20 Jahre Altstadtsanierung Büdingen

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Sanierungsberatung in Büdingen, Dokumentation

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20 JAHRE ALTSTADTSANIERUNGSTADT BÜDINGEN

Herausgeber:

DER MAGISTRATDER STADT BÜDINGENEberhard-Bauner-Allee 1663654 Büdingen

Sanierungsplaner und Verfasser:

PLANERGRUPPEHYTREK, THOMAS, WEYELL U. WEYELLWiesbaden - AschaffenburgBearbeitung:DIPL.-ING. RAINER TROPP (Assoz.)DIPL.-ING. BABETTE REIMITZ-TROPP

Sanierungsträger:

DSK Deutsche Stadt-und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbHING.-GRAD. LOTHAR PROKASKY

Aschaffenburg, Oktober 2005

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Büdingen blickt zurück auf nunmehr20 Jahre Altstadtsanierung. Die Bilanz die-ses oft aufwendigen Prozesses kann sich,daran besteht kein Zweifel, sehen lassen.

Allgemeine Zielsetzungen des Bund-Länder-Programms wie die Verbesserungder Lebenssituation der Bewohner, dieGewährleistung der Nutzungsvielfalt unddie Erhaltung des geschlossenen histori-schen Stadtbildes wurden mit Leben erfüllt.

Hand in Hand gingen dabei private undöffentliche Projekte in die Planung undanschließende Umsetzung. Dass diesangesichts der überall erkennbarenHaushaltsnöte und Sparzwänge keineSelbstverständlichkeit ist, brauche ichnicht weiter zu erläutern.

Die Dokumentation, die Sie in Händen hal-ten, belegt in eindrucksvoller Weise, wiesich Dank fachlichem Können undIdeenreichtum Neues mit Altem verbindenließ, ohne dass der historische Charakterder Bausubstanz beeinträchtigt oder garzerstört wurde.

Schritt für Schritt entstand so ein Gesamt-bild, mit dem nicht nur die Programmzieleumgesetzt, sondern auch der Verpflichtungheutiger Generationen zum Erhaltgeschichtsträchtiger Gebäudekomplexefür die Zukunft, Rechnung getragen wurde.

Mein Dank und meine Anerkennung giltdaher allen, die über die letzten 20 Jahreauf unermüdliche Weise ihren Beitrag zurSanierung geleistet haben und insbeson-dere den Bürgerinnen und Bürgern derhistorischen Altstadt.

Gleichzeitig bitte ich Sie, sich weiterhin soengagiert für Ihre Heimatstadt und das kul-turelle Erbe einzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Erich Spamer, Bürgermeister

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VORWORT DES BÜRGERMEISTERS

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INHALTSANGABE

Vorwort 1Inhaltsangabe 2Stadt Büdingen 3Stadtgeschichte Auszug 4Stadtbild 5Sanierungsdurchführung 6Stadtgefüge 7

1. Private Maßnahmen 8Altstadt

Altstadt 1 / 3 8Altstadt 19 9Altstadt 20 11Altstadt 22 12Kirchgasse 19 13Sattlergasse 3 / 5 14Schloßgasse 1 15Schloßgasse 4 / 6 16Schloßgasse 22 18Schloßgasse 27 19Marktplatz 5 20

Neustadt 21Erbsengasse 7 21Erbsengasse 14 / 16 22Im Breul 8 23Kleine Dammgasse 2 24Kronengasse 14 25Neustadt 11 / 13 27Neustadt 25 28Obergasse 8 29Obergasse 52 30

2. Städtische Maßnahmen 31Gebäude

Brücke am “Jerusalemer Tor” o.S. 31Lohstegbrücke o.S. 33“Roter Turm”, “Grüner Turm”,“Teufelsturm” o.S. 34

FreiflächenGarten Kölsch 35“Rosengarten”, Minigolfanlage 37Neugestaltung derStraßen Altstadt / Neustadt o.S. 38

3. Geplante öffentliche Maßnahmen 41

Erweiterung “50er Jahre Museum” 41“Bollwerk”, “Hexenturm”, “Schlaghaus” 43Marktplatz 44

Schlusswort 46

o.S. = ohne Städtebau Förderungsmittel

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STADT BÜDINGEN

Die Stadt Büdingen liegt im östlichen Wetter-aukreis des Bundeslandes Hessen. Die süd-lichen, waldreichen Ausläufer des Vogels-berges umschließen den Stadtkörper der histo-rischen Stadt, welche im Talbereich amSeemenbach angelegt ist. Ca. 35 km südwest-lich liegt Frankfurt/Main; viele BüdingerBewohner finden im Großraum Rhein/Mainihren Arbeitsplatz.

Büdingen liegt nach der Landesplanung alsMittelzentrum in einem Entwicklungsband3. Ordnung.Die tatsächliche zentralörtliche BedeutungBüdingens hat sich im Bereich Arbeitsstättenund Verwaltungsstellen eindeutiger erhaltenals in der Einkaufsfunktion. Hier hat die Stadtgegenüber Gelnhausen, dessen Verkehrslageweitaus besser ist, an Bedeutung verloren.

