2 2011...Im Heft 1/2011 der Zeitschrift beschäftigen sich zwei Beiträge mit dem Neubau eines...
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Bauen für die Landwirtschaft
Wegebau Betoninstandsetzung Dorfplatzgestaltung Tiergesundheitsforschung Chemischer Angriff
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Bauen für die LandwirtschaftHeft Nr. 2, 49 (2011) ISSN 0171-7952
Herausgeber:BetonMarketingDeutschlandGmbHSteinhof39,40601ErkrathGeschäftsführer:ThomasKaczmarekwww.beton.org
Redaktion:Dr.-Ing.ThomasRichter(verantwortl.)c/oBetonMarketingOstTeltowerDamm155,[email protected].:0341/6010201,Fax:0341/6010290
KirstenDittmarVerlagBau+TechnikGmbHTel.:0211/92499-53
Gesamtproduktion:VerlagBau+TechnikGmbHPostfach120110,40601DüsseldorfTelefon0211/92499-0,Fax0211/92499-55Verlagsleitung:Dipl.-Ing.RainerBüchel
Anzeigenlt.PreislisteNr.6vom1.Januar2002Bezugspreis:Einzelheft8,–inkl.Mwst.zzgl.Porto
MitNamendesVerfassersgekennzeichneteBeiträgestellennichtunbedingtdieMeinungderRedaktiondar.AlleRechte,auchdiedesNachdrucks,derfotomecha-nischenWiedergabeundderÜbersetzung,vorbehalten.UnverlangteEinsendungenohneGewährfürdieRück-sendung.
Druck:DruckereiHeinzLautemannGmbH
Autoren:
Ministerialrat Hubertus BertlingMinisteriumfürLandwirtschaftundUmweltSachsen-AnhaltAbt.LändlicherRaumundAgrarpolitikOlvenstedterStr.439108Magdeburg
Dr. Helmut LittekCemexDeutschlandAGTheodorstr.17840472Düsseldorf
Dr. habil. Harald LütkemeierVerbandderTeilnehmergemeinschafteninSachsen-AnhaltNeueStr.3406408Ilberstedt
DI Florian PetscharnigTechnischesBürofürVerfahrenstechnikSt.Walburgen549371BrücklÖsterreich
Dr.-Ing. Thomas RichterBetonMarketingOstGesellschaftfürBauberatungundMarktförderungmbHTeltowerDamm15514167Berlin
Dipl. Kfm. Maximilian WellerEmdenerStr.1945481Mülheima.d.Ruhr
Themenheft: WegebauBetoninstandsetzungDorfplatzgestaltungTiergesundheitsforschungChemischer Angriff
S.3Zukunftsorientierte Umsetzung des ländlichen Wegekonzeptes in Sachsen-Anhalt
HubertusBertlingundHaraldLütkemeier
LändlicheWegekonzepteundderenschrittweiseUmsetzungsindwichtigeGrundvorausset-zungenfüreineintegriertenachhaltigeLandnutzungunddieEntwicklungländlicherRäume.ZielundZweckdesländlichenWegebausistdieErschließungländlicherGebietezurVerbesserungderProduktions-undArbeitsbedingungeninderLand-undForstwirtschaft.DerWegebaudientdarüberhinausderSchaffungvonEinkommensalternativenimländlichenRaum–Direktvermark-tung,UrlaubaufdemBauernhof,Reiterhöfe.DiebaulichenAnforderungenanländlicheWegehabensichindenletztenJahrendeutlichgewandelt.
S.6Instandsetzung von Betonbauteilen in der Landwirtschaft
FlorianPetscharnig
BetonisteingebrauchstauglicherunddauerhafterBaustoff,derfürtypischeBauwerkeundBauteileimlandwirtschaftlichenBereichangewendetwird.DurchMängelbereitsbeiderPlanungoderHerstellungderBauteile,aberauchdurchdieNutzungkönnenInstandsetzungsmaßnah-menamBetonnotwendigwerden.DerBerichtbeschreibtFehlstellenundihreUrsachen,underzeigtgrundsätzlicheInstandsetzungsmöglichkeitenauf.DieInstandsetzungeinesFuttertrogswirdbeispielhaftvorgestellt.
