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13. Hospiz- und Palliavtag Schleswig-Holstein Mit Netz und doppeltem Boden? Ehrenamt und Profession Schirmherr: Dr. Heiner Garg Minister für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein Sonnabend, 6. Oktober 2018, 10 - 21 Uhr Sparkassen-Veranstaltungszentrum Faluner Weg 2, 24109 Kiel „Wer bis zuletzt lacht, lacht am besten“ Ausstellung mit Karikaturen von Karl-Horst Möhl Veranstalter: Hospiz- und Palliavverband Schleswig-Holstein e.V. hospiz-iniave kiel e.v.

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13. Hospiz- und Palliativtag Schleswig-Holstein

Mit Netz und doppeltem Boden?Ehrenamt und ProfessionSchirmherr: Dr. Heiner Garg Minister für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein

Sonnabend, 6. Oktober 2018, 10 - 21 UhrSparkassen-Veranstaltungszentrum Faluner Weg 2, 24109 Kiel

„Wer bis zuletzt lacht, lacht am besten“ Ausstellung mit Karikaturen von Karl-Horst Möhl

Veranstalter: Hospiz- und Palliativverband Schleswig-Holstein e.V. hospiz-initiative kiel e.v.

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Grußworte

„Mit Netz und doppeltem Boden? – Ehrenamt und Profession“: Unter diesem Titel haben wir für Sie ein Programm mit einem zukunftsweisenden, vernetzenden und sektorenübergreifenden Thema der Hospiz- und Palliativarbeit zusammengestellt. In Vor-trägen, Workshops und Diskussionsrunden möchten wir nicht nur zu einer näheren Betrachtung von Haupt- und Ehrenamtlichkeit einladen, sondern auch zu einem weiteren Diskurs anregen und inspirieren. Denn für die hospizliche Bewegung gilt ebenso wie für die palliative Versorgung: ohne bürgerschaftliches Engagement geht es nicht – und wenn doch, dann wird es zunehmend schwieriger in der alltäglichen Arbeit ohne helfende Hände von außen. Jedoch ist auch das Ehrenamt gesellschaftlichen Veränderungsprozessen ausgesetzt. Denn ebenso wie die Rahmenbedingungen haben sich auch die Motive und Einstellungen der Menschen zu einer ehrenamtlichen Tätigkeit stetig verändert. Darüber müssen wir sprechen. Ich freue mich deshalb sehr, wenn wir im Rahmen des 13. Hospiz- und Palliativtags in Schleswig-Holstein miteinander ins Gespräch kommen, um gemeinsam zielführende Ideen und Visionen zu entwickeln für eine noch bessere Abstimmung zwischen all denen, die in der Hospiz- und Palliativarbeit tätig sind. Vor allem erhoffe ich mir aber, dass wir es schaffen, wertvolle Impulse für eine zukünftige Ausrichtung des hospizlichen Ehrenamts zu schaffen. Damit Menschen auch weiterhin dazu bereit sein können, einen Teil ihrer Zeit für Schwerstkranke und Sterbende und deren An- und Zugehörige zu schenken, um diese auf die bestmögliche Weise zu beraten, zu begleiten und zu unterstützen.Für einen solchen Austausch zwischen bürgerschaftlichem Engagement und professionellen Strukturen stellt der Hospiz- und Palliativtag in Kiel, den die hospiz-initiatve kiel e.v. in diesem Jahr dankenswerterweise organisiert hat, eine ganz wunderbare Gelegenheit dar. Ich hoffe, viele von Ihnen als unsere Gäste begrüßen zu können. Ich wünsche Ihnen eine interessante Fachtagung und viele neue Eindrücke, Reflektionen und Innovationen!

Ihr Roland Repp

Vorsitzender des HPVSH e.V.

Willkommen zum 13. Hospiz- und Palliativtag Schleswig-Holstein in Kiel

Netz und doppelter Boden – für Künstler und Artisten am TrapezWir haben dieses Motto für den diesjährigen Hospiz- und Palliativtag Schleswig-Holsteinisch aus gutem Grunde gewählt: Ganz be-wusst möchten wir die Assoziation zu Trapezkünstlern wecken. Scheint es uns doch nicht zu weit hergeholt, dass unser Tun in der Sterbebegleitung als Ärztin, Pflegende oder als Ehrenamtliche wie bei diesen immer wieder einigen Mut erfordert und niemals ohne Team und perfekte Absprachen möglich ist. Vor allem setzt es langes und fortlaufendes Lernen voraus. Das ist anstrengend und wir riskieren dabei viel, denn wir können dabei auch selbst innerlich verletzt werden.Und wenn es gut gegangen ist, wenn ein Mensch nicht einsam sterben musste, wenn Angehörige in ihrer Trauer nicht allein ge-blieben sind, sondern langsam Zuversicht für ihren weiteren Weg gewinnen, dann erfahren wir Dankbarkeit und manchmal auch Komplimente. Und wir freuen uns und sind auch ein wenig stolz, dass wieder eine Begleitung mit allen Beteiligten gemeinsam gut gelingen konnte. Nein – es geht bei uns nicht um das Streben nach großer Bühne und Kulisse wie bei den Artisten, das ist wohl ein Unterschied. Aber diese Bestätigungen sind schon auch wichtig. Sie nähren die Einzelnen und auch das Netzwerk. Wir sind alle auf Unterstüt-zung der anderen angewiesen, der verschiedenen Institutionen und der unterschiedlichen Professionen, inklusive der „Profession Ehrenamt“. Darüber hinaus will dieser Hospiz- und Palliativtag ein Zeichen dafür setzen, dass gesellschaftliche Anerkennung für ehrenamtliches Engagement nicht immer nur in bescheidener Stille, sondern durchaus auch mit hörbarem Applaus gezollt wer-den kann.Als die scheidende und als neue Vorsitzende der hospiz-initiative kiel e.v. möchten wir Sie herzlich zu Gesprächen, Diskussionen begrüßen und zum gemeinsamen Knüpfen an unserem Netz – nicht nur an diesem einen besonderen Tag, sondern auch zukünftig!

