15. Vom Atom zum Festkörper - FH Aachen...15. Vom Atom zum Festkörper Physik für Informatiker...

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15. Vom Atom zum Festkörper Physik für Informatiker 15. Vom Atom zum Festkörper 15.1 Das Bohr‘sche Atommodell 15 2 Quantenmechanische Atommodell 15.2 Quantenmechanische Atommodell 15.2.1 Die Hauptquantenzahl n 15.2.2 Die Nebenquantenzahl l 15.2.3 Die Magnetquantenzahl m l 15.2.4 Die Spinquantenzahl m s 15.3 Bindungskräfte im Festkörper 15.4 Energiebänder 15 5 Nichtleiter 15.5 Nichtleiter 15.6 Leiter 15.7 Halbleiter Doris Samm FH Aachen

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  • 15. Vom Atom zum Festkörper Physik für Informatiker

    15. Vom Atom zum Festkörper

    15.1 Das Bohr‘sche Atommodell15 2 Quantenmechanische Atommodell15.2 Quantenmechanische Atommodell15.2.1 Die Hauptquantenzahl n15.2.2 Die Nebenquantenzahl lq15.2.3 Die Magnetquantenzahl ml15.2.4 Die Spinquantenzahl ms15.3 Bindungskräfte im Festkörper15.4 Energiebänder15 5 Nichtleiter15.5 Nichtleiter15.6 Leiter15.7 Halbleiter

    Doris Samm FH Aachen

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    15.1 Das Bohr‘sche Atommodell

    Elektron Modell: (Niels Bohr)

    Kern

    ( )

    - Masse = Kern (rKern 10-15m) im Zentrum konzentriert Atome bestehen aus Elektronen und einem Atomkern

    ~~

    - e- bewegen sich um Kern auf Kreisbahnen (rAtom 10-10 m)~~

    Frage: Warum stürzt Elektron nicht in positiv geladenen Kern?Frage: Warum stürzt Elektron nicht in positiv geladenen Kern?Antwort: e- bewegt sich mit v = 0 es wirkt ZentripetalkraftAber: e- wird beschleunigt Energieverlust durch Strahlung

    e- stürzt in den Kern( in 10-11 s wird Energie abgestrahlt)

    Frage: Warum stürzt Elektron nicht in positiv geladenen Kern?Antwort: Die Unschärferelation verbietet es!

    Ach so ! Hä??? Ich brauche Erläuterungen !

    Doris Samm FH Aachen

    Ach so ! g

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    15.2 Quantenmechanische AtommodellBeobachtungen zeigen und Quantenmechanik beschreibt (richtig):

    Atomaufbau wird durch einen Satz von 4 Quantenzahlenund das Pauliprinzip bestimmt.

    Quantenzahlen:

    - Hauptquantenzahl n (Energie)N b hl l ( B d B h d hi l )- Nebenquantenzahl l ( Betrag des Bahndrehimpulses)

    - Magnetquantenzahl ml (Richtung des Bahndrehimpulses)- Spinquantenzahl ms ( Richtung des Eigendrehimpulses)

    Pauliprinzip:

    Ein Elektron kann nicht in allen 4 Quantenzahlen miteinem anderen Elektron innerhalb eines Atomsübereinstimmen

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    übereinstimmen.

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    15 2 1 Die Hauptquantenzahl n15.2.1 Die Hauptquantenzahl n

    Beobachtung: Atome absorbieren oder emittieren nur Energiepakete = Photonen (γ - Quanten) mit Energie Eγ

    Eγ = h fh l k h i k 34h = Plancksches Wirkungsquantum = ca. 10-34 Jsf = Frequenz der elektromagnetischen Strahlung

    1 El k k b i (!) E i i A h1. Elektron kann nur bestimmte (!) Energien im Atom annehmen 2. Es gibt Zustand niedrigster Energie = Grundzustand = 0

    Beispiel: Wasserstoffatom: 1 Elektron + 1 Proton (Kern)

    Für Energie des Elektrons gilt:

    En = - 13,6 .1/n2 eVE = ½ [( z e2)/ (4π ε0)]2 m / [n2 (h/2π)2]

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    En ½ [( z e )/ (4π ε0)] me / [n (h/2π) ]

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    Elektron im 1. angeregten Zustand

    ΔE = - 13,6 eV – (- 3,4 eV)

    Energiezufuhr

    Elektron im Grundzustand

    Elektron im Grundzustand

    Energiezufuhr

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    Elektron im 2. angeregten Z dElektron im

    1. angeregten Zustand

    Zustand

    i fElektron im Grundzustand

    EnergiezufuhrElektron im Grundzustand

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    15.2.2 Die Nebenquantenzahl l

    Es gilt: Betrag des Drehimpulses L ist quantisiertEs gilt: Betrag des Drehimpulses L ist quantisiert

    Klassisch: L = m v r

    Quantenmechanisch:

    L = [ l (l + 1) ]1/2 . (h/2π) mit l = 0 1 2 (n - 1)L [ l (l + 1) ] (h/2π) mit l 0, 1, 2, .... (n 1)Beispiel: n = 1 l = 0, n = 2 l = 0,1

    Man gibt verschiedenen l-Zuständen verschiedene Symbole

    l = 0 1 2 3 4 ...l 0 1 2 3 4 ...l = s p d f g ...

