Fasnachts- & Jubiläums-Bier · Jahrgang • Nr. 02/12 46'000 Exemplare 20. Februar 2020 (Foto:...

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3. Jahrgang • Nr. 02/12 46'000 Exemplare 20. Februar 2020 (Foto: Patrick Straub) EGELER LUTZ AG MAUERT AN DER MAUERSTRASSE, RENOVIERT IN DER RHEINGASSE, GIPST AM GIESSLI- WEG & SANIERT IM SURINAM Fasnachts- & Jubiläums-Bier Ganz gross www.kroo.ch au im Glaibasel Erlesen Sie Basel! Bücher | Musik | Tickets Aeschenvorstadt 2 | 4010 Basel www.biderundtanner.ch Erlesene täglich frisch geröstet Buser Hauptstrasse 101, 4102 Binningen buser-kaffee.ch Aus eigener Energie. Wärmebox – die moderne Wärme für Ihre Liegenschaft. iwb.ch/waermebox E tolli E tolli Vorfasnacht Vorfasnacht

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3. Jahrgang • Nr. 02/1246'000 Exemplare 20. Februar 2020

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EGELER LUTZ AG MAUERT AN DER MAUERSTRASSE, RENOVIERT IN DER RHEINGASSE, GIPST AM GIESSLI-WEG & SANIERT IM SURINAM

Fasnachts- & Jubiläums-Bier

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KBZ 02/2020 2

Aus dem Inhalt

Die Basler Museumskrise Das Historische Museum Basel, eines der fünf staatlichen Mu-seen, sorgt seit Jahren für nega-tive Schlagzeilen.

Budget-Schwierigkeiten, Querelen zwischen Museumsleitung und der vorgesetzten Behörde usw. Markus Vogt beleuchtet in seinem Kom-mentar die Probleme. Seite 2

Der «Basler Bängg-Oobe» in Winterthur

Der Basler Radio- und Fernsehmann Paul Burkhalter verliess vor bald 20 Jahren Basel Rich-tung Winterthur, wo er im Casino-

theater von Viktor Giacobbo künst-lerischer Leiter wurde. Er hat dem Theater Basler Luft eingehaucht und erzählt selber. Seite 24

Messehalle wird Fasnachtshalle

In der leerstehen-den Messehalle 5 ist seit einiger Zeit reges Leben einge-kehrt. Junge Initi-anten aus dem Ver-ein Fasnachtshuus

haben daraus ein beachtliches Atelier für den Wagenbau und für Laternen-maler geschaff en. Seite 19

2 x ein 100 Jahr-JubiläumSowohl die Basler S c h n i t z e l b a n k-Gesellschaft BSG, als auch die J.B.-Clique Santihans feiern dieses Jahrihren 100. Ge-

burts tag. Beide Gesellschaften kön -nen eine bewegte Geschichte er-zählen. Seiten 15 und 17

Verlag und Inseratenannahme: Kleinbas-ler Zeitung, Greifengasse 12, 4058 Basel, Tel. +41 61 681 00 12, www.kleinbasler-zeitung.ch. Erscheint monatlich. Verlag und Redaktion: [email protected]. Herausgeber: Roland Vögtli, [email protected]. Redaktion: ArminFaes (Leitung), Werner Blatter, Lukas Mül-ler, Daniel Schaufelberger, Markus Vogt. Verkauf: Tel. +41 61 681 00 12 oder Ar-min Faes, Tel. + 41 79 341 22 55, Helene Renggli, Tel. +41 79 441 78 28, Werner Schneeberger, Tel. +41 79 645 20 93. Administration/Buchhaltung: Simone Antonelli, [email protected]. Telefon +41 76 56 4 86 51. Aufl age: 46‘000 Expl. Verteilung im 4058 und 4057, inkl. Klein-hüningen, Riehen und Bettingen durch DMC Direct Mail Company, Tel. 061 337 87 75. Layout: www.eyeland-grafi x.de. Druck: Merkur Zeitungsdruck AG, 4900 Langen-thal, www.zeitungsdruckag.ch. Abonne-mentspreis: Fr. 38.–, exkl. 2.5% MwSt.

Impressum

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Die Basler MuseumskriseEin Kommentar von Markus Vogt

Das Historische Museum Basel, eines der fünf staatlichen Muse-en des Kantons Basel-Stadt, sorgt seit Jahren für Schlagzeilen. Für negative Schlagzeilen, sowohl we-gen notorischer Schwierigkeiten, ein Budget aufzustellen und zu verwalten, als auch wegen Quere-len zwischen der Museumsleitung und der vorgesetzten politischen Behörde, dem Präsidialdeparte-ment, und auch innerhalb der Mu-seumsleitung. Das Museum war unter der Leitung von Direktorin Marie-Paule Jungblut nahe an den fi nanziellen Abgrund gefahren worden, was beängstigend lange niemand gemerkt hatte. Die als grosse Hoff nung eingestellte Di-rektorin hinterliess ein fi nanzielles Chaos und tiefrote Zahlen.

Wer immer der Nachfolger sein würde: Er traf ein desolates Haus an, mit zutiefst verunsicherten Mitarbeitenden sowie verärger-ten und ratlosen Behörden. Marc Fehlmann, der am 1. Juni 2017 übernahm, fi el die Aufgabe zu, die Scherben zusammen zu kehren und das Museum wieder in ruhi-ge Bahnen zu lenken, was ihm zu-nächst auch zu gelingen schien.

Das an verschiedenen Standor-ten ansässige Museum – der be-kannteste ist die Barfüsserkirche in der Innenstadt – ist schliesslich nicht irgendeine Institution. Hier geht es nicht zuletzt um das An-sehen des Kantons, um sehr viel Prestige auch. Dass der neue Mann sich nicht darauf beschränken konnte, die Wellen an der adminis-trativen Front zu glätten, war auch klar, und ebenso, dass er so rasch wie möglich versuchen würde, dem Museum auch inhaltliche Impulse zu geben. Also aufräumen mit der Vergangenheit und neu positionie-ren für die Zukunft. Beides war nicht gratis zu haben, und dazu kommt, dass der Kanton noch immer nicht über eine über jeden Zweifel erhabene Museumsstra-tegie verfügt. Immerhin wurden Betriebsanalysen in Auftrag gege-ben; diejenige für das Historische Museum liegt seit dem September 2019 vor. Wonach sollte sich der neue Direktor nun richten?

Der Krach ging von neuem los. Als die Betriebsanalyse vorgestellt wurde, liess Direktor Fehlmann verlauten, im Museum seien nicht alle Exponate «konkret lokalisier-bar», was von der «Basler Zei-tung» so interpretiert wurde, dass Ausstellungsstücke nicht auffi nd-bar seien. Mehrere Kadermitarbei-tende widersprachen dem Direktor öff entlich, Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann verordnete ihm einen Maulkorb, und schliess-lich verlautete, dass Fehlmann bis

Ende Jahr krankgeschrieben sei. Anfang Januar 2020 meldete die «Basler Zeitung», der Direktor sei zwar seit Mitte Dezember wieder einsatzfähig, doch er befi nde sich nicht am Arbeitsplatz (es hiess un-ter anderem, die Angestellten des Museums suchten ihren Direktor), was auf ein tiefes Zerwürfnis zwi-schen Ackermann und Fehlmann schliessen liess. Dann die Meldung am 15. Januar, der Museumsdi-rektor und die Regierungspräsi-dentin hätten den Streit beigelegt. Der Mann arbeitet wieder, aber die Probleme dürften mitnichten ge-löst sein.

Museumsdirektoren sind keine gewöhnlichen Menschen, sondern in aller Regel Primadonnen. In einer Museumsstadt wie Basel erträgt es keinen Durchschnitt, und weil von den Museums-leitern nicht wenig erwartet wird, müssen es stets die Besten sein, was meis-tens auch heisst, dass sie auch die teuersten sind. Diese Leute sind kreative Men-schen und nicht gewohnt, dass ihnen eine Be-hörde dreinre-det und sagt, wie ein Muse-um zu füh-ren ist.

Die Vorsteherin des Präsidial-departements ist auf der anderen Seite auch nicht zu beneiden. Das Geld für den Museumsbetrieb kommt nicht allein vom Staat, sondern auch von bekannten oder stillen Mäzenen, die ihre Vertreter in den Museumskommissionen sit-zen haben. Diese sind in der Regel auch die Fans der Museumsdirek-toren, ihr Wort hat Gewicht, und das macht es für Elisabeth Acker-mann alles andere als einfach. Wer zahlt, befi ehlt, heisst es oft; doch weil nicht der Staat allein bezahlt, befehlen eben auch andere mit.

Eine Parlamentarische Untersu-chungskommission (PUK) braucht es in diesem Fall wohl nicht. Doch dringend geboten ist eine tiefgrei-fende Analyse zur Basler Muse-umslandschaft. Dabei muss das Parlament die Initiative ergreifen. Insbesondere muss die Frage ge-klärt werden, welche Organisati-onsform für die fünf staatlichen Museen die beste ist. Diese Muse-en – neben dem Historischen Mu-seum sind dies das Kunstmuseum, das Antikenmuseum, das Museum der Kulturen und das Naturhis-torische Museum – sollten nicht

mehr Verwaltungseinheiten des Kantons sein, sondern in Stif-

tungen umgewandelt wer-den, lautet ein Vorschlag.

Eine Art Ausgliederung also. Warum nicht?

Markus Vogt

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Grosse Enttäuschung über Nein zu «Zämme besser» – trotz positiver Nebeneffektedw. Die Mehrheit der Stimmbevöl-kerung Basel-Stadt hat sich gegen die beiden Zämme besser-Initiati-ven ausgesprochen. Das Komitee «Zämme besser!» nimmt dieses Resultat mit Enttäuschung zur Kenntnis. Leider hatte die Stra-tegie der Gegner, der Initiative «Zämme fahre mir besser!» einen Pseudo-Gegenvorschlag gegen-überzustellen, Erfolg. Dieser wur-de knapp angenommen.

Moderate Umsetzung versprochenDie Befürworterinnen und Befür-worter hatten im Abstimmungs-kampf stets betont, dass der Ge-genvorschlag keine massiven Einschränkungen und einschnei-dende Massnahmen zur Folge hät-te. Bei der Umsetzung müssen nun diese Versprechungen eingehalten

werden. Dazu gehören unter ande-rem folgende Punkte: - Mit dem Gegenvorschlag wird

die Bevorzugung von ÖV und Velos gegenüber dem Auto ge-strichen. Alle Verkehrsteilneh-mer, auch die Autofahrenden, sollen vor vermeidbaren Ge-fährdungen und Behinderun-gen geschützt werden. (David Wüest-Rudin, Co-Präsidium Ja zum Gegenvorschlag)

- Das Privateigentum und die in-dividuelle Nutzung von Motor-fahrzeugen werden nicht ein-geschränkt. Sondern lediglich Sharing-Modelle und umwelt-freundliche Antriebe gefördert. (Lisa Mathys, Co-Präsidium).

- Das Wort «fl ächeneffi zient» hat der Grosse Rat aus der Defi nition von umweltfreundlichem Ver-kehr gestrichen. E- oder H2-Au-

tos zählen somit zu den umwelt-freundlichen Verkehrsmitteln.Mit dem Gegenvorschlag wird

nun das Reduktionsziel von minus 10 Prozent für den motorisierten Individualverkehr gestrichen und durch ein Stagnationsziel ersetzt. Dies wurde als markantes Entge-genkommen an die Initianten be-zeichnet. Das soll sich auch in der künftigen Verkehrspolitik nieder-schlagen.

Enttäuschendes Nein zur Parkier-Initiative, aber positive NebeneffekteDas Komitee «Zämme besser» ist enttäuscht über das Nein zur Initia-tive «Parkieren für alle Verkehrsteil-nehmer». Damit wird die Chance verpasst, die Quartiere vor unnöti-gem Suchverkehr zu schützen. Im-merhin fand dank der Initiative eine

Sensibilisierung auf das Problem der Parkplatzknappheit und die ne-gativen Folgen für Bevölkerung und Gewerbe statt. Die von der SP lan-cierten Vorstösse für mehr Gewer-beparkfl ächen und mehr Parkplätze auf privatem Grund sind zügig vor-anzutreiben und umzusetzen.

Die Gegner der Initiative lehn-ten den Abbau-Stopp von oberir-dischen Parkplätzen auf Allmend ab und forderten stattdessen den Bau von Quartierparkings und die Verlagerung von Parkplätzen auf Privatgrund. Diesen Worten müs-sen nun Taten folgen: Sei es beim Beschluss der «Künftigen Parkie-rungspolitik», welche den Bau von Quartierparkings vereinfachen will und demnächst von der UVEK behandelt wird. Oder bei laufen-den Projekten wie dem Landhof- oder dem Tschudimatte-Parkhaus.

BASF spendet 40'000 Franken für Kursprogramm der KrebsligaDamit Krebskranken und ihren Fa-milien mit Kursen, Beratung und Informationen geholfen werden kann, spendet die BASF insgesamt 40'000 Schweizer Franken an die Krebsliga beider Basel. Die Hälfte der Summe haben BASF-Mitarbei-tende beigetragen. Sie konnten im Dezember bei einem Charity-Ver-kauf Kunstdrucke, Gemälde und andere Objekte aus dem Firmenbe-stand erwerben. Dieser Erlös wur-de durch die Geschäftsführung der BASF Schweiz AG anschliessend verdoppelt.

Mit dem Beitrag wird die Krebs-liga beider Basel ihre Kurse für Krebsbetroff ene im Jahr 2020 fi nanzieren und das Angebot wei-ter ausbauen. Im Begegnungs-zentrum der Krebsliga am Pe-

tersplatz in Basel nahm Michèle Leuenberger-Morf, Geschäftsfüh-rerin der Krebsliga beider Basel, heute den Scheck über den Erlös aus dem Charity-Verkauf und die BASF-Spende entgegen.

«Nach einer Krebserfahrung ist das Leben nicht mehr das gleiche wie zuvor, davon berichten Er-krankte wie Nahestehende gleicher-massen», sagt Michèle Leuenber-ger-Morf. «Mit unserem Kurs- und Beratungsprogramm helfen wir be-troff enen Menschen mit der Krank-heit zu leben, die Auswirkungen der Erkrankung zu verstehen, sie ins persönliche Umfeld von Arbeit, Familie und Freizeit zu integrieren und die psychosozialen Folgen zu bewältigen. Die grosszügige Unter-stützung durch die BASF-Mitarbei-

tenden und die BASF Schweiz AG ermöglichen uns, diese wichtige Aufgabe im Jahr 2020 wahrzuneh-men und zu erweitern.»

Im Begegnungszentrum «Haus der Krebsliga beider Basel» bietet die Krebsliga ein vielfältiges Kurs- und Beratungsprogramm an. In den Kursen wie Yoga, gesunde Er-nährung, Meditation oder Nordic

Walking können Krebsbetroff ene durchschnaufen und sich unter-stützen und begleiten lassen. Sie können Selbstvertrauen und Wohl-befi nden zurückgewinnen, um ge-stärkt in den Alltag zurückzukeh-ren, und sich wertvolle Beratung zu fi nanziellen, versicherungstech-nischen und anderen wichtigen Themen einholen.

Feierliche Checküber-gabe. (v. l.) Michèle Leuenberger-Morf,

Geschäftsführerin Krebs-liga beider Basel und

Matthias Halusa, Geschäftsführer der

BASF Schweiz AG. (Foto: zVg)

37’000 Kundinnen und Kunden betreuen, die hier leben oder arbeiten.

Seit dem 13. Februar am Barfi. blkb.ch/barfi

Was macht die BLKB am Barfi?

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Vorbildlich – Sieben Institutionen unter einem DachSieben wesentliche Institutionen sind neu im Kleinbasel unter ei-nem Dach vereint. Kurze Wege, einfacher Zugang, perfekte Ori-entierung. Zudem die Tramsta-tion direkt vor dem Neubau. Die Adresse lässt sich leicht merken, denn das Haus der Berufsbildung fi ndet sich unmittelbar hinter dem Messeturm am Rosentalplatz, Ro-sentalstrasse 17. In den ersten drei Etagen dieses Neubaus befi nden sich sieben Institutionen, die sich um die Berufsbildung Jugendli-cher kümmern. Dabei handelt es sich um die Berufs-, Studien-, und Laufbahnberatung. Die Fachstelle für Förderung und Integration, um die Gap-Case-Management-Be-rufsbildung, um die Lehraufsicht, um die Krisenvermittlungsstelle sowie um das Rektorat Zentrum für die Brückenangebote. Dazu gesellt sich zusätzlich die Fach-stelle Erwachsenenbildung. Die Zusammenführung sei ein lang gehegter Traum gewesen, so Erzie-hungsdirektor Conradin Cramer. Es ist dies mitunter auch ein klares Zeichen dafür, dass das Berufsbil-dungssystem weiter gestärkt wer-den soll. «Wir haben die Chance ge-

Das neue Zentrum für die Berufsbildung unserer Jugendlichen an der Rosentalstrasse 17. (Foto: Werner Blatter)

packt, innerhalb eines Jahres diese idealen Räumlichkeiten zu bezie-hen. Die Berufsbildung, unsere Be-rufsbildung, hat jetzt eine Adresse in der Stadt, was sie bis heute nicht hatte». Dies auf rund 2600 Quad-ratmetern Fläche. Darauf befi nden sich insgesamt 92 Arbeitsplätze und zahlreiche Besprechungszim-mer. Jährlich werden 12‘000 Be-sucherinnen und Besucher erwar-tet. Kurze Wege sind nicht nur für

Kunden vorteilhaft, sie optimieren auch die Abläufe und erleichtern die Kommunikation. Vor allem in den städtischen Umfeldern ist der Prozentsatz von Jugendlichen mit erschwerten Bedingungen für den Eintritt in die berufl iche Grundbil-dung schweizweit sehr hoch. Die-se vernetzte Zusammenarbeit der beteiligten Fachstellen präsentiert sich deshalb als idealer Lösungsan-satz. Werner Blatter

Goot s no? Lernfähige Grossbasler ...bla. In unserer Dezember-Ausgabe empörte sich LDP-Grossrat Chris-toph W. Eymann über «falsches Gekafel» auf Strassenschildern an der Rebgasse und der Unteren Rebgasse. Und siehe da, nachste-hende Nachricht erreichte uns aus der Chefetage des Bau- und Ver-kehrsdepartements Basel-Stadt:

«Anbei fi nden Sie die Visualisie-rungen der Strassenschilder ‹Reb-gasse› und ‹Untere Rebgasse› mit den aktualisierten Kurzerklärun-gen. Die Strassenschilder werden in nächster Zeit ausgewechselt. Ich

danke Ihnen für Ihren wertvollen Hinweis auf die alte, unzutreff ende Kurzerklärung. Wie Sie sehen, sind auch Grossbasler lernfähig …

Mit freundlichen GrüssenPaul Haff ner,

Kantonsgeometer, Präsident Nomenkommission»

Tramhäuschen, gestern und heuteEs sind fast alle verschwunden, die Tramhäuschen aus der guten alten Tramzeit, als es noch die Birsigtalbahn und die Birseck-bahn gab. Doch ein paar wenige Relikte aus dieser Zeit sind noch übriggeblieben. Eines dieser Häuschen steht an der Halte-stelle Eglisee. Wenn die Som-mersonne erbarmungslos auf die Traminsel brennt, fi ndet man in diesem Häuschen wohltuenden Schatten. Genauso wohltuend ist dieses Häuschen im Winter bei Minus-Temperaturen, wenn zu-dem noch ein eisiger Wind weht oder wenn ein heftiger Sturm den Regen horizontal durch die Gegend peitscht. In einer solchen Schutzeinrichtung empfi ndet man das Warten, das oft sehr lange dauern kann, bei weitem nicht so unangenehm, als wenn man dabei Wind und Wetter schutzlos ausgeliefert ist. Leider wurden diese sinnvollen Dinger durch moderne Gebilde ersetzt, die mit einem Häuschen eigent-lich nichts mehr gemeinsam haben. Der oder die Designer, die diese Glaskonstruktionen in einem Anfall von totaler Selbst-verwirklichung kreiert haben, sind höchstwahrscheinlich noch nicht dazugekommen, in einem ihrer Kunstwerke auf ein Tram zu warten, sonst hätten sie be-stimmt festgestellt, dass dieses Glanzstück keinerlei Schutz-funktionen aufweist. Wenn es bei Regen bloss ein kleines bisschen windet (und das tut es meistens), bleibt die Sitzbank nie trocken. Ergo, bleibt man vor der Bank stehen. Es empfi ehlt sich, dabei den Regenschirm aufzuspannen, weil das Dach viel zu kurz ist, um die Wartenden vor dem Regen zu schützen. Einige Traminseln sind so schmal, dass ein Rollator, ein Kinderwagen und vor allem ein Rollstuhl den Bereich des Glas-hauses nicht problemlos passie-ren kann. Man hat sich deshalb entschieden, in diesen Fällen die Glasseitenwände zu demontie-ren. Durch das Weglassen dieser Wände fällt auch das letzte biss-chen Wetterschutz dahin. Beim Sitzen auf der Bank ist dadurch auch bei trockenem Wetter Vor-sicht geboten, weil die erwähnten Fahrzeuge im Gegensatz zu den sitzenden Personen mehr Platz haben und so problemlos über deren Füsse fahren können.

luk. 90 Gesellschaftsbrüder der 3 E und Gäste waren am Hirtenmähli im Café Spitz vor Ort. Der Sammel-betrag liegt bei erfreulichen 21'000 CHF. Das Essen wurde von der Basler Kantonalbank gesponsert. Peter Stalder als Vorsitzender Meis-ter konnte folgenden Institutionen einen Scheck überreichen: BC Bä-ren (Pascal Kaufmann) 9000 CHF, Fasnachts-Comité (Pia Inderbitzin) 9000 CHF und Pfadi Trotz Allem (Cathrine Gürber) 3000 CHF.