IhreAnne Münchmeier und Claudia SchmalzVorsitzende der hospiz-initiative kiel e.v.

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Grußworte

Schirmherr Dr. Heiner Garg Minister für Gesundheit, Soziales, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein

Grüße der Landeshauptstadt KielDie unantastbare Würde des Menschen gilt für alle Lebensphasen, auch – oder ganz besonders – für das Lebensende. Ein wür-devolles Sterben, getragen von Respekt und mit größtmöglicher Autonomie, erfordert Fürsorge, Aufmerksamkeit und Pflege. Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit vieler engagierter Menschen schafft in der Hospizarbeit und Palliativversorgung dafür den Rahmen. Sie leisten einen wertvollen Dienst, indem sie Sterbenden beistehen, ihre Leiden lindern, sie versorgen, Trost spenden, Zuwendung und Schutz geben.Neben den hauptamtlich Tätigen aus dem medizinischen Bereich ist das Ehrenamt eine tragende Säule im hospizlichen Netzwerk. Ohne die vielen ehrenamtlich Engagierten wäre die angemessene Begleitung Schwerstkranker und Sterbender nicht denkbar, die Bedingungen für ein würdevolles Sterben könnten nicht erhalten bleiben. Die Entwicklung der ehrenamtlichen Tätigkeiten im Hospizbereich und die Notwendigkeiten und Chancen vernetzten Arbeitens stehen beim 13. Hospiz- und Palliativtag Schleswig-Holstein im Mittelpunkt. Vorträge und Workshops werden diesen Themenkreis intensiv beleuchten. Wir wünschen allen Teilnehmenden bereichernde und informative Stunden, in denen auch der persönliche Austausch nicht zu kurz kommt.Wir sind allen, die sich haupt- oder ehrenamtlich in der Hospiz- und Palliativarbeit engagieren, überaus dankbar. Ihr bewunderns-werter Einsatz macht ein würdevolles Lebensende möglich – herzlichen Dank!

Ihr Hans-Werner Tovar

Stadtpräsident

Ihr Dr. Ulf Kämpfer

Oberbürgermeister

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein beteligt sich mit einem finanziellen Zuschuss an der Durchfüh-rung des Hospiz- und Palliativtags. Dafür sagen wir herzlichen Dank.

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Programm

10.00 Uhr Begrüßung Dr. Heiner Garg, Minister für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein

Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel

Dr. Claudia Schmalz, 1. Vorsitzende der hospiz-initiative kiel e.v.

Prof. Dr. Roland Repp, Vorsitzender des HPVSH e.v.

Gyde Opitz, Vertreterin der Schleswig-Holsteinischen Sparkassen

Jessica Schlage, Moderation und Borbie Dixies, Musik

10.30 Uhr Vorträge Roland Repp

Ehrenamt und Profession Über die gemeinsame Haltung

11.15 Uhr kurze Pause bis 11.30 Uhr

Veronika Schönhofer-Nellesen

Ohne Kooperation geht es nicht Erfolgsfaktoren und Hürden palliativ- hospizlicher Netzwerke

Werner Schneider

Ohne Ehrenamt geht es nicht Ergebnisse einer bundesweiten Befragung zum hospizlichen Ehrenamt

13.00 Uhr Mittagsimbiss

14.00 Uhr Workshops 1 bis 1115.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr Workshops 1 bis 11 – Wiederholung

17.30 Uhr Vortrag Reimer Gronemeyer

Verantwortung und Vernetzung Was dies für Fachwelt, Ehrenamt und Gesellschaft bedeutet

18.30 Uhr … Zum Ausklang im Gespräch bleiben und vergnüglich genießen:

Woran soll es gehen – ans Sterben? Komische Gedichte über Liebe, Tod und Kulinarik – ein lyrisch-lukullischer Abend mit Musik

Der Lyriker Christian Maintz wird komische Gedichte über Tod und Sterben lesen. Komische Gedichte über so ernste Themen? Geht das? Darf man das? Wir werden sehen … Die Textauswahl umfasst Verse u.a. von Hein-rich Heine, Kurt Tucholsky, Ror Wolf, Robert Gernhardt, F.W. Bernstein und nicht zuletzt Christian Maintz selbst. Damit der Abend nicht zu einseitig wird, sollen immerhin auch zwei Themen berücksichtigt werden, die Freund Hein als vitale Oppositionskräfte gegenüberstehen: Liebe und Kulinarik. Lorenz Boesche wird den Abend am Kla-vier begleiten und musikalisch kommentieren. Und neben Geist und Ohr wird passenderweise auch der Magen verwöhnt werden: mit feinster Lukullik.

Ärzte erhalten zehn und Pflegende sechs Fortbildungspunkte.

