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IN TEMPORE BELLI 18./19./20.11.2011 SAISON 2011/2012 ABONNEMENTKONZERT 2 PHILIPP AHMANN LEITUNG CHRISTIAN SCHMITT ORGEL

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IN TEMPORE BELLI18./19./20.11.2011

SAISON 2011/2012 ABONNEMENTKONZERT 2

PHILIPP AHMANN LEITUNG CHRISTIAN SCHMITT ORGEL

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PROGRAMMABFOLGE | 0302 | PROGRAMMABFOLGE

ZOLTÁN KODÁLY (1882 – 1967)

TOSHIO HOSOKAWA (*1955)

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY

Missa Brevis (In tempore belli)*

für Chor und Orgel

I. Introitus

II. Kyrie

III. Gloria

IV. Credo

V. Sanctus

VI. Benedictus

VII. Agnus Dei

VIII. Ite, missa est

Cloudscape für Orgel (2000)

Mitten wir im Leben sind

Choralmotette op. 23 Nr. 3 (1830)

IN TEMPORE BELLILEITUNG

SOLISTEN

MAX REGER (1873 – 1916)

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809 – 1847)

HANNS EISLER (1898 – 1962)

FREITAG, 18. NOVEMBER 2011, 20 UHR

HAMBURG, KULTURKIRCHE ALTONA

SAMSTAG, 19. NOVEMBER 2011, 19.30 UHR

SCHLESWIG, SANKT-PETRI-DOM

SONNTAG, 20. NOVEMBER 2011, 17 UHR

ROSTOCK, NIKOLAIKIRCHE

18.11., 19 Uhr: Einführungsveranstaltung mit

Juliane Weigel-Krämer in der Kirche

PHILIPP AHMANNCHRISTIAN SCHMITT ORGEL

REGINE ADAM SOPRAN*

KATHARINA SABROWSKI SOPRAN*

STEPHANIE STILLER SOPRAN*

URSULA RITTERS ALT*

JOACHIM DUSKE TENOR*

CHRISTFRIED BIEBRACH BASS*

Mitten wir im Leben sind

aus: Zwölf deutsche geistliche Gesänge (1899)

Sonate für Orgel Nr. 3 A-Dur op. 65 (1844)

I. Con moto maestoso

II. Andante tranquillo

Gegen den Krieg

Thema und Variationen für gemischten Chor

a capella op. 55 (1936)

PAUSE

Das Konzert wird am Samstag, den 26. November 2011, um 19 Uhr auf NDR Kultur gesendet.

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04 | LEITUNG03

NDR CHOR | 05

In der Spielzeit 2011/12 steht unter Leitung von

Chordirektor Philipp Ahmann der weitere Ausbau

der erfolgreichen Abonnementreihe des NDR

Chores im Mittelpunkt. Mit A-cappella-Werken

und in Kooperation mit verschiedenen Instrumen-

talensembles zeigt der Chor die ganze Weite

seines Repertoires bis hin zu Uraufführun gen.

Gleichzeitig ist dies ein konsequenter Schritt zur

Schärfung seines Profils und zum Ausbau der

Marke NDR Chor.

Der NDR Chor ist als der professionelle Konzert-

chor des Nordens mit einer großen Programm-

vielfalt im gesamten Sendegebiet des NDR

präsent – zu seinen Partnern zählen alle anderen

Klangkörper des NDR bis hin zur Big Band.

Innerhalb der ARD führen ihn Einladungen in

dieser Spielzeit zum SWR Sinfonieorchester

Stuttgart, zum WDR Sinfonieorchester und zur

Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken.

Vielfältige Projekte aus dem Bereich der Musik-

vermittlung entwickeln sich zu einem weiteren

Markenzeichen des Ensembles.

Regelmäßig gastiert der NDR Chor bei zahl-

reichen Festivals wie dem Schleswig-Holstein

Musik Festival, den Hamburger Ostertönen, den

Göttinger Händelfestspielen, den Niedersäch-

sischen Musiktagen, dem Festival Mecklenburg-

Vorpommern oder dem Rheingau Musik Festival.

NDR CHORLEITUNG

Philipp Ahmann ist seit der Saison 2008/09

Chordirektor des NDR Chores in Hamburg. Unter

seiner Leitung wurde die neue Abonnement-

Reihe des Chores mit vier Konzerten eingeführt,

die bei Publikum und Kritik begeisterten Anklang

fand. Thematisch konzipierte Programme mit

A-cappella-Werken aller Epochen bilden den

Schwerpunkt der Reihe; Traditionelles und Mo-

dernes werden hier beziehungsvoll verschränkt.

Darüber hinaus arbei tet Ahmann regelmäßig

mit Spezialensembles der Alten und der Neuen

Musik zusammen. Hervorzuheben sind daneben

seine Produktionen bei NDR das neue werk,

beispielsweise mit dem Raschèr Saxophone

Quartet und seine Zusammenarbeit mit dem

Ensemble Resonanz und mit dem Elbipolis Barock-

orchester Hamburg.

Geboren wurde Philipp Ahmann 1974. Er studierte

zunächst Schulmusik und Germanistik in Köln und

absolvierte ein Dirigierstudium bei Marcus Creed.

Weitere Impulse erhielt er durch die Arbeit mit

Peter Neumann, Frieder Bernius und Robin Gritton.