Gruppenbild mit Damen, v.l.n.r.: Pascal Kauf-mann (BC Bären), Cathrine Gürber (Pfadi Trotz Allem), Peter Stalder (Vor-sitzender Meister), Pia Inderbitzin (Fasnachts-Comité), Stephan Keller (Oberhirte). (Foto: zVg)

Hirtenmähli mit tollem Ergebnis

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Adie Rosedal – härzlig willkomme!S Rosedal wird neu baut, s ent-stoot e neu Quartier und das isch guet esoo. D Chance sinn do, dass es emänd emool e Schönheitswett-bewärb im Stedtebau gwünnt. S isch scho zue unserer Zyt e hai-melig Quartier gsi. Mir hänn am Egge Rosedal-/Mattestrooss gwoont, wo d Rundhofhalle vo der Mäss nonig gstanden isch, son-dern e Holzhalle. Aber mir hänn s huutnooch mitbikoo, wo die neui Rundhofhalle baut worden isch. Mit e baar andere Buebe hänn

mir grad nääbedra mit Baggstei e Hütte uff gstellt mit eme Bachoofe uus Stei. Der Soon vom Begg in der Rosedalstrooss het Deig brocht, und mir hänn im Läädeli am Egge vo der Uuslaag voruss e baar Öpfel gfulze; esoo isch e heerligi Öpfel-waie entstande. S hänn nit alli e Freud gha, und am ene schöne Dag isch der Chef vom Bau koo und het is uus unserem Paradys verdriibe, will mir zvyl Platz bruucht hänn und är unseri Baggstei bruucht het …

Der Zirkus kunnt! Das isch jee-des Joor en Erläbnis gsi. Demorge frie sinn der Brueder und ych am Fänschter ghange und hänn zue-gluegt, wie si s Zält baraat gmacht hänn und wie d Elefante dur d Mattestrooss vom Gieterbaanhof här ko z laufe sinn. Will mir, wenn z Nacht Vorstellig gsi isch, jewyle d Muusig ghört hänn, het der Zir-kus der Noochberschaft Gratis-billjee gää. Esoo hänn mir Kinder in e Noomidagsvorstellig könne oder in Zirkuszolli go luege, wie d Raubdier vom Wärter groossi Fleischmögge zum Zmidag bikoo hänn.

D Rosedalmatte isch jo emoolen e Friidhof gsi. D Abdanggigskapäl-le, wo der Melchior Berri synerzyt entworfe het, stoot hüt no und isch s Iebigslokal vo der Fäldmuusig Basel. Wäärend der Muschtermäss isch dörte der Velosolex-Stand vo der Rosedal-Garage gsi, wo me het könne um d Kapälle umme probe-faare. Mir Buebe hänn dört dörfe d Velosolex butze und hänn am Änd vom Dag 50 Santym bikoo. Au d Herbschtmäss isch en Erlääbnis gsi, wo zwei Wuche lang gangen isch und d Mame fascht zur Ver-zwyfl ig brocht het, will der Wääg vom Schuelhuus heim seer lang und als wie lenger gangen isch …

Mir sinn in s Rosedalschuel-huus, wo 1900 baut worden isch, und zwar uff eme Deil vom ehe-

moolige Gottsagger. Wo 1975 s Schuelhuus abgrisse worden isch, het me no meereri Gräberin-halt gfunde. D Nööchi vom Rie-chedyych hänn der Boode fi echt gmacht; dorum isch d Verwääsig vo de Doote lenger gange. Won ich dörte in d Schuel bi, sinn mir die erschti gmischti Klass gsi, aber der Pausehof isch allewyl no drennt gsi noo Maitli und Buebe.

S Rosedal isch s Chemyquar-tier gsi. Je noodäm wie der Wind gangen isch, het me vom Thommy & Franck här der Gschmagg vom Zigori gschmeggt, wo me bruucht het, zum s Kaffi pulver stregge. D Chemy hänn mer aber au anderwy-tig erläbt, bsunders d Mame. Wenn si die früsch gwäschene Lyyndie-cher im Hof uff ghänggt het und dernääbe bi der Gygi grad e Pfupf ab isch, sinn die früsch gwäschene Lyyndiecher uff s Mool gääl gsi. Nomool wäsche isch aagseit gsi, und das isch sälli Zyt e Grampf gsi.

Die Zyte sinn umme, und s isch erfreulig, dass s Rosedal e Quar-tier wird, wo s Lääbe, s Spiile und d Gselligkeit zum Blieje kömme.

GluggsiDas altehrwürdige Rosentalschulhaus. (Foto: Rolf Jöhr)

Migros Basel weitet «Too Good To Go»-Angebot auf weitere Filialen ausVor rund einem Jahr ist die Migros Basel im Rahmen eines Pilotpro-jekts eine Kooperation mit «Too Good To Go» eingegangen und bot im Drachen-Center zwei verschie-dene «Überraschigs-Seggli» an. Das Feedback seitens der Kund-schaft war durchwegs positiv, wes-wegen sich die Migros Basel dazu entschlossen hat, die Kooperati-on zu vertiefen und das Angebot auszubauen. Ab heute können an folgenden Standorten «Überra-schigs-Seggli» gekauft werden: Migros Filialen Claramarkt, Lau-fen, Marktplatz, Paradies, Schön-thal, Stücki, Take Away Bahnhof, Drachen-Center, MParc Dreispitz.

In den Migros-Filialen kann die Kundschaft wählen zwischen einem Seggli für Fr. 5.90 mit ver-schiedenen Lebensmitteln aus allen Bereichen und einem Seggli für Fr. 4.90 mit Gemüse und Früchten. Bei den drei Take Away-Standorten werden ein Seggli mit Brot, Süssge-bäck, Wähen und Sand wiches so-wie eins mit warmen Gerichten und

Snacks angeboten. Beide für Fr. 6.90. Der Preis entspricht jeweils einem Drittel des Warenwerts und kann mit der «Too Good To Go»App bestellt und bezahlt werden. Die «Überraschigs- Seggli» können jeweils ab 30 Minuten vor Laden-schluss vor Ort abgeholt werden.

Trotz der Erweiterung des «Too Good To Go»-Angebots ist für die Migros Basel die Unterstützung mit überschüssigen Lebensmitteln an soziale Hilfswerke und Institu-tionen wie zum Beispiel Schweizer Tafel oder Carton du Cœur weiter-hin erste Priorität.

Äxcüse für die verpasste Meisterehre ...bla. Voller berechtigtem Stolz po-sierten drei geschätzte Stadtbasler Persönlichkeiten anlässlich des diesjährigen Neujahrsempfangs des Gewerbeverbands Basel-Stadt in den Räumen des Theater Ba-sel vor der KBZ-Kamera. Danke an Pierre A. Moulin (links) und Regierungsrat Conradin Cramer (rechts). Der dritte Dank gehört dem Mann in der Mitte, Christoph W. Streib, dem Vorsitzenden Meis-ter der Zünfte und Korporationen von Basel-Stadt und Meister der E. Zunft zu Gerbern, nicht wie geka-felt Rafael Ernst, bei dem wir uns entschuldigen.

Pierre A. Moulin, Christoph W. Streib und Conradin Cramer. (Foto: Werner Blatter)

In eigener Sache

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Mit Ernst-Ulrich Katzenstein ist es wie mit Joachim Gauck: Beide hat man, je nach eige-ner Weltanschauung, eher als Theologe, als Politiker oder als Autor wahrgenommen. Eine weitere Parallele in den Lebensläufen des Basler Pfarr-herrn und des elften deutschen Bundespräsidenten ist ihre Jugendzeit in der ehemaligen DDR. Katzenstein, geboren am 9. April 1936, lebte mit seiner Familie zuerst in der Mark Brandenburg und später in Ost-Berlin. Dort legte sich der Sohn eines Pastors der Beken-nenden Kirche mit dem kom-munistischen Regime an und fl üchtete, gerade 18 geworden, 1954 in den Westen.

Theologie bei BarthDas anschliessende Theolo-giestudium führte den jun-gen Ernst-Ulrich nach Berlin, Göttingen und nach Basel, wo damals mit Karl Barth einer der führenden Vertreter der Bekennenden Kirche lehrte. Nachdem er an seiner ers-ten Pfarrstelle in der Berliner Gropiusstadt eine neue Ge-meinde aufgebaut hatte, kehr-te er mit seiner Frau Sabine ans Rheinknie zurück, wo er in der geplanten Grossüber-bauung «Bäumlihof» eben-falls ein Gemeindezentrum

aufbauen sollte. Zwar schick-te das Basler Stimmvolk das Projekt schliesslich bachab; die Katzensteins aber blieben. Von 1971 bis 1989 betreuten sie die St. Markus-Gemeinde im Hirzbrunnen-Quartier, wo auch die fünf Kinder der Fami-lie das Licht der Welt erblick-ten.

Journalismus im KirchenbotenWie schon während seiner Berliner Zeit arbeitete der en-gagierte Theologe nebenbei für Zeitungen, Fernsehen und Radio, wo er sich mit sozialen Themen, Familienpolitik und Behindertenproblemen ausei-nandersetzte. So auch im «Kir-chenboten», dem Organ der Evangelisch-reformierten Kir-che Basel-Stadt, der ihn 1989 auf den Posten des Chefredak-tors berief. In einem Artikel zu einem 80. Geburtstag schrieb sein Nachfolger Tilman Zu-ber vor vier Jahren: «Wieder nimmt er pointiert Stellung, diesmal in den Kommenta-ren. Es ist die Zeit, in der sich gesellschaftliche Schranken aufweichen. In der Zeitung diskutiert man über ’Konkubi-nat und Kirche’. Er schreibt ge-gen die Holocaust-Leugner an. Erboste Leserbriefe gehen in der Redaktion ein. Doch Kat-

zenstein hält seinen Kurs, will Anstoss und Anregung sein: «Eine pointierte Meinungs-äusserung darf nicht bequem sein, sie muss bewegen, ohne zu verletzen.»

Politik in der DSPDieser Maxime folgte «Ulli» Katzenstein auch im Bereich seines dritten «Standbeins», der Lokalpolitik. Längst im Besitz des roten Passes trat er der Demokratisch-Sozialen Partei bei, die sich 1982 von den Basler Sozialdemokraten abgespaltet hatte und bis 2009 existieren sollte. Für sie sass er 1992 bis 2005 im Grossen Rat, den er im Amtsjahr 2002/2003 auch präsidierte, und an-schliessend von 2005 bis 2011 im Bürgergemeinderat, wo er während seiner ganzen Amts-zeit der anspruchsvollen und entsprechend arbeitsintensi-ven Einbürgerungskommis-sion angehörte. Wie sich der ehemalige DSP-Regierungsrat Hans-Martin Tschudi erin-nert, gehörte sein Parteikolle-ge dank seiner Zugänglichkeit, seinem Charisma und einem grossen Netzwerk zu den pro-fi liertesten und beliebtesten Vertretern der DSP.

Verkündigung im ZentrumBei aller Vielseitigkeit und

breit gefächerten Interessen blieben jedoch der Glaube, die Verkündigung und die Seel-sorge immer Ernst-Ulrich Kat-zensteins zentrales Anliegen. 700 Taufen, 900 Konfi rmatio-nen sowie 550 Trauungen hat er selber in seiner Basler Zeit gezählt. Und nicht weniger als 3200 Abdankungen hat er hier abgehalten – viele davon lange nach seiner Pensionie-rung. Denn auch so genannt «kirchenferne» Baslerinnen und Basler oder ihre Hinter-bliebenen, die den letzten Weg dann doch nicht ohne spiritu-elle Begleitung gehen wollten, wünschten sich für die Beerdi-gung den Pfarrer Katzenstein. Und damit wohl auch, was man in seiner früheren Heimat «Berliner Schnauze mit Herz» nennt.

Am 28. Januar 2020 ist Ernst-Ulrich Katzenstein, der zuletzt am Claragraben wohn-te, gestorben, wenige Wochen nach seiner Frau Sabine. Ihren fünf Kindern und allen Ange-hörigen entbietet das Kleinba-sel sein aufrichtiges Beileid.

Roger Thirietehem. Beauftragter für

Medien und Information der Evangelisch-reformierten

Kirche Basel-Stadt (2006 – 2016)

Pfarrer, Politiker, PublizistZum Hinschied von Ernst-Ulrich Katzenstein

Strahlende Männeräuglein – klar auch «e Hämpfeli» Damenguggerli – in der Messehalle 1, wie einst im Mai, nun traditionell Ende Jänner. Der äusserst beliebte Neujahrsempfang der Was-sermann-Caterer und des Congress-zentrums unter Leitung von Jonas Scharf; einmal mehr ein Who’s Who der Basler Szene. Noch Grossratsprä-sident Heiner Vischer, die Regie-rer Conradin Cramer und Lukas Engelberger, die erfolgreichen Stadt-vermarkter von Basel Tourismus, mit Präsident Carlo Conti, Vize-Präsident Peter Holenstein, Direkor Daniel Egloff und Vize-Direktor Christoph Bosshardt, echt Culture Unlimited, genossen inmitten der 302 weiteren VIP’s Wassermann-Köstlichkeiten, die unter der Oberaufsicht von Frank Wassermann und seinen Chef-Atla-tus Lutz Steinhauer köstlich serviert wurden. Klein- und Grossbasler Gross-räte – eben Stadtbasler Grossräte –

Frank Wassermann und Lutz Steinhauer.

von Beat Braun, Felix W. Eymann, Patrick Hafner bis Christophe Haller neben dem Riehener Grossrat Thomas Strahm, Kulturschaffende von Susanne Hueber, Georges A. Füglistaler, Lawrence Pawelzik, Elio Tomasetti, Andy Kurz bis Faus-to de Lorenzo, feierten neben amtie-renden Sicherheitsmannen wie Stefan Gasser (Polizei) und Timo Sollberger (Securias) sowie Rentner, wie Her-bert Gees und Kranzschwinger Rolf Klarer. «Was wäre Basel ohne ‹seine›-Messe»? fragten sich nicht nur die Gas-tronomen Daniel Fankhauser, Urs Htz und Anja Uhlmann. Jahrzehnte-

Ein Prosit auf unsere Messe –Jännertrunk 2020

Lukas Engelberger und Carlo Conti.(Fotos: Werner Blatter)

Peter Holenstein, Anja Uhlmann und Daniel Egloff.

André Stohler, Susanne Hueber, Lawrence Pawelzik und Georges A. Füglistaler.

lang aalten sich nicht nur Stadtbasler KMU’s in den proppenvollen Auftrags-büchern. Andrea und Nicole Strahm, samt ED - Kommun ika t i ons -meister Simon Thiriet prosteten sich auf eine – hoffentlich – erfolgrei-che Messezukunft kräf-tig zu. Dante Clara

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KBZ 02/20207

Polizeimann Marquis folgte am 9. November 1922, abends 7 Uhr, mit dem Dienstfahrrad in der Spital-strasse dem auf dem Velo heim-kehrenden Mechanikermeister Wilhelm Schweizer. Grund dafür war, weil Schweizer seine Ehefrau auf dem Velo mitführte. Polizei-mann Marquis forderte die beiden auf abzusteigen, da es verboten sei, dass zwei Personen auf demselben Velo fahren. Nachdem Schweizer abgestiegen war, verlangte Mar-quis dessen Velonummer, und während Schweizer sein Fahrrad so kehrte, dass der Polizeimann die Nummer beleuchtet sehen konnte, erhielt Schweizer von Marquis eine heftige Ohrfeige. Frau Schweizer sprang darauf mit ihrem Schirm fuchtelnd zwischen die Beiden, um weitere Tätlichkeiten zu ver-meiden, was Polizeimann Marquis veranlasste, blank zu ziehen (zog seinen Säbel).

Schweizer begab sich nach dem Vorfall auf den St. Johann-Posten und machte gegen Marquis Anzei-ge. Marquis schrieb eine Verzei-gung gegen Schweizer nach § 129 des Polizeistrafgesetzes und gegen Frau Schweizer eine wegen Wider-setzlichkeit.

Während die Untersuchung ge-

gen Frau Schweizer wegen man-gelnden Beweises des Tatbestan-des dahingestellt wurde, ist der Angeklagte wegen seiner Tätlich-keit gegenüber Wilhelm Schweizer des Amtsmissbrauchs beschuldigt. Der Angeklagte bestreitet die An-klage und will dem Schweizer kei-ne Ohrfeige versetzt, sondern ihn nur in Befürchtung eines tätlichen Angriff s zurückgestossen haben, da Schweizer beim Umkehren sei-nes Velos heftig mit seinem eige-nen Velo zusammengestossen sei. Die Verhandlung hat die Unrich-tigkeit der Darstellung des Ange-klagten ergeben, indem nicht nur

Schweizer und dessen Ehefrau, sondern auch noch mehrere ande-re Zeugen die Tatsache bestätigen, dass Schweizer vom Angeklagten in dem Moment eine schallende Ohrfeige erhielt, in dem er in ge-bückter Haltung sein Nummern-schild dem Angeklagten zukehrte. Dass Schweizer dabei an das Velo des Polizeimannes gestossen sei, ist zwar von niemandem gesehen worden, wird jedoch von Schwei-zer als möglich erklärt.

Aus den Angaben der Eheleute Schweizer und der Passanten, die sämtlich zu Ungunsten des Poli-zeimanns aussagen, geht hervor, dass die Situation den Angeklag-ten keineswegs zu Tätlichkeiten gegen Schweizer berechtigte, we-der zum Versetzen einer Ohrfei-ge noch zu einem Stosse, da von einem berechtigten Angriff des-selben nicht die Rede sein kann; auch das Blankziehen gegenüber der mit dem Schirm fuchtelnden Frau Schweizer bestätigt den vom Vorgesetzten des Angeklagten er-wähnten Übereifer desselben. Der Angeklagte ist, selbst wenn man nach seiner eigenen Darstellung bloss einen Stoss als bewiesen annehmen wollte, entschieden zu weit gegangen. Andererseits ist die Behauptung der Frau Schweizer, der Angeklagte sei angetrunken gewesen und habe nach Alkohol gerochen, nicht nur nicht bewie-sen, sondern durch die gemachten Erhebungen widerlegt worden.

Der Angeklagte ist nicht vorbe-straft und sein Leumund sehr gut. Der Fall ist als leichter zu bezeich-nen.

Urteil vom 9. Dezember 1922.Josef Marquis wird des Amtsmiss-brauchs schuldig erklärt und nach § 175 des Strafgesetzes verurteilt zu Fr. 5.– Busse eventuell 1 Tag Gefängnis und zur Bezahlung der Prozesskosten mit Einschluss ei-ner Urteilsgebühr von Fr. 10.–.

Daniel Vogt, Kurator Des Polizeimuseums Basel-Stadt

Illustration: Claude Borer

Daniel Vogt, Kurator des Polizeimuseums Basel-Stadt berichtet

Polizei-Ohrfeige vor dem Strafgericht Frag doch …

AHV-Beiträge bei einer Früh-pensionierungAngestellte Erwerbstätige ma-chen sich normalerweise wäh-rend ihres Berufslebens kei-ne grossen Gedanken um die Bezahlung der AHV-Beiträge. Diese werden hälftig vom Lohn abgezogen und vom Arbeitgeber zusammen mit den Arbeitge-berbeiträgen an die zuständige AHV-Ausgleichskasse einbe-zahlt.