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Programm

Workshops 1 bis 11:

Ehrenamt und ProfessionW 1 Roland Repp:

Ehrenamt und Profession Was dies in der Praxis bedeutet – Fallarbeit

W 2 Werner Schneider: Versorgen – Sorgen – Begleiten für alle? Ehrenamt in der hospizlichen Praxis

W 3 Reimer Gronemeyer: Die Kunst der Begleitung Was die Gesellschaft von der ehrenamtlichen Hospizarbeit wissen sollte

Vernetzung – Kooperation – EntwicklungW 4 Veronika Schönhofer-Nellesen:

Am Beispiel: Pflegheim Zu Aufbau, Struktur und Nachhaltigkeit der Kooperation im Netzwerk

W 5 Martin Hackländer, Katharina Kuhlmann- Becker und Dieter Siebrecht: Sektorenübergreifende Gestaltung der palliativen Versorgung von Patienten mit einer lebensbegrenzenden Erkrankung Ein Projekt in Kiel

W 6 Stephan Dettmers, Andreas Langer und Richard Münchmeier: Wo drückt der Schuh? Die Weiterentwicklung der Hospiz- und Palliativarbeit in Schleswig-Holstein

Für die PraxisW 7 Anette Rogge und Claudia Schmalz:

Wenn schwierige Entscheidungen anstehen Ethikgespräche

W 8 Nils Sierck und Silke Entz von Zerssen: Erfahrungen und neue Ideen Das hospizliche Ehrenamt pflegen

W 9 Julia Bousboa: Werben für das Ehrenamt Eine Schreibwerkstatt

W 10 Anke Schauf: Shiatsu Ein Weg der Selbst sorge

W 11 Kirsten Sierck: Hilfreiche Berührung Facetten der Kontaktaufnahme mit Menschen am Lebensende

Weitere Informationen zu den Workshops siehe Seite 10.

Charta zum Ehrenamt in Hospiz und Palliative Care 2017Die Förderung dieses qualifizierten Ehren-amts ist auch eine politische Frage und es ist gut, dass dies auch auf europäischer Ebene gesehen wird: Im letzten Jahr wur-de die Charta Voice of Volunteering veröf-fentlicht. Sie ist ins Netz gestellt und kann von allen unterschrieben werden, die sie unterstützen und dem Ehrenamt in Hos-piz- und Palliative Care eine Stimme geben möchten.Als wichtigste Ziele für die Anerkennung, Unterstützung und Weiterentwicklung des Ehrenamts in Hospiz und Palliative Care sind in der EAPC Madrid Charta (2017) genannt:• Förderung der erfolgreichen Entwick-

lung von ehrenamtlicher Hospizarbeit, die schwerkranken und sterbenden Pa-tient*innen, ihren An- und Zugehörigen sowie der gesamten Hospiz- und Pallia-tivbewegung zu Gute kommt.

• Anerkennung von ehrenamtlicher Hos-pizbegleitung als dritte Säule mit eige-ner Identität, Position und Wertigkeit neben der hauptamtlichen Betreuung und den pflegenden Angehörigen.

• Förderung von Forschung und Best-Practice-Modellen in Rekrutie-rung, Befähigung, Management und Ko-ordination, Unterstützung, Integration, Weiterbildung und Finanzierung von ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter*in-nen.

Den gesamten Text der deutschen Fassung finden Sie unter:www.eapcnet.eu/LinkClick.aspx?fileticket =gCQPJuPEbK4%3d Zum Unterzeichnen: www.eapcnet.eu/Portals/0/Policy/Images/Charter%20final%20-%20webver-sion.pdf

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Ausstellung im FoyerIm Foyer des Sparkassen-Veranstaltungszentrums sehen Sie eine Ausstellung mit Karikaturen von Karl-Horst Möhl. Selbst an Kehl-kopfkrebs erkrankt, war der Humor sein persönlicher Weg, mit Angst und Verzweiflung umzugehen. Den Titel für das Buch, das Heinz Hinse schließlich veröffentlichte, wählte er selbst. Sie erhalten es am Büchertisch.Wir danken dem Verlag sehr herzlich für die freundliche Genehmigung, die Karikaturen von Karl-Horst Möhl für die Ausstellung zu verwenden. Die Ausstellung ist Eigentum der hospiz-initiative kiel e.v.. Wer sie ausleihen möchte, wende sich bitte an: [email protected].

„Wer bis zuletzt lacht, lacht am besten“ Humor am Krankenbett und in der Palliative Care von Heinz Hinse/Karl-Horst Möhl, Verlag Hogrefe 2015, 12,95 €

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Roland Repp

Ehrenamt und ProfessionÜber die gemeinsame HaltungDie Hospizbewegung entwickelte sich aus einem bürgerschaftlichen Engagement zu einer Zeit, als die kurativ ausgerichtete Me-dizin ihre größten Erfolge in der Entwicklung einer Hightech-Intensivmedizin feierte. Dies führte unweigerlich zu Spannungen, die zum Teil noch in unsere heutige Zeit hineinreichen. Erst mit der Etablierung der Palliativmedizin als eigenständige medizinische Disziplin kam es zu einer zunehmenden Annäherung des professionell tätigen Palliative Care-Teams und den ehrenamtlichen Hospizhelfern. Trotz historisch unterschiedlicher Entwicklungen in Deutschland sind Palliativ- und Hospizversorgung als ein gemeinsamer Ansatz bzw. eine gemeinsame Haltung zu verstehen. Begleitet werden Betroffene sowie deren Angehörige am Ende ihres Lebens zu Hause, in palliativmedizinischen Tageskliniken und in stationären Hospizen. Haupt- und Ehrenamtliche arbeiten in multiprofessio-nellen Teams zusammen, um eine Betreuung zu bieten, die sich an den individuellen Bedürfnissen und Entscheidungen orientiert und hierbei Würde, Frieden und Ruhe anstrebt. Die aktuelle S3-Leitlinie zur Palliativmedizin bemerkt: „Die in der Palliativversor-gung Tätigen sollen sich durch eine Haltung auszeichnen, die den Patienten als Person in seiner physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Dimension wahrnehmen und seine Angehörigen mit einbeziehen, wahrhaftig im Umgang mit den Betroffenen sind und Sterben und Tod als einen Teil des Lebens akzeptieren.“ Dennoch ist der Blickwinkel der Wahrnehmung eines Patienten aus Sicht der professionell Tätigen und der Ehrenamtlichen oft unterschiedlich: Professionelle Fachkräfte neigen dazu, einen Menschen durch die professionelle Brille nur partikular wahrzu-nehmen und sind in erster Linie Handelnde, um z.B. eine Symptomlast zu lindern. Bei ehrenamtlich Tätigen stehen der einzelne schwerstkranke/sterbende Mensch und dessen Angehörige im Mittelpunkt im Sinne einer ganzheitlichen Wahrnehmung. Schwer-punkt ist die Begleitung, das Dasein und Aushalten. Nur wenn wir uns auf die gemeinsame Haltung von Ehrenamt und Profession besinnen, wird es uns gelingen, die uns anvertrau-ten Menschen und Angehörigen gemeinsam in einem interprofessionellen und interdisziplinären Team ganzheitlich zu begleiten.