Ihren Bekanntheitsgrad verdankt die Stadt ins-besondere dem historischen Stadtkern, der zuden bedeutendsten und geschlossenstenGesamtanlagen in der Bundesrepublik zähltund der auch von großem touristischem Inter-esse ist. Die Büdinger Altstadt ist “europäi-sches Kulturdenkmal”. Diese Einschätzungspiegelt sich jedoch noch nicht in Übernach-tungszahlen wieder. Der relativ starke Frem-denverkehr an Wochenenden soll zu einementsprechenden Wirtschaftsfaktor ausgebautwerden.

Luftbild Büdingen

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STADTGESCHICHTE(historische Altstadt):

Auszug aus der Denkmaltopograhie(teilweise)

Büdingen ist alter politischer und kulturellerSchwerpunkt der östlichen Wetterau und wirddurch den unverfälschten Erhaltungszustandund die Dichte der historischen Bebauungbestimmt. Durch die kontinuierliche Herrschafteiner Familie und dem fehlenden wirtschaftli-chen Aufschwung im 19. und 20. Jh. hat sichdas äußere Bild einer geschlossenen mittel-alterlichen Stadtanlage mit dominierender Burgerhalten. Deshalb ist die gesamte Altstadt incl.der umgebenden Befestigungsanlage alsdenkmalgeschützte Fläche ausgewiesen, dersich östlich das Schloß und der Schloßparkanschließen. Diesem historischen Kern lagertsich westlich die Vorstadt als Stadterweiterungdes 18. Jhdts. vor. Die Stadt liegt in einer Mulde an einer Furt derBergstraße durch den Seemenbach, dieRemigiuskirche als ehemalige PfarrkircheBüdingens, am Schnittpunkt dieser mit derGeygenbergstraße. Die Remigiuskirche, um1000 entstanden, liegt im westlichen OrtsteilGroßendorf, dem wohl ursprünglichen KernBüdingens. Erst durch den Bau der Wasser-burg verlagerte sich die Ansiedlung.Die in ihrer Entstehung in die Mitte des 12.Jhdts. zurückreichende Wasserburg war Sitzder Verwaltung des Reichswaldes, die denedelfreien Herren zu Büdingen übertragen war.Von der Burg ging die Entwicklung Büdingens

zur Stadt aus. Sie war als Talburg mit einemWassergraben umgeben, der auch die Vorburgvon der Hauptburg trennte. Der staufischeEindruck der Hauptburg ist fast unverfälschterhalten. Die Gesamtanlage umfaßt die Stadtteile Alt-stadt und Neustadt, die im Laufe des 14. Jhdts.befestigt und 1428 zu einer Stadt vereinigt wur-den. 1490-1503 wurde die Stadt mit neuenBefestigungsanlagen umgeben, die mit ihrenGräben und Wällen noch heute die klar ables-bare Einfriedung der Stadt bilden.Innerhalb der Mauern findet sich neben denfürstlichen und kirchlichen Großbauten ausStein eine einmalig geschlossen erhalteneAnsammlung von Handwerker-, Ackerbürger-und Burgmannenhäusern, überwiegend inFachwerk errichtet auf dem planmäßigenStraßengrundriss des Mittelalters.

Historischer Marktplatz: alte Ansicht / Skizze

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STADTBILD

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SchlossKirche

Altes RathausLuftbild Schloss

Stadtmauer, Jerusalemer TorMarktplatz

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Die historische Altstadt von Büdingen ist seit1985 “förmlich festgelegtes” Sanierungsgebietund wird gemäß dem 1988 durch die Stadtver-ordnetenversammlung beschlossenen “Städte-baulichen Rahmenplan zur AltstadtsanierungBüdingens” im Rahmen des Bund-Länder-Programms saniert.

Oberste Zielsetzung der Sanierungsdurchfüh-rung ist dabei:- die Verbesserung der Lebenssituation der

Bewohner- die Gewährleistung der Nutzungsvielfalt - die Erhaltung des geschlossenen histori-

schen Stadtbildes

Mit dem eigens zur Sanierungsdurchführunginstallierten Sanierungsbüro werden seit 1985private und öffentliche Sanierungs- undBaumaßnahmen abgestimmt und mit denZielen des Rahmenplanes koordiniert.Jeweils ein Vertreter der Stadt Büdingen, desSanierungstreuhänders DSK - Wiesbadensowie der Planergruppe Hytrek, Thomas,Weyell und Weyell betreuen die Sanierungs-durchführung und bereiten notwendigeBeschlüsse sowie Verträge für Magistrat,Ausschüsse und Stadtverordnetenversamm-lung vor. Insgesamt wurden seit 1985ca.19 Mio. Euro für private und öffentlicheSanierungsmaßnahmen eingesetzt, wobei sichdie Privatförderung und öffentliche Förderungnahezu zahlenmäßig die Waage halten.

