2. Ausgabe 2009

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02.2009 www.tango-online.ch magazin für schule und studium Silvan Kaufmann Seine Schnüffel- bienen taugen als Drogenjäger Simon Straetker Segelt mit Umwelt- aktivist Mike Horn in Neuseeland Paolo Nutini Schottischer Anti-Star mit starker Stimme AUF DER SPUR DER ROTEN WALDMENSCHEN

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tango online, magazin für schule und studium

Transcript of 2. Ausgabe 2009

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magazin für schule und studium

Silvan Kaufmann

Seine Schnüffel- bienen taugen als Drogenjäger

Simon Straetker

Segelt mit Umwelt- aktivist Mike Horn

in Neuseeland

Paolo Nutini Schottischer Anti-Star mit starker Stimme

Auf der Spur der roten Waldmenschen

Erfolg hat eine starke Basis.27 Bachelor-, 17 Masterstudiengänge und ein breites Weiterbildungsan gebot in: Architektur, Holz und Bau, Technik und Informatik, Musik, Gestaltung und Kunst, Oper/Theater, Konservierung und Restaurierung, Literarisches Schreiben, Land- und Forstwirtschaft, Food Science & Management, Soziale Arbeit, Gesundheit, Sport, Wirtschaft und Verwaltung. Voll- und Teilzeit.

bfh.ch

Berner Fachhochschule

Finden Sie heraus, was zu Ihnen passt:Am Infotag der Universität St.Gallen.

29.Oktober nächster Infotag

Anmeldung und Programm: www.infotag.unisg.ch

EFMD

Termine2009

Termine 2010

29. Oktober25. November

12. Januar24. Februar30. März

Universität St.Gallen (HSG) l Dufourstrasse 50 l 9000 St.Gallen, SchweizTel. +41 (0)71 224 37 02 l www.unisg.ch l E-Mail: [email protected]

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Zürcher Fachhochschule

Bachelor-StudiumBiotechnologie – Chemie – Lebensmittel-technologie – Umweltingenieurwesen – Facility Management

Info-Anlässe

Samstag, 26. September 2009 10–13 Uhr, Campus Grüental, Wädenswil

Dienstag, 3. November 2009 17.30–20 Uhr, Campus Reidbach, Wädenswil

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Informationstag 2009 Freitag, 20.11.2009

Universität Luzern, Union, Löwenstrasse 16, 6004 Luzern Programm und Anmeldung: www.unilu.ch/bachelor

TheologieRechtswissenschaftKultur- und Sozialwissenschaften

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StStStStStStarararararteteteteten nnnn SiSiSiSS e e e eee IhIhIhhhIIhrerererere KKKK KKKK Karaarara riririririerereeeere eeee dididididd rerereektktktktkkt bbb bbeieieeimm mmm HBHBHHBB ZZ Z Z Zürürürürricicicicich hhhhhh – –– anananana dd d derereerr HHH HH HWZWZWZWWWZWZWWZ, ,, , ,MiMiMiMiMiMiMMiMM tgtgtgtgtgtgtgggggggt lilililiededededededee d d ddddddereereereer Z Z ZZ Zürürürürüü chchchchchchhchhererererereeee F F FFFFFacacacacacaca hhhhhhhhhhhhhhhh ococococococoocchshshshshshshhhshschchchchchchchchhchululululuuluuu e.e.ee.e.e..e M M MM M M MMehehehehehhehr rrr rr r übübbübübbbübübübbberererereerer uuuu uuuunsnsnsnsnsnnnn erererrererree e e e eebebebebebebebebbb rurururururururuuuuufsfsfsfsfsfsssbebebebebeeglglglggllgg eieieieieeiieie teteteetttetet ndndndndndenenenenennennee BB B B BBBBBBBBBacacacaccacacaacheheheeheheehelollololooloooolor-r-r-r-r-r-PPrPrPrPPPrPrProgogogogogoggrarararararaaarammmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmme e e eee eeee eererererereererrrfafafafafafafaafafaafff hrhrhrhrhrhhrhrrreneneneneneneneeneneee S S SS SSSSSSSSieieieeiieeee uu u uuuuntntntntntnttn ererererererr 04040404040440440 3 33333 333 32323232322323 2 2 222 2 2626262662626 000 000000000,0,0,0,0,0,00 b bb b bb bacacacacacacaca heheheheheheelololololololll r@r@r@r@r@r@r@r@rr@@@@@fhfhfhhfhffhff -h-h-h-h-h-h-hhhwzwzwzwwzwwzzzz.c.c.cc.cc.c. h h h h hhhhh ododododododdererererrerrre wwwwwwwwwwwwwwwwwww.w.w.w.w.w.ww fhfhfhfhfhhfhhfh-h-h-hh-h--h-hhhwzwzwzwzwzwwzwzzwwww c.c.c.c.c.ccccchhhhhhhhhhh

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Nächste Informationsveranstaltungen– mit gymnasialer Matur 9. November 2009, 18.30 h– ohne gymnasiale Matur 10. November 2009, 18.30 h

Pädagogische Hochschule ZürichRämistrasse 59, Hörsaal RAA G15 (G20), 8001 Zürich

Ich werde Lehrerin! An der PH Zürich.

«Eine grosse Bereicherung meines Studiums an der PHZH war das Assistant Teachership in Indien.Der Einblick in ein frem-des Schulsystem war sehr interessant und unvergesslich.

Die gemachten Erfahrungen erlauben es mir, den eigenen Unterricht mit anderen Augen zu sehen.»

Simone Egli, Sekundarlehrerin

Ins_SEgli_Tango 182x132mm_f.indd 1 28.7.2009 10:32:50 Uhr

Das Foto stammt vom jungen Fotokünstler

Mladen Penev, dessen Arbeiten schon ver-

schiedentlich mit Preisen ausgezeichnet wur-

den. Hier setzt er sich er sich augenzwinkernd

mit dem Starkult auseinander. Mehr von Mla-

den gibts auf Seite 64.

das fängt ja gut an

4

5

PREISGEKRÖNT«Heimat ist Sehnsucht nach der Kindheit»,

meinte Heinrich Böll, während Wilhelm von

Humboldt definierte: «Die wahre Heimat ist die

Sprache.» Herbert Grönemeyer dagegen singt:

«Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl.»

– Wie aber lässt sich das Thema fotografisch

umsetzen? Der 35. Schweizer Jugendfotopreis

verlangte Fantasie und Experimentierfreudig-

keit. tango zeigt eine Auswahl der prämierten

Bilder.

ABENTEUERLICHWährend vier Jahren legt der Extremsportler und Umweltaktivist Mike Horn

zu Fuss, auf dem Fahrrad und mit dem Segelschiff 100'000 Kilometer zurück

– quer durch alle Kontinente und über die beiden Pole. Jugendliche aus der

ganzen Welt, die er zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit unserem

Planeten hinführen will, begleiten ihn. Simon Straetker ist einer von ihnen.

topstory 22 aBenteUerlIch In vier Jahren um die Welt report 60 eXPerImentIert Schnüffelbienen als Drogenjäger

63 amBItIonIert Wie ich einen Fernsehsender gründete reportage 36 trIP Mit 10 Euro durch Europa

40 PFeIlschnell Wrooaarrr!

46 nÜtZlIch Warmes Russland

48 erForscht Auf der Spur der roten Waldmenschent

56 erlItten Wie mir eine Glatze Freude an Physik schenkt portrait 28 erFolGreIch Paolo Nutini foto 16 PreIsGekrönt Heimat interview 12 entFÜhrt Ein gewaltiges Gefühl von Freiheit

53 entschIeden Snowboard statt Schule essay 32 haUPtrolle Ein Stück, genannt «mein Leben» service 8 planet tango humor 4 das FÄnGt Ja GUt an Mladen Penev

64 das hört Ja GUt aUF Mladen Penev

34 aufruf

10 impressum

inhalt

6

22

16

40

Das neue tango ist ein richtiges Abenteuerheft gewor-

den: Rinke van Diermen beispielsweise hatte nach der

Matura erst einmal von der Schule die Nase voll. Er

beschloss, mit dem Fahrrad in die Türkei (!) und von

dort aus gleich noch in den Iran (!!) zu pedalen – wo

er entführt (!!!) wurde. Auf spektakuläre Weise gelang

ihm die Flucht (Seite 12). Ganz anders die Studentin

Flurina Wartmann: Sie kämpft sich mühsam durch den

Sumpf-Regenwald Borneos, in dessen Baumwipfeln

sie nach den bedrohten Orang-Utans Ausschau hält.

Die Zürcherin erforscht den Lebensraum der vom

Aussterben bedrohten Menschenaffen (Seite 48). An

einem Abenteuer der besonderen Art nehmen jedes

Jahr ETH-Studenten teil: Sie vertreten ihre Hochschu-

le an der «Formula Student» und bauen dafür pfeil-

schnelle Flitzer (Seite 40). Das Abenteuer von Ronny

Tschanz wiederum begann mit einer verrückten Idee:

Er setzte sich in den Kopf, einen Fernsehsender zu

gründen. (Seite 63)

Unglaublich, wie viele gute und spannende Artikelvor-

schläge wir seit der letzten Ausgabe erhalten haben,

wir danken für alle Einsendungen und Zuschriften.

In tango darfst du die Themen aufgreifen, die dich

besonders interessieren und betreffen. Wir brauchen

dich: Ob als Geschichtenerzähler/-in, als Fotograf/-in,

als Journalist/-in oder als Cartoonist/-in – in tango

hat vieles Platz, vorausgesetzt, dein Beitrag ist gut

geschrieben und auch für andere Schüler/-innen und

Student/-innen spannend. Beachte unseren Aufruf

zum Mitmachen in der Heftmitte. Wir freuen uns auf

deinen Beitrag!

Markus Isenrich

Moni Rimensberger gestaltete tango. Sie ist Fan von

Motocross und Parkour, jedoch betreibt sie diese

Sportaktivitäten nicht

aktiv. Dafür geniesst sie

verschiedene Ausflüge

mit dem Zug oder ih-

rem VW-Käfer. Fussball,

Frisbee, Buch und Bade-

tuch dürfen dann nicht

fehlen.

PFEILSCHNELLStudenten aus der ganzen Welt liefern sich in Silverstone Ren-

nen mit selbst entwickelten Flitzern. Für die Schweiz starten

ETH-Studenten, die einen besonders raffinierten Rennboli-

den gebaut haben. Bruno Reinhart und Christoph Zürcher

schrieben für tango das Tagebuch eines aussergewöhnlichen

Abenteuers.

ENTSCHIEdENFreunde aufgepasst, die Saison geht bald wieder los: Snowboardstar

Nicolas Müller über Jacken aus PET-Flaschen, Boarden in Kapstadt

und warum er sich gegen die Schule entschieden hat.

ERFOLGREICHPaolo Nutini schien abzustürzen. Konzerte in

stark angetrunkenem Zustand und Marihuana-

Konsum waren nicht selten. Alles sah danach

aus, dass der vielversprechende neue Stern am

Musikhimmel schnell wieder erlöschen würde.

Jetzt ist er wieder da.

ciao

7

28

53

comme un secret Früh packte den 18-jährigen Damian Vogt aus

Hinwil die Freude an der Musik. So begann er schon

mit acht Jahren mit klassischem Gesangs- sowie Gi-

tarrenunterricht, er sang in Chören mit und nahm

an verschiedenen Projekten teil. Klar, dass er sei-

ne Maturitätsarbeit an der Kantonsschule Zürcher

Oberland mit Musik verbinden wollte. Damian hat

drei französische Chansons selbst getextet, kom-

poniert und mit Hilfe einer Band in einem Studio

aufgenommen. «Denn oftmals fragten mich Leute

nach den Auftritten, ob ich Aufnahmen von mir

habe. Dies motivierte mich, eine CD zu produzie-

ren.» Das beachtliche Debutalbum «comme un sec-

ret» ist auf www.damianvogt.ch bestellbar.

GUt ZU WIssen

Warum Vögel im schlaf nicht umkippen

Vögel schlafen gefährlich. In schwindelerre-

genden Höhen dösen sie auf Bäumen oder Zäunen

seelenruhig vor sich hin – und fallen dabei nie he-

runter. Wie machen sie das?

Das Federvieh tickt anders als der Mensch.

Während wir uns anstrengen, die Hand zur Faust

zu krümmen, schafft dies der Vogel von ganz allein.

Umgekehrt muss er Muskelkraft aufwenden, um

seine Krallen zu strecken. Grund ist ein Automatis-

mus: Beim Vogel ist die Kralle stets gekrümmt.

So auch nachts. Wenn sich der Mensch zum

Schlafen bettet, entspannt sich seine Hand - die

Finger sind gestreckt. Wenn es ihm der Vogel

gleichtut und sich ebenfalls entspannt, bleiben die

Krallen gebeugt. Das Beugen funktioniert passiv

und wird nicht willkürlich gelenkt. Genauso funk-

tioniert auch die Atmung während des Schlafens.

Einen sicheren Schlaf haben Vögel trotzdem

nicht – denn Nachbars Katze lauert schon …

planet tangoplanet tango

service

8

Wettbewerb für junge Forscher/-innen Beschäftigst du dich in deiner Freizeit mit einem Thema, das du gerne mal wis-

senschaftlich untersuchen würdest? Hast du in der Schule oder in der Lehre eine

Forschungsarbeit (Maturaarbeit, selbstständige Vertiefungsarbeit oder Ab-

schlussarbeit) erarbeitet, die du gerne weiterverfolgen würdest? Dann mach

mit am Wettbewerb von «Schweizer Jugend forscht» mit und lass dein

Projekt von einer Fachjury bewerten.