Veronika Schönhofer-Nellesen

Ohne Kooperation geht es nichtErfolgsfaktoren und Hürden palliativ-hospizlicher Netzwerke Aus Studien wissen wir, dass in der Realität gelebte und gut funktionierende sektorenübergreifende Kooperationen bzw. die Zusammenarbeit zwischen multiprofessionellen Teams und Ehrenamt die Qualität der Patientenversorgung verbessert und die Patienten und ihre Angehörigen in der Betreuung und Versorgung eine höhere Sicherheit erleben. Was ist aber zu beachten, wenn sich Netze neu gründen oder etablierte sich neuen Herausforderungen gegenübersehen? Welche Hürden ergeben sich durch ein wettbewerbsbasiertes Gesundheitswesen? Wie gelangen wir von der Konkurrenz zwischen Ein-richtungen, Diensten, Professionen und Ehrenamt zu einer wertschätzenden Kooperation? Wer koordiniert ein regionales pallia-tiv-hospizliches Netzwerk? Welche Anforderungen ergeben sich für die Koordination? Und wer finanziert sie? Welche Aufgaben, Ziele, Mandate oder auch Begrenzungen sind für ein regionales Netzwerk bindend, damit sich die Begleitung und Versorgung von Menschen am Lebensende in ihrem Sinne und nach ihrem Willen weiterentwickelt und verbessert? Kann ein regionales Netzwerk eine Art Gütesiegelverbund werden, in der die Fragen nach Schnittstellen, Überleitung oder auch eine gemeinsame Sorgekultur zu einer verbindlichen Leit- und Behandlungskultur werden? Der Koalitionsvertrag lässt die Hoffnung zu, dass sich in dieser Legislaturperiode die Politik auf Bundesebene genau diese Fragen stellen wird. Das Aachener Modell wird u.a. als eine bewährte Möglichkeit vorgestellt, wie den aktuellen Herausforderungen in regionalen Netzwerken begegnet werden kann.

Vorträge

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Vorträge

Werner Schneider

Ohne Ehrenamt geht es nicht Ergebnisse einer bundesweiten Befragung zum hospizlichen EhrenamtVom Wandel des Ehrenamts – auch und gerade in der Hospizarbeit – ist allenthalben die Rede. Bislang liegen aber nur wenige empirische Erkenntnisse zu den Merkmalen ehrenamtlicher Hospizarbeit vor. Der Vortrag wird auf der Grundlage der vom DHPV geförderten Studie mit dem Titel „Ehrenamtlichkeit und bürgerschaftliches Engagement in der Hospizarbeit – Merkmale, Ent-wicklungen und Zukunftsperspektiven“ (2017/18) die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit für die bisherige Entwicklung der Hos-pizbewegung erörtern sowie die Kennzeichen derzeitiger und zukünftiger Perspektiven von bürgerschaftlichem Engagement und Ehrenamtlichkeit im Hospizbereich ausloten. Insbesondere: Was bedeutet hier das Stichwort von der ‚neuen Ehrenamtlichkeit‘ für die Hospizpraxis? Dabei soll es weniger um eine allgemeine Beschreibung ehrenamtlicher Tätigkeiten im Sinne einer umfassenden Bestandsaufnahme gehen, sondern viel-mehr gezielt die Frage nach den möglichen sozialen und kulturellen Barrieren von Hospiz in der ehrenamtlichen Arbeit verfolgt werden: Welche sozialen Selektivitäten sind bei der Rekrutierung von Ehrenamtlichen erkennbar und mit welchen Ungleichheits-effekten gehen diese in der Arbeit mit Patienten und Angehörigen einher?

Reimer Gronemeyer

Verantwortung und Vernetzung Was dies für Fachwelt, Ehrenamt und Gesellschaft bedeutetDer Professionalisierungsdruck wächst. Es besteht die Gefahr, dass die Ehrenamtlichen in der hospizlichen Arbeit zunehmend an den Rand geraten. Denn die Gesellschaft, in der wir leben, ist es gewohnt, auf Probleme mit bezahlten Dienstleistungen zu ant-worten. Die Gefahr, die dabei entsteht: Die Dienstleistungen werden immer perfekter, die Beziehungen zwischen Experten und Betroffenen werden immer technischer und ökonomischer. Zeit für Zuwendung wird knapper. Aus dem lebendigen DU wird der „Fall“. Darum sind Ehrenamtliche, die Zeit mitbringen und kein Geld bekommen, kostbare Ausnahmeerscheinungen. Sie sind in diesem Sinne die Avantgarde einer Gesellschaft, die sich auf die Suche nach einem wärmenden Zusammenhalt macht, der nicht von Technik und Professionalität überkrustet ist. Unsere Gesellschaft ist sichtlich von Erosionsprozessen bedroht. Es ist bemer-kenswert, dass die Wiederkehr wärmender Zuwendung und gelebter Empathie offenbar an den Rändern der Gesellschaft so deut-lich möglich wird, in der ehrenamtlichen hospizlichen Begleitung zum Beispiel. In der Konfrontation mit der letzten Lebenskrise kann jenes Einfühlungsvermögen aufblühen, dessen Fehlen im Zentrum der Gesellschaft beklagt wird. Die Ehrenamtlichen sind die Wächter*innen der Einfühlsamkeit am Rande des Lebens. Die Erfahrungen der Ehrenamtlichen sind persönlich, sind nicht standardisierbar, sie sind von der einzelnen Lebens- und Begegnungsgeschichte nicht ablösbar. Insofern tragen sie „Verantwor-tung“. Deshalb brauchen sie das Gespräch über ihre Erfahrungen mit anderen, weil da oft auch eine schwere Last getragen wird. Ob man das Vernetzung nennen will, sei dahingestellt. Gemeinschaftlichkeit wäre vielleicht das bessere Wort?

