18 Projekt Heidkate Management eines mehrjährigen...
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-Holstein
"Projekt Heidkate" Management eines Räumprojektes
"Projekt Heidkate" Management eines mehrjährigen Räumprojektes
einer küstennahen, maritimen Kampfmittelaltlast in einem
Schutzgebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH) und vor den
Stränden wichtiger Fremdenverkehrsgemeinden an der Ostsee.
Foto: F. Graner
InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinProjektphasen
Phase 1sammeln, abstimmen, veröffentlichen
Phase 2Untersuchungen (Forschung & Ökonomie)
Phase 3Übertragung
Referenzprojekte
Phase 4Monitoring
RehabilitationClaus Böttcher, Amt für Katastrophenschutz SH - BDFWT 2011 2
InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinPhase 1: Das betroffene Gebiet
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FFH-Gebiet (DE-1528-391) „Küstenlandschaft BOTTSAND-MARZKAMP und seine vorgelagerten Flachgründe“
EU-Vogelschutzgebiet 1530-491Östliche Kieler Bucht liegt nebendran
Heimat und LebensraumSchwerpunkt Familienerholung (baden, segeln, tauchen)Seeverkehr (Ostseeweg)Munitionsversenkungsgebiet
InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinMenschen in der Region
ca. 1 Seemeile
ca. 1 km
Grenzender land-seitigenSperrung
4Claus Böttcher, Amt für Katastrophenschutz SH - BDFWT 2011
InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinBesonders geschützte Art „Schweinswal“
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Foto: F. Graner
Sichtungen von Schweinswalen 2007Karte des Bundesamtes für Naturschutz
InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinGeschützte Lebensräume
Natura 2000EU-Richtlinie Flora-Fauna-Habitat (FFH-Richtlinie)http://www.ffh-gebiete.de/
EU-Vogelschutzrichtlinie
GrundsatzMaßnahmen zur Gefahrenabwehr gerechtfertigt, aber …
Verträglichkeitsprüfungen und besonderes
Artenschutzgebot Verbot des „vorsätzlichen Verschlechterns“
Umfassende Abwägungspflicht!
Dokumentation!
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinWas kann ein Schweinswal ertragen?
Empfangspegel soll unter 180 / 160 dB liegen
Größe der Sprengkörper:Sprengstoffvolumen von rd. 300 kg
Quellschalldruckvon rd. 300 dB erzeugt
Entfernung von 3,5 km (Peak-Peak) im Frequenzbereich um ca. 1,5 kHz noch grob bei 250 dB und
Entfernung von mehr als 10 km noch über 200 dB
Einfach sprengen ist rechtswidrig!Phase 2
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Foto: F. Graner
InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinGibt es Alternativen zur Sprengung?
Am Ort belassenGutachten: Schießwolle wird schlagempfindlich Seeweg
Gefahr für die Schifffahrt
Bergung undEntsorgung an Land
Wegen beobachteter Reaktionen der Schießwolle 39an der Luft eingestellt.
Wasserstrahlschneiden unter WasserAufgrund der Bauform der Minenbehälter schon im Versuch an Land nicht erfolgreich. „Nullsicht“ durch Schwebteilchen im Wasser
Bisher keine Alternative zur Vernichtungssprengung
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinMeeresboden am Sprengplatz
(Quelle: Marineamt)
9Claus Böttcher, Amt für Katastrophenschutz SH - BDFWT 2011
InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinKonsequenzen aus der Phase 1
Informierte Bürger, Verbände und ProtagonistenAktuelle Website
(einheitliche) Medienberichterstattung
Enger Kontakt zu den MedienPressetermine
Einzelinterviews
Gemeinsamer Operationsplan
Beteiligte
Pressestellen
Notfallplanung!
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinZeitplanung
Das Zeitfenster der Schallmessungen der WTD 71Beginn: 28. Februar 2011
Ende: 11. März 2011
Aktion Vorlauf 28.2.-6.3. 7. – 13.3. 14. - 18.3. NachlaufBereitlegenDüsenrohrPontonChemie (STV)SchallmessungVernichtungspr.Rückbau
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des LandesSchleswig-HolsteinInformationstafeln am Strandzugang
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Das Gebiet „Küstenlandschaft BOTTSAND-MARZKAMP und seine vorgelagerten Flachgründe“ bieten vielen geschützten Tier- und Planzenarten einen Lebensraum. Es ist als FFH*-Vorschlagsgebiet DE-1528-391 gemeldet. Die östliche Kieler Bucht ist auch EU-Vogelschutzgebiet 1530-491.
* Europäische Richtlinie zum Schutz von Flora, Fauna und Habitat – FFH-Richtlinie
Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurden erhebliche Mengen von Kriegsmunition in Nord- und Ostsee versenkt. Im Versenkungsgebiet HEIDKATE/KOLBERGER HEIDE in der KIELER BUCHT unter anderem etwa 120 Torpedoköpfe sowie Grund- und Ankertauminen mit einem Sprengstoffgewicht von bis zu 350 Kilogramm. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes hat den Kampfmittelräumdienst des Landes beauftragt, die Munition zu beseitigen. Der hochbrisante maritime Sprengstoff „Schießwolle 39“ lässt nur die Sprengung als sichere Vernichtungsmethode zu. Durch den Unterwasserschall würden die streng geschützten Schweinswale erheblich gefährdet. Das Land hat gemeinsam mit Bundeswehr und Wasser- und Schifffahrtsverwaltung den Einsatz der so genannten Blasenschleiertechnik zur Dämpfung des Unterwasserschalls zunächst erforscht und erprobt seine Wirksamkeit nun praktisch.