Mitmachen kannst du ab dem 14. Altersjahr bis zum Abschluss

der Mittel- oder der Berufsfachschule. Deine Wettbewerbsarbeit

muss eine praktische, technische, gestalterische oder wissen-

schaftliche Fragestellung enthalten. Der innovative Charak-

ter der Arbeit kann dabei in der Idee, der Methodik oder

der Ausführung liegen – auf jeden Fall aber muss sie

von dir stammen.

Das Anmeldeformular kann auf der Website

www.sjf.ch heruntergeladen werden. Dort fin-

dest du auch unseren Leitfaden zum Verfassen ei-

ner wissenschaftlichen Arbeit und weiterführen-

de Links, die dir bei der Wahl des Themas und

der Gestaltung der Arbeit helfen können. Anmel-

determin ist der 15. Oktober.

Interessiert an klima, energie und Gesellschaft?

Bist du daran, für deine erste wissenschaftliche Arbeit ein

Thema zu suchen oder sonstige Vorbereitungen zu treffen?

Und würde dir eine Matura- oder Semesterarbeit zum The-

menbereich «Klima, Energie und Gesellschaft», d.h. mit einem

fächerübergreifenden Ansatz, zusagen? Falls ja, könnte der

Greenpeace-Kickoff-Kurs für Matura- und Semesterarbeiten

etwas für dich sein. Die Ziele des Kurses sind, dass du danach

die verschiedenen Entstehungsphasen einer Matura- resp.

Semesterarbeit überblickst, über interdisziplinäre Ansätze

informiert bist, weisst, wie man komplexe Themen auf eine

praktikable Weise anpackt und Methoden der Konzept- und

Textentwicklung kennst.

Der Kurs findet am Samstag, 28. November von 10.15 bis

16.45 Uhr in Bern statt und ist gratis. Anmeldung ab sofort an

[email protected], Greenpeace, Learning-for-the-

planet, Bollwerk 35, 3011 Bern oder per Fax 031 312 24 02.

Nach der Anmeldung erhältst du eine Eingangsbestätigung.

Als Vorbereitung zum Kurs erhältst du ein Dossier zugeschickt,

das u.a. eine inspirierende Liste mit Themenideen zum genann-

ten Bereich enthält. Das Dossier kann man hier anschauen:

www.greenpeace.ch/schule.

9

coole t-shirts Deny Amann aus Kreuzlingen hat ein kleines T-Shirt-Unternehmen gegründet:

www.slibli.ch. Dies, weil es ihm einfach Spass macht, eigene T-Shirts zu desi-

gnen und zu bedrucken (und weil sich auf diese Weise vielleicht ein Teil des be-

vorstehenden Studiums finanzieren lässt). Er führt kein festes Sortiment, sondern

präsentiert jeden Monat ein neues «Libli», von dem es eine limitierte Stückzahl von

hundert Stück gibt. Die T-Shirts wurden unter fairen Arbeitsbedingungen produziert

(der Lieferant unterstützt u.a. ein Krankenhaus in Bangladesh), mit 15 Franken pro

Shirt ist der Preis einmalig. Bestellt werden kann via Homepage.

Wieso? Weshalb? Warum? Kann man mit Singen Glas zerbrechen? Warum ist es in

den Bergen kälter als im Tal? Kann man im Weltall oder un-

ter Wasser hören? – Wer bei solchen Fragen überfordert ist,

findet jetzt bei der Online-Plattform www.simplyscience.ch kompetente Antworten. Wer Hilfe bei Hausaufgaben und

Schularbeiten in Biologie, Chemie oder Physik braucht, stellt

im Internetforum seine Fragen und erhält innerhalb von zwei

Tagen Antwort vom Simply-Science-Expertenteam. Ein Nach-

hilfe-Marktplatz und eine Schularbeiten-Tauschbörse sind

weitere unterstützende Angebote.

planet tango

10

Verlag, Redaktion, Anzeigen tango magazin für schule und studium Postfach 2133 9001 St. Gallen Telefon 076 513 28 57 Fax 071 310 13 17 [email protected]

MitarbeiterInnen dieser Ausgabe Vincent Bekkering Noemi Conus Roberta Fischli Eva Hirschi Markus Isenrich Silvan Kaufmann Michael Küng Marisa Molinaro Mladen Penev Bruno Reinhart Simon Straetker Ronny Tschanz Flavia Vinzens Flurina Wartmann Christoph Zürcher

Korrektorat Peter Litscher

Gestaltung Moni Rimensberger

Bild Titelseite Yuri Arcurs istock.com

S.9 ooyoo, Cimmerian istock.com

S.10 Kameel istock.com

S. 11 francisblack istock.com

S. 32 goldkatze photocase.com

Druck AVD Goldach Sulzstrasse 10 9403 Goldach

Auflage 26‘000 Exemplare

Abonnement Einzelausgabe: Fr. 5.– Jahresabonnement: Fr. 10.–

Erscheinungsweise halbjährlich (15. März / 15. September)

Redaktions- und Anzeigenschluss 15. Februar / 15. August

impressum

www.youngcaritas.ch/fairemensa

WIR WOLLEN FAIRE PRODUKTE IN UNSERER MENSA!

Gesucht: die besten Websites Zum vierten Mal ist der Junior Web Award ausgeschrieben

worden. In diesem Wettbewerb setzen sich Schulklassen und

ihre Lehrpersonen mit einem selbst gewählten Thema auseinan-

der und stellen das Ergebnis als Website ins Internet. Sieger 2009

in der Kategorie Sekundarstufe II wurde übrigens die Klasse D2a

des Bildungszentrum KvBL Muttenz mit dem Projekt «Turmfal-

ken»: Sie haben die Idee des Hauswarts, für Turmfalken einen

Nistkasten aufzuhängen und das Geschehen im Kasten live im

Internet zu übertragen, aufgegriffen und rund ums Thema eine

professionelle Homepage gestaltet. Mehr zum Wettbewerb gibt’s

auf www.juniorwebaward.ch

GUt ZU WIssen

Warum schwitzt man vor angst?

Feuchte Hände, roter Kopf, Schweissausbrüche: In Panik-

situationen reagiert der Körper mit allerhand lästigen Symp-

tomen. Schuld daran ist der Angstreflex – eine Veranlagung,

die schon die Steinzeitmenschen hatten, als sie noch mit Sä-

belzahntigern um ihr Leben kämpfen mussten. Der Angstre-

flex sorgte dafür, dass der Körper innerhalb von Sekunden alle

Energiereserven mobilisieren konnte. Diese automatische Re-

aktion hat der menschliche Körper bis heute nicht abgestellt.

Was passiert da eigentlich im Körper? Wenn das Gehirn

eine aufregende Situation registriert, übernimmt das Nerven-

system die Kontrolle über Teile des Körpers, die Körperchemie

ändert sich. Der Körper schüttet Cortison aus, der Blutzucker-

spiegel steigt, und ein Adrenalinschub lässt das Herz schneller

schlagen und mehr Blut durch die Adern pumpen.

Und jetzt die schlechte Nachricht: Ein Allheilmittel gegen

Angstsymptome gibt es nicht. Wer unter Prüfungsangst leidet

oder schnell einen roten Kopf bekommt, muss sich damit ab-

finden. Besser noch als Beruhigungstee vor den Prüfungen hilft

wohl nur eine gute Vorbereitung. Und der tröstliche Gedanke,

dass bisher noch jede Panikattacke vorbei gegangen ist.

11

Interview: Vincent Bekkering

du wurdeSt während einer Velotour durch den

irAn gekidnAppt. wAS pASSierte dA genAu?

Ich befand mich in der Nähe des Kaspischen Meeres. Ich

lernte viele nette Menschen kennen und kann wirklich nur

Positives über die Einwohner sagen. Als ich am Nachmittag

über Land fuhr, wurde ich plötzlich von einem Motorrad ge-

rammt. Ich drehte mich um und sah zwei Männer mit Mes-

sern auf mich zulaufen. Sie zerrten mich auf den Rücksitz eines

Autos und legten ein Tuch über mich. Ich bot ihnen Geld an,

doch sie wollten mich. Während der Fahrt bedrohten sie mich

die ganze Zeit mit dem Messer und fuhren kreuz und quer,

damit ich die Orientierung verlor.

wAS weiSSt du über die entführer?

Es waren höchstwahrscheinlich Afghanen, die in

der Hoffnung auf ein besseres Leben in den Iran gezo-

gen waren, aber auch hier arbeitslos und arm blieben.

Jedenfalls hatte ihre Sprache eine andere Melodie als

die iranische, und sie trugen längere Bärte. Sie nahmen

mir sofort den Pass ab, denn ein europäischer Pass lässt

sich für sehr viel Geld auf dem Schwarzmarkt verkau-

fen. Doch ich spürte während der ganzen Zeit, dass sie

nervös und ihrer Sache nicht ganz sicher waren.

Der 23-jährige Holländer Rinke van Diermen fuhr nach der Matura mit dem Fahrrad von Holland über die Türkei in den Iran, wo er entführt wurde. Im Interview erzählt er, wie ihm die Flucht gelang.

« Ein gewaltiges Gefühl von Freiheit»

interview

12

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wie biSt du nAch hAuSe ge-

kommen?

Als ich dank der niederländischen

Botschaft in Teheran wieder einen Pass

hatte, fuhr ich mit dem Bus nach Istan-

bul. Im Bus lief laute Musik, und alle

tanzten und tranken, nachdem wir die

Grenze überschritten hatten, denn die

Türkei wird von den Iranern als freies

Land angesehen.

du willSt Schon bAld wieder

Auf die nächSte Velotour. wo

geht eS dieSmAl hin?

Ich habe immer unzählige Ideen, und

jede Reise inspiriert mich wieder neu …

Wahrscheinlich fahre ich von Georgien

über Russland in die Ukraine und von

dort zurück in die Niederlande. Es wird

schwierig werden mit den Visa, und ich

weiss nicht, ob ich die Grenze zwischen

Georgien und Russland überqueren darf.

und dAnn?

Irgendwie schaffte ich es, sie abzu-

hängen, denn nach einem Jahr Fahrrad-

fahren war ich ziemlich gut in Form …

Ich versteckte mich und wartete bis zum

Morgengrauen, nur mit einem T-Shirt

und einer Pyjama-

hose bekleidet. Es

war sehr kalt. Am

Morgen suchte ich

das nächstgelege-

ne Dorf auf, wo

man mir warme

Kleider gab und

meine wunden

Füsse verarztete.

du muSSt todeSängSte AuSge-

StAnden hAben …

Und wie! Ich bereitete mich auf

Schmerzen vor und nahm innerlich Ab-

schied. Gleichzeitig redete ich mir aber

ein, dass mein Leben so nicht enden

dürfe. Im Raum,

in dem ich ein-

gesperrt wurde,

versuchte ich zu

meditieren, um so-

zusagen in meinen

Gedanken wegzu-

fliegen.

wie gelAng dir die flucht?

Wir waren mit dem Auto unterwegs,

offensichtlich sollte ich an einen ande-

ren Ort gebracht werden. Als die Bewa-

cher spätabends aus dem Auto stiegen

und ein Telefongespräch führten, gelang

es mir, meine Fesseln zu lösen. Ich dach-

te: jetzt oder nie, sprang aus dem Auto

und rannte barfuss wie ein Wahnsinni-

ger um mein Leben. Die Entführer folg-

ten mir mit geringem Abstand. Es gab

viele Bewässerungskanäle, die ich im

Dunkeln oft zu spät sah und mehrmals

strauchelte. Einmal stürzte ich in ein

zwei Meter tiefes Loch, aus dem ich fast

nicht mehr herauskam …

IcH spRanG aus

DEM auTo unD

RannTE baRFuss

wIE EIn waHn-

sInnIGER uM MEIn

LEbEn

ein gewaltiges gefühl von freiheit

14

Foto

s: R

inke

van

Die

rmen

wie finAnzierSt du deine rei-

Sen?

Mit verschiedenen Gelegenheitsjobs.

Ich zimmere, male, mache Gartenarbei-

ten … Beispielsweise habe ich in den

Westschweizer Rebbergen Trauben ge-

pflückt, bis ich wieder genug Geld hatte,

um weiterzureisen.

wArum mAchSt du dAS eigent-

lich?

Das Reisen gibt mir ein gewaltiges

Gefühl von Freiheit und die Möglich-

keit, Dinge von

verschiedenen Sei-

ten zu betrachten

können. Wie man

in Armenien über

Georgien denkt,

wie in der Türkei

über den Iran und

wie im Iran über Europa – das alles ist

sehr interessant. Mich faszinieren auch

die grossen Gegensätze auf engstem

Raum, beispielsweise zwischen den war-

men Menschen in den verschneiten Ber-

gen Georgiens, welche mit dem Gewehr

auf die Jagd gehen, und den Neureichen,

die mich in der Hauptstadt Tilfis in ein

überteuertes Restaurant einladen.

hASt du nicht AngSt Vor ei-

nem weiteren überfAll?

Ich versuche solche Gedanken zu

ignorieren. Im Gegenteil: Afghanistan,

Pakistan oder auch der Irak – solche

Länder ziehen mich magisch an … Ich

will eine gewisse Naivität behalten, Din-

ge machen, die man eigentlich nicht tun

sollte, interessante Menschen treffen.

Ich will auf all das nicht verzichten.

