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16. Nordische Bausachverständigen-Tage 2009 2009 Vortrag: Rechtliche Auswirkungen des BGHUrteils zum Schallschutz oder wie geräuschempfindlich sind unsere Obersten Richter?“ Rechtsanwalt Jörg Borufka, Rechtsanwaltssozietät WIGU, Schwerin unter Mitwirkung von: Dr.-Ing. Olaf Peschke, Sachverständigenbüro Bauwesen Prof. Haker, Wismar Dr. Ing. Olaf Peschke, Sachverständigenbüro Bauwesen Prof. Haker, Wismar

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16. Nordische Bausachverständigen-Tage 20092009

Vortrag:

„Rechtliche Auswirkungen des BGH‐Urteils zum 

Schallschutz oder wie geräuschempfindlich sind unsere 

Obersten Richter?“

Rechtsanwalt Jörg Borufka, Rechtsanwaltssozietät WIGU, Schwerin

unter Mitwirkung von:

Dr.-Ing. Olaf Peschke, Sachverständigenbüro Bauwesen Prof. Haker, WismarDr. Ing. Olaf Peschke, Sachverständigenbüro Bauwesen Prof. Haker, Wismar

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SachverhaltSachverhalt• Bauvertrag1996 Errichtung 1997• Bauvertrag1996 – Errichtung 1997• Doppelhaushälfte

V t All B ti i H hb i B f Wä• Vertrag: „Alle Bestimmungen im Hochbau in Bezug auf Wärme-, Schall- und Brandschutz werden eingehalten.“… „Die in den Verordnungen festgelegten Mindestwerte werden überschritten. Im WC und Badezimmer werden die Rohre und isolierten SpülkastenWC und Badezimmer werden die Rohre und isolierten Spülkasten der WC‘s vor der Wand verlegt, isoliert und fachgerecht abgebaut, wodurch neben optimaler Geräuschdämmung auch eine dekorative, sinnvolle Ablagemöglichkeit mit interessanter Raumgestaltung

t t ht “entsteht.“• mdl. vereinbart: es sei von Nachbarn „nichts zu hören“ – str.

• Erwerberin verlangt erhöhten Schallschutz nach Beiblatt 2 zur DIN 4109

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1989

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1994

1995

Elmar Sälzer, Kommentar zur DIN 4109 – Schallschutz im HochbauBauverlag GmbH Wiesbaden und Berlin 1995

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Entwicklung des Schallschutzes in Deutschland am Beispiel der

e na

ch

4109

Wohnungs- und HaustrennwandNorm-Wertzivil-rechtliche A f d

4109

Hau

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l. 2

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IN 4Anforderungen

09 1

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nach

DIN

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Norm-WertÖffentlich-rechtliche Anforderungen

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DIN

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450 kg/m²

1962

52 dB50 dB

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Reihenhaus 1 Reihenhaus 2

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Küche Küche

Erdgeschoss

Gebäudetrennfuge

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DachgeschossDachgeschoss

Gebäudetrennfuge

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Schallbrücke

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Ausführung der Haustrennwand

17,5 cmKS

17,5 cmKS ausgeführte g

Trennfuge ≈ 3 cm

geplantegeplanteTrennfugenbreite4 cm

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angegebener Wert falsch, da keine Berücksichtigung derR‘w,R=70 dB

angegebener Wert falsch, da keine Berücksichtigung der flankierenden Bauteile (hier: Porenbeton Außenwände)

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Wohnzimmer ERW h iWohnzimmer ERWohnzimmerLuftschall

Erdgeschoss

Gebäudetrennfuge

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Schalldämm-Maß der Haustrennwand im EG Wohnzimmer

R‘w,n = 59 dB

Der ermittelte Wert liegt 2 dB über dem erforderlichen Normwert - Norm erfüllt.

