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Polizeinotizen
Scheune in FlammenSTUTTGART. Eine Scheune eines landwirtschaftlichen Betriebs zwischenMühlhausen und Kornwestheim ist amspäten Mittwochabend in Flammen aufgegangen. Der Alarm ging um 23.09 Uhrein, die Feuerwehr konnte schnell löschen. Die Ursache liegt laut einem Polizeisprecher in einem Heizungsraum.
Zeugen gesuchtSTUTTGART. Nach einem Zusammenstoßzwischen einem Lastwagen und einemMercedes am Mittwoch gegen 15.45 Uhrin der Motorstraße in Weilimdorf suchtdie Polizei Zeugen. Der 41 Jahre alteLkwFahrer war aus einem Firmengelände gefahren, kollidierte mit einer AKlasse einer 28jährigen Fahrerin. DieVerkehrspolizei bittet um Hinweise unterder Rufnummer 07 11 / 89 90 52 00.
Drogengeschäft gestopptSTUTTGART. Polizisten haben am Dienstagabend in den Mittleren Schlossgartenanlagen einen 22Jährigen festgenommen, der kurz zuvor Rauschgift verkaufthaben soll. Der Verdächtige war bereitsam Sonntag erwischt worden, nun wurdeer beim Verkauf von mehreren GrammMarihuana beobachtet. Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl.
Polizei erschnüffelt DrogenWAIBLINGEN. Ihr guter Riecher hat Polizisten am Dienstag zu einer CannabisZuchtanlage geführt. Als die Beamteneinen 38Jährigen baten, seine Wohnungstür in der Straße am Wasserturmzu öffnen, roch es nach Cannabis. In derWohnung fanden sie eine CannabisZuchtanlage und Amphetamin. Im Garten lagen 23 Cannabispflanzen, die derMann zum Fenster hinausgeworfen hatte.
Radmuttern gelöstOSTFILDERN. Ein KlackGeräusch hateine 23Jährige am Montag vor einemUnglück bewahrt. Als sie in der StraßeIm Holder in Ostfildern anfuhr, hörte sieein Klacken. Ein Mechaniker fand dieUrsache: Jemand hatte drei Muttern amlinken Vorderrad gelöst. Die Polizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs inden Straßenverkehr.
DNA entlarvt RäuberSINDELFINGEN. Am 30. Oktober 2013hatte ein mit einem Messer bewaffneterRäuber in einem Sindelfinger Einkaufsmarkt vom Kassierer 1000 Euro erpresst.Durch DNASpuren an der Mütze, dieder Mann am Tatort verloren hatte, stießdie Polizei jetzt auf einen Tatverdächtigen: ein 28Jähriger, der mehrfach wegenDiebstählen und Drogendelikten vorbestraft ist. Er sitzt in UHaft.
Autodiebe gefasstMURR. Zwei Diebe, die am Sonntag imMurr (Kreis Ludwigsburg) in ein Hauseingestiegen sind und mit dem erbeuteten Autoschlüssel einen VW Tiguan gestohlen haben, sind der Polizei ins Netzgegangen. Die beiden 33 und 31 Jahrealten Männer wurden auf der A 70 beiBayreuth festgenommen. Dabei entdeckten die Fahnder auch eine kleinere Menge der Droge Amphetamin. Die beidenGanoven sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Es wird geprüft, ob sie am 25. Februar in DitzingenHeimerdingen einenPorsche Panamera gestohlen haben.
Info
Journalisten-Austausch
¡ Die Stuttgarter Nachrichten beteiligen sicham Austauschprojekt „Nahaufnahme“ desGoethe-Instituts. Die portugiesische Re-dakteurin Maria João Guimarães war be-reits in unserer Redaktion zu Gast.
¡ Im Moment arbeitet unsere RedakteurinRegine Warth in Lissabon bei der Zeitung„Público“.
Ein Schwabe in Portugal: Hans-Peter Heilmair kennt die Calçadas, die kleinen Gässchen in Lissabon,wie seineWestentasche. Seit 18 Jahren arbeitet er hier als Fremdenführer Fotos: RegineWarth
Von Regine Warth
aus Lissabon
LISSABON. Der Weg führt hinauf – wie so oftin Lissabon, der Stadt mit den sieben Hügeln. Über die rutschigen und holprigenPflastersteine der Calçadas, der kleinenGässchen. An diesem Frühlingstag wirdeinem ein Lissabon vorgestellt, wie es in keinem Reiseführer zu finden ist – und auf keiner Postkarte. Es soll das wahre Lissabonsein, heißt es am Telefon. Und so reicht mandem Mann mit Schiebermütze, Bart, Hornbrille und verschmitztem Lächeln die Handund sagt: „Grüß Gott!“
HansPeter Heilmair ist portugiesischerSchwabe oder schwäbischer Portugiese –wie man eben möchte. Seit 18 Jahren lebt dergebürtige Stuttgarter schon in Lissabon.Museen und Denkmäler sind auf seinenStadtspaziergängen gestrichen. Wer mit ihmunterwegs ist, muss sich vor Hundedreck aufdem Bürgersteig vorsehen und auch mal rennen, um die Fähre über den Tejo noch zu erwischen. Und er muss vor allem Treppchensteigen, denn aus nichts anderem besteht Alfama, eines der ältesten Viertel Lissabons.