Seit Jahren hat Ahmann die künstlerische Leitung

des Bonner Kammerchores und der Kartäuser-

kantorei Köln inne, zwei der renommiertesten

Chöre des Rheinlandes.

Seit der Spielzeit 2005/06 hat Ahmann mit den

Rundfunkchören des SWR, WDR, MDR und NDR

gearbeitet. In der vergangenen Spielzeit nahm

er die Passions-Motteten von Francis Poulenc

mit dem MDR Rundfunkchor auf. In dieser Saison

wird er die Leitung eines Abonnement konzertes

beim WDR Chor übernehmen. Daneben studierte

er für Dirigenten wie Christoph von Dohnányi,

Jukka-Pekka Saraste, Semyon Bychkow oder

Gerd Albrecht Werke der verschiedensten Stil-

epochen ein.

PHILIPP AHMANN

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Christian Schmitt wurde 1976 in Erbringen geboren.

Nach Einladungen u. a. der Stiftung Berliner Phil-

harmoniker, des Lucerne Festival und der Kölner

Philharmonie zählt er zu den gefragtesten Konzert-

organisten seiner Generation. Schmitt studierte

in Saarbrücken Kirchenmusik (A-Examen) und

Konzertreife (mit Auszeichnung), sowie Orgel bei

James David Christie (Boston) und Daniel Roth

(Paris). Der Stipendiat der Studienstiftung des

deutschen Volkes und der Deutschen Stiftung

Musikleben ist Preisträger bei mehr als zehn natio-

nalen und internationalen Orgel- und Musikwett-

bewerben, so in Atlanta, Brügge, Calgary, Phil a-

delphia und Tokio wie auch 2001 beim Deutschen

Musikwettbewerb. 2003 wurde er mit dem Solis ten-

preis der Europäischen Kulturstiftung „Pro Europa“

ausgezeichnet.

Christian Schmitt konzertiert weltweit – darunter im

KKL Luzern, in der Tonhalle Zürich, in der Berliner

Philharmonie und im dortigen Konzerthaus, im

Gewandhaus zu Leipzig und im Konzerthaus Wien.

Er konzertiert mit den Bamberger Symphonikern,

dem Orchester der Beethovenhalle Bonn und füh-

renden Rundfunkorchestern (NDR, BR, MDR, SR,

RSB). Dabei arbeitet er mit Künstlern wie Juliane

Banse, Sibylla Rubens, Martin Grubinger, Michael

Gielen, Wen-Sinn Yang, Reinhard Goebel, Roy

Goodman, Christoph Poppen, Sir Roger Norrington

oder Marek Janowski.

Christian Schmitt hat einen Lehrauftrag an der

Hochschule für Musik Saar inne und nimmt regel-

mäßig Gastdozenturen an Musikhochschulen in

Boston, Cremona, Oslo, Mexiko, Moskau, Seoul,

Taschkent und – zum wiederholten Male – in Bogota

wahr. Im Sommersemester 2011 unterrichtete er

im Rahmen einer Lehrvertretung die Klasse von

Prof. Jürgen Essl an der Musikhochschule Stuttgart.

Er gehört den Jurys des Bundeswettbewerbs

„Jugend Musiziert“, des Wettbewerbs „Soli Deo

Gloria“ in Moskau und des Deutschen Musikwett-

bewerbs 2010 an.

