder konomisch nicht sinnvoll), Wirtschaftssubjekte, die nicht bereit sind, fr diese Gter zu zahlen (Trittbrettfahrer), von der Nutzung auszuschlieen (Nichtanwendbarkeit des Ausschlussprinzips). Whrend die Entscheidung ber Art, Umfang und Verteilung privater Gter ber den Marktmechanismus erfolgt, liegt bei ffentlichen Gtern eine Kollektiventscheidung zugrunde; sie sind deshalb ein Beispiel fr (allokatives) Marktversagen. http://lexikon.meyers.de Beispiel: innere Sicherheit, Straen, Deiche, Straenbeleuchtung private Gter (Individualgter) Private Gter werden auf einem Markt angeboten, wer sie erwirbt, besitzt sie unter Ausschluss Anderer. Beispiel: Kinokarten, Konsumgter, Auto
  12. 12. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Gterarten Quelle: Www.wikipedia.org
  13. 13. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Gterarten Unterscheidung nach dem Material - materielle Gter (Sachgter, Waren) Materielle Gter sind krperlich (physisch - man kann sie anfassen). Beispiel: Auto, Haus - immaterielle Gter Immaterielle Gter sind unkrperlich. Beispiel: Dienstleistungen (Arztbesuch), ideelle Gter (Patente)
  14. 14. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Gterarten Wesensmerkmale von Sach- und Dienstleistungsgtern Sachgter (materiell) - wiederverkaufbar - vorzeigbar, demonstrierbar - lagerfhig - Konsum folgt nach Produktion - rumliche Trennung von Produktion, Verkauf, Konsum - transportfhig - indirekter Kontakt zwischen Hersteller und Abnehmer mglich Dienstleistungen (immateriell) - nicht wiederverkaufbar - nicht vorzeigbar - keine Lagerfhigkeit - simultane Produktion und Konsum - Produktion, Verkauf, Konsum fallen rumlich und zeitlich zusammen - Dienste sind nicht transportfhig, wohl aber der Anbieter - direkter Kontakt notwendig
  15. 15. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Gterarten Unterscheidung nach dem Verwendungszweck und Nutzungsdauer Konsumgter: Konsumgter werden von privaten Haushalten eingekauft. - Gebrauchsgter Gter knnen lngerfristig bentzt werden (lngere Nutzungsdauer) Beispiel: Fernsehsessel, Auto, Buch - Verbrauchsgter Verbrauchen sich beim Konsumieren (geringe Nutzungsdauer) Beispiel: Nahrungsmittel, Benzin fr Privatauto Produktionsgter: Produktionsgter werden von Unternehmen gekauft. - Investitionsgter Gter, die fr einen mglichst dauerhaften Einsatz im Produktionsprozess bestimmt sind und fr die Erhaltung, Erweiterung oder Rationalisierung des betrieblichen Anlagevermgens eingesetzt werden. http://lexikon.meyers.de Beispiel: Lackiermaschine, Firmenwagen - Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (Werkstoffe) Rohstoffe: Hauptbestandteil des Fabrikats Hilfsstoffe: Nebenbestandteil des Fabrikats Betriebsstoffe: Verbrauch bei Leistungserstellung Beispiel: Lack, Benzin, l, Holz, Schrauben
  16. 16. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Gterarten Unterscheidung nach den Produktionseigenschaften - direkte Gter flieen direkt in die Produktion. Beispiel: Rohstoffe - indirekte Gter dienen zur Aufrechterhaltung des Betriebes Beispiel: Brombel, Schraubenzieher
  17. 17. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Gterarten Unterscheidung nach dem Nachfrageverhalten a) zwischen 2 Gtern - Komplementre Gter Die Gter ergnzen sich bzw. sind voneinander abhngig. Beispiel: Schuh und Schnrsenkel, Auto und Reifen - Substantive Gter Gter, die das gleich Bedrfnis befriedigen und untereinander ersetzt werden knnen Beispiel: Butter und Margarine, Brot und Brtchen b) in Abhngigkeit vom Einkommen - inferiore Gter geringwertige (wirtschaftliche) Gter, die bei steigendem Einkommen eines Haushalts in geringerer Menge nachgefragt werden, weil sie durch hherwertige Gter (superiore Gter) ersetzt werden. http://lexikon.meyers.de Beispiel: Sekt, Imbiss - superiore Gter Gter die bei steigendem Einkommen strker nachgefragt werden. Beispiel: Champagner, Restaurant
  18. 18. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.3. Zielbewusstes Handeln zur Befriedigung der Bedrfnisse mit knappen Mitteln IHK Skript (Seite 4f) Tausch dich reich (http://www.studikarre.de/ und http://oneredpaperclip.blogspot.com/ ) Wirtschaftlichkeitsprinzip, nach dem mit gegebenen Mitteln ein hchstmglicher Erfolg (Maximumprinzip) oder ein angestrebter Erfolg mit den geringsten Mitteln (Minimalprinzip) erzielt werden soll. Effektivitt (lat.): Effektivitt ist das Verhltnis von erreichtem Ziel zu definiertem Ziel. Ein Verhalten ist dann effektiv, wenn es ein vorgegebenes Ziel erreicht. Es ist wenig effektiv, wenn das Ziel nicht oder nur teilweise erreicht wird. Dies ist unabhngig vom zur Zielerreichung ntigen Aufwand, der anhand des Kriteriums der Effizienz beurteilt werden kann. Effizienz (lat.): Wirksamkeit, Leistungsfhigkeit (im Verhltnis zu den aufgewandten Mitteln); [besondere] Wirtschaftlichkeit Definition: Unter Nutzen versteht man den subjektiven Gebrauchswert eines Gutes an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt. (Heizung in Alaska/ in der Sahara) Abnehmender Grenznutzen
