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Werke von Piazzolla und Beethoven Erich Berthold, Klarinette | Matko Smolc ˇic ´, Fagott Marcel Üstün, Horn | Anne Harvey-Nagl, Violine Janina Nicole Ibel-Rischka, Viola Moritz Huemer, Violoncello | Marcus Huemer, Kontrabass Emil Laternser, Klavier Erich Berthold, Klarinette | Matko Smolc ˇic ´, Fagott Marcel Üstün, Horn | Anne Harvey-Nagl, Violine Janina Nicole Ibel-Rischka, Viola Moritz Huemer, Violoncello | Marcus Huemer, Kontrabass Emil Laternser, Klavier Werke von Piazzolla und Beethoven 2. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT „ERLEBE SOL” Sonntag, 8. März 2020, 11:00 Uhr Rathaussaal Vaduz

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Werke vonPiazzolla und Beethoven

Erich Berthold, Klarinette | Matko Smolcic, FagottMarcel Üstün, Horn | Anne Harvey-Nagl, Violine

Janina Nicole Ibel-Rischka, ViolaMoritz Huemer, Violoncello | Marcus Huemer, Kontrabass

Emil Laternser, Klavier

Erich Berthold, Klarinette | Matko Smolcic, FagottMarcel Üstün, Horn | Anne Harvey-Nagl, Violine

Janina Nicole Ibel-Rischka, ViolaMoritz Huemer, Violoncello | Marcus Huemer, Kontrabass

Emil Laternser, Klavier

Werke vonPiazzolla und Beethoven

2. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT

„ERLEBE SOL”Sonntag, 8. März 2020, 11:00 Uhr

Rathaussaal Vaduz

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2 Programmänderung vorbehalten

IMPRESSUM

Stiftung Sinfonieorchester LiechtensteinZollstrasse 16, FL-9494 Schaan

Stiftungsrat:Dr. Ernst Walch, Präsident

Michael Gattenhof, VizepräsidentDr. Elena Klien, Vertreterin des Freundeskreises

Gabriele Ellensohn-Gruber, Vertreterin des Orchestervorstandes

Orchestervorstand:Aleksandra Lartseva, Vertreterin der hohen Streicher

Markus Schmitz, Vertreter der tiefen StreicherAdrian Ionut Buzac, Vertreter der Holzbläser samt Harfe

Wolfgang Bilgeri, Vertreter der Blechbläser samt SchlagwerkGabriele Ellensohn-Gruber, Orchestervertreterin

Geschäftsstelle des Sinfonieorchesters Liechtenstein:Alemannenstrasse 23, FL-9485 Nendeln

Intendant: Dražen Domjanic

Künstlerisches Betriebsbüro: Florian Thierbach

Tel.: 00423 262 63 51 • Fax: 00423 262 63 54

[email protected] • www.sinfonieorchester.li

Konzeption und Realisation: DraDoVision Est., Nendelnwww.dradovision.com

Lektorat: Uta Pastowski

Druck: Gutenberg AG, Schaan

© 2020 Sinfonieorchester Liechtenstein

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PROGRAMM

Astor Piazzolla (1921–1992)Oblivion für Klaviertrio 4, 6, 8 (4’)

Astor Piazzolla (1921–1992)Las Cuatro Estaciones Porteñas(Die vier Jahreszeiten von Buenos Aires)für Klaviertrio 4, 6, 8 (5’)

Primavera Porteña (Frühling, Fuga, Allegro)

Ludwig van Beethoven (1770–1827)Septett in Es-Dur, op. 20 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 (42’)

I. Adagio – Allegro con brioII. Adagio cantabileIII. Tempo di MenuettoIV. Tema. Andante con variazioniV. Scherzo. Allegro molto e vivaceVI. Andante con moto alla marcia – Presto

1 Erich Berthold, Klarinette2 Matko Smolcic, Fagott3 Marcel Üstün, Horn4 Anne Harvey-Nagl, Violine5 Janina Nicole Ibel-Rischka, Viola6 Moritz Huemer, Violoncello7 Marcus Huemer, Kontrabass8 Emil Laternser, Klavier

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Astor Piazzolla (1921–1992)

Geboren wurde Astor Piazzolla als Sohn italienischer Einwandereram 11. März 1921 im Seebad Mar del Plata, südlich von BuenosAires. 1924 zog die Familie nach New York, wo er mit neun Jahrenbegann, Bandoneon zu spielen. Bei Bela Wilder, einem SchülerRachmaninows, erhielt er Klavier- und Arrangierunterricht. 1937kehrten die Piazzollas nach Argentinien zurück, wo Astor Piazzollaim Orchester von Aníbal Troilo als Musiker und Arrangeur mitwirkte.Daneben betrieb er klassische Studien bei Alberto Ginastera. SeineKonzertmusik wurde rasch von Rubinstein, Markewitsch u. a. ge-fördert. 1954 ermöglichte ihm ein Stipendium, in Paris bei NadiaBoulanger zu studieren, die ihn zu seiner eigenen kulturellenIdentität ermutigte. Mit dem „Tango Nuevo“ entstand eine neueArt des Tangos. In Argentinien wurde Piazzolla bedroht und seineMusik boykottiert. Ab den späten 1960er-Jahren feierte er jedochweltweit ungeahnte Erfolge – nicht nur mit seinem „QuintetoTango Nuevo“, das mit E-Gitarre besetzt war. Künstler aller Sparten,darunter Al Di Meola, Grace Jones, Gidon Kremer, Yo-Yo Ma unddas Kronos Quartet, arbeiteten mit ihm zusammen. Daneben ent-standen bis zu seinem Tod am 4. Juli 1992 Opern, Ballette, Sound-tracks, Orchesterwerke und ca. 700 Tangos.

