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Luxemburger WortFreitag, den 19. Februar 2010

Luxemburger WortFreitag, den 19. Februar 2010KULTUR KULTUR12 13

„Lieben Sie Stri ndberg?“ heute Abend im Grand Théâtre

„Schauspielerei ist die vergänglichste aller Künste“Maximilian Schell über Schau spiel, Fußball und seine ganz persönliche Relativitätstheorie

„Wenn man mit offenen Augen versucht zu leben, entdeckt man immer wieder etwas Neues“, beteuert Maximilian Schell. (FOTO: GERRY HUBERTY)

I N T E R V I E W : V E S N A A N D O N O V I C

Es gibt nur wenige Schauspieler, dieeigentlich keiner Vorstellung bedür-fen. Der am 8. Dezember 1930 inWien geborene Maximilian Schellgehört sicherlich zu ihnen. Seine Fil-mografie liest sich wie ein Inventarfilmischer Meisterwerke, der zahl-lose Preise, u.a. 1961 den Oscar desBesten Hauptdarstellers, erhielt undauf den bekanntesten Bühnen derWelt stand. Wir trafen einen sympa-thisch bescheidenen und unkompli-zierten Darsteller vor seinem Auftrittim Grand Théâtre.

■ Mit drei waren Sie ein Grashalm,mit neun Wilhelm Tell ... Ahnten Siedamals schon, dass es ein „Für im-mer und ewig“ sein würde?

Ist ja eigentlich nicht „für immerund ewig“, denn ich ändere jetztbald meinen Beruf: ich werde Ma-ler ...

■ Spielte Ihr familiäres Umfeld – IhreMutter war die Wiener Schauspiele-rin Margarethe Noé von Nordberg,Ihr Vater der Schweizer Schriftstel-ler Hermann Ferdinand Schell – eineRolle bei dieser Entscheidung?

Sicher, so wie bei jedem Menschen.Kinder werden entweder wie dieEltern oder gegen die Eltern. Ichwollte eigentlich Philosophie undGermanistik studieren und habedann ein Angebot von Basel erhal-ten, wo ich alles machen konnte:Regie, Spielen, Musik und weiterstudieren. Und dann habe ich haltErfolg gehabt.

■ Ist des hierbei für einen Künstlerschwieriger oder leichter, sich selbstzu definieren, wenn es im unmittel-baren Umfeld ebenso kreative wie er-folgreiche Persönlichkeiten gibt?

Schwieriger. Ich habe es auch niegerne gehabt, wenn die Familie zu-geschaut hat bei Premieren. Wirk-lich entdeckt, habe ich es am Brod-way: Da war einfach ein schwarzesLoch, der Zuschauerraum. Dakonnte man einfach für das Stückspielen, für sich und das Publikum.Wenn die eigenen Freunde kom-men, lachen sie immer an den fal-schen Stellen, das ist dann peinlich.Man ist ja so sensibel oben auf derBühne, und wenn man die eigeneSchwester lachen hört, sagt mansich: „Um Gottes willen! Was habeich falsch gemacht?“. Verwandtelachen ja bekanntlich an ganz ande-ren Stellen als gewöhnliche Zu-schauer.

■ Die „Bretter, die die Welt bedeu-ten“ allein haben Ihnen jedoch nichtgenügt. Sie sind zum Film überge-wechselt, haben aber auch späterdie Rolle des „Drahtziehers“, sprichdes Regisseurs und Produzenten,übernommen. Sie spielen Klavierund malen ebenfalls. Frank Hoff-mann zieht Parallelen zum „Univer-salgenie“ Strindberg. Welches Ge-fühl flößen Ihnen solche Beschrei-bungen ein?

Ich höre ja nie, was man über michspricht. Jedoch ich finde einfach,gewisse Dinge können besser aus-

gedrückt werden mit den Worten,andere mit Farben und Zeichnun-gen. Viel kann ausgedrückt werdenmit Musik, z. B. wenn ich Schuberts„Ave Maria“ begleite oder singe,finde ich es so grandios, dass esdurch keine andere Kunstart zuersetzen ist. Dieses Stück bringt dieMenschen auch immer zum Wei-nen. Es ist einfach so musikalischgroßartig, dass man nichts mehrbraucht. Während, bis man beieinem Bild weint, dauert es ziem-lich lange... ich glaube, ich habenoch nie vor einem Bild geweint,obwohl ich Kunstgeschichte stu-diert habe. Während bei der Musikpassiert mir das eher. Und aucheinmal im Royal Court bei PaulScofield, der vielleicht der größteTheaterschauspieler gewesen ist,den ich kennenlernen durfte,ebenso bei Edita Gruberova bei„Ariadne auf Naxos“. Zudem beideMale hemmungslos! KlassischeMusik erschüttert jedes Mal aufsNeue, ob es sich nun um Chopin,Bach oder gar Verdi handelt ... mankann seine Gefühle einfach nichtzurückhalten.