Plan des Sanierungsgebietes:Rot: In der Broschüre dargestellte privateund städtische Sanierungsobjekte(Hochbau)

Gelb:In der Broschüre dargestellte Freiflächen

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SANIERUNGSDURCHFÜHRUNG

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STADTGEFÜGE

Im Folgenden wird das Sanierungsgebietder historischen Stadt Büdingen in dreiTeile unterteilt:

Altstadt mit den StraßenAltstadt (Straße)SchloßgasseFärbergasseKirchgasseSchloßplatzRathausgasseSattlergasseMüllergasseIm Sack

MarktplatzMarktplatzAuf dem Damm

Neustadt mit den StraßenNeustadt (Straße)ObergasseIm BreulKronengasseErbsengasseKleine DammgasseHohe Dammgasse

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ALTSTADT 1 / 3

Die beiden traufständig zur Westseite derStraße Altstadt gelegenen Wohn- undGeschäftshäuser wurden eigentumsmäßigvereint, sodass in den jeweiligen Erdge-schossen eine großzügige Gaststätte ein-gerichtet werden konnte. Die Erdge-schosszone des Hauses Nr. 1 soll in Bäldeformal durch altstadtgerechte Fensteraus-bildung angeglichen werden.

Ansicht von Straße “Altstadt” Werbung gemäß Gestaltungssatzung

Neue Gaststättenfenster im EG Nr.3 Nr. 3 Nr. 19

1. PRIVATE MASSNAHMEN

Marktplatz

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ALTSTADT 19

Bei der Renovierung des Ladenlokalswurde die bislang verborgene Lehmstuck-decke wieder entdeckt und fachmännischrestauriert. Die hier arbeitende und aus-stellende Künstlerin hat sich in der rücksei-tigen Scheune eine individuell gestalteteWohnung ausgebaut. Die Einfahrt und derHof sind als erweiterter Atelier- undWohnraum gestaltet worden. Die ehemali-ge Scheune wird im Westen durch dieAltstadtmauer abgeschlossen. Der soge-nannte “Teufelsturm” kann von derScheune als Flucht- und Rettungsweg fürdas Dachgeschoss genutzt werden.

Das besondere Ensemble Umgebaute Scheune mit Wintergarten

Der “Teufelsturm” als Fluchtweg Scheunenriegel vorher10

Altstadt

GartenKölsch

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Stiege zum Büro im Laden Künstlerimpressionen

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Eingangsbereich zum Künstlerladen

Büro mit Durchblick zum Laden Stuckdecke Einladender Eingangsbereich

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ALTSTADT 20

Das stattliche dreigeschossige Bürgerhausmit Laden im Erdgeschossbereich wurdedurchgreifend modernisiert und erhielt zurWestseite = Wetterseite eine für Büdingentypische Holzverschindelung. Von der hell-grau lasierten, kleinteiligen Verkleidungheben sich die Fensterumrandungenkontrastierend in dunkelrot ab.

Holzverschindelung am Giebel Ladenfront

Fensterdetail Nr. 20 / 2212

Altstadt

Schloßgasse

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ALTSTADT 22

Neben der Modernisierung der Wohn-räume wurde die Fassade fachgerechtinstandgesetzt und die Sandsteineinfas-sung von Schaufenster und Eingangstüresteinmetzmäßig durch teilweisen Aus-tausch wie durch Einsatz von Vierungenerneuert. Im ehemaligen Laden befindetsich heute ein Cafe, was zur Belebung derAltstadt nachhaltig beiträgt.

Straßenfassade zur “Altstadt” Liebevolle Details

Laden mit Café13

Altstadt

Schloßgasse

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KIRCHGASSE 19(ehem. Hospital)

Schon 1995 bestanden Pläne das Einzel-denkmal durchgreifend zu sanieren undunter geschickter, substanzerhaltenderGrundrisserneuerung zwei Wohneinheitenund ein Büro einzubauen. Die hochwertigeFachwerkfassade wurde zimmermanns-mäßig saniert und farblich neu gefasst. DieRückseite des Gebäudes wird von derursprünglichen Altstadtmauer geprägt.

Gartenansicht Eingangssituation

“Mannfigur” im Obergeschoss Rückseite mit Altstadtmauer14

Marktplatz

Kirche

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SATTLERGASSE 3 / 5

Das “zweiherrige” Anwesen besaß eineunterschiedliche Fassadengestalt, diediese Eigentumsverhältnisse widerspiegel-te, obwohl es sich konstruktiv um einObjekt handelt. Neben der Dachsanierungwurde bei der Erneuerung der Fassadedarauf geachtet, dass das äußereErscheinungsbild homogen gestaltet undim Farbton dem umliegenden Ensembleangeglichen wurde.