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Ludwig van Beethoven (1770–1827)

Ludwig van Beethoven wurde am 17. Dezember 1770 in Bonn ge-tauft. Sein Vater war Sänger und der Grossvater Kapellmeister derkurfürstlichen Kapelle Köln, die ihren Sitz in Bonn hatte. AusserMusikstunden erhielt er nur eine spärliche Schulbildung bis zu sei-nem elften Lebensjahr. Stattdessen versuchte sein Vater, ihn inBonn und Köln als Wunderkind zu vermarkten, wobei er ihn umzwei Jahre jünger machte. Ob er 1787 in Wien seinem Idol Mozartvorgespielt hat, ist genauso fraglich wie Mozarts Spruch: „Auf dengebt Acht, der wird einmal in der Welt von sich reden machen.“1792 liess Beethoven sich endgültig in Wien nieder, um „MozartsGeist aus Haydns Händen zu empfangen“, wie ihm Graf Waldsteinins Stammbuch schrieb. In Wien fand Beethoven rasch Fördererund Schüler bis in allerhöchste Kreise. Der ehemalige Bratschistder Kurfürstlichen Kapelle zu Köln nahm aber selbst noch als 30-Jähriger Unterricht in Komposition und Geige, unter anderem beiAntonio Salieri. Schon um 1795 setzte ein Gehörleiden ein, das1819 zur völligen Taubheit führte. Als er am 26. März 1827 starb,galt er als bedeutendster Tonsetzer seiner Zeit.

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Zum Programm

Verruchte Orte voller zwielichtigerGestalten mit unlauteren Absich-ten: Lokale, in denen zum Tanzaufgespielt wurde, waren oftschlecht beleumundet. Wer aufseinen Ruf achtete, hielt sich vonihnen fern. Als Ludwig van Beet-hoven sich 1792 in Wien nieder-liess, galten etwa für die Kaffee-häuser der Stadt strenge Vorschrif-ten. Aus Sorge um die Moral –namentlich der Frauenzimmerund der sittlich noch nicht ge-festigten männlichen Jugend –mussten die Cafés von der Stras-se aus eingesehen werden kön-nen. Die Fenster durften nichtdurch Läden, sondern nur durchVorhänge verschlossen werden.So konnten die Wachen – wie esein Dekret Maria Theresias for-mulierte – „den anmaßendenUnfug allsogleich beobachten“.Immerhin wurde um 1800 dieKonzession zum Kaffeesiedenund Getränkeausschank gern mitder Erlaubnis zum Billardspielverknüpft.Und es wurde auch getanzt. Mitder passenden Musik eröffnetensich für Musiker lukrative Märkte.Ganz selbstverständlich beteiligtesich auch Beethoven zeitlebensan diesem einträglichen Geschäft.Seine ersten gedruckten Stückewaren Marschvariationen. Undein gutes Jahr vor seinem Todschrieb er noch Walzer. Er wusstedabei nur zu genau, dass sichdamit zwar Geld, aber keine Me-riten erwerben liessen. Sein Re-nommee wollte er gezielt mit„seriösen“ Werken aufbauen. Fürsein Opus 20 wählte er im Jahr1800 die gefällige Form der Se-

renade. Diese eng mit unterhal-tender Gesellschaftsmusik ver-bundene Bezeichnung mied eraber und überschrieb die sechsSätze akademisch neutral mit„Septetto“.

100 Jahre später hatte sich nochnicht allzu viel geändert. In Wienwehrten sich die Philharmonikerimmer noch genauso standhaftgegen den Walzer wie bis vorwenigen Jahren noch gegen mu-sizierende Frauen. Rund 12.000Kilometer südwestlich rümpftendie honorigen Bürger am Río dela Plata über einen anderen Taktdie Nase. Aus den Hafenkneipenund Bordellen war der Tangoentwischt. Im letzten Viertel des19. Jahrhunderts hatte er BuenosAires und Montevideo erobert,um 1907 hatte die erste Tango-welle Paris erreicht. Rasch hattedieser neuartige Tanz den inzwi-schen etablierten Walzer in derBeliebtheit überflügelt. Selbstder Wiener Operettenkönig FranzLehár sah sich bemüssigt, eineOperette für eine „Tangokönigin“zu schreiben. Wegen der heftigenmoralischen Kontroversen hatteman auch den Vatikan um einUrteil über die Gefährlichkeit desTangos gebeten. Dazu musstennatürlich auch Paare vor demPapst tanzen. Zugegebenermas-sen hatte der Tango auf diesemweiten Weg in die europäischenBallsäle einiges eingebüsst. BeiHazy Osterwalds schweizeri-schem „Kriminal-Tango“ war dielasziv-schwelende Glut längst anden Alpengletschern abgekühlt.