  19. 19. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Unternehmenskennzahlen Produktivitt Definition: Verhltnis zwischen mengenmigem Ertrag (Stck, kg, Liter) und mengenmigem Einsatz der Produktionsfaktoren (Arbeitsstunden, Werkstoffeinheiten, Maschinenstunden). Produktivitt = (Menge Output) / (Menge Input) = Produktionsmenge / Faktoreinsatzmenge Arbeitsproduktivitt = Produktionsergebnis / Arbeitseinsatz Beispiel 1: Ein Arbeiter stellt pro Tag (8-Stunden-Tag) 32 Uhrengehuse her. Arbeitsproduktivitt = Output / Input (Arbeitsleistung) = 32 Stck / 8 Arbeitsstunden = 4 Stck/Arbeitsstunde Beispiel 2: Ein Automobilwerk stellt mit 10.000 Mitarbeitern jhrlich 100.000 PKW her. Arbeitsproduktivitt = Ausbringungsmenge / Mitarbeiterzahl = 100.000 Stck / 10.000 Mitarbeiter = 10 PKW/Mitarbeiter. Quelle: http://www.welt-der-bwl.de/Arbeitsproduktivitaet
  20. 20. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Produktivitt Anwendungsgebiete: Vor allem in der Lohnpolitik (als Argument fr die Arbeitnehmer-Verbnde bei Tarifverhandlungen) Hinweis: Steigerungsraten: in den 60iger Jahren ca. 4%, 70igern ca. 3%, seit den 80igern bis heute ca. 2% Kapitalproduktivitt = Produktionsergebnis / Sachkapitaleinsatz Beispiele: Belegleser, Kopiergerte, Drucker Problembereich: Messbarkeit, Vergleichbarkeit
  21. 21. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Wirtschaftlichkeit Allgemein: Eine fr eine bestimmte Handlung ermittelte Beziehung zwischen dem Handlungsergebnis und dem dafr erforderlichen Mitteleinsatz, d.h. eine Beziehung zwischen Ertrag und Aufwand (monetre Bewertung). Arten: In der Regel Verhltnisrechnung, aber auch Differenzmethode mglich (abhngig von der Zielsetzung) Beispiele: - Vergleich verschiedener Behandlungsmethoden (Krankenhausbehandlung - ambulant) - Eigenfertigung oder Fremdbezug von Druckerzeugnissen Problembereich: Kein Bezug zum eingesetzten Kapital Wirtschaftlichkeit = (Wert Output) / (Wert Input) (Kosten-)Wirtschaftlichkeit = Leistung / Kosten (Ertrags-)Wirtschaftlichkeit = Ertrge / Aufwendungen (Umsatz-)Wirtschaftlichkeit = Umsatz / Aufwendungen
  22. 22. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Wirtschaftlichkeit Quelle: http://www.controllingportal.de/Fachinfo/Grundlagen/Kennzahlen/Wirtschaftlichkeit.html
  23. 23. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Produktivitt vs. Wirtschaftlichkeit Eine hohe Produktivitt bedeutet noch nicht, dass das Unternehmen wirtschaftlich oder rentabel arbeitet. Beispiel: Angenommen, ein Fahrradhersteller stellt pro Stunde 2 Fahrrder her und das sei mehr, als alle Konkurrenten aufweisen knnen. Das Unternehmen ist sehr produktiv. Allerdings kostet die Arbeitsstunde mit allen Gemeinkosten 200 , die Fahrrder lassen sich aber nur fr 90 je Stck an den Handel verkaufen. Das ist unwirtschaftlich: die Ertrge sind mit 180 je Stunde geringer als die Aufwendungen von 200 . Quelle: http://www.welt-der-bwl.de/Produktivit%C3%A4t
  24. 24. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Rentabilitt Definition: Verhltnis einer Erfolgsgre zu eingesetztem Kapital einer Rechnungsperiode. Rentabilitt misst den Erfolg im Finanzprozess, d.h. die durch das eingesetzte Kapital erwirtschafteten finanziellen Mittel. Eigenkapitalrendite = Gewinn / Eigenkapital Gesamtkapitalrendite = (Gewinn + Fremdkapitalzinsen) / (Eigenkapital + Fremdkapital) Gesamtkapital = Eigenkapital + Fremdkapital Umsatzrendite = Gewinn / Umsatz (Umsatzrentabilitt bei Top-Unternehmen (z.B. Intel, Coca-Cola): ca. 15 Prozent) Fremdkapitalrentabilitt = (Fremdkapital-Zinsen / Fremdkapital) Prozentwerte: Multiplikation mit 100 Kapitalumschlag = Umsatz / Durchschnittliches Kapital (= AV + UV) Rentabilitt des investierten Kapitals (ROI - Return on investment) = Kapitalumschlag x Umsatzrentabilitt = (Gewinn x 100) / investiertes Kapital
  25. 25. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Rentabilitt Beispiele: Vergleich verschiedener Anlageformen (= Effektivzinssatz) Problembereich: Bewertungsspielraum in der Gewinnermittlung Rentabel vs. Profitabel: Profitabilitt im ursprnglichen Sinne bedeutet, einen Gewinn zu erzielen. Weist ein Unternehmen z.B. einen Jahresberschuss von 1 aus, ist es in dem Sinne profitabel. Rentabel ist das Unternehmen dadurch noch lange nicht (wenn es z.B. ein Kapital in Hhe von 1 Mio. einsetzt, um diesen kleinen Gewinn zu erzielen). Quelle: http://www.welt-der-bwl.de/Rentabilit%C3%A4t
  26. 26. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Liquiditt Definition: Die Fhigkeit und Bereitschaft eines Unternehmens seinen be- stehenden Zahlungsverpflichtungen termingerecht und betrags- gerecht nachzukommen. alle flssigen Mittel am Bilanzstichtag x 100 Liquiditt 1. Grades = ----------------------------------------------------------- (Barliquiditt) Kurzfristige Verbindlichkeiten Zielwert: 10 20 bzw. 30% (a. f. M. a. B. + kurzfristige Forderungen) x 100 Liquiditt 2. Grades = --------------------------------------------------------------- (Eingangsbedingte L.) Kurzfristige Verbindlichkeiten Zielwert: 50 bis 100 120% (a. f. M. a. B. + k. F. + Bestnde) x 100 Liquiditt 3. Grades = ----------------------------------------------------- (Umsatzbedingte L.) Kurzfristige Verbindlichkeiten Zielwert: > 120%
  27. 27. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Liquiditt Zielkonflikt zwischen Liquiditt und Rentabilitt! Beispiel: Vergleich von Tagesgeld und Festgeld Tagesgeld ist tglich verfgbar und damit von hoher Liquiditt, jedoch liegen die Zinsen meist ein wenig unter denen von Festgeld-Angeboten der selben Bank.