Vincent Bekkering, 19, aus Abtwil, schliesst im nächsten Sommer die FMS

mit der Fachmaturität ab. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit Freun-

den. Er mag Snowboarden, Grillpartys und Musik.

IcH vERsTEckTE MIcH bIs

zuM MoRGEnGRauEn,

nuR MIT EInEM T-sHIRT

unD EInER pyjaMaHosE

bEkLEIDET.

15

Heimat – das Thema des 35. Schweizer Jugendfotopreises verlangte Fantasie und Experimentierfreudigkeit. tango zeigt eine Auswahl der prämierten Bilder und hat bei den Preisträgern nachgefragt.

Heimat

foto

16

long wAy from home «Das Foto ist in Spanien entstanden», erzählt Hannah Wigger aus Roggwil BE. «Eines Abends spazierte ich mit meiner Kamera am Strand entlang und wollte das Meer fotografieren, als plötzlich ein Schwarzer, der wahrscheinlich am Strand Waren verkaufte, dem Meer entlanglief.» Die 17-jährige Gymnasiastin drückte auf den Auslöser. «Ich finde, dass das Foto Sehnsucht nach Heimat ausdrückt. Der Mann ist vielleicht weit weg von seiner Heimat und seiner Familie, sodass er in einem anderen Land Geld verdienen muss.»

neu und Alt – Alt und Jung «Beim Thema ‹Heimat› denke ich zuerst an mein Zuhau-se. Seit dem Herbst wohnen wir in einem neuen Haus, das auf dem Foto rechts abgebildet ist. Der alte Schuppen daneben ist ein grosser Kontrast zum Neubau. Dies hat mich inspiriert, das Nebeneinander von alter und neuer Heimat fotografisch festzuhalten», sagt die 14-jährige Anja Wolf aus Greifensee. «Dann kam mir die Idee, zusätzlich den Kontrast ‹Alt und Jung› zu inszenieren: Ich engagierte die Nachbarkinder als Statisten, kleidete meinen Vater mit Grossvaters Hut und Arbeitskleid ein und schoss mehrere Fotos aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Die Aufnahme von oben gefiel mir dann am besten», erzählt die Gymnasiastin.

17

tanGo-Facts

36. Schweizer JugeNdfotoPreiS 2009

die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Schul- und Jugendfotografie (sasjf) schreibt jährlich einen gesamt-schweizerischen fotowettbewerb aus. teilnahmeberech-tigt sind alle Jugendlichen bis 23, einsendeschluss ist der 30. oktober. dieses Jahr werden die besten fotos zum thema «unterwegs» gesucht. zu gewinnen gibt es attraktive Sachpreise im wert von über 5000 franken. die gewinnerbilder werden in einer mehrwöchigen Aus-stellung der Öffentlichkeit präsentiert.

weitere informationen und Anmeldeunterlagen findest du unter www.jugendfotopreis.ch.

trAilerpArk Das Foto von Alex Anderfuhren aus Bern entstand im vergangenen Som-mer auf einer Reise durch den Westen Amerikas. «Ich wusste vom Wettbe-werbsthema und suchte ständig nach Objekten, die für mich Heimat verkör-perten», sagt der 18-jährige Gymnasiast, der nach der Matura «etwas in Richtung Fotojournalismus oder Film» machen möchte.

freundSchAft «Ich erinnere mich gerne daran zurück, genau deshalb hat das Foto eine grosse Bedeutung für mich», sagt Carmen Meier aus Schötz, die im 2. Lehrjahr das KV besucht. «Wir gingen mit den Kindern auf den höchsten Hügel, um ei-nige Spiele durchzuführen. Es gab wohl kaum ein trauriges Gesicht an jenem Tag, darum nutzte ich die Gelegenheit, einige Fotos zu schiessen. Heimat ist dort, wo das Herz schlägt.»

heimat

18

dAheim Dieses Bild habe ich am späten Nachmittag zu Hause geschossen», erinnert sich Beda Klein. «Mir hat das nicht inszenierte Stillleben sofort gut gefallen», sagt der 19-jährige Hochbauzeich-ner aus Basel und holt weiter aus. «Licht und Farben spielen weich zusammen und sind man-cherorts als Reflexe vertreten. Das Blau wech-selt sich mit dem Weiss ab, Pastelltöne ergän-zen sich, das bunte Gelb des Putzschwamms sticht heraus.» Mit der intuitiven Momentauf-nahme gewann Beda in seiner Alterskategorie. «Das Thema ‹Heimat› sehe ich insbesondere in der gemütlich einladenden Farbgebung sowie den typisch schweizerischen Gegenständen wie dem Kaffeekrug oder der Spaghettizange.»

die heimAt Michael Fent, 21, bildet sich derzeit an der Ecole supérieure d’arts appliqués in Vevey zum Fotografen aus. Er kommentiert sein Foto so: «Dieses Bild entstand im Haus meiner Grossel-tern. Das Bild an der Wand zeigt meine Urgros-seltern. Das bedeckte Bett steht für den Schlaf. Für mich ist Heimat ein bestimmtes Gefühl, das der Mensch an einem Ort empfinden kann.»

19

der reiSebuS «Das Foto entstand auf einer Reise durch Australien. Nach der Matura beschloss ich mit zwei Schulkollegen, ein neues Abenteuer in Angriff zu nehmen. Für drei Monate war dieser Reisebus unser Zuhause. Das Foto hält einen Moment fest, nachdem wir endlich wieder einmal eine Wasch-gelegenheit gefunden hatten», lacht Mathias Brandenburger, 21, aus Trimmis.

hirSch Mehmet Coskun, 18, erinnert sich genau, wie sein Wettbewerbsfoto entstand: «Eines Morgens machte ich in einem Hotel namens ‹Hirschen› (!) im Emmental das Fenster auf, und dieses Prachtgeschöpf stand direkt vor dem Fenster. Schnell griff ich zur Kamera und hielt diesen Moment fest, der für mich Heimat ausdrückt.» Coskun interessiert sich nebst Foto-grafie für bewegte Bilder und möchte gerne einmal Filmregisseur werden.

heimat

20

dAch überm kopf «Unter Heimat verstehe ich einen Ort, an dem etwas seinen Ursprung hat», sagt der 22-jährige Davoser Ivan Suta, der an der Zürcher Hochschule der Künste Fotografie studiert. «Deshalb habe ich eine Alphütte an einem Berghang gewählt, schoss das Foto allerdings bei Nacht, um den Kitsch abzuschwächen und etwas Fremdes einzubringen.» Mehr Kunstwerke von Ivan Suta gibts übri-gens auf seiner Homepage www.ivansuta.ch zu bestaunen.

her home «Mein Foto war ein echter Schnapp-schuss», erinnert sich die 16-jährige Gymnasiastin Seraina Stucki aus Erstfeld: «Das Bild nahm ich auf der Alp Seewli im Kanton Uri auf, wo ich bei einer Freundin die Sommer-ferien verbrachte. Eigentlich wollte ich nur die wunderbare Landschaft fotografieren, aber dann lief meine Freundin ins Bild ... Der Heuhaufen macht für mich das ganze Bild erst recht heimatlich, er ist etwas, was zur Urschweiz gehört.»

21

simon straetker

«Go, go, go, go, go», höre ich im Hintergrund immer wieder

die Rufe von Mike Horn, während ich mit letzter Kraft helfe,

das Hauptsegel der 35 Meter langen Segeljacht«Pangaea» zu

hissen. Stunden, Tage, Wochen könnte ich hier draussen ver-

bringen. Immer wieder bläst mir der Wind das Salzwasser ins

Gesicht, und ich fühle mich unendlich glücklich.

Ein halbes Jahr zuvor hatte ich meine Bewerbung für die

Neuseeland-Expedition abgeschickt. Völlig überraschend be-

kam ich dann im Dezember die Einladung zu einem Auswahl-

camp in Château-d'Oex im Kanton Waadt. Mit 16 anderen Ju-

gendlichen aus der ganzen Welt verbringe ich dort zehn Tage,

in denen wir auf Herz und Nieren getestet werden. Schliess-

lich werde ich dann mit acht anderen Jugendlichen aus Polen,

Belgien, den USA, China, Südafrika, Russland und der Schweiz

ausgewählt, um an der nächsten Expedition nach Neuseeland

teilzunehmen.

Tag 1 15 Uhr im Hafen von Bluff, der südlichsten Stadt Neusee-

lands. Noch schnell 3000 Liter in den Wassertank, die restli-

chen Vorräte an Bord bringen – jetzt kann das Abenteuer be-

ginnen. Bei regnerischem Wetter und einem Wind von etwa

25 Knoten erwartet uns eine neunstündige Überfahrt zu unse-

rem ersten Ankerpunkt, der Insel Coal Island. Getreu unserem

Motto «entdecken – lernen – handeln» starten wir

hier unser erstes Projekt: Leider gibt es auf Coal

Island immer weniger Kakapos, Kiwis, Mohuas,

Saddlebacks oder andere Vogelarten, denn ihre

grössten Feinde sind Wiesel. Ziel unseres Projek-

tes ist es, durch das Aufstellen von entsprechenden

Fallen die vom Aussterben bedrohten Vögel besser

zu schützen.

Tag 3Mittagszeit. Vor einer knappen Stunde haben

wir die letzte der 150 Fallen aufgebaut und unser

Projekt auf Coal Island beendet. Wir segeln mit

der«Pangaea» in einige traumhafte Buchten des

Fjordes. Nach einiger Zeit entdecken wir einen gi-

gantischen Wasserfall. Unser Ziel ist es nun, an den

Quellsee des Wasserfalls zu gelangen. Nach stun-

denlanger Wanderung durch die dichtesten Busch-

landschaften und die einmalige Flora und Fauna

des grössten Nationalparks Neuseelands kommen

wir am Quellsee an. Während wir die wunderbare

Landschaft bestaunen, hat Mike Horn schon eine

neue Idee. Und eines ist klar, wenn man mit die-

sem Extremabenteurer unterwegs ist, der schon in

der Nacht an den Nordpol lief oder unmotorisiert

Während vier Jahren legt der Umweltaktivist und Extremsportler Mike Horn zu Fuss, auf dem Fahrrad und mit dem Segelschiff 100'000 Kilometer zurück – quer durch alle Kontinente und über die beiden Pole. Jugendliche aus der ganzen Welt, die er zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit unserem Planeten hinführen will, begleiten ihn. Simon Straetker ist einer von ihnen.

In vIEr JaHrEn UM dIE WElT

topstory

22

Immer wieder bläst mir der Wind das Salzwasser ins Gesicht, und ich fühle mich

unendlich glücklich.23

die Erde dem Äquator entlang umrundete: Es wird

ganz bestimmt nie langweilig. Und so überredet

uns Mike, in einem 7 Grad kalten See baden zu ge-

hen …

Tag 6 Sieben, zehn, zwölf. Es werden immer mehr, man

kann sie kaum zählen! Eine immer grösser werden-

de Anzahl von Delfinen begleitet uns. Unvermutet

tauchen sie aus dem Wasser auf und springen ent-

lang der «Pangaea». Einfach unglaublich, wie sich

die Körper der vier Meter langen Delfine aus dem

Wasser schrauben und atemberaubende Sprünge

unserem Boot entlang.

Tag 10Seit Tagen wandern wir jetzt schon durch den

ewigen Dschungel. Überraschenderweise gab es

bisher noch keinen einzigen Tropfen Regen, was

jedoch das Wandern keinesfalls erleichtert. Manch-

mal stecken wir bis zum Bauch im Schlamm oder

müssen durch einen Fluss schwimmen, lästige

Sandfliegen sind unsere ständigen Begleiter. Doch

abends, wenn wir am wärmenden Feuer sitzen und

Mikes unglaublichen Geschichten zuhören, ist auch

das schnell vergessen. Morgen soll der letzte Tag

des Trips durch die Wildnis sein. Nur neun Stun-

den stehen uns für die letzten 30 Kilometer zur Ver-

fügung, bis es im neuseeländischen Winter wieder

dunkel wird. Eine weitere interessante Herausfor-

derung für den Zusammenhalt unserer Gruppe.

Tag 12 Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir die

«Pangaea». Wir werden von der Crew herzlich emp-

fangen und dürfen dann erst einmal eine Dusche

geniessen. Doch schon steht die nächste Herausfor-

derung bevor: Zusammen mit dem Meeresbiologen

Carl David Rundgren von der neuseeländischen

Universität Dunedin führen wir verschiedene Stu-

dien zum Salzwassergehalt in den Fjorden «Doubt-

ful Sound» und «Dusky Sound» durch. Der Ver-

gleich der beiden Fjorde zeigt die Auswirkungen

des Manapouri-Wasserkraftwerks, dessen Wasser

direkt in den «Doubtful Sound» geleitet wird.

Tag 17Am letzten Tag dieser Expedition kann ich be-

friedigt feststellen, dass es während dieser einma-

ligen Reise durch eines der schönsten Gebiete un-

serer Erde nur wenige Tiefs und sehr viele Hochs

gab. Während drei Wochen an Bord einer faszinie-

renden Segelyacht mit 27 Menschen aus zehn Nati-

onen habe ich so viel entdeckt, gelernt und gehan-

delt wie nie davor.

Die Aufgabe von uns Jugendlichen ist es nun,

in unsere Heimat zurückzukehren und als Botschaf-

ter aktiv etwas für die Umwelt und für die Zukunft

unseres Planeten zu tun. Mein Fazit: Wer einmal

einen so schönen Platz wie Fjordland mit allen sei-

nen so wunderbaren Seiten gesehen hat, kann nur

zum Umweltschützer werden!