Die Herkunft des ursprünglichen„Tango Argentino“ ist ungewiss –

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nicht untypisch für Kinder desRotlichtmilieus. Dort tauchte erspätestens ab 1880 als Tanz derProstituierten zur Animation derKunden auf. Zwei beinah ver-schmelzende Körper, Macho-Po-sen, Werben, Locken, Reizen undVerstossen sind die Elemente,die heute noch durchaus erotischgelesen werden können. Die Tex-te handelten von Enttäuschung,Ängsten, Hoffnung, Begehren,romantischer Hingabe und Ver-brechen aus Liebe oder Eifer-sucht. Die Sprache war nicht dasgehobene Spanisch, sondern das„Lunfardo“, der rohe Slang derHinterhöfe und Gauner.Als Astor Piazzolla 1937 seineLaufbahn in Buenos Aires begann,war vieles davon geglättet. Derobszöne Tanz war zum „Tangode Salón“ erstarrt. Der 16-Jährigewar gerade mit seiner Familieaus New York zurückmigriert. Umdem Vater das Heimweh zu stillen,hatte er dort Bandoneon gelernt.Für sich spielte er klassisches Kla-vier und studierte Arrangement.Musikalisch habe er damals „Bachund Schumann und Mozart imKopf gehabt – sehr wenig Tan-go“. Der war für ihn „ausneh-mend langweilig“. Ähnlich wieBeethoven wollte er mit Tanz-musik Geld verdienen und mitseriöser Orchestermusik einenguten Ruf erwerben. Das Dop-pelleben ging so lange gut, bisihn ein Stipendium zu Nadia Bou-langer nach Paris führte. Die le-gendäre Lehrerin (u. a. von Cop-land und Bernstein) liess ihn Tan-gos vorspielen und brachte ihnzu sich: „Sie Idiot! Das ist Piaz-zolla!“ rief sie. „Ich hatte ge-glaubt, ich sei ein Stück Dreck,

weil ich in einem Cabaret Tangosspiele, doch gerade das war jamein Stil“, begriff Piazzolla. „Daswar die Befreiung vom verschäm-ten Tangospieler zu einem selbst-bewussten Komponisten.“Bei Nadia Boulanger lernte Piazzolla, so souverän mit Volks-tänzen umzugehen wie Strawin-sky, Bartók, Beethoven oderBach. Indem er die Elementedes Tangos abstrahierte und des-sen Quellen nachforschte, formtesich seine persönliche Sprache.Gleichzeitig „entfachte er die er-loschene Glut dieses wilden Tie-res Tango zu neuem Leben“, wieein Tango-Dichter die Entstehungvon Piazzollas „Tango Nuevo“umschrieb.„Oblivion“ entstand 1982/1984für Marco Bellocchios Verfilmungvon Pirandellos „Enrico IV“. DasDrama erzählt von einem Schau-spieler, der vom Pferd fällt, wäh-rend er die Rolle Heinrichs IV.spielt. Wieder bei Sinnen glaubter, wirklich der König zu sein.Piazzollas Bezeichnung als „Mi-longa lente“ enthält einen Wi-derspruch. Die Milonga ist einsehr lebhaft hüpfender Tanz im4/8-Takt. Piazzolla entschleunigtdiesen, ähnlich wie bei den Tän-zen einer Barock-Suite. Die Ele-mente aus afrikanischem Can-domblé, Gaucho-Gesang undden typischen Synkopen formter vor allem mit barocken Mittelnzu neuer elegischer Intensität.Für ein Bühnenstück entstand1965 „Verano Porteño“, der Som-mer von Buenos Aires. Bis 1970ergänzte Piazzolla die anderenJahreszeiten zu den „Cuatro Es-taciones Porteñas“, den „VierJahreszeiten“. Der Zusatz „por-

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teño“ meinte ursprünglich die är-mere Bevölkerung, die am Uferbzw. Hafen beidseits des Río dela Plata siedelte. Später übertrugsich der Begriff auf alles, was mitBuenos Aires zu tun hat. Im se-quenziell aufgebauten Frühling –„Primavera Porteña“ – ist dieDurchmischung der Elementevon Tango und Barock nicht nurin der „Frühlingsfuge“ hörbar.In dieser Jahreszeit pfeift ein be-ständiger Wind in vitalen synko-pischen Rhythmen durch BuenosAires. Die Stadt und die Men-schen erwachen, das frische Grünund die Frauen verströmen ihreverführerischen Düfte.Piazzolla schrieb beide Stückefür sein legendäres „QuintetoTango Nuevo“, mit dem er sieauch aufführte. Weltweite Ver-breitung fanden sie vor allem inden unzähligen Bearbeitungen,die in der Regel nicht vom Meis-ter selbst stammen. Piazzollaschätzte aber besonders die Ar-rangements seines Freundes Bra-gato, die heute erklingen. DerSolo-Cellist am Teatro Colón inBuenos Aires sass unzählige Malemit Piazzolla auf der Bühne undim Studio und hat gerade diespeziellen Effekte des Bandone-ons mit viel Klangsinn auf dasklassische Klaviertrio übertragen.