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Workshops

Ehrenamt und Profession

Workshop 1 Roland ReppEhrenamt und Profession Was dies in der Praxis bedeutet – Fallarbeit

Die Grundhaltung bestimmt die Art und Weise des Umgangs untereinander und wird als eine tiefe, innere Überzeugung beschrie-ben, als eine Werthaltung und Auffassung, die das Denken und Handeln einer Person bestimmt. Die palliative und hospizliche Haltung ist geprägt von der Achtung und Wahrung der Autonomie und der Würde des Menschen. Alle Handlungen sind auf die Lebensqualität im ganzheitlichen Sinne ausgerichtet. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem respektvollen und ehrlichen Umgang miteinander. Sterbende und ihre Angehörigen sollen empathisch auf ihrem Weg unterstützt werden. Grundhaltung kann prinzi-piell durch Lernen am Modell (Vorbildfunktion) und über eigene Erfahrungen in der Arbeit entwickelt und vermittelt werden. Die innere Arbeitseinstellung hat viel mit dem eigenen Selbstverständnis, der eigenen Identität und dem inneren Halt zu tun. Hospiz- und Palliativarbeit ist immer auch Teamarbeit. Eine positive Einstellung zur Teamarbeit, eine Wertschätzung sich selbst und anderen gegenüber sowie Empathie und soziale Kompetenz sind neben der „hospizlichen Haltung“ wichtige Voraussetzungen für erfolgreiche Teamarbeit. In dem Workshop soll anhand konkreter Fälle die Zusammenarbeit von haupt- und ehrenamtlich Tätigen in der stationären und ambulanten Hospiz- und Palliativversorgung erörtert werden.

Workshop 2 Werner SchneiderVersorgen – Sorgen – Begleiten für alle? Ehrenamt in der hospizlichen Praxis

Im Workshop sollen für die Teilnehmer*innen die im Vortrag aufgeworfenen Fragen vertiefend diskutiert und dabei vor allem differenziertere Einblicke in die Ergebnisse der standardisierten Online-Befragung der Koodinator*innen von ambulanten Hospiz-diensten, ergänzt durch Fokusgruppen von Ehrenamtlichen, gegeben werden. Z.B.: Welche Rollen werden den Freiwilligen und Ehrenamtlichen zugeschrieben? Welche Aspekte der Organisationskultur und -struktur sind erkennbar? U.a.m. Im Fokus stehen dabei – unter dem Stichwort der ‚Zugangsgerechtigkeit‘ – die mit den Rollenanforderungen und Organisations-merkmalen möglicherweise einhergehenden sozialen Selektivitäten bei den Ehrenamtlichen sowie bei den begleiteten Sterben-den. Im Zentrum steht die empirische Aufklärung zu möglichen Exklusionslogiken insbesondere bei den verfügbaren Ehrenamt-lichen (wer engagiert sich in der Hospizarbeit im ehrenamtlichen Bereich?) und bei den Sterbenden (welche Sterbende erreicht Hospizarbeit?).

Workshop 3 Reimer GronemeyerDie Kunst der BegleitungWas die Gesellschaft von der ehrenamtlichen Hospizarbeit wissen sollte

Im Rahmen des DHPV-Projekts zum Ehrenamt in der Hospizarbeit hat eine Teilgruppe Geschichten von Ehrenamtlichen gesam-melt, in denen die Erfahrungen der Ehrenamtlichen zutage treten. Wo sind die Schwierigkeiten? Wie sehen die beglückenden Er-fahrungen aus? Das Wissen der Ehrenamtlichen über Sterben und Tod wird nicht so sehr in theoretischen Abstraktionen deutlich, sondern zeigt sich situativ und konkret in dem, was sie tun und wie sie darüber erzählen. In den Erzählungen der Ehrenamtlichen werden ihre Erfahrungen als Weisheit greifbar, die aus der Begegnung zwischen Begleitenden und Betroffenen erwächst. Weis-heit und Kunst ehrenamtlicher Begleitung bestehen wesentlich darin, zu Unbekannten und Fremden Kontakt und „Zugang“ zu finden, Vertrauen zu schaffen. Das „Sich-Öffnen“ der Betroffenen wird als Gabe erfahren. In diesem Workshop sollen gesammelte Geschichten von Ehrenamtlichen erzählt und besprochen werden. Und vielleicht erwachsen aus diesem Workshop neue Erzäh-lungen, die von der Schönheit und Schwierigkeit dieser Arbeit Nachricht geben.