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Schlafzimmer Schlafzimmer

Luftschall

Schlafzimmer Schlafzimmer

DachgeschossDachgeschoss

Gebäudetrennfuge

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Schalldämm-Maß der Haustrennwand im DG Schlafzimmer

R‘w,n = 64 dB

Der ermittelte Wert liegt 7 dBDer ermittelte Wert liegt 7 dB über den Anforderungen nach DIN 4109 – Norm erfüllt

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Ursachen für zu geringen Schallschutz der Haustrennwand gegenüber Planung:

- Schalenabstand mit 3 cm kleiner als Planung und ohne/teilweise mineralischerDämmung

- erkennbare Schallbrücken an der Gebäudetrennfuge

f hl d U t k ll d G bä d- fehlende Unterkellerung des Gebäudes

- in der Berechnung keine Berücksichtigung der flankierenden Bauteile

Mögliches Schalldämm-Maß der Haustrennwand in Erdgeschoss beili d K t kti

(hier: Porenbeton Außenwand des Hauses)

vorliegender Konstruktion:

R‘ ≈ 60 dBR w,R ≈ 60 dB

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Quelle: Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel: AMz-Bericht 1/2003

1 5 dB

4 dB

1,5 dB

S ßSchalldämm-Maß zweischaliger Haustrennwände mit unterschiedlichen Schalenabstand, inklusive Unterkellerung

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3 dB3 dB

Schalldämm-Maß zweischaliger Haustrennwände bei unterschiedlicher A sführ ng des Schalenabstand bei Unterkeller ngAusführung des Schalenabstand bei Unterkellerung

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel: AMz-Bericht 1/2003

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DIN 4109, Tab. 3 R‘w, n=

57 dB57 dB

62 dB62 dB

57 dB 62 dB

57 dB

57 dB 62 dB

5 d

57 dB60 dB

OKG

Keller

DEGA Memorandum 8/2005DGfM Merkblatt aus 2006

R‘w, n=DGfM Merkblatt aus 2006

Anforderungen an den Schallschutz nach

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Haustrennwand R‘w= ≥ 57 dB ≥63 dB ≥68 dB

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DoppelhausWandaufbau2x17,5 cm KS 1,8

Schalenabstand 3 cmPutzstärke je 1,5 cm

R‘w,R=67 dB

Obergeschoss R‘w=65 dB SZBad

R‘w=58 dBGz Gz

Erdgeschoss R‘w=54 dBWz Wz

Fertigstellung 1997

Bodenplatte

Anforderung nach DIN 4109, Tab. 3: R‘w=57 dB

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Doppelhaus Klage 1. Instanz

Erhöhter Schallschutz nach Beiblatt 2 zu DIN 4109

Trennfuge 3 cm mit mine-ralischer Dämmung

R‘w=67 dB

Trennfuge in der Boden-platte

w

p

Urteil:

R‘w=67 dB

Urteil:

durchgehende Trennfuge

Klage abgewiesen!!

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OLG HammOLG Hamm

• Erhöhter Schallschutz nicht vereinbart• Der vertraglichen Vereinbarung lässt sichDer vertraglichen Vereinbarung lässt sich

ein konkret bestimmbares Schallschutzmaß nicht entnehmenSchallschutzmaß nicht entnehmen

• Fazit: nur Mindestwerte der DIN 4109 geschuldet, die die anerkannten Regeln der Technik wiedergebender Technik wiedergeben

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Doppelhaus Berufung 2. Instanz

Schallschutz nach DIN 4109, Tab. 3 + 3 dB

Trennfuge 3 cm mit mine-ralischer Dämmung

R‘w=57+3 dB

Anspruch auf Trennfuge in der Bodenplatte be-

w

psteht nichtR‘w=57+3 dB

Urteil:Urteil:GebäudetrennfugeR‘w=57 dB

Berufungen zurückgewiesen

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14. Juni 2007

Bundesgerichtshof

UrteilUrteil

VII ZR 45/06VII ZR 45/06

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WerkvertragWerkvertrag•geschuldetes Werk

•Vergütung

•Nebenbestimmungen

•Fertigstellungstermin•Fertigstellungstermin

•Gewährleistungen

•Haftungsvereinbarungen

•Zahlungsvereinbarungen

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VertragsgrundlagenVertragsgrundlagen