Bei einer Frühpensionierung fällt dieses Verfahren der Bei-tragsentrichtung weg und die frühpensionierte Person muss sich selbst um die lückenlose Bezahlung der AHV-Beiträge bis zum Erreichen des ordentlichen Rentenalters mit 64 resp. 65 kümmern. Dies betriff t vor al-lem ledige Personen. Aber auch Verheiratete können betroff en sein, wenn der Ehepartner oder die Ehepartnerin nicht erwerbs-tätig ist.

Sonst können Beitragslücken entstehen, welche später zu empfi ndlichen Renteneinbussen führen. Pro fehlendes Beitrags-jahr, reduziert sich die Rente um ca. 2,3 Prozent. Zuständig für den Bezug der Beiträge ist in der Regel die Ausgleichskasse des letzten Arbeitgebers.

Massgebend für die Berech-nung der persönlichen Beiträge der Nichterwerbstätigen sind die Renteneinkommen und das Ver-mögen. Über die Berechnungs-weise geben die Ausgleichskas-sen bei Bedarf gerne Auskunft.

Weitere Informationen fi nden Sie auf unserer neuen Website: www.ak-bs.ch

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Nächtliche WadenschmerzenDie Idee, mit einem Metall wie Magnesium Krämpfe zu stoppen, war aus der Verzweifl ung geboren.Anfang des 20. Jahrhunderts wunderte sich ein Arzt in den USA darüber, dass Bergarbeiter in heissen Stollen besonders häufi g unter den Muskelbeschwerden litten. Mit seiner Erklärung für das Phä-nomen schien er erstmals das verzweifelt gesuchte Gegenmittel zu liefern.

David Erdstall nahm an, dass Hit-ze und Anstrengung dazu führen, dass der Körper mit dem Schweiss Natrium und Kalium verliert. Auf diese beiden Elektrolyte ist das Nervensystem angewiesen, um die Befehle des Hirns über das Rückenmark an die Muskeln weiterzuleiten. Geraten sie aus dem Gleichgewicht, wird die Sig-nalleitung störungsanfällig. Das führt so weit, dass sich die Mus-keln selbstständig machen kön-nen. Man weiss, dass Magnesium helfen kann, die Nervenleitung zu stabilisieren. So erschien es lo-gisch und verständlich, dass man grosse Mengen davon schluckte, um Krämpfe zu verhindern. Fast jeder zweite Sportler hat mit sol-chen Problemen zu kämpfen. Auch ein Drittel der älteren Menschen wird regelmässig durch solch sehr schmerzhafte Muskelkrämpfe re-gelmässig aus dem Schlaf geris-sen. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, wenn Magnesium-pillen zum Verkaufsschlager in Drogeriemärkten und Apotheken wurden. Vermutlich haben sie wenig geholfen. In Israel konn-ten 2013 Mediziner zeigen: Wenn man Versuchspersonen Magnesi-um gibt und anderen Placebopil-len verabreicht, sinkt die Anzahl der nächtlichen Wadenkrämpfe pro Woche lediglich von acht auf fünf. Sog. Placebopillen enthalten keinen Arzneistoff und sind somit wirkungslos.

Ärzte vom Albertus Magnus-Arztzentrum in Siegen suchten vergeblich nach Beweisen für eine Wirksamkeit von Magnesium bei diesen Krämpfen. Sie kamen zur Erkenntnis, dass lediglich bei Schwangeren schwache Eff ekte nachgewiesen werden konnten. Die Ursache des Leidens ist kom-plexer als man angenommen hatte. Warum treten eigentlich Krämpfe in den Waden häufi ger auf als in anderen Regionen, wo doch alle Muskeln unter Elektrolytmangel leiden? Laut Studien leiden nicht diejenigen Athleten unter Krämp-fen, die die niedrigsten Natrium- und Kaliumwerte haben, sondern die sich am meisten anstrengen. An der Universität von Kapstadt kam man auf den Hinweis, dass hinter dem Phänomen ermüdete Rezeptoren stecken, die falsche Informationen über den Zustand der Muskulatur liefern. Ohne die-se korrigierenden Signale feuern die Rückenmarks-Nervenzellen ungebremst weiter, so dass sich die

Muskelfasern immer weiter kon-trahieren, also zusammenziehen. Gewisse sehen den Muskelkrampf in der Zwischenzeit als Leiden, hinter dem verschiedene Mecha-nismen stecken können, die sich zu dem gegenseitig verstärken kön-nen.

Beim Sport sollen zum Beispiel der Mangel an Natrium und die entleerten Energiespeicher der Muskeln dazu führen, dass die belasteten Fasern empfi ndlicher werden. Ist die Krampfschwelle erst einmal abgesunken, reichen schon ein starker Flüssigkeitsver-lust oder eine falsche Bewegung aus, um in den schwach isolierten Nervenenden im Muskel eine Art Kurzschluss auszulösen. Die Folge daraus ist: Die Nervenenden be-ginnen, selbstständig Erregungs-signale auszusenden. Ein typisches Auslösemoment ist die Verkürzung der Wadenmuskulatur bei Über-streckung des Fusses – manchmal ist sogar der Druck einer schwe-ren Bettdecke für die Krampfaus-lösung ausreichend. Ältere Men-schen sind deshalb anfälliger, weil die Nerven mit den Jahren zuneh-mend an ihrer Isolation einbüssen.

Hinter diesen Muskelkrämpfen können in seltenen Fällen auch grössere Probleme stecken. Ein generalisiertes neurologisches Leiden wie eine Polyneuropathie, Amytrophe Lateralssklerose, Mul-tiple Sklerose oder ein Schlagan-fall kann sich dahinter verbergen, gerade wenn die Symptome nicht nur in den Beinen, sondern auch an den Armen und womöglich sogar am Rumpf auftreten; oder auch das Auftreten von Muskel-schwäche oder Taubheits- und Kribbelgefühlen kann auf ein grös seres neurologisches Problem hinweisen. Auch eine harmlosere Erkrankung wie eine Schilddrü-senunterfunktion oder Medika-mente könnten zu Krämpfen füh-ren. Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Ner-vensystems. Bei der Amyotrophen Lateralsklerose handelt es sich um ein nicht heilbares Krankheitsbild des motorischen Nervensystems. Die Multiple Sklerose ist eine chro-nisch entzündliche neurologische Erkrankung, bei der die isolieren-de äussere Schicht der Nervenfa-sern im zentralen Nervensystem angegriff en werden.

Überstrecken und Dehnen des Muskels scheinen zum Beispiel nicht nur gegen den Schmerz zu helfen. Diese Massnahme kann

auch angewendet werden, Krämp-fe zu verhindern. Niederländische Forscher liessen Betroff ene sechs Wochen lang sich vor dem Ins-Bett-Gehen dehnen. Die Zahl ihrer nächtlichen schmerzhaften Episo-den war, im Vergleich zu den Kon-trollpersonen, von drei auf eine gesunken. In der Klinik Bogenhau-sen in München empfi ehlt, dass auch Schuh-Einlagen gelegentlich helfen könnten, weil sie überlaste-ten Muskelgruppen Erleichterung verschaff en könnten.

Beim Sport gilt es, durch das

ausreichende Trinken isotonischer Getränke Natrium- und Kalium-verluste zu vermeiden und die eige-ne Leistungsgrenze zu anerkennen. Bei dem Medikament mit nachge-wiesenermassen grösstem Nutzen ist eher eine gewisse Zurückhal-tung geboten. Das Malaria-Mittel Chinin hat viele potentielle Neben-wirkungen wie Gerinnungsstörun-gen. Man hört auch eine weitere Empfehlung: Gin-Tonic ohne Gin zu trinken., denn der enthält Chi-nin in unbedenklichen Mengen.

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Donnerstag, 26. bis Sonntag 29. März

Kommen Sie mit auf eine Reise nach ModenaGehen Sie mit uns auf die Reise nach Modena. Erleben Sie Italien in seiner Vielfalt: Erkunden Sie die reiche Stadt Modena mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten auf einer Besichtigungstour. Modena ist aber auch bekannt für seine kulinarischen Köstlichkeiten wie zum Beispiel den Balsamico-Essig, den Sie bei einem Besuch in einer Acetaia probieren können. Geniessen Sie mit uns die regionalen Spezialitäten und entdecken Sie ebenso Pavarotti in seinem Zuhause, dem Casa Museo Luciano Pavarotti. Es erwartet Sie eine Reise mit speziellen kulinarischen und kulturellen Genüssen, die Sie so schnell nicht vergessen werden.

Unsere Leistungen:

• Fahrt im ****Reisecar mit Heinz Frei• 3 Übernachtungen mit Frühstück

www.casalgrandehotel.it• Mittagsimbiss in Fidenza• Typisches Nachtessen in einer Trattoria• Nachtessen in der Acetaia mit Getränken• Stadtführung in Modena (2 Studen)• Exklusives Nachtessen im Restaurant von Luciano

Pavarotti• Konzert und Eintritt im Casa Museo Pavarotti• Besuch einer Acetaia (Balsamico-Hersteller) mit

Degustation• Besichtigung einer Parma-Käserei mit Degustation• Strassensteuern, Parkings, Kurtaxen

Tag 1: Fahrt durchs Tessin und Oberitalien, Mittagsimbiss in Fidenza, Bezug Hotel, Nachtessen in einer typischen Trattoria.

Tag 2: Fahrt nach Carpi, Piazza di Martiri, Führung durch die traditionelle Acetaia (Balsamico-Hersteller) mit Degustation und anschliessendem Nachtessen.

Tag 3: Besuch in einer Parma-Käserei mit Degustation, Führung durch die reiche Stadt Modena. Nachmittags in die Casa Museo Pavarotti, Führung durch seine privaten Gemächer, Konzert von Schülern, die von der Fondazzione Pavarotti ausgebildet werden. Nachtessen im Restaurant Pavarotti «Europa 92».

Tag 4: Nach dem Frühstück Heimfahrt.

Anmeldungen an Ceresio-Reisen, Franco Riccardi, Tel. 079 746 32 08 oder Heinz Frei-Reisen, Tel. 061 711 53 33 (www.frei-reisen.ch)

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Dammhirsche und Schnääderenten erhielten Verstärkung. Die Manne und Frauen der IGK marschierten auf. André Auderset (LDP), der allgegen-wärtige, umtriebige Präsident der In-teressen Gemeinschaft Kleinbasel bat zum traditionellen Neujahrsapéro ins Parkrestaurant Lange Erlen, allwo der Beizer Robert Leibrecht mit seinem strammen Team regionale Köstlich-keiten auf die Tische stemmte. Der Erlenvereinspräsident Carlos Meth-ner und seine charmante Geschäfts-

führerin Corinne Baumgartner orientierten über Parkgeschichten und Zukunftspläne im schweizweit allerschönsten Naherholungspark. Thierry Julliard lobte seinen fl orie-renden Basel-Tattoo-Club, Hampe

Ebneter freute sich riesig ob der ge-planten Holz rhein terrasse  … Pierre A. Moulin, er strahlte an der Seite seiner Trudi in die Runde, wartet immer noch auf «sein» Landhofpar-king. Armin Faes träumte schon von

den diesjährigen Schnitzelbankwelt-meisterschaf ten, die zu Glaibasel im Parterre ONE gesungen wer-den. Dani Raible schwärmte von (s)einem Ägyptischen Güggel, die Klein-basler CS-Nach-wuchschefbanker Michel Geiss-bühler und Erhan Mehmedor ver-

meldeten, dass auch nach Brexit 2 Pfund immer noch ein Kilo sind. Wer’s glaubt wird selig, meinten Bel-la Vicky Grüninger, Kochkünstler Guido Buchmüller, Peter und Maja Feiner samt Ruedi und Chantal Wenger. Egal, die Stimmung und der Wein war bestens, gar Philipp Spichty aus dem Hause Gewerbever-band Basel-Stadt, Edgar Jenny von der MCH, gar Webmaster Matthias Gally, so wie selbstverständlich «un-sere» Liliane Marti genossen die IGK-Luft. Für den mehr als geordneten Ablauf sorgte IGK-Statthalter Benny Zeuggin, der aber auch nicht konkret ermitteln konnte, ob Autelipistenchef Heinz P. Müller wegen eines fehlen-den Parkplatzes im Saal fehlte.

Dante ClaraAndré Auderset, Vicky Grüninger und Guido Buchmüller. (Fotos: Werner Blatter)

Chantal und Ruedi Wenger mit Liliane Marti.

IGK-Neujahrsapéro im Zeichen dergrossen Tiere ...

Erhan Mehmedor, Corinne Baumgartner und Michael Geissbühler.

Carlos Methner, André Auderset und

Pierre A. Moulin.

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E glaini (fascht vergässeni) Uffwüschedevom «Vogel Gryff-Dag»

Der Setzerstift im Oberaargauischen Langental hatte wohl nicht seinen al-lerbesten Morgen. Oder waren seine heimlichen Gedanken schon beim tra-ditionellen Wyberschwingen? Egal, aus seiner hölzernen Schublade zaubern wir nochmals eine feine Brise «Vogel Gryff-Luft» ins Blatt, bevor sie im Histo-rischen Museum unauffi ndbar landet … Also, bevor verteilt über ganz Kleinba-sel feinste Lääberli gebrutzelt wurden, brühte der Horstwart Michi Fischer im Wild Maa-Horst feinen «Tee». Klar schaute der Vorsitzende Meister Peter Stalder kurz nach sieben in der Früh vorbei. Alles OK vermeldete sein Mitmeister René Thoma. Mit ei-nem kleinen Tränchen verabschiedete sich Baumeister Giovanni Nanni. 40 Jahre lang brachte sein Camiönchen das Holz zum Flossbau an’s Rheinufer, allwo die fl eissigen Flossbauer ohne einen einzigen Nagelschlag – oder wurde heuer doch gehämmert? – das Wasserfahrzeug für die Talfahrt mon-tierten. Schluss, Ende, die Nachfolge sei geregelt. Danke, lieber Giovanni, lä-chelte alt Buebegeneral Franz Baur in die illustre Runde mit den aktiven und pensionierten Oberschuggern Enrico Meier und Stephan Benz in die frohe Runde.

Kurz nach acht, heerlig! Im wunder-schön, grünweiss gedeckten Torstübli stemmte die Wirtin Lotti Weber mit ihren feschen Hausperlen Eliza und Kathlen unzählige Portionen Lecke-reien auf die Tische. Im ersten Stock feierte die Löschmeisterrunde mit alt Major Dieter Bangerter, dem Chef der hiesigen Berufsfeuerwehr Daniel Strohmeier und den Hasler Brüdern Jürg und Peter. Daneben thronte Fasnachtscomité Obfrau Pia

Inderbitzin mit Gille und Esther

Andreas Burckhardt, Erik Julliard, Baschi Dürr und Lukas Engelberger.

Bernhard Heusler; Karli Odermatt und Stephan Wullschleger.

Theo Meyer und Lotti Weber.

Enrico Meier, Giovanni Nanni und Franz Baur.

Unsere Schugger mit «Güpfi »: PK Beat Bussmann, Wm Yves Grand-Guillaume-Perrenoud, Fw 1 Andreas Siegrist, Fw 1 Thomas Steiner, Major Urs Wicki, Oblt Stefan Gasser.

Peter Stalder und Michi Fischer.

Gaston Senn, Felix Rudolf von Rohr, Pierre A. Moulin und Andreas Brenner.

Thiriet am «Zahnstochertisch». Schon kurz nach acht in der Früh bat Erik Julliard zum Apéro ins Gärtli. Die Regierer Baschi Dürr und Lukas Engelberger, Ballettdirektor Richard Wehrlock, aus Ziiri fl og Ringier-Sport-vermarkter Stephan Wullschleger ein. Die Obersten Dominik Walliser (Rettung) und Roger Zaugg (Gren-zwacht), Baloise Präsident Andreas Burckhardt, Verkehrsvereinspräsi-dent Carlo Conti, alle im obligaten Sunndigskleid, exakt wie auch alt FCB Präsi Bernhard Heusler, alt Schut-ter Karli Odermatt, Gartenarchitekt Thomi Stauffer, der Christian Club mit Kern, Vultier, Senn samt bald Re-gierungsrat Pascal Brenneisen, und

wgn-Ikone Theo Meyer feierten den Kleinbasler Ehrentag in der urgemütli-chen Runde. 200 Meter bachab auf der Rhywyera-Terrasse jubelten die «Alt Gryffebrieder» dem Floss mit dem Wild Maa kräftig zu. Pierre A. Moulin, Gaston Senn, Felix Rudolf von Rohr samt Andreas Brenner hoben hier das Glas auf den Klienbasler Ehrentag. Prosit! Und auch schweizweit ein Uni-kat; unsere Schugger, voll motiviert, zogen traditionell und einzig ihre alten «Güpfi » an. Danke lieber Kommandant Martin Roth, dass Du diese Tradition hochhältst. Die Sympathien der Klein-basler sind Dir für die nächsten 50 Jah-re am «Vogel Gryff» sicher ... Dante Clara

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Charivari mit einer tollen Nummern-Schau

Glanzvoller Auftritt im VolkshausDas erste Charivari unter dem neuen Regisseur Lucien Stöcklin geriet zum grossen Erfolg – mit Höhepunkten sowohl im musika-lischen Bereich als auch bei den Raamestiggli. Der Vorfasnachts-anlass verzichtete auf einen roten Faden, sondern setzte auf ein Nummern-Programm. Den-noch gelang es, den Anlass aus einem Guss zu präsentieren. Das Publikum zeigte sich begeistert.

Von Markus Vogt

Im musikalischen Bereich gab es rein gar nichts auszusetzen. Das seit Jahren vertraute Charivari-männli, verkörpert von der neu zum Schauspiel-Ensemble gestos-senen Olivia Zimmerli, eröff nete den Abend mit dem Charivari-märschli, unterstützt von der Pfei-fergruppe Schäärede, und stellte sich sodann sehr musikalisch vor – singend und Klavier spielend. Die VKB (Vereinigte Kleinbasler) präsentierte sich dreimal – im ers-ten Teil mit einem wunderbaren «Glopfgaischt» sowie einem von den Tambouren präzis servierten Ueli (im VKB-Ueli-Goschdüm), im zweiten Teil mit dem «Yankee».

Die Basler Trommelakademie bril-lierte mit einem Medley, das «die näggscht Stuefe» hiess. Dieser ex-zellente Tambouren-Nachwuchs mit dem amtierenden Trommel-könig in seinen Reihen ist schon weit oben angelangt – frenetischer Beifall!

Geglänzt haben sodann die (männliche) Pfeifergruppe Spitz-buebe mit dem Marsch «Viva» (von Michi Robertson als Hommage an den verstorbenen Kurt Stalder arrangiert) sowie die (weibliche) Schäärede mit «die ungarische Dänz». Eine wunderschöne Dar-bietung, die wohl noch viel schö-ner gewesen wäre, wenn man den «besoff enen» Dirigenten weggelas-sen hätte.

Zwei Guggemusigen holten sich den verdienten Applaus ab – gera-

de vor der Pause die Räpplischpal-ter, die ihr Medley im klassischen Guggestil mit dem Gotthard-Hit «Heaven» begannen. Im zweiten Teil begeisterten die Bieranjas aus Rheinfelden als Brassband-For-mation, so mit Klängen, die bei Robbie Williams entlehnt sind. Die Schnitzelbängg Brunzguttere (zu viert) und Gwäägi (mit wunderba-rem fünfstimmigem Gesang und

einem Langvers über HD Läppli) ergänzten den mu si k a l i schen Teil.

Das Chari-varimännli be-schäftigte sich mit seiner eige-nen Rolle: Noch immer heisst es «Männli», ob-wohl die Rolle seit 40 Jahren von Frauen ge-spielt wurde. Überall an den Schalthebeln der Fasnacht sitzen

nach wie vor Männer, doch: An den drey scheenschte Dääg übernimmt Frau Fasnacht, sie sitzt dann ganz zuoberst auf dem Thron. Immer-hin.