Manchmal stecken wir bis zum Bauch im Schlamm

oder müssen durch einen Fluss schwimmen,

lästige Sandfliegen sind unsere ständigen

Begleiter.

in vier jahren um die welt

24

tanGo-Facts

die «pAngAeA»-expedition

das projekt «pangaea» startete 2008 in ushuaia an der Südspitze Argentiniens. die erste etappe führte durch den Südpol. in neudseeland und den inseln vor indonesien führt horn verschiedene umwelt-projekte durch. im himalaja-gebirge steht u. a. die besteigung des k2 auf dem programm, danach geht es durch die wüste gobi und nach Sibirien. 2011 folgt die durchquerung des nordpols, an-schliessend die durchquerung des amerikanischen kontinents. wieder in ushuaia geht es mit dem Schiff nach Afrika, 2012 möchte horn den zielort monaco erreichen.

young explorer progrAm

das «young explorer program» (yep) ist zentra-ler bestandteil der expedition. unter dem motto «entdecken – lernen – handeln» bringt mike horn jungen menschen mit verschiedenen umweltpro-jekten die bedeutung des Ökosystems näher. für die nächsten projekte können sich alle im Alter von 13–20 Jahren auf www.mikehorn.com be-werben. Auf der community www.yep.mike-horn.com kann man zudem über umweltthe-men diskutieren. die teilnahme an der expedition ist kostenlos!

Nordpol

20082009201020112012

Südpol

Monaco

Ushuaia

Simon Straetker, 16, aus Löffingen, besucht

das Wirtschaftsgymnasium. Er interessiert sich

für Sport und Geografie, seine Hobbys sind

Tennis, Skifahren, Biken, Schwimmen und

Wandern. Er bezeichnet sich als «kontaktfreu-

dig und weltoffen». Foto

s: D

mit

ry S

har

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25

Passivrauchen schadet. Die Zukunft ist rauchfrei.

«Ich geniessemein Leben rauchfrei.»Amanda Ammann, Miss Schweiz 2007

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roberta Fischli

Als Paolo Nutini die Türe aufschlägt und in den

Raum schlendert, grüsst er mit starkem Akzent.

Der 22-jährige Schotte ist in die Schweiz gereist,

um sein zweites Album «Sunny Side Up» vorzustel-

len. Im Zürcher Club «Mascotte» ist bereits einiges

los: Die Bühne wird aufgerichtet, die fünfköpfige

Band spielt ihre Instrumente ein, dazwischen wird

das Licht getestet, und irgendwie sieht alles extrem

hektisch aus. «Komm, wir suchen uns ein ruhiges

Plätzchen», schlägt Nutini vor. Dann beginnt er zu

lachen. «Also, legen wir los.»

So gelöst und frisch hat der Sänger mit italie-

nischen Wurzeln lange nicht mehr gewirkt. Sein

Debut-Album «These Streets» ging innerhalb des

ersten Jahres über zwei Millionen mal über die

Ladentheke und katapultierte den damals 19-Jäh-

rigen mit Singleauskopplungen wie «Jenny Don’t

Be Hasty» oder die später von Puma übernomme-

ne Hymne «New Shoes» ins Rampenlicht auf der

Showbühne. Nach der Veröffentlichung ging alles

rasend schnell: Im August 2006 spielte Nutini in

der Zürcher Bar «Longstreet» vor knapp 30 Perso-

nen, ein halbes Jahr später in einer ausverkauften

Konzerthalle am Jazz Festival in Montreux. Nutini,

in einer kleinen Stadt Schottlands aufgewachsen,

fand sich durch den raschen Aufstieg plötzlich in

einer völlig neuen Umgebung wieder. Nach der Un-

terschrift unter seinen ersten Plattenvertrag zog er

nach London, was ihm anfangs grosse Mühe berei-

tete. Sein Debut-Album handelte grösstenteils von

den neuen Eindrücken, seiner Sehnsucht nach der

Heimat und von seiner Jugendliebe, von

der er sich getrennt hatte.

Nutini, früher mit James Blunt vergli-

chen, schien immer mehr abzustürzen.

Konzerte in stark angetrunkenem Zu-

stand und Marihuana-Konsum waren

nicht selten. Alles sah danach aus, dass

der vielversprechende neue Stern am

Musikhimmel schnell wieder erlöschen

würde. Nach zweijähriger Tournee und

Konzerten mit Musikgrössen wie den

Rolling Stones zog er sich mit seiner

Band ins schottische Hochland zurück,

um an seinem zweiten Album zu arbei-

ten. «Ich konnte meine eigenen Songs

nicht mehr hören. Wenn ich zu diesem

Zeitpunkt noch ein einziges Mal ‹New

Shoes› hätte spielen müssen – ich hätte

die Pistole gezückt.» Er lacht heiser und

fügt an: «Da habe ich gewusst, dass ich

etwas Neues machen muss.»

Nutini schloss sich während zwei Mo-

naten ein und begann, an neuen Songs

zu schreiben. Die Fotos, die in dieser

Paolo Nutini schien abzustürzen. Konzerte in stark angetrunkenem Zustand und Marihuana-Konsum waren nicht selten. Alles sah danach aus, dass der vielversprechende neue Stern am Musik-himmel schnell wieder erlöschen würde. Jetzt ist er wieder da.

Paolo Nutiniporträt

28

Ich konnte meine eigenen Songs nicht mehr hören. Wenn ich zu diesem

Zeitpunkt noch ein einziges Mal «New Shoes»

hätte spielen müssen – ich hätte die

Pistole gezückt.

29

und Chips verkaufen, als Musik zu ma-

chen, die mir nicht gefällt.»

Dass er nach drei Jahren zu sich selbst

gefunden hat, erscheint glaubhaft. Offen

ist der Blick, warm das Lachen, präsent

die Augen. Auch beim Konzert einige

Stunden später zeigt Nutini das, was

sein Talent ausmacht: Experimentier-

freude, Begeisterung, eine raue Stimme

und innige Texte.

Gehört er auch zu den Musikern, die

in jeder Stadt ein anderes Mädchen ha-

ben? Nutini verdreht die grünen Augen,

greift sich wie zum Beweis kurz in die

Haare und winkt

lächelnd ab. «Ich

habe meine Freun-

din. Ich brauche

keine andere.» Ein

vergebener Musiker ist keine Überra-

schung. Dass es sich bei seiner Freundin

um seine Jugendliebe handelt, die noch

immer in Paisley lebt, schon eher.

Zeit publik wurden, zeigten ein verwil-

dertes Etwas und liessen die besorgten

Fans aufschreien. «Wenn ich die Fotos

mit schulterlangen Haaren aus dieser

Zeit anschaue, werde ich mir fast selbst

unheimlich.» Nutini schüttelt den Kopf,

scheinbar erstaunt über sich selbst.

Doch diese Zeit war offensichtlich mu-

sikalisch fruchtbar. Nutini schrieb die

Songs für das Nachfolgealbum «Sunny

Side Up», das positiver klingt als sein

Vorgänger.

«Paolo, was würdest du tun, wenn

es mit dem Erfolg nicht klappt?» Das sei

ihm nicht wichtig,

antwortet er ernst.

Auf seinem zwei-

ten Album habe

er sich selbst ver-

wirklichen können, die verschiedensten

Musikrichtungen seien eingeflossen. Er

sei jetzt am Punkt, wo er genau wisse,

was er wolle und sich nicht mehr drein-

reden lasse. «Dann gehe ich lieber Fish

Dann gehe ich lieber Fish und Chips

verkaufen.

Roberta Fischli, 18, aus Zürich, besucht die

Kantonsschule Enge und will nach einem

Zwischenjahr in Oxford und Paris Journalistin

werden. Ihre Hobbys: Konzerte, Fahrradfah-

ren, Schreiben, Fotografieren und «Zürich,

Zürich, Zürich».

paolo nutini

30

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Ich weiss, ich bin kein perfekter Schauspieler, mir sind schon etliche Fehler passiert, doch vielleicht steht es ja so im Drehbuch? Der ganze Zusammenhang, die Verknüpfung der einzelnen Szenen und Akte, der Motive und der Thematik – das alles ist mir noch unklar. Und doch stört es mich keineswegs, dass ich meine Rolle ohne das Wissen um das "Warum?" spiele.

Ein Stück, genannt "mein Leben"

essay

32

Ich habe keine Texte zum Auswendigler-nen, ich weiss nicht, wann

mein Stichwortkommt, und oft verpasse

ich es.

eva hirschi

Ich sitze in einem Café, die heisse Tasse mit der braunen

Brühe steht dampfend vor mir auf dem Tisch. Draussen hasten

Menschen in dicken Jacken vorbei. Doch irgendwie erschei-

nen sie mir unecht. Wie Statisten, die nur so tun, als müssten

sie die Strasse, die ich von meinem Sitzplatz aus sehe, über-

queren. Ab und zu läuft eine Nebenrolle vorbei, die vielleicht

zu einem Teil meines Lebens wird. Doch diese Nebenrollen

wechseln schnell. Ich bin der einzige Hauptdarsteller dieses

Stücks, genannt «mein Leben».

Es gibt Rollen, die häufiger auftreten als andere, sie spielen

vielleicht ein bisschen öfter, und es lassen sich auch Zusam-

menhänge zu früheren Akten erkennen. Aber ob sie auch noch

in der nächsten Szene spielen werden, ist ungewiss. Ich bin

nur Schauspieler, nicht der Regisseur.

Vielleicht ist es der sogenannte freie

Wille, der mich im Glauben lässt, dass ich

entscheide, wann und wo ich dre-

hen will. Vielleicht ist es auch

eine höhere Macht, die mich

beeinflusst und deren Ma-

rionette – ich bevorzuge

aber das Wort «Schau-

spieler» – ich bin. Ist

alles vorbestimmt,

und ich mache

nur das, was ich

machen muss?

Allerdings wäre so ein Stück, in

dem schon alles von Anfang an

festgelegt ist, nicht sehr span-

nend. Theater entwickelt

sich doch gerade aus dem

Spontanen, dem Impro-

visierten. Genauso wie

das Leben. Was wäre das

Leben,wenn man schon al-

les im Voraus wüsste?

Ich habe keine Texte zum Aus-

wendiglernen, ich weiss nicht, wann mein

Stichwort kommt, und oft verpasse ich es. Und doch schafft

es der Regisseur immer wieder, Spannung in das Stück zu brin-

gen, – ich bin sicher, die Zuschauer würden niemals gähnen.

Ob es aber überhaupt Zuschauer gibt, weiss ich nicht. Ande-

re, mir nahe stehende Menschen vielleicht, aber da sie selber

mitten in einem Stück stehen, haben sie wohl keine Zeit und

keine Augen für mein Stück.

Meine Rolle verändert sich immer wieder, und zwar sehr

schnell, von Drehort zu Drehort, von Nebendarsteller zu Ne-

bendarsteller. Und doch fühle ich mich eigentlich wohl in mei-

ner Rolle. Sie lässt mir viele Freiheiten, und ich kann selber

bestimmen, welche ich davon nutze. Ich habe keine Zeit, alles

hundertmal einzuüben, bis es perfekt aussieht. Ich habe keine

Souffleuse, die mir hilft, wenn ich meinen Text ver-

gessen habe. Nein, bei mir muss es beim ersten Mal

klappen, ich habe nur diesen einen Versuch.

Ich weiss, ich bin kein perfekter Schauspieler,

mir sind schon etliche Fehler passiert, doch viel-

leicht steht es ja so im Drehbuch? Der ganze Zusam-

menhang, die Verknüpfung der einzelnen Szenen

und Akte, der Motive und der Thematik – das alles

ist mir noch unklar. Ich bin gespannt, wann ich es

endlich verstehen werde. Und doch stört es mich

keineswegs, dass ich meine Rolle ohne das Wissen

um das «Warum?» spiele. Schliesslich bleibt es so

auch für mich spannender.

Natürlich male ich mir

auch Träume aus, doch nur

wenige bewahrheiten sich.

Vielleicht habe ich zu viel

Fantasie. Oder zu wenig.

Manchmal fühle ich mich in

meiner Rolle auch wie in ei-

nem Käfig. Der Zuschauer,

die Nebendarsteller, der Re-

gisseur wahrscheinlich auch,

alle erwarten etwas von mir.

Und nicht immer bin ich dazu

bereit, diese Erwartungen zu

erfüllen. Aber wenn ich dann

auf die Welt blicke und mir vorstelle, was für Mög-

lichkeiten ich eigentlich habe, fühle ich mich schon

freier, wenn auch mehr auf mich allein gestellt.

Ob ich einen Oscar für mein Lebensstück erhal-

ten würde, bezweifle ich. Es ist ein Leben unter vie-

len, es gibt spannendere, fröhlichere und verzwei-

feltere. Mir reicht es aber, wenn ich am Ende auf

mein Leben zurückblicken und sagen kann, doch,

das war ein gutes Stück. Und dann fällt der Vor-

hang.

Eva Hirschi, 18, aus Köniz, besucht

das Gymnasium Köniz-Lebermatt.

Sie mag Pläne und Ordnung,

braucht aber auch Freiraum und

Spontaneität. Sie liebt die vielen

Möglichkeiten, hasst aber die Qual

der Wahl. Sie sucht Antworten,

obwohl sie alles in Frage stellt. Sie

schreibt gerne, ist selbst jedoch

nicht so leicht beschreibbar.