• schriftl. Vertrag• Angebote / BaubeschreibungenAngebote / Baubeschreibungen• AGB (auch VOB/B)• mündliche Abreden• konkludente Abreden• konkludente Abreden

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Inhalt des geschuldetenInhalt des geschuldeten

Leistungssolls:Leistungssolls:

• Vertragsgrundlage

• Auslegung der Leistungen

• Festlegung von Standards übliche• Festlegung von Standards – übliche Ausstattung

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Beispiel Standard/gehobene Ausstattung in Abhängigkeit des Bauvorhabens

Reihenhaus StadtvillaReihenhaus Stadtvilla

Standard Heizkörper Fussbodenhei-zung im ggesamten Haus

Gehobene Fussbodenhei- Fussbodenhei-Gehobene Ausstattung

Fussbodenheizung in Wohn-und

Fussbodenheizung, Kamin

Kinderzimmern

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Anteil der durch Lärm beeinträchtigten Deutscheng

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Mindestanforderung nach DIN 4109

Vorschlag für erhöhten Schallschutz nach Beiblatt 2 zu DIN 4109, Tab. 2

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MangelMangel

• jede ungünstige Abweichung der IST- von der SOLL - Beschaffenheit

• vertragliche Vereinbarung maßgeblich, sonst übliche Beschaffenheit“sonst „übliche Beschaffenheit

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Mangel nach BGB § 633 IIMangel nach BGB § 633 IID W k i t f i S h ä l diDas Werk ist frei von Sachmängeln, wenn es die

vereinbarte Beschaffenheit hat. Soweit die Beschaffenheit nicht vereinbart ist ist das WerkBeschaffenheit nicht vereinbart ist, ist das Werk frei von Sachmängeln,

1 wenn es sich für die nach dem Vertrag1. wenn es sich für die nach dem Vertrag vorausgesetzte, sonst

2 für die gewöhnliche Verwendung eignet und2. für die gewöhnliche Verwendung eignet und eine Beschaffenheit aufweist, die bei Werken der gleichen Art üblich ist und die der Bestellerder gleichen Art üblich ist und die der Besteller nach der Art des Werkes erwarten kann.

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Mangel nach VOB/B § 13 Ziff 1Mangel nach VOB/B § 13 Ziff.1Di L i t i t Z it d Ab h f iDie Leistung ist zur Zeit der Abnahme frei von

Sachmängeln, wenn sie die vereinbarte Beschaffenheit hat und den anerkannten Regeln der Technik gentspricht. Ist die Beschaffenheit nicht vereinbart, so ist die Leistung zur Zeit der Abnahme frei von SachmängelnSachmängeln,

a) wenn sie sich für die nach dem Vertrag vorausgesetzte, sonstso s

b) für die gewöhnliche Verwendung eignet und eine Beschaffenheit aufweist, die bei Werken der gleichen Art übli h i t d di d A ft b h d A t düblich ist und die der Auftraggeber nach der Art der Leistung erwarten kann.

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Schall als MangelSchall als Mangel

• Auswirkung auf Lebensqualität• kann krank machenkann krank machen• 80% der Deutschen fühlen sich durch

Lä b lä ti t (i b V k h lä )Lärm belästigt (insb. Verkehrslärm)

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Rechtsfolgen bei MängelnRechtsfolgen bei Mängeln

• Nacherfüllung/NachbesserungSchadensersatz statt Leistung• Schadensersatz statt Leistung

• Rücktritt vom Vertragg• Minderung Kaufpreis• Ersatz vergeblicher Aufwendungen

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BGH-Entscheidung vom 14 06 2007BGH-Entscheidung vom 14.06.2007 – AZ: VII ZR 45/06

Eckpunke:

•Schallschutz abhängig von Auslegung des Vertrages

•ist ein üblicher Qualitätsstandard geschuldet, orientiert sich der Schallschutz an dieser Vereinbarung