Mit der Fasnacht selbst beschäf-tigten sich gleich mehrere Stiggli. So musste sich eine angehende Trommelinstruktorin vom eigenen Vater und Grossvater das Basler Trommeln erklären lassen – eine grossartige Lektion. Unter ande-rem ging es um die Cliquen-Dia-lekte beim Trommeln. Eine weitere Lehrstunde gab es zur Basler Fas-nachtssprache: Eine (hoch-)deut-sche Sprachforscherin liess auf der Bühne Basler Fasnächtler auftre-ten und sezierte dann deren Spra-che – wir haben Tränen gelacht. «Im Atelier» hiess ein weiteres Stiggli: Eine Clique geriet in Streit

und Chaos, als es um das Dichten der Laternenvärsli ging.

«Blätzli gsuecht» hiess es in einem weiteren Raame. Das Lo-kalfernsehen des Charivari be-mühte sich, in Anlehnung an die Tierli-Sendung des real existie-renden Lokal-TV, ein Plätzli für verschiedene Politiker zu suchen. Vorgeführt wurden Hunde, un-ter anderem mit den Namen Joël und Sebastian von der SVP («ab-gewählt, noch nicht stubenrein»), Nadine Gautschi (ein Kampf-hundeli), Sibel Arslan (die man in Bern nicht brauchen kann, weil niemand mit ihr spielen will) und Baschi («so glai und so dürr»).

Besonders zum Nachdenken gab das Stiggli mit dem schlichten Titel «2079». Zwei Fasnächtler, Gross-vater und Nichte, sitzen während einer Cliquenpause im Goschdüm am Rheinufer und sinnieren über vergangene Zeiten. Das sommerli-che Tenue verwirrt, daran ist der Klimawandel schuld. Doch im Jahr 2079 ist es um die 40 Grad warm,

und die junge Frau kann sich gar nicht vorstellen, dass die Fasnacht einst im Winter stattgefunden hatte.

Nachdem sich das Charivari-männli in einem zweiten Auftritt über sich selbst lustig gemacht hatte – es darf meistens die Pau-sen überbrücken – gab es noch ein «bohemisches Vokalwerk» zu geniessen. Das in einer giganti-schen Schlussnummer, mit der «Bohemian Rhapsody» der Rock-gruppe Queen als Basis und einer bombastisch aufgemachten Frau Fasnacht alias Nicole Bernegger als Solostar. Natürlich sang sie baseldeutsch. Sie wurde begleitet von ihrer vierköpfi gen Band, das Schauspiel-Ensemble agierte als Chor im Background, eine Aus-wahl von Pfeifer-Primadonnen und Trommelhunden sowie der Bieranjas stellten die weitere Be-gleitung. Fulminant, diese Ode an die Fasnacht, und so war das Pub-likum bestens eingestimmt auf die Fasnacht.

S Raamestüggli: «Blätzli gsuecht».

Dr Huusbangg: d Gwäägi. (Fotos: Patrick Straub)

D VKB-Tamboure mit em «Ueli».

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Ein Rentner und eine Räpplimaschine ...Das Kindercharivari 2020 – exakt wie das «Grosse» – ein sehr guter Jahrgang. Wenn nach der Schluss-nummer auf der kleinen Bühne des Theater Basel das Publikum to-bend «super» und «Zugabe» ruft, dann dürfen die Verantwortlichen, mit Bernhard Stutz am Chefruder, mehr als nur zufrieden sein. Eine tolle Geschichte mit vielen musika-lischen Überraschungen, geschrie-ben von Brigitte Volz, umgesetzt von Regisseur Matthias Thal-mann. Gespielt wurde vor einem prächtigen Bühnenbild mit der Läggerligasse und einer originellen Räpplimaschine, die beinahe zu Versagen drohte. Vom Balkon aus erschwert der Rentner Monsieur Jaques Dupont das Unterfangen, die Maschine auf Vordermann zu bringen, indem er bei der Stadt eine «Nichtfasnächtlerzone» beantragt

Die Schlussnummer mit allen Beteiligten auf der kleinen Bühne des Theater Basel. (Foto: Werner Blatter)

und diese gar bewilligt wird. Un-terstützt wird er dabei von seinem Papagei, herrliche Szenen. Doch auch die diesjährige Geschichte endet mit einem tollen Happy End. Dazu trägt nebst der jugendlichen, top motivierten Schauspieler-Crew die beiden Cliquen Verschnuuff er Gnepf und Märtplatz Jungi Garde, die Guggemuusig Krachschnygge und eine fünfköpfi ge Gruppe der Musikschule Basel bei, die ausge-zeichnet Geige spielt und perfekt ins Programm passt. Hohe Schule! Dank ihnen allen und mit einem Zaubertrick wird die «Nichtfas-nächtlerzone» aufgehoben. Die Fasnacht darf stattfi nden. Wie ein-gangs erwähnt mit einer Schluss-nummer aller Beteiligten und ei-nem Riesenapplaus.

Werner Blatter

«Darf e Schwoob Blaggedde verkaufe?»Jahr für Jahr steht er mit seinem Stehtischchen vor dem Manor-Eingang, das Tischchen schön dekoriert mit einem Baslerstäbchen-Tischtuch und verkauft unsere Basler Fasnachtsplaketten, auch solche, die kunstvoll bemalt sind. Wer ist der Mann, der zwar schon 50 Jahre in Basel lebt, aber kein Baseldütsch spricht?

Schon sein Name besagt, dass sei-ne Herkunft sicher nicht die Dalbe sein kann: Werner Pöpplow von Binz auf Rügen. 1957 zog die Fa-milie nach Berlin, wo er eine Ho-tellehre absolvierte. Später kam er in die Schweiz, Jobs in Engelberg, in Luzern im Château Gütsch und 1969 dann Basel. Er arbeitete im «Paprika», im «Astoria» und seine

letzte Stelle hatte er im «Storchen». Dann liess er sich umschulen und wurde erfolgreicher Versiche-rungsvertreter bei den Zürich Ver-sicherungen, wo er bis zu seiner Pensionierung blieb. Seine Freizeit gehörte aber schon von Anbeginn seiner Basler Zeit der Fasnacht, vor allem der Guggenmusiken. Bei den «Pumperniggel» spielte er Posaune, später wechselte er zu den «Originalchnulleri», aber stets war er für den Plakettenverkauf zuständig. Als er 50 Jahre Werner Pöpplow feiern konnte, verabschie-dete er sich von den Guggenmusi-

Eine farbige Plakette. Nicht ein-fach zum Bemalen.

Mit seiner «Ablöse», Trudi Aff olter, die auch die farbigen Plaketten bemalt.

Werner Pöpplow an seinem «Arbeitsplatz». (Fotos: Armin Faes)

ken und konzentrierte sich auf das Plakettengeschäft.

In den Diensten des ComitésDreizehn Jahre lang betrieb er während der Fasnacht auch die Comité-Insel auf dem Claraplatz. Der Pöpplow-Apéro während die-ser Tage war nicht nur im Quartier sehr beliebt.

Zudem war die Insel sehr gefragt und beliebt. «Ich beschäftigte sechs Frauen. Ich versuchte es auch einmal mit zwei Männern, aber das ging nicht, sie waren nicht zuverlässig und statt die Insel zu bewirtschaften, sassen sie lieber in der Wirtschaft…» Vor der Manor, so schätzt er, verkaufe er schon min-destens seit 20 Jahren Plaketten. «Ich schreie nicht Blaggedde, Blag-

gedde, habe unterdessen aber eine treue Stammkundschaft und höre tagtäglich viele Geschichten. Viele Menschen, vor allem ältere, schätzen es, wenn ihnen jemand zuhört.» Werner Pöpplow’s Plaket-tensaison beginnt mit dem Aus-gabetag, sehr gute Tage sind der Vogel Gryff und der Sonntag vor der Fasnacht, wo er sich vor dem Café Spitz positioniert. «Da kom-men die ersten Touristen, und de-nen erkläre ich, dass die Plakette das Eintritts-Ticket für die Basler Fasnacht ist.» Seine Arbeitszeit beginnt am Morgen um 9 Uhr und

dauert bis ca. um 18 Uhr. Wäh-rend der Mittagspause vertritt ihn schon seit Jahren Trudi Aff olter, die auch die Plaketten kunstvoll bemalt.

Mitten im KleinbaselWerner Pöpplow wohnt schon fast seit Anbeginn seiner Basler Zeit im Herzen Kleinbasels, im Klin-gental und jetzt in der Ochsengas-se. Natürlich hört er viel, weil er kommunikationsfreudig ist, und wenn man etwas wissen will, was im Quartier läuft, dann ist er eine gute Auskunftei. Und, wie hat er den Wandel im Kleinbasel erlebt? «Summa Sumarum fi nde ich, dass sich Kleinbasel zum Guten ver-bessert hat, besonders das Gebiet am Rhein gefällt mir. Auch das Rotlichtviertel ist überschaubar, obwohl sich nach dem Wegfall der Visumspfl icht der Wechselzyklus der Damen erhöht hat.»

Die Fasnacht geniessenNein, während der Fasnacht ruht sein Plakettengeschäft, das sagt er deutlich. Und ohne die Comité-In-

sel ist es ihm nun auch möglich, die Fasnacht in aller Ruhe zu ge-niessen. Am Fasnachtsdienstag gehört er dann zu den «Stinggaf-fe», einer Pfeifergruppe, die letztes Jahr ihr 20 Jahr-Jubiläum feiern konnte mit dem Sujet: «D Uhr isch am Arsch» (gemeint war na-türlich die Muba-Uhr). Wir haben es erwähnt: Er spricht kein Basel-dütsch, weil er das zu anmassend fi ndet. Wenn er spricht, weiss man, dass seine Wiege nicht in Basel ge-standen hat. Aber er ist mit Herz und Seele ein Kleinbasler gewor-den und hat schon seit Jahren das Schweizer Bürgerrecht. Aber «Darf e Schwoob Blaggedde verkaufe», hat ihn nur ein Mal ein Basler ge-fragt, und der war besoff en. Und wie lange will er seinen «Plaket-tenladen» noch betreiben? «So-lange ich gesund bin.» Das wün-schen wir ihm und dem Comité, denn Werner Pöpplow zählt zu den besten Plakettenverkäufer dieser Stadt. Armin Faes

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E Blätzli gsuecht …Charivari 2020

Ja, alle und jeder haben ihr Plätzli ge-funden. Gar der kleine, dürre Mops Baschi. Frau Nicole Bernegger wechselte für eine Queen-Nacht auf die Laienbühne im fernen sanktgalli-schen Uznach. Aber der famose Re-gisseur Lucien Stöcklin – der Mann für alle Fälle – hatte auch dieses Sei-ten-Sprüngli (keine Schoggi!!) fest im Griff. Eine maskierte Queen-Mutter nahm ihr Plätzli ein. Schon an der Premiere erhoben sich alle, die noch

Erik Julliard mit seiner Stephanie und Martina samt Martin Reinshagen.(Fotos: Werner Blatter)

Nico und Thom Stauffer entlocken Felix W. Eymann ein medizinisches Geräusch.Marcel Schweizer, Daniela Stumpf und Christophe Haller.

Andrea Strahm mit Peter und Isabelle Eichenberger.Drei Löschmeister: Jürg Hasler, Werner Stampfl i und Werni Dietz.Hansjörg Wilde und Patrick Götsch.

Fabio Gallacchi mit Schatz Fabienne Gallacchi. René Wegmüller, Giovanna, Christa und Carlo Conti.

Claudia Stumpf, dem SVP-Obmann Edy Rutschmann samt Oberschnit-zelbänggler Edy Etter. Daneben sezierte Knet-Arzt Fabio Gallacchi mit seiner Fabienne Europas beste Käskiechli. Gar der Club löschender Löschmeister mit Oberst Werner Stampfl i, alt Oberstleutnant Werni Dietz und Ehrenmitglied Jürg Has-ler jubelten wie einst im Mai: «Mee Schluuch bitte!». Unisono waren sich alle einig; ein ganz toller Jahrgang auf der Volkshausbühne. Ein dreifaches Bravo ruft auch. Dante Clara

konnten, gar mehrfach zur weltbe-rühmten Standing Ovation. (Siehe den Premierenbericht auf Seite 12 dieser Zeitung). Es strahlen auch eine Rei-he Conti’s mit Giovanna, Christa und Carlo mit René Wegmüller, der Hausherr Martin Reinshagen mit sei-ner Martina. Daneben entlockte Basi-lisk-Männli Nico Stauffer, assistiert mit viel Contenance von Papi Thomi Stauffer, dem alt Grossrat Felix W. Eymann ein paar jugendfreie Sätze. Die Gemeidepräsidenten Hansjörg Wilde (Riehen) und Patrick Götsch (Bettingen), Baloise-Obmann Andreas Burckhardt, Gebäudeversicherer Peter Blumer, alt Automuseumsva-

ter Paul Berger, E v e n t - E r f i n d e r Lawrence Pawel-zik; alle gratulierten dem Produzenten Erik Julliard – er strahlte mit seiner Stephanie dem Juli entgegen – und Obmann Walter F. Studer herzlich zu einem Vorfas-nachtsabend vom Feinsten. Ebenso gute Tradition ist der Besuch von Grossrat Chris-tophe Haller mit seinen treuen Vau-devoise versicher-ten Stamm gästen im Volkshaus. So Gewerbeverbands-präsident Marcel Schweizer, der Riehener Grossrätin

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BSG – die Basler Schnitzelbangg Gsellschaft wird 100 Jahre alt1920 taten sich in Basel einige engagierte Schnitzelbäng-gler zusammen und riefen die Basler Schnitzelbangg Gsellschaft (Vereinigung Freie Schnitzelbängg) ins Leben. Wir nutzen die Gelegenheit und blicken zurück auf ein Dezennium voller Gesang und Helgen.

D Metzger, Alt Fidelio, Alt Terrir, Zainefl igger, Alt Gundelfi nge, d Lumpesammler, d Stiifelwiggser und d Rattefänger – so hiessen die acht Schnitzelbängg, die vor 100 Jahren die Basler Schnitzel-bangg Gsellschaft (damals noch unter dem Namen Vereinigung Freie Schnitzelbängg) aus der Taufe gehoben haben. Der Ort der Gründung war im Kleinbasel, im heute noch existierenden Restau-rant Rebhaus. Erster Präsident war Robert Russenberger. Die Vereinsspitze kümmerte sich von

deutschland nicht gerade eine mutige Strategie an den Tag. Ein Jahr später än-derte die Freie Schnit-zelbängg ihren Namen auf Basler Schnitzel-bangg Gsellschaft. Auch Logo und Statuten än-derten. In dieser Epoche wurden viele Quartiere von den Schnitzelbängg besucht. Ein Zahlenbeispiel mag das verdeutli-chen: 1946 gingen 20 BSG-Bängg auf die Piste – die Zahl der Res-taurants stieg damals auf 114 an. Heute ist eine solche Zahl unvor-stellbar. An der Fasnacht 2020 werden gemäss BSG-Obmann Da-niel Flury 20 Auftrittsorte (davon acht im Kleinbasel) angepeilt.

Highlights mit dem SchorschDie Basler Schnitzelbangg Gsell-schaft hat im Lauf ihres langen Bestehens viel erlebt, natürlich in erster Linie gute Zeiten, aber durchaus auch schwächere Pha-sen. Spannend ist der Umstand, dass die erste Schnitzelbängglere in der Geschichte der Basler Fas-nacht anno 1956 bei der BSG im Einsatz stand. Bereits in den fünf-ziger Jahren stieg ein gewisser Schorsch vom Haafebeggi II ins Bängglerwesen ein. Doch seinen grossen Durchbruch erlebte der hemdsärmlige Kerl mit dem über-dimensionalen Beret dann erst in den siebziger Jahren. Fortan war er in allen Fasnachtsaktivitäten der BSG – sei es im Stadtcasino, auf dem Schiff oder an anderen Orten – der gefeierte Held. An

… und D Rätsch-bääse. (Foto: Ivo Birrer)

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als auf 114 an.he Zahl unvor-Fasnacht 2020

Die BSG feiert heu-er ihr 100jähriges Bestehen. (Foto: zVg)

dieser Stelle gibt es dann noch zu betonen, dass es neben der Lichtgestalt Schorsch auch andere bekannte Formationen der BSG (D Rätschbääse, Die Gsalzene, Muff ty) gibt respektive gab, die über eine gehörige Portion Witz und Humor sowie über sorgfäl-tig gedrechselte Verse mit einem guten Versmass verfügen und bei ihren öff entlichen Auftritten auf Beachtung stossen. Der mit vie-len Überraschungen gespickte Schlussabend der jubilierenden BSG steigt heuer am Samstag, 7. März in den Rasser-Theatern Fauteuil, Tabourettli und Kaiser-saal sowie im Hotel Basel (Res-taurant Sperber). Billjee gibt es im Internet.

Lukas Müller

www.schnitzelbangg.ch

Dr Schorsch vom Haafebeggi II – der berühmteste BSG-Bangg. (Foto: zVg)Ebenfalls allewyl für gute Pointen

sorgten Dr Muff ty … (Foto: zVg)

Anbeginn an gut um die Finan-zen. Unter anderem schickte man dem Wirteverband ein Schreiben, in dem man bei jedem Wirt, wo man sang, einen Obolus von fünf Franken für einmaliges Singen verlangte. Der eigentliche Start in den Beizen erfolgte dann an der vom 14.–16. Februar 1921 statt-fi ndenden Basler Fasnacht 1921. Aus den Frühzeiten gibt es vor allem eine wichtige Episode zu er-wähnen. Im Jahre 1935 – wenige Jahre vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs – musste sich der Bun-desrat mit einem hitlerkritischen Väärs der Freie Schnitzelbängg befassen. Die dann noch verfüg-baren Zeedel wurden in der Folge eingezogen. Die hiesige Obrigkeit legte damit gegenüber Hitler-

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Stammdischlampe-Züglete vo der VKBWenn die grösste Fasnachts clique mit Namen Vereinigte Kleinbas-ler VKB ihre Stammtischlampen zügelt, heisst das was? Es heisst: ein neues Stammtisch-Kapitel wird aufgeschlagen.

Stammlokale sind urchig, haben dicke Wände, damit die Sprü-che gegen Mitternacht nicht in die Aussenwelt dringen, und die Wirtsleute sind taub, stehen hin-gegen abrufbereit am Bierhahn oder sind griff freudig an der ge-kühlten Weissweinfl asche. Und über allem Geplauder schwebt die Stammtischlampe, verströmt das «heilige» Fasnachtslicht, das die Seelen unten am Stammtisch auch auf dem Heimweg erleuchten soll … Es ist deshalb kein einfacher Entscheid zu bestimmen, ob die Stammtischlampe nun gezügelt wird, und wenn, wohin. Zu allem Übel muss der Entscheid noch demokratisch gefällt werden. Und warum müssen überhaupt gerade beide Lampen abgehängt werden, die Lampe der Stammclique und die der Alten Garde? Der «Hahn» ist schuld …

Die Kleinbasler tränen immer noch. Der alte «Hahn» ist tot, der neue halt anders. Und jetzt?

Es ist letztlich ein Zeitzeichen. Quartierbeizen sterben, weil sie aus der Zeit gefallen sind, weil die

nötige Kundschaft fehlt und die Mietzinsen und Betriebskosten nicht mehr erwirtschaftet wer-den können. Der neue «Hahn» als Speiserestaurant Orienthouse ist sicherlich auch eine kulinari-sche Bereicherung für Kleinbasel, dürfte aber viel Anlaufzeit benöti-gen. Markus Bühler, Obmann der VKB Alte Garde, bringt es auf den Punkt: «Wir sind keineswegs in Unfrieden aus dem Hahn gegan-gen; die Neuausrichtung als Spei-serestaurant Orienthouse mit der orientalischen Innenausstattung und dass das Restaurant keine Quartierbeiz mehr ist und damit auch keinen Bezug mehr zur Fas-nacht aufweist, haben uns zu die-

sem Umzug in die Walliserstube bewogen. Wir wünschen dem neu-en Wirtepaar Doris Hostettler und Yasser Ali alles Gute und viel Er-folg. Wir möchten uns ausdrück-lich bei der Genossenschaft zum Hahn für die entgegengebrachte Gastfreundschaft der vergangenen Jahre bedanken.»