  28. 28. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Cash flow Der cash-flow zeigt die Fhigkeit eines Unternehmens Investitionen, Schuldentilgung und Gewinnausschttung aus selbst erwirtschafteten Mittel zu finanzieren. cash-flow = Jahresberschuss + Abschreibungen + Zufhrungen zu langfristigen Rckstellungen
  29. 29. 2015 Markus Hammele www.let-online.de konomisches Prinzip IHK Skript S. 4 Quelle: www.rechnungswesen-verstehen.de
  30. 30. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.4. Zielsetzungen unternehmerischen Handelns - Erwerbswirtschaftliches Prinzip: Normative Vorstellung von wirtschaftlicher Bettigung zum Zweck der Gewinnerzielung. Unterscheidung: - Gewinnmaximierung - angemessener Gewinn (weitere Ziele der Unternehmen knnen lauten: Ausrichtung auf soziale Verantwortung, Marktanteilsziele, Imageziele ...) - Gemeinwirtschaftliches Prinzip: Betriebe, die dem Nutzen der Allgemeinheit verpflichtet sind. Unterscheidung: - Bedarfsdeckungsprinzip: allein auf die Deckung eines vorhandenen Bedarfs ausgerichtet (Wasserwerke, ffentlicher Personennahverkehr) - Kostendeckungsprinzip: Kostenverteilungsprinzip, nach dem der Bruttoerfolg, Rohgewinn oder Deckungsbeitrag auf die Kostentrger verteilt werden (z.B. GKV) Weiterhin wird bei Zielen auch in monetre und nicht monetre Ziele unterschieden.
  31. 31. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.4. Zielsetzungen unternehmerischen Handelns Produktionsformen: - Primre Produktionsformen: Unternehmen der volkswirtschaftlichen Sektoren (Marktprinzip) - Sekundre Produktionsformen: ffentliche Krperschaften, Verbandswesen, Parteien, private Haushalte (Bedarfsdeckungs- bzw. ffentlichkeitsprinzip)
  32. 32. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.5. Volks- und betriebswirtschaftliche Bedeutung von Investitionen Definitionen: Von einer Investition spricht man, wenn die heutige Hingabe von Geld (= Auszahlung) in der Absicht erfolgt, mit dem Mitteleinsatz einen hheren Geldrckfluss (= Einzahlung) in Zukunft zu erreichen. Unter Finanzierung versteht man die Bereitstellung finanzieller Mittel, die zur Durchfhrung einer Investition bentigt werden. Investitionsarten: (1) nach der berfhrung des Kapitals in die entsprechenden Vermgenskategorien: Sachinvestitionen, Finanzinvestitionen, Potentialinvestitionen (Forschung, Entwicklung, Werbung, Ausbildung) (2) nach dem zeitlichen Anfall im genetischen Unternehmensprozess: Grndungsinvestitionen, Folgeinvestitionen (3) nach dem vorherrschenden Investitionsmotiv: Ersatzinvestitionen, Rationalisierungsinvestitionen, Umstellungsinvestitionen, Erweiterungsinvestitionen, Sicherungsinvestitionen Finanzierungsarten: Eigenfinanzierung (z.B. Eigenkapital, Crowdfunding, stille Beteiligung) Fremdfinanzierung (z.B. Bank)
  33. 33. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.6. Wirtschaftssektoren Volkswirtschaftliche Arbeitsteilung Die Urerzeugung (primrer Sektor) Land- und Forstwirtschaft Jagd und Fischerei Bergbau und Energiegewinnung Landwirtschaftsbetrieb Die Weiterverarbeitung (sekundrer Sektor) Grundstoffindustrie (Chemie-, Eisen-, Stahl-, Minerallindustrie) Investitionsgterindustrie (Stahl-, Maschinen-, Automobilbau, Elektroindustrie) Konsumgterindustrie (Nahrungs- und Genussmittel, Bekleidungs- und Mbelindustrie) Handwerksbetriebe (Autoreparaturwerkstatt, Bauhandwerk) Industriebetrieb, Handwerksbetrieb Handel und Dienstleistungen (tertirer Sektor) Handel (Binnen-, Einzel-, Auen-, Grohandel) Dienstleistungshandwerk (Friseure) Kreditinstitute (Banken, Sparkassen) Versicherungen (Schaden- und Personenversicherungen) Verkehrsbetriebe (DB, Reederei) Hotels und Gaststtten Freie Berufe (rzte, Steuerberater) Nachrichtenbetriebe Handelsbetrieb, Dienstleistungsbetrieb Beispiel: Apfel wird geerntet Herstellung des Apfelsaftes Transport und Verkauf; Zeitung
  34. 34. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.6. Wirtschaftssektoren Bruttoinlandsprodukt https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VGR/Inlandsprodukt/Tabellen/Gesamtwirtschaft.html https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VGR/Inlandsprodukt/Inlandsprodukt.html
  35. 35. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.7. Produktionsprozess durch Kombination von Produktionsfaktoren Volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren: Arbeit, Boden und Kapital Arbeit: Definition: Unter Arbeit im volkswirtschaftlichen Sinne versteht man jede Art von krperlicher oder geistiger Ttigkeit gegen Entgelt. Arbeit wird als ursprnglicher oder originrer Produktionsfaktor bezeichnet.