Auch Ludwig van BeethovensSeptett in Es-Dur, op.  20, ver-breitete sich rasch in zahlreichenBearbeitungen – von der Versionfür Kammerorchester bis zur Fas-sung für zwei Gitarren. Zu seinenLebzeiten war es Beethovensmeistgespieltes Werk. SeinenZeitgenossen galt es als „un-

endlich viel reicher an wahrerSchönheit, als manche seinerspäteren Werke“, wie ein Kritikernoch ein Jahr vor BeethovensTod meinte. Schon bei den Ver-handlungen zur ersten Auflageforderte Beethoven von seinemVerleger: „Mein Septett schikt[sic] ein wenig geschwinder indie Welt – weil der Pöbel daraufharrt.“ Um den Absatz zu stei-gern, empfahl er „Übersetzun-gen“ für gängigere Besetzungenund steuerte gleich selbst einTrio für Klarinette oder Violine,Cello und Klavier bei, das alsOpus  38 gedruckt wurde. Derenorme Erfolg seines Septetts,op. 20, wurde Ludwig van Beet-hoven fast schon unheimlich. Soberichtete sein Schüler Carl Czer-ny: „Sein Septett konnte er nichtleiden und ärgerte sich über denallgemeinen Beifall, den es er-hielt.“ Beethovens Unwille bezogsich eher darauf, dass das Publi-kum offensichtlich vor allem dievordergründige Leichtigkeit, denAbwechslungsreichtum, die Bunt-heit der Besetzung und die volks-tümliche melodische Gestaltungschätzte.Die Popularität ist bis heute un-gebrochen. Und Beethovenselbst nahm ursprünglich eineganz andere Haltung gegenüberseinem Septett ein: „Das ist mei-ne Schöpfung!“, soll er – aufHaydns Meisteroratorium ge-münzt – voller Stolz nach derersten Aufführung gerufen haben.Das dürfte im Dezember 1799anlässlich einer Privat-Soiree imPalais Schwarzenberg gewesensein. Nach weiteren Privatkon-zerten erlebte das Septett am

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2. April 1800 im Wiener Hof-burgtheater seine öffentliche Ur-aufführung.Das Septett brachte einen aus-gesprochen populären Tonfall inBalance mit einem hohen kom-positorischen Anspruch. Äusser-lich steht es ganz in der Traditionder österreichich-süddeutschenSerenaden. Wie Mozart in seinenStreicherdivertimenti gab Beet-hoven dieser „leichten“ Formeine sinfonische Dimension. Mitder gemischten Besetzung vonvier Streichern und drei Bläserntestete er, der bisher nur Tanz-musik für Orchester geschriebenhatte, die Möglichkeiten derKlangkombinationen durch. AlleInstrumente beteiligen sichgrundsätzlich gleichberechtigtan der musikalischen Entwicklung.Die Trennung in Melodie undBegleitung ist aufgehoben. Be-sonders Violine, Klarinette undHorn erhalten darüber hinaus

weitreichende, fast konzertanteAufgaben, so dass man fast voneiner „Sinfonia concertante“ spre-chen könnte.Die Anzahl und der Charakterder sechs Sätze entsprechen ganzdem tradierten Serenadenmuster.Selbst der Marsch, mit dem dieKapelle nach dem nächtlichenStändchen wieder abzog, kommtvor. Beethoven bediente aberauch das dialektische Prinzip derSonatenhauptsatzform: Kopfsatzund Finale sind mustergültig nachdiesem Modell ausgearbeitet.Im Septett, op. 20, schöpfen da-bei alle sechs Sätze ihre Themenaus der langsamen Einleitungdes Eröffnungssatzes. So entstehteine dichte, übergeordnete Ein-heit und Geschlossenheit, diemit dem eingängigen Serena-denton stimmig verschmilzt.

Hartwig Wolf

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Erich BertholdErich Berthold absolvierte erfolgreich sein Konzertdiplom in Klarinetteund Saxofon und arbeitet seither als Musikpädagoge an derMusikschule Oberrheintal im Kanton St. Gallen.Ausserdem spielt er im Klarinettenquartett Scorzonera und war bis2016 Konzertmeister des Sinfonischen Blasorchesters Vorarlberg.Verschiedenste Engagements im Bereich Klassik bis Jazz führten ihnzum ensemble plus, zum Musiktheater Vorarlberg, zu Jazz Rats, TheSkirthunters, zum Symphonieorchester Vorarlberg und zum Sin-fonieorchester Liechtenstein.Erich Berthold leitet zudem regelmässig Workshops für Klarinetteund Saxofon im In- und Ausland.