Ruhig schreitet HansPeter Heilmair voran und erzählt von seiner Jugend in Stuttgart, wo er an der Mönchheide aufgewachsen ist und im WagenburgGymnasium zurSchule ging. Er erzählt von seiner Studentenzeit in Freiburg. Aber noch mehr erzähltder 56Jährige von der Sprache – Portugiesisch. Darin, wo das ungeübte Ohr nur einNuscheln hört, erkennt er klangvolle Worte,die ihn schon beim ersten Hören faszinierten. In Freiburg studierte er die Sprache, inLissabon lebte er sie. Doch erst mit seinerzweiten Frau Susanne fand er dort eine Heimat. Sie arbeitet als Deutschlehrerin, er alsFremdenführer und Sprachlehrer für Touristen. Ihr gemeinsamer Sohn Baltasarwächst somit zweisprachig auf – „na,eigentlich dreisprachig“, korrigiert sichHeilmair. Mit Portugiesisch, Deutsch undSchwäbisch.
Das Treppensteigen wird belohnt. Obenangekommen, liegt einem Lissabon zu Füßen. Miradouros heißen diese Aussichtspunkte im Portugiesischen, die einen schönen Blick versprechen. Doch wer dem ausgestreckten Arm von Heilmair folgt, sieht auchdie Löcher und die Fadenscheinigkeit des indem aus der Ferne so prächtig aussehendenHäuserteppich, der sich bis zum Tejo ausbreitet. Alles Ergebnisse einer fehlorientierten Sparpolitik.
Sie wirkt sich auf die alten Häuser aus, dielängst renoviert gehören. Doch dann stockt
der Geldfluss und damit auch die Bauarbeiten. Statt einem neuen Dach gibt es einenHutausWellblech.EinProvisoriumaufZeit,das sich irgendwann ganz selbstverständlich in das Stadtbild einfügt. Anderswo verfallen die Häuser vollends: Gras wächst ausden Fugen. Damit die skelettierten Überreste nicht einstürzen, sind die Fenster zugemauert. Teils steckt dahinter Kalkül: Weilsich mit den Mieten kaum was verdienenlässt, warten viele Besitzer ab, bis das Haussich nicht mehr renovieren lässt, um es dannganz abzustoßen. Denn Bauplätze bringenhier noch Geld. Teils ist es aber auch dielangwierige Bürokratie der Stadtverwaltung, die renovierungswillige Hausbesitzerresignieren lässt. Auch Heilmair schütteltden Kopf und wendet sich ab.
DasBruddelnundSchimpfen,dashatsichHeilmair ebenso bewahrt wie sein breitesSchwäbisch. „O saco“, wie auf Portugiesischdie Tüten genannt werden, ist bei ihm „aGugg“ (also eine Tüte). Und die ehrwürdigeElectrico, die kleine gelbe Tram, ist für ihn„d’ Stroßaboh“. Mit ihr hat er schon zu seiner Studentenzeit die Stadt entdeckt: „Anfangs bin ich alle Linien abgefahren – bis ichalle Viertel in und auswendig kannte.“Noch heute sind die Busse und die Metro, dieStraßenbahnen und die Elevadores, die denWeg bergauf erleichtern, sein Hobby. Nurmit der Pünktlichkeit nimmt es die portugiesische Variante des ÖPNV nicht ganz so genau wie in der schwäbischen Heimat. In vierMinuten soll der Bus kommen, der zumFährhafen fahren soll. Nach zehn Minutenist er immer noch nicht da. Heilmair beruhigt – wie alle Portugiesen: „Háde chegar“,er wird schon bald kommen.
In Almada, drüben auf der anderen Seitedes Tejo, ist vom geschäftigen Treiben derHauptstadt wenig zu spüren. In dem ehemaligen Werftarbeiter und Fischerstädtchenzeigt sich diese Flussseite eher so wie der Tejo selbst: gemächlich. Dass die Portugiesenaber auch durchaus anders können, zeigtsich an den Straßenschildern, wie etwa demder Rua Cândido Capilé: Zu Ehren desgleichnamigen Kommunisten, der beimArbeiteraufstand in den 60er Jahren umsLeben kam, zieren das Schild nun Hammerund Sichel. „Die Leute kämpften damals fürbessere Arbeitsbedingungen“, sagt Heilmair.