33

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3535

tangosucht dich

marisa molinaro

Freitagabend im Club «X-Project» in Biel: Un-

geduldig stehen sie herum, holen sich wiederholt

etwas zu trinken, setzen sich, um gleich wieder

aufzustehen. Die meisten sind angespannt. Einige

fragen sich, warum sie sich das überhaupt antun.

Das Abenteuerspiel «The Trip» beginnt. Zwölf

junge Teams aus ganz Europa sind während einer

Woche mit nur zehn Euro

unterwegs und müssen dabei

Aufgaben erfüllen, sogenann-

te Missionen. Die wichtigste

Spielregel lautet: keine eige-

nen Fahrzeuge, kein eigenes

Geld. Wohin die Reise führt

und was sie erwartet, davon

haben die Teilnehmerinnen

und Teilnehmer keine Ahnung.

Die Teams schauen sich einen Film an, von dem

sie sich erste Hinweise erhoffen. Mittlerweile ist es

Nacht geworden, plötzlich reisst der Film ab. Die

Teilnehmenden realisieren, dass sie eingeschlos-

sen sind. Ihre Essenspakete hängen irgendwo über

einem Kanal an einer Schnur, und es ist nur eine

Frage der Zeit, bis sie ins

Wasser fallen … Trotz eini-

ger Schwierigkeiten, einen

Ausgang aus dem Lokal zu

finden, schaffen es die Teams

und zerstreuen sich sogleich

in alle Himmelsrichtungen.

Was treibt junge Menschen

dazu, ein Abenteuer zu begin-

Im normalen Leben

hätte der Berner

Oberländer Roman

sicher nie einen slo-

wenischen Grenzpoli-

zisten geküsst.

«The Trip»: Zwölf Teams aus ganz Europa suchen das ultimative Abenteuer und machen eine Reise ins Ungewisse.

Mit zehn Euro durch Europa

reportage

36

nen, von dem sie nicht wissen, wo es sie hinführt?

Warum begeben sie sich absichtlich in Situationen,

in denen sie vom Wohlwollen anderer Menschen

abhängig sind?

Im Mittelpunkt steht offenbar der Wunsch, sich

abseits von ausgetretenen Pfaden zu bewegen. Ein

Abenteuer zu erleben, selbst ein bisschen Held zu

sein. «The Trip» bietet die Möglichkeit, mittellos

eine Reise ins Ungewisse anzutreten. Wie zu jenen

Zeiten, als nur die Kühnsten loszogen, um die Welt

zu entdecken. Zudem können die Teilnehmenden

Dinge tun, die sie von sich aus nie machen würden,

weil sie zugegebenermassen sinnlos, aber trotzdem

witzig sind. Im normalen Leben hätte der Berner

Oberländer Roman sicher nie einen slowenischen

Grenzpolizisten geküsst. Und die beiden Studentin-

37

nen Amanda und Eva hätten auch nie im Haus von

Karlheinz Böhm (der in «Sissi» den Franz Joseph

spielte) übernachtet. Wenn es nicht das einzige

Haus gewesen wäre, in dem Licht brannte, als die

zwei einen Zeltplatz suchten …

Die Reiseroute führt via Österreich nach Slowe-

nien und weiter nach Kroatien. Dort müssen die

Teams nach Flaschen tauchen, um den Zielort zu

erfahren. In einem kleinen Örtchen auf einer Insel

vor der Küste steckt die Trip-Fahne, die das Ziel

markiert.

Die Reisestrategien der verschiedenen Gruppen

sind unterschiedlich. Denn nicht nur die Geschwin-

digkeit zählt, sondern auch die Anzahl Missionen,

die erfüllt werden. Ganz darauf hat sich das isra-

elisch-polnisch-schweizerische Team verlassen. Sie

haben auch eine «Mission impossible», die viele Bo-

nuspunkte gibt, erfüllt: eine Nacht im Gefängnis!

Anders die beiden Medizinstudenten, die ma-

chen, was sie am besten können: Blutdruckbera-

tung und Herzinfarktrisikoberechnung. Mit einem

Kartonschild «Medizinstudenten auf Reisen» prei-

sen sie ihre Dienste an – und verdienen so eine

Stange Geld.

Am Ende führt die Strategie des holländisch-

englischen Teams, das übrigens statt einer Kuh

ein Pferd gemolken hat, zum Sieg. Aber im Grunde

haben alle gewonnen. Nach einer Reise ohne Geld

durch fünf Länder mit über dreissig Missionen darf

man mit Recht sagen: Sie sind Helden.

«eInen esel rÜckWÄrts reIten» daniel oppliger, dario häberli und Antonino catalanotto (von links nach rechts): die drei 25-jährigen bieler Studenten haben sich gemeinsam «the trip»ausgedacht.

Was hat euch motiviert, «the trip»zu entwerfen und zu organisieren? Wir haben uns schon immer gerne Spiele ausgedacht. Die Möglichkeit, kreativ zu sein und ungewöhn-liche und herausfordernde Aufgaben auszuhecken, war eine der Hauptmotivationen.

Wie seid ihr dabei vorgegangen? Das Projekt hat sich über ein halbes Jahr entwickelt. Ideen sind überall entstanden: im Schlaf, unterwegs, an der Uni. Und manchmal haben wir auch geplant! (Alle lachen)

seid ihr zufrieden mit dem ergebnis? Und wie! Die meisten Missionen wurden erfüllt, sogar die schwierigen, wie im Gefängnis zu übernachten, einen Esel rückwärts zu rei-ten und zusätzliche Teammitglieder zu rekrutieren.

Gab es Probleme? Ernsthafte Probleme sind glücklicherweise nicht aufgetaucht. Die grössten Sorgen machte das schnelle Team «Fashion Chicks», die uns Organisatoren überholte …

Wird es eine neuauflage geben? Wir haben sehr viel Energie und Zeit in das Abenteuer gesteckt, möchten uns deshalb noch nicht fest-legen, was als Nächstes kommt. Aber an Ideen mangelt es uns definitiv nicht!

Gibt es noch etwas, was ihr loswerden möch-tet? Wir wurden von der Hilfsbereitschaft der Leute überrascht, besonders von der Gast-freundschaft, die den Teams in Osteuropa ent-gegengebracht wurde. Es hat uns sehr gefreut, dass wir damit allfällige Vorurteile abbauen konnten.

Marisa Molinaro, 23, aus Meggen, studiert Medizin an der

Uni Bern. Sie spielt leidenschaftlich Geige und mag Eis mit

Schokoladen- und Erdbeergeschmack.

mit zehn euro durch europa

38

Während der Testfahrt kommt

«Maloja» mit einem

lauten Knall zum Stillstand.

Schockiert rennen wir zum Auto.

Wrooaarrrr!Studenten aus der ganzen Welt liefern sich in Silverstone Rennen mit selbst entwickelten Flitzern. Für die Schweiz starten ETH-Studenten, die einen besonders raffinierten Rennboliden gebaut haben. Bruno Reinhart und Christoph Zürcher schrieben für tango das Tagebuch eines aussergewöhnlichen Abenteuers.

reportage

40

Bruno reinhart / christoph Zürcher

tAg 1: die AnreiSeNach siebzehn Stunden Autofahrt

trifft unser Team auf dem legendären

Racetrack in Silverstone ein, um die

Schweiz bei der «Formula Student» zu

vertreten. Bei strömendem Regen ent-

laden wir unseren Lastwagen, der das

Camping- und Werkstattmaterial sowie

unser selbst entwickeltes Auto nach

England gebracht hat. Nach kurzer Zeit

stehen in der Box Werkbank, Stand-

bohrmaschine, Ersatzreifen und viel Er-

satzmaterial bereit: Der rote Teppich für

«Maloja» kann ausgerollt werden.

tAg 2: techniSche AbnAhme

Unausgeschlafen, erkältet, aber top-

motiviert startet unser Team in den Tag:

Wir versuchen, einen vorderen Platz

für die technische Abnahme zu ergat-

tern. Unter anderem muss unser Auto

zum Kipptest: Bei einer Neigung von 45

Grad dürfen keine Flüssigkeiten auslau-

fen, bei einer Neigung von 60 Grad darf

das Auto nicht kippen. Dann gehts ab

zum Lärmtest. Die Grenze von 110 De-

zibel unterbieten wir mit 104,5 Dezibel

souverän. Auch der Bremstest, bei dem

alle vier Räder des Autos gleichzeitig

blockieren müssen, bereitet keine Prob-

leme. «Maloja» und wir sind bereit für

den Wettkampf!

tAg 3: StAtiSche eVentS

Am nächsten Tag beurteilen ver-

schiedene Punktrichter unser Auto nach

unterschiedlichsten Kriterien. Beim

«Design Event» beispielsweise wird die

Umsetzung der technischen Lösungen

beurteilt. Faktoren wie die Gewichts-

verteilung und die Position des Schwer-

punktes, die Strömungssimulation des

Ansaugtraktes etc. werden bewertet.

Wir müssen viele kritische Fragen be-

antworten und unsere Lösungen anhand

von Berechnungen und Testresultaten

begründen.

Beim «Cost-Event» wird der Kosten-

nachweis, den wir auf über 600 Seiten

erbringen mussten, bewertet. Es zeigt

sich, dass «Maloja» aufgrund der von

uns verwendeten Kohlefasermaterialien

eines der teuersten Autos des ganzen

Wettbewerbs ist. Trotzdem erreichen

wir mit Rennboliden 72 von 100 Punk-

ten und belegen den hervorragenden 13.

Platz.

tAg 4: dynAmiSche eVentS

Am dritten Tag finden die dynami-

schen Events «Skid Pad», «Accelerati-

on» und «Sprint» statt. Bei der Beset-

zung der Zeitfenster taktieren wir, denn

es ist natürlich vorteilhaft, nicht im Re-

gen fahren zu müssen.

Wrooaarrrr!

41

Bei der Disziplin «Skidpad» geht es darum, mit dem Auto

eine Doppel-Acht zu fahren. Auf diese Weise wird das Querbe-

schleunigungsvermögen ausgelotet. Die Fahrwerkseinstellun-

gen sind noch nicht optimal, zudem haben wir mit Wettkampf-

nervosität zu kämpfen – nur Platz 28 in dieser Disziplin.

Beim «Acceleration»-Event werden die Boliden aus dem

Stand beschleunigt und müssen in kürzestmöglicher Zeit eine

Strecke von 75 Metern zurücklegen. «Maloja» erreicht das Ziel

nach 4.5 Sekunden, was für 47 von 75 möglichen Punkten und

den 20. Platz reicht. Wir sind enttäuscht, denn in den Trai-

nings hatte unser Team wesentlich bessere Ergebnisse erzielt.

Beim «Sprint» müssen wir bei vier Versuchen eine mög-

lichst schnelle Einzelrunde fahren. Ausgerechnet jetzt streikt

die halbautomatische Schaltung, sodass eine komplette Runde

im sechsten Gang gefahren werden muss. Wir können zwar

den Fehler beheben, doch nun tauchen Probleme mit der Ben-

zineinspritzmenge auf. Das wiederum enttäuschende Resultat:

nur 55 von 150 möglichen Punkten.

Nach den Events begeben wir uns nochmals auf das Testge-

lände, um die behobenen Probleme zu überprüfen. Doch wäh-

rend der Testfahrt kommt «Maloja» mit einem lauten Knall

zum Stillstand. Schockiert rennen wir zum Auto. Der Befund:

Das Differenzial hat sich aus der Halterung geschoben, darauf-

hin beschädigte das Kettenblatt den Heckrahmen. Das Silver-

stone-Abenteuer ist in diesem Moment an seinem Tiefpunkt

angelangt, denn die Teilnahme am wichtigen «Endurance»-

Event steht jetzt auf der Kippe!

Es folgt eine schlaflose Nacht, in welcher der Antriebstrang

zerlegt und Ersatzteile konstruiert wurden. Dank pausenlo-

sem Einsatz und der Hilfe des holländischen Teams schaffen

tanGo-Facts

formula StudeNt

der Akademische motorsportverein zürich (Amz) wird von Studenten der fachrichtungen maschinenbau, elektro-technik und umweltnaturwissenschaft der eth zürich, der berner fachhoch-schule und der hochschule luzern ge-tragen und von verschiedenen instituten und labors unterstützt. das projekt finanziert sich ausschliesslich aus Spon-sorbeiträgen.