Historische Ansicht Giebel mit Blick auf dieMarienkirche

Zwei Eingänge, ein Geländer Detail der alten, renovierten Tür15

Ansicht von der Sattlergasse

Marktplatz

Altstadt

Sattlergasse

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Ansicht von der Schloßgasse Eingangssituation

Fenster im Obergeschoss Kellerabgang16

SCHLOSSGASSE 1

Das Fachwerk des zum Teil noch inStänderbauweise errichteten kleinenWohnhauses (Kulturdenkmal) weist aufeine Entstehungszeit in der 1. Hälfte des16. Jhdts. hin. Die stark verbaute innereStruktur wurde unter Wahrung der kon-struktiv notwendigen und denkmalrelevan-ten Wände neu organisiert. UnterHinzuziehung vom Dachraum des rücksei-tigen Verlängerungsbaus entstand eine gutfunktionierende zeitgemäße Wohneinheit.

Schloßplatz

Schloßgasse

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SCHLOSSGASSE 4 / 6

Der giebelständig zur Schloßgasse ausge-richtete Kopfbau zeigt am Eckständer dieJahreszahl 1620, wobei die zurückliegen-den weiteren Hausteile wohl noch im spä-ten 15. Jh. einzustufen sind. Neben derDachsanierung wurde die einst einfachstandardisierte Wohnung in den dreiGebäudeteilen neuzeitlichen Bedürfnissenangeglichen und besitzt aufgrund ihrerEcklage eine gute Belichtung undBelüftung.

Fassade zur Schloßgasse Seitenfassade

Blick von Westen zugeordnete Nebengebäude17

Schloßgasse

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Bad

Wohnraum Kinderzimmer

Lesezimmer Schuppen18

Küche

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SCHLOSSGASSE 22

Die ehemalige lutherische Kirche, 1770 -74 erbaut, war ab 1828 Gymnasium undab 1880 Amtsgericht. Nach Auszug derJustiz wurde das dominante Gebäude pri-vatisiert und nach entsprechenderInnensanierung umgenutzt. Heute befin-den sich Schulungsräume und dieWohnung des Eigentümers imKulturdenkmal. Der Sitzungssaal desehem. Amtsgerichtes wurde in seinerGröße beibehalten und dient heute alsrepräsentativer Wohnraum.

Ansicht von der Schloßgasse Eingang

Westgiebel mit ehem. Kirchenglockenturm19

Schloßgasse

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SCHLOSSGASSE 27

Die Außenfassade des im Inneren weitest-gehend erneuerten zweigeschossigenWohnhauses wurde unter gleichsamerErneuerung der Fenster an das umgeben-de Ensemble angepasst. Die dreigeschos-sige, dichte Überbauung kennzeichnet denwestlichen Bereich der Schloßgasse.

Straßenansicht Blick vom Hof des “Steinernen Hauses”

Die Nähe zum “Steinernen Haus”20

Altstadt

Schloßgasse

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MARKTPLATZ 5

Das aus zwei Bauteilen bestehende, breit-gelagerte Fachwerkwohnhaus dominiertden östlichen Marktplatzrand. Dasursprüngliche Gebäude aus der 1. Hälfte18. Jh. erhielt vermutlich um 1800 südsei-tig einen Anbau, beide Bauteile wurdenunter einem Dach vereinigt. Für das großeVolumen fand sich ein neuer Nutzer, wel-cher darin eine Tagesbetreuung für Kinderund Jugendliche nach durchgreifenderSanierung einrichtet. In Abstimmung mitder Denkmalfachbehörde ist der starkangegriffene Westgiebel nach zimmer-mannsmäßiger Instandsetzung zumSchutz verschiefert worden.

Hofansicht

Front zum Marktplatz noch nicht saniertes Nebengebäude21

Marktplatz

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ERBSENGASSE 7

Das ehem. Werkstattgebäude wurde vomneuen Eigentümer im Obergeschoss zueiner Wohnung ausgebaut. Die gründer-zeitliche Formensprache der Fensteröff-nungen ist dabei beibehalten worden.Leerstehende Nebengebäude zu Wohn-zwecken umzunutzen ist, wenn städtebau-lich verträglich, Teilziel der Altstadtsanie-rung.

Vorheriger Zustand Straßenflucht Heutiger Zustand

Fensterdetail mit roter Einfassung22

Neustadt

Erbsengasse

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ERBSENGASSE 14 / 16

Das denkmalgeschützte Doppelanwesen,ein großvolumiger Fachwerkbau des 17.Jhdts. wurde vom Enkel der ehem.Besitzerin durchgreifend saniert. Ohnegroße konstruktive Eingriffe konnten dreineuzeitlich ausgestattete Wohnungen imHauptgebäude und eine Kleinwohnung imHinterhaus eingerichtet werden. Dasbarocke, bleiverglaste Fenster an derOstseite wurde aufgearbeitet und in situbelassen. Durch den Abbruch der hofüber-bauenden Scheune konnte eine woh-nungsnahe Freifläche im sonst eng über-bauten städtebaulichen Kontext gestaltetwerden.