■ Sie selbst haben sich einmal als„Student“ bezeichnet – eine Wahl-verwandtschaft zu Leonardo da Vin-cis „discepolo dell'esperienza“?

Student bin ich heute noch, auchwenn ich das mit da Vinci bislangnicht wusste. Ich finde einfach, manlernt immer wieder. Ich glaube,wenn man einen festen Beruf hat,wird man zu sehr festgelegt. Das istschon beim Studium so: Sagt man„Ich habe Germanistik und Kunst-geschichte studiert“, wird man so-fort von den anderen eingeordnet –in eine Kategorie, eine Schublade.Beim Schauspiel verhält es sich ge-nauso: Hat man einmal als HamletErfolg gehabt, wird man sofort eherauf tragische Rollen festgelegt. Ichpersönlich hingegen finde michsehr gut in komischen Rollen, ja ichliebe sie. Ich habe einmal die „Ve-nezianischen Zwillinge“ von Gol-doni gespielt, und es ist herrlich,wenn die Leute lachen. Das ist dieeinzige wirkliche Reaktion, die manvom Publikum her hat – außer Bei-fall oder Buhrufe ...

■ Und wie passt das Fußballspielbeim Grasshopper-Club Zürich indieses Gesamtbild des von künstleri-scher Kreativität überschäumendenMenschen?

Ich finde Fußball sehr kreativ. Zu-gleich ist es ein absolutes Symbolfürs normale Leben: Wenn ein Ballan den Pfosten geht statt ins Tor,verändert das das Geschick, manch-mal einer ganzen Nation, so wie dasdritte Tor der Engländer gegenDeutschland. Und das ist das Inte-ressante: die Fehler, die begangenwerden, die technischen Feinheiten,und die Ideen. Man merkt sofort,wenn jemand intelligent ist, und ichfinde das faszinierend. Außerdemist diese Sportart einfach wunderbarfür die Disziplin. Außer Klavierüben kenne ich nichts, was so vielDisziplin verlangt wie Rudern in derMannschaft oder Fußball spielen.Da muss man sich anpassen, und dasist eigentlich sehr schön. Klavier

üben ist eher qualvoll, aber wennman so wie wir damals gelegentlichFußball gespielt hat, dann hat dasrichtig Spaß gemacht.

■ Wenn Sie die eigene Bio- undFilmografie durchgehen, welche Pro-jekte lassen Ihr Herz schnellerschlagen?

Die schon gemachten, oder dienoch zu machenden? Das was mangemacht hat, ist ja irgendwie vor-bei. Hamlet beschäftigt mich heutenoch, und ich plane auch, einenFilm zu machen. Dann sind da na-türlich all die Sachen, die ich insze-niert habe. Ich finde es interessan-ter, wenn man verantwortlich istfür den Film. Das hat sehr viel mitMalerei zu tun, mit Licht und mitDistanz und Perspektive. Um aufFußball zurückzukommen: Wenndie Bayern Ribéry haben, sind siesofort eine bessere Mannschaft. Esist ganz merkwürdig ... Es ist wie imTheater: Zu einer gewissen Zeitmuss man da sein, und kann nichtsagen „Ich hab' jetzt keine Lust“oder so. Auch als Regisseur darf eskeine Depressionen geben, manmuss zur Probe kommen, frank,

frei, humorvoll, leidenschaftlich,intuitiv, und man kann nicht privateSchwierigkeiten mitspielen lassen.Wenn sie das machen, ist sofort dieganze Probe im Eimer.

■ Bei der Verleihung des Diva-Le-benswerkpreises vor zwei Jahren zi-tierten Sie Kurt Tucholsky „Es lastetüber unserer Zeit der Fluch der Mit-telmäßigkeit“. Gibt es überhaupt einEntrinnen?

