20. Deutscher Medizinrechtstag · 2019-09-12 · OLG Hamburg, Urteil vom 19.11.2004, Az.: 1 U...
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20. Deutscher Medizinrechtstag 13. – 14. September 2019, Berlin 20 Jahre im Dienst des Patienten
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20. Deutscher Medizinrechtstag13. – 14. September 2019, Berlin
20 Jahre im Dienst des Patienten
20 Deutscher Medizinrechtstag13. – 14. September 2019, Berlin20 Jahre im Dienst des Patienten
Die Ungleichzeitigkeit von Medizin und Recht – am Beispiel der Gallengangsverletzung
Referent: Uwe Brocks
• Geb. 1959
• 1977-1985 Studium der
Theaterwissenschaften,
Literaturwissenschaften sowie Studium der
Theaterregie in München
• 1987-1993 Studium der Rechtswissenschaften
in Hamburg
• 1996 Zulassung zur Rechtsanwaltschaft
• Seit 1996 selbstständiger Rechtsanwalt in
eigener Kanzlei in Hamburg
• Seit 2006 Fachanwalt für Medizinrecht
Die Ungleichzeitigkeit von Medizin und Recht
-am Beispiel der Gallengangsverletzung
OLG Hamm, Urteil vom 15.03.2000, Az.: 3 U 1/99
1. Im Rahmen einer Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) kann durch sorgfältige Präparation die irrtümliche Durchtrennung des Hauptgallenganges (Ductus choledochus) aufgrund einer Verwechslung mit dem Ductus cysticus vermieden werden.2. Ist der Operationssitus ein schwieriger (wegen Unübersichtlichkeit des Operationsgebietes infolge "schwartiger Verdickung" der Gallenblase) und deshalb die Präparation nicht möglich, ist eine zunächst im laparoskopischen Verfahren begonnene Operation abzubrechen und zum offenen Operationsverfahren überzugehen.
OLG Hamburg, Urteil vom 19.11.2004, Az.: 1 U 84/03
1. Bei der Durchführung einer laparoskopischen Cholecystektomieentspricht es nicht dem ärztlichen Standard, routinemäßig eine intraoperative Cholangiographie vorzunehmen. Auch die Darstellung der Einmündung des Cysticus in den Choledochus ist vor Durchführung des Eingriffs nicht zu fordern. Allerdings ist der Raum zwischen dem Ductus cysticus und dem Unterrand der Leber (das sog. Calot'scheDreieck) so weit frei zu präparieren, dass der Ductus cysticus und die Arteria cystica hinreichend deutlich sichtbar verbleiben.2. Aus dem Ausmaß der Verletzung (hier: Zerstörung des Ductus choledochus in einem hohen Schweregrad IVa nach Sievert) kann nicht auf einen Sorgfaltsverstoß des operierenden Arztes geschlossen werden. Vielmehr kann auch in der Hand eines erfahrenen Operateurs eine solch erhebliche Verletzung schicksalhaft auftreten wie auch bei einer offenen Cholecystektomie.
OLG Hamm, Urteil vom 28.11.2008, Az.: 26 U 28/08
Orientierungssatz:
Das Durchtrennen des Hauptgallenganges (ductus choledochus) bei einer Entfernung der Gallenblase stellt keinen Behandlungsfehler dar. Gleiches gilt bei Unterlassen der Freipräparation des Gallenblasenganges
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Uwe Brocks
Fachanwalt für MedizinrechtBrombeerweg 100, 22339 HamburgFon: +49 40 593 503 83E-Mail: [email protected]