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Giebelansicht Erbaut: 2. Hälfte 17. Jh. Zeitgemäße Tür

Barockfenster Fenster, Läden nach historischem Vorbild

Kronengasse

Obergasse

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IM BREUL 8

Lange Zeit stand das ehem. Schreinerei-gebäude leer. Der neue Eigentümer erneu-erte den Dachstuhl und richtete sich einegroßzügige Wohnung über drei Etagen ein.Das Vorhaben ist ein repräsentativesBeispiel für eine Umnutzung nicht mehrbenötigter Produktionsflächen zu Wohn-zwecken. Die westliche Außenwand desGebäudes wird hauptsächlich durch die“Neustadt”- Mauer geprägt.

Eingangstüre

Westliche Integration der Mauer Blick vom “Damm”24

Straßenansicht “Im Breul”

Neustadt

Im Breul

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KLEINE DAMMGASSE 2

Das kleine, gerade einmal 4,5 m x 8,8 mmessende, zweigeschossige Anwesenohne weitere Grundstücksfläche wurdevom Eigentümer unter hauptsächlichemEinsatz von Eigenhilfe durchgreifendmodernisiert. Es entstand eine Wohnungmit 2 1/2 Zimmern, Küche und Bad. DieAußenfassade (Westseite) wurde in tradi-tioneller und für Büdingen typischerHolzschindelung verkleidet.

Ansicht von der kleinen Dammgasse

Fensterdetail25

Neustadt

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KRONENGASSE 14

Das sogenannte “Büdinger Urhaus” ist einbemerkenswertes profanes Kulturdenkmalmit Giebelfassade und Dachstuhl aus dem15. Jh. und stand, nachdem die darin ein-gerichtete städtische Herberge aufgege-ben war, lange Zeit leer. Eine Architektinund ein Zimmermann erwarben das starksanierungsbedürftige Anwesen und erneu-erten die Substanz vorbildlich. Heute ist imEG ein Büro und im Ober- und Dach-geschoss die selbstgenutzte Wohnunguntergebracht. Auf der Rückseite wurdeein einladender Hof gestaltet.

Giebelansicht vor der Sanierung Spätgotischer Giebel frisch renoviert

Fensterdetail Nebengebäude: Ansicht vom Hof

Erbsengasse

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Treppenaufgang Küche27

Firstsäulendachstuhl Seitenansicht Erbaut im 19.Jh. Zeitgemäßer Innenausbau

Arbeitszimmer

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NEUSTADT 11 / 13

Das um die Jahrhundertwende des 19./20.Jhdts. entstandene großvolumige Wohn-und Gastronomiegebäude bestimmt mitseiner, in Hauptblickrichtung stehendenGründerzeitfassade die zentrale Platzsitu-ation der Büdinger Neustadt. Neben derFassadeninstandsetzung wurden dierepräsentativen Wohnräume im 1. OG undDachgeschoss zu funktionalen Wohnun-gen zusammengefasst und durchgreifendsaniert. Am Anwesen Neustadt 13 mussteim Rahmen der Sanierung die starkbeschädigte Westfassade (Fachwerk) vonGrund auf im Schwellen- undRiegelbereich erneuert werden. Die grün-derzeitliche Fassade an der Einmündungzur Obergasse nimmt die Erkerausbildungdes Vorgängerbaus zitathaft auf.

Giebelseite Erker

Gesamte Straßenansicht Vorgängerbebauung in der Abwicklung28

Neustadt

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NEUSTADT 25

Nach erfolgter Innensanierung von Haupt-und Nebengebäude wurde die Sandstein-einfassung und Stufenanlage steinmetz-mäßig erneuert. Es war dabei wichtig,Naturstein (Sandstein) in gelblich-rotemFarbspiel, analog dem früher in Büdingengebrochenem Material, einzusetzen.

Ansicht von der Straße “Neustadt”

Neue Eingangsstufen (Sandstein) nebendem erneuerten Gehwegpflaster (Basalt) Abwicklung Neustadt

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Neustadt

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OBERGASSE 8

Bereits 1995/96 wurden die Wohnungenim Ober- und Dachgeschoss des denkmal-geschützten Anwesens durchgreifendsaniert. Aufgrund der schlechten Vermiet-barkeit des Ladens im Erdgeschoss ent-schied sich die Bauherrschaft zum Einbaueiner weiteren Wohneinheit mit behinder-tenfreundlicher Benutzbarkeit (im Altstadt-bereich sind dergestaltete Wohnungen nurschwer zu realisieren). Dennoch wurde beider Ausbildung der Fensteranlage zurObergasse darauf geachtet, dass einerevtl. späteren Wiederkehr der Ladennut-zung Schaufenster zur Verfügung stehenkönnen.

Fassade zur Obergasse Eingangstüre

Ladenrückbau mit Erhalt der Schaufenster30

Obergasse

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OBERGASSE 52

Im Zwingerbereich des Büdinger Obertorsentstand nach Aufgabe der Verteidigungs-anlagen das zweigeschossige Fachwerk-wohnhaus. Bislang diente es als Gast-stätte, nunmehr wurde nach durchgreifen-der Sanierung im Obergeschoss eine neu-zeitliche Wohnung installiert und imErdgeschoss der Aufenthaltsraum derdahinter liegenden gewerblichen Saunaeingerichtet. Die straßenseitige Eingangs-türe ist eine Zweitverwendung und wurdefür das Objekt aufgearbeitet und einge-passt.