NDR CHOR

CHORDIREKTORPhilipp Ahmann

VORSTANDKristien Daled

Christa Diwiak

Joachim Duske

SOPRANRegine Adam

Bettina Hunold

Angela Umlauf

Katharina Sabrowski

Stephanie Stiller

Akiko Schilke

Sonja Adam

Raphaela Mayhaus

Sylke Alshuth

Julia Weigel

TENORDantes Diwiak

Michael Schaffrath

Johannes Gaubitz

Christian Beller

Joachim Duske

Aram Mikayelyan

Stephan Hinssen

ALTAlmut Pessara

Gabriele-Betty Klein

Ursula Ritters

Ina Jaks

Gesine Grube

Wiebke Wighard

Kristien Daled

Christa Diwiak

BASSChristoph Liebold

Christfried Biebrach

Dietmar Sander

Frederick Martin

Clemens Heidrich

Manfred Reich

Michael Albert

06 | NDR CHOR SOLIST | 07

ORGELCHRISTIAN SCHMITT

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PROGRAMM | 0908 | PROGRAMM

traf, verbindet den Appell gegen den National-

sozialismus als Faschismuskritik mit einer gene-

rellen Anklage kapitalistischer Verhältnisse. Das

entsprach einer damals verbreiteten Argumentati-

on. Eisler schlug in seiner Komposition gegenüber

den Kampfliedern, die er in den späten Zwanziger-

und frühen Dreißigerjahren schrieb, andere Töne

an: weniger hart, weniger agitierend, dafür kunst-

reicher. Der neue Stil resultierte aus künstlerischer

Selbstreflexion und -überprüfung. Eisler fühlte sich

nicht nur als politischer Linksaußen der kommuni-

stischen Partei verbunden (diese Einstellung teilte

er mit vielen anderen Künstlern), er war auch

Schüler Arnold Schönbergs und sprach über seinen

Lehrer selbst in Zeiten, in denen er ihn kritisch sah,

mit großem Respekt. Wie jener musste er 1933

Deutschland verlassen. Beide stammten aus jüdi-

schen Familien, beide kamen aus der musikali-

schen Moderne, mit seinem linken Engagement

erfüllte Eisler noch ein drittes Kriterium für die

Verfolgung durch die Nationalsozialisten. In den

ersten Jahren seines Exils führte er das Leben

eines Flüchtlings, „die Orte öfter wechselnd als

die Schuhe“, wie Brecht schrieb. Man traf ihn bei

Arbeitermusikfesten in Straßburg und in Reichen-

berg, das im Gebiet der tschechischen Sudeten

lag, bei den Veranstaltungen der Internationalen

Gesellschaft für Neue Musik in Prag, Paris und

Barcelona, beim Internationalen Musikbüro in

Moskau, in der Schweiz, in Dänemark und England.

Wie viele andere hoffte er anfangs, die Hitlerregie-

rung würde sich nicht lange an der Macht halten.

Erst 1938 entschloss er sich zur Emigration in die

USA. Dort auch wurde das Werk „Gegen den Krieg“

1938 erstmals veröffentlicht.

Mit den Chorvariationen unternahm Eisler den

Versuch, Zwölftonkomposition und das Ideal einer

verständlichen, auch für Laiensänger zugänglichen

Musik miteinander zu verbinden. Drei Durchläufe

einer Reihe, in der alle Töne der chromatischen

Skala einmal vorkommen, bilden das Thema. Sie

ist einfach gebaut, als Folge kleiner Terzen, die

durch einen Halbton miteinander verknüpft sind.

Gegen Ende verändert Eisler die Tonfolgen ein

wenig, um eine deutliche Schlusswendung zu er -

reichen. Die Reihe lässt sich nicht nur horizontal

und vertikal spiegeln, mit den verschiedensten

Rhythmen verknüpfen, kanonartig mit sich selbst

verflechten. Sie sperrt sich auch nicht gegen eine

Ausdeutung im Sinne der überlieferten Harmonie-

lehre. Kurz: Mit ihr konnte Eisler die Klarheit und

Nachvollziehbarkeit seiner Musik erreichen, die ihm

seit den Zwanzigerjahren als wesentliches Prinzip

galt. Die kurzen Variationen wechseln zwischen

Ein-, Zwei- und Mehrstimmigkeit. Manche beziehen

sich als Spiegelbilder aufeinander (Variationen 6

und 7, 9 und 10), die letzten fünf fasste Eisler zu

einer Fuge zusammen. Die Haltung, die aus seiner

Musik spricht, bleibt referierend sachlich, der Text

wird klar artikuliert, dies entspricht einer Forde-

rung, die er auch in theoretischen Artikeln an die

„Arbeitersänger“ richtete. Musik bedeutete ihm

stets eine Form des eindringlichen Vortrags, kein

Medium atmosphärischer Emotionalisierung.

KODÁLYS MISSA BREVISHanns Eisler komponierte einen Appell gegen

den Krieg. Zoltán Kodály komponierte seine Missa

brevis 1944, als der Zweite Weltkrieg mit unge-

ahnter Explosion der Grausamkeit in seine letzte

Phase ging, zunächst für Chor und Orgel und

arbeitete den Instrumentalpart kurz danach für

Orchester um. Die Uraufführung fand kurz nach

Kriegsende in der Budapester Oper statt. Das Bau-

werk war durch Luftangriffe stark zerstört, das

Konzert musste daher in den Garderobentrakt

verlegt werden. Kodály setzt in diesem Werk die

IN TEMPORE BELLI

Im christlichen Kalender geht in gut einer Woche

das Kirchenjahr zu Ende und ein neues beginnt.

Die letzten Wochen des alten stehen traditionell im

Zeichen des Eingedenkens, der Reflexion des ei ge -

nen Lebens und seiner Endlichkeit. Der kommende

Sonntag heißt Toten- oder Ewigkeitssonntag; sein

wesentlicher Gedanke ist in dem biblischen Satz

zusammengefasst: „Herr, lehre uns bedenken, dass

wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“

GEGEN DEN KRIEGMit dem Titel seines Konzerts verleiht der NDR Chor

dem allgemeinen Innehalten und Nachdenken über

die letzten Dinge einen besonderen Akzent. Zwei der

Stücke, die zentralen des Programms, antworten

unmittelbar auf die Überschrift „In tem pore belli“

(In der Zeit des Krieges), die schon Joseph Haydn im

Rückgriff auf eine ältere Tradi tion für seine „Pau-

kenmesse“ gewählt hatte. Hanns Eislers Chorzyklus

op. 55 ist nach Texten aus Bertolt Brechts „Kriegs-

fibel“ komponiert. Das Werk entstand aus einem

konkreten Anlass. 1936 schrieb der Häusermann-

sche Privatchor, der im schweizerischen Itschnach

nahe Küsnacht beheimatet war, in mehreren euro-

päischen Musikzeitschriften einen Kompositions-

wettbewerb für „ein weltlich-zyklisches Chorstück“

aus. Mit Arthur Honegger, Ernst Krenek und Paul

Sacher, einem bedeutenden Förderer neuer Musik,

war die Jury hochkarätig besetzt. Die Kompositio-

nen wurden anonym eingereicht, über die Musik

sollte ohne Kenntnis ihres Urhebers allein nach

ihrer Qualität entschieden werden. Eisler vollende te

seinen Beitrag am 9. Juli 1936 in London und

schickte ihn ein. Den Preis gewann er allerdings

nicht, dieser ging an die Schweizer Komponisten

Heinrich Sutermeister und Johannes Zentner. War

Eislers Kantate in Variationen zu politisch? Er

machte in jenen Jahren öfter die Erfahrung, dass

Stücke von ihm auch in demokratischen Ländern

wegen ihres politischen Inhalts abgelehnt wurden;