  36. 36. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.7. Produktionsprozess durch Kombination von Produktionsfaktoren Arbeitsteilung - Gesellschaftlich: Unter gesellschaftlicher Arbeitsteilung versteht man die Arbeitsteilung im Haushalt, Berufsbildung, Berufsspaltung. - betrieblich: Unter betrieblicher Arbeitsteilung versteht man die Arbeits- zerlegung, die Fliebandfertigung und die Automatisierung. - volkswirtschaftlich: - vertikal (unterschiedliche Produktionsstufen (z.B. Holzgewinnung, Tischler, Mbelhandel)) - horizontal (auf gleicher Produktions- und Wirtschaftsstufe (Branchen)) - international - nicht jede Volkswirtschaft kann alle Gter selbst produzieren (z. B. Roh- stoffmangel) - nicht jede Volkswirtschaft kann alle Gter in ausreichender Menge her- stellen (z. B. landwirtschaftliche Produkte) - manche Volkswirtschaften sind gnstiger als andere
  37. 37. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Arbeitsform nach Laurig Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit_(Betriebswirtschaftslehre)
  38. 38. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Arbeitsmarktstatistik ILO (Internationale Arbeitsorganisation (International Labour Organization)) https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Arbeitsmarkt/Erwerbslosigkeit/Erwerbslosigkeit.html Inlnderkonzept (Wohnortkonzept) - erfasst alle Erwerbsttigen, die im Inland ihren festen Wohnsitz haben und einer Erwerbsttigkeit, gleichgltig ob im Inland oder Ausland, nachgehen
  39. 39. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Bevlkerungsentwicklung Demo: Bevlkerungspyramide (https://www.destatis.de/bevoelkerungspyramide/) Annahmen: Geburtenhufigkeit annhernd konstant bei 1,4 Kindern je Frau Lebenserwartung Neugeborener im Jahr 2050: Jungen 83,5 Jahre und Mdchen 88,0 Jahre Jhrlicher Wanderungssaldo: +100.000 Personen Wanderungssaldo bezeichnet die Differenz zwischen Zu- und Abwanderung in einem festgelegten Zeitraum und einem bestimmten Gebiet von auen bzw. nach auen.
  40. 40. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Geburtenraten im Vergleich Finanzielle Anreize und Betreuungspltze spielen eine eher untergeordnete Rolle, die gesellschaftliche Einstellung dagegen eine umso grere. Was Deutschland etwa anbelangt, so gibt es eine Zweiteilung: Relativ viele Frauen ohne Kinder arbeiten, relativ viele Frauen mit Kindern arbeiten nicht. Unter den Frauen, die keine Kinder haben, sind zahlreiche hoch qualifizierte Frauen, die zugunsten ihrer beruflichen Entwicklung auf Nachwuchs zu verzichten scheinen. Zugleich aber sei die Mentalitt das Problem, da die berzeugung, eine gute Mutter bleibe zu Hause, noch immer weitverbreitet wre. Quelle: http://www.schulbank.de/newsletter/2010/11/hohere -geburtenrate-durch-moderne-familienpolitik
  41. 41. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Von Ost nach West Alle neuen Bundeslnder verzeichnen seit der Wiedervereinigung einen zum Teil erheblichen Bevlkerungsruckgang. Insgesamt schrumpfte die Bevlkerung im Osten um 1,7 Millionen Menschen. Grunde hierfur waren der Geburtenruckgang und vor allem die Abwanderung. Quelle: http://www.schulbank.de/newsletter/ 2010/11/von-ost-nach-west
  42. 42. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Deutschland verliert Arbeitskrfte Die Zahl der Austritte von lteren aus dem Arbeitsmarkt werde im Jahr 2020 demnach um 75 Prozent hher sein als die der Eintritte junger Menschen. Denn obwohl es bei einem Jahreseinkommen von uber 66.000 Euro keinerlei Zuzugs-und Arbeitsbeschrnkungen fur auslndische Arbeitskrfte gibt, haben im Jahre 2009 gerade einmal 640 Hochqualifizierte von dieser Regelung Gebrauch gemacht. Quelle: http://www.schulbank.de/newsletter/2010/12/d eutschland-verliert-arbeitskrafte
  43. 43. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Bevlkerungsentwicklung Arbeitskrfteangebot - Erhhung Erhhung des Rentenalters, Krzung von Sozialleistungen, Verkrzung der Ausbildung - Senkung Senkung des Rentenalters, Flexible Altersgrenzen, Erhhung der Sozialleistungen Nachfrage nach Arbeit Technischer Fortschritt, flexible Arbeitszeit, Kndigungsschutz, Subventionen