Man kann dem Fluch schon entrin-nen, aber dann darf man selber haltnicht mittelmäßig sein, was immerdas ist. Es gibt einen schönen Aus-spruch von Fritz Kortner: „Man sagtimmer, ich sei ein Tyrann, aber ichwerde vom Mittelmaß tyranni-siert!“. Wenn sie beispielsweise imOld Vic spielen, dann sind das dochschon die besten Darsteller undauch die besten Arbeiter hinter derBühne – eine Qualität, die man ein-fach braucht, um selber gut funktio-nieren zu können. Man wächst im-mer mit seinen Partnern – WernerKrauß hat einmal auf die Frage, wasdas Geheimnis seines Spiels sei, ge-sagt: „Ich höre zu und gebe eineAntwort“. Der Burgschauspieler Al-

bin Skoda hat auf die Frage meinerjüngeren Schwester Immy, ob er denText verstehen würde, geantwortet:„Verstehen brauchst du's nicht.Spielen musst du's!“. Und er hatrecht! Ich habe Einstein gespielt undverstehe kein Wort vom E=mc2.Meine Version der Relativitätstheo-rie ist übrigens: Einstein ist mitknapp 20 an der Züricher Eidgenös-sischen Technischen Hochschule inder Mathematikprüfung durchgefal-len, und jetzt denkt jeder, der durch-fällt, er sei Einstein.

■ Sie haben an den unterschied-lichsten Orten der Welt gelebt undgearbeitet. Fühlt man sich da, wiePeter Ustinov von sich behauptete,als „international bastard“ oder ver-mag man doch irgendwie Wurzelnzu schlagen?

Ustinov hat es schwerer gehabt alsich. Ich habe durch die Alm in Öster-reich schon sehr starke Wurzelnbekommen in den ersten sieben Jah-ren und dann wieder ab 18. Wien hatmich komischerweise mehr geprägtals Zürich. Wir mussten ja in dieSchweiz emigrieren, und der eidge-nössische Drang nach Freiheit und

für eine Demokratie hat schon sehrstark auf mich eingewirkt.

■ Und in welcher Sprache fühlen Siesich eigentlich zu Hause? In welcherträumen Sie?

Ich glaube eher Englisch. Das isteinfach die beste Sprache in derheutigen Zeit, außerdem ist sieschon bei Shakespeare ungeheuerschön. Ich liebe Französisch sehr,aber ich spreche es ungern, weil iches nicht so gut beherrsche undFranzösisch muss man beherr-schen, sonst wird man sofort schiefangesehen. Italienisch und Spa-nisch sind auch großartige Spra-chen.

■ Sie haben in Ihrer langjährigenKarriere so viele Preise erhalten,dass man sich fragt, wie groß IhrKaminsims eigentlich sein muss ...

Da hat's keinen Platz. Man ist dank-bar für Preise, aber sie verändernnicht viel. Aber sicher ist es eineAnerkennung.

■ In London spielten Sie unter derRegie von Robert Altman in Arthur

Millers „Resurrection Blues“. Bei denRuhrfestspielen 2009 sind Sie, nachganzen 27 Jahren Abwesenheit, mitFrank Hoffmans Inszenierung von„Lieben Sie Strindberg?“ auf diedeutsche Bühne zurückgekehrt ...

Es hat sich so ergeben, dass ichlänger nicht auf Deutsch gespielthabe. Eigentlich ist es für einenSchauspieler, auch für einen Regis-seur, fast gleichgültig, in welcherSprache er spielt oder inszeniert.Jedes Stück und jeder Film forderteine neue Welt heraus. In „Topkapi“war ich plötzlich in der Türkei, mitIstanbul konfrontiert, und wennman im Old Vic spielt, ist man haltim Old Vic. Meine Garderobe wardie von Laurence Olivier, gegenüberlag die von John Gielgud. Als ich imRoyal Court gespielt habe, standVivien Leigh an der Tür – das beein-flusst schon, denn es sind ja nichtnur große Namen, sondern eineganze Aura, die mitkommt. Als ich1977 mit Fred Zinnemann „Julia“ ge-geben habe, hatte ich einfach sofortVertrauen – der Mann der „HighNoon“ gedreht hat, der kann nichtfehlgehen – da fühlt man sich alsDarsteller einfach sicher.

■ Gibt es noch eine Rolle, auf die Siewarten?

Nein. Vielleicht den Hamlet, vondem ich vorher sprach, aber beimFilm ist immer das Schwierige, eineFinanzierung zu finden.

■ Das Los berühmter Persönlichkei-ten ist es, eines Tages ihr Lebenselbst verfilmt zu sehen. WelcheQualitäten sollte der Darsteller mit-bringen, der eines Tages MaximilianSchell verkörpern sollte?

Wird sicher nie passieren, dafür istmein Leben zu uninteressant. Schau-spielerei ist die vergänglichste allerKünste.

■ Konnten Sie sich immer Ihre kindli-che Begeisterung erhalten? Was warIhr Geheimrezept?