S.11Dorfplatzgestaltung: Betonsteinpflaster statt Naturstein
MaximilianWeller
InhistorischenOrtskernenwirdbeiFlächenbefestigungenzunehmendnebenoptischenAnfor-derungenaucheinehoheBelastbarkeitgefordert.InGethles,einemdörflichgeprägtenOrtsteilvonSchleusingenimThüringerWald,kamdeshalbfürdieNeugestaltungdesdenkmalgeschütz-tenDorfplatzeseineSegmentbogenpflasterungmitBetonsteinenzurAnwendung.
S.14Box-in-Box-System: Hülle für Tierseuchen-Forschungslabore
HelmutLittek
ImHeft1/2011derZeitschriftbeschäftigensichzweiBeiträgemitdemNeubaueinesHochsicher-heitsgebäudesmit89Laborenund163StalleinheitenfürdasFriedrich-Löffler-Institut,InselRiems,ausderSichtdesNutzersunddesGeneralplaners.DerBeitragdiesesHeftsbeleuchtetdenNeubauausderSichtdesBetonlieferanten–BetonistderHauptbaustofffürdieHülledesLaborgebäudes.
S.15Chemischer Angriff auf landwirtschaftliche Bauwerke
ThomasRichter
Diemechanischen,chemischenundWitterungsbeanspruchungenimBereichvonGüllebehäl-tern,GärfuttersilosundBiogasanlagensindhoch.DiespezifischenlandwirtschaftlichenBean-spruchungenmitSchwerpunktchemischerAngriffwerdenbeschriebenundbetontechnischeLösungenfürdauerhafteBauteilevorgestellt.
Titelbild:
DorfplatzGethles,sieheBeitragaufS.11(Foto:Einstein-Fugentechnik)
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Sind in denkmalgeschützten Ortsteilen Flächen zu befestigen, so greifen Planer oft auf Lösungen aus Naturstein zurück. An vielen Stellen, z.B. dort, wo nur eine geringe Belastung zu erwarten ist, haben sich diese Beläge auch über Jahre bewährt. Immer häufiger trifft man aber in historischen Ortskernen auch auf Bereiche, an die nicht nur optisch, sondern auch technisch hohe Anforderungen gestellt werden, weil sie z.B. durch Bus und Lieferverkehr höheren Verkehrsbelastungen ausgesetzt sind. An diesen Stellen beobachten Planer in letzter Zeit immer wieder, dass der Naturstein an seine Grenzen stößt und es aufgrund mangelnder Belastungsfähigkeit zu massiven Schäden in den Flächen kommt. Die Folge sind hohe Aufwendungen für Instandsetzungsmaßnahmen. Im dörflich geprägten Gethles – einem eingemeindeten Ortsteil von Schleusingen im Thüringer Wald (Landkreis Hildburghausen) – hat man deshalb für die Erneuerung der Befestigung eines denkmalgeschützten Platzes Betonsteinpflaster als Alternative zum Naturstein eingesetzt.
VonMaximilianWeller,Mülheima.d.Ruhr
Dorfplatzgestaltung: Betonsteinpflaster statt Naturstein
Gethles im Thüringer Wald
Der mit einer rissigen Asphaltdecke überzogene Ortsmittel-punktbotseitlangemkeinenschönenAnblickmehr(Bild1).AlsimLaufedesletztenJahresbeschlossenwurde,dassderetwa800m²großeDorfplatzdurchUnterstützungderregionalenAk-tionsgruppeLeaderinstandgesetztwerdensollte,standfürdieVerantwortlichenfest,dassausGründendesDenkmalschutzesfürdasZentrumderFlächenureinkleinformatigerPflasterbe-laginFragekam.MichaelMitulla,LeiterdesBauamtesSchleu-singen, erklärtdieSituation: „Gethleshat eine650Jahreal-
teTradition.DerhistorischeOrtskernistweitgehenderhalten–vieleFachwerkhäuserentlangdesDorfplatzessindeinIndizhierfür.“(Bild2)
ErstmaligerwähntwirdGethlesum1360.Angelegt istesalsHaufendorfmitdeutlichemOrtskern.Rund400Einwohnerle-benheuteinGethles,das1994nachSchleusingeneingemein-detwurde.EingebettetineineridyllischenHügellandschaftistderknapp500mhoheKuhbergderHausbergdesOrtsteils.