  44. 44. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Befristete Beschftigungsverhltnisse Befristete Beschftigungsverhltnisse in Deutschland sind alles andere als ein Massenphnomen, auch wenn die Berichterstattung manches Mal diesen Eindruck entstehen lsst. Tatschlich aber haben 90 Prozent der Arbeitnehmer einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Ein Drittel der Arbeitnehmer bis 25 Jahre hat einen befristeten Vertrag. In der Altersgruppe 40 bis 45 Jahre sind es lediglich 6,5 Prozent. Von der Gruppe der Berufsanfnger einmal abgesehen, sind es hufig Akademiker, die befristete Vertrge haben, was unter anderem auf die vielen Beschftigten an den Hochschulen zuruckzufuhren ist. Von 100 befristet Vollzeitbeschftigten des Jahres 2003 hatten funf Jahre spter immerhin 50 Prozent einen unbefristeten Vertrag; nur 15 Prozent mussten sich erneut mit einem befristeten Vertrag zufriedengeben. Quelle: http://www.schulbank.de/newsletter/2010/11/b efristete-beschaftigungsverhaltnisse
  45. 45. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Boden Definition: Unter Natur/Boden werden alle von der Natur zur Verfgung gestellten Krfte verstanden, die fr die Produktion von Gtern bentigt werden. Natur/Boden wird genutzt als: - direkter Lieferant von Gtern (Abbaufaktor) z. B. Rohstoffe: Holz, Eisenerz - Land- und Forstwirtschaftliche Nutzungsflche (Anbaufaktor) z. B. cker, Wlder - Standort fr Unternehmen (Standortfaktor), wichtig v. a. bei Grndung - Abnehmer von Produktionsrckstnden z. B. Abwsser, Abgase, Mll Standortwahl Rohstoffe, Infrastruktur, Absatzmarkt, Steuern, Abgaben, qualifizierte Arbeitskrfte, Lhne Umweltpolitische Instrumente: - Ordnungsrecht: Gebote, Verbote, Umweltauflagen, Technische Anleitungen - konomische Instrumente: Umweltabgaben, kosteuer, Umweltlizenzen/- subventionen - Staatliche Ausgaben: Umweltschutzinvestitionen, Umweltsanierung - Planerische Instrumente: Luftreinhaltung, Gewsserschutz, Landschaftsplanung, Mll - Umwelterziehung: Information, Bildung, Beratung
  46. 46. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Boden Wichtige Umweltschutzgesetze und -verordnungen: - Bundesimmisionsgesetz (Immission = Einwirken von Schadstoffen auf Menschen, Umwelt, Emission = Ausbringen v. Schadstoffen) - Abfallbeseitigungsgesetz - Verpackungsverordnung
  47. 47. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Boden Vorsorgeprinzip: Grundsatz der Umweltpolitik zur Sicherung der Lebensgrundlagen der gegenwrtigen und knftigen Generationen. Besagt, dass durch kologisch wirksame Manahmen Umweltschden von vorn herein vermieden werden sollen bzw. bestimmte Stoffe und Energiearten bis zum Nachweis ihrer kologischen Harmlosigkeit als mglicherweise gefhrlich zu gelten haben. Beispiel: Gentechnik, Stammzellenforschung Verursacherprinzip: Grundsatz der Umweltpolitik, nachdem die gesamten volks- wirtschaftlichen Kosten einer konomischen Aktivitt von denjenigen Wirtschaftsobjekten zu tragen sind, die sie verursacht haben. Beispiel: CO2-Zertifikate, Mllgebhren Gemeinlastprinzip: Grundsatz der Umweltpolitik, nachdem die Kosten der Umweltbelastung, Umweltqualittsverbesserung und Beseitigung von Umweltbelastung nicht den Personen, Gtern und Verfahren zugeordnet werden von denen die Umweltbelastungen ausgehen, sondern der Allgemeinheit. Beispiel: Stadtreinigung, Straenbeleuchtung Kooperationsprinzip: Hier geht man davon aus, dass nicht nur die Verursacher, sondern auch die Nutznieer der produzierten Gter an den externen Kosten beteiligt werden. Beispiel: Tabaksteuer, kosteuer
  48. 48. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Kapital Definition: Aus volkswirtschaftlicher Sicht neben Boden und Arbeit einer der drei Produktionsfaktoren. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht die Summe von Eigen- und Fremdkapital, mit dem ein Unternehmen wirtschaftet. Beispiele: Geldkapital (Geld), Sachkapital/Realkapital (Maschinen), Humankapital (Menschen), Erwerbskapital (Kapital der Unternehmen) usw. Prozess der Kapitalbildung: Voraussetzung fr die Kapitalbildung ist immer Konsumverzicht !!! Sparen !!!