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Workshops

Kooperation – Vernetzung – Entwicklung

Workshop 4 Veronika Schönhofer-NellesenAm Beispiel: Pflegeheim Zu Aufbau, Struktur und Nachhaltigkeit der Kooperation im NetzwerkNicht erst durch das neue Hospiz- und Palliativgesetz ist die Einbindung und Mitwirkung von Einrichtungen der Altenhilfe in ein re-gionales palliativ-hospizliches Netzwerk ein wichtiger Baustein für die Versorgung und Begleitung von schwerkranken Menschen und ihren Zugehörigen. Der Gesetzgeber erkennt damit zum ersten Mal die erhöhten Anforderungen an, weil die Menschen, die neu in die Einrichtungen der Altenhilfe aufgenommen werden, einen anderen Bedarf haben als früher. Ein Bewohner lebt im Pflegeheim durchschnittlich noch ein halbes Jahr. Die neuen Bewohner sind von Beginn ihres Wohnens und Lebens in der Pflege-einrichtung hochpflegeintensiv und häufig schon palliativ. Wie sehen palliative Netzwerke rund um die Pflegeheime aus? Was gehört dazu und welche Hürden oder Erfolgsfaktoren unter-stützen eine verlässliche und individuelle Versorgung bis zum Schluss? Welche Kooperationen helfen? Wie werden z.B. palliative Fallgespräche gemeinsam geführt und welche Kommunikationsräume brauchen die Netzwerke, damit am Ende der Versorgung auch bei enger Personaldecke z.B. gut vorbereitete Krisenplanungen in den Einrichtungen umgesetzt werden können? Nötig sind Strukturen, Kommunikation und auch eine Kultur des Vertrauens, damit sich die Begleitung am Lebensende für alle Beteiligten verbessern und weiterentwickeln kann.

Workshop 5 Martin Hackländer, Katharina Kuhlmann-Becker und Dieter Siebrecht Sektorenübergreifende Gestaltung der palliativen Versorgung von Patienten mit einer lebensbegrenzenden ErkrankungEin Projekt in Kiel

Auch in Kiel haben sich in den letzten Jahren vielfältige Strukturen in der ambulanten und stationären Versorgung von Menschen mit einer lebensbegrenzenden Erkrankung etabliert. Dazu zählen ambulant: AAPV, SAPV, SAPPV und die hospiz-initative kiel e.v., und stationär: die Palliativstationen, palliative Konsildienste, das stationäre Hospiz. Aber auch die Pflegeheime versorgen eine im-mer größere Zahl palliativer Menschen. Insgesamt nimmt die Zahl dieser Patienten deutlich zu. Angesichts der vielen beteiligten eigenständigen Einrichtungen wird eine patientenorientierte Kooperation zur eigenen Aufgabe.Das Kieler Projekt „Sektorenübergreifende Versorgung von Palliativpatienten“ erarbeitet funktionierende Strukturen der Versor-gung. Schwerpunkte sind vor allem: Vorausschauende Versorgungsplanung, Überleitungs-Assessment, palliative Ausbildung von Pflegenden und die Verbesserung der Kommunikation. Die Übergänge zwischen den Sektoren sollen hierbei eine besondere Rolle spielen. Der Workshop stellt die bisherigen Erfahrungen und den aktuellen Stand des Projekts vor und diskutiert seine weitere Entwicklung.

Workshop 6 Stephan Dettmers, Andreas Langer und Richard MünchmeierWo drückt der Schuh?Die Weiterentwicklung der Hospiz- und Palliativarbeit in Schleswig-Holstein

Der Hospiz- und Palliativverband Schleswig-Holstein e.V. (HPVSH) hat im Juli ein auf zweieinhalb Jahre angelegtes Forschungs- und Entwicklungsprojekt begonnen. Es wird vom Deutschen Institut für Sozialwirtschaft und der Fachhochschule Kiel begleitet. Ziel ist es, den gegenwärtigen Stand der Hospiz- und Palliativarbeit im Land zu bilanzieren und Perspektiven für die Weiterentwicklung zu benennen. Dies lässt sich nur dann erfolgversprechend realisieren, wenn unsere Mitglieder und Kooperationspartner konkret einbezogen werden und sich direkt beteiligen können. Der Workshop bietet Informationen über Ansatz, Konzeption und vor allem Beteiligungsmöglichkeiten am Projekt.

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Workshops

Für die Praxis

Workshop 7 Annette Rogge und Claudia SchmalzWenn schwierige Entscheidungen anstehenEthikgespräche

Für schwierige Situationen am Lebensende gibt es keine einfachen Antworten. Man kann aber Fragen stellen, die den Betroffenen helfen, die Situation besser zu verstehen. Die Entscheidungsfindung wird ihnen dabei aber nicht abgenommen.Wir informieren, wie eine klinische oder ambulante Ethikberatung arbeiten kann, wie sie als multiprofessionelles Team die kriti-sche Situation ethisch betrachtet und nach guten Wegen für die palliativen Menschen und ihre Angehörigen sucht. Damit anschaulich wird, wie die Ethikberatung hilfreich sein und was sie leisten kann, werden wir gemeinsam Fälle aus der Praxis analysieren – gerne auch Ihre eigenen: Bitte senden Sie hierzu eine schwierige ethische Entscheidungssituation, die Ihnen aus Begleitungen oder aus der beruflichen Praxis in Erinnerung geblieben ist, mit anonymisierten Patientendaten an: [email protected]. Der Workshop richtet sich an ehrenamtliche Begleiter*innen, Koordinator*innen, Pflegende und Ärzt*innen. Im Mittel-punkt steht das Konzept der ethischen Fallbesprechungen.

Workshop 8 Nils Sierck und Silke Entz von ZerssenErfahrungen und neue Ideen Das hospizliche Ehrenamt pflegen

Im Workshop wollen wir entlang der Meilensteine Anbahnung, Gewinnung, Begleitung, Bindung und Verabschiedung von ehren-amtlichen hospizlichen Mitarbeitenden vom gemeinsamen Erfahrungsschatz profitieren und Zukunftsideen entwickeln. In mode-rierter Form wollen wir über Erfolgsfaktoren, best-practice-Beispiele, Scheitern als Chance sprechen und ungeborgene Potentiale heben. Mitgebrachte Materialien zum Thema (z.B. Checklisten, Flyer u.ä.) können im Forum ausgestellt und in den Workshop eingebracht werden.