MitHilfederSanierungsmaßnahmesolltederPlatzseineFunk-tionalslebendigerOrtsmittelpunktzurückerhalten.Bedingungwares,denAsphaltaufdieaußenliegendeFahrspurzuredu-zierenunddenPlatzmittelpunktoptischzueinemOrtmitat-traktiverAufenthaltsqualitätaufzuwerten.„ImNormalfallwärehiereigentlichnureinNatursteinpflasterinFragegekommen“,soMitulla.
Gesucht: belastbares Betonpflastersystem für den Denkmalschutz
ÄußerlichkeitenwarenjedochnichtdaseinzigeKriterium,dasesbeiderBefestigungzubeachtengalt.AuchdieStabilitätdesBelagesspielteeinewichtigeRolle:„AufdemPlatzfindetein-malimJahrunsereKirmesstatt“,erklärtAmtsleiterMitulla.„BeiderenAuf-undAbbauwirddieFlächevonschwerenFahrzeu-gengenutzt.DabeientstehenScherkräfte,deneneinzelnver-legteSteineohnejeglicheVerbundwirkungnichtlangestand-haltenwürden.AußerdemweistderPlatznocheinrechtstarkes
Bild 2: Fachwerkhaus am Rand des Dorfplatzes
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Bild 1: Vorher: der Dorfplatz in Gethles vor der Instandsetzung: viel Tristesse – wenig Aufenthaltsqualität
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Bild 3: Nachher: Die neue Platzaufteilung bietet viele Vorteile; innen genug Raum mit hoher Aufenthaltsqualität, außen herum als Kontrast die Fahrspur.
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Gefälleauf.SowäreesnureineFragederZeitgewesen,wanninderFlächeersteSchädenauftreten“,soMitulla.
AusdiesemGrundsuchtedieGemeindenacheinemPflaster,dassowohlalleoptischenKriterienandenDenkmalschutzer-füllt,alsauchinderLageist,dieVerkehrsbelastungenaufzu-nehmenundgleichmäßigindieTragschichtenweiterzuleiten.FündigwurdemanbeieinemneuentwickeltenPflastersystemausBeton.„DasSegmentbogenpflasterverbindetdieattrak-tiveOptikeinesinSegmentbögenverlegtenKleinpflastersmitdenVorteileneinesVollverbundpflasters“,führtMitullaaus(Bil-der3und4).
Gefunden: Beton – Segmentbogenpflaster in Naturstein-optik mit Verbundtechnologie
OptischscheintdiesesSystem–genausowieeinherkömm-lichesNaturstein-Segmentbogenpflaster–ausvieleneinzelnenunterschiedlichenEinzelsteinenzubestehen.Wasmannichtsieht:InWirklichkeitsetztsichdasneueSegmentbogenpflas-terausnurzehnunterschiedlichenSteinelementenzusammen.Die verblüffendeOptikderEinzelsteinewirddadurcherzielt,dasszweibisvieraneinandergeformteKleinsteinedurchaus-reichendtiefeScheinfugenoptischvoneinandergetrenntwer-den. Winkelsteine bilden den Übergang zum angrenzendenBogen.UmdieVerlegungder8cmdickenSteinesoeinfachwiemöglichzumachen,sindalleSteine,diepaketiertgeliefertwerden,mitseitlichenMarkierungenandenRadiusaußensei-tenversehen.SowirdeineVerwechslungbeimVerlegenaus-geschlossen.