Ja. Wenn ich nicht müde bin, ja ... Esgibt kein Geheimrezept, außer Neu-gier, und sich bewusst werden, inwelcher Welt man lebt. Sie ist vollerNeuheiten und Gelegenheiten.Wenn man mit offenen Augen ver-sucht zu leben, entdeckt man immerwieder etwas Neues. Man darf niemüde werden! Chaplin hat mir ein-mal erzählt, er hätte zu Hause einkleines Zimmer, in dem nur einTisch und ein Stuhl standen. Da ister regelmäßig reingegangen, und hatangefangen zu denken. Manchmalhat es zwei Stunden gedauert, bisihm etwas eingefallen ist, aber ir-gendwie fällt es einem ein, wennman lange genug Geduld hat. Und dawar ja gar nichts, was einen anregenkann. Natürlich schöpft man immeraus Erfahrungen, aber zum Kreierengenügt ein Zimmer mit einem Stuhlund einem Tisch.

Maximilian Schell steht heute und morgen, jeweils um

22 Uhr in Frank Hoffmanns Inszenierung „Lieben Sie

Strindberg?“ auf der Bühne des Grand Théâtre. Vor

diesen Vorstellungen wird Strindbergs „Ein Traum-

spiel“ um 19 Uhr aufgeführt. Tickets zu 20 und 8 Euro

können über Tel. 47 08 95-1 reserviert werden.

Die Jugend von heute„Axolotl Roadkill“ von Helene Hegemann

V O N J O E L L E M E R G E S

Glücklich ist, wer heute kein Teen-ager mehr ist. Jedenfalls wenn dasLeben eines Teenagers so ist wiedas der 16 Jahre alten Mifti. Sie istdie Hauptfigur in Helene Hege-manns Roman „Axolotl Roadkill“.Wohlstandsverwahrlost wächst dasjunge Mädchen in Berlin auf mitihren beiden Halbgeschwistern An-nika (die irgendwas in Marketingmacht) und Edmond (der T-Shirtsmit Sprüchen bedruckt). MiftisMutter („Sozialhilfeempfängerin,versoffen, trotz allem Chanel-Kos-tüm“) ist tot, der Vater schwirrtirgendwo in der Welt herum undkommuniziert mit der Tochter vorallem über SMS. Die Schule besuchtMifti schon seit Ewigkeiten nichtmehr, stattdessen treibt sie sich aufParties herum. Freunde und Ge-liebte (männlich wie weiblich) hatsie jede Menge. Und da sind auchnoch die Drogen: Von Psychophar-maka über Haschisch bis Heroinhat Mifti alles probiert.

So wirr wie Miftis Leben ist dieStruktur von Hegemanns Roman.So trashig einige Passagen daher-kommen (manche deutschen Kriti-ker sprechen gar von Pornografie),so lebensklug sind wiederum an-dere Abschnitte verfasst, die einenernsthaft daran zweifeln lassen,dass Mifti wirklich erst 16 (und dieAutorin erst 17) Jahre alt ist: Ichweiß komischerweise genau, wasich will: nicht erwachsen werden.Psychologie und Moral sind keinegeeigneten Instrumente, das Lebenzu bearbeiten. Es ist megahart, einIndividuum zu sein.

Eine tiefere Lebensweisheitsteckt bestimmt auch im Buchtitel,auch wenn man nicht so recht Lusthat, darüber nachzudenken. Miftiselbst nimmt das Leben ja auch, wiees kommt. Ein Axolotl ist ein nacht-

aktiver mexikanischer Schwanz-lurch mit dem „freundlichsten Lä-cheln“, das Mifti je gesehen hat.Ganz freundlich geht sie mit ihremneuen Haustier jedoch nicht um,doch Anhänglichsein ist ohnehinnicht so recht Miftis Sache, außerbei Alice, ihrer großen, nicht erfüll-ten Liebe. Und dann der Roadkill:Sie schreibe wie ein angefahrenesTier, bescheinigt Edmond seinerSchwester. Das Mitleid mit der Ro-manheldin hält sich dennoch inGrenzen.

Dass Helene Hegemann ganzePassagen ihres Debütromans voneinem Münchner Blogger kopierthat, kursiert dieser Tage als Mel-dung durch die Presse. Gewissens-bisse hat die 17-jährige Bestseller-autorin, Theaterschriftstellerin undFilmemacherin deswegen nicht. Anden sorglosen Umgang mit demgeistigen Eigentum anderer Leutescheint man sich bei der Jugend vonheute gewöhnen zu müssen.

Helene Hegemann: „Axolotl Roadkill“, Ullstein

Verlag, 208 Seiten ISBN: 978-3-550-08792-9.

Otto Wagners Entwurf für St. Leopoldam Steinhof (1902). (FOTO: M. W.)