und jeder, der sich in der damaligen Chor musik-

szene einiger maßen auskannte, musste Eislers

Autorschaft an diesem Werk identifizieren. Den drei

Juroren blieb sie mit Sicherheit nicht verborgen.

In Form eines Themas mit 24 Variationen warnt

das Stück mehr als drei Jahre, ehe deutsche

Truppen Polen überfielen, eindringlich vor einem

bevorstehenden Krieg und ruft dazu auf, sich ihm

zu verweigern („Dieser Krieg ist nicht unser Krieg“).

Brechts Poesie, aus der Eisler selbst die Auswahl

Hanns Eisler (am Klavier) 1936 in Spanien

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PROGRAMM | 1110 | PROGRAMM

Erinnerung an den Gottesglauben gegen die gna-

denlose Eskalation menschlicher Gewalt in den

modernen Kriegen, ähnlich wie die Bekennende

Kirche in Deutschland festhielt, dass sie nur einem

Herrn, nämlich Gott, und sonst niemandem ver-

pflichtet sei. In der Komposition eines religiösen

Stücks liegen Einspruch und Hoffnung zugleich.

Kodaly rahmt die fünf Sätze, die den gesungenen

Kernbestand jeder Messe bilden und auch den

konzertanten Vertonungen zugrunde liegen, durch

einen einleitenden Introitus und das abschließende

Ite missa est (von dieser Schlussformel ist die

Bezeichnung Messe hergeleitet). In der Liturgie

werden beide Stücke gesungen. Kodály aber lässt

sie allein von der Orgel spielen. Ohne Worte. Für

das Schlussstück ließ er später eine erweiterte

Fassung mit Chor zu.

Durch den Rahmen der Instrumentalsätze zieht

er die Messe gleichsam aus der liturgischen Ein-

ordnung heraus und stellt sie jeder Verwendung

auch außerhalb der Kirche zur Verfügung. Er macht

sie zur allgemeine menschlichen Angelegenheit

als Konzentrat der Gedanken, welche die Gemeinde

bewegen sollen. Er legt die „figure humaine“

(Paul Eluard) im geistlichen Text frei. Kodály unter-

streicht dies durch drei kompositorische Entschei-

dungen: Die charakteristischen musikalischen

Themen der Sätze sind durch fortgesetztes Vari-

ieren aus dem Material des Eingangsstücks ent-

wickelt. Dies lässt sich beim ersten Hören nicht

immer unmittelbar mitvollziehen, es bestimmt

dennoch den inneren Zusammenhalt des Werkes.

Das Sanctus, den Lobpreis Gottes in seiner Heilig-

keit, lässt er ganz leise beginnen und betont damit

die Haltung des Gebets, nicht die Majestät des

Die zerstörte alte Elisabethbrücke, Budapest 1945

Höchsten. Dem Agnus Dei, dem letzten Satz der

Messe, der mit der Bitte um Frieden schließt,

gab er fast die gleiche Länge wie dem Credo,

dem Glaubensbekenntnis, in dem ungleich mehr

Text zu singen ist. Im Sinne von Beethovens

Missa solemnis verleiht er dem Dona nobis pacem

besonderen Nachdruck als „Bitte um den inneren

und äußeren Frieden“. Seine Missa brevis ist als

Missa in tempore belli komponiert.

WOLKENLANDSCHAFTEN Der japanische Komponist Toshio Hosokawa wurde

1955 in Hiroshima geboren. Der Abwurf der ersten

Atombombe auf die Stadt lag zehn Jahre zurück.

Als Kind und Jugendlicher wuchs der spätere

Künstler mit den sichtbaren Folgen dieser mensch -

heitsgeschichtlichen Katastrophe auf. Sie sind in

die Grundschichten seines Bewusstseins einge-

brannt. In seiner Musik treffen sich die Tradition

des japanischen Denkens und die genaue Kenntnis

der europäischen Moderne samt ihrer Ausdrucks-

mittel. Zu den Überlieferungen seines Heimat-

landes zählt auch die respektvolle Hinwendung

zur Natur als Lebensgrundlage und Vorbild aller

schönen Gestaltung. Die Erfahrung des Krieges

und seiner verheerenden Folgen, die über Genera-

tionen hinweg reichen, brachte auch in dieses

Verhältnis einen tiefen Riss. Er erinnert an den

Satz, den der Berliner Schriftsteller Heinz Knobloch

einmal in Bezug auf den Holocaust prägte:

„Misstraut den Grünanlagen!“ Denn unter ihnen

verbergen sich nicht selten Orte des Todes, des

Grauens, des massenhaft ausgelöschten Lebens.