DIN 4109 k i ht h d b•DIN 4109 kann nicht herangezogen werden, aber…

•Bei Unbestimmbarkeit des Schallschutzes kann vertragliche Wirkung nicht aberkannt werdenWirkung nicht aberkannt werden

Gericht ermittelt Wert

unabhängig der DIN 4109 ist ein besserer Schallschutz•unabhängig der DIN 4109 ist ein besserer Schallschutz geschuldet, falls dies nach vereinbarter Bauweise möglich ist

•bei Neubauten kann der Bauherr die bestmöglichebei Neubauten kann der Bauherr die bestmögliche Schalldämmung erwarten (muss ohne nennenswerten Mehraufwand möglich sein)

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Doppelhaus BGH

Schallschutz nach a.R.d.T. DIN 4109 nicht Stand der Technik

R‘w= ? dB

Welcher Schallschutz? Auslegung des Vertrages

A h lt tw Anhaltswerte aus:VDI-Richtlinie 4100/1994 Schallschutzstufe II und

R‘w= ? dBSchallschutzstufe II und III und Beiblatt 2 zu DIN 4109

Schallschutzstufe II 63 dBB ibl tt 2 DIN 4109 67 dB

Mindestanforderungen nachBeiblatt 2 zu DIN 4109 67 dBSchallschutzstufe III 68 dB

DIN 4109 R‘=57 dB

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Entwicklung des Schallschutzes in Deutschland am Beispiel der

nach

10

9

Wohnungs- und Haustrennwand

BGH-Urteil

4109 Hau

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1 Stand der Technik

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nach

DIN

4Norm-Wertzivil-rechtliche Anforderungen

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DIN

410

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450 kg/m²

Norm-WertÖffentlich-rechtliche Anforderungen

1962

52 dB50 dB

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Anforderungen an den Schallschutz

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Beiblatt 2 zu DIN 4109

DIN 4109

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Ausführung der Haustrennwand im Bereich des FundamentAusführung der Haustrennwand im Bereich des Fundament

1 Mauerwerk

4 Fuge ≥40 mm mit Dämmplatte Typ T5 Fuge im Fundament (verbessert den

Luftschalldämmung)7 Bodenplatte aus bewerten Stahlbeton

Quelle: Ytong Konstruktion und Ausführungsplanung im Wohnungsbau - Planungsunterlagen

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Ausführung der Gebäudetrennfuge im Sohlplattenbereich

SchallbrückeSchallbrücke

StyroporFeuchtigkeitsbeständigkeit , aber aufgrund der Steifigkeit

Mineralische Dämmungnicht feuchtigkeitsbeständig, als Schalldämmung geeignet g g

als Schalldämmung nichtgeeignet

g g g

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Ausführung der Haustrennwand im Bereich des Kellers

Kritischer Bereichhinsichtlich Abdichtung

1 Mauerwerk

2 F 40 it Dä l tt T T2 Fuge ≥40 mm mit Dämmplatte Typ T3 YTONG-Dichter Keller Voranstrich mit

1. Spachtelung4 Glasvlieseinlage5 2. Spachtelungp g6 Hydroplan-B 240/-B 400 Abdichtungsbahn

Quelle: Ytong Konstruktion und Ausführungsplanung im Wohnungsbau - Planungsunterlagen

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Ansicht der ausgeführten Trennfuge im Kellerbereich einer Reihenhausanlage

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Ausführung der Haustrennwand im Bereich der GeschossdeckenAusführung der Haustrennwand im Bereich der Geschossdecken

Problematisch in der Herstellung(schallbrückenfreie Erstellung)

1 Mauerwerk2 Deckenplatten mit Fugenbewehrung

4 Fuge ≥40 mm mit Dämmplatte Typ Tuge 0 t ä p atte yp6 Ringanker nach DIN 1053-1 mit 2Ø10

Quelle: Ytong Konstruktion und Ausführungsplanung im Wohnungsbau - Planungsunterlagen

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Ausführung der Haustrennwand im Bereich der GeschossdeckenAusführung der Haustrennwand im Bereich der Geschossdecken