Foto einer deutschen Grundmine aus der Lehrsammlung des Kampfmittelräum-dienstes Schleswig-Holstein
Der Gewöhnliche Schweinswal(Phocoena phocoena) ist ein bis zu 1,85 Meter langer Zahnwal und lebt auch hier.
Der Taucher überprüf t des „Blasenvorhang“, der den Unterwasserschall wirksam dämpft.
Luftblasen schützen Schweinswale
Versenkungsgebiet
Aktuelles und Hintergrundinformationen:• www.Katastrophenschutz.Schleswig-Holstein.de• www.MLUR.Schleswig-Holstein.de
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PHASE 2"Projekt Heidkate Management eines Räumprojektes
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinPhase 2: Untersuchungen
Identifizierte Aufgabenstellungen mit Partnern angehenNatur- und Umweltschutz
Schutz des Schweinswals
Faktoren des Vogelschutzes
Eingriff in die Natur Verschlechterungsverbot
Wasserqualität STV im Wasser
Langfristiger Einfluss auf das Ökosystem Nahrungskette
Technische Probleme
Wasser- und Schifffahrtsverwaltung
Bundeswehr
Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz
Unternehmen
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinForschung für Heidkate
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)Institut für angewandte Geophysik
Institut für Toxikologie für Naturwissenschaftler
BWB: Wehrtechnische Dienststelle 71Evaluierung der Funktion der Blasenschleier
Schutz der Schweinswale
Deutsche Marine: Einsatzflottille 1Militärhistorische Forschung
Fachberatung Minensuche und ABC-Schutz auf See
Landesamt für Natur, Umwelt und ländl. RäumeSTV im Meerwasser
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinForschung mit der Bundeswehr
MarineamtGeologische Daten des Meeresgrundes, UXO
WTD 71Evaluierung der Funktion der Blasenschleier
Schutz der Schweinswale
Einsatzflottille 1Militärhistorische Forschung
Fachberatung Minensuche und ABC-Schutz auf See
MarinearsenalTechnische Unterstützung (HIEV)
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinAlternative Methoden
BlasenschleierWasserstrahlschneidenVereisung unter WasserUV-Reaktor
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinMessaufbau der WTD 71
17Claus Böttcher, Amt für Katastrophenschutz SH - BDFWT 2011
Abb. Nützel (WTD 71)
InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinErgebnisse der WTD 71
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinWelche Wirkung hat er?
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinSTV im Meerwasser
Passivsammler an der SprengstelleAusbringen der Sammler
Bewerten der Funde etwa drei Wochen nach Ende der Sprengkampagne
Ergebnis: Keine relevante Belastung
Belastung von MiesmuschelnAufgabenstellung: Entwicklung eines Verfahrens zum Nachweis von STV in (Muscheln und Klieschen) die auf / an / bei Sprengkörpern leben
Ergebnis
Verfahren gefunden!
Belastung offen, zu wenig Proben!
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Mehr unterwww.mlur.Schleswig-Holstein.de
InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinSeismologie der Geophysiker
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Ziel: Fundierte Abschätzung der Wirkung auf Bauwerke an Land
InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinKonsequenzen aus Phase 2
Ergebnisse der UntersuchungsphaseBlasenschleieranlage
Verfahren zum Monitoring
Effekte im Boden gemessen
Wissenschaftliche HandlungsempfehlungenKardinalpunkte der Bewertung benannt
Empfehlungen für geeignete Messverfahren
Technische Lösungen identifiziert
Grundlage für die Kostenkalkulation
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PHASE 3"Projekt Heidkate Management eines Räumprojektes
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinÜbertragung von Ergebnisses
Blasenschleier
STV Monitoring
SeismologieÖkotoxikologieAlle
Vom Modell zur LösungAufwand verringern
Optimierung
AbstandsgebotVerbandsarbeitVeröffentlichung, Medienarbeit!
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinKostenschätzung und Einvernehmen
Ermittlung der KostenEinigung über Projektelemente(erstattet werden „notwendige Kosten“)
Einwerbung von Haushaltsmitteln
Vergabeunterlagen
AuftragsverhandlungenLeistungsnachweise
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinDüsenrohranlage 2010/2011
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinAnwendungsfrage Seismologie
Sprengung dichter an der Küste?
Vorteil:Niedrigere Kosten
Risiko: „Minierdbeben“könnten Gebäude beschädigen
Ergebnis:Bei 2,5 km wird das „erträgliche Maß“ erreicht!
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InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinKonsequenz aus Phase 3
Guter Austausch von Wissenschaft und UnternehmenBeiderseitiger Nutzen über das Projekt hinaus
Transfer der Forschung in die Praxis
Entwicklungspartnerschaften
Einvernehmliches und transparentes VorgehenBürger, Verbände und Landtag zufrieden
Vernichtung der Kampfmittel WSV zufrieden
Übernahme der Kosten durch WSV AfK zufrieden!
MedienberichterstattungWahrnehmung der Behörde wichtig für die Zukunft Personal + Haushaltsmittel sind an dieser Stelle richtig!
Claus Böttcher, Amt für Katastrophenschutz SH - BDFWT 2011 28
InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-Holstein
PHASE 4"Projekt Heidkate Management eines Räumprojektes
Claus Böttcher, Amt für Katastrophenschutz SH - BDFWT 2011 29
InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-HolsteinImage der Urlaubsregion Ostsee
Claus Böttcher, Amt für Katastrophenschutz SH - BDFWT 2011 30
InnenministeriumAmt für Katastrophenschutz
des LandesSchleswig-Holstein
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!
Claus Böttcher, Amt für Katastrophenschutz SH - BDFWT 2011 31