Wer die Folgen der ersten Atombombe ständig

um sich hatte, musste auch dem Himmel und der

Schönheit seiner Wolkenzeichnungen misstrauen.

Denn es herrschte schönes Wetter, als die Bombe

fiel, und die Wolke, die sie in den Himmel schleu-

derte, hieß Tod. In „Cloudscapes“ gibt Toshio

Hosokawa mit seinen musikalischen Mittel, die

meist auf die Stille als Zentrum bezogen sind,

der unlösbaren Verflechtung von Schönheit und

Katastrophe sensible Gestalt.

MENDELSSOHNS DRITTE SONATE

Hosokawas Orgelwerk entspricht im Aufbau des

Programms die dritte Orgelsonate von Felix

Mendelssohn. Die beiden Kompositionen rahmen

den inneren Bereich, die Chorstücke in tempore

belli. Mendelssohns Sonaten für die „Königin der

Instrumente“ entstanden als Ergebnis der Ausein-

andersetzung mit Johann Sebastian Bach und

mit den klassischen Traditionen. Zum Teil richten

sie sich nach den Formen, die Haydn, Mozart und

Beethoven in ihren Instrumentalwerken ausprägten,

zum Teil nach Formen der alten Orgelmusik bis

Bach. Dem ersten Satz der A-Dur-Sonate legte

Das Mahnmal Genbaku dômu in Hiroshima

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12 | PROGRAMM

Mendelssohn die Melodie des Chorals „Aus tiefer

Not schrei ich zu dir“ zugrunde, der gereimten

Bearbeitung des 130. Psalms, eines der großen

biblischen Gebete um Errettung aus Not und Angst.

Man kann den ersten Satz als eine symphonische

Weitung des überlieferten Orgelchorals verstehen.

Dem choralgebundenen ersten antwortet ein

frei komponierter zweiter Satz. Man kann aus ihm

den Ton der Hoffnung und des Trostes hören.

Die Tonart wendet sich nach Dur, die bisweilen

dramatischen kontrapunktischen Verflechtungen

des ersten Satzes weichen einer beinahe lied-

haften Ausdrucksform. Solche Konstellationen, die

der kunstvoll durchbrochenen Kompositionsweise

eine betonte Einfachheit entgegensetzen, wurden

Mendelssohn insbesondere von evangelischen

Kirchenmusikern der Nachkriegszeit als ästheti-

sche Schwäche ausgelegt. Daraus spricht ein

Unverständnis für das Denken Mendelssohns und

seiner Epoche, die im Volkston ein hohes Ideal

sah: einfach und klar zu wirken, und doch jedes

Detail mit der Sorgfalt eines souveränen Meisters

auszuarbeiten. „Es ist eine Kunst, die Kunstfertig-

keit zu verschleiern“, bekannte der Komponist.

MITTEN IM LEBENDen äußeren Rahmen des Programms setzen zwei

Kompositionen über einen Text, der seit alters zum

Ewigkeitssonntag gehört. Luther dichtete seinen

Choral „Mitten wir im Leben sind“ als Übersetzung

lateinischer Verse aus dem Mittelalter; die eine

Strophe erweiterte er um zwei weitere auf drei.

Max Reger, der eigenen Konfession nach katholisch,

wurde um die vorletzte Jahrhundertwende zum

bedeutendsten Erneuerer der evangelischen

Kirchenmusik. Dafür waren vor allem seine Studien

bei Hugo Riemann und seine Freundschaft mit

dem Leipziger Thomaskantor Karl Straube verant-

wortlich. Eines der frühesten Dokumente seiner

Auseinandersetzung mit dem protestantischen

Choral sind Zwölf deutsche geistliche Gesänge für

gemischten Chor, vierstimmige Sätze zu den we -

sentlichen Stationen des Kirchenjahrs. Die Samm-

lung schließt mit dem Choral „Mitten wir im Leben

sind“. Reger unterlegte seinem Satz lediglich

die Worte der ersten Strophe, die auch schon in

der alten lateinischen Fassung vorhanden war.

Anders Felix Mendelssohn. Seine Choralmotette,

eineinhalb Jahre nach der epochemachenden

Wiederaufführung der Bachschen Matthäuspassion

geschrieben, durchläuft alle drei Strophen der

Lutherschen Dichtung. Das Stück entstand in

zeitlicher Nachbarschaft zur Ausarbeitung der

„Schottischen“ und zu ersten Skizzen der „Italieni-

schen“ Symphonie während seines Romaufenthalts

im Herbst 1830. Im Gegensatz zu Reger stützte

er sich musikalisch nicht auf die Choralmelodie,

sie scheint im vierstimmigen Satz allenfalls als

Duktus durch. Der Wechsel zwischen hohen und

tiefen Stimmen erinnert an die doppelchörige

Praxis und an die Tatsache, dass die lateinische

Ursprungsfassung als Antiphon, im Wechselgesang

vorgetragen wurde. Zur Achtstimmigkeit mit kon-

trapunktischer Differenzierung des klanglichen

Innenlebens steigert Mendelssohn die wiederkeh-

rende Anrufung Gottes. Sie wird dadurch zum

Ziel und Zentrum des mu sikalischen Verlaufs.

Die Erkenntnis unserer Endlichkeit öffnet den

Weg zu Gott und damit zum Sinn unseres Lebens

auch über dessen empirische Dauer hinaus.