Quelle: Hebel Handbuch Wohnungsbau, 7. Auflage

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Erstellung der Fugenausbildung im Deckenbereich durch Einschalen

Quelle: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. Kiel Nr. 210, Heft 3/98Schallschutz von Haustrennwänden – Bauordnungsrechtliche Belange von Ruhe und Neumann

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Erstellung der Fugenausbildung im Deckenbereich durch Einschalen

Quelle: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. Kiel Nr. 210, Heft 3/98Schallschutz von Haustrennwänden – Bauordnungsrechtliche Belange von Ruhe und Neumann

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Erstellung der Fugenausbildung mittels Mineralfaser-Trittschalldämmplatten

Schalblech

Schalblechentfernen

Quelle: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. Kiel Nr. 210, Heft 3/98Schallschutz von Haustrennwänden – Bauordnungsrechtliche Belange von Ruhe und Neumann

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Erstellung der Fugenausbildung mittels Mehrschichtleichbauplatteit Mi l ll kmit Mineralwollekern

Quelle: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. Kiel Nr. 210, Heft 3/98Schallschutz von Haustrennwänden – Bauordnungsrechtliche Belange von Ruhe und Neumann

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Erstellung der Fugenausbildung mittels Randschalungssteine

Quelle: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. Kiel Nr. 210, Heft 3/98S äSchallschutz von Haustrennwänden – Bauordnungsrechtliche Belange von Ruhe und Neumann

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Ansicht einer mangelfrei ausgeführten Trennfuge

W d h l 2

W d h l 1

Wandschale 2

Wandschale 1

Trennfuge 5 cm it i li h Dämit mineralischer Dämmung

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Ausführung des äußeren Verschlusses der Gebäudetrennfuge im Außenputz oberhalb Geländeoberfläche

1 Mauerwerk

2 Fuge ≥40 mm mit Dämmplatte Typ T7 Bewegungsfugenprofil (Putzabschlussprofil)8 Außenputz

Quelle: Ytong Konstruktion und Ausführungsplanung im Wohnungsbau - Planungsunterlagen

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Ausführung des äußeren Verschlusses der G bä d t f i P t d M kGebäudetrennfuge im Putz und Mauerwerk

Abdeckung einer Fugenbreite von 15 bis 60 mm möglich

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Ausführung des äußeren Verschlusses der G bä d t f i P t b i hGebäudetrennfuge im Putzbereich

APU P t filAPU-Putzprofile

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Ausführung des äußeren Verschlusses derAusführung des äußeren Verschlusses der Gebäudetrennfuge im Putzbereich

Gebäudetrennfuge

Quelle: Detailblatt WDVS Stand 01-04/04

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Ausführung des äußeren Verschlusses derAusführung des äußeren Verschlusses der Gebäudetrennfuge im Eckbereich

Gebäudetrennfuge

Quelle: Detailblatt WDVS Stand 01-04/04

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Ausführung der Gebäudetrennfuge bei einem zweischaligen Mauerwerk

Fugenbreite zugering ca. 2 cm

Problemzone im wärmetechnischenSinne (Wärmebrücke)

Quelle: Kalksandstein, Planung, Konstruktion, Ausführung, 4. Auflage

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Ausführung der Gebäudetrennfuge bei einem zweischaligen MauerwerkMauerwerk

Keine Wärmbrücken

Quelle: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. Kiel Nr. 210, Heft 3/98Schallschutz von Haustrennwänden – Bauordnungsrechtliche Belange von Ruhe und Neumann

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Die „todsichere“ Lösung aus der Praxis für eine Gebäudetrennfuge

5 cm

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Ausführung der Haustrennwand im Bereich des Daches

regelgerechter Anschlussder Dampfsperre fehlt!!der Dampfsperre fehlt!!

mineralische Dämmung fehlt

Quelle: Kalksandstein, Planung, Konstruktion, Ausführung, 3. Auflage

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Ausführung der Haustrennwand im Bereich des Daches

Quelle: Walter Meyer-Bohe, BAUKO Baukonstruktionen im Hochbau, Praxissichere Standardlösungen

