18.08.2010 SHA Bericht

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Redaktion: +43 (0)72 89 / 44 90 www.tips.at 18 x in OÖ und NÖ Rohrbach Mittwoch, 18. August 2010 Neun Landjugend-Mitglieder zeigten beim Bezirksbewerb, dass pflügen nicht gleich pflügen ist. Zwei qualifizierten sich für den Landesbewerb. >> Seite 2 Tips Zeitungs GmbH & Co KG, Gerberweg 6, 4150 Rohrbach Österr. Post AG | Postentgelt bar bezahlt | RM 02A034592K | Verlagspostamt 4020 Linz KW 33 | Foto: Hanner Dem Sturm hinterher ROHRBACH. Als Sturmjäger ist Thomas Gierlinger Unwettern auf der Spur. >> Seite 4 Getreide wächst aus ROHRBACH. Die vielen Regen- tage führen zur verspäteten Ernte mit Qualitätsverlusten. >> Seite 25

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Bericht über die Sturmjaeger Vereine in der Tipps Ausgabe Rohrbach

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Redaktion: +43 (0)72 89 / 44 90www.tips.at

18 x in OÖ und NÖ

Rohrbach

Mittwoch, 18. August 2010

Neun Landjugend-Mitglieder zeigten beim Bezirksbewerb, dass p" ügen nicht

gleich p" ügen ist. Zwei quali$ zierten sich für den Landesbewerb. >> Seite 2

Tips Zeitungs GmbH & Co KG, Gerberweg 6, 4150 RohrbachÖsterr. Post AG | Postentgelt bar bezahlt | RM 02A034592K | Verlagspostamt 4020 LinzKW 33 | !"#$%&'$()*+,%-*$./0112$3450$6$7'8%94$:;<0=2<$3450

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Foto: Hanner

Dem Sturm hinterherROHRBACH. Als Sturmjäger ist

Thomas Gierlinger Unwettern

auf der Spur. >> Seite 4

Getreide wächst ausROHRBACH. Die vielen Regen-

tage führen zur verspäteten Ernte

mit Qualitätsverlusten. >> Seite 25

Page 2: 18.08.2010 SHA Bericht

Rohrbach 433. WOCHE 2010Land & Leute

EXTREMWETTER

Auf der Jagd: Mit Windmessgerät und Kamera dem Sturm hinterherROHRBACH. Laut prasselt der

Regen aufs Autodach; die Schei-

benwischer können die Wasser-

massen kaum bewältigen. Tho-

mas Gierlinger lässt sich davon

und auch von den immer wieder

aufl euchtenden Blitzen nicht be-

irren. Langsam fährt er weiter

– direkt auf das Zentrum des

Unwetters zu. Denn genau das

ist es, was er sucht.

von MARTINA GAHLEITNER

Thomas Gierlinger ist Stormhun-ter. Ein Sturmjäger, der Gewittern, starken Regenfällen und Stürmen hinterherfährt. Nicht irgendwo in Amerika, sondern hier bei uns – im Mühlviertel. „Das glaubt einem ja fast keiner, dass es auch hier Tornados gibt“, sagt der 23-jähri-ge Rohrbacher. „Aber wir haben immer wieder welche, fast ebenso viele wie in Amerika“, weiß Gier-linger. Tornados, also Windhosen, sind auch keine Klimawandel-Erscheinung, „die hat es schon immer gegeben. Nur in der heuti-gen Zeit der Handykameras wer-

den sie viel häu$ ger aufgezeich-net.“ Hauptsächlich erreichen die Wirbelstürme Stufe F0 – also eine Geschwindigkeit von 64 bis 116 km/h. Vor einigen Jahren gab es einen F3, der mit bis zu 330 km/h durchs Land fegte.

Rechtzeitig warnenEin Tornado – nämlich jener, der im Mai in Burgenland gesich-tet wurde - war es auch, der den begeisterten Fotografen auf den Geschmack gebracht hat. Die Google-Suche brachte ihn zum relativ jungen Verein Stormhun-ters-Austria, der von zwei Steirern ins Leben gerufen wurde, um den staatlichen Wetterdienst zu ergän-zen und bei Extremwetter-Ereig-nissen Warnungen weiterzugeben. Jetzt ist der Voest-Mitarbeiter einer von rund 60 aktiven, freiwilligen Sturmjägern, die in ganz Öster-reich auf der Jagd nach Unwettern

sind. Ihre Arbeit beginnt mit dem täglichen Blick auf die Stormhun-ters-Homepage. „Wir schauen uns die Vorhersagen und Satellitenbil-der an, machen Wetterlagebespre-chungen über das Online-Forum und schauen, wo was sein könn-te“, erklärt Thomas Gierlinger. Spätestens wenn Unwetterzellen entstanden sind, steigt der Sturm-jäger in sein Einsatzfahrzeug und versucht, am Unwetter dranzu-bleiben. „Dann wird die Windge-schwindigkeit mit der Wetterstati-on gemessen, Fotos gemacht und ge$ lmt. Bei Hagel oder Starkregen setz ich eine Warnung an die Ver-einsleitung ab, die dann an Ubimet weitergeleitet wird.“

Kein RisikoSo ein Gewitter kann den Jäger aus Leidenschaft schon mal quer durchs Mühlviertel führen. „Es ist schwer zu sagen, wo die Unwet-

terzelle hinzieht. Der Wind dreht dauernd oder nach zwei Kilome-tern kann das Gewitter ohne Blitz und Regen sein.“ Dann sei es für ihn uninteressant. Allerdings: Ri-siko geht er bei seiner Jagd nicht ein. „Das kann blöd hergehen und man fährt direkt rein“, setzt Gier-linger auf Sicherheitsabstand.

Sturmschäden analysierenAufgabe des Sturmjägers ist es auch, Sturmschäden zu analysie-ren. Das sei schwierig, weil er oft nicht erfährt, wo etwas passiert ist. So hat er nur durch Zufall jenes Waldstück in Obermühl entdeckt, das vom Wind niedergemäht wurde. „Auf 5.000 m2 waren die Bäume einfach geknickt. In Lem-bach hat derselbe Sturm zur selben Zeit in der anderen Richtung ge-wütet.“ Mit seinen Einträgen und Erhebungen wird jetzt festgestellt, welche Sturmart hier am Werk war. Zwecks Datenerfassung soll-ten solche Schäden bei Gierlinger gemeldet werden (Sturmjäger-Hot-line 0680/142 80 77, [email protected]). !

In seinem Einsatzfahrzeug jagt Thomas Gierlinger Unwettern hinterher, um zu

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INFORMATION

Neben den Stormhunters (www.stormhunters-austria.com) gibt es weitere Vereine, die Unwetter erfor-schen. Wie etwa Skywarn Austria, für den der Kirchschlager Christian Nimmervoll das Wetter im Mühlvier-tel beobachtet (www.skywarn.at; www.wetter-muehlviertel.at).