Beide, sowohl der Stammverein als auch die Alte Garde verfügen über einen eigenen Cliquenkeller. Die Alte Garde hat sich im Tho-mas Platter-Schuljaus installiert. Wegen des Schulhaus-Betriebs müssen die VKBler aber jeweils um 22 Uhr den Keller verlassen; deshalb benötigen sie noch einen «auswärtigen» Stammtisch mit

einer dazugehörenden Lampe. Beim Stammverein geht es eher um eine «Aussenstation», wo man sich triff t, vor allem, wenn die VKB gemeinsam startet, beispielsweise beim Abholen der Laternen. Die Zügelmannschaft hatte deshalb noch keinen konkreten Auftrag, die Lampe des Stammvereins in der Walliserstube bei Marc Magne zu montieren. Sie lagert momen-tan im Keller der Walliserstube. Dank der fachmännischen Unter-stützung von Silvan Wallisch und Waldemar Schäfer von der Marti Elektro-Installationstechnik AG konnten die beiden Lampen – bei-de hat übrigens der Basler Künst-ler Hans Weidmann gestaltet – de-montiert und am neuen Ort wieder montiert werden. Eine kritische Gruppe von VKBler hat dann den Standort bestimmt, nicht ohne eine Korrektur vorzunehmen, der aber zuerst der herbeigeeilte Marc Magne zustimmen musste. Die Walliserstube ist nun zu ei-nem markanten Treff punkt vieler Fasnächtler geworden. Dass die VKB-Delegation nach Inbetrieb-nahme der Lampe das neue «heili-ge» Fasnachtslicht mit einem Glas Weisswein feierte, ist selbstver-ständlich, und es ist anzunehmen, dass es nicht das letzte Glas war …

Armin Faes

Abgehängt – gehalten – gezügelt – montiert! Das «heilige» Fasnachtslicht hat die Züglete heil überstanden und strahlt nun wieder in gewohntem Licht. (Fotos: Armin Faes)

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J.B.-Clique Santihans wird 100 Jahre alt: S Drummle kunnt halt uss em SantihansHundert Jahre sind ein schönes Alter für eine Basler Fasnachts-clique. Genau so alt wird die JB Santihans auf diese Fasnacht hin. Ihre Junge Garde feiert ebenfalls, sie besteht seit 75 Jahren.

Die J.B.-Clique Santihans im letz-ten Jahr, mit dem bissigen Sujet «D Schwyz – zem Stärbe scheen». (Foto: zVg)

Ein Bild aus den Anfangstagen: Die J.B.-Clique auf der Piste vor dem Stadtcasino. (Foto: zVg)

Wer ins Jahr 1920 zurückgeht, macht eine tüchtige Zeitreise durch. Damals sah unsere liebe Stadt Basel noch anders, gemütli-cher, aus als heute. In diesem Jahr begab sich erstmals eine Forma-tion mit dem Namen J.B.-Clique auf die Fasnachtspiste. Diese Pi-oniere waren damals mit einem

Fasnachtswagen unterwegs. Spä-ter dann wurde der Verein um-benannt. Man hiess fortan J.B.- Clique Santihans. Was verbirgt sich denn hinter diesem Namen? Nun, J.B.-Clique bedeutet soviel wie Joung Bois (korrekt englisch geschrieben: Young Boys). Tatsa-che ist, dass die beiden Gründer Schorsch Strohmaier und Ruedi Veltin damals in Basel Mitglieder des damaligen Fussballclubs F.C. Joung Bois waren und sich dann unter dem Namen J.B.-Clique als Fasnachtsformation anmeldeten. Gründungsort war das Restaurant Nordbahnhof. Am 18. März 1938 wurde die Wagenclique in eine Quartier-Fasnachtsgesellschaft umgewandelt. 1945 wurde eine Junge Garde für Knaben und Mäd-chen aus der Taufe gehoben.

Vom Quartierverein zur grossen CliqueHeute besteht dieser Verein aus Junger Garde (44 Mitglieder), Stammverein (95 Aktivmitglie-der und 70 Passivmitglieder) so-wie Alter Garde (rund 55 Mitglie-der). In den 1980er Jahren wollte Feldschlösschen die Liegenschaft mit dem Restaurant Nordbahn-hof verkaufen. Kurzentschlossen gründeten die JB Santihans-Mit-glieder eine Genossenschaft und kauften das Haus samt dem anlie-genden Cliquenlokal. Heute steht das Cliquenlokal noch in ihrem

Die J.B.-Clique trommelt zu Ehren des Basler Bun-desrates Hans-Peter Tschudi. (Foto: zVg)

Andreas Back – Präsident der J.B.-Clique Santihans im Jubi-läumsjahr. (Foto: Lukas Müller)

Besitz. Präsident der JB Santihans im Jubiläumsjahr ist Andreas Back (im fasnächtlichen Freundeskreis Baggli genannt). Nach seinen Wor-ten ist die JB Santihans heute vom anfänglichen Quartierverein zu ei-ner stattlichen Fasnachtsclique mit Mitgliedern aus der ganzen Regi-on Basel gewachsen. Trommeln

und Pfeifen wird grossgeschrieben. Insgesamt hol-te die Clique am B r y s d r u m m l e n und Bryspfyff e im Lauf der Zeit elf G old me d a i l len . Vier davon gehen aufs Konto von Ivan Kym, drei auf jenes von Hans Kiefer (beide sind heute noch Passiv-mitglieder). Drei-mal siegte auch eine JB-Gruppe bei den Tambou-ren, bei einer die-ser beiden Grup-pen war Andreas

Back mit dabei. Als Hans Kiefer für die Siegergruppe den Becher füllte, sagte er des Scherzes halber einen Satz, der Andreas Back in Erinne-rung geblieben ist: «S Drummle kunnt halt uss em Santihans». Bei den Pfeifern stellte man 1965 die allererste Pfeiferkönigin der Stadt: Irene Werdenberg-Baumann (als Siegerin trug sie noch den ledigen Namen Irene Baumann) pfeift heu-te in der Alten Garde.

Das JubiläumsjahrDoch in der JB Santihans geht es längst nicht nur um gute Fas-nachtsmusik. Geselligkeit und in-terner Zusammenhalt werden in dieser gemischten Clique gross ge-schrieben. Das zeigt sich auch im gesellschaftlichen Leben. So ste-hen in diesem Jahr verschiedene Jubiläumsanlässe wie Jubiläums-reise und Galaabend auf dem Pro-gramm. Wer die Clique öff entlich sehen möchte, kann am Morge-straich zum Fischmarkt kommen und den Monsterzug Richtung Marktplatz-Barfüsserplatz mitver-folgen. Am Mittwoch abend triff t sich die Clique ebenfalls in globo beim Claraplatz/Teichgässlein zur grossen gemeinsamen Runde. Zu

den beiden Jubiläen — Stammver-ein 100 Jahre und Jungi Garde 75 Jahre – hat man für alle Cliquen-mitglieder identische Goschdüm geschaff en. Diese Goschdüm sind wunderprächtig geworden. Die J.B.-Clique Santihans wird an der diesjährigen Drummeli-Derniere auf der Bühne stehen und dabei den ersten Cliquenmarsch «Dr Dumm-beeter» vorführen. Auch zum Jubi-läum gibt es einen Cliquen marsch, welcher dann an der Fasnacht 2021 erstmals gepfi ff en und getrommelt wird. Der Pfeifertext dazu stammt von Michi Robertson, den Trom-meltext hat Ivan Kym verfasst. Lukas Müller

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Auf der Tabourettli-Bühne scheint zur Zeit nichts unmöglich und nichts zu schräg zu sein. Das dort aufgeführte Rämpläm bietet Fasnacht in seiner unkonventio-nellsten Form, die Protagonisten rühren nicht mit der klassischen Fasnachtskelle an. Wie immer ste-hen weder Schnitzelbänggler noch Tambouren auf der Bühne. Klassi-sche Fasnachtsinstrumente fi nden sich nur in der Bühnendekoration.

Das Bühnenbild zeigt einen alter Keller, es ist der Keller des Dichters Gottfried Keller. Hier werden dank gefundener Dokumente so einige Fasnachtsgeheimnisse gelöst.

Verrückt und verspieltDas Rämpläm erfi ndet sich alle zwei Jahre neu und trotzdem bleibt es sich treu. Da wird schon mal ein Fasnachtsmarsch auf Zahnseide gespielt oder eine Karotte in eine funktionierende Trompete umge-baut.

Musikalisch überzeugt das Räm-pläm durchwegs. Kein Wunder, das Ensemble besteht ausnahms-los aus Meistern ihres Fachs. Da ist Bettina Gfeller, die ausgebildete Opernsängerin, besingt unter an-derem einen Tambourmajorstock mit dem «Phantom der Oper». Der Musiker und Mundakrobat Flo-rens Meury pfeift und loopt einen aussergewöhnlichen Arabi. Da ist Colette Greder, die Chansonnière und Pfyff erli-Legende, sie steht erstmals auf der Rämpläm-Bühne und legt einen astreinen Rap hin. Mit ihrem Können verblüff en auch die erfahrenen Sänger und Mu-

siker Florian Volkmann und Sebi Padotzke. Da kann es schon mal vorkommen, dass mit mehr als einem Instrument gleichzeitig ge-spielt wird. Rämpläm-Produzent und Schlagzeuger Martin Bam-merlin wirkt in seiner Euphorie durchgehend wie ein Ballon, kurz vor dem platzen. Bei ihm wird der Schweizer Klassiker «Cam-pari Soda» zum melancholischen

Das Polit-Kaspertheater mit musikalischer Unterstützung. (Fotos: Daniel Schaufelberger)

Sebi Padotzke hat sich eine Karotten-Trompete gebastelt.

Colette Greder rapt zur Melodie von «Gangsters Paradise».

«gschprütze Wysse». Auch Rein-hard Mays «Über den Wolken» wandelt sich auf der Bühne zu ei-nem Morgestraich-Lied. Für La-cher sorgte der Auftritt der «Kon-sonanten», Fasnachtsverse ganz ohne Vokale, herrlich inszeniert von Florens Meury. Politisch wird es dann beim Basler-Parteien-Kas-perlitheater, welches die Monoto-nie der hiesigen Politlandschaft aufzeigt.

Doch ein Schnitzelbangg?Für Verwirrung sorgte dann der Bangg «Singvogel» er hat sich wohl verlaufen und steht statt ei-nes Stockwerks tiefer am Pfyff erli plötzlich auf der Rämpläm-Bühne. Doch bevor der erste Vers fertig ist bemerkt der Vogel seinen Irrtum.

Das Rämpläm 2020 lässt zwei Stunden keine Langeweile auf-kommen. Es ist wie versprochen kurios und abgedreht. Wer sich auf besondere Weise auf die Fasnacht einstimmen will, ist hier richtig. Die Darbietungen wurden dann auch vom Publikum begeistert ästimiert, was die Akteure mit ei-ner Zugabe dankten.

Das Rämpläm im Tabourett-li geht noch bis zum 22. Februar, noch gibt es Restkarten für einige Abende. Daniel Schaufelberger

www.raemplaem.ch

ÄggsgyysiS Comité het gmaint, mir spinne,in dr Glaibasler Zytig inne,uff Syte zwaiezwanzig undehänn si ihr Inserätli gfundefi r s Drummeli, mir hänn s nit gseh,im Zwanzig Achtzäh, das macht weh.Wenn mir im Lehrling d Schuld gäh wännwär s fyys, wel mir jo gar kain hänn.E Lääser maint, das kennt jo sy,die machen ain uff Nostalgy.Mir bitten um Entschuldigung.Es isch ganz bstimmt kai Hul-digungan Druggerdeifel gsi, persee.Mir winsche unsrem Comité,e voll Huus, s isch e gueti Wahl,e Drummeli als Tour de Bàle.

Es ist immer was los auf der Rämpläm-Bühne.

Page 19: Fasnachts- & Jubiläums-Bier · Jahrgang • Nr. 02/12 46'000 Exemplare 20. Februar 2020 (Foto: Patrick Straub) EGELER LUTZ AG MAUERT AN DER MAUERSTRASSE, RENOVIERT IN DER RHEINGASSE,

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Messehalle bei der Cortège-Route – als Depot für Cliquen und GuggenJunge Fasnachtsbegeisterte aus dem Umfeld des Vereins Fasnachtshuus haben eine spannende Idee in die Tat umgesetzt. In der leer stehenden Messehalle 5 am Messeplatz haben sie ein Depot für Cliquen und Guggen eingerichtet. Zahlreiche Formationen sind schon dort, aber man kann jetzt noch dazustossen.

Wo können wir Fasnachtsutensili-en basteln, wo besteht ein Ort, an dem man Requisite und Wagen bauen kann, und wo gibt es eine Möglichkeit um Musikinstrumen-te oder Fasnachtsaccessoires aller Art zu lagern – diese und ähnli-che Fragen sind bei Fasnachts-formationen von A bis Z ein oft gehörtes Thema. Der Verein Fas-nachtshuus hat jetzt reagiert und am Messeplatz die derzeit leer stehende Messehalle 5 gemietet. Bis zum 7. März 2020 können Fas-nachtsgruppierungen hier ihr ganz persönliches Depot für Larven, Goschdym etcetera einrichten. Angesprochen sind Stammverei-ne, Junge Garden sowie Alte Gar-den, aber auch Wagencliquen und Guggenmusiken. Laternenmaler

und Bühnenbildner sind ebenfalls herzlich willkommen. Pro Einheit stehen 50 Quadratmeter zur Ver-fügung. Alle teilnehmenden Fas-nachtseinheiten bezahlen für den viereinhalb Meter hohen Raum mit ebenerdigem Eingang den gleichen Mietpreis von pauschal 500 CHF. Laut Fabian Petignat von den Naa-rebaschi haben sich bisher schon zahlreiche Cliquen der guten Idee angeschlossen. Darunter sind bei-spielsweise die Vereinigten Klein-basler (VKB), die Giftschnaigge, die Seibi sowie die Spezi-Clique. Präsent ist auch eine stattliche An-zahl Wagen – unter anderem jene von der Güete Bonjour-Clique, der Basler Mittwoch-Gesellschaft, der Herremättli-Clique 1921, der Ammedysli und der Rhywälle. Al-

les was mit Fasnacht zu tun hat und Platz benötigt, kann hier auf

bequeme Art und Weise unterge-bracht werden. Zudem ist die Halle ein toller Treff punkt für Fasnächt-lerinnen und Fasnächtler aus allen Disziplinen. Das Praktische an die-sem Ort ist, dass er sich in unmit-telbarer Nähe der Cortège-Route befi ndet. So kann man Material vor und nach dem Cortège auf un-komplizierte Art und Weise hin und herschieben. Der mühsame Transport von Cortège-Material in entlegene Stadtquartiere entfällt. Wer mitmachen will, kann sich jetzt noch melden. Wie lange diese Idee einer Fasnachtshalle Bestand haben kann, hängt laut Fabian Pe-tignat von vielen Faktoren ab. Es kommt auch auf die Pläne der Mes-se Schweiz an. Der guten Idee ist tolles Gelingen zu wünschen.

Lukas Müller

www.fasnachtshuus.ch/fasnachtshalle

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FASNACHTSFÜHRER 2020 / CHF 8.-

Stillleben …Der Hallenchef Fabian Petignat mit einer Buschtrom-mel, die er selber schlagfähig gemacht hat.

Es gilt ernst! (Fotos: Armin Faes)

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Chropf-Clique: Mit zwei «Bygger» an der Jubiläumsfasnacht90 Jahre Riehemer Chropf-Clique, das muss doch gefeiert werden. Zum diesjährigen Sujet «Z Basel änderet viel – s isch woor, doch mir sinn no die glyyche – noch 90 Joor» ziehen endlich wieder zwei Pferde – ebbe Bygger – den Su-jet-Wagen am Cortège. Anno 1930 überkam die Riehener die Lust an der Basler Fasnacht mitzuwirken. So wurde dazumal die Chropf- Clique-Rieche aus der Taufe geho-ben. Als Guggemusik wurde am Morgestraich kräftig mitgespielt, am Nachmittag mit dem grossen Wagen den Cortège gefahren und am Abend in den Riehener Bei-zen Schnitzelbänke gesungen. Das Dorf stand Kopf – eben we-gen Chropf! Die zweitälteste Wa-genclique Basels ist seit Anfang bei der IG Wagen dabei. Bis nach dem 2. Weltkrieg auch noch – wie

erwähnt – als Gugge am Morgen-straich und selbstverständlich am Fasnachts-Zyschtig uff dr Gass. Die Gründung der Guggemusik Ohre-gribler und der Schränzgritte ent-stand weitgehend aus Mitgliedern der Chropf-Clique. Heute zählt sie 4 Ehrenmitglieder, 18 Aktive und über 130 Passivmitglieder. Übers ganze Jahr hinweg nehmen diese sehr aktiv am Riehener Vereinsle-ben teil, wie der aktive Präsident Werni Bär, ausführlich gegenüber der Kleinbasler Zeitung erzählt. Am Abend, nach dem Cortège, steigen heuer die Chropfheimer auf ihre 7-plätzigen Velos um und machen die Basler Strassen unsi-cher. Am Fasnachtsdienstag sind sie mit Rollatoren in der Stadt unterwegs. Vergangenen Samstag präsentierte die Chropf-Clique am Rande der so genannten 5. Rie-

Die Laternenausstellung gilt als eine der grössten Openair-Kunstausstellungen. Geöff net am Fasnachtsdienstag, Eintritt: eine Fasnachts-Plakette. (Foto aus dem Buch «Basler Fasnacht für Basler und Nichtbas-

ler», Beat Trachsler, GS Verlag 1998)

Die Aktivmitglieder der Chropf-Clique vor ihrem 7-Plätzer-Velo. (Fotos: Werner Blatter)

hener Fasnachtsmusik auf dem Dorfplatz einen historischen gut il-lustrierten Rückblick auf ihre Ver-einsgeschichte, zu der auch Ehren-mitglied Albi Kaufmann, der Sohn von Gründungspräsident Willi Kaufmann, mit einzigartigen alten Fasnacht-Fotos beitrug. Der Ob-mann der Jubiläumsfeiern, Remo Schweigler, schwärmte von den bevorstehenden Aktivitäten, samt der längst zum Riehener Eventan-gebot gehörenden Fasnachts-Ver-nissage. Trotz Beizen-Schwund – Dank der Chropf-Clique – ist die Fasnacht heute und in Zukunft im Dorf zwischen Tüllinger- und Chrischonahügel fest verankert.

Werner Blatter

Ehrenmitglied Albi Kaufmann, Niggi Kaufmann, Werni Bär und Remo Schweigler mit dem historischen Fotoalbum.

E Hampfl e Chropf-Clique Gschichte und Fastnachts-Comité noch mit «t» geschrieben.

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Das Schotte-Schaufenster ist «in Betrieb»«Die Schotte-Clique will wieder eine fasnächtliche Innerstadt», so titelte die Schotte-Clique ihre Medienmitteilung. Und wer die Schotten kennt weiss, dass sie auch Taten folgen lassen. Am letzten Donnerstagabend war es soweit.

Die Schotte-Clique hat sich dem fasnächtlichen Outfi t unserer In-nerstadt angenommen. Initiant Guido Buchmüller möchte, dass die Schaufenster ausser SALE wie-der zeigen, was in der Stadt Thema ist. Zusammen mit dem Fasnachts-comité und der Pro Innerstadt Basel wollen die Initianten Leiter der Ladengeschäfte überzeugen, etwas mehr Fasnachtskultur in ihre Fenster zu stellen. Dass un-terdessen in den Geschäften die personellen Ressourcen knapp bis gar nicht vorhanden sind für der-artige Zwecke, ist den Schotte-Ak-tiven bewusst. Deshalb off eriert man den Geschäftsführern, dass irgendeine Clique diese Dekorati-on übernimmt; Dekomaterial ist ja in den meisten Cliquen zur Genü-ge vorhanden. Diese Idee hat dem Geschäftsführer Gianni Guida von PKZ an der Freien Strasse gefallen.

Petrus war am letzten Donners-tag nicht gut gelaunt. Mit kräfti-

Guido Buchmüller mit PKZ-Geschäftsfüh-rer Gianni Guida. (Fotos: Armin Faes)

gen Windböen peitschte er wahre Regengüsse durch Strassen und Gassen. Auf 19 Uhr war die «schot-tische» Schaufenster-Vernissage angesagt. Eine halbe Stunde vor-her hatte Petrus Erbarmen und liess Wind und Regen ruhen. Zu-dem hatte die Equipe von «Koche an der Strooss» ein Buff et aufge-stellt, wo sich das trotz des Wetters zahlreiche Publikum mit Trank-samen und einer ausgezeichneten Määlsubbe verköstigen konnte. Punkt 19 Uhr ertönten dann die vertrauten Klänge der Schot-te-Clique und erweckten die Freie Strasse zu neuem Leben. In seinen wenigen Worten versprach Guido Buchmüller, dass sie die Idee wei-terverfolgen, so dass in zwei, drei Jahren die Basler Innerstadt wie-der richtig fasnächtlich daherkom-men wird. Am Rande des Anlasses informierte uns Comité-Obfrau Pia Inderbitzin, dass schon dieses Jahr die Filialen der Basler Kanto-

Das Schaufenster bei PKZ an der unteren Freie Strasse.