Als höhepunkt finden mehrere interna-tionale wettbewerbe in der «formula Student» mit rund 80 teilnehmenden teams statt, an denen sowohl das pro-dukt an sich als auch die Vorgehens-weise von der konzeptfindung über die konstruktion bis zur realisierung inklusi-ve wirtschaftlichkeit bewertet werden.

der Amz benennt seine rennwagen nach Schweizer Alpenpässen. nach dem «Albula», der 2007 fertig gestellt wurde, folgte 2008 der «maloja». 2009 wird der «Simplon» fertig gestellt. mitglieder geSucht!

im herbst 2009 wird mit der entwick-lung des vierten Amz-Autos begonnen. An diesem projekt können grundsätzlich alle Student(inn)en aller hochschulen und fachrichtungen mitarbeiten. Vo-raussetzung sind einzig technisches interesse und freude an der teamarbeit. kontakt: www.amzracing.ch

Hintere Reihe (v.l.): Manuel Baumann, Bruno Reinhart, Kevin Sartori, Andreas Fritschi, Christoph Zürcher,

Damon Hill (Formel 1-Weltmeister 1996), Urs Leuthold, Remo Frick, Yves Pilat ; Mitte: Thomas Weber;

Vordere Reihe (v.l.): Roy Roffler, Hannes Biffiger, Alain Gsell, Daniel Nauer, Manuel Flepp, Christof Klemenz

wrooaarrrr

42

Foto

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wir es, unser Auto bis am nächsten Morgen wieder

fahrtüchtig zu machen. Wir sind überglücklich!

tAg 5: die AufholJAgd

Nach dieser Nacht setzte unser Team alles auf

das «Endurance»-Rennen, den letzten und wich-

tigsten Event, denn hier werden am meisten Punkte

vergeben. Aufgrund des schlechten Resultats in der

Sprint-Disziplin müssen wir allerdings weit hinten

starten. Als «Maloja» die ersten Runden auf dem

Kurs absolviert, steigt die Spannung im Team fast

ins Unermessliche! Wir können Mitbewerber um

Mitbewerber überholen und fahren immer bessere

Rundenzeiten – «Maloja» stellt sich als perfektes

Langstreckenfahrzeug heraus. Nach elf Kilometern

erfolgt der vorgeschriebene Fahrerwech-

sel. Es bleiben drei Minuten, um auszu-

steigen, die Nase des Fahrzeuges zu de-

montieren, die Pedale zu verstellen, alles

wieder zu montieren und den zweiten

Fahrer mit dem 6-Punkte-Gurt inklusive

Armschellen festzuzurren.

Der zweite Fahrer zieht auf dem

warmgefahrenen Boliden noch schnel-

lere Runden und überholt weitere Fahr-

zeuge. Nach 22 Kilometern ist klar: Un-

ser Team realisiert die zweitschnellste

Zeit. Was für ein Erfolg!

Insgesamt erreichen wir mit 626

Punkten den achten Platz unter 72

Teams. Nach einem schwierigen Start

wird unser Team für seinen harten

Einsatz belohnt. Wir haben viel für die

kommenden Wettkämpfe in Deutsch-

land und Italien gelernt und werden

«Maloja» in den wenigen Wochen zwi-

schen den Rennen weiter verbessern.

Bruno Reinhart, 26, aus Kerns, liebt Rennautos

über alles. Aber zunächst gilt es, das Maschi-

nenbaustudium an der ETH abzuschliessen.

Christoph Züricher, 25, aus Zürich, studiert

ebenfalls an der ETH. «Obwohl ich mich

manchmal über testatpflichtige Stunden und

Übungen nerve, werde ich mir immer bewuss-

ter, dass ich doch den richtigen Beruf für mich

gewählt habe.»

techNiSche dateN «maloJa» Gewicht: 233kg Gewicht des carbon-chassis: 21 kg 0-100 km/h: ca. 3.7sec maximale seitenbeschleunigung: 1,5g Fahrwerk: federung, dämpfung, Vorspur, radsturz und Stabilisatoren einstellbar motor: 600ccm Suzuki, modifiziert und mit 20mm-luftmassenbegrenzer elektronik: eigener bordcomputer, wlAn-modul, datenerfassung, elektronische motorsteuerung aerodynamik: Aerodynamischer doppeltunnel-unterboden mit zusätzlichem heckdiffusor aus kohlefasern

Dank pausenlosem Einsatz

schaffen wir es, das Auto bis

am nächsten Morgen wieder

fahrtüchtig zu machen.

43

Infonachmittag an der HfH

Mi, 18. November 2009, 15 Uhr

Bachelorstudiengänge

→ Logopädie→ Psychomotoriktherapie→ Gebärdensprachdolmetschen

044 317 11 61 / 62 - [email protected]

Anmeldung nicht erforderlich

Der Informationsnachmittag findet statt an derHochschule für Heilpädagogik, Schaffhauserstrasse 239, 8057 Zürich.

www.hfh.ch

Schaffhauserstrasse 239Postfach 5850CH-8050 ZürichTel 044 317 11 [email protected]

Z hdk —Zürcher Hochschule der KünsteZürcher Fachhochschule —

Infotage 09Bachelor und Master of Arts ZHdK

Di. 24. November: BA Medien & Kunst, MA Fine Arts Mi. 25. November: BA Vermittlung von Kunst und Design, MA Art Education, MA Transdisziplinarität | Do. 26. November: BA und MA Film, BA Musik, BA Musik und Bewegung, BA und MA Theater, BA Tanz, MA Musikpädagogik, MA Music Perfor-mance, MA Specialized Music Performance, MA Komposition/Musiktheorie | Fr. 27. November: BA und MA Design — Detailinfos: www.zhdk.ch —

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Università della Svizzera italiana, USIStudienberatungsstelle, CH-6900 Lugano,Tel +41 58 666 47 95, [email protected]: www.usi.ch/en/formazione-borse_studio

www.bachelor.usi.ch

Bachelorstudien• Architekturakademie

• Kommunikations- wissenschaften Massenkommunikation und neue Medien Unternehmenskommunikation Institutionnelle Kommunikation

* Unterrichtssprache Englisch, alle anderen Bachelorstudiengänge sind in Italienisch.

• Informatik- wissenschaften*

• Wirtschafts- wissenschaften Finanzen Volkswirtschaft Betriebswirtschaft

Ministage

12.-13.

November

2009

HS_1003_Anzeige_tango_182x132 11.8.2009 15:33 Uhr Seite 1

Innert zehn Tagen sollten ein Camp aufgebaut, Solarzellen und Windturbinen installiert, So-larkocher gezimmert, Baumsprösslinge ange-pflanzt und grössere Bäumchen in die Wildnis verpflanzt werden – ziemlich ambitiös!

Warmes Russland

reportage

46

noemi conus

Russland sei ein karges, kaltes Land,

dessen Menschen zumeist Wodka trin-

ken und ein schwermütiges, verschlos-

senes Gemüt hätten, hörte ich mehr-

mals, bevor ich eine spannende Reise in

das flächenmässig grösste Land der Erde

unternehmen durfte. Und ich stellte

schnell fest, dass es in Russland keines-

wegs dauernd kalt und karg ist – im Ge-

genteil, ich erlebte

oft warme bis hei-

sse Tage, und die

Pflanzen spries-

sen und blühen

genauso kräftig

wie bei uns. Alle

Menschen, die ich

kennen lernte, waren hilfsbereit und

freundlich. War der Kontakt einmal her-

gestellt, behandelten sie mich mit gros-

ser Herzlichkeit. Und ich lernte beim

Bäumepflanzen, Kochen, Tanzen, Sin-

gen und beim Feuerlöschen viele Russen

kennen – doch alles der Reihe nach.

Ich hatte zugesagt, bei einem Klima-

Camp nördlich von Moskau mitzuma-

chen. Nach einigen Tagen turbulenten

Planens stieg ich mit etwas mulmigem

Gefühl in einen Zug, der mich in 38

Stunden nach Moskau bringen sollte.

Von dort ging es in ein Naturreservat, wo

Zugvögel wie Reiher und Störche in den

Teichen und Mooren Frösche, Schlangen

und anderes Klein-

getier zum Fressen

finden.

Die Freiwilli-

gen – angereist aus

Deutschland, Ka-

sachstan, Holland

und der Schweiz –

stellten sich einander vor, bis am Abend

die russischen Jugendlichen kamen und

es so richtig losging: Innert zehn Tagen

sollten ein Camp aufgebaut, Solarzellen

und Windturbinen installiert, Solarko-

cher gezimmert, Baumsprösslinge an-

gepflanzt und grössere Bäumchen in die

Wildnis verpflanzt werden – ziemlich

ambitiös!

Die russischen Jugendlichen trainier-

ten ihre Führungskräfte, führten mit der

Gemeinde Gespräche, trafen Politiker

und lernten, wie sie mit den Medien

umgehen sollten. Wir internationalen

Mitglieder halfen mit, das Camp aufzu-

bauen, waren in der Baumschule und im

Haus behilflich und wurden gebraucht,

wenn es darum ging, Grasfeuer zu lö-

schen.

Letzteres fand ich besonders aufre-

gend: Innert weniger Minuten mussten

wir einen Overall, feste Schuhe und

Handschuhe anziehen und uns einen

Schutzhelm, der vor Rauch und Hitze

schützt, schnappen. Das Löschen war

zwar äusserst anstrengend, und der

Rauch brannte in den Augen. Sobald

aber ein Buschfeuer gelöscht war, fühlte

ich eine grosse Befriedigung. Die Feuer

werden nämlich von Bauern verursacht,

die aus Tradition das trockene hohe

Gras auf den Feldern anzünden und so

Feldtiere, aber auch Bäume und Pflan-

zen vernichten.

Unsere russischen Freunde haben

daher ein motiviertes Freiwilligenteam

aufgebaut, die im Naturschutzgebiet

Feldfeuer, Waldbrände und die sehr

gefährlichen, unterirdisch schwelen-

den Torffeuer löschen. Sie nehmen den

beissenden Rauch und die grosse Hitze

in Kauf, um die Natur zu retten. Zudem

versuchen sie, der Bevölkerung ein an-

deres Bewusstsein für die Natur beizu-

bringen.

Die Zeit verging wie im Flug, und ich

schloss wertvolle Freundschaften. Nach

zehn Tagen Russland kann ich mit Stolz

sagen: Steine wurden ins Rollen gebracht

und wichtige Zeichen gesetzt.

Noemi Conus, 18, aus Biel, sagt:

«Ich glaube an die Macht des

Lächelns und mache auch oft Ge-

brauch davon.» Sie engagiert sich

aktiv bei Greenpeace, weshalb sie

auch beim Klimacamp mitmachen

konnte. Wer sich auch dafür inte-

ressiert: www.greenpeace.ch/ju-

gend oder www.greenteams.net

Das Löschen war äusserst anstren-

gend, und der Rauch brannte in

den Augen.

47

reportage

48

Flurina Wartmann

Der Geistervogel ist verstummt. Das ist gut so,

denn die fremden Geräusche der Dschungelnacht

sind auch ohne die Rufe des Burung hantu unheim-

lich genug. Es ist vier Uhr nachts im Schutzgebiet

Tuanan Mawas, im Herzen von Borneo. Der helle

Strahl der Stirnlampen tanzt über den schmalen

Bretterpfad, der sich durch das Dickicht schlängelt.

Wir eilen vorwärts, keuchend und stumm, immer

darauf bedacht, auf den schmalen, glitschigen Bret-

tern nicht auszurutschen. Unser Ziel ist das Nacht-

lager eines Orang-Utan-Weibchens. Wir müssen es

erreichen, bevor Jinak, wie sie genannt wird, zur

Futtersuche aufbricht. Nur so haben wir eine Chan-

ce, den Menschenaffen den ganzen Tag über zu be-

obachten und sein Verhalten aufzuzeichnen.

Wir, das sind

Studenten der

Universität Zürich,

begleitet von Füh-

rern aus dem Volk

der Dayak, der Ur-

bevölkerung Bor-

neos. Diese lebten

bis vor wenigen

Jahren als nomadi-

sche Jäger und Sammler zurückgezogen in den noch

unberührten Wäldern der Insel. Heute sind sie hin-

und hergerissen zwischen ihren Traditionen und

einer globalisierten Kultur. Doch noch

immer kennen sie den Regenwald wie

ihre Westentasche und sind so für uns

eine unentbehrliche Hilfe. Vor allem

dann, wenn die Orientierung im dichten

Wuchs des Regenwalds verlorengeht,

wenn es zu heiklen Begegnungen mit

illegalen Holzfällern kommt oder wenn

nach einem Tritt in ein Wespennest die

zahlreichen schmerzenden Stiche mit

heilenden Kräutern behandelt werden

müssen.

Verschwitzt und ausser

Atem erreichen wir Jinaks

Nachtlager. Keinen Moment

zu früh: Während sich die

Umrisse der Baumkronen vor

den heller werdenden Him-

melsfetzen abzuzeichnen

beginnen und die Morgen-

dämmerung in den dichten

Blätterwald dringt, macht Jinak sich auf

zum nächsten Futterbaum, ihren Spröss-

ling im Schlepptau.

Verschwitzt und ausser atem errei-

chen wir Jinaks nachtlager.

keinen moment zu früh.

auf der spur der roten waldmenschen

wir eilen vorwärts, keuchend und stumm, immer darauf bedacht, nicht auszurutschen. so kämpfen wir uns den ganzen tag durch den sumpf-re-genwald, den Blick immer in den Baum-wipfeln, um das orang-utan-weibchen nicht aus den augen zu verlieren.

49

tanGo-Facts

40’000 orang-utans leben auf borneo. noch. bedroht durch kettensägen und bulldozer, wird ihre welt immer kleiner. früher waren diese menschenaffen in Asien weit verbreitet, heute gibt es sie nur noch im nördlichen Sumatra und auf borneo. in den letzten zwanzig Jahren wurden zwei drittel der wälder borneos abgeholzt, auf den gerodeten flächen entstehen palmöl-plantagen. die riesigen monokulturen laugen den boden aus und ersticken jedes leben im keim.

Zeit-Modellen gelang es uns aufzuzeigen, wie weib-

liche Orang-Utans auf das wechselnde Angebot an

Früchten reagieren. Von den Männchen hingegen

liegen noch zu wenig Daten vor, weil sie nur spora-

disch im Untersuchungsgebiet auftauchen und sich

im dichten Wald sehr schnell fortbewegen.