Dieser Weg aber ist nicht an die Zugehörigkeit zu

irgendeiner Konfession gebunden, nicht an die

katholische, die Mendelssohn während seines

Romaufenthalts erlebte, nicht an die jüdische,

aus der er als Kind nach dem Willen seiner Eltern

konvertiert war, und nicht an die evangelische,

der er angehörte. Das Eingedenken an den Tod

betrifft alle, die über den Vorteil des Augenblicks

hinausdenken und -leben wollen.

Habakuk Traber

PROGRAMM | 13

König Tod zu Pferde, Kohle-Zeichnung von Albrecht Dürer, 1505

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LIEDTEXTE | 15

Wenn die Ob’ren von Frieden reden,

weiß das gemeine Volk, dass es Krieg gibt.

Wenn die Ob’ren den Krieg verfluchen,

sind die Gestellungsbefehle schon ausgeschrieben.

Wenn die Ob’ren von Ehre reden,

weiß das gemeine Volk, dass es Krieg gibt.

Wenn die Ob’ren uns Ruhm versprechen,

sind die Gestellungsbefehle schon ausgeschrieben.

Wenn sie reden von großen Zeiten,

weiß das gemeine Volk, dass es Blut gibt.

Wenn die Ob’ren von Opfern sprechen,

so meinen sie unser Blut.

Sie reden wieder von Ehre.

Marie, weine nicht.

Wenn es zum Marschieren kommt:

Euer Feind marschiert an der Spitze.

Die Stimme, die euch kommandiert,

ist die Stimme eures Feindes.

Wer da vom Feind spricht,

ist unser Feind.

In der Schlacht habt ihr den Feind im Rücken.

General, dein Tank ist ein starker Wagen.

Er bricht Wälder nieder. Er zermalmt hundert

Menschen.

Aber er hat einen Fehler. Er braucht einen Fahrer.

General, dein Bombenflugzeug ist stark.

Es fliegt schneller als der Sturm und trägt mehr

als ein Elefant.

Aber es hat einen Fehler. Es braucht einen Monteur.

General, der Mensch ist sehr brauchbar,

er kann fliegen, er kann töten.

Aber er hat einen Fehler. Er kann denken.

Das Brot der Hungrigen ist aufgegessen.

Das Fleisch kennt man nicht mehr.

Aus den Schloten der Munitionsfabriken

steigt Rauch.

Der Schweiß des Volkes ist nutzlos vergossen.

Dieser Krieg ist nicht unser Krieg.

(Bertolt Brecht)

14 | LIEDTEXTE

MITTEN WIR IM LEBEN SIND

Mitten wir im Leben sind

mit dem Tod umfangen.

Wen seh’n wir, der Hilfe tu,

dass wir Gnad’ erlangen?

Das bist du, Herr, alleine!

Uns reuet unser Missetat,

die dich, Herr, erzürnet hat.

Heiliger Herre Gott!

Heiliger starker Gott!

Heiliger, barmherziger Heiland!

Du ewiger Gott!

Lass uns nicht versinken

in des bittern Todes Not.

Kyrie eleison.

(Martin Luther)

GEGEN DEN KRIEG

Als der letzte Krieg vorüber war,

gab es Sieger und Besiegte.

Bei den Besiegten das nied’re Volk hungerte.

Bei den Siegern hungerte das nied’re Volk auch.

Die das Fleisch wegnehmen vom Tisch,

lehren Zufriedenheit.

Die, für die die Gaben bestimmt sind,

verlangen Opfermut.

Die Sattgefressenen sprechen zu den Hungrigen

von großen Zeiten, die kommen werden.

Die das Land in den Abgrund stürzen,

nennen das Regieren zu schwer für den

einfachen Mann.

Wenn die Ob’ren vom Frieden sprechen,

Mann auf der Straße, lass alle Hoffnung fahren.

Wenn die Ob’ren Nichtangriffspakte schließen,

kleiner Mann, mach dein Testament.

Wenn der Krieg kommt, wird sich vieles vergrößern.

Es wird größer werden der Reichtum der

Herrschenden.

Es wird größer werden: das Elend der

Ausgebeuteten,

Der Hunger, Not, die Ungerechtigkeit und

Unterdrückung.

Die werden größer werden.

Auf der Mauer stand geschrieben: Sie wollen Krieg.

Der es geschrieben hat, ist schon gefallen.

MAX REGER HANNS EISLER

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LIEDTEXTE | 1716 | LIEDTEXTE

der für uns Menschen und zu unserem Heil vom

Himmel herabstieg.

Und der Mensch geworden ist, durch den heiligen

Geist, geboren von der Jungfrau Maria.

Der für uns unter Pontius Pilatus gekreuzigt wurde,

gelitten hat und begraben wurde.

Und der am dritten Tag wieder auferstanden ist,

wie es geschrieben steht, er sitzt zur Rechten

Gottes, des Vaters, und er wird wiederkommen in

Herrlichkeit, um die Lebenden und die Toten zu

richten, und sein Reich wird kein Ende haben.

Und (ich glaube) an den Heiligen Geist, den Herrn,

den Leben schaffenden, der aus dem Vater und

dem Sohn hervorging, der mit dem Vater und dem

Sohn zugleich angebetet und verehrt wird, der

gesprochen hat durch die Propheten.