Die Seitenansicht des Schaufens-ters bei PKZ an der unteren Freie Strasse.

Comité-Obfrau Pia Inderbitzin geniesst die heisse Määlsubbe. Die Schotte-Clique in Aktion.

Eine stumme Zuschauerin …

Die frohe Equipe am Schanktisch.

nalbank sich fasnächtlich schmü-cken wollen, und o Freude, auch die neu eröff nete Filiale der Ba-sellandschaftlichen Kantonalbank am Barfüsserplatz.

Armin Faes

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Wenn die Fagunzen bei –minu zum Apéro einlaufenAlle Jahre wieder wiederholt sich im Spalenquartier ein schönes Spektakel. Die Couleurbrüder der Studentenverbindung Zofi ngia Basel treffen sich beim Wohnsitz des Basler Journalisten und Publizisten –minu zum Cozärtli-Apéro.

Die Geschichte der Studentenver-bindung Zofi ngia Basel ist lang und dementsprechend turbulent. Un-zählige junge Männer (Frauen sind keine dabei) sind im Laufe der Zeit bei dieser traditionsreichen Ver-bindung eingeschrieben gewesen. Vieles hat sich in der Stadt seither geändert, längst nicht nur zum Guten notabene. Aber die Zofi ngia Basel ist ihren vor vielen Jahren formulierten Leitsätzen «Patriae, Amicitiae, Litteris» (fürs Vater-land, für die Freundschaft und für das Wissen) treu geblieben.

Alljährlich veranstalten die Fa-gunzen (so heisssen die Mitglie-der der Activitas) das Zofi nger Conzärtli, Basels älteste Vorfas-nachtsveranstaltung. Dieser an drei Abenden durchgeführte An-lass wird traditionsgemäss von den jungen Männern selber auf die Beine gestellt. Er beinhaltet nebst Prolog und Epilog mit Studen-ten-Gesängen auch verschiedene pfi ffi ge, intellektuell angehauchte, politische Stiggli (Rahmenstücke) über drei im Vorfeld ausgewähl-te Lyyche. Als Lyyche bezeichnet werden Personen des öff entlichen Lebens, die im abgelaufenen Jahr

in irgendeiner Form positiv oder negativ auf sich aufmerksam ge-macht haben. Mit viel Schabernack und Wortwitz in den verschiedens-ten Schattierungen (vom knalligen Unterschiedwitz über den würzi-gen Serienwitz bis hin zum derben Gletterewitz) werden diese Lyyche zünftig auseinandergenommen und durch den Gaggo gezogen. Spannend am Ganzen ist dabei der Umstand, dass diejenigen Zofi n-ger, welche Lyyche verkörpern, in den Originalkleidern der von ih-nen persifl ierten Personen aufzu-treten pfl egen. Weitere feste Pro-grammteile eines jeden Zofi nger Conzärtli sind jeweils der Auftritt einer Fasnachtsclique und das ei-gentliche Conzärtli selber.

Die Activitas der Zofi ngia Basel lauschen den Dankesworten ihres Prä-sidenten. Vor ihnen der reich gedeckte Tisch. (Fotos: Armin Faes)

-minu nimmt das Geschenk von Conzärtli-Präsident Lukas ent-gegen.

Felix, der aktuelle Quästor, Gast Franz Baur und rechts Tim, der letztjährige Quästor. Gespräche und Geniessen.

Die Glasschale eignet sich ausgezeichnet als «Hum-pen» Maestro -minu nimmt den Cantus ab.

«Es singe, wem Gesang gegeben» …

Das Conzärtli als Übungswiese

Besagtes Conzärtli galt einst als veritable Übungswiese für ange-hende Musicusse. Da quietschten die Geigen in den wildesten Tonla-gen und es wurde auch da und dort ein Cello buchstäblich zersägt. Un-terdessen hat sich das musikalische Niveau dieser Vorträge beachtlich nach oben entwickelt. Heute wird exzellentes klassischem Klavier-spiel geboten, im Verein mit hoch-

stehendem Gesang. Jeweils zum Einwärmen aufs Zofi nger-Conzärt-li kommen die Fagunzen wenige Tage vor der Conzärtli-Premiere bei

–minu zuhause vorbei. Die Freund-schaft zwischen –minu und den Zofi ngern währt unterdessen schon mindestens 40 Jahre. Jedes Jahr

geniessen die jungen Mannsbilder das Gastrecht und werden vom Doyen der Basler Journalistensze-ne auch entsprechend fürstlich bewirtet. Der Ablauf dieses exklu-siven Anlasses gestaltet sich im-mer ähnlich. Nach der Begrüssung und der Geschenkübergabe an den Hausherrn machen sich die Cou-leurstudenten über das reich ge-deckte Buff et her (hier ist ein Apéro riche wirklich noch ein Apéro riche) und diskutieren mit den Gästen à fond über Gott und die Welt. An-schliessend folgen gegen Ende des zweistündigen Besuchs ein selbst-gedichtetes Väärsli uff Baseldytsch für –minu sowie gemeinsamer Ge-sang. Diesmal erklang neben dem «Conzärtlicantus» auch das Lied «Als wir jüngst in Regensburg wa-ren». Selbiges ist übrigens wegen

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Leonhard, der Jüngste, hat sein selber gedich-tetes Dangg-scheen-Värsli aufgesagt, hier neben -minu.

Dr Daig stoot in dr Mäss …

Blick durchs Fenster.

S Vischeret zimpftig, meinte der Con-zärtlipräsident Lukas Kübler v/o ViertelAbAchti, als er mit klarem Blick auf die Rollstääge die anrauschende Gästeschar beschaute. Ueli Vischer, der Hausherr, Heiner Vischer, der alt Grossratspräsi, hatten sozusa-gen «e Stubete». Gewürzt mit etwas Sondermühll, pardon Von der Mühll und Sarasin von Alexander bis ein paar weitere miteinander. Die herrlich dargestellten Lyychen, vor allem mit hoher Aktualität, begeisterten das bestgelaunte Publikum. Michael Lauber, unser Bundesanwalt, Sibil Arslan unsere nach Bern delegierte

Nationalrätin und unser von Bern zu-rück ge pfi ffene Sebastian Frehner waren auf und vor der Bühne omniprä-sent. Auch Joël Thüring als «Nää-belyyche» hielt die Lachmuskeln der Gäste auf Trab. Unsere «Fasnachts-mutter», Pia Inderbitzin, der Schau-spieler-Oldie aus Riehen, Albi Kauf-mann, die Regierer Baschi Dürr und Conradin Cramer, samt dem neuen Bäumchen der Basler Bank Baumann, Mats Brenneis, genossen nach dem Schnitzel bei Lotti Weber im Torstüb-li das fulminante vorfasnächtliche Des-sert im Congress Center Kleinbasel. Auch unser aller –minu Hanspeter

Hammel genoss die paar Stunden ohne seine Seekuh und Hölzli – Aus-lauf muss sein, meinte der SVP-Strip-penzieher Aron Agnolazzo. Die 131. Aufl age des Zofi ngerconzärtli, wieder-um ein echtes Unikum unter den (fast zu vielen) Basler Vorfasnachtsveran-staltungen. Bissiger, guter Humor hat aber immer Platz, erklärte die Basilis-kenstimme Lucius Müller für einmal glaubwürdig auf den Wellen von 107,6 MHz deutlich und wiederholt bis der Chrischonaturm im Sturm wackelte. Und die Sunntigspaschtetli verteilt von guten härzigen Feen, eine Wucht wie seit Jahren. Dante Clara

Aron Agnolazzo mit Sebastian Frehner. (Fotos: Werner Blatter)

-minu Hanspeter Hammel und Michael Lauber.

Zwei SunntigspaschteliverkäuferInnen.Mats Brenneis, Pia Inderbitzin, Lotti Weber und Conradin Cramer.

Es war ein Leichtes, diese zu leeren …

Fasnachtszyschtig: 19 «Big Bängg» im GlaibaselDass das Kleinbasel an der Fas-nacht eher nur zum «Ablauf-Ort» geworden ist oder als Hochburg der Guggenmusiken gewertet wird, stimmt natürlich nicht. Aber ein bisschen Wahrheit klebt eben doch an dieser Etikette. Mit dem Schnitzelbank-Abend «Big Bängg» im Glaibasel, und zwar im «parter-re one», soll auch die hohe Kunst des Basler Schnitzelbanks im Kleinbasel ein neuer, attraktiver Austragungsort erhalten. Der Fas-nachtsdienstag eignet sich speziell gut, den Schnitzelbank-Formatio-nen freien Lauf zu gewähren. Zu-dem ist das «parterre one» an der Klybeckstrasse 1b ziemlich zentral gelegen (direkt bei der Tramhalte-stelle Kaserne der Nr. 8).

Nach der offi ziellen Ausschrei-bung haben sich erfreulich viele Bänggler gemel-det; unterdessen sind es 18. Hier sind die Namen der angemeldeten Schnitzelbängg:

Schuggerei, Spitzbueb, Schtyyrver-waltig, Stroofrichter, Dräggspatze, d Goldis, d Gryysel, Käller Bangg, die Unterbeliechtete, Staubwolgge, PereFys, Schnapsbagge, Wiggel-fi sch, Bebbi Buebe, Brunzgutte-re, Schuumschleger, Bildsteerig, TamTam und s spitzig Ryssblei. Dieses breit gefächerte Angebot aus fast allen Schnitzelbank-Ge-sellschaften darf sich sehen und sicherlich auch hören lassen!

Für das Publikum gibt es noch Plätze. Eintritt mit Essen und ei-nem Empfangs-Cüpli sind noch für CHF 95.00 zu haben, der Ein-tritt alleine, aber auch mit Emp-fangs-Cüpli auf der Empore kostet CHF 35.00. Reservierungen über Telefon 061 695 89 98 oder über E-Mail [email protected].

TamTam in Aktion. (Foto: zVg)

seines witzigen Inhalts und wegen der spektakulären Bewegungen, die man beim Singen vollführen muss, seit Jahrzehnten das erklärte Lieblingslied des Berichterstatters. Nach vollen zwei Stunden machen sich die Zofi nger gut gestärkt wie-der auf den Weg. Sie müssen noch üben für ihr Conzärtli, welches wie-derum eine grossartige Geschichte werden wird ... Lukas Müller

www.zofi ngia-basel.ch

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Hans Räber war seinerzeit nicht nur Schriftsteller, sondern auch Fasnächtler. Er wusste wie es hinter den Kulissen der Fasnachtsbetriebe zu- und hergeht. Er wusste, dass es unter manchem Kostüm, unter mancher Larve anders aussieht, als man vermutet. Seine «ärnschte Basilisgge-Gschichte» erzählen Begebenheiten, die er nicht nur ersonnen, sondern beobachtet und sie glaubwürdig in eine Geschichte gegossen hat. Seine Geschichten erzählten immer vom Mummenschanz und Totentanz. Hans Räber ist am 14. Februar 2003, kurz vor dem Obmannen-Mähli, gestorben. Wir gedenken gerne an Hans Räber und seine Geschichten und veröffentlichen diese:

S isch e heerlige Fasnachtsmäntig gsi und y ha s erscht Mool derfe in dr Stamm-Glygge vo de Basi-lisgge mitpfyff e. Vom Babbe han y uff d Wiehnacht e grossbohrt Piccolo griegt und y bi vom Bloose zimlig uff dr Schnure gsi. Hunds-mied hämmer is am Elfi znacht in «Schlissel» ynedruggt. Dert isch nadyrlig alles bummsvoll gsi. Aber schliesslig isch en anderi Glyg-gen uff broche und d Pfyff er hän im Zumftsaal obe Blatz griegt. D Vordräbler sin in dr Hischtorische Stuben underkoh. Numme d Dam-boure hän gsait, es syg e verdamm-ti Sauerey, si welle jetz au emool abhogge und gienge go luege, eb in dr «Walliser Kanne» Blatz syg. Mr hän abgmacht, ass mir is alli zäm-me am Zwelfi vor dr Hauptboscht wider däte dräff e.

Y han e Zwaier Muttezer bstellt – uus em Joscht sym aigene Räbbärg. Drno han y e Sigaretten aazunde und d Bai under dr Disch gstreggt. Und bletzlig han y gmerggt, ass mi ebber fi xiert. S isch en alte, e bitz verluuste Maa gsi, nit ebben e Masgge, sondern ain in Zivil. Dä Typ isch schreeg gegeniber vo mir gsässe. Y bi verlääge worde und ha an mym Wy gschligglet.

«De bisch mied. Jäjä, achzäh Märsch im Repertoire z ha, das haisst ebbis! Und pfyff e kasch wien e Lerche.»

Worum het dä Schangi gwisst, wievyl Märsch mir gleert hän? – «Wieso behaupte Si, y dät guet pfyff e? Si kenne mi jo gar nit.» Und y bi mr uf aimool e bitz vorluut vor-koh.

Dr alt Maa het vor sich aane-gschmunzlet. «De laufsch vor-ne linggs by de Basilisgge und pfyff sch erschti Stimm. Er hän zmidag vor em Spilmaa fascht e halb Stund miesse halte. Dr Zugchef het e Rauchpause befohle und dert hesch mit den andere d Larven abzoge.»

Y ha nummen eso gstuunt. Al-les het gstimmt! – Won y gseh ha, ass my Glas läär gsi isch, han y s Bortmeneh fi re gnyblet. Do sait my Gegeniber: «Wenn De Di nit schämsch, mit eme Landstrycher z schwätze, drno wurd s mi hail-los fraie, wenn De noon e bitzli Zyt hättsch.»

«Landstriche?» han y gaxt. Dr

Gib Sorg ze Dym Gligg!ander het e suubere, aber e bitz fadeschynige Kittel aagha. «Ganz richtig. Dä Pullover han y an dr letschte Kundewiehnacht griegt.» Y bi fyrrot aagloff e und han em drno my Sigarettepäggli aaneghebt. Er het sich bedient und do han y gseh, ass er abgschafti Altmännerhänd gha het. Er het si schirmend um d Flamme vom Zindhelzli ghebt, wie wenn er im Wind usse stoh wurd. «D Basilisgge brächen uff , wottsch nit lieber doch goh?» – Y ha dr Kopf gschittlet und gfrogt: «Wänn Si nit ebbis dringge?» «An dr Fas-nacht sait men enander Du! Y bi dr Schääri. Und dringge wurd y gärn en Ainerli.» Y ha noo dr Servier-tochter gluegt und näbeby gfrogt, eb er au scho Fasnacht gmacht hayg. «Mängg Johr, het er lsylig zer Antwort gäh und d Äsche vom Kit-tel gsteybt.

«In weelere Glygge?» «By de Ba-silisgge.»

Mit off enem Muul han en aagstaart, bis mi s Frailain gstupft het. Y han e Halbe Muttezer bstellt und zwai Gleeser. «Gäll, do stuunsch?» het dr Schääri glacht. «Waisch, das isch vor meh als vier-zig Johr gsi.» «Vyl meh ka s aber nit gsi sy, unseri Gsellschaft fyrt jo hit ihr fi mfevierzigjährig Jubileeum.»

«Uff s Johr gnau, het dr Schääri gmurmlet, und won y en verwun-deret aagluegt ha, sait er : «Waisch, als Grinder vergisst me so ehbis nit.»

«Wie haisse Si – eh, y main, wie haissisch? Jä, y waiss: Schääri – aber wie no?» «Das spilt kai Rolle.»

«Wieso nit? Schliesslig sin Si, eh, bisch Du doch dr Grinder. Und dr Grinder gheert hitte drzue, wenn gfyrt wird. De muesch an Ehre-disch und dr Ehrewy dringgen uus dr Zinnkanne mit em ygravierte Basilisgg druff .»

«Kai Bai wurd mi meh ken-ne. S isch niemer meh by Eych, wo ze myner Zyt mitgmacht het. Dr Rimpis Mygger isch doot, dr Duudel sagg gstorbe und dr Haig-gi Miller lyt au uff em Hernli. Und iberhaupt: Ehrige! Nenai! Waisch y wott nummen e bitz mit eme Ba-silisgg blaudere, meh nit. Das duet aim aifach guet.» Und drno het er sy rotkariert Nastuech uus em Hose sagg gholt und gschnytzt.

«Bisch aigetlig gligglig in Dynere

Glygge?» Y ha d Axle zuggt: «Waisch,es isch e bitz e Heeregsellschaft. Als junge Studänt kummi mr fascht deplaciert vor under dänen Akadeemygger, Gschäftslyt, Hand-wärggsmaischter. Das hättsch Dr sicher friehner nit draume losse.»

Er het mi lang aagluegt und drno gsait: «Es het sich also nyt gände-ret.»

Won er my konschterniert Gsicht gseh gha het, het er glacht: «Doo-zemool han y e Fabrigg gha, ains vo den erschten Auto. Und e Ross. Y bi au go jage.»

Y ha syni Händ aagluegt mit em Wintergfrischt. Aber bevor y ebbis ha kenne sage, het er mi aagfah-re: «Froog nyt! Y gäbt Dr doch kai Antwort druff . S isch jetz aifach emool esoo. Y bin e Voyou und schloof mänggmool in dr Kabine vom ene Laschtwage uff em Au-to-Abbruch. Im Summer vylicht immen e Haystogg. Und drno wi-der by dr Hailsarmee. Y bi dur fuff -zäh Länder zoge. Fimf Johr han y in dr Fremdelegion dient. My Frau isch doot, dr Fils in Amerika. Und z Basel han y niemer meh. Y sälber bi iberaal dehaim und niene. Aber an dr Fasnacht kummi immer wi-der do aane. Y bi jetz 72 Johr alt. – Gäll, doo stuunsch! Hesch gmaint, y syg e Grais.»

«Und vo was läbsch?» han y fi regwirgt.

«Dr Schääri verhungeret nit.»Aber won i fi r mi e Ring Wiener-

li bstellt und en gfrogt ha, eb er au e Bäärli nähm, het er kaini langen Umständ gmacht.

Und drno het er vo de Basilisggen afoh verzelle. Vo dr Grindig, de Schwirigkaite, wo z iberwinde gsi sin, vo den Intrige und wie das mänggmool schwäär gsi syg, als Presis alli die Individualischten under ai Huet z bringe. – Je meh er verzellt het, deschto meh isch s Bild vo dr Fasnacht, ihrer Ur-wichsigkait und ihrem Unhaimli-ge fi rekoh. Y ha jetz das Fescht uff aimool anderscht gseh, als bis doo aane. Und e Dschuuder isch mr dr Ruggen ab, won er vom Dootedanz und Mummeschanz verzellt het. Dr Schääri het mr e Leggzion er-dailt, wo sich gwäsche gha het. Fir mi junge Sirmel sin die Aschpäggt vellig ney gsi. Y ha gmerggt, ass dä Maa do, wo dur mängg Fyr und dur s diefscht Eländ het miesse duregange sy, dr Zaigfi nger diräggt am Puls vom Lääbe gha het. Wie Schubben isch s mr vo den Auge gfalle und y han e Danggbarkait in mr gspyren uff styge, fi r ass er mi Wärt gfunde het, alles das z verzelle. Er het vom Läbe und vom

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KBZ 02/202025

Stärbe gredt, vom Mittelalter, vo den Aafäng vo dr Fasnacht, vo dr Folklore, vom diefere Sinn, vom Uuseputze und em Basler Ventil, vom Kinschtlerische, em Gedang-geguet, dr Dradition und y ha gmerggt, ass er vom Drummlen und vom Pfyff e verruggt vyl ver-stande het. An e Glyggezug het er hegschti Aasprich gstellt und an d Goschdym und d Larven ebefalls. Er het uff Johr zrugg gnau gwisst, was jedi Glyggen uusgspilt het und wie dr Zeedel gsi isch und wie guet oder mittelmässig d Ladärne.

Iber allem aber isch wien e gieti-ge Stärn fi r mi gstande: Do sitzt dr Grinder vo de Basilisgge. Und die sin hit e renomrnierti Gsellschaft. Är aber – en arme Deyfel, ain, wo sich vylicht noon eme Sigarette-stummel buggt, wenn s niemer seht. Kain wurd en meh kenne, erkenne. Aber ych darf mit em reede …

«Mainsch, De kenntsch no pfyf-fe?» han en gfroggt, s Piccolo uus em Däschli am Hosebai gnyblet und s mit ere schnälle Bewegig vor en aaneglegt. Die vergroom-te Glabbe hän blitzt. Är aber isch grydewyss worde und het schnäll d Händ underem Disch versteggt. Lang het er my Pfyff en aagluegt und drno bletzlig gsait, er miess jetz goh.