Für den dringend notwendigen Schutz der

Orang-Utans ist es wichtig zu wissen, wie gross das

von ihnen benötigte Gebiet ist und wie es genutzt

wird. Nur so können Schutzgebiete geschaffen

werden, die den Bedürfnissen der roten Waldmen-

schen tatsächlich entsprechen. Kommt hinzu, dass

sich durch den Klimawandel auch die tropischen

Wälder verändern. Der saisonale Einfluss wird sich

in Zukunft verstärken und auch die letzten Rück-

zugsgebiete der bedrohten Menschenaffen betref-

fen. Die Arbeit über die saisonalen Veränderungen

im Bewegungsverhalten von Orang-Utans trägt

Orang-Utans bewegen sich auf der

Suche nach Futter hoch oben im Geäst

der Bäume und legen so Strecken von

ein bis zwei Kilometern pro Tag zurück.

Für uns Forscher, die sich nicht so ele-

gant von Ast zu Ast schwingen können,

sondern sich durch das undurchdring-

liche Dickicht kämpfen müssen, ist es

schwierig und kräftezehrend, einem

Orang-Utan zu folgen. Das Verhalten

der Orang-Utans wird von uns alle zwei

Minuten minutiös notiert. Jede halbe

Stunde wird zudem die genaue Position

bestimmt und auf einer Karte eingetra-

gen. Anhand dieser Daten können die

zurückgelegten Wegstrecken aufgezeich-

net und in Relation zum Früchteangebot

gesetzt werden. Mit Hilfe von Raum-

auf der spur der roten waldmenschen

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Foto

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Un

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rich

dazu bei, mögliche Entwicklungen, die

durch den Klimawandel ausgelöst wer-

den, besser abzuschätzen.

Auf den Spuren von Jinak haben wir

uns den ganzen Tag durch den Sumpf-

Regenwald gekämpft, den Blick immer

in den Baumwipfeln, um das Orang-

Utan-Weibchen und ihren Sohn nicht

aus den Augen zu verlieren. Endlich

macht Jinak Anstalten, sich ein Nest

zu bauen, in dem sie die Nacht verbrin-

gen wird. Sorgfältig sucht sie geeignete

Äste im Kronendach, um sich daraus ein

Flechtwerk zu basteln, das sie mit Blät-

tern auspolstert.

Das bedeutet auch für uns Feierabend.

Wir markieren den Standort des Nests

und kehren müde zum Forschungscamp

zurück. Die Dämmerung bricht herein, und mit ihr

erwacht das geräuschvolle Nachtleben im Wald.

Bald wird auch das dumpfe «Bu-hu» des Geistervo-

gels ertönen. Dann werden die Dayak sich zunicken

und sagen: «Ada hantu» – die Geister sind da.

Flurina Wartmann, 24, aus Ober-

engstringen, schreibt an einer

Doktorarbeit im Bereich Natur-

schutz und Entwicklungszusam-

menarbeit. Nun hat es sie in die

Trockenwälder Argentiniens ver-

schlagen, wo sie das Territorial-

verhalten von Nachtaffen unter-

sucht. Wenn die Weltenbummle-

rin nicht gerade irgendwelchen

Affen nachhechtet, spielt sie Vol-

leyball oder fotografiert.

51

Bachelorstudiengänge

• Biochemie

• Biologie

«stark in der Forschung – stark in der Ausbildung»

Masterstudiengänge

• Biochemie

• Biologie, Spezialisierungsmöglichkeiten in:

Anthropologie

Entwicklungsbiologie

Genetik

Humanbiologie

Mikrobiologie

Molekular- und Zellbiologie

Neurowissenschaften

Ökologie

Paläontologie

Pflanzenwissenschaften

Quantitative Biologie und Systembiologie

Systematik und Evolution

Verhaltensbiologie

Naturwissenschaften an der Universität Zürichinnovativ, interdisziplinär, zukunftsgerichtet

• Chemie

• Computergestützte Biologie und Bioinformatik

• Computergestützte Wissenschaften

• Erdwissenschaften

• Geographie,Spezialisierungsmöglichkeiten in:

Fernerkundung

Geographische Informationsverarbeitung

Human- und Wirtschaftsgeographie

Physische Geographie

• Mathematik

• Medizinische Biologie

• Neuronale Systeme und Informationsverarbeitung

• Physik

• Statistik

• Umweltwissenschaften

• Wirtschaftschemie

• Chemie

• Erdwissenschaften

• Geographie

• Mathematik

• Physik

• Wirtschaftschemie

13. März 2010 Informationstag für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrpersonen Universität Zürich, Campus Irchel, Winterthurerstrasse 190, 8057 ZürichInfos: www.mnf.uzh.ch

michael küng

Es dunkelt schon ein. Ich warte vor der Alten Kanti Aarau

auf Nicolas Müller, 27. Irgendwann schlendert er gemütlich

über das Schulareal auf mich zu: «Wo ist denn die Mensa?» –

«Abgerissen» – «Oh, lange her.»

cheerS!

Gsundwohl!

(Mit Blick auf mein Getränk) Feldschlösschen!

mAgSt du?

Naja, im Moment bin ich ziemlich clean. Ich habe aufge-

hört mit Kiffen, trinke keinen Alkohol, rauche nicht – und es

macht Spass!

du wArSt kürzlich Am conteSt «hit the cheeSe»

in St. moritz. wie wArS?

Super! Vor allem der frische Powder am Sonntag auf dem

Corvatsch. Beim Mittellift gibts so tolle …

wellen, linkS Vom lift?

Genau!

eine prAcht! und Jetzt, wie gehtS weiter in dei-

nem kAlender?

Jetzt kann ich zwei Wochen chillen, und dann gehts ab

nach Tokio.

tokio!?

Ja, der «Nissan X-Trail Jam» ist schon etwas sehr Spezielles.

40'000 Zuschauer und eine Wahnsinnsshow im Tokyo Dome

– einmalig!

Snowboard statt SchuleFreunde, aufgepasst, die Saison geht bald wieder los: Snowboardstar Nicolas Muller uber Jacken aus PET-Flaschen, Boarden in Kapstadt und warum er sich gegen die Schule entschieden hat.

interview

53

dass ich bereits mit 16 einen Sponsor und damit mein

erstes kleines Reisebudget hatte. Und so ging es los,

bis ich schliesslich einen grossen Vertrag bekam.

woher hASt du den mut genommen, die

kAnti Abzubrechen?

Ich habe mich gleich von Beginn weg gegen die Kan-

ti entschieden. Es war nicht einfach, viele haben mich

für verrückt erklärt, Lehrer wie Kollegen. Aber ich fand

es immer wichtig, eine eigene Entscheidung zu treffen,

eigenständig zu denken, unabhängig von Eltern, Leh-

rern oder so. Denn wer sich zu stark auf die Meinun-

gen anderer verlässt, ist irgendwann nicht mehr sich

selbst. Ich habe an mich geglaubt und mein Ding bis

heute durchgezogen – es hat funktioniert!

Jetzt hASt du zehn JAhre Sport An der

weltSpitze im ruckSAck. kAnnSt du noch

unerkAnnt über die StrASSe gehen?

Ja, das ist kein Problem. Ich habe das Glück, dass

mein Name zwar bekannt ist, mein Gesicht erkennt

aber kaum jemand. Und wenn mal jemand kommt,

«isch das härzig».

du biSt 28. hASt du Vor, etwAS ruhiger zu

werden?

(überlegt) Nein, das nicht, wobei ich allerdings

langsam nach Veränderung Ausschau halte. Wenn du

während zehn Jahren jeden Contest mitgemacht und

unzählige Videoparts gefilmt hast, dann wird es lang-

trAViS rice hAt mAl dieSe Show AlS perVerS

bezeichnet!

(lacht) Tatsächlich!

AlS mitglied eineS globAl teAmS reiSt du

rund um die welt, du wArSt Schon Auf Allen

kontinenten. welchen ort würdeSt du ger-

ne noch kennen lernen?

Afrika kenne ich noch nicht so gut. Bis jetzt war ich

erst in Marokko und Südafrika.

2003 wArSt du Am «totAlly boArd» in

kApStAdt: nokiA bAute Am StrAnd eine rAm-

pe und lieSS bei über dreiSSig grAd rund 200

tonnen kunStSchnee produzieren.

Das war pervers! Die Hinfahrt führte uns vorbei an

Slums und im Dreck spielenden Kindern. Anschlie-

ssend am Strand das Brett anzuschnallen … das war

schon ein seltsames Gefühl. Was dieser Schnee wohl

gekostet hat? Und dann hielt er nicht einmal bis in den

Final. Mit diesem Aufwand hätte man einiges für die

Kinder tun können …

Auch für unS normAlSterbliche iSt Snow-

boArden Vor Allem eine frAge deS geldeS.

wie hASt du dich Vor der kArriere finAnzie-

ren kÖnnen?

Zunächst haben mich meine Eltern unterstützt, mie-

teten für mich ein Zimmer in Flims-Laax, finanzierten

mir die Saisonkarte und so weiter … Dazu kam noch,

snowboard statt schule

54

tanGo-Facts

nicolas müller, 27, fährt seit 1992 Snow-board, seit 2000 professionell und gehört mittlerweile zur weltspitze. gesponsert wird er von weltfirmen wie burton, oakley oder fiat. in der Snowboard world tour ist er meist vorne im ranking klassiert und war auch schon führend. Am liebsten boardet er nach eigenen Angaben in Japan oder im engadin. 2006 wurde er von fahrerkollegen wie Shaun white, travis parker und dany kass zum «ri-der of the year» gewählt.

Nicolas nimmt sich Zeit – auch für seine Unterschrift …

Michael Küng, 20, aus Erlinsbach, absolviert

die Passarelle an der Aargauischen Maturi-

tätsschule für Erwachsene und möchte Poli-

tologie und Medienwissenschaften studieren.

Er bezeichnet sich als «ruhig, zielorientiert,

ehrgeizig».

stützt, indem sie mit Spendengeldern Land kaufen.

Da kannst du als Spender über ein Google-Earth-

Bild dein persönliches Stück Land beobachten, das

gefällt mir.

dein lieblingStrick?

Method Air! Wenn ich jemandem das Snowboar-

den erklären müsste, würde ich ihm diesen Trick

zeigen. Denn das ist der einzige, der nur auf dem

Snowboard möglich ist, nicht aber auf einem Skate-

oder Surfbrett, da bei diesen die Bindung fehlt.

kommen wir zu den bouleVArdfrAgen:

wArum biSt du Solo?

Ich habe vor einiger Zeit gemerkt, dass ich nicht

recht weiss, was ich will. Deshalb habe ich mich

zurückgezogen, um mich etwas mit mir selbst zu

befassen. Das hat unglaublich gut getan, und inzwi-

schen könnte eigentlich durchaus wieder jemand

kommen.

wer Sollte dieSe JemAnd Sein?

Sie muss einfach ein grosses Herz haben, nicht

nur für mich, sondern für alles.

merci!

Danke dir!

sam Zeit für etwas Neues. Snowboarden macht mir

nach wie vor Spass, aber ich muss heute nicht mehr

unbedingt an jeden Contest, sondern arbeite lieber

etwas mehr in der Produktentwicklung bei Burton.

Konkrete Pläne dazu gibt es nicht, denn am Schluss

kommt ja doch wieder alles anders. Deshalb gehe

ich alles etwas lockerer an. In dieser schnellen Zeit

kann ich unmöglich wissen, wie die Welt in zehn

oder bereits fünf Jahren wohl aussehen wird. Ich

interessiere mich auch sehr für das Weltgeschehen

und dafür, wie sich das menschliche Bewusstsein

verändert. Zudem ist mir wichtig, dass wir zur Na-

tur Sorge tragen. Das fliesst auch bei unserer Pro-

duktentwicklung ein.

mAcht burton dA Auch konkret etwAS?

Das «Green Mountain Project»! Das ist eine

neue Kleiderlinie, die wir seit einiger Zeit aufbau-

en. Schon für diese Saison sollen Jacken aus PET-

Flaschen produziert werden. Daran bin auch ich

mitschuldig, weil ich immer wieder auf so etwas

hingedrängt habe. Ganz neu auch mein erstes eige-

nes Snowboard, das umweltfreundliche «econico».

Eine anstrengende Sache, aber es hat sich gelohnt.

Ich strebe nach Produkten bei denen ich sagen

kann: «Die Bretter sehen nicht nur gut aus, son-

dern sind auch besser, weil …»

neutrAliSierSt du deine emiSSionen AlS

Vielflieger?

Nein, das nicht. Aber ich bin Botschafter für eine

Stiftung, die den brasilianischen Regenwald unter-

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55

Wer hätte gedacht, dass selbst eine naturwissenschaft-liche Banause hier ziemlich viel Spass

haben könnte?

Flavia Vinzens

Nein, Physik war nie mein Ding.

Meine Physiklehrerin war auch nie be-

sonders stolz auf mich, da sie kaum

Gelegenheit hatte, mich mit guten No-

ten auszuzeichnen – selten schaffte ich

es über eine Drei. Über Physik will ich

mich deshalb hier auch lieber gar nicht

erst auslassen, auch nicht über Physiker,

die mit Begeiste-

rung Neutronen

und Protonen

nachjagen, mit

Hingabe schwarze

Löcher und dunk-

le Materie erfor-

schen und auf ein-

fache Fragen die

kompliziertesten

physikalischen Antworten geben kön-

nen – denn für mich sind Physikcracks

seltsamer als Ausserirdische.