  49. 49. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Sparen Das hhere Sparaufkommen sei auf die gestiegene Sparquote (von 11,1 auf 11,3 Prozent am BIP) und auf die Zunahme der verfgbaren Einkommen um 2,6 Prozent zurckzufhren, die wiederum aus dem Abbau der Kurzarbeit, der steuerlichen Absetzbarkeit von Krankenversicherungsbeitrgen und vor allem dem Beschftigungszuwachs im Zuge der Konjunkturerholung resultierte. Quelle: http://www.schulbank.de/newsletter/2011/02/v ermogen-der-deutschen-steigt
  50. 50. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Kapital Die gesparten Mittel werden eingesetzt um Produktionsmittel zu schaffen. Die geschaffenen Produktionsmittel stellen das Kapital dar, dass produktiv eingesetzt werden muss, um die Konsumsituation fr die Zukunft zu verbessern. allgemein gilt: Y = C + S (Y = Einkommen, C = Konsum, S = Sparen) abgeleiteter/derivativer PF (von Natur aus nicht vorhanden, muss von den anderen Produktionsfaktoren Arbeit u. Boden/Natur abgeleitet werden) Abb. 3: Bilanz (IHK Skript S. 9) Wissen wird heute vielfach als 4. Produktionsfaktor genannt. Standort Deutschland: Vor- und Nachteile des Wirtschaftsstandort Deutschland in Bezug auf die Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital)
  51. 51. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Minimalkostenkombination Substitutionale Produktionsfaktoren Alle Kombinationsmglichkeiten eignen sich zur Herstellung von 100 Einheiten eines Gutes. Kombination C = Minimalkostenkombination!!! Als Minimalkostenkombination bezeichnet man die kostengnstigste Kombination der Produktionsfaktoren bei der Erstellung eines bestimmten Ertrages. Dabei werden die teuren PF durch die billigeren ersetzt.
  52. 52. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Minimalkostenkombination bung Berechnen Sie die Minimalkostenkombination. Beim PF Arbeit muss fr eine Mengeneinheit 250 Geldeinheiten (GE) und beim PF Kapital 200 GE aufgewendet werden.
  53. 53. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Minimalkostenkombination Limitationale Produktionsfaktoren Limitationale Produktionsfaktoren liegen immer dann vor, wenn die Produktionsfaktoren in einem bestimmten Mengenverhltnis zueinander eingesetzt werden mssen (1 Taxi 1 Fahrer). Minimalkostenkombination ist bei limitationalen Produktionsfaktoren nicht mglich.
  54. 54. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.8. Volkswirtschaftlicher Kreislaufprozess IHK Skript S. 20 Einfacher Wirtschaftskreislauf (Y = C) Wirtschaftssubjekte im einfachen Wirtschaftskreislauf - private Haushalte - Unternehmen Allgemein: Geld und Gterstrme verlaufen stets entgegengesetzt Es gibt stets die Gleichung: Geldausgnge = Geldeingnge Wirtschaftskreislufe sind stets modellhafte Abbildungen der Wirklichkeit. Im folgenden wird nur noch der Geldstrom betrachtet.
  55. 55. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.8. Volkswirtschaftlicher Kreislaufprozess Wirtschaftskreislauf einer geschlossenen evolutorischen (sich entfaltenden) Wirtschaft ohne Staat Einkommensentstehungsgleichung: Y = C + I Einkommensverwendungsgleichung: Y = C + S I = S (Y = Einkommen; C = Konsum; I = Investition; S = Sparen) Evolutorische Wirtschaft = Vergrerung des Kapitalbestandes aufgrund von Nettoinvestitionen (erst durch Konsumverzicht Sparen kann sich eine Wirtschaft weiterentwickeln).
  56. 56. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.8. Volkswirtschaftlicher Kreislaufprozess Wirtschaftskreislauf einer geschlossenen evolutorischen Wirtschaft mit Staat Zum Sparen: Beim Wirtschaftskreislaufschema setzt sich das Sparen zusammen aus: dem freiwilligen Sparen der Haushalte dem Zwangssparen Zum Investieren: Die Investitionen setzen sich zusammen aus: den geplanten Investitionen den ungeplanten Investitionen (Lagerbildung) Kreislaufmodell mit fnf Sektoren IHK Skript S. 21 Wirtschaftssubjekte im erweiterten Wirtschaftskreislauf ffentliche Haushalte (Staat) Banken (Vermgen) Ausland Beispiel (IHK Skript S. 21): Gter-, Arbeits- und Kapitalmarkt graphisch darstellen
  57. 57. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Haushalte Definition: Unter dem Begriff Haushalte sind die Haushalte der Lohnempfnger und Unternehmenshaushalte zusammengefasst. Die privaten Haushalte stellen den Unternehmen und teilweise auch den ffentlichen Haushalten Produktionsfaktoren zur Verfgung, fr deren Leistung sie entsprechend Einkommen als Gegenleistung erhalten. Volkswirtschaftliche Funktionen der Haushalte: Anbieter und Nachfrager von wirtschaftlichen Leistungen Verwender von Einkommen in Form von Konsum und Sparen zur Verfgungsstellung von Produktionsfaktoren mit Einkommen als Gegenleistung
  58. 58. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Private Haushalte Faktoreinkommen: Unter Faktoreinkommen sind Einnahmen zu verstehen, die private Haushalte aus der zur Verfgungsstellung der Produktionsfaktoren Arbeit, Natur und Kapital erzielen. Arbeitseinkommen: Aus unselbstndiger Arbeit (Unterscheidungen: Arbeiter, Angestellte, Beamte, Richter, Soldaten) Bsp.: Stundenlohn, Gehalt, Dienstbezge bzw. Akkordlohn, Prmienlohn Einkommen aus selbstndiger Arbeit (Unternehmerlhne) Kapitaleinkommen: Geldkapital (Zins) Sachkapital (Gewinn) Natureinkommen Pacht: Boden gehrt dazu Miete: Boden gehrt nicht dazu Das Volkseinkommen setzt sich zusammen aus der Summe aller Faktoreinkommen.