Kulturmosaik

Centre Pompidou zeigt„Erró – 50 Jahre Collagen“Der Maler Erró ist untrennbar mitdem Begriff der Pop Art verbun-den. Er ist vor allem wegen seinerWerke bekannt, in denen er Mo-tive aus der Welt der Technik mitThemen aus dem Alltag und derWelt des Comics vereint. Die Col-lagen des 1932 auf Island gebore-nen Künstlers, der eigentlich Gud-mundur Gudmundsson heißt, sindder breiten Öffentlichkeit wenigerbekannt. Rund 66 Collagearbeitenaus über 50 Jahren künstlerischenSchaffens werden bis zum 24. Maierstmals unter dem Titel „Erró –50 Jahre Collagen“ im PariserCentre Pompidou gezeigt.

� www.centrepompidou.fr

Musiker Bob Dylan stelltseine Gemälde ausDer Musiker Bob Dylan präsen-tiert sich in London auch als Ma-ler. Dazu zeigt die Halcyon Gal-lery die ersten Gemälde des US-Künstlers auf Leinwand. DieWerke basieren auf Skizzen, dieDylan zwischen 1989 und 1992angefertigt hat. Die farbenfrohenAcrylgemälde sollen Dylanskünstlerische Entwicklung dar-stellen. „Bob Dylan ist ein Multi-talent und hat seinen ganz eige-nen Stil“, erklärte der Präsidentder Galerie, Paul Green. Die Aus-stellung mit dem Titel „Bob Dy-lan On Canvas“ läuft bis zum 10.April. Der 68 Jahre alte Künstlerhat in seiner Karriere mehr als110 Millionen Alben verkauft undöfters Gitarre gegen Pinsel einge-tauscht.

� www.halcyongallery.com

„Kunst und Wahn in Wienum 1900“In der Zeit um 1900 war Wien inder medizinischen Erforschungpsychischer Erkrankungen euro-paweit führend, nicht zuletzt we-gen Sigmund Freuds Psychoana-lyse. Doch auch viele WienerKünstler und Architekten be-schäftigten sich mit psychischenKrankheiten und deren Bedeu-tung. Jetzt zeigt die Ausstellung„Madness & Modernity – Kunstund Wahn in Wien um 1900“ imWien-Museum zahlreiche Expo-nate zum Thema, darunter Werkevon Oskar Kokoschka, Gustav Ja-gerspacher und Erwin Pendl so-wie Fotografien und Geräte, wieetwa einen „Trainingsapparat fürBewegungstherapie“. Die Schaubeleuchtet eindrucksvoll die Be-ziehungen zwischen Psychiatrieund bildender Kunst. Sie bleibtbis zum 2. Mai geöffnet. (dpa)

� www.wienmuseum.at

Casanova entre à la BNFLes manuscrits mythiques acquis grâce à un mécène

Giacomo Girolamo Casanova.

Emouvants, foisonnants, plein de vieet écrits en français d'une écritureserrée: des manuscrits exception-nels de Casanova, dont la légendaire«Histoire de ma vie» du célèbreVénitien, ont été acquis par la Bi-bliothèque nationale de Franceaprès une véritable chasse au trésor.

Le manuscrit des Mémoires deGiacomo Girolamo Casanova (1725-1798), «Histoire de ma vie», consti-tue le coeur de ces 3.700 pages nonreliées qui représentent «la plus im-portante acquisition patrimoniale del'établissement», a expliqué hierBruno Racine, président de la BNF.

Après des rebondissements rocam-bolesques, les précieux manuscritsont pu être acquis grâce à un géné-reux mécène anonyme qui a dé-boursé plus de sept millions d'euros.Selon les experts, il n'en existe qu'unseul exemplaire.

«L'histoire de ce manuscrit estaussi romanesque que la vie de Ca-sanova», a souligné Frédéric Mitter-rand. «Il a été acquis en 1821 parl'arrière-arrière-grand-père de monarrière-arrière-grand-père. En 1823,les feuillets ont été enfermés et l'ori-ginal n'a plus été montré», a expli-qué Hubertus Brockhaus, descen-dant de la dynastie d'éditeurs alle-mands qui l'a conservé depuis cettedate, et a cosigné l'acte de vente.

Classé par la France «bien d'inté-rêt patrimonial majeur», ce chef-d'oeuvre de la littérature mondialeet française – toute l'oeuvre est enfrançais – est un «témoignage émou-vant sur le Siècle des Lumières etune fresque vivante et haute en cou-leurs» des aventures du génial mé-morialiste, a confié Bruno Racine.

Une exposition, à l'automne 2011 àla BNF, fera découvrir au public cesmanuscrits mythiques. (AFP)

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