Als die tango-Redakteure einen Be-

richt über das Technorama, den Phy-

siktempel schlechthin, in Betracht zie-

hen und sich alle Augenpaare auf mich

richten, löst dies bei mir zunächst mehr

Entsetzen als Euphorie aus. Alle schuli-

schen Versuche, mir naturwissenschaft-

liche Gesetze näherzubringen, haben

eben tiefe Spuren hinterlassen. Doch ich

will tapfer sein und mein Trauma über-

winden. Also: auf

ins Technorama.

Der Tag be-

ginnt damit, dass

ich zuerst den Zug

nach Winterthur

verpasse und erst

einmal eine halb-

stündige Wartezeit totschlage. Die Zeit

vergeht dann aber doch schneller als

gedacht, denn kaum zu glauben, wie

viele Leute mich am Bahnhof um «än

Schtutz» bitten. Am liebsten hätte ich

mit «nein, aber einen Gratiseintritt ins

Technorama» geantwortet. Die Tatsa-

che, dass ich, endlich in Winterthur

angekommen, zwar den richtigen Bus,

aber den in die falsche Richtung nehme,

hellt meine Stimmung nur bedingt auf.

Nach gefühlten fünf Stunden komme

ich endlich am Ziel an.

Wie mir eine Glatze Freude an Physik schenkt

Alle schulischen Versuche, mir naturwis-senschaftliche Gesetze näherzubringen, erwiesen sich als zwecklos. Doch ich will tapfer sein und mein Trauma überwin-den. Also: auf ins Technorama.

reportage

56

Nach den ganzen Strapazen erst ein-

mal einen Kaffe trinken, sage ich mir

und steuere zunächst auf die Cafeteria

zu, wo ich mich gut einem meiner Lieb-

lingshobbys widmen kann: Menschen

beobachten. Hier trifft man wirklich

allerlei Leute: jung, alt, schön, nicht

so schön, frisch verliebt usw. Der Opa

mit seiner Enkelin weckt mein Interes-

se. Er hat sich den letzten Haarbüschel

über seinem linken Ohr wachsen lassen

und kämmt diesen nun, mit Pomade

verstärkt, kunstvoll über seine gesamte

Glatze. Die Vorstellung, ihn am Van-de-

Graaff-Bandgenerator zu sehen, bringt

mich zum Schmunzeln. (So, du weisst

nicht, was ein Van-de-Graaff-Bandge-

nerator ist? Ein im wahrsten Sinne des

Wortes haarsträubendes Erlebnis – mehr

sei hier aber nicht verraten.)

Und los geht die Reise durch Licht-

kunstwerke und Wasserspiele. Irgend-

wie alles recht düster, fast schon gru-

selig. Und doch muss ich zugeben, dass

ich allmählich Gefallen an den vielen

faszinierenden Phänomenen entwickle.

Ich stelle fest, dass die meisten physi-

kalischen Wunderdinge mit ganz All-

täglichem verbunden sind. Stundenlang

könnte ich in der Ausstellung«Mienen-

Spiele» mein Gesicht und meine Stimme

verzerren lassen. Auch das «eingefrore-

ne Schattenspiel» kann ich nur wärms-

tens empfehlen. Wer hätte gedacht,

dass selbst eine naturwissenschaftliche

Banause hier ziemlich viel Spass haben

könnte?

Also, nichts wie hin. Und seht zu,

dass ihr den richtigen Bus erwischt.

Foto

: Tec

hn

ora

ma

Flavia Vinzens, 20, aus St.Gallen, hat seit

diesem Sommer die Berufsmatura in der Ta-

sche. Ihre Freunde charakterisieren sie so:

Verträumt, immer für einen Spass zu haben,

kreativ, loyal.

57

Berner FachhochschuleSchweizerische Hochschule für Landwirtschaft SHL

Immer nah dran!

• Bachelor Agronomie (inkl. Pferdewissenschaften) • Bachelor Forstwirtschaft• Bachelor Lebensmitteltechnologie (Food Science & Management)• Master Life Sciences

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Wissen schafft Vergnügen.

Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, an Feiertagen montags geöffnet. SBB Oberwinterthur (S12 oder S29) oder HB Winterthur und Bus 5 oder A1 Ausfahrt Oberwinterthur. Technoramastrasse 1, 8404 Winterthur. Mit Shop und Selbstbedienungsrestaurant. www.technorama.ch

silvan kaufmann

Seit Jahren interessieren mich die

fleissigen und stachelbewehrten Bienen,

die uns jeden Morgen mit einem süssen

Brotaufstrich verwöhnen. Was aus purer

Neugier in Grossvaters gut riechendem

Bienenhaus begann, hat sich mittlerwei-

le zu einer Leidenschaft entwickelt. Fas-

zinierend, wie ein Bienenstaat der Mo-

narchin gehorcht. Ohne Pause putzen,

füttern, sammeln und halten die Arbei-

terinnen Wache, während die Drohnen

sich lässig zurücklehnen und nur die

Aufgabe haben, die Jungköniginnen auf

dem Hochzeitsflug zu begatten.

Dank ihrem

ausgeprägten Ge-

ruchssinn, der so-

gar den der Hunde

übertrifft, kann die

Honigbiene den

Duftstoff ihrer Kö-

nigin erkennen und Blüten aufspüren.

Daher fragte sich ein englisches Biotech-

Unternehmen, ob diese Fähigkeit nicht

auch anders eingesetzt werden könnte,

und begann, Bienen gezielt auf Spreng-

stoffgeruch zu trainieren. Als ich davon

erfuhr, hat mich dies so fasziniert, dass

ich mir zum Ziel setzte, selber Bienen zu

trainieren – auf die beiden Hanfdrogen

Haschisch und Marihuana.

Für einen Versuchsdurchgang fing ich

rund dreissig Honigbienen ein und füt-

terte sie in einer Spezialbox mit Honig

und Zuckerwasser. Danach verbrachten

die Tiere eine Nacht ohne Futter, was

nicht weiter schlimm ist. Am Morgen

überführte ich sie mit Spezialpinzetten

in Halterungen und fixierte sie fürs Trai-

ning.

Wenn die Antenne einer Honigbiene

mit einer Zuckerlösung berührt wird,

führt dies zum Rüsselreflex, einer un-

konditionierten Reaktion. Präsentiert

man der Biene

jeweils kurz vor

dieser Berührung

einen Duft, bei-

spielsweise jenen

von Haschisch,

wird der bislang

neutrale Reiz, der Duft, zu einem kondi-

tionierten Reiz. Dies hat nun wiederum

den Rüsselreflex zur Folge, der nun aber

eine konditionierte Reaktion ist.

Wenn Drogenduft in der Luft liegt, rol-len die Bienen ihren Rüssel sofort aus.

Schnüffelbienen als Drogenjägerreport

60

Die Trainingsgruppe nach dem Training

Wenn jener bestimmte Duft in der

Luft liegt, den die Bienen mit einer Fut-

tergabe verbinden, sollte bei trainierten

Bienen der Rüsselreflex sofort erfolgen

und visuell erkannt werden. Wenn also

beispielsweise nur ein Hauch eines Dro-

genduftes in der Luft liegt, rollen die

Bienen in der Hoffnung auf Futter ihren

Rüssel sofort aus.

Damit ich meine Versuche überhaupt

durchführen konn-

te, musste ich

eine Bewilligung

haben, die mich

vom Polizeiposten

in Sursee über die

Kriminalpolizei bis zu Swissmedic und

zum Bundesamt für Gesundheit führte.

Überdies konnte ich mit dem Besuch

des Rothamsted Research Institute in

England Kontakte zu Forschern knüp-

fen, die auf eine jahrelange Erfahrung

mit Honigbienen und deren Lernverhal-

ten zurückblicken können.

Insgesamt verwendete ich für meine

Experimente rund 130 Bienen. Bei der

Hälfte der Bienen war das Training er-

folgreich. Allerdings gab es Tage, an de-

nen die Tiere überhaupt nicht lernwillig

waren und nur knapp 15 % der Bienen

die Drogen erkannten, während einen

Tag zuvor 80 % der Trainings erfolgreich

waren. Rund die Hälfte der auf Marihua-

na trainierten Bienen erkannten auch die

Gegenprobe Haschisch und umgekehrt.

Zudem konnte ich nachweisen, dass der

Trainingserfolg mit dem Hunger korre-

lierte. Je hungriger

die Bienen waren,

desto lernwilliger.

Ich bin mir

sicher, dass die

hochbegabte Ho-

nigbiene nicht nur in der Landwirtschaft

an Bedeutung gewinnen wird. Und wer

weiss, vielleicht kommt aus den teuren

und hochsensiblen Detektoren an Flug-

häfen und Regierungsgebäuden statt des

elektrischen Surrens bald einmal ein lei-

ses, kaum hörbares Summen. Das Sum-

men der kleinsten und scharfsinnigsten

Agentinnen der Welt.

Silvan Kaufmann, 19, aus Sursee, besucht die

Kantonsschule und hegt und pflegt sieben

Bienenvölker im Surseer Wald. Die sonstigen

Hobbys des künftigen Biochemiestudenten,

dessen Arbeit von «Schweizer Jugend forscht»

mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde:

Pfadi, Alpinsport, Leichtathletik, Gerätetur-

nen, Reggaemusik und die Zucht von tropi-

schen Grossinsekten.

Je hungriger die Bienen sind, desto

lernwilliger.

Schnüffelbienen als Drogenjäger In meiner Maturaarbeit gelang es mir, Honigbienen so zu trainieren, dass sie mit dem Ausrollen ihrer Rüssel Marihuana und Haschisch erkennen. Sie könnten jetzt am Zoll arbeiten.

61

Ronny Tschanz, 18, aus Rubigen, besucht die

Berufsschule in Bern. Das Motto des begeis-

terten Fliegers: Lebe jeden Tag, als sei es dein

letzter!

tanGo-Facts

die Sendungen von«sr television» sind auf www.srtelevision.com abrufbar. übrigens: interessierte Jugendliche dürfen sich jederzeit gerne bewerben! sr television, postfach 1087, 3110 münsingen

ronny tschanz

Doch beginnen wir am Anfang: Nach

der ersten Idee musste ich zuerst einmal

dicke Bücher der Fernseh- und Technik-

welt studieren. Je tiefer ich mich in die

Materie vergrub, desto unrealistischer

erschien mir der Traum vom eigenen

Fernsehsender. Bis ich auf eine Internet-

seite eines Jugendfernsehsenders stiess,

der sein Programm auf der Homepage

veröffentlichte. Das war es! Genauso

konnte ich es auch machen!

Schliesslich machte ich einen Busi-

nessplan und suchte Sponsoren, welche

sich von meinem Enthusiasmus anste-

cken liessen. Zusammen mit zwei Kolle-

gen aus der Berufsschule gründeten wir

im August 2008 «sr television».

Kurz darauf fanden wir in Münsingen

bei Bern auf einen geeigneten Raum, in

dem wir uns einrichten konnten. Kabel

wurden verlegt, Scheinwerfer installiert

und ein Regieraum gebaut. Nach weite-

ren monatelangen Vorarbeiten war es

im Oktober 2008 endlich so weit: sr te-

levision war startklar!

Die Spannung auf dem Filmgelände

sowie im Regieraum stieg. Wird alles

klappen? Was machen wir, wenn etwas

Unvorgesehenes passiert? Am 19. Ok-

tober um 19.30 Uhr begannen wir zu

senden, via Live-Stream wurde unsere

Eröffnungssendung mit vielen Gästen

zeitgleich im Internet übertragen. Wir

durften viele Komplimente entgegen-

nehmen und lagen uns am Ende des

Abends glücklich in den Armen. Die

monatelangen Vorarbeiten hatten sich

gelohnt.

Mittlerweile hat sich unser Team

vervielfacht, zudem haben wir unsere

digitalen Studios umgebaut und unseren

Marktauftritt weiter positiv verändert

– und seit Juli haben wir einen eigenen

Kanal auf MyVideo.ch. In Zukunft wol-

len wir auch vermehrt für Firmen und

Schulen Videos und Reportagen produ-

zieren und weitere Aufträge annehmen.

Und wir senden weiter: sr television –

das Schweizer Online-TV!

Aus einer verrückten Idee ist innert eines Jahres einer der grössten Internetsender der Schweiz entstanden. «sr television» wird von Jungen für Junge gemacht.

Wie ich einen Fernsehsender gründete

rubrikreport

6363

das hört ja gut auf

64

«Bücher entführen uns in eine andere Welt, involvieren

uns, lassen uns nicht mehr los», sagt Mladen Penev, der in

Wien arbeitet, zu seiner Fotoserie«The Power of Books»..

65

Informationsveranstaltung BachelorstudiengängeErgotherapieHebammePflegePhysiotherapie

Samstag, 7. November 2009, 9.00–13.00 UhrEulachpassage, Technikumstrasse 71, Winterthur

Ein Studium am Departement Gesundheit der ZHAW ist deroptimale Einstieg ins Gesundheitswesen für Personen, die eineFachmittel- oder Berufsmaturitätsschule besucht haben odereine gymnasiale Matura vorweisen können. Praxis und Wissen-schaft sind in der Fachhochschule vereint – keiner der Teilekommt zu kurz.

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Weitere Informationen und Daten von Infoveranstaltungenunter www.gesundheit.zhaw.ch

Zürcher Fachhochschule

09_102_ZHAW_Ins_tango_88x132_sw_02.qxd:Layout 1 12.8.2009

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Anmeldeschluss für den Studienbeginn 2010 ist der 30. April 2010. Hochschule Luzern – Wirtschaft, Zentralstrasse 9, CH-6002 Luzern, T +41 41 228 41 11