  59. 59. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Private HaushalteTransfereinkommen Transfereinkommen sind solche Einnahmen, denen keine unmittelbare wirtschaftliche Gegenleistung gegenber stehen. Beispiel: Kindergeld, Hartz IV, Arbeitslosengeld, Krankengeld, Wohngeld usw. Finanzierung aufgrund / aus: Versicherungsprinzip (Arbeitslosenversicherung, Kranken, Pflege, Unfall und Rentenversicherung) allgemeinen Steueraufkommen (Versorgungsleistungen, wie Kindergeld, Wohngeld usw.) In Deutschland findet die primre Einkommensverteilung ber die Verteilung der Faktoreinknfte statt. Im Rahmen der sekundren Einkommensverteilung fhrt der Staat eine Umverteilung ber Transferzahlungen durch. Nicht zuletzt aufgrund des Sozial staatsgebots in Art. 20 Abs. 1 GG. Wirtschaftliche Bedeutung des Transfereinkommens Sicherung und Erhaltung des Arbeitskrftepotential Sicherung des positiven Beitrags zum Sozialprodukt Die Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Konsumgternachfrage ! (siehe spter)
  60. 60. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Private Haushalte Verfgbares Einkommen Verfgbares Einkommen ist die Summe aller Einkommen, die dem privaten Haushalt zum Konsum und/oder zum Sparen zur Verfgung stehen. Bruttoeinkommen (Faktoreinkommen) - direkte Steuer - SV-Beitrge (Arbeitnehmeranteile) = Nettoeinkommen + Transfereinkommen =verfgbares Einkommen
  61. 61. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Private Haushalte Konsum x 100 Konsumquote = Verfgbares Einkommen Ersparnis x 100 Sparquote = Verfgbares Einkommen Sparquote + Konsumquote = 100% Einflussfaktoren auf Konsum: Zukunftsperspektiven Alter, Geschlecht, soziales Umfeld, Mode Einflussfaktoren auf Sparen: Zukunftserwartungen Zielsparen fr knftige Konsumzwecke Zinssatz auf Sparguthaben Inflationsrate Www.destatis.de
  62. 62. 2015 Markus Hammele www.let-online.de 1.1.8. Volkswirtschaftlicher Kreislaufprozess SCHWABEsches Gesetz: Mit steigendem Einkommen nehmen innerhalb der gleichen sozialen Schicht die Ausgaben fr Wohnbedarf relativ ab. Ist mit der Einkommensentwicklung ein sozialer Aufstieg oder Abstieg verbunden, so verndern sich auch entsprechend die Ansprche an das Wohnen. Zusammenhang Einkommen Vermgen ber die Einkommenserzielung ist eine Vermgensbildung mglich. ber das Vermgen wird auch Einkommen gebildet.
  63. 63. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Darstellung der Einkommensverteilung Funktional (Darstellung ber die Lohn-/Gewinnquote): Begriff: Funktional In der funktionalen Verteilungsrechnung wird unterschieden zwischen den Einkommen aus unselbstndiger Arbeit und den Einkommen aus Unternehmerttigkeit und Vermgen. Einkommen aus unselbststndiger Arbeit Lohnquote = ------------------------------------------------------------------ x 100 Volkseinkommen Einkommen aus Unternehmerttigkeiten und Vermgen Gewinnquote = ------------------------------------------------------------------------------- x 100 Volkseinkommen Arbeitseinkommen Arbeitseinkommensquote = ----------------------------------- x 100 Volkseinkommen (Lohnquote in Deutschland ca. 65 - 70%; Arbeitseinkommensquote ca. 75 - 80% Vermgensquote der Arbeiter ca. 10%) Volkseinkommen = Arbeitnehmereinkommen + Unternehmereinkommen
  64. 64. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Darstellung der Einkommensverteilung Lohnquote Bereinigte Lohnquote = --------------------------------- x 100 (beschftigungsstrukturbereinigt) Arbeitnehmerquote Beschftigung im Berichtsjahr Arbeitnehmerquote = ------------------------------------------------- Beschftigung im Basisjahr Unbereinigte LQ: bercksichtigt nicht, wie sich die Zahl der Arbeitnehmer im Zeitablauf verndert hat. Bereinigte LQ: hlt Anteil der Arbeitnehmer immer wie im Basisjahr. Anwendung: Vor allem als Grundlage fr Tarifgesprche; zur Analyse der Verteilungsgerechtigkeit. Kritik: auch Arbeitnehmer beziehen Kapital und Natureinkommen Rentner, Arbeitslose, Studenten, Haushalte fehlen keine Aussage ber die Vernderung der Arbeitseinkommen des einzelnen Arbeitnehmers Schattenwirtschaft (z.B. Schwarzarbeit): ca. 16% des BIP
  65. 65. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Darstellung der Einkommensverteilung Personal (Darstellung ber die Lorenzkurve): Begriff: Personal Die personale Einkommensverteilung gibt Aufschluss ber die Gesamteinkommen der privaten Haushalte und die Verteilungssituation einzelner privater Haushalte. Lorenzkurve X: Bevlkerung Y: Einkommen Ziele der Haushalte: N U T Z E N M A X I M I E R U N G (Verwendung des Einkommens so, dass der Gesamtnutzen maximal ist) Quelle: www.wikipedia.org