Straßenfassade Zweitverwendete Eingangstüre

Blick aus der Stadt Blick in die Stadt31

Obergasse

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BRÜCKE AM “JERUSALEMER TOR”Nachdem in den Jahren um 1990 dieToranlage vorbildhaft saniert wurde, war esaus statischen Gründen dringend erforder-lich, die vorgelagerte Brücke grundhaft zuerneuern. Stein für Stein wurde nummeriertabgetragen, der zugeschüttete Grabenwieder auf ursprüngliche Tiefe gebrachtund unter Einbau einer entlastendenBetonplatte das Brückenbauwerk wiedererrichtet. Im direkten Vorbereich zum Torwurde der ursprüngliche Zugbrückenteildurch den Einbau einer Holz- Stahl-Konstruktion zitathaft wieder sichtbargemacht. Die Fahrbahnoberfläche ist nunmit Basaltpflaster befestigt.

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Das “Untertor” auch “Jerusalemer Tor” Brückenaufsicht, Fahrbahn in Basalt

Zitat Zugbrücke in Ansicht ..... und AufsichtIsometrie der Sanierungsplanung 1988

2. STÄDTISCHE MASSNAHMEN

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Situation vor der Sanierung:Die Brücke ist durch den fehlendenGraben als solche nicht nachzuvollziehen.

Heutige Situation:Der Graben wurde wiederhergestellt, dieBrücke ist wieder sichtbar.

Zitat Zugbrücke Fuge mit Brüstungsgitter

Torbogen mit Zitat ZugbrückeDie freigelegte Brücke

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LOHSTEGBRÜCKE

Die im Südwesten der Büdinger Stadtbe-festigung den Seemenbach überquerendemassive Fußgängerbrücke war einsturzge-fährdet und musste dringend in Gründungund Konstruktion erneuert werden. In tradi-tioneller Handwerkstechnik wurde die drei-bogige Brücke von 1617 teilweise abge-baut und wieder unter hauptsächlicherVerwendung des authentischen Materialsaufgerichtet. Zur Stadtseite, also nachOsten, gliedern steinmetzmäßigbesonders ausgebildete Pilaster dasBauwerk. Zu späterem Zeitpunkt soll ander südwestlichen Ecke der Brücke derBüdinger “Malerwinkel” in Form eines aus-kragenden Decks wiederentstehen.

Baustelle mit offenliegenden Leitungen

Bogensanierung über Leergerüst34

Mühlto

rstraß

e

Lohsteg

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“ROTER TURM” - “GRÜNERTURM” UND “TEUFELSTURM”

Büdingens Befestigungsanlagen sind ohnedie charakteristischen Turmbauten nichtdenkbar. Der sogenannte “Rote” und“Grüne” Turm charakterisieren den mittle-ren westlichen Befestigungsabschnitt; ihreauffälligen Sandsteinhauben prägenwesentlich den westlichen Stadtprospekt. Bewuchs und Witterungseinfüsse, wieauch innere Verfüllungen hatten dieBauwerke stark geschädigt, sodass einegrundhafte Erneuerung durchgeführtwurde. Die Türme sollen, wie auch andere,zukünftig im Rahmen von Stadtführungenbesichtigt werden können; es ist beabsich-tigt, themenbezogene Ausstellungen wieStadt(befestigungs)-modell, Hinweise aufStadtverteidigung u.ä. dort zu installieren.Der “Teufelsturm” ist Bestandteil der älte-ren Altstadtmauer, wenngleich seineEntstehungszeit mit der des “Roten” und“Grünen” Turmes zu suchen ist. Formalwird das etwas schlankere Bauwerk eben-falls von einer charakteristischen Sand-steinhaube abgeschlossen. Im Zuge derAltstadtmauersanierung wurden auch hierSchäden beseitigt; der Turm wird gemäßBefund eine helle Putzfassung bekommen.Beschreibungen zufolge diente er alsStadtgefängnis; zukünftig wird dieser Turmallerdings für die Öffentlichkeit nichtzugänglich sein.

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“Roter Turm” “Teufelsturm”

“Grüner Turm” “Roter Turm” vom “Rosengarten” aus

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GARTEN “KÖLSCH”

Im Zwingerbereich zwischen Altstadt-Stadtmauer (um 1330) und äußererBefestigungsmauer (um 1500) befindensich an der westlichen Stadtseite zweidurch einen kleinen Damm getrennte,parallele Grabenanlagen. Während deräußere (= westlichere) Grabenbereichgemäß Rahmenplan zum “Altstadtpark-platz” umgebaut wurde, sollte der Grabendirekt vor der Altstadtmauer weiterhingestaltete Grünzone bleiben. So entschiedman sich, den einst hierin gelegenenPrivatgarten von Frau Kölsch im Sinne derehemaligen Bepflanzung wieder anzule-gen und ihn, allerdings in eingezäunterForm, der Öffentlichkeit als Erholungs-bereich anzubieten. Die gärtnerischePflege wird durch die Stadt sowie vor allemvon einem Freundeskreis unternommen.