Die Protestkultur der Portugiesen gehörtzu seinen Lieblingsthemen. Umso mehr mager Almada und seine Bewohner, die meist ausder südportugiesischen Provinz Alentejostammen. Die Geschichte der Landarbeiter,die im Faschismus unterdrückt wurden,dann in landwirtschaftlichen Zusammenschlüssen das Land bebauen durften undseit den 80er Jahren nun mit ansehen mussten, wie das Land mehr und mehr von großenausländischen AgrarUnternehmen übernommen wurde, erzählt Heilmair gern undausführlich. Auf seinen Touren darf daherein Abstecher in das Kultur und Vereinshaus Casa de Alentejo in der LissabonnerAltstadt nicht fehlen. In dem alten neomaurischen Palast treffen sich die Auswandereraus dem Süden, veranstalten Ausstellungen,
Lesungen und singen die alten Lieder. InStuttgart würde man Lonha, wie Heilmair inSchwaben und Portugal genannt wird, wohlim Waldheim Gaisburg antreffen. Hier engagiert er sich in der Arbeiterpartei PCP für einsozialeres Lissabon. Er gehört nicht zu derGruppe deutscher Auswanderer, die denschlechten wirtschaftlichen Zustand Portugals zwar hautnah erleben, aber nicht unmittelbar davon betroffen sind. Er zeigtzwar Fremden, wie das wahre Lissabon ist.Er möchte es aber verändern, damit es nichtsobleibt.Dennerwillbleiben.„Hier istmeinZuhause.“ Hier bewohnt er mit seiner Familie eine Mietwohnung am Cemitério do Altode São João, dem größten Friedhof Lissabons. Das Haus hat einen winzigen Garten,in dem man sich mit den Nachbarn trifft, umüber Politik, Fußball oder die Arbeit zureden.
Ob man es schade gefunden hätte, keineMuseen oder Kirchen von innen gesehen zuhaben. fragt Heilmair nach dem Stadtspaziergang? Das Kopfschütteln quittiert er
mit seinem verschmitzten Lächeln. „Dassteht ja auch in jedem Reiseführer.“
¡ HansPeter Heilmair bietet seine Stadtspaziergänge Lissabon über das sozialeNetzwerk Facebook an, www.facebook.de. Kontaktaufnahme auch per EMail möglich: [email protected]
DerportugiesischeSchwabeStuttgarterweltweit: Vor 18 Jahren ist Hans-Peter Heilmair nachPortugal ausgewandert – heute führt er Touristen durch Lissabon
Wermit Hans-Peter Heilmair Lissabonerkundet, braucht festes Schuhwerk undeine gute Kondition. Belohnt wird derAufstieg durch die kleinen Gässchenmiteinem atemberaubenden Ausblick –und vielen Geschichten rund umdieStadt, die der Stuttgarter zu seinerneuenHeimat erkoren hat.
Der prächtige Häuserteppichder Stadt hat Löcher – einErgebnis der Sparpolitik
Die Protestkultur der Portugiesengehört zu HeilmairsLieblingsthemen
DieMühe lohnt sich:Die steilenGässchen führen zudenMiradouros, denAussichtspunktenLissabons
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E X T R E M W E R T E in Stutt gart in ° C:
S O N N E / M O N D
R E I S E W E T T E R
Nach Nebelauflösung sonnig und frühlingshaft warm
L A G E
H E U T E
A U S S I C H T E N
B I O W E T T E R
Die in unsere Region ein ge ström ten Mee -res luft massen gelangen unter Hoch druck -ein fluss und erwärmen sich.
Nach örtlichen Frühnebelfeldern scheintverbreitet die Früh lings son ne. Dabei er-wärmt sich die Luft im Tagesverlauf aufTemperaturen von 22 bis 23 Grad. Der Windweht schwach aus Süd. In der Nacht bleibtder Himmel überwiegend klar.
Morgen ist es anfangs noch freundlich,später wolkig. Am Samstag ziehen vonWes ten her Wolken mit Regen auf.
Das Befinden wird wetterbedingt nicht un -güns tig be ein flusst. Konzentrations- undLeis tungs fä hig keit liegen im Bereich derNorm, und auch die Stimmung ist über-wiegend ausgeglichen. Der Kondition an -ge pass te Bewegung im Freien fördert dieallgemeine Gesundheit und stärkt außer-dem die Abwehrkräfte.
G E S T E R Nin Stuttgart in °CHöchstwert(bis 16 Uhr):Tiefstwert:
13,88,7
U M W E LT D AT E NMikrogramm pro Kubik-meter Luft, in Stuttgart-Bad Cannstatt, gestern 15Uhr (Quelle LUBW):
Feinstaub:(Vorsorgewert: 50)
Stickstoffdioxid:(Vorsorgewert: 135)
Ozon:(Richtwert: 180)
sonnig heiter wolkig bedeckt Regen SchneeSchauer Gewitter
Hochdruck- zentrum
Tiefdruck- zentrum
Warmfront
Okklusion KaltluftKaltfront
Warmluft
Wetter:
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P O L L E N F L U GHeute wird eine schwache Be las tung durchHasel- und eine mäßige Be las tung durchErlenpollen erwartet.
20 Nummer 66 • Donnerstag, 20. März 2014 Stuttgart und die Region