Matko SmolcicMatko Smolcic wurde 1995 in Osijek (Kroatien) geboren und begannim Alter von elf Jahren Fagott zu spielen. Seinen ersten Unterrichterhielt er in der Klasse von Prof. Mykhaylo Kraynyk an der Musikschule„Franjo Kuhac“ in Osijek. Seit 2014 studiert er an der Musikakademiein Zagreb in der Klasse von Prof. Žarko Perišic. Von 2017 bis 2018studierte er an der Universität für Musik und darstellende KunstWien in der Klasse von Prof. Richard Galler.Weitere musikalische Impulse erhielt er bei Meisterkursen mit

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berühmten Fagottisten wie Sergio Azzolini und Bence Bogányisowie bei anderen Künstlern, darunter die Barockgeigerin CatherineMackintosh und der Oboist Guy Porat.2008 wurde Matko Smolcic mit dem 1. Preis mit Höchstpunktzahlbeim nationalen Musikwettbewerb in Kroatien unter derSchirmherrschaft der Kroatischen Gesellschaft für Musik- und Tanzpä-dagogik ausgezeichnet und erhielt damit seine erste Anerkennungauf nationaler Ebene. In den darauffolgenden Jahren nahm er anzahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben (Slowenien,Serbien) als Solist und Kammermusiker teil und gewann erste undzweite Preise sowie zwei weitere Preise mit Höchstpunktzahl. 2017erhielt er den 1. Preis bei der „Varaždin International Woodwind andBrass Competition“. 2019 wurde er bei den „International ClassicalMusic Awards“ als „Young Artist of the Year“ ausgezeichnet.Matko Smolcic tritt regelmässig als Solist, Kammer- und Orchester-musiker auf. Da sein Repertoire vom Barock bis zur zeitgenössischenMusik reicht, tritt er bei zahlreichen Veranstaltungen und Festivals inseinem Heimatland Kroatien sowie in Europa (England, Österreich,Schweiz, Wales usw.) auf. 2015 nahm er an der Music Biennale inKroatien teil und 2016 spielte er bei den Varaždin Baroque Evenings,bei den Musical Evenings in St. Donatus und bei den Evenings inGric. 2017 wurde er erstmals zum FESTIVAL NEXT GENERATIONBad Ragaz in die Schweiz eingeladen, und im selben Jahr trat erbeim Festival für zeitgenössische Musik Wien Modern auf. Solistisch

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spielte er bereits mit den Zagreber Solisten, dem Croatian BaroqueEnsemble und dem Streichensemble der Musikakademie Zagreb.Im August 2019 trat er beim Festival Olive Classic auf der kroatischenInsel Pag als „Artist in Residence“ auf.Während seiner Schulzeit sammelte er erste Orchestererfahrungenals Solo-Fagottist im internationalen Jugendorchester BISYOC inMalta (2012) und England (2013), mit dem er unter der Leitung vonJulian Gibbons Sinfonien von Tschaikowski und Schostakowitschaufführte. Als Orchestermusiker trat er bereits mit dem Royal Con-certgebouw Orchestra, der Zagreber Philharmonie, dem LondonMoonlight Symphony Orchestra, der Webern Kammerphilharmonie,dem Webern Symphonie Orchester, dem Varaždin Chamber Orchestra,dem Maribor Festival Orchestra und mit dem EUphony YouthOrchestra unter der Leitung namhafter Dirigenten wie EnnioMorricone, Elisabeth Fuchs, Mihnea Ignat, Hans Graf, RichardTognetti und Saša Brtivic auf. Von 2016 bis 2017 war er Mitglied desENSEMBLES ESPERANZA, das 2018 mit einem „OPUS KLASSIK“ausgezeichnet wurde. Seit 2017 ist er Solo-Fagottist im Sinfonie-orchester Liechtenstein und seit 2018 Solo-Fagottist der ZagreberPhilharmonie. Matko Smolcic ist zudem Mitglied des CroatianBaroque Ensemble und des Kalamos Reed Quintet – dem erstenEnsemble dieser Art in Südosteuropa.

Marcel ÜstünMarcel Üstün wurde 1996 in Feldkirch (Österreich) geboren. Ererhielt seinen ersten Hornunterricht im Alter von acht Jahren beiseinem Vater und wurde zusätzlich von Prof. Gergely Sugar (WienerSymphoniker) unterrichtet. Ausserdem ist er Stipendiat der Inter-nationalen Musikakademie in Liechtenstein und nimmt dort regelmäs-sig an den Intensiv-Wochen teil. Weitere Meisterkurse besuchte eru. a. bei Prof. Erich Penzel, Prof. Hector McDonald, Prof. SzabolcsZempléni, Prof. Radovan Vlatkovic und Thomas Crome. 2016 legteer am Musikgymnasium Feldkirch seine Matura ab.Marcel Üstün ist sowohl solistisch als auch als Ensemble-Mitgliedmehrfacher Preisträger (auch auf Bundesebene) des österreichischenJugendmusikwettbewerbs „Prima la Musica“.Im Rahmen eines Kulturaustausches hatte er Gastauftritte in Adana,Istanbul, Ankara und Izmir. Mit dem Kammerorchester „9 Eylül“ trater im Jahr 2008 als Solist in Vorarlberg auf. Im Februar 2015 war ererstmals zu Gast beim FESTIVAL NEXT GENERATION Bad Ragaz inder Schweiz.Der junge Hornist spielt im Sinfonieorchester Liechtenstein und istMitglied des ENSEMBLES ESPERANZA, das aus Stipendiatinnenund Stipendiaten der Internationalen Musikakademie in Liechtensteinbesteht und 2018 mit einem „OPUS KLASSIK“ ausgezeichnet wurde.