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Ausführung der Haustrennwand im Bereich des Daches

Quelle: KS-Kalksandstein Konstruktionsdetails Detail 2.08.2

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Ausführung der Haustrennwand im Bereich des Daches

Schallbrücke

Gebäudetrennwand über Dach geführtWärmebrücke

Gebäudetrennwand über Dach geführt

Quelle: Kalksandstein, Planung, Konstruktion, Ausführung, 4. Auflage

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Ausführung der Haustrennwand im Bereich des Daches

Verlauf der Unterspannbahn

Dachlattung getrennt

Quelle: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. Kiel Nr. 210, Heft 3/98Schallschutz von Haustrennwänden – Bauordnungsrechtliche Belange von Ruhe und Neumann

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Dachlattung getrenntg g

Quelle: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. Kiel Nr. 210, Heft 3/98Schallschutz von Haustrennwänden – Bauordnungsrechtliche Belange von Ruhe und Neumann

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Fugenbreite ???

Q ll i i lh dQuelle: www.meinzeigelhaus.de

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Maßnahme zur Erreichung eines ausreichenden Schallschutzes g

- Haustrennwände möglichst aus KS Rohdichte 2,0 erstellen

- Schalenabstand ≥ 5 cm

- Gebäudetrennfuge vollflächig mit mineralischer Dämmung ausfüllen g g g

- Schallbrückenfreie Ausführung der Haustrennwand

- erhöhter Schallschutz im Erdgeschoss, dann Gebäude mit Keller erstellen

- möglichst kein Versatz der Haustrennwand bzw. der Gebäude zueinander

- erforderliches Schalldämm-Maß der Haustrennwand

g

- erforderliches Schalldämm-Maß der Haustrennwand

R‘w n ≥ 63 dBR w,n ≥ 63 dB

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„Neue „Anforderungen an den Schallschutz

erf. R‘ w DIN 4109 Beiblatt 2DIN 4109

VDI 4100SST II

VDI 4100SST III

Luftschalldämmung von Wänden zwischen fremden Aufenthaltsräumen

53 dB ≥ 55 dB 56 dB 59 dB

+3 dBLuftschalldämmung von Decken zwischen fremden Aufenthaltsräumen

54 dB ≥ 55 dB 57 dB 60 dB

3 dB

Luftschalldämmung von Treppenhauswänden 52 dB ≥ 55 dB 56 dB 59 dB

Luftschalldämmung von Wänden innerhalb des eigenen Bereiches zwischen Aufenthaltsräumen

k. A. ≥ 55 dB 48 dB 48 dBAufenthaltsräumenLuftschalldämmung von Decken innerhalb des eigenenBereiches zwischen k. A ≥ 55 dB 48 dB 55 dBBereiches zwischen Aufenthaltsräumen

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Rechtliche Konsequenzen der Entscheidung

• vertragliche Reglung vorrangigvertragliche Reglung vorrangig• DIN 4109 genügt nicht den Anforderungen

des modernen Wohnensdes modernen Wohnens • DIN spiegelt nicht zwingend die allgemein

k t R l d T h ik i danerkannten Regeln der Technik wieder• Entscheidung übertragbar auf andere g g

Bereiche (Autoairbag mittlerweile Standard?))

• Stärkung der Bauherrenrechte

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Geschuldeter Schallschutz bei Vereinbarung DIN 4109 Tabelle 3 in Baubeschreibung?

BGH Urteil vom 04 06 2009 VII ZR 54/07• BGH – Urteil vom 04.06.2009 – VII ZR 54/07 1. Welcher Schallschutz für die Errichtung von Eigentumswohnungen geschuldet ist, ist

in erster Linie durch Auslegung des Vertrages zu ermitteln. Wird ein üblicher Qualitäts- und Komfortstandard geschuldet, muss sich das einzuhaltende g ,Schalldämm-Maß an dieser Vereinbarung orientieren. Der Umstand, dass im Vertrag auf eine "Schalldämmung nach DIN 4109" Bezug genommen ist, lässt schon deshalb nicht die Annahme zu, es seien lediglich die Mindestmaße der DIN 4109 vereinbart, weil diese Werte in der Regel keine anerkannten Regeln der Technik für die Herstellung des Schallschutzes in Wohnungen sind die üblichen Qualitäts undHerstellung des Schallschutzes in Wohnungen sind, die üblichen Qualitäts- und Komfortstandards genügen“