Workshop 9 Julia Bousboa Werben für das EhrenamtEine Schreibwerkstatt

Ehrenamtliche zu gewinnen ist für Hospizinitiativen eine große Herausforderung, die einer besonderen Öffentlichkeitsarbeit be-darf. Der Workshop richtet sich an Teilnehmer*innen, die selten kreative Texte schreiben und durch gemeinsame Ideenfindung und Freewriting neue Impulse für ihre Öffentlichkeitsarbeit bekommen möchten. Dieser Workshop ist auf 12 Teilnehmer*innen begrenzt.

Workshop 10 Anke Schauf ShiatsuEin Weg der Selbstsorge

Sie lernen die japanische Meridianmassage kennen. Im gegenseitigen Shiatsu für den Rücken und die Schultern erfahren Sie Ent-spannung vom Alltagsstress. Außerdem erlernen Sie Achtsamkeitsübungen und Akupressurpunkte, die Sie selbst für Ihren Körper anwenden können. Bitte kommen Sie nach Möglichkeit in bequemer Kleidung. Dieser Workshop ist auf 12 Teilnehmer*innen begrenzt.

Workshop 11 Kirsten SierckHilfreiche BerührungFacetten der Kontaktaufnahme mit Menschen am Lebensende

In der Begleitung von Menschen am Lebensende kann es sein, dass wir unsicher sind, WIE wir in Kontakt treten: Wie darf/soll ich mich am Bett verhalten? Kontakt bedeutet Berührung, aber auch Betastung, Einwirkung und Einfluss. Vordergründig hat Berüh-rung vielleicht etwas mit Anfassen zu tun. Wir berühren uns – sind in Kontakt miteinander – jedoch ebenso über die Augen, den Atem, die Stimme, den Klang, das Hinspüren zum Gegenüber, Schwingungen.In dem Workshop biete ich Ihnen an, Ihren Sinn für Berührung zu schulen und sich auf verschiedene Dimensionen der Begegnung einzulassen. Sie erhalten hilfreiche Anregungen und Impulse zur Berührung von Menschen am Lebensende. Wir werden ferner die Erfahrungen vor Ort und die Erwartungen der Teilnehmer diskutieren.

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Referentinnen und Referenten

Julia Bousboa M.A. ist Koordinatorin für Öffentlichkeitsarbeit und Bildung bei der hospiz-initiative kiel e.v. und Redaktionsleitung des Kieler Elternma-gazins Kinderkram. Seit 2016 bloggt die Literaturwissenschaftlerin über Vielfalt in Kinderliteratur.

Prof. Dr. Stephan Dettmers verfügt über langjährige Erfahrungen im Ge-sundheits- und Pflegewesen; er ist Hochschullehrer für klini sche Sozial-arbeit, Gesundheit, soziale Netz werke und chronische Erkrank un gen an der Fachhochschule Kiel.

Silke Entz von Zerssen ist Beraterin, Trainerin und Coach für Kulturwandel in Organisationen, Persönlichkeits- und Teamentwicklung. Sie ist seit vielen Jahren ehrenamtlich im sozialen Be-reich in Aufsichtsgremien tätig.

Prof. Dr. theol. Dr. rer. soc. Reimer Gro-nemeyer, ist Professor für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, Mitglied im Stiftungsrat der Deutschen Hospiz- und Palliativstiftung, Berlin und im Wiss. Beirat des DHPV.

Martin Hackländer, Fachpfleger On-kologie und Palliative Care, seit 2010 ehrenamtllicher Hospizbegleiter der hospiz-initiative kiel e.v., Mitglied der Arbeitsgruppe Sektorenübergreifende Versorgung Palliativer Patienten.

Katharina Kuhlmann-Becker B.A. ist tätig im Gesundheits- und Sozialma-nagement, Fachbereichsleitung Diako-nisches Werk Altholstein und Mitglied der Arbeitsgruppe Sektorenübergrei-fende Versorgung palliativer Patienten in Kiel.

Prof. Dr. Andreas Langer ist geschäfts-führender Direktor des Deutschen Instituts für Sozialwirtschaft und hat zahlreiche Feldforschungsprojekte im Sozial- und Gesundheitswesen durch-geführt; er ist Hochschullehrer für So-zialwissenschaft an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg.

Prof. Dr. Richard Münchmeier war Hochschullehrer für Sozial- und Ju-gendpädagogik an der Freien Universi-tät Berlin und ist derzeit als Schatzmeis-ter Mitglied im geschäftsführenden Vorstand des HPVSH.

Prof. Dr. Roland Repp ist Chefarzt für Hämatologie, Onkologie, Palliativme-dizin im Städtisches Krankenhaus Kiel, 2. Medizinische Klinik, und Vorsitzen-der des Hospiz- und Palliativverbands Schleswig-Holstein.

Dr. Annette Rogge begann 2016 eine Klinische Ethikberatung am UKSH in Kiel zu etablieren und ein klinisches Ethikkomitee aufzubauen. Sie ist Fachärztin für Neurologie und Palliativ-medizin.

Anke Schauf, Kiel, ist Shiatsu-Lehrerin und seit 1986 freiberuflich tätig.

Jessica Schlage, Hamburg, ist Journalis-tin, Autorin und Moderatorin.

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Referentinnen und Referenten

Dr. Claudia Schmalz hat als Palliativ-medizinerin und Fachärztin für Strah-lentherapie 2017 die Ausbildung zur Klinischen Ethikberaterin begonnen. Sie ist Gründungsmitglied des Klinischen Ethikkomitees des UKSH und der Am-bulanten Ethikberatung für Kiel. Sie ist Vorsitzende der hospiz-initiative kiel e.v.

Prof. Dr. Werner Schneider ist Profes-sor für Soziologie unter Berücksich-tigung der Sozialkunde an der Phi-losophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des DHPV.