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Anne Harvey-NaglDie im australischen Melbourne geborene Geigerin Anne Harvey-Nagl begann ihr Violinstudium bei Brian Blake, Nelli Shkolnikovaund Spiros Rantos in Melbourne. 1986 gewann sie die „NationalYouth Concerto Competition” in Australien. Nachdem sie 1990am Victorian College of the Arts in Melbourne ihren „Bachelor ofArts in Music” mit Auszeichnung absolviert hatte, erhielt sie ein„ANZ International Fellowship for Musical Studies Overseas” undein „Pinschof Foundation Scholarship”. Diese Stipendien habenihr ein Studium bei Prof. Günter Pichler an der Universität fürMusik und darstellende Kunst Wien ermöglicht.Seit 2011 ist Anne Harvey-Nagl Konzertmeisterin der VolksoperWien, davor war sie dort zwölf Jahre lang Primgeigerin. Sie istzudem Konzertmeisterin des Wiener Opernball Orchesters, des En-sembles Kontrapunkte und des Wiener Mozart Orchesters, mit demsie auch als Solistin auftritt. Ausserdem ist sie Gast-Konzertmeisterindes Sinfonieorchesters Liechtenstein bei Produktionen mit den Ope-rettenbühnen Balzers und Vaduz.1994 trat Anne Harvey-Nagl im Rahmen der „Presenting YoungArtists”-Konzertserie als Solistin mit dem Wiener KammerOrchesterauf. In den vergangenen Jahren spielte sie Ludwig van Beethovens

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Violinkonzert mit dem Stonnington Symphony Orchestra (2013) unddas Violinkonzert Nr.  5 von Wolfgang Amadeus Mozart mit denMelbourne Musicians (2016) sowie mit dem Classionata SymphonieOrchester beim gleichnamigen Festival in der Schweiz (2015).Anne Harvey-Nagl spielt regelmässig mit renommierten Ensembleswie dem Radio-Symphonieorchester Wien, dem Klangforum Wien,dem Ensemble „die reihe” und der Wiener Kammerphilharmoniesowie mit dem Chamber Orchestra of Europe, dem SWR Sym-phonieorchester und dem Royal Flemish Philharmonic Orchestra.Sie ist zudem Gründungsmitglied des renommierten AustralianWorld Orchestra.Sie trat zudem bei zahlreichen Festivals auf, u.  a. CarinthischerSommer, Wien Modern, Musica Sacra Maastricht, Festival St. Gallenund Woodend Winter Arts Festival in Australien, sowie bei Tourneenquer durch Australien, China, Europa, Japan, Korea, den NahenOsten und die USA.Seit 1992 ist Anne Harvey-Nagl Mitglied des Koehne Quartetts, desNexus-Quartetts, des Ensemble  5, von classic alpin, des Kam-merensembles der Wiener Volksoper und der Wiener BiedermeierSolisten. Als Duo tritt sie mit den Pianisten Ilse Schumann-Montocchio,Gerrit Prießnitz, John O’Donnell, Kristian Chong sowie mit den Vio-linistinnen Susannah Ng und Miki Tsunoda in Österreich undAustralien auf.

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Janina Nicole Ibel-RischkaJanina Nicole Ibel-Rischka wurde 1989 in Augsburg (Deutschland)geboren und erhielt ihren ersten Geigenunterricht im Alter von fünfJahren an der Albert-Greiner-Musikschule in Augsburg und späterbei Prof. Bernhard Tluck an der Musikhochschule Augsburg. 2006wurde sie als Jungstudentin am Richard-Strauss-KonservatoriumMünchen in die Klasse von Urs Stiehler aufgenommen. 2010diplomierte sie im Fach Violine an der Hochschule für Musik Nürnbergbei Hans-Peter Hofmann und begann ihre Ausbildung auf der Violabei Prof. Hans Kohlhase. Auf Empfehlung von Prof. Hansjörg Angererwechselte sie 2011 an die Universität Mozarteum Salzburg in dieViola-Klasse von Prof. Peter Langgartner und absolvierte 2016 ihren„Master of Arts“ mit Auszeichnung.Ihre künstlerische Persönlichkeit formten zudem Meisterkurse beiThomas Brandis, Igor Ozim, Hermann Menninghaus, Yuri Bashmet,Wilfried Strehle, Veronika Hagen und Bruno Giuranna.Janina Nicole Ibel-Rischka gewann als Solistin und Kammermusikerinzahlreiche Preise auf Bundesebene bei „Jugend musiziert“ sowiebei internationalen Wettbewerben wie dem „Internationalen Lionel-Tertis-Viola-Wettbewerb“.Mit dem Kammerorchester des Gymnasiums Maria Stern Augsburgunter Wolfgang Scherer führten sie ab 2003 erste Konzertreisen als