DergroßeVorteildiesesSystemsliegtjedochinseinenStabi-litätseigenschaften.DankdesspeziellenVerbundesderSteinefindet eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinenstatt.DiezurregelmäßigenAufnahmevonVerkehrsbelastun-gennotwendigeFugewirdsystembedingtstetseingehalten,dieElastizitätderPflasterdeckebleibtdamitdauerhafterhal-ten.AmtsleiterMitulla:„BelastungenstellenbeidiesemPflas-terkeinProblemdar.“
AuchfarblichstehtdasneueBetonpflastereinemNaturstein-pflasterinnichtsnach.DankeinesspeziellenProduktionsver-fahrenswirkendieSteinemitihrenleichtgebrochenenKantenundderunregelmäßigenOberflächentexturnichtnur farblich,sondernauchoberflächlichwieechteNatursteine(Bild5).„Spe-ziell fürunserenOrtwurdederFarbtonCalerakreiert.DieserverleihtderFlächeeinensandbeigenTonundpasstdamitbes-tenszudentraditionellenGebäudesockelnderangrenzendenHäuser“,soMitulla(Bild6).NachderoffiziellenEröffnungdesPlatzesam24.Mai2011istsichMichaelMitullasicher:„DiesesBetonpflasterschlägtsomanchenNatursteinumLängen.“
DerAufbauderPflasterdeckeentsprichtderBauklasseVderfürdieBemessungundKonstruktionzuständigenRichtlinienfürdieStandardisierungdesOberbausRSTO01.DieGesamt-dickedesBefestigungsaufbausbeträgt62cm.DiePlatzflächewurdegegenüberderumgebendenStraßeum2cmerhöht,umeinedeutlicheAbgrenzungzuerreichen.
Bild 5: Von Naturstein kaum zu unterscheiden: Segmentbogenpflaster aus eingefärbtem und Oberflächen bearbeitetem Beton
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Bild 6: Ensemble von Betonsteinpflaster, NatursteinStützmauer und Gebäudesockel
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Bild 4: Das Segmentbogenpflaster bietet optisch und technisch eine ideale Befestigung für denkmalgeschützte Ortsbereiche.
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Fußwege ebenfalls mit Betonsteinpflaster ausgeführt
ErgänztwurdedasPflasterdesDorfplatzesdurcheingleichfar-bigesBetonsteinpflastermitunterschiedlichgroßenRechteck-QuerschnittenfürdieFußwege(Bild7).DieHofeinfahrtenneh-mendasSegmentbogenmusterdesDorfplatzesauf(Bild8).
EinenweiterenBlick-undRuhepunktsetzteinvonSitzgele-genheitenundeinemLöschwasserbeckenumgebenerBrun-nenausBetonwerkstein.
ImVorfeldderPlatzgestaltungwarenbereitsdieFreileitungs-mastenderStromleitungenentferntwordenunddieHausan-schlüsseindieErdeverlegtworden.DieStraßenbeleuchtungbekameineneueVerkabelungundderzuständigeAbwasser-zweckverbandwechseltediealtenAbwasserrohreaus.FürdiegemeinsamvonderStadtSchleusingenundderregionalenAk-tionsgruppeLeadergetrageneMaßnahmezurAufwertungderLebensqualitätinGethlesinvestiertemanrund220000€,da-von106000€Fördermittel.Dazukommennochca.25000€fürdieArbeitenamStromnetzundderAbwasserentsorgung(Bild9).
Bautafel Dorfplatz Gethles
Bauherr StadtSchleusingen,Bauamt
Planer IngenieurbüroPROWA,Erfurt
Bauausführung Fa.EugenLenz,Schleusingen
Finanzierung –StadtSchleusingen–FreistaatThüringen–EuropäischerLandwirtschaftsfondsfürdie
EntwicklungdesLändlichenRaumsELER–e.on(Stromnetz)–ZWAS(Abwassernetz),–Telekom(Telefon,Internet)–örtlicherAntennenverein
Betonstein-pflaster
Fa.Angermüller,Crock(Bayern)Segmentbogenpflasterplus(Dorfplatz,Fußwege),RechteckpflasterViaBasilica(Fußwege)FarbtonCalera
Bild 7: Fußweg mit Rechteckpflaster
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Bild 8: Segmentbogenpflasterung für die Hofeinfahrten
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Bild 9: Fördertafel am Dorfplatz
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