Veronika Schönhofer-Nellesen leitet die Servicestelle Hospizarbeit und ist die Geschäftsführerin des Palliativen Netzwerks in der Städteregion Aachen. Zusätzliche Schwerpunkte: Ethik in Or-ganisationen (Universitätslehrgang am IFF Wien) und systemische Organisati-onsentwicklung (IF Weinheim).

Prof. Dr. Dieter Siebrecht, Leitung der Interdisziplinären Schmerz- und Pallia-tivstation (ISPS) am UKSH, Campus Kiel; Projektgruppe Sektorenübergreifende Versorgung von Palliativpatienten, Mit-glied der Projektgruppe.

Kirsten Sierck arbeitet als Physiothe-rapeutin auf der interdisziplinären Schmerz- und Palliativstation am UKSH, Campus Kiel. Sie ist ganzheitliche Be-gleiterin und Behandlerin von Angehö-rigen als Honorarkraft des Förderver-eins für Palliativmedizin Kiel e.V.

Nils Sierck absolviert ein duales BWL-Studium „Wirtschaft neu denken“ an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Köln. In seinen Pra-xisphasen arbeitet er als dualer Stu-dent an Beratungsprojekten der Eisen-schmidt Consulting Crew mit.

Die Borby-Dixies sind Manfred Jöhnk (Tb), Klaus-Dieter Nielsen (Cl, Saxes, Voc), Ralf Wiebenson (Dr, Voc), Ul-rich Brandemann (Bjo, Git), Jürgen Aßmann (Bass), Christoph zur Müh-len (Cor). Ihr Repertoire ist ein Quer-schnitt durch die Jazz-Historie und die bekannten Standards. Aus den Genres West-Coast Jazz, Hot Jazz, Chicago Jazz über Swing bis zu den 1960er Jahre Revivals wird auch für den verwöhn-ten Jazz-Liebhaber etwas dabei sein. www.borbydixies.de

Christian Maintz ist Autor, Literatur- und Medienwissenschaftler und zwei-facher Wilhelm-Busch-Preisträger. Ak-tuelle Buchveröffentlichungen: Liebe in Lokalen (Gedichtband, Kunstmann 2016), Vom Knödel wollen wir singen. Kulinarische Lyrik (Anthologie, Kunst-mann 2018).

Lorenz Boesche ist Pianist, Arrangeur und Mitinhaber der Hamburg School of Music, an der er auch lehrt. Schwer-punkte sind Jazz, Latin, Soul, Gospel und Klassik. Aktuelle CD-Veröffentli-chungen: Chant (Lorenz Boesche Trio, 2015), Es saß ein schneeweiß Vögelein (Ulli Bartel, Lorenz Boesche Quartet, 2016).

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Veranstalter

Der Hospiz- und Palliativverband Schleswig-Holstein e.V. (HPVSH) ist Dachverband und Interessenvertretung der Hos-piz- und Palliativeinrichtungen in Schleswig-Holstein und sei-nerseits Mitglied im Deutschen Hospiz- und PalliativVerband e.V. (DHPV). Er ist konfessionell und politisch unabhängig und verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke.Ihn leitet die Charta zur Verbesserung der Situation Schwerst-kranker und Sterbender: Menschen jeden Alters, ihre Fami-lien und die ihnen Nahestehenden sollen die bestmögliche medizinische, pflegerische, psychosoziale und spirituelle Ver-sorgung und Begleitung erhalten. Ihnen soll mit Respekt und Würde begegnet werden, unabhängig von Herkunft, religiö-ser Überzeugung und sozialer Stellung. Aufgabenfelder sind die Förderung von Vernetzung und Ko-operation, Fort- und Weiterbildung, Beratung und Beglei-tung. Ein konstruktiver Dialog mit Gesellschaft und Politik wie eine gute und sensible Öffentlichkeitsarbeit, die sich ei-ner weiteren Enttabuisierung der Themen Sterben, Tod und Trauer widmet, stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Hospiz- und Palliativverband Schleswig Holstein e.V. Alter Markt 1-2, 24103 Kiel Tel. 0431/97102350, www.hpvsh.de

Die hospiz-initiative kiel e.v. ist ein voll ausgebauter ambu-lanter Hospizdienst: Das zentrale heimelige Haus der Begeg-nung in der Waitzstraße 17 mit seinem Lebensgarten steht für viele offen: Trauernde finden hier ein offenes Ohr. Hier werden Veranstaltungen des hospizFORUM für Interessier-te und Fortbildungen für Kooperationspartner sowie Ehren-amtliche angeboten. Hier sind die Büros der Arbeitsbereiche: Ambulanter Hospiz-dienst, Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst RaBe, Kinder Lebensbedrohlich erkrankter Eltern KLEE, Begleitung für Menschen mit Einschränkungen hospizINKLUSIV – und natürlich für die vielfältigen Angebote an Trauernde. Außer-dem gehen hier die etwa 130 Ehrenamtlichen ein und aus, zu Supervisionen, Fortbildungen oder zu Gesprächen mit ihren Koordinatorinnen. Gegenwärtig beschäftigt die Initiative 9 Koordinatorinnen und zwei Verwaltungskräfte, die gut vernetzt mit dem hos-pizlich-palliativen Netzwerk in Kiel kooperieren.hospiz-initiative kiel e.v. Waitzstraße 17, 24105 Kiel Tel. 0431/220335-0, www.hospiz-initiative-kiel.de

Die Veranstalter des 13. Hospiz- und Palliativtags Schleswig-Holstein

Das Organisationsteam

Richard MünchmeierVorstand des Hospiz- und Palliativverbands Schleswig-Holstein e.V.

Claudia Ohlsen und Silke GeroldLandeskoordinierungsstelle Hospiz- und Palliativarbeit Schleswig-Holstein (LKS)

Angelika Anders-LauckRegina BarthelJulia BousboaAnne MünchmeierClaudia Schmalzhospiz-initiative kiel e.v.

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