Y ha zahlt und mr sin zem Saal uus. «Vergiss Dy Mantel nit!» han y gruefe. Er heb e kaine, aber er syg au nit empfi ndlig, het dr Schääri gmurmlet und drnoo simmer uff d Strooss uuse. Es het wider afoh schneyele. Und dr Schääri het mr die schwiligi Hand aaneghebt und e bitz haiser gmaint : «Aadie Ba-silisgg, läb wohl und gib Sorg ze Dym Gligg!»

Y han em my Hand nit gäh, son-dern d Larven aaglegt und s Piccolo an d Libbe gsetzt. Drno han y «Die Alte» afoh pfyff e und bi d Freye Strooss duruff gloff e. Är isch stoh-bliben und het mr nooche gluegt. Drno han y rächtsumkehrt gmacht und bi – allewyle no pfyff end – zuen em zrugg. Y bi dreymool im Grais ummen ummegloff e und drno wider von em ewägg. Und uff aimool isch er hinder mr dry!

Mr hänn dehaim e ganze Kasch-te voll fascht undraite Glaider gha: Mäntel, Aazig, Schääl und Schueh. Alles vom Unggle Richi säälig. Und dorum han en haimzue glootst. «Und er ka im Gaschtzim-mer schloofe. Und sich ganz ney uusstaffi ere», han y fi r mi dänggt. – Won i zrugglueg, zottlet er drys-sig Meter hinder mr dry. Oben an dr Handelsbangg han y «s Bas-ler Dybli» duregäh und bi Richtig Dalben abboge. Uff aimool han en

nimm gheert laufe. Y ha mi um my aigeni Axe draiht und dur d Auge-schlitz vo mynere Larve blinzlet. Dryssig Meter hinder mr isch – luutlos wägem Schnee (d Drottoir sin do obe nimm bahnt gsi) – dr Schääri gloff e.

By dr Wettstaibrugg het is dr Wind iberfalle, und y bi froh gsi, e Goschdym uus diggem Filz aazha. Jetz han y «D Ryslaifer» afoh pfyf-fe. Und drno sin mr in d Dalbevor-stadt yboge. Kai Mentsch isch meh ummewäg gsi. Wie dr Rattefänger vo Hameln han y pfi ff e und gloggt und dr Schääri isch als hinder mr dry gwaiblet. An dr Malzgass isch er satt de Hyser nooche, em ain-same Pfyff er in dr Spuur, wo in dr Winternacht fi r ihn, dr Grinder vo de Basilisgge, pfi ff e het. Wyt ewägg het e Kirchenuhr Zwai gschlage. – «D Vaudois» sin mr wie geelt vo de Libbe. Y ha dr Schääri an mi gfess-let mit emen unsichtbare Sail.

Het dr Babbe nit gsait, er bruuch sowiso non e Hilf im Byro? Dr Schääri kennt byn em go schaff e! - No fuff zig Meter bis ze unserem Huus! Gross und mächtig isch es in dr Wyssi vom frischgfallene Schnee doogstande. Y ha mi fascht e bitz gschämt und nit gwisst, wor-um. No zwanzig Meter!

Do goht d Huusdiren uff und dr Babbe kunnt hemdsermlig uuse.

Er het glacht und sy Duubaggs-pfyff en uus em Muul gnoh.

«Babbe», han y gruefe, «y bring dr Schääri mit. Dängg, är het d Basilisgge grindet! Gäll, er ka vo de Glaider ha? Und bi uns schloo-fe? Und De bruuchsch doch ebber im Bedrib?» «Kumm, Bueb», het dr Babbe gsait. «Y ha Di scho vo wytem gheert. Aber jetz yne, s isch ysig kalt – und spoot!»

Y ha mi umdraiht und gsait: «Schääri, das isch my …» Aber s isch kai Mentsch in dr Vorstadt gsi usser em Babbe und mir.

«Wo isch er?» han y briehlt. Und: »Schääri, Schääri …!»

«s längt jetz, Bueb! Mach nit esoon e Grach», het dr Babbe bruddlet und mi an dr Axle zer Diren in d Wermi gstoosse. «Y glaub, es isch e bitzli vyl gsi fi r Di: s erseht Mool in dr Stamm-Glygge derfe mitmache.» Und drnoode het er gschnubberet und mit eme Lächle gmaint: «Und drungge hesch au!»

Noomool han y zruggluegt ins Floggegwimmel. Aber es isch nie-mer meh doo gsi. Und drno bin y die debbigbelegti Stäägen uff . Ass y still vor mi aaneghylt ha, het dr Babbe nit kenne gseh. Erschtens isch er hin der mr gloff e und zwai-tens han y jo allewyl no my Larven aagha.

Die Illustrationen stammen von Rose-Marie Joray und sind den beiden Büchlein «Under dr Larve», Verlag A. Schudel (1970) und «Wenn Binggis pfyff e und drummle wänn …», Gissler-Verlag (1983) entnommen.

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KBZ 02/2020 26

Der «Basler Bängg-Oobe» im Casinotheater WinterthurDer Basler Radio- und Fernsehmann Paul Burkhalter verliess vor bald zwanzig Jahren Basel Richtung Winterthur, wo er als künstleri-scher Leiter im Casinotheater wirkte und 2005 erstmals den Basler Schnitzelbank-Abend aus der Taufe hob. Lesen Sie selbst, was er dazu geschrieben hat.

Schon bald nach meinem Start im Casinotheater Win-terthur als künstle-rischer Leiter hatte ich die Idee, «mehr Fasnacht» ins Haus zu bringen. Früher war es während der

Winterthurer Fasnacht bekannt für seine Maskenbälle – wie mir der ehemalige Winterthurer Stadt-präsident Ernst Wohlwend erzähl-te. Daran wollte ich anknüpfen und lud am Freitag vor der Basler Fas-nacht 2005 erstmals Basler Bängg ins Casinotheater ein.

Im grossen Festsaal, der mit Ti-schen Platz für 220 Personen hat, «verloren» sich etwa 60 Personen, hauptsächlich Heimwehbasler. Bei den Bängg mit dabei waren auch «d Striggete». Tja, ich war natürlich

eher frustriert über die bescheide-ne Resonanz – aber alle im Hause meinten, weitermachen! Also habe ich -minu angefragt, ob er nicht jeweils eine seiner Fasnachtsge-schichten zum Besten geben wür-de – und im Gespräch mit ihm am Abend haben wir jeweils die aktu-ellen Sujet erklärt, damit auch die «Fremden» die Pointen verstehen. Neu kam dann auch Armin Faes als Co-Moderator und Bängg-Suecher dazu. Schon beim zweiten Mal hat sich die Zuschauerzahl verdoppelt und beim dritten Basler Bängg Oobe war klar, wer zuerst kommt, hat noch einen der raren Plätze.

Seit letztem Jahr ist auch noch der Bankettsaal dazugekommen, das heisst: alle Bängg treten zwei Mal im Hause auf. Seit Beginn gibt’s übrigens das «Fasnachts-menu» – Mehlsuppe, Hackbraten

Vor einem Jahr: Hoher Besuch der «gryyseligen» Padres aus Basel. Inmitten vom heiligen Schein umgeben: Viktor Giacobbo.(Foto: Werner Blatter)

mit Stock und Seeli und gebrannte Creme. So ist aus dem anfängli-chen zögerlichen Start der Basler Schnitzebangg-Oobe im Casino-theater zum Kultabend geworden – innert 24 Stunden sind die Plätze mittlerweile ausverkauft.

Ein grosser Dank geht an alle Bängg die es sich nicht nehmen las-sen, am Freitag vor der Fasnacht – und mitten im Vorfasnachtsstress – ein Ausfl ug nach Winterthur zu machen. Das Casinotheater dankt herzlichst!

Gelungener Källerstraich im Marionetten TheaterWahrlich eine etwas andere Vorfas-nachtsveranstaltung. Aber echt gut und vor allem beliebt. Ausverkauft steht auf allen Schildern. Alle elf Vorstellungen mit total über 1100 Plätzen seien innert wenigen Stun-den restlos ausverkauft gewesen, schmunzelt berechtigt stolz Daniel Jansen, der Mann, der die Welt der Figuren am Münsterplatz 8 im fes-ten Griff hält. Auch die 7. Austra-gung des «Källerstreich» ist eine sehr gut gelungene Mischung aus Raamestiggli mit Marionetten, ei-ner hervorragenden Pfyff ergruppe und – fast durchweg – pointierten Schnitzelbänken. Das Marionet-tentheater wurzelt in der gleichen Tradition wie die Fasnacht. Natür-lich hatten die Marionettenspieler nie die Absicht, mit ihren Stücken

E feyne Schnitzelbangg d Lumpe-sammler vo Zwinge. (Fotos: fasnacht.ch)

Das daigig Ehepaar auf dem kleinen Balkon.

Die Marionetten; sie begeistern an den «Fäden» hängend.

Fasnacht verbindet. Es war eine Freude die drei «Antikeerper» Sämi, Werni und Heinz – dem Marionetten-Schnitzelbangg – auf ihrem witzigen Weg in die «Värsli Champions League» zu begleiten, dies in dem einzigartigen Ambi-ente des Zehntenkellers. Auch die immer wieder kurz eingestreuten «Balkonszenen» des greisen Ehe-paars überzeugten. Ganz toll auch die Kassensturz-Parodie, die zeigt, wie viel Geld ein Zürcher auszu-geben hat, um inkognito – aber erfolglos – an der Basler Fasnacht teilzunehmen. Bref, mit Text und Regie von Christoph Haering und Markus Blätter ist es einmal mehr gelungen, Vorfasnacht der ganz besonderen Art zu zelebrieren. Op-tisch grossartig, vorne die norma-

le Bühne und im Hintergrund die Spielfl äche für die Marionetten. Werner Blatter

den Winter zu vertreiben. Viel-mehr ist es die Narrenkappe, die das Figurentheater mit der Basler

Im ZehntenkellerMünsterplatz 8

4051 [email protected]

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Kleinbasler Zeitung: Wenn jemand ein Instrument erlernen will, dann heisst es oft «Aller Anfang ist schwer». Wie lief das bei Ihnen?Nitzan Bartana: Das ist schwer zu sagen, weil ich mich nicht mehr ge-nau erinnern kann. Ich habe sehr früh angefangen, mit vier Jahren. Im ersten Jahr spielte ich noch in einer grösseren Gruppe – nach der Suzuki-Methode aus Japan. Die versuchen die Musik via das Gehör zu vermitteln. Wir hatten damals Cassetten und spielten die Musik nach. Die Freude stand da-bei klar im Vordergrund. Ich war gerne dort und weiss, dass ich das sehr gerne gemacht habe. Auf alle Fälle durfte ich nach einem Jahr bereits Privatunterricht nehmen. Anfänglich hat mich auch mein Grossvater, Prof. Joachim Braun, unterrichtet. Er war Musikwissen-schaftler und Geiger aus Riga in Lettland.

Haben Sie in jungen Jahren genau dieselben Komponisten bevorzugt wie heute, oder hat sich das im Lauf der Zeit verändert?Gewaltig geändert hat sich das nicht. Was mich als Kind berührt hat, berührt mich immer noch. Bach, Schubert, Mahler. Neben diesen drei gibt es für mich noch viele andere Komponisten.

Wie sind Sie zum Sinfonieorches-ter Basel gekommen?Ich bin viel gereist, unter anderem in Österreich und in Deutschland. Bei einem Aufenthalt in Freiburg im Breisgau bin ich dann 2013 zum ersten Mal nach Basel gekommen. Ich habe ein Konzert des Sinfo-nieorchesters miterlebt und war begeistert davon. Auch die Stadt

Nitzan Bartana ist zweite Konzertmeisterin am Sinfonieorchester Basel. Wir haben uns mit der sympathischen Violinistin unterhalten.

«Wir spielten damals Cassetten und spielten die Musik nach.»

hat mir auf Anhieb gefallen. Mei-ne Vorfahren väterlicherseits leb-ten übrigens einst ebenfalls in der Schweiz. In Basel und in Zürich.

Wie wird man zweite Konzert-meisterin? Damals habe ich eine Anzeige ge-sehen, dass in Basel ein zweiter Konzertmeister oder eben eine zweite Konzertmeisterin gesucht wird. Ich habe mich fürs Probe-spiel angemeldet. Es gab viele In-teressierte. Nach drei Runden war es soweit, ich wurde ausgewählt. Bei solchen Probespielen entschei-den neben dem Können auch die Tagesform und das Glück. Nach diesem schönen Moment folgte für mich ein gutes Probejahr. Dabei konnte ich mich gut einleben und alle Orchestermitglieder kennen-lernen.

Worin besteht der Unterschied zwischen dem ersten Konzert-meister und dem zweiten Konzert-meister?Der erste Konzertmeister ist im-mer der Chef, er gibt die Richtung vor. Der zweite Konzertmeister ist Assistent. Er bleibt stets aufmerk-sam. Manchmal wechselt der zweite Konzertmeister die Rolle und wirkt als erster Konzertmeister. Bei uns im Sinfonieorchester Basel gibt es zwei erste Konzertmeister und zwei zweite Konzertmeister für erste Geige. Dazu kommt noch ein Stell-vertreter. All diese Leute müssen wie die übrigen Orchestermitglie-der wach und fl exibel sein, denn es gibt immer neue Situationen.

Um welche Dinge kümmern Sie sich während dem Konzert?Während dem Konzert sitzen die

Geigen hinter mir. Der erste Kon-zertmeister führt mit dem Dirigen-ten, und ich unterstütze das Ganze, damit die Stabilität und Energie si-chergestellt ist.

Spielen Sie neben dem Sinfonieor-chester auch Kammermusik?Ja. Ich beteiligte mich in verschie-denen Kammermusik-Ensembles in verschiedenen Ländern. Auch in Basel gibt es eine Kammer-musik-Reihe. Alle diese Auftritte müssen jeweils sehr früh geplant werden. Ich muss meine Termine mit dem Orchester absprechen. An der Museumsnacht habe ich eben-falls mitgemacht.

Hören Sie zu Hause klassische Mu-sik, andere Musik oder gar nichts?Das kommt darauf an, ob ich viel zu proben und zu üben habe. In solchen Momenten konzentrie-re ich mich gerne ohne Musik auf das, was ansteht. Wenn wir privat Musik hören, dann hören wir auch gerne nostalgische israelische Lie-der aus den fünfziger und sech-ziger Jahren. Oft hören wir auch Jazz. Zum Beispiel John Coltrane.

Worin besteht für Sie der innere Wert der klassischen Musik?Musik zu machen ist für mich eine sehr intuitive, emotionale Sache. Man kann das nicht mit Worten beschreiben, das ist eine subjekti-ve Geschichte. Jeder und jede emp-fi ndet es anders. Auf der anderen Seite ist ein Stück auch sehr logisch aufgebaut. Man sollte als Musiker in der Lage sein, ein bestimmtes Stück so zu interpretieren, wie es gedacht ist. Dafür muss man das Stück verstehen, jeder Komponist hat eine eigene Sprache. Partituren

lesen ohne zu spielen – das gefällt mir sehr. Dort drin stehen viele In-formationen bezüglich Harmonie und Stimmen. Da kann man viel lernen.

Wie gross ist bei Ihnen schon die Vorfreude auf den baldigen Ein-zug ins renovierte Stadtcasino?Ich freue mich sehr, mit dem Sin-fonieorchester Basel habe ich noch nie im Stadtcasino konzertiert. Zweimal bin ich bereits im alten Stadtcasino aufgetreten, mit dem West Eastern Divan Orchester un-ter der Leitung von Daniel Baren-boim.

Welches Werk werden Sie schon bald auff ühren?Im April kommen wir mit der zwei-ten Sinfonie von Gustav Mahler ins Basler Münster, mit Ivor Bolton. Darauf kann man sich jetzt schon freuen.

Interview: Lukas Müller

Nitzan Bartana aus Tel Aviv wirkt als zweite Konzertmeisterin am Sinfonieorchester Basel. Schon ihre Vorfahren haben einst in Basel gewohnt. (Foto: zVg)

39. Basler Jugendbücherschiff

Bücher, soweit das Auge reicht ...Fotos: Werner Blatter

Conradin Cramer, Anna Stemmann, Stephanie Wagner und Roger Meyer.

Auf der an der Schiffl ände verankerten MS Christoph Meri-an waren für zwei Wochen – mit dem Sonderthema «Echt jetzt?» – Jugendbücher Trumpf. Schon an der Eröff nungsfei-er auf der schwimmenden Bibliothek, im Beisein von Regie-rungsrat Conradin Cramer und musikalisch umrahmt von den Joray Brothers, erklärten der Leiter des Jugendbuch-schiff s Roger Meyer und Stephanie Wagner das klare Ziel: wiederum zahlreiche Kinder fürs Lesen zu begeistern. Anna Stemmann, Lektorin an der Universität Bremen, hielt einen hochbeachteten Vortrag mit der Kernaussage: «Darüber, was wahr oder unwahr ist, kann man ebenso streiten, wie darü-ber was richtig oder falsch ist. Literarische Texte schaff en in dieser Hinsicht ihre ganz eigenen Weltentwürfe, die dieses Spannungsfeld aufgreifen». Ergo: Lesen lohnt sich, nicht nur für Kinder ... Werner Blatter

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KBZ 02/2020 28

Eine «opulente» Sinfonia domestica & die «Geigenkönigin» Arabella SteinbacherDas Sinfonieorchester Basel spielt am Donnerstag, 12. März 2020 im Musical Theater Basel die Sinfonia domestica von Richard Strauss. Ausserdem wird die «Geigenkönigin» Arabella Steinbacher Mendelssohns Konzert für Violine und Orchester zum Besten geben. Für Klassikfans wird’s ein unvergesslicher Abend.

Im Zeitalter von Social Media schickt so mancher Künstler oder manche Politikerin noch kurz vor dem Auftritt private Befi ndlichkei-ten ins weltweite Netz hinaus. Auch der Komponist Richard Strauss hat sich mit seiner Sinfonia domestica damals eine musikalische Selbst-darstellung gegönnt: «Mein Heim. Ein sinfonisches Selbst- und Fa-

Die «Geigenkönigin» Arabella Steinbacher. (Foto: zVg)

milienportrait», nannte Strauss das Werk zunächst. Später wurde daraus der etwas nüchterne Kurz-titel Sinfonia domestica. Seine Kritiker rieben sich lange Zeit an der «extrovertierten Haltung des Komponisten», Privates mittels Musik öff entlich zu machen. Tat-sächlich hat es diese Sinfonie heu-te nicht einfach, zur Auff ührung zu gelangen. Das liegt aber wohl eher an ihrer opulenten Orchesterbe-setzung und den besonders hohen spieltechnischen Anforderungen der zahlreichen Soli im Orchester.

Als «strahlende Geigenköni-gin» hat die Süddeutsche Zeitung kürzlich Arabella Steinbacher be-zeichnet. Unter der Leitung des Di-rigenten mit Weltformat Marek Ja-nowski wird Arabella Steinbacher mit Mendelssohns Violinkonzert in Basel debütieren.

Das Sinfonieorchester Basel spiel das Konzert Sinfonia do-mestica am Donnerstag, den 12. März um 19:30 Uhr im Musical Theater Basel. Wie immer wird der künstlerische Direktor unseres Sinfonieorchesters, Dr. Hans-Ge-org Hofmann um 18.30 Uhr eine spannende Konzerteinführung geben und Wissenswertes über das Konzert und den Komponisten vortragen. Für Klassikfans wird’s zweifellos ein genussvoller Abend!

DasMärchentheater

Fidibusgastiert mit

König Drosselbart (Dialektfassung mit Fidibus)

Mittwoch, 18. März, 15 Uhrim Häbse Theater in Basel

Tickets im Internet: www.haebse-theater.ch

oder am Spieltag an der Theaterkasse.