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Konzertmeisterin des Orchesters nach Amerika und Asien. Bereitswährend ihrer Ausbildung an der Universität Mozarteum Salzburgwar Janina Nicole Ibel-Rischka u. a. Mitglied des Schwäbischen Ju-gendsinfonieorchesters und des Bundesjugendorchesters, des GustavMahler Jugendorchesters sowie der Jungen Deutschen Philharmonieund spielte in verschiedenen Kammermusikensembles. Sie istregelmässige Gastbratschistin beim Mozarteumorchester Salzburg,der Camerata Salzburg, den Augsburger Philharmonikern sowieden Würth Philharmonikern und konzertierte u. a. bei den SalzburgerFestspielen, dem Kissinger Sommer, den Audi Sommernächten unddem Verbier Festival. Seit 2019 spielt die junge Bratschistin im Sin-fonieorchester Liechtenstein.Janina Nicole Ibel-Rischka war Stipendiatin der Angelika-Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker sowie Akademistindes Ensembles Modern und des Bayerischen Rundfunks.Als Botschafterin für die Violaliteratur jüdischer Komponistinnenund auf Einladung der österreichischen Botschaften weltweit führendie leidenschaftliche Kammermusikerin regelmässig Konzertreisendurch ganz Europa sowie nach Afrika, Amerika und Asien.Janina Nicole Ibel-Rischka spielt auf einer 2004 gefertigten Konzert-bratsche von W. J. Scharff.

Moritz HuemerMoritz Huemer wurde 1999 in Feldkirch (Österreich) geboren undlebt seitdem in Liechtenstein. Seinen ersten Cellounterricht erhielter im Alter von fünf Jahren bei Josef Hofer an der LiechtensteinischenMusikschule. Von 2015 bis 2018 war er Jungstudent in der Klasse vonRafael Rosenfeld an der Musik-Akademie Basel und besuchte gleich-zeitig das Gymnasium in Feldkirch, wo er im Sommer 2018 seineMatura ablegte. Seit Herbst 2018 studiert er bei Wolfgang EmanuelSchmidt an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Er nahmzudem an unterschiedlichen Meisterkursen teil, darunter bei JensPeter Maintz, David Geringas und Thomas Grossenbacher. Ausserdemist er Stipendiat der Internationalen Musikakademie in Liechtensteinund nimmt dort regelmässig an den Intensiv-Wochen teil.Zwischen 2008 und 2017 erspielte er sich sowohl beim österreichischenWettbewerb „Prima la Musica“ als auch beim „Schweizerischen Ju-gendmusikwettbewerb“ mehrfach erste Preise auf Bundesebene undwurde dabei u. a. mit den ESTA- und EMCY-Sonderpreisen ausgezeichnet.Im Frühjahr 2009 wurde ihm der „Podium-Preis“ von ErbprinzessinSophie von und zu Liechtenstein „für die erstaunlich virtuose Beherrschungseines Instruments und die Erkundung von dessen klanglichenMöglichkeiten“ überreicht. Im März 2012 wurde er beim „EuropäischenLions Musikwettbewerb für Violoncello“ in Luzern mit einem Son-derpreis für die besondere Leistung in seinem Alter ausgezeichnet.

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Moritz Huemer trat bereits mehrfach als Solist mit Orchester auf,darunter mit dem Sinfonieorchester Liechtenstein, dem CollegiumMusicum Ostschweiz aus St. Gallen und dem Orchester Liechten-stein-Werdenberg. Neben seinen Soloauftritten widmet er sichgerne dem Orchester- und Kammermusikspiel in den unterschiedlich-sten Formationen, so beispielsweise im Sinfonieorchester Liechtenstein,im Verbier Festival Junior Orchestra, im Trio Millennium oder beider EMCY Young Hearts for Music Tour. Zudem war er „YoungFestival Artist“ beim Zwischentöne-Kammermusikfestival Engelbergin der Schweiz, trat beim „VP  Bank Classic Festival“ – ehemalsFESTIVAL NEXT GENERATION – in Bad Ragaz auf und ist Mitglieddes ENSEMBLES ESPERANZA, das aus Stipendiatinnen und Stipen-diaten der Internationalen Musikakademie in Liechtenstein bestehtund 2018 mit einem „OPUS KLASSIK“ ausgezeichnet wurde.

Marcus HuemerMarcus Huemer absolvierte sein Kontrabassstudium an der BrucknerUniversität Linz bei Anton Schachenhofer mit Auszeichnung. Orches-tererfahrungen sammelte er als Mitglied im Symphonieorchester Vorarlberg, etliche Jahre in der Wiener Kammerphilharmonie und alsSolobassist des Musiktheaters Vorarlberg. Als Substitut war Marcus