Und (ich glaube) an eine heilige allgemeine und

apostolische Kirche.

Ich bekenne eine Taufe zur Vergebung der Sünden.

Und ich erwarte die Auferstehung der Toten

und ein Leben in der Zeit, die kommen wird.

Amen.

Sanctus

Heilig ist der Herr Gott Zebaoth,

Himmel und Erde sind seines Ruhmes voll.

Hosianna in der Höhe!

Benedictus

Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn,

Hosianna in der Höhe!

qui propter nos homines et propter nostram

salutem descendit de coelis.

Et incarnatus est de spiritu sancto ex Maria

virgine, et homo factus est.

Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato,

passus et sepultus est.

Et resurrexit tertia die secundum scripturas

Et ascendit in coelum, sedet ad dexteram Patris,

et iterum venturus est cum gloria iudicare

vivos et mortuos, cuius regni non erit finis.

Et in Spiritum Sanctum Dominum et vivificantem,

qui ex Patre Filioque procedit, qui cum Patre et

Filio simul adoratur et conglorificatur, qui locutus

est per Prophetas.

Et in unam sanctam catholicam et apostolicam

ecclesiam.

Confiteor unum baptisma in remissionem

peccatorum.

Et expecto resurrectionem mortuorum

et vitam venturi saeculi. Amen.

Sanctus

Sanctus Dominus Deus Sabaoth,

pleni sunt coeli et terra gloria tua.

Osanna in excelsis!

Benedictus

Benedictus, qui venit in nomine Domini!

Osanna in excelsis!

KURZE MESSE

Kyrie

Herr, erbarme dich!

Christus, erbarme dich!

Herr, erbarme dich!

Gloria

Ehre sei Gott in der Höhe, und auf Erden Friede

den Menschen guten Willens.

Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich

an, wir verherrlichen dich.

Wir sagen dir Dank um deiner großen Herrlichkeit

willen, Herr, Gott, himmlischer König, allmächtiger

Vater, Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus,

Herr Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters.

Der du trägst die Sünden der Welt, erbarme dich

unser, erhöre unser Flehen! Der du zur Rechten

des Vaters sitzt, erbarme dich unser.

Denn du allein bist heilig, du allein bist der Herr,

du allein bist der Höchste, Jesus Christus,

mit dem Heiligen Geist in der Herrlichkeit Gottes

des Vaters. Amen.

Ehre sei Gott in der Höhe.

Credo

Ich glaube an den einen Gott, den allmächtigen

Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde,

alles Sichtbaren und Unsichtbaren,

Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes

eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor

aller Zeit, Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer

Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen,

gleichen Wesens mit dem Vater, durch den alles

geschaffen ist;

MISSA BREVIS

Kyrie

Kyrie, eleison.

Christe, eleison.

Kyrie eleison.

Gloria

Gloria in excelsis Deo, et in terra pax hominibus

bonae voluntatis.

Laudamus te, benedicimus te, adoramus te,

glorificamus te.

Gratias agimus tibi propter magnam gloriam

tuam, Domine Deus, rex coelestis, Deus pater

omnipotens. Domine Fili unigenite, Jesu Christe,

Domine Deus, agnus Dei, Filius Patris.

Qui tollis peccata mundi, miserere nobis.

Suscipe deprecationem nostram, qui sedes ad

dexteram Patris, miserere nobis.

Quoniam tu solus sanctus, tu solus Dominus,

tu solus altissimus, Jesu Christe,

cum sancto spiritu in gloria Dei Patris. Amen.

Gloria in excelsis Deo.

Credo

Credo in unum Deum, Patrem omnipotentem,

factorem coeli et terrae, visibilium omnium et

invisibilium,

Et in unum Dominum Jesum Christum, Filium Dei

unigenitum, et ex Patre natum ante omnia saecu-

la, Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum

de Deo vero, genitum, non factum, consubstanti-

alem Patri, per quem omnia facta sunt;

ZOLTÁN KODÁLY

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18 | LIEDTEXTE LIEDTEXTE | 19

Agnus Dei

Lamm Gottes, du trägst die Sünden der Welt,

erbarme dich unser.

Lamm Gottes, du trägst die Sünden der Welt,

gib uns Frieden!

Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,

miserere nobis.

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,

dona nobis pacem!

MITTEN WIR IM LEBEN SIND

Mitten wir im Leben sind

mit dem Tod umfangen.

Wen seh’n wir, der Hilfe tu,

dass wir Gnad’ erlangen?

Das bist du, Herr, alleine!

Uns reuet unser Missetat,

die dich, Herr, erzürnet hat.

Heiliger Herre Gott!

Heiliger starker Gott!

Heiliger, barmherziger Heiland!

Du ewiger Gott!

Lass uns nicht versinken

in des bittern Todes Not.

Kyrie eleison.

Mitten in dem Tod anficht

uns der Höllen Rachen.

Wer will uns aus solcher Not

frei und ledig machen?

Das tust du, Herr, alleine.

Es jammert dein’ Barmherzigkeit

unsre Sünd’ und großes Leid.

Heiliger Herre Gott!

Heiliger, starker Gott!

Heiliger, barmherziger Heiland!

Du ewiger Gott!

Lass uns nicht verzagen

vor der tiefen Höllen Glut.