Willkommen im ORIENT HOUSE HahnWie die Kleinbasler Zeitung in ihrer Dezember-Ausgabe berich-tete, hat die Genossenschaft Re-staurant Hahn Basel eine neues Pächter-Ehepaar gefunden. Um die Schwellenangst zu nehmen, bat der Präsident Peter Bochsler, Ge-nossenschafterinnen und Genos-senschafter zu einem gemütlichen Umtrunk mit Häppchen. Erfreut durfte er und die neue Wirtin Do-ris Hostettler feststellen: «Hütte voll, alle Stühle besetzt». Der Prä-sident informierte off en und ehr-lich, dass nach dem Abgang des langjährigen Pächters Marc Magne sich die Suche nach einem Nach-folger nicht einfach gestaltete. Da-gegen wurden Kaufangebote für das Haus eingereicht. Sogenannte Fachleute gaben einer richtigen Quartierbeiz keine Zukunft. Dann meldete sich – ein Glücksfall – das Ehepaar Doris Hostettler und Yasser Ali, mit dem ein guter Ver-trag abgeschlossen werden konnte.

fen (Ton-Gefässe) aus dem Süden Ägyptens zubereitet. Lassen Sie sich überraschen, ein Besuch lohnt sich. Zudem werden neben den vie-len orientalischen Köstlichkeiten auch Rahmschnitzel mit Nüdeli sowie Rindsgulasch mit Kartof-felstock – allerdings ägyptischen – angeboten. Am späten Ende des Eröff nungs-Apéros waren nur fro-he Gesichter zu erblicken. «Bab-ghanousch, Hummus», aber auch «Labnah harrah» samt Schweizer Weisswein machte die Genossen-schafterinnen und Genossenschaf-ter glücklich und froh.

Werner Blatter

Restaurant Orient House HahnHammerstrasse 67Tel. 061 601 6 66www.orienthouse-hahn.ch

Das Wirtepaar Doris Hostettler und Ehegatten Yasser Ali (links) mit der froh-aufgestellten neuen Hahn-Crew. (Foto: Werner Blatter)

Klar – so Bochsler – mussten wir akzeptieren, dass sich im Ange-bot unter anderem auch orienta-lische Küche fi ndet. Wie bereits

im Fricktalischen Bözen werden nun auch mitten im Kleinbasel die beliebten Taijine-Spezialitäten in original Taijine-Dampfgartöp-

Ersatz für Notrufnum-mern 117, 118 und 144bla. Bei einer Störung des Swiss-com-Netzes ist die Einsatzzentrale der Kantonspolizei Basel-Stadt je-weils über die Mobilnummern 079 322 20 44 und 079 548 12 78 – gilt auch für die Feuerwehr – erreich-bar. Die Sanitätsnotrufzentrale beider Basel hat die Mobilnum-mern 079 866 92 88 und 079 866 90 86.

Die Blaulichtorganisationen bit-ten, diese Nummern nur in Notfäl-len zu wählen und von unnötigen Anrufen abzusehen.

Nachrichten

TIER

BOTS

CHAF

TER.

CH STIFTUNG

Danke für Ihre Spende. Die Schweizer Stiftung unterstützt Tierschutzprojekte in der Schweiz und

auf der ganzen Welt. Spendenkonto 85-252306-7. www.tierbotschafter.ch

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Mit König Drosselbart im Häbse-Theater in BaselDas beliebte Märchentourneethe-ater Fidibus ist auch dieses Jahr wieder auf Tournee und gastiert demnächst im Häbse Theater in Basel.

Dem Produzenten Roland Mün-zel gelang es, König Drosselbart frei nach den Gebr. Grimm in ei-ner Dialektfassung auf der Bühne zu realisieren – poetisch und sehr unterhaltsam. Dieses wunderschö-ne Märchen von der verwöhnten Prinzessin, die mit einem Bett-ler zusammenleben muss und schliesslich doch noch zu König Drosselbart fi ndet, ist voller Über-raschungen. Das mit grossem Auf-wand liebevoll und künstlerisch gestaltete Bühnenbild verzaubert den ganzen Saal in eine geheimnis-volle Märchenwelt. Auch Fidibus, der die kleinen und grossen Zu-schauer durch das Theater führt,

ist wieder mit dabei. Die schwei-zerdeutsche Bühnenfassung dau-ert ungefähr anderthalb Stunden und ist für Kinder ab vier Jahren leicht verständlich. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen.

Nicht nur Kinder werden sich gerne in dieses zauberhafte Mär-chenland entführen lassen, auch Erwachsene dürfen sich auf ein ganz besonderes Erlebnis freuen.

Das Märlitheater Fidibus gastiert am Mittwoch, 18. März 2020 im Häbse Theater in Basel um 15 Uhr. Die Billette können im Vorverkauf, Häbse Theater Basel oder am Spieltag an der Theaterkasse bezogen werden.

«50 und nid ganz 100», die neue Dani von Wattenwyl-Komödie

Emil führt ein beschauliches Le-ben; er arbeitet, in leitender Posi-tion für eine Fabrik in der Region, die Zügelkartons aller Art her-stellt. Zusammen mit seiner Frau Julia hat er sich gerade einen Le-benstraum erfüllt: Sie haben sich in der Landgemeinde Biel-Benken ein schönes, grosses Landhaus ge-kauft. Das Haus ist sehr renovie-rungsbedürftig, doch gerade das reizte Emil und seine Frau Julia beim Kauf.

Der Kauf des Anwesens hat das Konto der Eheleute stark belastet, weshalb die beiden ganz froh sind, selber renovieren zu können, um Geld zu sparen. Just an Emils 50. Geburtstag wird er aber in seiner Firma entlassen. Eine Welt bricht für ihn zusammen, steckt er doch Mitten in der Renovationsphase seines Hauses. Aus Scham traut sich Emil nicht, seiner Julia zu beichten, dass er nun arbeitslos ist. Zudem ergibt sich an diesem Tag auch nie wirklich die Möglichkeit, es Julia zu sagen, da sie eine rau-schende Überraschungs-Party mit Gästen zu seinem 50. Geburtstag organisiert hat.

Emil bittet daher seinen besten Freund Paul an der Party um Hilfe. Wie sich herausstellt, plagen auch Paul grosse fi nanzielle Sorgen: Der verschwenderische Lebensstil sei-ner russischen Partnerin hat ihn ruiniert. Beide brauchen also drin-gend Geld.

In dieser grossen Verzweif-

Es ist bereits seine neunte Komödie, die ab 1. April nicht als April-Scherz, aber sicherlich sehr humorvoll über die Bühne des Häbse-Theaters gehen wird. Der Vorverkauf ist bereits angelaufen. Hier eine Zusammenfassung des Inhalts.

lung bietet unverhoff t ein Gast an Emils Geburtstagsparty seine Hil-fe an. Er unterbreitet den beiden ein unglaubliches Angebot: Weil das Landhaus über so viel Platz verfügt und in Grenznähe liegt, möchte er gegen eine nicht un-merkliche Summe Geld, den Keller als Durchgangslager für seine Ge-schäfte nutzen. In der Not lassen sich Emil und Paul, ohne Prüfung der Fakten, auf das Angebot ein.

Doch die beiden bereuen ihre übermotivierte Zusage sehr schnell. Sie vermuten nämlich, dass der Keller von einer kriminellen Orga-nisation als Zwischenlager genutzt wird. Emil und Paul müssen taten-los zusehen, wie allerlei dubioses Material vom neuen Untermieter in den Keller geschleppt wird.

Schon nach kurzer Zeit kann Emil dem Treiben nicht mehr zuse-hen. Er will so schnell wie möglich aus dieser Abmachung aussteigen, aber da ist es schon zu spät. Und da neben Emil und Paul niemand von dem geheimen Lager im Kel-ler weiss, wird es für die beiden immer schwieriger, die verdäch-tige Ware im Untergeschoss zu verheimlichen. Als dann plötzlich auch noch die Polizei auftaucht und die neugierigen Bauern von nebenan rumschnüff eln, werden auch Emils Frau Julia und Pauls russische Lebenspartnerin immer misstrauischer. Die Situation gerät völlig ausser Kontrolle.

«50 und nid ganz 100!» ist die

neue, irrwitzige Dialektkomödie von und mit Dani von Wattenwyl, in welchen Verwechslungen, Miss-verständnisse und Schabernack

die Bauchmuskeln für zwei Stun-den mehr als nur beanspruchen. Tickets über Tel. 061 691 44 46 oder www.haebse-theater.ch.

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Eglisee, Weihnachtsmarkt – Eric Himelfarb hat sich in Basel bestens eingelebtLängere Zeit hat der Eishockeyprofi Eric Himelfarb kein Eishockey mehr gespielt. Doch als ihm sein Agent vom Interesse des EHC Basel berichtete, war es für ihn klar: Er wollte nach Basel. Zum Projekt, welches hier am Entstehen ist, möchte er massgeblich beitragen. Ziel der Basler mit Eric Himelfarb ist der Aufstieg in die Swiss League.

Eric Himelfarb ist ein waschechter Kanadier. Er kommt aus Thorn-hill/Ontario. In Übersee hat er auch seine ersten Schritte auf dem Eis absolviert. Sein erstes grosses Team waren die Grand Rapids Grif-fi ns – ein aufstrebender AHL-Ver-ein. Die American Hockey League (AHL) ist die zweithöchste Profi li-ga hinter der National Hockey Le-ague (NHL). Im NHL Entry Draft mit all den jungen Top-Spielern war er als junger Mann der 171st overall pick der Montreal Canadi-ans. Im März 2004 unterschrieb er als Free Agent bei den Detroit Red Wings und wurde an das Farm-team der Red Wings, an die Grand Rapids Griffi ns, weitergegeben.

Grosse Zeiten in der AHLMit den Grand Rapids Griffi ns, die in der AHL über eine treue An-hängerschaft verfügen (Zuschau-erschnitt 6000-8000 Fans), ver-brachte Himelfarb vier spannende Saisons. Eine davon fi el auf den Lockout, auf den Spielerstreik in der NHL. «Damals landeten dann eine ganze Reihe von NHL-Spie-lern bei uns. In der AHL oder auch in Europa konnten sie sich in der Spielpause fi t halten», erinnert sich Himelfarb. Der wendige Center mit der wunderbaren Puck-Behand-lung und den hohen schlittschuh-läuferischen Qualitäten schlug bei den Griffi ns sehr gut ein. Allein in der Saison 2004-2005 gelangen ihm in 76 Matches 43 Skorerpunk-te. In der AHL wird knallhart ge-spielt, soviel wurde im Gespräch mit dem Neo-Basler deutlich. Die Reisen mit dem Pullman-Bus sind lang und strapaziös. Einmal

Zweikampfstark, umsichtig, erfahren: Eric Himelfarb. (Foto: Jos. Zimmermann)

musste sogar ein Match wegen Schlechtwettereinbruch ganz ab-gesagt werden. Himelfarb kam mit all dem gut zurecht. In dieser stark beachteten Liga konnte er sich pro-fi lieren. Er hatte sich damit eine hervorragende Ausgangslage für Einsätze in Europa geschaff en.

Spannender Weg nach BaselIn der Folge wechselte der treff si-chere Mann in die Schweiz, nach Lausanne, Biel und Langenthal. Anschliessend folgte eine Zeit in der schwedischen Liga, bei Rögle BK, Linköpings HC, Leksands IF und Malmö Redhawks. Danach kehrte er in die Schweiz zurück und spielte unter anderem für HC Thurgau, SCL Tigers, SC Langen-thal und HC La Chaux-de-Fonds. In der Schweiz lernte er auch sei-ne Frau Myriam kennen. Dank der Heirat fi rmiert er jetzt als Schwei-zerkanadier. Mit dem Eishockey hatte Himelfarb an sich ein Break einlegen wollen, da er privat gewis-se Dinge regeln musste. Doch dann teilte ihm sein Agent Daniel Giger mit, dass der EHC Basel Interes-se an ihm hat. «Olivier Schäublin kannte ich als ehemaligen Team-kameraden von Lausanne. Das Projekt in Basel reizt mich, ich möchte meinen Teil dazu beitra-gen, um mit dem Club wieder in die Swiss League aufzusteigen», sagt er. Seit der Himelfarb in Basel am Puck ist, kommen die Resultate des Clubs (die schon letzte Saison nicht schlecht waren) noch etwas besser daher. Die Qualifi kation für die sportlich und fi nanziell enorm wichtigen Playoff s wurde ge-schaff t. Für die Serie gegen Arosa

hat man sich sogar das Heimrecht erkämpft. Seit seiner Ankunft hat Eric Himelfarb trainiert und viel mit seinen neuen Teamkollegen gesprochen. Von der Stadt hat er das eine oder andere gesehen. Zum Beispiel war er mit seiner Frau auf der Kunschti Eglisee und hat dort einige Runden gedreht. Er besuch-te auch den Weihnachtsmarkt. Doch der Rest gehört voll und ganz dem Beruf.

Ein Mann mit sportlichen AmbitionenAnfänglich wirkte der umsichtige Center in einer Sturmlinie zwi-schen Hrabec und Maurenbrecher jetzt heissen seine Flügel Seiler und Schnellmann. Im Überzahlspiel ist er ebenfalls aktiv, gemeinsam mit dem hinten agierenden Hunziker, sowie mit Seiler und Rattaggi und dem vor dem Tor postierten Alexis Valenza. Als Einheit kann das Bas-ler Team nach Einschätzung von

Himelfarb allerdings noch zulegen. «Alle Feldspieler müssen vermehrt als Fünf-Mann-Einheit agieren. Kommunikation ist wichtig, dann kommt es gut heraus», betont er. «Unser Boxplay klappt bereits an-sprechend. Im Powerplay können wir es noch besser machen. Wir müssen auf die Abpraller losge-hen und auch die sogenannt dre-ckigen Tore schiessen». Für die kommende Saison haben neben Eric Himelfarb auch Fabio Haller, Thomas Büsser, Michael Mau-rer, Rubio Schir, Marc Sahli und Zsombor Kiss ihre Verträge bereits verlängert. Neu hinzu kommt der 300-fache Swiss-League-Spieler Martin Alihodzic. Andere wichtige Spieler folgen in Bälde. Der EHC Basel wird damit nochmals einen weiteren Schritt nach vorne ma-chen können.

Lukas Müller

www.ehcbasel.ch

‘s Bühneli Lörrach präsentiert

Halbpension mit LeicheKomödie von Die Acht | Regie: Felix Ebner

Noch bis 28. März jeweils Fr/Sa, 20 Uhr (ausser 6.3.) Weitere Infos auf: www.buehneli.de

s Bühneli Lörrach’s Bühneli Lörrach e.V. ∙ Brombacher Straße 3 ∙ Tel. 07621 43331

Reservierung und Vorverkauf: Do, 15–17 Uhr ∙ Fr, 17–19 Uhr ∙ Sa, 10–12 Uhr u. 17–19 Uhr

Page 31: Fasnachts- & Jubiläums-Bier · Jahrgang • Nr. 02/12 46'000 Exemplare 20. Februar 2020 (Foto: Patrick Straub) EGELER LUTZ AG MAUERT AN DER MAUERSTRASSE, RENOVIERT IN DER RHEINGASSE,

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KONZERTE

Sonntag, 23. Februar11 bis 13.30 UhrKlybeck-Casino, Klybeckstr. 34Regio-Six JazzbandReservierungen erwünscht, Tel. 061 681 66 49

Donnerstag, 12. März, 19.30 UhrMusical-Theater BaselSinfonia domesticaSinfonieorchester Basel, Leitung:Leitung: Marek JanowskiArabella Steinbacher, ViolineTickets bei Bider& Tannerwww.sinfonieorchesterbasel.ch

AUSSTELLUNGEN

Bis 2021Spielzeugmuseum RiehenDas Spielzeug-, Dorf- und Reb-baumuseum Riehen im Alten Wettsteinhaus bleibt temporär bis im Jahr 2021 wegen Umbau und Sanierung geschlossen.www.spielzeugmuseumriehen.ch

Nur noch bis 29. FebruarSARASIN ARTUnendliche RäumeEine Solo-Ausstellung der Ber-liner Künstlerin Isabella SedekaÖff nungszeiten: Mi–Fr, 15–18.30 UhrSa, 11–16 Uhrwww.sarasinart.ch

Noch bis 7. MärzGalerie am SpalenbergDas Original und sein DruckWunderbare Lithografi en von Niklaus Stoecklin, Herbert Leu-pin, usw.Öff nungszeiten: Mi–Fr, 17–18.30 Uhr, Sa, 11–16 Uhrwww.galerie-am-spalenberg.com

Noch bis 11. AprilGalerie Müller, Rebgasse 46Hans Schärer: Pandämonium der MaskenÖff nungszeiten: Mi–Fr, 12–18 Uhr, Sa, 12–17 Uhrwww.galeriemueller.com

Noch bis 17. MaiFondation Beyeler RiehenEduard HopperFrühjahrsausstellung. Zu sehen sind Werke vonEduard Hopper (1882–1967), ei-nem der bedeutendsten amerika-nischen Maler des 20. Jh.Täglich 10 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr.www.fondationbeyeler.ch

Noch bis 17. MaiMuseum TinguelyAmuse-Bouche, der Geschmack der KunstSchmeckt Kunst süss, sauer, bitter? Die Geschmackssinne in der Kunst.Öff nungszeiten: Di–So, 11–18 Uhrwww.tinguely.ch

ANLÄSSEJeden Donnerstag, 19 bis 20 UhrCafé-Bar offene Kirche ElisabethenInformationsangebot Anonyme AlkoholikerFür Betroff ene, Angehörige und Interessierte.

THEATER

Februar bis AprilBaseldytschi Bihni, LohnhofDiverse GastspieleTEATRO MOBILE (Arisdorf), CERCLETHEATRE ALSACIEN,ALEMANNISCHE BÜHNE FREIBURG Mehr Infos überwww.baseldytschibihni.ch

Noch bis 21. Februar, 19.30 UhrHäbse Theater, Klingentastr. 79MIMÖSLIHeerligi Raamestüggli und vyl tolli Muusig und nadürlig super Bängg.Tickets: ab 15 Uhr, Tel. 061 691 44 46Weitere Infos: www.haebse-theater.ch

Noch bis 22. Februar, 20.00 UhrTabourettli (Theater Fauteuil)RÄMPLÄMRundumme lätz gwigglet – DäggVorverkauf Tel. 061 261 26 10 oder www.fauteuil.ch

Bis Sonntag, 29. FebruarFörnbacher-Theater,Bad. Bahnhofs RIDICULEE heerligi Nase voll FasnachtSpieldaten und Billjee:www.foernbacher.ch

20.–22., 27.–29. FebruarStadtwerkstatt, Schanzenstr. 11Glücklich die GlücklichenDas Unitheater Basel spielt nach dem Stück von Yasmina Rezas einvielschichtiges und humorvolles Stück, das in unsere Zeit passt.Tickets über www.unitheater.ch

Noch bis 11. AprilG l i Müll

Sept.–Okt. 2019

AGENDA

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Die nächste

erscheint am Donnerstag, 19. März 2020 mit – wie immer – interes-santen, informativen und unterhaltenden Beiträgen. Und wie immer: alle lesenswert. Inserateschluss ist am Donnerstag, 12. März 2020.Unsere Telefonnummer: 061 681 00 12

Nachrichten

ÖV soll wieder attraktiver werdenbla. Der Öff entliche Verkehr ist bei den Baslerinnen und Bas-lern beliebt: Täglich sind rund 350'000 Fahrgäste in den Trams und Bussen der Basler Verkehrsbe-triebe (BVB) unterwegs. Dennoch waren die Einsteigerzahlen im gesamten Tarifverbund Nordwest-schweiz seit 2015 leicht rückläufi g. Der Regierungsrat und die BVB wollen dem entgegenwirken. Die Fahrzeiten sollen kürzer werden, die Fahrausweis-Angebote und Tarife kundenfreundlicher. Zudem soll die BVB vermehrt mit anderen Anbietern zusammenarbeiten und so dem steigenden Kundenbedürf-nis nachkommen, verschiedene Verkehrsmittel zu kombinieren. Kurz gesagt: Der ÖV im Grossraum Basel muss fi t für die Zukunft wer-den. Die in den letzten Monaten teils verärgerten Fahrgäste wird’s freuen.

Erfolgreiche «Gribi-Metzgete 2019»bla. Bereits zum 39. Mal wurde im Dezember 2019 die traditions-reiche «Gribi Metzgete» durchge-führt. 420 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft haben im festlichen Rahmen in der Reithalle des Wen-kenhof getafelt.

Das grosse Interesse zeigt, dass die Kombination von gutem Essen und Unterhaltung verbunden mit dem Ziel, möglichst viele Spenden für wohltätige Organisationen und Vereine, vor allem aus dem Raum Basel zu erhalten, nach wie vor at-traktiv ist. Insgesamt konnte die stattliche Summe von 290‘000 Franken gesammelt werden. Der Erlös wurde vollumfänglich ver-teilt.

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