  66. 66. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Unternehmen Unternehmen sind alle Institutionen, die vorwiegend Waren und Dienstleistungen produzieren bzw. erbringen und gegen Entgelt veruern. Wiederholung: primrer, sekundrer, tertirer Bereich Volkswirtschaftliche Funktionen der Unternehmen Ort der Einkommensentstehung Kombination der Produktionsfaktoren Arbeit, Natur und Kapital Allokation der Gter (Verteilung der Gter und Produktionsfaktoren an den Ort ihrer Verwendung) Nachfrager des PF Arbeit Betriebswirtschaftliche Funktionen der Unternehmen Beschaffung von Produktionsfaktoren Finanzierung / Investitionen Leistungserstellung (Produktion) Vertrieb / Absatz W Fragen (was, wie viel, wie, fr wen) Ziele (Leitmaxime) der Unternehmen Gewinnmaximierung (nach dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip) Deckung des Bedarfs (nach dem Bedarfsdeckungsprinzip) z.B. Theater, Verkehrsbetriebe Kostendeckungsprinzip (Krankenkassen) (Macht, Image, sozialer Aspekt)
  67. 67. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Staat (ffentliche Haushalte) Im Sektor Staat sind alle ffentlichen Haushalte (Gebietskrperschaften und Sozialversicherungstrger) zusammengefasst. Unter Gebietskrperschaft versteht man die juristische Person des ffentlichen Rechts, die in ihrem Bestand von einem bestimmten Gebiet abhngig ist (Bund, Lnder, Kreise, Kreisfreie Stdte, Gemeinden). Volkswirtschaftliche Funktionen des Staates Produktion von Gtern und Dienstleistungen zur Befriedigung kollektiver Bedrfnisse Einkommensumverteilung wirtschaftspolitische Manahmen nach Stabilittsgesetz (nach 1967): Magisches Viereck (hoher Beschftigungsstand (0,73%), auenwirtschaftliches Gleichgewicht (+/ 0%), stabiles Preisniveau (02%), angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum (34%)) Einnahmen des Staates Steuern Gebhren (Abgaben, die als Entgelt fr bestimmte ffentliche Leistungen zu entrichten sind, z.B. Mllabfuhr) Beitrge (Abgaben, die als Entgelt zur Deckung der Ausgaben ffentlicher Einrichtungen abzufhren sind, z.B. Sozialversicherung, Anliegerbeitrge beim Grundstckskauf) Erwerbseinknfte (Einknfte aus der staatlicher Wirtschaftsttigkeit, Versorgungsbetriebe) Kreditaufnahmen (darf nicht ber die Investitionsttigkeit hinausgehen)
  68. 68. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Staat (ffentliche Haushalte) BSP vs. BIP Was ist der Unterschied zwischen dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) und dem Bruttosozialprodukt (BSP)? Bruttoinlandsprodukt(BIP)= Gross Domestic Product (GDP) Bruttosozialprodukt (BSP)= Gross National Product (GNP) Das zuvor verwendete Bruttosozialprodukt besteht aus dem Bruttoinlandsprodukt zuzglich den von Inlndern im Ausland erwirtschafteten Einkommen aber abzglich der von Auslndern im Inland bezogenen Einkommen. Quelle: http://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.de/2008/06/bip-vs-bsp.html Video von explainity einfach erklrt unter youtube.com Www.destatis.de
  69. 69. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Staat (ffentliche Haushalte) Volkseinkommen: Das Volkseinkommen (auch Nettonationaleinkommen zu Faktorkosten oder Nettoinlndereinkommen) ist die Summe aller von Inlndern im Laufe eines Jahres aus dem In und Ausland bezogenen Erwerbs und Vermgenseinkommen, wie Lhne, Gehlter, Mieten, Zinsen, Pachten und Vertriebsgewinne. www.wikipedia.de Formen des Sparens: freiwilliges Sparen privates Sparen (ist dann gegeben, wenn freiwillig auf den Kauf von Konsumgtern verzichtet wird) unternehmerisches Sparen (ist dann gegeben, wenn Unternehmer Gewinne im Unternehmen belsst) Zwangssparen: Zwang auf Konsum zu verzichten Erhebung von Steuern Horten (fhrt nicht zu Investitionen)
  70. 70. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Staat (ffentliche Haushalte) Investitionsformen Unter Investition versteht man die Errichtung bzw. Erweiterung des Produktionspotentials und die Umwandlung von Finanzmitteln in Realkapital. 1) Ersatzinvestitionen oder Reinvestitionen Sie ersetzen die durch Verschlei oder Veraltung ausgeschiedenen Anlagen. Der Kapitalstock wird dadurch erhalten. 2) Rationalisierungsinvestitionen Dabei werden veraltete Anlagen durch modernere, leistungsfhigere Anlagen ersetzt, mit dem Ziel kostengnstiger zu produzieren. Der Kapitalstock wird dadurch modernisiert und erhalten. 3) Lager oder Vorratsinvestitionen Sie beinhalten die Vergrerung der Bestnde an nicht dauerhaften Produktionsmitteln, wie z.B. Roh, Hilfs und Betriebsstoffe. Kapitalstock steigt. 4) Erweiterungs oder Nettoinvestitionen Sie erhhen den Bestand an Realkapital. Kapitalstock wird erhht. 5) Bruttoinvestitionen Dies sind die Gesamtinvestitionen eines Unternehmens, sie setzen sich zusammen aus den Ersatz und Nettoinvestitionen: IBr = IN + IErsatz
  71. 71. 2015 Markus Hammele www.let-online.de Staat (ffentliche Haushalte) Import: die Menge der eingefhrten Waren und Dienstleistungen in eine Volkswirtschaft. Export: die Menge der von einer Volkswirtschaft in andere Volkswirtschaften gelieferten Waren und Dienstleistungen. Www.destatis.de