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    15.2.3 Die Magnetquantenzahl ml

    Klassisch: Jede Richtung des Drehimpulse möglich

    E ilt Ri ht d D hi l i t ti i tQuantenmechanisch: Nur bestimmte Lz-Werte möglich

    g p gjeder Lz-Wert möglich

    Es gilt: Richtung des Drehimpulses ist quantisiert.

    L = m h/2πLz = ml h/2πmitml = 0, +/- 1, +/- 2, ..., +/- lml 0, / 1, / 2, ..., / l

    L L ??Lx, Ly = ??Antwort kennt kein Mensch!!

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    15.2.4 Die Spinquantenzahl ms

    Neben Bahndrehimpuls hat e- (p,n,..) „Eigendrehimpuls“ S = Spin( ohne klassische Analogie)

    ( h b hli i )

    d S iS = msh/2π mit ms = +/- 1/2

    Für Fermionen gilt: (Bosonen haben ganzzahligen Spin: γ, π)

    Betrag des Spins:

    S = [1/2 (1/2 + 1)]1/2 h/2π = [3/4]1/2 h/2π

    Beachte: Der Spin ist ein relativistischer Effekt.

    A fb d A l d P li P i iAufbau der Atome: n, l, ml, ms und Pauli Prinzip

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    s p

    E4 E4

    E3 E3Nein Danke

    E2 E2

    Nein DankeBesetzt !!!! Nein Danke

    Besetzt !!!!

    Nein DankeBesetzt !!!!

    Nein DankeBesetzt !!!!

    2

    Verbotene Energien

    E1

    Nein DankeBesetzt !!!!

    E1

    Verbotene Energien

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    E1 1

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    Beispiel: Mögliche Zustände

    n = 1 l = 0 ml = 0 m = +/- 1/2n 1 l 0 ml 0 ms +/ 1/2maximal ! 2 (s) Elektronen möglich

    n = 2 l = 0,1 ml = 0, +/- 1 ms = +/- 1/2

    i l ! 8 (2 6 ) El kt ö li hmaximal ! 8 (2s, 6p) Elektronen möglich

    Schreibweise:

    Periodensystem der Elemente (Auszug)

    nl Zahl der Elektronen

    Beispiel 1:1 1 W ff

    p1s1 Wasserstoff

    Beispiel 2:1s22s22p1 Bor

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    1s 2s 2p

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    Periodensystem der Elemente

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    15.3 Bindungskräfte im FestkörperUrsache: Elektromagnetische Wechselwirkung

    aber: Makroskopisch unterschiedliche Formenaber: Makroskopisch unterschiedliche Formen

    Bindungsenergie ist Energie zur Abtrennung neutraler Atome bei 0 K

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    Beispiel: Zur Abtrennung eines Silberatoms E = 2,97 eV

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    15.4 EnergiebänderIm Atom Elektronen in Energieniveausg

    Beispiel Kupfer (Cu): 29 e- verteilen sich auf1s2 2s2 2p6 3s2 3p6 3d10 4s1

    Annäherung zwei Ag-AtomeAg-Atome bilden ein einzelnes

    Für 2 x 29 e- = 58 e- gilt Pauliprinzip

    gzweiatomiges System

    58 Q t tä dJedes Energieniveau der Einzelatome spaltet in zwei Niveaus auf

    58 Quantenzustände

    p

    Bei Festkörper ca. 1024 AtomeEng beieinanderliegende Energieniveaus = Energiebänder

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    Eng beieinanderliegende Energieniveaus Energiebänder

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    15.5 Nichtleiter (Isolator)Freie Niveaus

    Höchste besetzte Niveau = obere Kantedes Bandes

    Energielücke groß

    des Bandes

    Elektrischer Strom, falls Ekin wächst = Wechseln in höheres Niveau

    - Höchste besetze Band ist vollHöchste besetze Band ist voll- Pauli-Prinzip verhindert WW von e- in bereits besetze Niveaus Nichtleiter

    Beispiel:Diamant EL = 5,6 eV = 140fache der mittleren thermischen Energie (ζ = 20o C)

    I l

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    guter Isolator

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    15.6 Metalle (Leiter)T = 0 K