Kyrie eleison.

Mitten in der Höllen Angst

unsre Sünd’ uns treiben.

Wo soll’n wir denn fliehen hin,

da wir mögen bleiben?

Zu dir, Herr Christ, alleine!

Vergossen ist dein teures Blut,

das g’nug für die Sünde tut.

Heiliger Herre Gott!

Heiliger, starker Gott!

Heiliger barmherziger Heiland!

Du ewiger Gott!

Lass uns nicht entfallen

von des rechten Glaubens Trost.

Kyrie eleison.

(Martin Luther)

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY

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20 | ABONNEMENT

NDR CHOR

ABONNEMENTKONZERT

ABO-KONZERT 3VENEZIASO, 19.02.2012, 18 UHR

HAMBURG, ST. JOHANNIS-HARVESTEHUDE

Dirigent

PHILIPP AHMANN

Solisten

NDR BRASS

GIOVANNI GABRIELI

Motetten aus Cantiones sacrae 1615

CLAUDIO MONTEVERDI

Orfeo – Ouvertüre

Lamento d’Arianna

FRANZ LISZT/CLYTUS GOTTWALD

Richard Wagner – Venezia

NICCOLÒ CASTIGLIONI

Sonetto in memoriam Igor Strawinsky

RICHARD WAGNER/CLYTUS GOTTWALD

Im Treibhaus

HANS WERNER HENZE

Sonata per otto ottoni

Einführungsveranstaltung mit Habakuk Traber um 17 Uhr in der Kirche

SONDERKONZERT

SONDERKONZERT 2WEIHNACHTSKONZERTDO, 22.12.2011, 20 UHR

HAMBURG, ST. NIKOLAI

Dirigent

PHILIPP AHMANN

HEINRICH SCHÜTZ

Tröstet, tröstet mein Volk

MAX REGER

Weihnachtssätze

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY

Mein Herz erhebet Gott op. 69,3

JOHANNES BRAHMS

O Heiland, reiß’ die Himmel auf op. 74,2

ARVO PÄRT

Magnifi cat

JAN SANDSTRÖM

Es ist ein Ros entsprungen

Hohe Festtage stehen bevor. Eine Zeit, um sich musikalisch auf das Kommende einzustimmen. Wir laden Sie zu einem traditionellen Weihnachtskonzert mit dem NDR Chor ein.

KONZERTVORSCHAU | 21

ABONNEMENT / KONZERTVORSCHAU

ABONNEMENT 65 €Mit einem Abonnement haben Sie die freie

Aus wahl. Buchen Sie sich den Platz ihrer Wahl.

Egal, ob in der Laeiszhalle, in der Kirche

St. Johannis–Harvestehude oder in der Kultur kirche

Altona. Überall sitzen Sie in der besten Reihe.

Wenn Sie möchten, für die nächsten Jahre.

Dazu sparen Sie zusätzlich etwa 25% des

Einzelkartenpreises.

PREISEEINZELKARTEN

NDR CHOR 2011/2012

Einzelkartenpreise der ABO-Konzerte 1, 2 und 3

sowie der Sonderkonzerte 1 und 2

alle Plätze 18,00 €* / ermäßigt 9,00 €*

Einzelkartenpreise des ABO-Konzertes 4, Laeiszhalle

Platzgruppe I | 35,00 €*

Platzgruppe II | 30,00 €*

Platzgruppe III | 23,00 €*

Platzgruppe IV | 17,00 €*

Platzgruppe V | 9,00 €*

Einzelkartenpreise des 3. Sonderkonzertes

alle Plätze 16,00 €* / ermäßigt 8,00 €*

Einzelkartenpreise des 4. Sonderkonzertes

Platzgruppe I | 18,00 €*

Platzgruppe II | 14,00 €*

Platzgruppe III | 9,00 €*

* zzgl. 10% Vorverkaufsgebühr

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Mönckebergstraße 7 | 20095 Hamburg

Tel. 0180 - 1 78 79 80** | Fax 0180 - 1 78 79 81**

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montags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr,

samstags von 10.00 bis 18.00 Uhr

** bundesweit zum Ortstari, maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz

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Herausgegeben vom

NORDDEUTSCHEN RUNDFUNK

PROGRAMMDIREKTION HÖRFUNK

BEREICH ORCHESTER UND CHOR

Leitung: Rolf Beck

Redaktion NDR Chor:

Michael Traub

Redaktionsassistenz:

Maria Oehmichen, Tanja Siepje

Redaktion Programmheft:

Dr. Ilja Stephan

Der Text von Habakuk Traber

ist ein Originalbeitrag für den NDR.

Fotos:

Klaus Westermann | NDR (Titel, S. 4, S. 5)

Simon Reich (S. 7)

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akg-images | Voller Ernst (S. 8)

akg-images | Justin Creedy Smith (S. 10)

akg-images (S. 11)

NDR | Markendesign

Gestaltung: Klasse 3b, Hamburg

Litho: Otterbach Medien

Druck: Nehr & Co. GmbH

NDR Chor im Internet:

ndr.de/chor | [email protected]

Nachdruck, auch auszugsweise,

nur mit Genehmigung des NDR gestattet.

22 | IMPRESSUM

NDR BEREICH ORCHESTER UND CHORIMPRESSUM

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