2. Kann der Erwerber nach den Umständen erwarten, dass die Wohnung in Bezug auf den Schallschutz üblichen Qualitäts- und Komfortstandards

t i ht d U t h d hi t li h b i h illentspricht, muss der Unternehmer, der hiervon vertraglich abweichen will, den Erwerber deutlich hierauf hinweisen und ihn über die Folgen einer solchen Bauweise für die Wohnqualität aufklären. Der Verweis des Unternehmers in der Leistungsbeschreibung auf "Schalldämmung nach DIN 4109" genügt hierfür nicht.

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UmkehrschlussUmkehrschlussDIN N i ht i h lt l i h hl k i• DIN-Norm nicht eingehalten, gleichwohl kein Mangel? „Weiße Wanne“OLG Ff 7 7 2006 13 U 147/05• OLG Ffm, 7.7.2006 – 13 U 147/05

- Vereinbarung „schwarze Wanne“- Zwar nicht DIN-gerecht gegen Lastfall

„drückendes Wasser“, aber Ausführung mangel-d h d f i k i M l t tund schadensfrei – kein Mangel, trotz

Abweichung von anerkannten Regeln der TechnikTechnik

• BGH Beschluss vom 10.7.2008 - VII ZR 162/06

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Konsequenzen für gerichtlich tätige Bausachverständige

• Beweisfrage von zentraler Bedeutung• Beweisfrage von zentraler Bedeutung• Gericht muss vertragliche Sollbeschaffenheit ermitteln• Sachverständiger leitet hieraus technische Anforderungen ab und

überprüft deren Vorliegen am Bauwerküberprüft deren Vorliegen am Bauwerk• „ Es soll Beweis erhoben werden über die Behauptung der

Beklagten, das Werk sei mangelhaft (oder: entspreche nicht den Vorschriften der DIN )“Vorschriften der DIN …) = problematisch, wenn Leistungssoll nicht bestimmbar oder DIN-

Vorschriften veraltet

• Hinweis des Sachverständigen zulässig - § 407a II ZPO:

Hat der Sachverständige Zweifel an Inhalt und Umfang des„Hat der Sachverständige Zweifel an Inhalt und Umfang des Auftrages, so hat der unverzüglich eine Klärung durch das Gericht herbeizuführen.“ Grenze: Befangenheit (wichtig auch bei Schiedsgutachten)!

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FazitFazit• DIN Vorschriften / Regelwerke markieren nicht Vertragsinhalte können• DIN-Vorschriften / Regelwerke markieren nicht Vertragsinhalte, können

diese allenfalls näher bestimmen.• DIN-Vorschriften spiegeln nicht zwingend anerkannte Regeln der Technik

wider• Verstöße gegen Regelwerke führen nicht zwingend zur Mangelhaftigkeit• Was ohne großen Aufwand gemacht werden kann, um besseren Standard

zu erreichen, ist auch geschuldet – „Null-Fehler-Toleranz“R ht d i d h i i höh B t f d fü Pl• Rechtsanwendung wird schwieriger – höherer Beratungsaufwand für Planer

• Entscheidung des BGH zum Schallschutz führt aber zu richtigem vertragsrechtlichem Ergebnis:Nutzungsvorstellungen bestimmen technische Erfordernisse –Nutzungsvorstellungen bestimmen technische Erfordernisse –technische Regelwerke bestimmen nicht die vertraglichen Nutzungsvorstellungen

• Problem: objektivierbare Grundlagen treten zurück – subjektive j g jBewertungen gewinnen an Bedeutung

• Maßstab im Zweifel: Geräuschempfindlichkeit unserer Obersten Richter?

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