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Sitzgruppe mit Rankgerüst Der zentrale Weg

Graben / Gartenbereich mit Altstadtmauer und “Teufelsturm”

Parkplatz

Minigolf

Page 38: 20 Jahre Altstadtsanierung Büdingen

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Blumenpracht im Garten Kölsch. Die Pflanzen sind teilweise historisch belegt.

Frühere Situation:Der stark verwilderte Garten mit dem ehe-maligen Wohnhaus “Kölsch”

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“ROSENGARTEN” UND MINIGOLFANLAGE

Im Zuge der Neugestaltung der westlichenZwinger- und Grabenanlagen wurde aufdem erhöhten Verbindungsdamm zwi-schen Marktplatz und äußerer Befesti-gungsanlage ein kleiner “Rosengarten” mitregionalen Züchtungen (SteinfurterErzeuger) angelegt. Bodenpflanzen undKlettergewächse laden zum “Studieren”besonderer und historischer Rosensortenein und gestalten einen beschaulicheninnerstädtischen Aufenthaltsbereich. An-schließend, auf der ca. 10 m breiten und100 m langen Wehranlage der äußerenBefestigungsmauer wurde die dortigeMinigolfanlage nach neuesten Erkenntnis-sen modernisiert.

Minigolfanlage am Roten Turm

Der neue “Rosengarten” Vorheriger Zustand38

ParkplatzG

arten Kölsch

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NEUGESTALTUNG STRASSEALTSTADT / NEUSTADT

Die Oberflächen von Straßen und Plätzensind wesentlicher Bestandteil der histori-schen Stadt. Es ist besonderes Anliegender Büdinger Bürger und Verantwortlichen,diese sowohl funktional wie auch gestalte-risch an die Anfordernisse der denkmalge-schützten Gesamtanlage anzupassen.Nach Erneuerung der Ver- und Entsor-gungsleitungen entschied man sich, dieOberflächen aller Büdinger Altstadtstraßenim traditionell verwendeten Basaltnatur-steinpflaster zu befestigen (Basalt

Vogelsberg). Es wurden für die Straßen-züge Altstadt - Neustadt drei unterschiedli-che Formate des grauschwarzen Materialseingesetzt - Großformat in Reihe ca. 11/20(Fahrbahn), Kleinformat in Bögen ca. 7/9(Gehwege) sowie Mosaikpflaster ca. 3/5(Platzbereiche). Das Material unterlaghochwertigsten Qualitätsansprüchen undmusste aus Vietnam importiert werden, daeine vergleichbare Güte in Mitteleuropanicht wirtschaftlich zu beschaffen war. An den Standorten früherer Torturmanla-gen weisen rote, geflammte Granitplattenauf deren frühere Existenz hin. Da auchzukünftig ein gewisser Kfz-Verkehr durchNeu- und Altstadt anzunehmen ist, wurdendiese Straßen traditionell mit tief eingebau-tem Bordstein (ebenfalls Basalt) zwischender, auf ein Minimum reduzierten Fahr-bahn und den seitlichen Gehwegen verse-

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hen. Alle anderen Nebenstraßen sollenebenengleich ausgeführt werden.(Förderung: Mittel aus GFVG).

Gehwege: Bogenpflaster in Kleinbasalt Fahrbahn: Großbasalt in Reihe

Die auf 3,5 m reduzierte Fahrbahn

Page 41: 20 Jahre Altstadtsanierung Büdingen

Ausbau der Straße “Altstadt” Pflaster in der Straße “Altstadt”40

Ausbau der Straße “Neustadt” Fertiggestellte Straße “Altstadt”Vorheriger Zustand der Straße “Neustadt”

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Fahrbahn mit Stellplätzen Straßenausbau 2004: “Altstadt”

Kleinpflaster in Bögen Mosaikpflaster41

Großbasalt

Straßenausbau mit Bordstein

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ERWEITERUNG “50er JAHRE MUSEUM”Seit Ende der 1990er Jahre besteht imErdgeschoss des ehem. städt. Gasthauses“Zum Schwanen” (um 1500) das auf priva-te Initiative zurückgehende “50er JahreMuseum”. Die themenbezogenen Ausstel-lungsräume bieten einen umfangreichenEinblick in den Alltag der deutschenNachkriegsjahre, die “50er Jahre”. Schonnach kurzer Zeit erreichte das Museum,welches durch einen Verein gestützt wird,überregionalen Zuspruch. Es ist geplant,die Ausstellungs- und Veranstaltungsflä-chen auf das ehem. westlich zugeordneteScheunengebäude auszudehnen unddiese Räumlichkeiten mit einem Eingangs-gebäude zu verbinden.

