17. Symposium Brückenbau in · PDF file1/2 . 2017 BRCKENBAU 3 EDITORIAL Zum siebzehnten...

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  • ISSN 1867-643Xwww.verlagsgruppewiederspahn.de

    Ausgabe 1/2. 2017

    www.maurer.eu

    17. Symposium Brckenbau in Leipzig

  • BRIDGING OBSTACLES SINCE 1854

    Botlek Vertical Lift Bridge, Rotterdam, The NetherlandsWinner of the European Steel Bridge Award 2016

    WWW.WAAGNER-BIRO.COM

    ABU DHABI*BAKU*BARNSLEY*DOHA*DUBAI*JAKARTA*LONDON*LUXEMBOURG*MADRID*MANILA*MOSCOW*SHANGHAI*

    ST. PETERSBURG*VIENNA*WARSAW*WEIHERHAMMER

    Wiederspahn_Brckenbau_Botlek_V3.indd 1 31.01.2017 14:36:11

  • 31/2 . 2017 | BRCKENBAU

    E D I T O R I A L

    Zum siebzehnten Symposium in Leipzig

    Minimierung von (massiven) Mehrdeutigkeiten von Michael Wiederspahn

    Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn

    Im Unterschied zu anderen Mbelstcken, den meisten Schrnken und Schrankwn-den, Couch- und Sofagarnituren, Kchen-, Ess- und Schreibtischen oder Arm- und Lehnsesseln verfgen Sthle in der Regel ber ein eher geringes Gewicht, was ihnen in vielerlei Hinsicht (erkennbare) Vorzge verschafft. So lassen sie sich beispielswei-se mehr oder minder problemfrei durch smtliche Rume einer Behausung befr- dern, immer wieder um- oder neuplat-zieren und letztlich berall dort ab- oder aufstellen, wo ihre Funktion bentigt oder ihre Prsenz lediglich aus optischen Grnden gewnscht wird. Dennoch oder eben gerade deshalb erwecken sie mit- unter den Eindruck des Fragilen, ja des Instabilen oder sogar Zerbrechlichen, werden sie daher oft und gerne zu jenen (reparaturanflligen) Einrichtungsgegen-stnden gerechnet, die maximal ein bis zwei Bro- oder Wohnungswechsel schad- los zu berleben vermgen.

    Und: Sie vergegenwrtigen gleichsam nebenbei, warum Lsungen, die dauer- haft durch Qualitt berzeugen, im Vor- feld ihrer Realisierung auf einem schlssi- gen Konzept beruhen (mssen), sie ergo in Entwurf, Konstruktion und spterer Gestaltwerdung stets Kompetenz und Sorgfalt bedingen, und zwar unabhngig von der inzwischen so beliebten Streit- frage nach dem (kologisch) einzig pas- senden Material, dafr freilich verbunden mit der Verpflichtung zu einem werkstoff-gerechten und -effizienten Planen und Bauen. Und das heit im Endeffekt, in Zeiten schwindender Ressourcen, sinkender Honorare und steigender Preise generell Resultate anzustreben, die unter Wah- rung der absolut unverzichtbaren Ge- brauchstauglichkeit wie unter Berck-sichtigung von Aspekten der sthetik, der Wirtschaftlichkeit und der Montage-freundlichkeit ein oder das Optimum an Breite, Dicke, Hhe und (allen) sonstigen Abmessungen verkrpern genau wie die auf den nchsten Seiten dokumen-tierten Neubau- und Ertchtigungspro-jekte von zweifelsohne exemplarischem Charakter. Wer im brigen wissen will, in welch an- regenden, Geist und Phantasie durchaus herausfordernden Verwicklungen die wortmchtige Auseinandersetzung mit Analogien mnden kann, findet in Jos Saramagos auerordentlich amsanter Erzhlung namens Stuhl mannigfaltige Orientierungshilfen, die Minimierung massiver Mehrdeutigkeiten quasi en passant veranschaulichend. Wem das freilich zu abschweifend, zu kompliziert oder zu literarisch anmu- tet, dem sei die Lektre von Ausgabe 1/22017 des Brckenbau und damit die eines Heftes empfohlen, das sich zur Gnze dem Ingenieurbau widmet, das (auch) als Tagungsband dient und dem- entsprechend keinerlei fachfremde Kriterien thematisiert, sondern aus-schlielich die Schriftfassungen der Vortrge des siebzehnten Symposiums in Leipzig enthlt.

    Dass es sich bei dieser Annahme um eine beinahe klassisch zu nennende Fehlein-schtzung handelt, verdeutlicht bereits ein kurzer Blick in einschlgige Statistiken oder aber, wesentlich sinnstiftender, der Besuch eines Antiquittengeschftes, da er einen fast unweigerlich mit der Realitt konfrontiert der Werthaltigkeit wie den Wertsteigerungspotentialen eines ge- meinhin sehr feingliedrigen Stabwerkes, das trotz hoher und bisweilen hchster Beanspruchung(en) nur selten seine ori- ginre Form verliert und infolgedessen ber Jahre bis Jahrzehnte relativ bequem, halbwegs mhelos und zudem Tag fr Tag flexibel nutzbar bleibt.Der stark verbreitete Irrglaube, Elemente, Strukturen und Systeme, die leicht oder filigran erscheinen, seien per se weniger langlebig, wrden keine greren Belas- tungen oder, korrekter, Einwirkungen verkraften und bedrften auch insofern hufiger(er) berprfungen, Aus- und Nachbesserungen, sollte also schon seit Dekaden als widerlegt gelten. In direkter Anknpfung an das zuvor Gesagte re-spektive Geschriebene bieten sich hier als ein erstes Indiz selbstredend (solche) Endprodukte an, die nicht einfach zusam- menklappen und nicht, wenn berhaupt, anfangen umzufallen, umzukippen oder zusammenzubrechen, sobald ihre Fre- quentierungsdichte anzuwachsen droht oder irgendwann, ohnehin kaum zu ver- hindern, der Zahn der Zeit an ihnen zu nagen beginnt.Obwohl Sthle natrlich keine ber- oder Unterfhrungen sind, sie in puncto Dimensionen und Tragfhigkeit mitnich-ten an kleinere Stege fr Fugnger und Radfahrer, an innerstdtische Straen- und Eisenbahnbrcken oder weitge-spannte Talquerungen heranreichen, zeigt sich an ihnen doch ein Prinzip von fundamentaler Relevanz, indem sie mit Bauteilen von (berwiegend) betrcht-licher Schlankheit aufwarten.