    Hö h b Ni

    T 0 KHöchste besetzte Niveau =Fermi –Niveau (T = 0 K)

    Höchste besetzte Niveau = Mitte des Bandes

    Höchste besetzte Energie= Fermi-Energie EF

    Elektrischer Strom falls Eki wächst = Wechseln in höheres NiveauElektrischer Strom, falls Ekin wächst Wechseln in höheres Niveau

    - Höchste besetze Band ist halb voll- Wechsel in höheres Niveau leicht möglich LeiterWechsel in höheres Niveau leicht möglich

    Beispiel:Kupfer EF = 7,0 eV, vF = 1,6 x 106 m/s = Fermigeschwindigkeit (bei T = 0 K !)

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    F F

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    15.7 Halbleiter

    Bänderstruktur eines Halbleiters =Bänderstruktur eines Halbleiters Bänderstruktur eines Nichtleiters

    AberE EEL (Isolator) >> EL (Halbleiter)

    Beispiel:E 1 1 V (H lbl it )EL(Silizium) = 1,1 eV (Halbleiter)EL(Diamant) = 5,5 eV (Isolator)

    T > 0 K (bei Halbleiter)_

    e- = ins Leitungsband Im Valenzband bilden sich Löcher +

    _

    +l k i h i b i

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    Beide tragen zur elektrischen Leitung bei!

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    n = Dichte _

    Intrinsischer Halbleiter = reiner Halbleiter

    2-dimensionales Si-GitterJ d Si A k ln = p

    +p = DichteJedes Si-Atom kovalenteBindung mir 4 nächstenNachbarn

    Extrinsische Halbleiter = Dotierte Halbleiter n >> p = n-dotiert p >> n = p-dotiert

    Phosphor (P)= Donator

    Bohr (B)= Akzeptor

    (von Elektronen) (von Elektronen)

    4-wertiges Si-Atom durch 4-wertiges Si-Atom durch

    ( )

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    5-wertiges P-Atom ersetzt 3-wertiges B-Atom ersetzt

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    n-dotiert

    Donator-Majoritätsladungsträger

    Energieniveaus D l k

    Niveaus

    Minoritätsladungsträger Donatorelektronengibt Elektronen ab

    p-dotiert

    MinoritätsladungsträgerAkzeptor-Niveaus

    MajoritätsladungsträgerEnergieniveaus Akzeptorelektronen

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    Akzeptorelektronennimmt Elektronen auf

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    n-dotiert

    MajoritätsladungsträgerDonator-Niveaus

    Minoritätsladungsträger

    Energieniveaus Donatorelektronengibt Elektronen ab

    Minoritätsladungsträger

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    p-dotiert

    MinoritätsladungsträgerAkzeptor- Minoritätsladungsträger

    nimmt Elektronen auf

    pNiveaus

    Majoritätsladungsträger

    Energieniveaus Akzeptorelektronen

    nimmt Elektronen auf

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    Majoritätsladungsträger

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    Üpn-Übergang

    Majoritätsladungsträger

    (ohne äußere Spannung)

    _

    Majoritätsladungsträger

    + IDiff DiffusionsstromDiff

    Raumladungszone = Sperrschicht = frei von beweglichen Ladungsträgern= Sperrschicht = frei von beweglichen Ladungsträgern

    Kontaktspannung

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    Üpn-Übergang

    Minoritätsladungsträger

    (ohne äußere Spannung)

    Resultat

    _ +

    IIges = 0

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    IFeldges

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    Üpn-Übergang (mit äußerer Spannung)DurchlassrichtungPositive Pol der Batterie mit p

    p-Seite wird noch positivern-Seite wird noch negativer

    Diffusionsstrom nimmt zu

    Es fließt Strom I

    SperrichtungNegative Pol der Batterie mit p

    Es fließt Strom ID

    Der Diffusionstrom nimmt ab

    Die Raumladungszone wird größer

    Der Widerstand wird größer

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    Oh ä ß SOhne äußere Spannung

    Mit äußerer Spannung

    E E

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  • 15. Vom Atom zum Festkörper Physik für Informatiker

    pn-Übergang als Halbleiter-Gleichrichter p-dotiertes Ende

    Durchlassrichtung

    Sperrichtung

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    Lumineszenzdiode (LED)(light emittiting diode)

    Sperrzonepdem n-dotierten Material zugeführtdem p-dotierten Material zugeführt

    B i R k bi i El k i L h

    _

    +Bei Rekombination von Elektron mit Loch

    Freisetzung von Energie (Licht)

    Photodiode / Solarzelle Einfallendes Licht

    p

    nRILicht trifft auf pn-Übergang

    Elektron Loch-Paare werden getrenntEs fließt ein StromEs fließt ein Strom

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