Ehemaliges Gasthaus “Zum Schwanen”

Schaufenster Diele mit Schminktisch42

3. GEPLANTE ÖFFENTLICHE MASSNAHMEN

Marktplatz

Auf dem

Damm

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Nierentischromantik Einbauküche Conny´s Moped / Roller

43Conny und Elvis Wohnen mit TVGlobus mit Inhalt

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“BOLLWERK”, “HEXENTURM”UND “SCHLAGHAUS”

Die Stadt Büdingen hat sich zum Ziel ge-setzt, die gesamte städtische Befesti-gungsanlage sukzessive instandsetzenund der Öffentlichkeit in Teilbereichenzugänglich zu machen. Nach Fertigstel-lung von “Jerusalemer Tor”, “Rotem,Grünem und Teufelsturm” sowie Altstadt-mauer ist in den Jahren 2005-07 dieSanierung von “Bollwerk und Hexenturm”sowie vom “Schlaghaus” am ehem.Mühltor geplant. Bislang sind statische unddenkmalpflegerische Voruntersuchungenerfolgt, auf denen erst ein gebäudeverträg-liches und substanzschützendes Sanie-rungskonzept aufgebaut werden kann.Schwierigste Maßnahme neben demEntfernen des Efeubewuchses am“Bollwerk” und der anschließenden Mauer-sanierung ist die Abdichtung und Entwäs-serung der Turmplattformen. Das “Schlaghaus” muss durch Pfahlgrün-dung vor weiterem Abgang gesichert wer-den; die charakteristische spitze Turm-haube muss zimmermannsmäßig ergänztund neu mit Naturschiefer gedeckt werden. Das “Bollwerk” und der “Hexenturm” sollenweiter für Führungen offen sein; imSchlaghaus (vgl. “Schlachthaus”) soll eineAusstellung zum Thema “Metzgerhand-werk im 18./19.Jh.” eingerichtet werden.

Das Bollwerk Das Bollwerk

Der Hexenturm Das Schlaghaus44

Schlaghaus

Bollwerk, und Hexenturm

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MARKTPLATZ

Der Büdinger Marktplatz ist das städtebau-liche Bindeglied zwischen historischer“Altstadt” und “Neustadt”. Seine räumlicheFassung erhielt er nach dem “30-jährigenKrieg” (1648) durch Auffüllung undEinebnung der bis dato dort fließendenGewässer des Küchenbachs. Zu Beginndes 20. Jhdts. wurde der letzte noch offeneBachlauf verrohrt und der Marktplatz dien-te zudem als Paradeplatz. In Anlehnung andie räumlich-gestalterische Qualität desErscheinungsbildes vom beginnenden20.Jh. soll die Platzfläche erneuert werden.Dabei sollen die gealterten Bäume ausge-wechselt, die Platzränder in Basaltpflasterneu befestigt und die Kfz-Stellplätze neugeordnet werden. Den umliegendenGaststätten soll im Sommer Gelegenheitzur Platzbewirtschaftung angeboten wer-den. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität desstadtbildprägenden Platzbereiches deutlichanzuheben und Büdingens zentralen Platzmit vielseitigem Leben zu erfüllen.

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Marktplatz

Altstadt

Neustadt

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Der bereits sanierte “Marktbrunnen”

Festzelt zum “Gallusmarkt”46

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Literaturhinweis:

Rahmenplan Büdingen ‘88 HTWW

Denkmaltopographie Wetteraukreis I,1982

Büdingen damals - heute 1982

15 Jahre Altstadtsanierung Büdingen

Druck: Aula Druck, Klingenberg

SCHLUSSWORT

Die vorliegende Dokumentation zeigt ein-drucksvoll die starke Wirksamkeit desEinsatzes von Städtebauförderungsmitteln fürprivate und öffentliche Maßnahmen imRahmen der Altstadtsanierung.

Gerade in Büdingen, einer Altstadt von europä-ischem Rang, sind diese Mittel hervorragendgebunden und geben Anlass zur Weiter-führung der Sanierungsmaßnahmen.Es wird noch Jahre dauern, bis eine allumfas-sende Durchführung erreicht sein wird. Geradeim öffentlichen Bereich stehen noch vieleProjekte für die Stadt an. Die Stadtmauer unddie Straßen- und Platzräume genießen dabeiPriorität (Marktplatz Schloßgasse, Ober-gasse, kleine Gassen).

Die bisherigen, parallel zur Planungs- und Um-setzungsphase durchgeführten, Beratungenund Gespräche mit Bürgern haben gezeigt,dass diese Vorgehensweise großesVerständnis und Vertrauen zwischen Planer,Stadt und Bürger entstehen lässt. Die für dieBürger kostenlose Beratung wird intensiv inAnspruch genommen.

So soll diese Broschüre nicht nur die bis jetzterreichten Ergebnisse dokumentieren, son-dern auch Anregung für private und öffentlicheBaumaßnahmen in Zukunft geben.

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... es grüßen die Stadtsanierer