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Huemer im Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, in der VolksoperWien, im Bruckner Orchester Linz und bei der SüdwestdeutschenPhilharmonie Konstanz tätig. Derzeit ist er Kontrabassist im Sin-fonieorchester Liechtenstein.Des Weiteren spielt er in auf zeitgenössische Musik spezialisiertenFormationen wie „SoLow Stump/Linshalm/Huemer“, ensemble plus,Improvisationstrio Puntigam/Oberleitner/Huemer, Freejazz-Brachialquartett Braaz sowie dem volksmusikalischen StreichquartettAlemannic Fiddlers.Als Solist und auch als Komponist verwirklichte sich Marcus Huemerin interdisziplinären Projekten von grossen Bühnen bis zur Baumhüttean der Donau, bei etlichen Aufnahmen von Tonträgern, Radio- undTV-Ausstrahlungen unterschiedlichster Genres und als Kontrabass-Statist im oscarprämierten Film „Die Fälscher“. Konzertreisen führtenihn durch ganz Europa und auf diverse Kontinente – von Helsinki bisIstanbul und von Shanghai bis New York.Zusätzlich arbeitet Marcus Huemer als Kontrabasspädagoge an denMusikschulen tonart in Hohenems und in Lustenau, als Chorleiterder Singgemeinschaft Bings-Stallehr-Radin und als Dozent am Vor-arlberger Landeskonservatorium.Die oberösterreichischen Nachrichten berichteten über MarcusHuemer folgendes: „Kongenial, wie Marcus Huemer mit seinem In-strument eine Vielzahl von Gefühlen vermittelt.“

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Emil LaternserEmil Laternser wurde 2004 in Vaduz geboren und erhielt seinenersten Klavierunterricht im Alter von sieben Jahren an der Liechten-steinischen Musikschule. Dort wurde er von Alesh Puhar unterrichtetund umsichtig gefördert. Im September 2019 wechselte er an dasVorarlberger Landeskonservatorium in die Klasse des Schweizer Pianisten Benjamin Engeli. Parallel dazu besucht er das MusikgymnasiumFeldkirch. Meisterkurse bei Milana Chernyavska, Tobias Schabenbergerund Gerhard Vielhaber gaben weitere wichtige Impulse für seineAusbildung. Er ist zudem Stipendiat der Internationalen Musikakademiein Liechtenstein und nimmt dort an den Intensiv-Wochen teil.Emil Laternser wurde bereits mehrfach bei nationalen und interna-tionalen Wettbewerben in Liechtenstein, Österreich, Italien und inder Schweiz ausgezeichnet und gewann u. a. 2018 den „Musikwett-bewerb Laupersdorf“ (Schweiz) sowie den 1. Preis beim „ConcorsoInternazionale Giovani Musicisti – Premio Antonio Salieri“ inLegnago (Italien). Im April 2019 spielte der junge Pianist im Rahmender PODIUM-Konzerte sein erstes Rezital im TAK Theater Liech-tenstein und erhielt dafür den 1. Preis für seine künstlerische Dar-bietung. Im Januar dieses Jahres erspielte sich Emil Laternser den2. Platz beim Jugendmusikwettbewerb der EMS Schiers und desVorarlberger Landeskonservatoriums (VLK).

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32. KONZERTSAISON 2020Kunst für Ohr und Herz

TICKETVERKAUF [email protected] oder 00423 792 63 52

NEU: ONLINE-Ticketing auf www.sinfonieorchester.li

Blaž Šparovec,KlarinetteRuth Reinhardt,Dirigentin

2. ABO-SINFONIEKONZERT

„SOL im SAL”Dienstag, den 19. Mai 2020, 20:00 Uhr

SAL - Saal am Lindaplatz, Schaan - ABO A

Mittwoch, den 20. Mai 2020, 19:00 UhrSAL - Saal am Lindaplatz, Schaan - ABO B

Werke von MendelssohnBartholdy,Weber und Beethoven

Isa-Sophie Zünd, KlavierFrank Dupree, Klavier und Dirigent Isa-Sophie Zünd, KlavierFrank Dupree, Klavier und Dirigent 

FREUNDESKREIS-KONZERT

Dienstag, den 29. September 2020, 20:00 UhrSAL - Saal am Lindaplatz, Schaan

Werke vonBeethovenWerke vonBeethoven

Kit Armstrong,KlavierWayne Marshall,Dirigent

3. ABO-SINFONIEKONZERT

„SOL im SAL”Dienstag, den 17. November 2020, 20:00 Uhr

SAL - Saal am Lindaplatz, Schaan - ABO A

Mittwoch, den 18. November 2020, 19:00 UhrSAL - Saal am Lindaplatz, Schaan - ABO B

Werke vonMozart undBeethoven

www.sinfonieorchester.li

Werke vonBeethoven und SchubertQuartetto di Cremona, Streichquartett:

Cristiano Gualco, ViolinePaolo Andreoli, Violine

Simone Gramaglia, ViolaGiovanni Scaglione, Violoncello

Quartetto di Cremona, Streichquartett:Cristiano Gualco, ViolinePaolo Andreoli, Violine

Simone Gramaglia, ViolaGiovanni Scaglione, Violoncello

Werke vonBeethoven und Schubert

3. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT

„ERLEBE SOL”Sonntag, 4. Oktober 2020, 11:00 Uhr

Rathaussaal Vaduz

Werke von Beethoven,Schubert und Seiber

Thomas Demenga, VioloncelloIvana Gavric-Huys, Klavier

Thomas Demenga, VioloncelloIvana Gavric-Huys, Klavier

Werke von Beethoven,Schubert und Seiber

4. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT

„ERLEBE SOL”Sonntag, 22. November 2020, 11:00 Uhr

Rathaussaal Vaduz