  • I N H A LT

    4 BRCKENBAU | 4 . 2016

    Editorial

    3 Minimierung von (massiven) Mehrdeutigkeiten

    Michael Wiederspahn

    17. Symposium Brckenbau in Leipzig

    6 Neubau der Rheinbrcke Duisburg-Neuenkamp

    Gregor Gebert

    12 Warum ist es am Rhein so schn?

    Volkhard Angelmaier

    26 Ertchtigung der Brcke Kln-Mlheim

    Bastian Kratzke

    32 Instandsetzung und Verstrkung der Kochertalbrcke

    Richard Rau

    40 Die Kienlesbergbrcke in Ulm

    Bartlomiej Halaczek, Heinz-Josef Vieth, Jan Akkermann

    50 Die Kienlesbergbrcke in Ulm

    Tijana Novoselic, Thomas Klhne, Danny Schnburg

    60 BIM-Pilotvorhaben in Bayern

    Karl Goj, Michael Weizenegger

    68 Intelligente Brcke im Digitalen Testfeld Autobahn

    Bernd Endres, Christiane Butz

    76 Tragverhalten von Bogenbrcken

    Manfred Keuser, Matthias Weibach, Rainer Grimm

    86 Brcken mit Fahrbahnplatten aus Segmenten

    Gnter Seidl, Martin Hierl

    94 Innovativ und elegant: zwei Bauwerke in Heilbronn und Stuttgart

    Andreas Keil, Frank Schchner

    108 Bauwerke im Zuge des PPP-Projektes SAAone in den Niederlanden

    Sven Riedel

    116 Hochstrae Inzersdorf und Neilreichbrcke

    Thomas Kozakow

  • 55 . 2016 | BRCKENBAU

    I N H A LT

    124 Erdbebenertchtigung von Straenbrcken

    Stphane Cuennet

    128 Instandsetzung von Brcken mit Gerbergelenken

    Stefan Kun, Rudolf Vogt, Olivier Leuenberger, Bernard Houriet

    136 Viadukte der neuen Autobahn A 16 im Berner Jura

    Daniel Kunz

    144 Schrgseilbrcke Mersey Gateway

    Michael Mller, Kevin Wahl, George Moir

    149 Schrgseilbrcke Champlain in Montral

    Marian Rackow, Kilian Karius, Siegfried Hopf

    156 Puente Nigale ber eine Meerenge in Venezuela

    Christian Hagen, Thomas Lhning

    163 Neue Spreebrcke in Berlin

    Robert William Smith

    172 Manahmen zur Verbesserung der Dauerhaftigkeit

    Angelika Schiel-Pecka, Uwe Willberg, Christian Hocke, Christian Linden

    178 Produkte und Projekte

    183 Software und IT

    184 Nachrichten und Termine

    189 Branchenregister

    191 Impressum

  • S Y M P O S I U M

    6 BRCKENBAU | 1/2 . 2017

    Ergebnis der Variantenuntersuchung

    Neubau der Rheinbrcke Duisburg-Neuenkamp von Gregor Gebert

    Die Rheinbrcke Duisburg-Neuen-kamp im Zuge der Bundesautobahn A 40 weist ein hnlich fortschreiten-des Schadensbild auf wie jene in Leverkusen. Ein Ersatzneubau ist daher dringend erforderlich. Mitte 2014 wurden durch das Land Nord- rhein-Westfalen die Planung und Baudurchfhrung dieses Ersatzneu-baus an die DEGES bertragen. Bei dessen Entwurf ist unter anderem der achtstreifige Ausbau der A 40 zu bercksichtigen. Im folgenden Beitrag wird das Ergebnis der Vari- antenuntersuchung zu Konstruktion und Gestaltung der neuen Rhein-brcke vorgestellt.

    1 Einleitung Die A 40 ist eine wichtige Verbindung zwischen den Niederlanden, dem Nieder- rhein und dem Ruhrgebiet. ber die Ver- knpfung mit den Bundesautobahnen A 3 und A 59 erfolgt der Anschluss an das weitere Fernstraennetz und den sdli- chen Bereich der Region Rhein-Ruhr. Fr den Prognosehorizont 2030 wurde fr die A 40 im Planungsabschnitt eine tgliche Verkehrsbelastung von 115.400 Kfz/d bei einem Schwerverkehrsanteil von 14 % ermittelt. Der Rhein hat als wichtigste Binnenwas-serstrae Deutschlands eine herausra-gende Bedeutung fr den Gtertransport. Eine zentrale Funktion haben hierbei die Duisburg-Ruhrorter Hfen, die zusammen als Europas grter Binnenhafen gelten und ein bedeutendes Logistikdrehkreuz der Region darstellen. Die Rheinbrcke Duisburg-Neuenkamp wurde 1970 im Zusammenhang mit dem Neubau der damaligen Autobahn A 2 DuisburgVenlo errichtet. Sie hat eine Gesamtlnge von